DE2328283C3 - Verfahren zum Bestimmen des Anteils von Brennstoffteilchen mit defekter Umhüllung in einem Brennstoffelement für Kernreaktoren - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen des Anteils von Brennstoffteilchen mit defekter Umhüllung in einem Brennstoffelement für KernreaktorenInfo
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C17/00—Monitoring; Testing ; Maintaining
- G21C17/06—Devices or arrangements for monitoring or testing fuel or fuel elements outside the reactor core, e.g. for burn-up, for contamination
- G21C17/07—Leak testing
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02E—REDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
- Y02E30/00—Energy generation of nuclear origin
- Y02E30/30—Nuclear fission reactors
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen des Anteils von Brennstoffteilchen mit defekter
Umhüllung in einem Brennstoffelement für Kernreaktoren, das aus einer Vielzahl von in einer Graphitmatrix
angeordneten umhüllten Brennstoffteilchen besteht, wobei die durch Neutronenbestrahlung gebildeten
und aus den defekten Teilchen freigesetzten Spaltgase abgeführt und gemessen werden. Ein derartiges
Verfahren ist aus der DE-OS 1764924 bekannt.
In Brennstoffelementen für Hochtemperatur-Kernreaktoren besteht jedes der Teilchen aus einem
Kern von UO2, der von mehreren Schichten aus Pyrokohlenstoff
und gegebenenfalls einer Zwischenschicht aus Siliciumcarbid umhüllt ist, welche eine gegenüber
den Spaltprodukten praktisch dichte Umhüllung bilden. Die so umhüllten Teilchen sind in einer Matrix
aus Graphit kompakt angeordnet und bilden so die Brennstoffelemente, im folgenden kurz »Elemente«
genannt.
Ein Leistungsreaktor enthält etwa H)ft derartiger
Elemente, die jedes Kr* Teilchen enthalten. Die Elemente müssen vordem Einbringen in den Kernreaktor
einer strengen Prüfung unterworfen werden, da sie aus Sicherheitsgründen im Mittel nicht mehr als ein
gebrochenes Teilchen pro Element enthalten dürfen.
Während einzelne Elemente schon vor der Bestrahlung defekte Teilchen enthalten, treten solche in
anderen erst nach einer bestimmten Betriebszeit auf.
Bei dem aus der DE-OS 1 764924 bekannten Verfahren zum Bestimmtn von fehlerhaften Brcnnstoffkugcln
für Kugelhaufen-Kernreaktoren, denen in einem fortwährenden Zyklus Brcnnstoffkugcln durch
ein Heschickungsrohr zugegeben und durch ein Entladerohr entnommen werden, werden die Brennstoffkugeln nach Verlassen des Entladerohrs in einem
Ofen erhitzt und dann in eine etwa gleiche Temperatur aufweisende Meßkammer geleitet, in deren Atmo-
> Sphäre die Aktivität gasförmiger Spaltprodukte gemessen wird. Dieses Verfahren setzt voraus, daß die
Brennstoffkugeln bereits im Kernreaktor bestrahlt wurden und dann im Verlauf mehrerer Tage aus dem
Reaktor mit einer wesentlich unter ihrer Betriebstem-
■<> peratur liegenden Temperatur (etwa 300° C) herausgeführt werden. Die Elemente werden dann wieder
auf etwa die Betriebstemperatur erhitzt, und die abgegebenen Spaltgase werden gemessen. Von den Spaltgasen
kann man hierbei nur die langlebigen Isotopen,
π wie 111Xe und h5Kr bestimmen. Bei dieser Bestimmung
fehlerhafter Brennstoffkugeln können aber auch einwandfreie Brennstoffkugeln fälschlich als fehlerhaft
festgestellt werden, wenn nämlich im Kernreaktor bereits durch Bruch einer Hülle langlebige Spaltpro-
-»> dukte, wie die erwähnten Isotopen, sich verbreitet und
benachbarte, an sich nicht fehlerhafte Brennsioffkugeln
kontaminiert haben. Das Ausscheiden solcher einwandfreier Brennstoffkugeln aus dem Brennstoffkreislauf
ist jedoch unerwünscht. Außerdem kann es
-■"ι durchaus erwünscht sein, fehlerhafte Brennstoffkugeln
bereits vor Einführung in den Kernreaktor auszuscheiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Anteil von Brennstoffteilchen mit defekter Umhül-
iii lung in einem Brennstoffelement für Kernreaktoren,
das aus einer Vielzahl von in einer Graphitmatrix angeordneten umhüllten Brennstoffteilchen besteht,
unabhängig von der Bestrahlung des Brennstoffelements in einem Kernreaktor zu bestimmen.
ι "> Zur Lösung dieser Aufgabe dient ein Verfahren der
eingangs angegebenen Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die zu prüfenden Brennstoffelemente
außerhalb des Kernreaktors einer gesonderten Neutronenbestrahlung ausgesetzt werden, daß danach die
in kurzlebigen Spaltgasaktivitäten gemessen werden und
daß zum Vergleich Brennstoffelemente, die einen bekannten Anteil von Brennstoffteilchen ohne Umhüllung
enthalten, untersucht werden.
Diese Methode weist den Vorteil auf, daß die Kon-
i, taminationsgefahr gegenüber dem Nachweis langlebiger
Isotope vermindert ist.
Die Bestrahlung erfolgt bei einer Temperatur zwischen KM) und K(K)" C, vorzugsweise 6(K) bis höchstens
800° C, in einem schwachen Fluß thermischer
,Ii Neutronen in der Größenordnung von 10s" bis
l(.il2«rt · cm"2 · s"1. Unter diesen Bedingungen treten
die Spaltgase aus den Kernen gemäß einem durch die Temperatur nicht aktivierten Mechanismus aus. Die
Spaltgase werden entweder durch Vakuum oder inei-
>. nem Gasstrom, beispielsweise Helium, abgeführt,
aufgefangen und durch y-Spektrometrie mit einem Germanium-Lithium-Detektor analysiert.
Indem man mit kurzlebigen Gasen, wie ""Xc (14,16 Min.) oder besser "7Xe (3,80 Min.) und ""Kr
wi (3,17 Min.) arbeitet, genügt eine Uestrahlungsdauer
von I Std. oiler sogar einer Viertelstunde in den letztgenannten beiden Füllen, um eine gültige Bestimmung
zu erhalten.
Das erfindungsgcniäße Verfahren ist vor oder nach
ι,ί der Bestrahlung der Brennstoffelemente in Leistung·*-
rcaktorcn anwendbar. Vor tier Bestrahlung ermöglichtes
die rasche Kontrolle der Elemente, die einzeln geprüft und entweder angenommen oder verworfen
werden.
Bei einem Kugelhaufen-Kernreaktor laufen die kugelförmigen Brennstoffelemente im Helium um,
und ihr Abbrand wird periodisch kontrolliert. Wenn
ihre Verweilzeit außerhalb des Kerns genügend lang
ist, um die Abnahme der kurzlebigen Isotopen zu ermöglichen, gestattet das erfindungsgemäße Verfahren
die Bestimmung der Zahl der in jeder Kugel enthaltenen gebrochenen Teilchen. Man braucht dazu nur
während einer kurzen Zeit einen Neutronenstrahl auf jede einzelne Kugel zu richten und die freigesetzten
kurzlebigen Isotopen zu analysieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht rasche zerstörungsfreie Kontrollen.
Die Erfindung wird erläutert durch die folgende Beschreibung von Versuchen. Diese wurden einerseits
an Brennstoffelementen, in denen die Urandioxidteilchen nicht umhüllt sind, also nackt in einer Graphitmatrix
vorliegen, und andererseits mit Elementen vorgenommen, welche Urandioxidteilchen mit dichten Hüllschichteti von Pyrokohlenstoff und Siliciumcarbid
enthalten.
I) Ergebnisse von Untersuchungen an nackten Brennstoffteilchen
Vier nackte Teilchen werden in einem Graphrtblock
im Core eines Versuchsreaktors angeordnet, und die Freisetzung von Spaltprodukten bei Temperaturen
zwischen 100 und 800° C in einem Fluß thermischer Neutronen von etwa 2,6 X 10" cm~2-s~'
wird für drei Typen von nackten Teilchen mit verschiedenen Porositäten, nämlich 6%, 16% und 20%,
bestimmt. In allen Fällen wurde die Aktivität der freigesetzten Spaltgase des ""Xe oder ^"11Kr nach 15 Min.
bis zu mehreren Stunden Bectrahlungsdauer gemessen.
Die freigesetzten Spaltgase werden durch einen Heliumstrom von 100 cm3 NTD (Normaltemperatur
und Druck) pro Minute mitgeführt, welcher um den Graphit mit einem absoluten Druck von 2 Bar strömt.
Am Ausgang des Ofens ermöglicht ein Laminierventil ϊ die Herabsetzung des Drucks auf 1 Bar in der Meßzelle.
Die Krypton- und Xenongase werden in Aktivkohlefallen bei der Temperatur von flüssigem Stickstoff
zurückgehalten, und das Helium wird den Abgasen zugeführt.
ni Die erhaltenen Ergebnisse zeigen im wesentlichen,
daß man in einer Stunde einen stabilen Wert für die Aktivität der folgende Isotope erhalten kann:
137Xe, 138Xe, 89Kr.
II) Ergebnisse von Messungen an Brennstoffelen
menten
Drei Versuche wurden an Brennstoffelementen vorgenommen, weiche nach der chemischen Analyse
statistisch zwei gebrochene Brennstoffteilchen enthielten.
J» Drei Elemente wurden unter ähnlichen Bedingungen
wie die nackten Teilchen, d. h. mit einem Fluß von 2,6 · 10" cm"2 · s~' und während zwei bis sechs
Stunden bestrahlt. Das Verhalten der Elemente war ganz ähnlich dem der nackten Teilchen: Die Aktivität
2". der freigesetzten Spaltgase 137Xe, 138Xe, 89Kr war in
weniger als 1 Std. konstant.
Nach einer kurzen Bestrahlung wurde die Menge von freiem Uran in den drei geprüften Elementen bestimmt.
Es wurde jeweils gefunden das Äquivalent «ι von
einem gebrochenen Teilchen im ersten Element; zwei gebrochenen Teilchen im zweiten Element;
weniger als 0,1 gebrochenes Teilchen im dritten Element (Kontaminierung).
ΙΊ Nach der Bestrahlung durchgeführte chemische
Analysen bestätigten die Ergebnisse.
Claims (4)
1. Verfahren zum Bestimmen des Anteils von Brennstoffteilchen mit defekter Umhüllung in einem
Brennstoffelement für Kernreaktoren, das aus einer Vielzahl von in einer Graphitmatrix angeordneten
umhüllten Brennstoffteilchen besteht, wobei die durch Neutronenbestrahlung gebildeten
und aus den defekten Teilchen freigesetzten Spaltgase abgeführt und gemessen werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu prüfenden Brennstoffelemente außerhalb des Kernreaktors
einer gesonderten Neutronenbestrahlung ausgesetzt werden, daß danach die kurzlebigen Spaltgasaktivitäten
gemessen werden und daß zum Vergleich Brennstoffelemente, die einen bekannten Anteil von Brennstoffteilchen ohne Umhüllung
enthalten, untersucht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Neutronenbestrahlung aus
einem Fluß thermischer Neutronen von 10'° bis 1012 an"2 · s"1 besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestrahlungsdauer unter
zwei Stunden liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivität der
Isotope 137Xe, 138Xe oder 89Kr nachgewiesen wird.
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