DE2649052C2 - Vorrichtung zum Ausschalten des Lagerspiels an Druckzylindern von Druckmaschinen, insbesondere Rotationsoffsetdruckmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausschalten des Lagerspiels an Druckzylindern von Druckmaschinen, insbesondere Rotationsoffsetdruckmaschinen.

Es ist bekannt, daß zum Bedrucken von Bogen zwischen dem Platten- und Gummi- sowie zwischen Gummi- und Druckzylinder eine bestimmt definierte Druckspannung erforderlich ist Diese Druckspannung bedingt ein Auseinanderwandern der einzelnen Zylinder im Rahmen des Lagerspiels. Bricht die Druckspannung infolge des Überdeckens der Zylinderkanäle zusammen, so »fallen« die Zylinder aus ihrer bisherigen Lagerstellung ab. Dies verursacht einen mehr oder minder großen Stoß, der sich auf dem Druckbild als Druckabgangsstreifen zeigt Dies kann teilweise verhindert werden, indem der Druckzylinder eine Anschaukelung an der Hinterkante des Zylinderkanals trägt Diese Anschaukelung ist jedoch nur bei voll ausgenutztem Format und dünnem Papier wirksam. Bei Kartondruck verschiebt sich dieser Druckabgangsstreifen je nach Formatlänge, da hier keine Druckvorspannung zwischen Gummi- und Druckzylinder vorliegt Sobald der Druck zwischen Gummi- und Druckzylinder wieder einsetzt, wird der Gummizylinder vom Druckzylinder wieder angehoben. Dieses Anheben erzeugt, bedingt durch den kurzen Zeitabschnitt, in dem dieser Vorgang abläuft, einen sehr großen Stoß, der sich dann als Streifen zwischen Gummi- und Plattenzylinder zeigt

Um dieses Wandern der Zylinder in ihren Lagern zu verhindern, sind bereits verschiedene Vorrichtungen bekanntgeworden.

Eine dieser Vorrichtungen zeigt die US-PS 23 62 069, bei der der Schmitzring des einen Zylinders mit einem Ring des anderen Zylinders zusammenläuft.

Auch aufeinander ablaufende Schmitzringe sind nicht vorteilhaft, da hier eine Druckspannungsveränderung nur begrenzt möglich ist

Hierzu sei noch auf den in der Zeitschrift »Der Polygraph« April 1961, Heft 8, S. 427/439 erschienenen Artikel »Offsetmaschinen — mit oder ohne SchmUzringe« hingewiesen, in dem der Nachteil von Schmitzring läufern in Hinsicht auf die Vielseitigkeit der Maschine gegenüber Maschinen, die keine Schmitzringläufer sind, hingewiesen wird.

Bei der Vorrichtung gemäß DE-PS 17 86 213 wird ein Verfahren beschrieben, das dazu dient, das Lagerspiel auszugleichen, indem die Lagerbüchsen festgespannt werden.

Diese Vorrichtung hat gegenüber dem Erfindungsgegenstand den Nachteil, daß erheblich mehr an Material und Kosten aufzuwenden ist, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Ebenso wird die Funktionssicherheit durch zusätzliche Mittel, wie das Hydrauliksystem, herabgesetzt

Der Erfindungsgegenstand unterscheidet sich vom Stand der Technik darin, daß er in der Herstellung wesentlich billiger und einfacher ist und auch absolut funktionssicher ist

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine einfache Vorrichtung zu schaffen, mit der eine Lageveränderung der einzelnen Zylinder beim Druckvorgang weitestgehend und funktionssicher eingeschränkt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.

In besonderer Ausgestaltung kann der Kurvenhalter am Seitenständer befestigt sein, wobei die Federn das Zylindergewicht stützen.

Anhand einer Skizze wird nachfolgend die Erfindung in der Beschreibung näher erläutert Es zeigt

F i g. la eine aus drei Zylindern bestehende Druckeinheit, die Zylinder in voller DruckspannuPg,

Fig. Ib die Zylinderzapfen in ihren Lagerbüchsen in der Stellung, in der zwischen den einzelnen Stellen gemäß F i g. la volle Druckspannung herrscht,

Fig.2a die Druckeinheit nach Fig. la in einer Zylinderwinkelstellung, in der die Zylinderkanäle von Gummi- und Druckzylinder aufeinandertreffen,

Fig.2b die Lage der Zylinderzapfen entsprechend Fig. 2a,

Fig.3a die Druckeinheit nach Fig. la in einer Zylinderwinkelstellung zur Zeit des Druckanfangs,

Fig.3b die Lage der Zylinderzapfen entsprechend F i g. 3a,

Fig.4 die Druckeinheit nach Druck eines Bogens kleinen Formats,

F i g. 5 die Lagerung eines Zylinderzapfens gemäß der Erfindung, im Schnitt,

Fig.6 die Lagerung des Zylinderzapfens gemäß F i g. 5, in der Stirnansicht,

Fig.7 ein anderes Ausführungsbeispiel einer Zylinderlagerung im Schnitt,

Fig.8 die Zylinderlagerung gemäß Fig.7 als Stirnansicht

Die Druckeinheit gemäß Fig. la besteht aus einem Plattenzylinder 1, einem Gummizylinder 2 und einem Gegendruckzylinder 3. Die Zylinder weisen in bekannter Weise Zylinderkanäle 5, 6, 4 auf, in denen die Platten- bzw. die Gummituchspannvorrichtung sowie die Bogengreifer angeordnet sind. Bei der Zylinderwin-

kelsiellung entsprechend Fig. la sind die Zylinder unter voller Druckspannung. Ein vorhandenes Lagerspiel würde sich entsprechend Fig. Ib einstellen, wobei die Zylinderzapfen mit 7 und die Lager jeweils mit 8 bezeichnet sind.

Nach Fig.2b rollen die Zylinderkanäle 5 bzw. 6 aufeinander ab. Die Druckspannung zwischen dem Gummizylinder 2 und dem Druckzylinder 3 bricht zusammen, die Zylinderzapfen bewegen sich aus ihrer ursprünglichen Lage in die in F i g. 2b gezeigte Lage.

Bei Wiederdruckbeginn entsprechend Fig.3a stellt sich wieder das alte Lagerspiel entsprechend Fig.3b ein. Ein vorzeitiger Abfall der Druckspannung tritt gemäß Fig.4 auch dann auf, wenn nicht maximales Bogenformat bedruckt wird, insbesondere bei dicken Bedruckstoffen.

Gemäß F i g. 5 ist der Gumrnizylinder 2 einer Druckeinheit in Lagern 8 verdrehbar gelagert Diese sind in bekannter Weise mit exzentrischer Bohrung in dem Seitenständer 9 der Druckmaschine so verdrehbar angeordnet, daß durch Verdrehen Achsabstandsänderungen gegenüber den anderen Zylindern möglich sind. Mit dem Lager 8 ist ein Kurvenhalter 10 fest verbunden, der eine Stützkurve 11 trägt. Diese Stützkurve 11 ist über einen definierten Bereich, der sich je nach Maschinentyp verändern kann, zentrisch zum Zylinderzapfen 7 angeordnet. Auf dieser Stülzkurve 11 stützen sich Rollen 12 eines fest mit den Zylinderzapfen 7 verbundenen Kreissegmentes 13 ab. Diese Rollen 12 sind wiederum radial zum Zylinderzapfen 7 in einem Abstand, der dem Zylinderdurchmesser entspricht, angeordnet Das Kreissegment 13 ist so ausgebildet, daß die Rollen 12 die Kanalzone sowie die Zylinderoberfläche, die vom Bogen nicht bedeckt ist — diese Oberfläche ist ja als erweiterter Zylinderkanal anzusehen —,bestreichen.

Trifft im Betrieb der Kanal des Zylinders mit dem Kanal des Nachbarzylinders zusammen, so stützen sich die Rollen 12 auf der Stützkurve 11 ab. Ebenso wird der Zylinder in seiner Position durch die Rollen 12 und die Stützkurve 11 gehalten, wenn ein minimales Format bedruckt wird, siehe F i g. 4.

Das Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 7 entspricht im Prinzip der Ausführung gemäß Fig. 5 mit dem Unterschied, daß die Stützkurve 14 nicht mit dem Lager 8 verstellbar ist. Die Stützkurve 14 Va elastisch mit einem am Maschinenständer 3 befestigter! Kurvenhalier 15 verbunden, sie wird durch Federn 16, die sich an dem Kurvenhalter 15 abstützen, gegen am Kurvenhalter 15 angeordnete Anschläge 17 und 18 gedrückt.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   |. Vorrichtung zum Ausschaltern des Lagerspiels an Druckzylindern von Druckmaschinen, insbesondere Rotationsoffsetdruckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils an den Lagern (8) der Zylinder (I, 2, 3) Kurvenhalter (10, 15) angebracht sind, die Stützkurven (11, 14) tragen, wobei die Stützkurven (11,14) auf den Kurvenhalter (10, 15) im weiteren Bereich der Verbindungslinie zwischen den Mittelpunkten zweier benachbarter Zylinder angeordnet sind, daß an den Zylinderzapfen (7) Kreissegmente (13) befestigt sind, die an ihrem Umfang mit Rollen (12) versehen sind, die sich während der Zylinderumdrehung bei Oberdeckung der jeweiligen Zylinderkanäle (4, 5, 6) der Zylinder (1,2,3) auf den Stützkurven (11,14) abstützen, wobei die Kreissegmente (13) in Zylinderumfangsrichtung den jeweiligen Zylinderkanal (4, 5, 6) und den vom Bogen nicht überdeckten Zylinderbereich bis zum Minimalforraa\ überdecken.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenhalter (15) am Maschinenständer (9) befestigt sind und die Stützkurven (14) durch Federn abgestützt sind.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützkurven (11, 14) am Anfang und Ende mit einer Steigung versehen sind, die einen stoßfreien Übergang der Rollen (12) auf die Stützkurven (11) ermöglicht
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ύ'ι Stützkurven (14) durch Federn (16) gegen einsteilbare Anschläge (17) drückbar sind.