DE19842729C1 - Lagerung für ein schwingendes Bauteil - Google Patents
Lagerung für ein schwingendes BauteilInfo
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Abstract
Lagerung für ein schwingendes Bauteil (1), mit einem auf einem Träger (24) abgestützten Auflager (23) für das schwingende Bauteil (1) und mit einem mit dem Träger (24) zusammenwirkenden Tilger (25), welcher eine durch einen Tilgerantrieb (45) relativ zu dem Träger (24) bewegbare Trägheitsmasse (42) aufweist, wobei der Tilgerantrieb (45) mit einer Ansteuerung versehen ist, die mindestens einen ersten Signalgeber (2) des schwingenden Bauteils (1) mit einem nachgeschalteten Signalgenerator (3) umfaßt, der zwei harmonische, in Bezug aufeinander phasenverschobene erste Signale (3.1.1, 3.1.2) einer miteinander und mit Schwingungen des Maschinenteils (1) übereinstimmenden Frequenz sowie eines zweiten Signals (3.2) erzeugt, das diese Frequenz in charakterisierender Weise wiedergibt, wobei dieses zweite Signal (3.2) Kennliniengliedern (4, 6, 8, 10) zugeführt wird, deren Ausgangssignale mit den ersten Signalen (3.1.1, 3.1.2) des Signalgenerators (3) multipliziert und die so erhaltenen dritten Signale (3.3.1, 3.3.2, 3.3.3, 3.3.4) paarweise addiert werden, wobei die so erhaltenen Signale jeweils mit einem von einem zweiten Signalgeber (16) erzeugten vierten Signal (3.4), welches die Relativbewegung des Trägers (24) in charakteristischer Weise wiedergibt, multipliziert werden, wobei die beiden so gehaltenen fünften Signale (3.5.1, 3.5.2) jeweils einem Übertragungsglied (17, 18) zugeführt werden, wobei die so erhaltenen sechsten Signale (3.6.1, 3.6.2) jeweils mit den ersten Signalen ...
Description
Die Erfindung betrifft eine Lagerung für ein schwingendes Bauteil, mit einem
auf einem Träger abgestützten Auflager für das schwingende Bauteil und mit
einem mit dem Träger zusammenwirkenden Tilger, welcher eine durch einen
Tilgerantrieb relativ zu dem Träger bewegbare Trägheitsmasse aufweist, wo
bei der Tilgerantrieb mit einer Ansteuerung versehen ist, die mindestens ei
nen ersten Signalgeber des schwingenden Bauteils mit einem nachgeschal
teten Signalgenerator umfaßt, der zwei harmonische, in bezug aufeinander
phasenverschobene erste Signale einer miteinander und mit Schwingungen
des Maschinenteils übereinstimmenden Frequenz sowie ein zweites Signal
erzeugt, das diese Frequenz in charakterisierender Weise wiedergibt, wobei
dieses zweite Signal Kennliniengliedern, zugeführt wird, deren Ausgangs
signale mit den ersten Signalen des Signalgenerators multipliziert und die so
erhaltenen dritten Signale paarweise addiert werden, wobei die so erhalte
nen Signale jeweils mit einem von einem zweiten Signalgeber erzeugten
vierten Signal, welches die Relativbewegungen des Trägers in charakteristi
scher Weise wiedergibt, multipliziert werden, wobei die beiden so erhaltenen
fünften Signale jeweils einem Übertragungsglied zugeführt werden, wobei die
so erhaltenen sechsten Signale jeweils mit den ersten Signalen des Signal
generators multipliziert werden, und daß die so erhaltenen siebten Signale zu
einem achten Signal addiert werden, das zur Betätigung des Tilgerantriebes
verwendet wird.
Eine solche Lagerung für ein schwingendes Bauteil ist aus der DE 43 40 034 C1
bekannt.
Durch den der Lagerung zugeordneten aktiven Tilger ist es möglich, auftre
tende Schwingungen über einen weiten Frequenzbereich zu kompensieren.
Dies kann beispielsweise für die Schwingungsisolation eines Kraftfahrzeug
motors gegenüber einer Fahrzeugkarosserie verwendet werden.
Nachteil der aus der DE 43 40 034 C1 bekannten Lagerung ist jedoch, daß
die Eigenfrequenz des Tilgers kleiner oder gleich der kleinsten Frequenz der
zu kompensierenden Schwingung sein muß. Darüberhinaus wird mit der be
kannten Lagerung dann keine optimale Schwingungskompensation erzielt,
wenn sich die Frequenz der zu kompensierenden Schwingung schnell än
dert.
Aus Heiland, Peter: Aktive Schwingungsisolierung. In: Konstruktion 46
(1994), Seiten 353 bis 358 ist eine Frequenzgangkompensation in Zusam
menhang mit aktiven Isolierelementen bekannt. Dabei muß die maximale
Regelfrequenz immer größer sein als die Eigenfrequenz des passiven Mas
se-Feder-Systems. Somit handelt es sich um ein überkritisches System, das
außerhalb des Resonanzbereichs des Masse-Feder-Systems betrieben wird.
Nachteil dieses bekannten aktiven Isolierelements ist daher, daß sein Be
triebsbereich begrenzt ist und daß eine hohe Energiezufuhr für die Erzeu
gung der Tilgerleistung benötigt wird.
Aus der DE 38 43 676 A1 ist ein Schwingungstilger mit einer Tilgermasse
bekannt, die über mehrere Lageranordnungen mit einer Fahrzeugkarosserie
verbunden ist, wobei die Lageranordnung jeweils aus einer Tilgerfeder und
einem Tilgerdämpfer bestehen. Der Schwingungstilger kann in einen Regel
kreis eingebaut werden und automatisch entsprechend den Änderungen der
Torsionseigenfrequenz des Fahrzeuges verstellt werden. Hierzu ist ein
Stellglied vorgesehen, das aus einem Stellmotor und einem von dem Stell
motor angetriebenen Spindelantrieb, der die Lager in der Zusatzmasse bei
einer Drehbewegung der Spindel verändert, besteht. Dabei ist eine quasi
stationäre Nachführung der Eigenfrequenz des Schwingungstilgers vorgese
hen. Nachteil der aus der DE 38 43 676 bekannten Lagerung ist, daß keine
optimale Schwingungskompensation erzielt werden kann, insbesondere
dann, wenn sich die Frequenz der zu kompensierenden Schwingung schnell
ändert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lagerung mit einem erweiter
ten Betriebsbereich anzugeben, welche eine verbesserte Schwingungskom
pensation, insbesondere bei sich schnell ändernden Frequenzen der zu kom
pensierenden Schwingungen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei einer Lagerung der eingangs genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst, wobei eine Frequenzgangkompensation vorgesehen ist, die die insbe
sondere durch Frequenzänderung der zu kompensierenden Schwingung be
dingten, auftretenden Amplituden- und/oder Phasenänderungen der durch
die Trägheitsmasse in den Träger eingeleiteten Kraft ganz oder teilweise
kompensiert.
Durch diese Ausgestaltung wird eine sehr gute Kompensation von Störungen
auch dann erzielt, wenn schnelle Änderungen der Frequenzen der zu kom
pensierenden Schwingungen vorliegen. Zum Beispiel kann bei Verbren
nungskraftmaschinen bei schnellen Drehzahländerungen innerhalb von
Drehzahlbereichen, innerhalb derer sehr große Gradienten der Stellübertra
gungsfunktion in Betrag und Phase auftreten, eine sehr gute Kompensation
der Störung erzielt werden. Weiterhin ist es möglich, den Betriebsbereich des
aktiven Schwingungstilgers zu erweitern, weil nunmehr dessen gesamter
Frequenzbereich, also auch der Resonanzbereich des Tilgers genutzt wer
den kann. Gegenüber bekannten Systemen führt dies zu einer deutlichen
Reduktion der Leistungsaufnahme, da der aktive Schwingungstilger im Be
reich der Resonanzfrequenz sehr effektiv arbeitet. Zusätzlich wird eine gute
Kompensation von Schwingungen bei Maschinenteilen mit ausgeprägten
Resonanzen erreicht.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Übertragungsglieder als PI-Regler ausgebildete Regler aufweisen. PI-
Regler sind Regler, welche neben einem Proportionalteil einen Integralteil
aufweisen.
Die Frequenzgangkompensation kann dadurch besonders vorteilhaft erfol
gen, daß die Übertragungsglieder eine Frequenzgangkompensationsschal
tung aufweisen.
Eine besonders effektive Frequenzgangkompensation wird dann erreicht,
wenn das zweite Signal für die Frequenzgangkompensation ausgewertet
wird.
In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß das
zweite Signal einem Verzögerungsglied zugeführt wird, welches ein neuntes
Signal erzeugt, und daß das zweite Signal und das neunte Signal jeweils
Kennliniengliedern zugeführt werden, welche zehnte und elfte Signale er
zeugen, und daß die zehnten und elften Signale den Übertragungsgliedern
zugeführt werden.
Eine weitere Verbesserung der Ansteuerung ergibt sich dadurch, daß die
zehnten und elften Signale das Momentanverhalten der Übertragungsglieder
beeinflussen.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß das Verzögerungsglied eine Verzö
gerungszeitspanne von 0,1 msec bis 1 sec aufweist.
Indem das Verzögerungsglied durch ein Schieberegister einer digitalen Da
tenverarbeitungsanlage realisiert ist, kann die Ansteuerung der erfindungs
gemäßen Lagerung besonders einfach realisiert werden.
Vorteilhafterweise ist es weiterhin vorgesehen, daß das achte Signal durch
einen Leistungsverstärker verstärkt wird.
Weiterhin ist gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung vorgesehen, daß der Tilgerantrieb aus einer Spule besteht, die auf die
als Magnet ausgebildete Trägheitsmasse wirkt.
Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen
weiter verdeutlicht. Es zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Lagerung mit der Ansteuerung,
Fig. 2 den aktiven Schwingungstilger im Schnitt.
Fig. 1 zeigt schematisch ein schwingendes Bauteil 1, das über ein Auflager
23 auf einem an den Lagerstellen 31, 32 gelagerten Träger 24 abgestützt ist.
Zur Verminderung von auftretenden Schwingungen ist an dem Träger 24 ein
aktiver Tilger 25 vorgesehen.
Das schwingende Bauteil 1 kann beispielsweise ein Motor, ein Getriebe, ein
Klimakompressor, eine Lichtmaschine oder auch Baugruppen wie die Räder
eines Fahrzeugs sein. Die erfindungsgemäße Lagerung kann somit in Ver
bindung mit den verschiedensten schwingenden Bauteilen 1 erfolgen. Bevor
zugt handelt es sich jedoch bei dem schwingenden Bauteil 1 um eine Ver
brennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs.
Das Auflager 23, auf dem das schwingende Bauteil 1 abgestützt ist, kann als
ein einfaches Gummilager oder aber als ein Gummilager mit hydraulischer
Dämpfung ausgebildet sein.
Der Aufbau des aktiven Schwingungstilgers 25 ist in Fig. 2 näher beschrie
ben. Er weist eine Tragplatte 36 auf, an der über Federelemente 38 eine
Trägheitsmasse 42 in Form eines Topfmagneten beweglich angeordnet ist.
Der Topfmagnet umfaßt einen Magneten 44 und ein Magnetgehäuse 43.
Durch eine Veränderung der Masse des Topfmagneten 42 und/oder der Fe
derrate des Federelements 38 kann die Eigenfrequenz des Schwingungstil
gers 25 auf einen gewünschten Wert eingestellt werden. Als Tilgerantrieb 42-45
ist eine Tauchspule 45 vorgesehen, die fest mit der Tragplatte 36 verbunden
ist. Die Tauchspule 45 weist einen nicht dargestellten Anschluß auf, über den
sie mit einem Antriebssignal beaufschlagbar ist.
Zur Erzeugung des Antriebssignals ist die in Fig. 1 dargestellte Ansteuerung
vorgesehen. Sie umfaßt zunächst einen Signalgeber 2, der ein periodisches
Zeigsignal, dessen Periodendauer in einem festen Verhältnis zur Perioden
dauer der zu isolierenden Schwingung des Bauteils steht, liefert.
Hierzu kann ein Sensor verwendet werden, der eine konstante Anzahl von
Impulsen pro Umdrehung eines rotierenden Bauteiles abgibt, zum Beispiel ein
sogenannter OT-Sensor. Dieser Sensor signalisiert, wann sich ein bestimmter
Kolben einer Hubkolbenmaschine im oberen Totpunkt befindet. Man erhält also
genau einen Impuls pro Kurbelwellenumdrehung. Dabei steht die Frequenz
einer zu tilgenden harmonischen Unwuchtschwingung in einem konstanten
Verhältnis zur Drehzahl der Hubkolbenmaschine.
Das durch den Signalgeber 2 erzeugte Zeitsignal wird an den Signalgenerator
3 weitergeleitet, der daraus zwei erste Signale 3.1.1. und 3.1.2. generiert, die
harmonische Schwingungen unterschiedlicher Phasenlage sind. Dabei kann die
Phasendifferenz zwischen diesen beiden harmonischen Schwingungen auch
frequenzabhängig gesteuert sein. Die Frequenz dieser ersten Signale 3.1.1.
und 3.1.2. ist identisch mit der Frequenz der zu isolierenden Schwingung des
Bauteils 1.
Die ersten Signale 3.1.1. und 3.1.2. des Signalgenerators 3 lassen sich durch
die Gleichungen
u1(t) = sin(wt)
u2(t) = sin(wt + phi(w))
darstellen. Dabei ist w die Kreisfrequenz der zu isolierenden Schwingung.
Folgende Spezialfälle sind denkbar:
phi(w) = konst = 90°
damit gilt:
u1(t) = sin(wt)
u2(t) = sin(wt + 90°) = cos(wt)
oder
u1(t) = sin(wt)
u2(t) = sin(wt - wT) = sin(w(t - T)) = u1(t - T)
wobei der frequenzabhängige Phasenwinkel mit
phi(w) = -w . T
gebildet wird und wobei T eine geeignete Totzeit ist.
Man erhält u2, indem man u1 um T zeitlich verzögert. Stellt T ein ganzzahliges
Vielfaches des Abtastzeitintervalles dar, so läßt sich die zeitliche Verschiebung
von u1 sehr einfach unter Verwendung eines Schieberegisters realisieren.
Der Signalgenerator 3 generiert darüberhinaus ein zweites Signal 3.2., das die
Frequenz der Unwucht des unwuchterregten Aggregates bzw. Bauteils 1 cha
rakterisiert. Ein solches Signal kann beispielsweise direkt proportional zur
Frequenz oder Periodendauer der entsprechenden Schwingung sein.
Die zugehörigen Bestandteile eines solchen Signalgenerators können
- - PLL-Schaltungen
- - Trackingfilter
- - digitale Oszillatoren
sein.
Das Ausgangssignal u1(t) (erstes Signal 3.1.1.) des Signalgenerators 3 wird
mit dem Ausgangssignal r1(t) (sechstes Signal 3.6.1.) des Übertragungsgliedes
17 unter Verwendung eines Multiplizierers 19 multipliziert; das Ausgangssignal
u2(t) (erstes Signal 3.1.2.) des Signalgenerators 3 wird mit dem Ausgangssignal
r2(t) (sechstes Signal 3.6.2.) des Übertragungsgliedes 18 unter Verwendung
des Multiplizierers 20 multipliziert. Man erhält so die Signale 3.7.1 und 3.7.2.
v1(t) = r1(t) . u1(t) = r1(t) . sin(wt),
v2(t) = r2(t) . u2(t) = r2(t) . sin(wt + phi(w)),
d. h. man führt eine lineare Amplitudenmodulation durch, wobei w die Kreisfre
quenz der Unwuchterregung bzw. die Frequenz der Schwingungen des Ma
schinenteils 24 darstellt.
Die Signale v1 (siebtes Signal 3.7.1) und v2 (siebtes Signal 3.7.2) werden unter
Benutzung eines Addierers 21 summiert und dem Leistungsverstärker 22 zuge
führt. Dieser steuert den Tilgerantrieb an und verursacht damit eine Bewegung
des Maschinenteils 24. Diese vom Schwingungstilger 25 verursachte Bewe
gung wird der beispielsweise von der Unwucht des schwingenden Bauteils 1
verursachten Bewegung überlagert. Die Gesamtbewegung des Trägers 24 wird
vom Signalgeber 16 erfaßt.
Im folgenden wird angenommen, daß Leistungsverstärker 22, Schwingungstil
ger 25, Maschinenteil 24 und der Signalgeber 2 lineares Verhalten aufweisen.
Nachfolgend werden diese miteinander verbundenen Glieder als Teilsystem
bezeichnet.
Für das lineare Teilsystem gilt im eingeschwungenen Zustand, daß das har
monische Eingangssignal des Leistungsverstärkers 22
x(t) = r1(t)sin(wt) + r2(t)sin(wt + phi(w))
am Ausgang des Sensors 16 das harmonische Ausgangssignal
g(t) = r1(t)abs(G(jw))sin(wt + arg(G(jw)) + r2(t)abs(G(jw))sin(wt + phi(w) + arg(g(jw)))
jedoch mit veränderter Amplitude und Phase erzeugt. Dabei ist G(jw) die Stel
lübertragungsfunktion zwischen Verstärkereingang (22) und Sensorausgang
(16) und r1(t) und r2(t) geeignet festzulegende Amplituden.
Weiterhin gilt, daß eine harmonische Bewegung des Bauteils 1 am Signalgeber
16 das harmonische Signal
z(t) = Z(t)sin(wt + gamma(w))
erzeugt.
Die Amplitude Z(t) und die Phasenlage gamma(w) dieses Signals werden durch
die Unwuchtkräfte des schwingenden Bauteils 1 sowie vom dynamischen Ver
halten beeinflußt.
Vereinfachend wird im folgenden angenommen, daß nur periodische Signale
auftreten. Damit läßt sich die durch das Sensorsignal s(t) (viertes Signal 3.4)
charakterisierte Bewegung des Maschinenteils 24 zusammen mit der Auswir
kung auf das Signal am Leistungsverstärkereingang x(t) gemäß
s(t) = r1(t)abs(G(jw))sin(wt + arg(G(jw))) + r2(t)abs(G(jw))sin(wt + phi(w) + arg(G(jw))) + Z(t)sin(wt + gamma(w))
angeben.
Die Anpassung der Amplituden r1(t) und r2(t) soll nun so erfolgen, daß die Be
wegung des Maschinenteils 24, gekennzeichnet durch das Sensorsignal s(t) in
kurzer Zeit minimiert wird. Damit dies gelingt, ist es bei dem hier vorgestellten
Verfahren notwendig, die Stellübertragungsfunktion des Teilsystems in einem
Vorversuch zu ermitteln.
Die gemessene Übertragungsfunktion Gm(jw) zwischen Leistungsverstärker
eingang 22 und Sensor 16 werden hinsichtlich Betrag abs(Gm(jw)) und Phase
arg(Gm(jw)) aufgeteilt und bilden somit die Kennlinien
Der Wertebereich von w wird durch den Frequenzbereich der zu isolierenden
Schwingung des schwingenden Bauteils 1 festgelegt.
Den Kennliniengliedern 4, 6, 8 und 10 wird das die Frequenz der Aggregat
schwingungen charakterisierende Signal des Signalgenerators 3 zugeführt. Die
Ausgangssignale der Kennlinienglieder 4, 6, 8 und 10 werden mit a(w), b(w),
c(w) und d(w) bezeichnet.
Dem Multiplikationsglied 5 wird das Signal u1(t) und a(w) zugeführt. Das Mul
tiplikationsglied 7 bildet das Produkt von u2(t) und b(w). Die beiden so erhalte
nen Produkte (dritte Signale 3.3.1 und 3.3.2) werden unter Verwendung des
Summierers 12 addiert.
Das so erhaltene Signal t1(t) läßt sich durch
beschreiben.
Entsprechend wird das Signal t2(t) unter Verwendung der Kennlinienglieder 8
und 10, der Multiplikatoren 9 und 11 sowie des Summierers 13 generiert.
Das Signal t1(t) wird nun mit dem Ausgangssignal s(t) (viertes Signal 3.4) des
Signalgebers 16 unter Verwendung eines Multiplizierers 14 multipliziert. Ein
weiterer Multiplizierer 15 bildet das Produkt von t2(t) und dem Ausgangssignal
s(t) des Signalgebers 16.
Unter Beachtung von
sin(x) . sin(y) = 0.5(cos(x - y) - cos(x + y)
G(jw) = Gm(jw)
erhält man so:
Ebenso gilt
Das Signal s(t) . t1(t) (3.5.1) wird dem Übertragungsglied 17, das Signal s(t) . t2(t)
(3.5.2) dem Übertragungsglied 18 zugeführt.
Innerhalb dieser Übertragungsglieder 17, 18 wird die Amplitude r1(t) bzw. r2(t)
berechnet. Wichtig ist, daß nur geringe Signalanteile mit der Frequenz 2w in
den Ausgangssignalen (3.6.1, 3.6.2) der Übertragungsglieder enthalten sind.
Dazu können in einem ersten Schritt diese Signalanteile mittels Tiefpaßfilter
stark abgeschwächt werden. Nach einer solchen Tiefpaßfilterung können dann
auf die so erhaltenen Signale bekannte Regelalgorithmen angewendet werden.
Ebenso ist es möglich, zuerst einen solchen Regelalgorithmus auf t1 und t2
anzuwenden und anschließend eine Tiefpaßfilterung durchzuführen oder einen
Regelalgorithmus anzuwenden, der selbst das gewünschte Tiefpaßverhalten
aufweist. Die letztgenannte Bedingung kann u. U. von einem Regler, der nur
einen Integralanteil aufweist, erfüllt werden.
In der weiteren Funktionsbeschreibung wird davon ausgegangen, daß zu
nächst eine Tiefpaßfilterung durchgeführt und anschließend ein geeigneter
Regelalgorithmus angewendet wird.
Die Eckfrequenz des Tiefpaßfilters wird so festgelegt, daß die harmonischen
Signale mit der Frequenz von 2w stark abgeschwächt werden und somit in der
weiteren Betrachtung vernachlässigt werden können, wobei die Eckfrequenz
jedoch nicht zu niedrig festgelegt werden sollte, um eine gute Dynamik des
Gesamtsystems zu erhalten.
r1(t), r2(t), Z(t) werden durch die Tiefpaßfilterung kaum beeinflußt, da sie relativ
langsame Signale darstellen. Der Einfluß der Tiefpaßfilterung wird durch ge
kennzeichnet.
Nach Durchführung der Tiefpaßfilterung der Signale s(t) t1(t) s(t) t2(t) liegen die
Signale
vor.
Diese Gleichungen zeigen, daß die Reglereingangssignale e1(t), e2(t) jeweils
von r1' und r2' abhängt. Man hat es somit mit gekoppelten Regelkreisen zu tun.
Die Kopplung entfällt, wenn gilt: phi(w) = konst = 90°.
Diese Koppelung ist am stärksten ausgeprägt, wenn cos(phi(w)) große Werte
annimmt, d. h. wenn phi(w) klein ist (bzw. in der Nähe von ganzzahligen Vielfa
chen von 180° liegt). Nähere Untersuchungen haben gezeigt, daß durch die
Kopplungsterme die Dynamik des Gesamtsystems beeinflußt wird, die Funktion
jedoch gewährleistet ist.
Die Herleitung der obigen Gleichungen wurde unter den Voraussetzungen
gemacht, daß der gemessene Frequenzgang Gm(jw) und der tatsächlich gege
bene Frequenzgang G(jw) in guter Näherung übereinstimmen. Diese Voraus
setzung läßt sich durch entsprechende Messungen erreichen. Zusätzlich wurde
angenommen, daß Einschwingvorgänge vernachlässigt werden können.
Diese Voraussetzung wird in vielen Fällen dadurch erfüllt, daß die auftretenden
Größen sich kontinuierlich verändern, d. h. daß sprungartige Änderungen in der
Praxis nicht auftreten.
Eine nähere Betrachtung der obenstehenden Gleichungen zeigt, daß e1 bei
konstanter Frequenz direkt proportional zu r1 bzw. r2 ist. Die Beziehung zwi
schen e1 und r1 bzw. r2 wird nur durch den Winkel phi(w) beeinflußt. Eine Ab
hängigkeit vom Frequenzgang G(jw) tritt in diesem Zusammenhang nicht auf.
Entsprechendes gilt für die Beziehung zwischen e2 und r1 bzw. r2.
Die Dynamik des Gesamtsystems wird im wesentlichen bestimmt durch die
Tiefpaßfilterung, den Regelalgorithmus, sowie der Phasendifferenz phi(w). Der
Einfluß des Frequenzganges G(jw) auf die Dynamik des Gesamtsystems ist
vernachlässigbar.
Der Zusammenhang zwischen den Signalen e1 und e2 und den Reglerausgän
gen r1 und r2 wird durch den Regelalgorithmus festgelegt. Im praktischen Ver
such haben sich PI-Regler gemäß
bewährt. Dabei ist
kp der Verstärkungsfaktor und
T1 die Integrationszeitkonstante des Reglers.
kp der Verstärkungsfaktor und
T1 die Integrationszeitkonstante des Reglers.
Das dynamische Verhalten des Schwingungstilgers 25, des Leistungsverstär
kers 22, des Signalgebers 2 und des Maschinenteils 24 kann von Umge
bungseinflüssen beeinflußt werden. Eine Berücksichtigung derartiger Einflüsse
ist möglich, indem die Kennlinien zu Kennfeldern erweitert werden, wobei die
das dynamische Verhalten beeinflussenden Größen, zusätzliche Eingangsgrö
ßen der Kennfeldsteuerung darstellen. Diese zusätzlichen Eingangsgrößen
werden unter Verwendung von Sensoren ermittelt und die so erhaltenen, zu
sätzlichen Eingangssignale den Kennfeldern zugeführt. Insbesondere an dem
Maschinenteil 24 können derartige Signale erfaßt und damit die Auswirkungen
auf das dynamische Verhaften dieser Bauelemente berücksichtigt werden. Das
Übertragungsglied kann oberhalb einer willkürlich festzulegenden Eckfrequenz
ein Tiefpaßverhalten aufweisen, wobei diese Eckfrequenz der Frequenz der zu
unterdrückenden Schwingung des Bauteils 1 kontinuierlich nachgeführt wird.
Hierdurch ergibt sich eine weitere Verbesserung des dynamischen Verhaltens
des Gesamtsystems.
Weiterhin ist eine Frequenzgangkompensation vorgesehen, die auftretende
Amplituden- und/oder Phasenänderungen der in den Träger eingeleiteten
Kraft ganz oder teilweise kompensiert.
Bei einer Änderung der Frequenz der zu kompensierenden Schwingung von
w2 auf w1 verändert die Frequenzgangkompensation die Regelsignale r1 und
r2 so, daß Amplitude und Phase der vom Schwingungstilger 25 in den Träger
24 eingeleitete Kraft durch die Frequenzänderung bezüglich Amplitude und
Phase nicht beeinflußt werden. Die Frequenz der eingeleiteten Kraftschwin
gung wird entsprechend der Änderung der Frequenz der zu kompensieren
den Schwingung variiert.
Um eine optimale Frequenzgangkompensation zu ermöglichen, wir das durch
den Signalgenerator 3 erzeugte zweite Signal (3.2) einem Verzögerungsglied
26 zugeführt, welches ein neuntes Signal erzeugt. Das zweite Signal wird
Kennliniengliedern 29, 30 und das neunte Signal wird Kennliniengliedern 27,
28 zugeführt, welche zehnte Signale (3.10.1 und 3.10.2) und elfte Signale
(3.11.1 und 3.11.2) erzeugen. Das Verzögerungsglied 26 kann bei Verwen
dung eines Digitalrechners durch ein Schiebregister realisiert werden. Die
Zeitspanne T0 hängt von der Erfassung der Frequenz der Schwingung des
Bauteils 1 ab. Durch die zehnten (3.10.1, 3.10.2) und elften Signale (3.11.1,
3.11.2) wird das Momentanverhalten der Übergangsglieder (17, 18) beein
flußt.
Durch die Kennlinienglieder 27 bis 30 werden die frequenzabhängigen Ter
me g0, g1, h0 und h1 der zugehörigen Stellübertragungsfunktion Gm(jw) reali
siert, welche bei den Frequenzen w0 und w1 durch die komplexen Funktio
nen:
Gm(jw0) = g0 + j . h0
Gm(jw1) = g1 + j . h1
darstellbar sind. Hierbei stellt wo die aktuelle Frequenz, w1 die um T0 zurück liegende Frequenz dar.
darstellbar sind. Hierbei stellt wo die aktuelle Frequenz, w1 die um T0 zurück liegende Frequenz dar.
Durch die Frequenzgangkompensationsschaltung werden die Ausgangs
signale (3.10.1, 3.10.2, 3.11.1 und 3.11.2) der Kennlinienglieder 27 bis 30
gemäß folgender Rechenvorschrift mit den Reglersignalen r1 und r2 ver
knüpft:
Sowohl die Regelung durch den PI-Regler als auch die Frequenzgangkom
pensation werden von den Übertragungsgliedern 17 und 18 durchgeführt.
Dabei bilden 1(k) das modifizierte Ausgangssignal (sechstes Signal 3.6.1)
des Übertragungsglieds 17 und 2(k) das modifizierte Ausgangssignal
(sechstes Signal 3.6.2) des Übertragungsglieds 18.
Den Reglersignalen r1 und r2 werden die modifizierten Ausgangssignale zu
geordnet:
r1(k) = 1(k)
r2(k) = 2(k)
Damit gewährleistet ist, daß die Wirkung der Frequenzgangkompensation
erhalten bleibt.
Claims (8)
1. Lagerung für ein schwingendes Bauteil (1), mit einem auf einem Träger
(24) abgestützten Auflager (23) für das schwingende Bauteil (1) und mit
einem mit dem Träger (24) zusammenwirkenden Tilger (25), welcher ei
ne durch einen Tilgerantrieb (45) relativ zu dem Träger (24) bewegbare
Trägheitsmasse (42) aufweist, wobei der Tilgerantrieb (45) mit einer
Ansteuerung versehen ist, die mindestens einen ersten Signalgeber (2)
des schwingenden Bauteils (1) mit einem nachgeschalteten Signalgene
rator (3) umfaßt, der zwei harmonische, in bezug aufeinander phasen
verschobene erste Signale (3.1.1, 3.1.2) einer miteinander und mit
Schwingungen des Maschinenteils (1) übereinstimmenden Frequenz
sowie ein zweites Signal (3.2) erzeugt, das diese Frequenz in charakte
risierender Weise wiedergibt, wobei dieses zweite Signal (3.2) Kennlini
engliedern (4, 6, 8, 10), zugeführt wird, deren Ausgangssignale mit den
ersten Signalen (3.1.1, 3.1.2) des Signalgenerators (3) multipliziert und
die so erhaltenen dritten Signale (3.3.1, 3.3.2, 3.3.3, 3.3.4) paarweise
addiert werden, wobei die so erhaltenen Signale jeweils mit einem von
einem zweiten Signalgeber (16) erzeugten vierten Signal (3.4), welches
die Relativbewegungen des Trägers (24) in charakteristischer Weise
wiedergibt, multipliziert werden, wobei die beiden so erhaltenen fünften
Signale (3.5.1, 3.5.2) jeweils einem Übertragungsglied (17, 18) zuge
führt werden, wobei die so erhaltenen sechsten Signale (3.6.1, 3.6.2)
jeweils mit den ersten Signalen (3.1.1, 3.1.2) des Signalgenerators (3)
multipliziert werden, und daß die so erhaltenen siebten Signale (3.7.1,
3.7.2) durch einen Addierer (21) zu einem achten Signal (3.8) addiert
werden, das zur Betätigung des Tilgerantriebes (42-45) verwendet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Frequenzgangkompensation vor
gesehen ist, daß die Frequenzgangkompensation insbesondere durch
Frequenzänderung der zu kompensierenden Schwingung bedingten
Amplituden- und/oder Phasenänderungen der durch den Schwin
gungstilger (25) in den Träger (24) eingeleiteten Kraft ganz oder teilwei
se kompensiert, daß für die Frequenzgangkompensation das zweite
Signal (3.2) ausgewertet wird, daß das zweite Signal (3.2) einem Ver
zögerungsglied (26) zugeführt wird, welches ein neuntes Signal (3.9)
erzeugt, daß das zweite Signal (3.2) und das neunte Signal (3.9) jeweils
Kennliniengliedern (27, 28, 29, 30) zugeführt werden, welche zehnte
Signale (3.10) und elfte Signale (3.11) erzeugen, daß die zehnten und
elften Signale (3.10, 3.11) den Übertragungsgliedern (17, 18) zugeführt
werden, wobei die Gradienten der Stellübertragungsfunktion zwischen
Ausgang des Addierers (21) und dem zweiten Signalgeber (16) in Be
trag und Phase derart verarbeitet werden, daß der Betriebsbereich des
Tilgers (25) dessen Resonanzbereich einschließt.
2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertra
gungsglieder (17, 18) insbesondere als PI-Regler ausgebildete Regler
aufweisen.
3. Lagerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Übertragungsglieder (17, 18) eine Frequenzgangkompensationsschal
tung aufweisen.
4. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die zehnten und elften Signale (3.10, 3.11) das Momentanverhalten
der Übertragungsglieder (17, 18) beeinflussen.
5. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verzögerungsglied (26) eine Verzögerungszeitspanne von
0.1 ms bis 1 s aufweist.
6. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verzögerungsglied (26) durch einen Schieberegister einer digi
talen Datenverarbeitungsanlage realisiert ist.
7. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das achte Signal (3.8) durch einen Leistungsverstärker (22) ver
stärkt wird.
8. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tilgerantrieb (42-45) des Tilgers (25) aus einer Tauchspule
(45) besteht, die auf die als Magnet (44) ausgebildete Trägheitsmasse
(42) wirkt.
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