DE3821093A1 - Verfahren und vorrichtung zur behandlung von oberflaechen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur behandlung von oberflaechenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
für die Behandlung von Oberflächen, womit eine Bearbeitung
oder Modifizierung der Oberfläche eines Materials durch den
Fluß eines reaktiven Gases erfolgt, aus dem mittels einer Zer
setzung durch Wärme und/oder Licht angeregte und metastabile
Sauerstoffatome erzeugt werden. Insbesondere betrifft die Er
findung ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Behand
lung von Oberflächen, womit sich ein reaktiver Gasfluß erzie
len läßt, der beispielsweise für die Entfernung einer Resist-
Schicht von einer Oberfläche oder für die Reinigung einer
Oberfläche geeignet ist.
Bei einer herkömmlichen Vorrichtung für die Entfernung
einer Resist-Schicht, wie sie in der offengelegten japani
schen Patentanmeldung Nr. 2 23 839/86 beschrieben ist, ist ei
ne Ultraviolett-Lampe in einem Abstand von 3 bis 5 mm von der
Oberfläche eines Wafers in einer Kammer angeordnet, und zwi
schen der Wafer-Oberfläche und der Ultraviolett-Lampe strömt
ein Sauerstoffgas, wobei der Innendruck der Kammer auf 2 bis 3
Atmosphären gehalten wird, um ein Resist zu entfernen.
Bei der oben beschriebenen herkömmlichen Technik wurde
jedoch nicht berücksichtigt, daß die in der Kammer strömende
reaktive Gasschicht 3 bis 5 mm dick ist, so daß eingestrahltes
Licht absorbiert wird, während es diese relativ dicke Schicht
durchdringt. Ein weiteres Problem besteht darin, daß metasta
bile Sauerstoffatome großteils relativ weit von der Oberfläche
der zu behandelnden Probe entfernt erzeugt werden, so daß ihre
Wirkung auf die Probenoberfläche nicht sehr groß ist.
Die generelle Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung für die Behandlung von Oberflächen
anzugeben, womit die dem Stand der Technik anhaftenden Nach
teile, zumindest weitgehend, überwunden werden. Insbesondere
soll es nach vorliegender Erfindung möglich sein, metastabile
Sauerstoffatome so nahe wie möglich an einer zu behandelnden
Materialoberfläche zu erzeugen, um die Wahrscheinlichkeit zu
erhöhen, daß die erzeugten metastabilen Sauerstoffatome auch
tatsächlich auf die Materialoberfläche auftreffen, und um die
Entfernungsrate von organischen Materialien von der Oberflä
che zu erhöhen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Verfahren,
wie es im Patentanspruch 1 angegeben ist. Danach wird ein
Sauerstoff enthaltendes reaktives Gas in einen Zwischenraum
zwischen der Oberfläche des zu behandelnden Materials und eine
Zwischenraum-Einstelleinrichtung eingeführt, wobei dieser den
Behandlungsraum über der Materialoberfläche bildende Zwischen
raum nicht breiter als 0,5 mm ist. Das in den Zwischenraum
eingeführte, Sauerstoff, vorzugsweise Ozon, enthaltende reak
tive Gas wird so angeregt, daß sich metastabile Sauerstoffato
me bilden.
Das beschriebene erfindungsgemäße Verfahren kann mit ei
ner Vorrichtung nach Anspruch 4 durchgeführt werden, die fol
gende Elemente aufweist: eine Trägereinrichtung, auf der das
zu behandelnde Material gehaltert wird; eine Zwischenraum-Ein
stelleinrichtung zur Bildung eines Behandlungsraums über der
Oberfläche des Materials, der nicht breiter als 0,5 mm ist;
sowie eine, insbesondere in der Zwischenraum-Einstelleinrich
tung vorgesehene Gas-Zuführeinrichtung zur Zuführung eines
Sauerstoff enthaltenden reaktiven Gases in den Behandlungsraum
über der Materialoberfläche. Weiterhin ist in der erfindungs
gemäßen Vorrichtung vorzugsweise eine Gas-Anregungseinrichtung
vorgesehen, um den in dem reaktiven Gas enthaltenen Sauerstoff
zu metastabilen Sauerstoffatomen anzuregen. Es ist vorteil
haft, die Trägereinrichtung für das zu behandelnde Material,
insbesondere einen Drehtisch, in einer Kammer anzuordnen, aus
der ein Gasabzug erfolgen kann. Vorzugsweise wird die Gas-An
regungseinrichtung, wie z.B. eine Wärme- oder Lichtquelle, an
der Zwischenraum-Einstelleinrichtung auf der Seite gegenüber
dem zu behandelnden Material angeordnet.
Das bedeutet, ein wesentliches Merkmal der Erfindung be
steht darin, daß ein reaktives Gas, aus dem metastabile Sauer
stoffatome erzeugt werden, in einer Schicht innerhalb eines
Abstands von 0,5 mm von der zu behandelnden Materialoberfläche
strömt.
Durch die Beschränkung der Dicke der Schicht, in der der
Fluß des reaktiven Gases erfolgt, auf 0,5 mm oder weniger wird
der absorbierte Anteil des für den Reaktionsprozeß einge
strahlten Lichts verringert; daher kann eine hohe Beleuch
tungsstärke gehalten werden, bis das Licht die Oberfläche des
zu behandelnden Materials erreicht. Dadurch wird die Wahr
scheinlichkeit, daß die Erzeugung von metastabilen Sauer
stoffatomen auf der Oberfläche des Materials erfolgt, sowie
die Wahrscheinlichkeit erhöht, daß die metastabilen Sauer
stoffatome in Kontakt mit der Materialoberfläche kommen, bevor
sie ihren metastabilen Zustand durch Kollision mit anderen Ga
sen oder Atomen verlieren. Als Folge ist eine schnelle Entfer
nung von organischen Substanzen auf der Oberfläche des Materi
als möglich.
Selbst in dem Fall, in dem die metastabilen Sauerstoff
atome nur durch Hitze, d.h. ohne Einstrahlung von Licht, er
zeugt werden, beträgt die Dicke der Strömungsschicht des re
aktiven Gases, aus dem die metastabilen Sauerstoffatome durch
die Hitze erzeugt werden, über der Materialoberfläche vorzugs
weise 0,5 mm oder weniger. Liegt die Schichtdicke über dem
oben genannten Wert, können die Sauerstoffatome nicht wir
kungsvoll angeregt werden, da aufgrund des großen Abstands von
der Oberfläche des Materials die Temperatur verringert wird.
Metastabile Sauerstoffatome, die "weit entfernt" von der Ma
terialoberfläche erzeugt werden, kollidieren darüber hinaus
mehrfach mit anderen Atomen, bevor sie die Oberfläche des Ma
terials erreichen, wodurch sie ihren metastabilen Zustand ver
lieren.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden un
ter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen beschrieben. In
den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung, in der de
ren Hauptteile dargestellt sind; und
Fig. 2 eine graphische Darstellung zur Verdeutlichung
der Ergebnisse bei der Entfernung eines Resists unter Verwen
dung des in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiels.
In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
ein zu behandelndes Material 1, beispielsweise ein auf seiner
Oberfläche mit einem Resist beschichteter Halbleiter-Wafer,
auf einem Drehtisch 5 angeordnet, der vorzugsweise eine Heiz
einrichtung enthält. Mit dem Abstand eines Spaltes bzw. mit
einem Zwischenraum "g" (mm) von der Oberfläche des zu behan
delnden Materials 1 ist eine Quarzglas-Platte 2 vorgesehen,
die einen hohen Durchlässigkeitsgrad für ein gewünschtes
Licht, beispielsweise Ultraviolett- oder Infrarot-Strahlung
hat. Zum Einbringen eines reaktiven Gases verläuft durch die
Quarzglas-Platte 2 hindurch eine Gas-Zuführungsröhre 4, so daß
eine Art "Düse" gebildet wird. Auf der dem zu behandelnden Ma
terial 1 gegenüberliegenden Seite der Quarzglas-Platte 1 ist
eine Lichtquelle, beispielsweise eine Quelle für tiefe Ultra
violett-Strahlung oder ähnliches, und/oder eine Wärmequelle,
beispielsweise ein Heizer, angeordnet. Alle oben genannten
Bauteile sind in einer Reaktionskammer untergebracht, aus der
ein Gasabzug erfolgen kann. Ein von der Außenseite der Reak
tionskammer in die Gas-Zuführröhre 4 eingeführtes reaktives
Gas wird durch die Düse der Gas-Zuführungsröhre 4 zum unteren
Teil der Quarzglas-Platte 2 geführt und strömt annähernd
gleichmäßig auf der Oberfläche des zu behandelnden Materials 1
längs des Spaltes bzw. Zwischenraumes g, der zwischen dem
Quarzglas 2 und dem Material 1 gebildet ist.
Es wurden experimentelle Untersuchungen durchgeführt, bei
denen der Spalt g in der Vorrichtung mit dem oben beschriebe
nen Aufbau verändert wurde, um ein auf der Oberfläche des zu
behandelnden Materials 1 gebildetes organisches Resist mit ei
ner Dicke von 1 µm zu entfernen. Dabei wurde die Temperatur
des Materials 1 auf 250°C gehalten, und es wurde ein Gas ein
gebracht, das 5 vol.% Ozon als reaktives Gas zur Erzeugung von
metastabilen Sauerstoffatomen enthielt. Die Entfernungsrate
des Resists ist in Fig. 2 dargestellt. Die Kurve A in Fig. 2
beschreibt den Fall, in dem die Materialoberfläche mit Ultra
violett-Strahlung (254 nm) mit einer Beleuchtungsstärke von
120 mW/cm2 bestrahlt wurde. Die Kurve B zeigt die Entfernungs
rate des Resists in dem Fall, in dem die Temperatur des Mate
rials, ohne Ultraviolett-Bestrahlung, 280°C betrug. Entspre
chend diesem Beispiel kann durch Einstellung des Spaltes g,
durch den das reaktive Gas auf die Oberfläche des zu behan
delnden Materials 1 strömt, auf 0,5 mm oder weniger die Ent
fernungsrate des Resists wesentlich gesteigert werden.
In dem oben beschriebenen Beispiel können sowohl eine
Lichtquelle als auch eine Wärmequelle als Einrichtungen für
die Anregung des Gases verwendet werden. Die vorliegende Er
findung ist auch in keiner Weise auf den Aufbau, das Material
und die Anordnung der einzelnen Hauptteile beschränkt, wie sie
in Fig. 1 gezeigt sind. Darüber hinaus muß auch das reaktive
Gas, aus dem metastabile Sauerstoffatome erzeugt werden, nicht
Ozon sein.
Wie oben beschrieben, ist die erfindungsgemäße Vorrich
tung zur Oberflächenbehandlung eine Vorrichtung zur Modifi
zierung der Oberfläche eines Materials durch den Fluß eines
reaktiven Gases, das durch Hitze, Licht oder beides zersetzt
wird, um metastabile Sauerstoffatome zu erzeugen. Dabei ist
eine Zwischenraum-Einstelleinrichtung, im oben beschriebenen
Beispiel die Quarzglas-Platte 2, vorgesehen, um die Dicke der
Schicht über der Materialoberfläche, in der das reaktive Gas
strömt, auf 0,5 mm oder weniger zu beschränken, so daß die
Zersetzung des Gases in der Nähe der zu behandelnden Material
oberfläche erfolgt. Damit ermöglicht dieser einfache Aufbau,
durch den die Dicke der Strömungsschicht des reaktiven Gases
auf dem zu behandelnden Material auf einen vorgegebenen Wert
eingestellt wird, eine Steigerung der Entfernungsrate einer
organischen Substanz bzw. eine Verbesserung der Reinigung der
Oberfläche, was bei industrieller Anwendung, beispielsweise
bei der Halbleiterherstellung oder der Reinigung von Glas,
große praktische Nutzeffekte hat.
Claims (12)
1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung, dadurch gekennzeich
net, daß ein Sauerstoff enthaltendes reaktives Gas in einen
Zwischenraum (g) zugeführt wird, der zwischen der zu behan
delnden Oberfläche eines Materials (1) und einer Zwischenraum-
Einstelleinrichtung (2) als ein Behandlungsraum gebildet wird,
der nicht breiter als 0,5 mm ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sauerstoff, der in dem in den Behandlungsraum zugeführten
reaktiven Gas enthalten ist, zu metastabilen Sauerstoffatomen
angeregt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das reaktive Gas Ozon enthält.
4. Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung, gekennzeichnet
durch
eine Trägereinrichtung (5) für die Halterung des zu be handelnden Materials (1);
eine Zwischenraum-Einstelleinrichtung (2) zum Bilden eines Zwischenraums (g) als Behandlungsraum über der zu behan delnden Oberfläche des Materials (1), wobei der Zwischenraum (g) nicht breiter als 0,5 mm ist; und
eine Gas-Zuführeinrichtung (4) zum Zuführen eines Sauer stoff enthaltenden reaktiven Gases in den Behandlungsraum (g).
eine Trägereinrichtung (5) für die Halterung des zu be handelnden Materials (1);
eine Zwischenraum-Einstelleinrichtung (2) zum Bilden eines Zwischenraums (g) als Behandlungsraum über der zu behan delnden Oberfläche des Materials (1), wobei der Zwischenraum (g) nicht breiter als 0,5 mm ist; und
eine Gas-Zuführeinrichtung (4) zum Zuführen eines Sauer stoff enthaltenden reaktiven Gases in den Behandlungsraum (g).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine
Gas-Anregungseinrichtung (3) zum Anregen des Sauerstoffs, der
in dem in den Behandlungsraum (g) zugeführten reaktiven Gas
enthalten ist, zu metastabilen Sauerstoffatomen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gas-Anregungseinrichtung (3) eine Wärmequelle ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Gas-Anregungseinrichtung (3) eine Lichtquelle,
insbesondere eine Ultraviolett-Strahlungsquelle, ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Gas-Zuführeinrichtung (4) in der Zwischenraum- Einstelleinrichtung (2) vorgesehen ist; und
daß die Gas-Anregungseinrichtung (3) auf der Seite der Zwischenraum-Einstelleinrichtung (2) gegenüber dem zu behan delnden Material (1) vorgesehen ist.
daß die Gas-Zuführeinrichtung (4) in der Zwischenraum- Einstelleinrichtung (2) vorgesehen ist; und
daß die Gas-Anregungseinrichtung (3) auf der Seite der Zwischenraum-Einstelleinrichtung (2) gegenüber dem zu behan delnden Material (1) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Trägereinrichtung (5) in einer Kammer
angeordnet ist, aus der ein Abzug des Gases erfolgen kann.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Trägereinrichtung (5) ein Drehtisch ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trägereinrichtung (5) einen Heizer
aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenraum-Einstelleinrichtung eine
Quarzplatte (2) aufweist.
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