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Die Erfindung betrifft eine Baumaschine, insbesondere einen Kran oder eine Erdbewegungsmaschine, mit wenigstens einer mobilen Bedieneinheit zur Überwachung und/oder Steuerung der Baumaschine.
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Es ist bekannt, eine Baumaschine, insbesondere einen Kran, über eine Fernsteuerung zu bedienen. Gemäß der
DE 20 2004 008 083 U1 muss sich der Kranbediener mit seiner mobilen Fernsteuerung in einem Nahbereich zu einer am Kran angebrachten Empfangseinheit befinden. An der Fernsteuerung befindet sich ein Signalgeber zur Übertragung der getätigten Steuerbefehle an die Empfangseinheit des Krans. Diese Ausführungsvariante ist allerdings nur dann effizient, falls nur eine einzige Empfangseinheit am Kran notwendig ist. Sind mehrere Empfangseinheiten erforderlich, um beispielsweise die Signalübertragung an mehreren Positionen zu ermöglichen, kann dieser Lösungsansatz zu rasch ansteigenden Unkosten führen.
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Es ist eine Forderung der Berufsgenossenschaft, dass der Kranbediener sich an sicheren Orten aufhalten muss, wenn er Kranbedienungen mittels Fernbedienung ausführt. So ist ein Sichtkontakt auf die zu tätigende Kranbewegung bzw. deren Wirkungsbereich zwingend vorausgesetzt. Diese Maßnahme dient nicht allein dem Selbstschutz des Kranbedieners, sondern soll ebenfalls unbeteiligte Drittpersonen vor möglichen Gefahren schützen. Bei aktuellen Lösungen muss der Kranführer zur Erfüllung der genannten Forderung einen vom Kranhersteller vorgegebenen Standort in der Fernbedienung bestätigen.
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Aus der
DE 10 2008 047 425 A1 ist es darüber hinaus bekannt, die Ausführbarkeit der Kranbewegungen mittels Fernbedienung an eine bestimmte Aufenthaltsposition des Kranbedieners zu binden.
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Eine Eigenheit von handlichen Fernbedienungen mit vergleichsweise kleiner Anzeigeeinheit ist es, dass nicht alle steuerbaren Funktionen auf der Anzeigeeinheit darstellbar sind. Abhilfe schafft deshalb die Verwendung von Menübäumen. Die Bedienoberfläche wird in ein Hauptmenü mit zahlreichen sich anschließenden Untermenüs unterteilt, um die Vielzahl von Auswahlpunkten halbwegs übersichtlich zu gestalten. Je mehr Funktionen allerdings von der Fernbedienung aus zu steuern sind, desto mehr Untermenüs sind erforderlich und die Darstellung kann für den Kranbediener schnell unübersichtlich werden. Insbesondere ist es schwer zu überblicken, in welcher Ebene der Menüstruktur sich der Bediener gerade befindet und wie die Zielebene ausgehend von der aktuell verfügbaren Ebene schnellstmöglich erreichbar ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die voranstehend beschriebenen Lösungen weiterzuentwickeln, um die erläuterte Problematik zu beseitigen, ohne dabei eine untragbare Kostenzunahme in Kauf nehmen zu müssen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Baumaschine gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Demnach umfasst die Baumaschine wenigstens eine mobile Bedieneinheit, die zur Überwachung und/oder Steuerung der Baumaschine geeignet ist. Erfindungsgemäß sind ein oder mehrere Sendeeinheiten an der Baumaschine angeordnet, der oder die mit der Leseeinheit der mobilen Bedieneinheit zusammenwirken. Die an der Baumaschine befestigte Sendeeinheit sendet demnach ein Signal, das mit Hilfe des Lesegerätes der mobilen Bedieneinheit auslesbar ist. In Abhängigkeit des erfaßten Signals erfolgt eine positionsabhängige Freischaltung einer entsprechenden Überwachungs- und/oder Steuerungsfunktion der Baumaschine, die mittels Bedieneinheit ausführbar ist.
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Die nachfolgende Ansteuerung der Baumaschine mit Hilfe der mobilen Bedieneinheit, also die Übermittlung des Steuerbefehls/Ansteuerungssignals am dem Antrieb der Baumaschine, ist im allgemeinen beliebig auszuführen und irrelevant bei der Betrachtung des erfindungsgemäßen Gegenstandes. Die Erfindung soll ausschließlich eine Lösung aufzeigen, die eine positionsabhängige Beschränkung der Überwachungs- bzw. Steuerungsfunktion der mobilen Bedieneinheit bietet.
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Im Gegensatz zur
DE 20 2004 008 083 U1 ist eine wenig kostenintensive Sendeeinheit in einer großen Anzahl an der Baumaschine anzubringen. Das kostenintensive Lesegerät wird einmalig an jeder mobilen Bedieneinheit der Baumaschine angebracht. Dies stellt eine gleichermaßen innovative und kostenoptimierte Lösung der eingangs gestellten Aufgabe dar.
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Die Sendeeinheit umfasst zweckmäßig wenigstens einen integrierten passiven Transponder, der das entsprechende Signal sendet, sobald der Transponder von einem Lesegerät angeregt bzw. angestrahlt wird. Der Transponder sendet demnach nur bei Bedarf um den Energieverbrauch möglichst gering zu halten.
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Alternativ kann die Sendeeinheit wenigstens einen sendenden Schalter umfassen, der nach entsprechender Schalterbetätigung das erforderliche Signal abgibt. Die Energiequelle für einen derartigen Schalter kann aus dem Druckimpuls beim Betätigen oder Bewegen des Schalters gezogen werden. Möglich wäre es auch, den Schalter per Solarenergie zu versorgen.
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Vorteilhafterweise werden über die gesamte Baumaschine verschiedene Sendeeinheiten mit jeweils einem integrierten Transponder bzw. sendenden Schalter verteilt und sicher befestigt. Die Befestigung der Sendeeinheiten erfolgt insbesondere formschlüssig und ist mittels Spezialwerkzeug an der Baumaschine lösbar anbringbar bzw. angebracht. Die lösbare Verbindungsmöglichkeit gewährt eine flexible Bestückung der Baumaschine mit Sendeeinheiten, die an die jeweiligen Anforderungen am Einsatzort anpaßbar ist. Ferner lassen sich bestehende Baumaschinen einfach und kostengünstige nachrüsten.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist wenigstens eine Sendeeinheit am Unterwagen und/oder am Oberwagen angebracht. Bei der Ausführung der Baumaschine als Kran ist eine zweckmäßige Befestigung wenigstens einer Sendeeinheit am Auslegersystem vorteilhaft. Generell lässt sich die Sendeeinheit an etwaigen Ausrüstungsgegenständen der Baumaschine anbringen. Die Anbringung der jeweiligen Sendeeinheit steht in Relation zur jeweiligen freizuschaltenden Überwachungs- bzw. Steuerungsfunktion der Baumaschine. Die Position, die der Kranbediener einnehmen muß um die Maschinenfunktion auszuführen, kann quasi auf den Empfangsbereich der Sendeeinheit beschränkt werden. Beispielsweise führt die Anbringung der Sendeeinheit am Auslegersystem dazu, dass die Wippbewegung bzw. die Teleskopierbewegung eines Auslegersystems nur im entsprechenden Empfangsbereich der Sendeeinheit mittels der mobilen Bedieneinheit ausführbar ist.
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Es kann vorteilhaft sein, dass wenigstens eine mobile Bedieneinheit mindestens ein Speichermittel zur Speicherung ein oder mehrerer Maschinenfunktionen charakterisierender Datensätze aufweist. Die Datensätze enthalten in der Regel konkrete Informationen über die im Bereich der Sendeeinheit freizuschaltenden Steuerungskomponenten der Baumaschine. Ein Datensatz kann bevorzugt Informationen über ein oder mehrere Maschinenfunktionen beinhalten. Dennoch ist es möglich, dass die Speichereinheit wenigstens einer Sendeeinheit mehrere Datensätze speichert, die die Betätigung mehrerer Ausrüstungsgegenstände der Baumaschine anhand der mobilen Bedieneinheit freischaltet. Der gespeicherte Datensatz ist durch das Lesegerät der mobilen Bedieneinheit auslesbar und führt mittelbar/unmittelbar zur Freischaltung der den Datensätzen zugeordneten Überwachungs- und/oder Steuerungsfunktionen.
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Zur Auswertung der ausgelesenen Datensätze ist es zweckmäßig, dass die mobile Bedieneinheit wenigstens eine Verarbeitungseinheit aufweist. Die Verarbeitungseinheit bestimmt aus dem empfangenen Datensatz die jeweiligen charakteristischen Maschinenfunktionen und schaltet die entsprechende Überwachungs-/Steuerungsfunktion auf der mobilen Bedieneinheit für die definierte Maschinenfunktion frei.
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Vorteilhafterweise umfasst die mobile Bedieneinheit wenigstens eine Anzeigeeinheit, die eine übersichtliche Menüdarstellung der freigeschalteten Überwachungs- und/oder Steuerungsfunktionen ermöglicht. In diesem Zusammenhang ist es besonders zweckmäßig, dass die Menüstruktur in Abhängigkeit des durch die Verarbeitungseinheit zur Verfügung gestellten Auswerteergebnisses auf der Anzeigeeinheit darstellbar ist. Dies bietet insbesondere den Vorteil, dass die üblicherweise kleine Anzeigeeinheit nicht dauerhaft die vollständige Menüstruktur, die sämtliche Überwachungs- und/oder Steuerungsfunktionen beinhaltet, darstellen muss. Statt dessen werden lediglich die in Abhängigkeit der Position des Kranbedieners freigeschalteten Überwachungs- und/oder Steuerungsfunktionen dargestellt, wodurch die Übersichtlichkeit gefördert wird. Dies führt zu einer wesentlichen Steigerung der Bedienergonomie der mobilen Bedieneinheit.
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Es kann zweckmäßig sein, dass ein stetiger und/oder regelmäßiger Datenaustausch zwischen mobiler Bedieneinheit und Sendeeinheit notwendig ist, um eine dauerhafte Funktionsfreischaltung zu bewirken. Aus sicherheitstechnischen Gründen kann eine Betätigung gewisser Maschinenfunktionen auf den entsprechenden Empfangsbereich der Sendeeinheit begrenzt sein, um ein Gefahrenpotential für den Bediener sowie für unbeteiligte Personen an der Baustelle möglichst weitgehend zu minimieren.
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Alternativ kann ein einmaliger Datenaustausch zwischen Sendeeinheit und mobiler Bedienereinheit ausreichend sein, um die entsprechende positionsabhängige Überwachungs- und/oder Steuerungsfunktion freizuschalten. Vorzugsweise ist die Freischaltung auf ein definierbares Zeitintervall begrenzt. Der Bediener muss sich demnach nur einmalig im Empfangsbereich der Sendeeinheit aufhalten, um die Überwachungs- und/oder Steuerungsfunktion dauerhaft oder begrenzt auf ein bestimmtes Zeitintervall freizuschalten. Der Bewegungsfreiraum des Bedieners wird hierdurch nicht zusätzlich eingeschränkt.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist für jede Sendeeinheit spezifisch festgelegt, ob ein stetiger Datenaustausch bzw. ein einmaliger Datenaustausch für die Freischaltung erforderlich ist. Folglich können die Freischaltungsvorschriften für beliebige Maschinenfunktionen spezifisch festgelegt werden und im entsprechenden Datensatz der Sendeeinheit hinterlegt sein. Die mobile Bedieneinheit erkennt anhand des ausgelesenen Datensatzes, ob die Freischaltung ausschließlich im Empfangsbereich möglich ist oder an beliebiger Position gültig sein soll.
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Möglich ist es, dass der Empfangsbereich des Lesegerätes wenigstens einer mobilen Bedieneinheit auf einen Radius zwischen 5 cm und 50 cm begrenzt ist. Wird für die Freischaltung eine dauerhafte Datenübertragung zwischen Sendeeinheit und Lesegerät verlangt, so kann eine Erweiterung des Empfangsradius zweckmäßig sein, um den Bewegungsfreiraum des Bedieners nicht unnötig einzuschränken.
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Bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass wenigstens eine Bedieneinheit derart ausgeführt ist, so dass eine optionale manuelle Freischaltung einer Überwachungs- und/oder Steuerungsfunktion erfolgen kann. Dies ist insbesondere im Defektfall einer bestimmten Komponente, insbesondere einer Sendeeinheit, zweckmäßig, um einen Totalausfall der mobilen Bedieneinheit zu vermeiden.
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Die Erfindung ist ferner auf eine mobile Bedieneinheit zur Überwachung und/oder Steuerung einer Baumaschine gerichtet. Die mobile Bedieneinheit ist gemäß einer der voranstehend erläuterten Ausführungsmöglichkeiten ausgeführt. Demnach umfasst die mobile Bedieneinheit erfindungsgemäß wenigstens ein Lesegerät sowie vorzugsweise eine Verarbeitungseinheit, die eine positionsabhängige Freischaltung bestimmter Überwachungs- und/oder Maschinenfunktionen in Abhängigkeit der empfangenen Signale bewirkt. Die mobile Bedieneinheit weist offensichtlich dieselben Vorteile und Eigenschaften wie die voranstehend erläuterte Baumaschine auf, weshalb an dieser Stelle auf eine fortführende Erläuterung verzichtet wird.
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Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung gehen aus dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel hervor. Es zeigen:
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1: ein Mobilkran in Transportstellung, der gemäß der vorliegenden Erfindung ausgeführt ist,
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2: eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Sendeeinheit,
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3: eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen mobilen Bedieneinheit,
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4: eine Darstellung einer weiteren mobilen Bedieneinheit und
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5: eine beispielhafte Darstellung eines Menübaums der erfindungsgemäßen mobilen Bedieneinheit.
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1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Mobilkrans in Transportstellung. Die konkrete Ausführung des Krans ist dabei irrelevant. Zusätzlich sei darauf hingewiesen, dass der grundlegende Erfindungsgedanke allgemein bei jeder Art von Baumaschine Anwendung finden kann.
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Der dargestellte Mobilkran 2 weist also eine Vielzahl von Sendeeinheiten 1 auf, die an entsprechenden zu definierenden Positionen am Mobilkran 2 angebracht sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Sendeeinheiten 1a, 1c am Unterwagen des Mobilkrans 2 befestigt, während die Sendeeinheit 1d am Oberwagen und die Sendeeinheit 1b an der Fahrzeugkabine angeordnet ist.
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In 2 ist eine mögliche Ausführungsform der Sendeeinheit 1 schematisch dargestellt. Die Sendeeinheit 1 der 2a, die auch „Pille” genannt wird, besteht aus einem Gehäuse, das einen integrierten passiven Transponder 1' beinhaltet. Der passive Transponder 1' sendet ein entsprechendes Signal, sobald der Transponder über ein externes Gerät, beispielsweise das Lesegerät, dazu angeregt wird.
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Alternativ kann die Sendeeinheit 1 an Stelle des passiven Transponders 1' einen sendenden Schalter 20 gemäß 2b aufweisen. Wird der sendende Schalter 20 über seinen Schaltermechanismus 30 von einer Kraft, insbesondere einer Bedienperson betätigt, dann beginnt die Sendeeinheit 40 des Schalters 20 mit der Abstrahlung des entsprechenden Signals. Die Energiequelle 50 für einen derartigen Schalter 20 kann aus dem Druckimpuls beim Betätigen des Schaltermechanismus 30 oder einer beliebigen Schalterbewegung gewonnen werden. Möglich ist es auch, den Schalter 20 mittels Solarenergie zu speisen.
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Ferner umfasst jede Sendeeinheit 1 wenigstens ein Speichermittel, in dem ein eine bestimmte Maschinenfunktion des Mobilkrans 2 charakterisierender Datensatz hinterlegt ist. Die Befestigung der Sendeeinheit 1 am Kran 2 erfolgt formschlüssig und mittels der Verbindungsmöglichkeit 7 mit einem Spezialwerkzeug.
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Die Sendeeinheit 1b trägt beispielsweise einen relevanten Datensatz, der für eine Überwachung und Ansteuerung des Oberwagens 11 bzw. des Auslegersystems 8, insbesondere des Wippzylinders 9, erforderlich ist. Demgegenüber speichert die Sendeeinheit 1c den entsprechenden Datensatz, der zur Freischaltung der Ansteuerungsfunktion einer Abstützautomatik 10 benötigt wird.
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Im Ausführungsbeispiel der 1 muss der Kranbediener zum Ausführen einer bestimmten Kranbewegung mittels der mobilen Bedieneinheit 4, 4', die später anhand der 3, 4 näher beschrieben werden, einen definierten und ungefährlichen Standort einnehmen. Hierzu geht der Kranbediener mit der mobilen Bedieneinheit 4 an den vorgesehenen Ort am Kran. An diesem Ort ist auch die Sendeeinheit 1 mit dem integrierten Transponder 1' bzw. dem sendenden Schalter 20 angebracht. Befindet sich die Bedieneinheit 4 im Nahbereich der Sendeeinheit 1, so kann das Lesegerät 3 der Bedieneinheit 4 den Datensatz der Sendeeinheit 1 auslesen und an die Verarbeitungseinheit 5 der Bedieneinheit 4 weiterleiten.
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Eine mögliche Ausgestaltung der mobilen Bedieneinheit 4 ist der schematischen Darstellung der 3 zu entnehmen. Die Bedieneinheit 4 umfasst einzelne Bedienelemente 7, die zur Eingabe spezifischer Steuerbefehle bestimmt sind. Ferner umfasst die Bedieneinheit 4 die bereits voranstehend erwähnte Verarbeitungseinheit 5 sowie das Lesegerät 3 zum Auslesen der Datensätze der Sendeeinheit 1.
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Da die Verarbeitungseinheit 5 aufgrund des empfangenen Datensatzes eine Information bezüglich der freizuschaltenden Kranbewegung erhält, können bestimmte Bedienelemente 7 spezifisch freigegeben und sogar vorbelegt werden. Sollten mehrere Kranbewegungen von einem Standort aus möglich sein, dann enthält die entsprechende Sendeeinheit 1 mehrere Datensätze im Speichermittel. Die gespeicherten Datensätze werden von dem Lesegerät 3 der Bedieneinheit 4 ausgelesen und von der Verarbeitungseinheit 5 entsprechend interpretiert, so dass mehrere unterschiedliche Kranbewegungen freigeschaltet werden.
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Im Ausführungsbeispiel ist ein maximaler Abstand zwischen Lesegerät 3 und Sendeeinheit 1 von 5 cm bis maximal 50 cm notwendig. Um den Kranbediener frei in seiner Bewegung zu halten, ist es ausreichend, die Daten einmal von der Sendeeinheit 1 an die Bedieneinheit 4 zu übertragen. Während der Ausführung der Kranbewegung ist kein stetiger oder regelmäßiger Datentransfer zwischen Sendeeinheit 1 und Lesegerät 3 notwendig, um die Freischaltung aufrechtzuerhalten. Unter Umständen kann es vorgesehen sein, dass die Freischaltung auf ein definierbares Zeitintervall begrenzbar ist, um die nach dem einmaligen Auslesen der Daten aus der Sendeeinheit 1 jeweilige Kranbewegung zeitlich begrenzt freizuschalten.
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Technisch und zur weiteren Steigerung der Sicherheit könnte aber auch ein stetiger und regelmäßiger Datentransfer zwischen Sendeeinheit 1 und Lesegerät 3 gefordert sein, um eine kontinuierliche Freischaltung der Maschinenfunktion zu bewirken. In diesem Fall ist aber ein größerer möglicher Abstand zwischen Sendeeinheit 1 und Lesegerät 3 während des Datenübertrags notwendig, um dem Kranbediener ein ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsmöglichkeit der mobilen Bedieneinheit 4', die gegenüber der Bedieneinheit 4 aus 3 eine optische Anzeigeeinheit 6 aufweist. Die Anzeigeeinheit 6 dient zur Darstellung einer Menüstruktur, die ausführbare Überwachungs- und Steuerungsfunktionen des Mobilkrans 2 aufführt. Die Menüpunkte können über Bedienmittel und/oder über die berührungsempfindlich ausgeführte Anzeigeeinheit betätigbar sein. Die Menüstruktur verwendet einen Menübaum, der ein Hauptmenü mit untergeordneten Untermenüs besitzt. Die sonstige technische Ausgestaltung der Bedieneinheit 4' ist analog zur Bedieneinheit 4 gehalten.
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Da die Verarbeitungseinheit 5 Kenntnis über die zu tätigende Kranbewegung besitzt bzw. diese anhand der ausgelesenen Datensätze abschätzt, kann sie der Anzeigeeinheit 6 sofort das benötigte Untermenü bereitstellen. Ein aufwendiges Durchschreiten des Menübaumes zum entsprechenden Untermenü, das die am Standort freigeschaltete Überwachungs- und Steuerungsfunktion beinhaltet, ist nicht mehr notwendig. Der Kranbediener kann ohne Zeitverzögerung mit der Kranbewegung beginnen. Auch können Schalter mit besonderen benötigten Funktionen vorbelegt werden.
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Bei der nächsten Kranbewegung erfolgt die gleiche Vorgehensweise. Ein umständliches Zurückschreiten ins Hauptmenü, um von dort aus ins angestrebte Untermenü zu gelangen, ist nicht erforderlich.
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Sind an einem Standort mehrere Kranbewegungen erlaubt, dann erhält das Lesegerät von der entsprechenden Sendeeinheit 1 mehrere Datensätze, die durch die Verarbeitungseinheit 5 interpretiert werden. In diesem Fall steuert die Verarbeitungseinheit 5 die Anzeigeeinheit 6 derart an, dass z. B. das wahrscheinlichste Menü sofort eingeblendet wird. Auch ein Hauptmenü mit einem Untermenü ist vorstellbar. Der Vorteil ist aber, dass nur eine geringe Anzahl von Untermenüs notwendig ist und die Übersichtlichkeit erhalten bleibt.
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Sollte bei einem Defekt einmal kein Datenübertrag möglich sein, so kann dennoch die benötigte Funktion über einen gewissen Menüeintrag erreicht werden, um die erwünschte Kranbewegung freizuschalten.
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Die 5a bis 5c zeigen ein Beispiel für eine mögliche darstellbare Menüstruktur. Mit dem erfindungsgemäßen System springt die Anzeigeeinheit 6 der Bedieneinheit 4' z. B. sofort in den Untermenüpunkt 1.1.4.1 in der 5a, wenn die Bedieneinheit 4' in den Sendebereich der Sendeeinheit 1a gelangt. Die dargestellten Menüpunkte stehen stellvertretend für freigeschaltete Kranbewegungen. Bewegt sich der Kranbediener zum nächsten Ort mit der Sendeeinheit 1b, springt die Anzeigeeinheit 6 direkt auf den Punkt Untermenü 2.2.2. Im Empfangsbereich der Sendeeinheit 1c erfolgt die Umschaltung der Anzeigeeinheit 6 zum Untermenü 3.1.
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Der Kranbediener muss sich folglich nicht umständlich durch den vollständigen Menüumfang durcharbeiten, statt dessen wird jeweils das aktuelle freigeschaltete Menü zur Ansteuerung bzw. Überwachung des Mobilkrans 2 angezeigt.
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Die vorliegende Erfindung bewirkt eine maßgebliche Zeitersparnis bei der Bedienung des Mobilkrans 2. Ferner ist die Position des Kranbedieners fest definiert, so dass durch die auszuführende Kranbewegung keine Gefahr für ihn besteht. Weiterhin ermöglicht die feste Positionsbestimmung für eine entsprechende Kranbedienung die Möglichkeit, dem Kranbediener eine bestmögliche Sicht auf die auszuführende Kranbewegung zu gewährleisten. Hierdurch wird auch das Gefährdungspotential unbeteiligter Personen an der Baustelle weitestgehend ausgeschlossen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004008083 U1 [0002, 0009]
- DE 102008047425 A1 [0004]