DE19837717C2 - Verfahren zur Übertragung von Signalisierungsdaten und von Nutzdaten über eine Funkschnittstelle, Nachrichtenübertragungsnetz, Endgerät und Netzanpassungsmittel dafür - Google Patents
Verfahren zur Übertragung von Signalisierungsdaten und von Nutzdaten über eine Funkschnittstelle, Nachrichtenübertragungsnetz, Endgerät und Netzanpassungsmittel dafürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von
Signalisierungsdaten und von Nutzdaten zwischen zwei Endgeräten über
eine Funkschnittstelle nach dem Oberbegriff des Anspruch 1 sowie ein
Nachrichtenübertragungsnetz, ein Endgerät und ein Netzanpassungsmittel
dafür nach dem Oberbegriff eines der nebengeordneten Ansprüche.
Zur Datenübertragung über eine Funkschnittstelle ist aus dem Mobilfunk-
Standard GSM (Global System for Mobile Communications) ein Verfahren
bekannt, bei dem die Signalisierungsdaten und die Nutzdaten gemäß
einem für die OSI Schicht 2 (Open Systems Interconnection, data link layer)
verwendeten Sicherungsprotokoll, das allgemein als RLP (Radio Link
Protocol) bezeichnet wird, nicht transparent übertragen werden. Durch die
nicht transparente Übertragung, wie sie im GSM Standard TS 03.46 für die
Anwendung von FAX-Übertragung beschrieben ist, werden die Daten in
sogenannten Datenrahmen gesichert übertragen. Der korrekte Empfang
von diesen Datenrahmen wird quittiert. Falls jedoch ein Übertragungsfehler
auftritt und einzelne Datenrahmen nicht oder gestört empfangen werden,
fordert das empfangende Endgerät ein wiederholtes Senden dieser
Datenrahmen von dem sendenden Endgerät an. Wenn nun aufgrund von
Funkstörungen die Übertragungsqualität auf der Funkschnittstelle gering ist,
kann sich das Senden von Datenrahmen sehr häufig wiederholen, was zu
einer unerwünschten Verlängerung der Übertragungszeit und zu einer nicht
akzeptablen Reduktion des Datendurchsatzes auf der Funkschnittstelle führt.
Dies wiederum kann einen Abbruch der Verbindung bewirken. Aus dem
GSM-Standard TS 03.45 und TS 04.21 ist auch ein Verfahren zur
Datenübertragung mit konstantem Durchsatz bekannt, bei dem basierend
auf dem ITU V.110 Protokoll die Daten einer Faxverbindung transparent
übertragen werden. Bei diesem Verfahren erfolgt die Übertragung der
Signalisierungsdaten und der Nutzdaten ungesichert. Außerdem ist dieses
Verfahren aufgrund der Zeitüberwachung des Fax-Protokolls nicht geeignet
für die Datenübertragung auf Funkschnittstellen mit einer sehr großen
Signallaufzeit, wie sie beispielsweise aus dem Bereich der
Satellitenkommunikation bekannt sind, wo die Signallaufzeit etwa 500 msec
und mehr beträgt.
Aus WO 94/05104 ist ein Verfahren zur Datenübertragung in einem
Mobilfunknetz bekannt, bei dem über die Funkschnittstelle die Daten nicht
transparent übertragen werden. Das Problem, daß diese nicht transparente
Datenübertragung zu lästigen Verzögerungen und zum Abbruch der
Verbindung führen kann, wird in WO 94/05104 nicht behandelt. Dort wird
lediglich vorgeschlagen die Übertragungskapazität effizienter zu nutzen, in
dem die Nutzdaten sendeseitig komprimiert und empfangsseitig
dekomprimiert werden gemäß dem Standard ITU V.42bis. Zusätzlich wird
dort ein Fehlerkorrekturverfahren nach ITU V.42 verwendet, um die
Ubertragung von Endgerät zu Endgerät (end-to-end) zu sichern.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Übertragung von
Signalisierungsdaten und von Nutzdaten zwischen zwei über eine
Funkschnittstelle verbundene Endgeräte bereit zu stellen, bei dem die
eingangs genannten Nachteile nicht auftreten. Außerdem sollen ein
Nachrichtenübertragungsnetz mit einer solchen Funkschnittstelle, ein
Endgerät und ein Netzanpassungsmittel dafür vorgestellt werden.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach
Anspruch 1 sowie durch ein Nachrichtenübertragungsnetz, ein Endgerät
und ein Netzanpassungsmittel mit den Merkmalen nach dem
entsprechenden, nebengeordneten Anspruch.
Demnach werden zur Lösung der Aufgabe innerhalb einer ersten
Zeitspanne die Signalisierungsdaten gemäß einem Protokoll mit
Sicherungsfunktion gesichert übertragen und innerhalb einer zweiten
Zeitspanne auch die Nutzdaten gemäß dem Protokoll übertragen, wobei
jedoch die Nutzdaten ungesichert übertragen werden, in dem die
Sicherungsfunktion empfangsseitig ignoriert wird.
Somit und aufgrund der Tatsache, daß im allgemeinen die erste Zeitspanne
für die Signalisierung nicht größer ist als ein Bruchteil der zweiten
Zeitspanne, die für die Nutzdatenübertragung vorgesehen ist, ergeben sich
die folgenden Vorteile: Die Ubertragung der Signalisierungsdaten erfolgt im
gesicherten, nicht transparenten Modus, wobei gegebenenfalls auftretende
Wiederholungen die Gesamtdauer der Übertragung nicht wesentlich
verzögern. Die Ubertragung der Nutzdaten erfolgt hingegen in einem
modifizierten Modus, bei dem die Sicherheitsfunktion nicht ausgeführt wird.
Demnach werden die Nutzdaten in einem quasi-transparenten Modus
übertragen, bei dem keine Verlängerung der Übertragungszeit auftreten
kann. Werden Faksimiledaten oder andere Bilddaten übertragen, so
können eventuell auftretende Übertragungsfehler in dem Maße
hingenommen werden, wie es auf der Empfangsseite vom Betrachter
toleriert wird. Gleiches gilt auch für Audio- oder Textdaten, die etwa im
Rahmen eines sogenannten file transfer übertragen werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen:
Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Sicherungsfunktion durch Verwendung
von Prüfdaten ausgeführt wird, welche sendeseitig mit den
Signalisierungsdaten und mit den Nutzdaten verknüpft werden, und wenn
empfangsseitig nur die mit den Signalisierungsdaten verknüpften Prüfdaten
ausgewertet werden und geprüft wird, ob die empfangenen
Signalierungsdaten wiederholt übertragen werden müssen. Damit können
sendeseitig die Signalisierungsdaten als auch die Nutzdaten gleichermaßen
verarbeitet werden, beispielsweise durch Multiplikation mit einem
Sicherungscode. Lediglich im Empfänger sind Maßnahmen zu treffen, damit
die Nutzdaten ohne Berücksichtigung des Sicherungscodes verarbeitet
werden.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Signalisierungsdaten und die
Nutzdaten in Datenrahmen übertragen werden, wobei die
Sicherungsfunktion durch Verwendung eines Prüfdatenfeldes ausgeführt
wird, welches jedem Datenrahmen hinzugefügt ist und welches die
Prüfdaten enthält, die sendeseitig erzeugt und die empfangsseitig
ausgewertet werden, und wenn sendeseitig zu den Nutzdaten eine Kennung
hinzugefügt wird, die anzeigt, daß die Sicherungsfunktion empfangsseitig
ignoriert werden soll, in dem keine Auswertung der Prüfdaten erfolgt. Durch
diese Maßnahmen werden auf einfache Weise paketorientierte Daten
unterbrechungsfrei übertragen. Als Prüfdaten können etwa eine
Prüfsummen (checksums) in das Prüfdatenfeld eingetragen werden.
Ein weiterer besondere Vorteile ergibt sich, wenn zumindest ein mobiles,
drahtloses Endgerät verwendet wird und wenn als Nutzdaten
Faksimiledaten übertragen werden, denn die Erfindung ist besonders gut
einsetzbar in Mobilfunknetzen, wo große vom Bewegungsprofil des
Teilnehmers abhängige Störungen, insbesondere Funkschwund, auftreten.
Dabei wirkt sich die quasi-transparente Übertragung von Faksimile- oder
Bilddaten nicht nachteilig aus, da die Störungen auf der Empfangsseite
lediglich als kleine Bildfehler auftreten, die den Betrachter nicht irritieren.
Außerdem ist es besonders vorteilhaft, wenn die Nutzdaten anhand einer
Fehlerkorrekturprozedur von dem einen zu dem anderen Endgerät
übertragen werden, falls zusätzlich eine Sicherung der
Nutzdatenübertragung gewünscht wird. Damit kann die
Nutzdatenübertragung, ohne Eingriff in das auf der Funkschnittstelle
verwendete Übertagungsverfahren, gesichert werden.
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels und unter
Zuhilfenahme folgender Zeichnungen näher beschrieben:
Fig. 1, die schematisch den Aufbau eines satellitengestützten
Nachrichtennetzes mit Funkschnittstelle zu mobilen Endgeräten
zeigt, und
Fig. 2, die das Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Übertragung von
Signalisierungs- und Nutzdaten über die Funkschnittstelle zeigt.
Die Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines satellitengestützen
Nachrichtenübertragungsnetzes, in dem drahtlos Signalisierungsdaten und
Nutzdaten über eine Funkschnittstelle zwischen Endgeräten ausgetauscht
werden. Das Nachrichtenübertragungsnetz enthält mehrere Satelliten, von
denen in der Fig. 1 beispielhaft ein Satellit SAT dargestellt ist. Außerdem
enthält das Nachrichtenübertragungsnetz mobile drahtlose Endgeräte, von
denen beispielhaft ein Endgerät MS dargestellt ist. Darüber hinaus enthält
das Nachrichtenübertragungsnetz nicht dargestellte Bodenstationen, die
über die Satelliten mit den Endgeräten in Funkverbindung stehen und die
Netzanpassungsmittel enthalten. In Fig. 1 ist beispielhaft ein
Netzanpassungsmittel IWF1 dargestellt, welches das
Nachrichtenübertragungsnetz mit einem dienstintegrierten digitalen
Telekommunikationsnetz ISDN verbindet. Außerdem verbindet dieses
Netzanpassungsmittel IWF1 das Nachrichtenübertragungsnetz mit dem
Netzanpassungsmittel IWF2 eines Mobilfunknetzes GSM, das mehrere
Basisstationen BS und mehrere Mobilstationen MS' enthält.
Anhand von der Fig. 1 wird nun beschrieben, wie Faksimiledaten
ausgehend von dem Endgerät MS des satellitengestützten
Nachrichtenübertragungsnetzes zu einem Endgerät PFAX des
dienstintegrierten Netzes ISDN übertragen wird:
Das satellitengestütze Nachrichtenübertragungsnetz, im Weiteren kurz
Statellitenkommunikationsnetz genannt, enthält ein mobiles Endgerät MS
mit einem Netzanpassungsmittel MT, auch Terminal-Adapter genannt, zum
Anschluß eines Faxgerätes FAX. Das Faxgerät kann auch ein PC oder
Laptop sein, der für das Senden und Empfangen von Faxnachrichten
ausgerüstet ist.
In diesem Beispiel soll nun ein Fax von dem Endgerät MS zu dem Endgerät
PFAX gesendet werden. Die Übertragung der Faksimiledaten von dem
einen zu dem anderen Endgerät erfolgt nach dem ITU T.30 Protokoll. Die
Übertragung auf der Funkschnittstelle, d. h. vom Endgerät MS zum Satelliten
SAT und von dort zur nicht dargestellten Bodenstation erfolgt unter
Anpassung des Funkschnittstellenprotokolls gemäß der Erfindung.
Demnach steuern die Netzanpassungsmittel MT und IWF1 die Ubertragung
der Signalisierungsdaten und der Nutzdaten über die Funkschnittstelle
derart, daß die Signalisierungsdaten gemäß dem an sich aus GSM TS
03.46 bekannten Protokoll gesichert übertragen werden und, daß die
Nutzdaten gemäß demselben Protokoll übertragen werden, wobei die
Übertragung jedoch ungesichert erfolgt, in dem die Sicherungsfunktion des
Protokolls, das in GSM TS 03.46 und TS 04.22 spezifiziert ist,
empfangsseitig ignoriert wird.
Das bedeutet, daß zunächst, während einer ersten Zeitspanne, der
sogenannten Verhandlungsphase, die Signalisierungsdaten nach
GSM TS 03.46 und TS 04.22 in Form von Datenrahmen, sogenannten
frames, übertragen werden, denen jeweils ein Prüfdatenfeld zugeordnet ist.
Das Netzanpassungsmittel MT des sendenden Endgerätes MS trägt dazu
Prüfdaten in dieses Prüfdatenfeld ein, die empfangsseitig vom
Netzanpassungsmittel IWF1 ausgewertet werden. Ergibt die Auswertung,
daß die Übertragung einzelner Datenrahmen fehlerhaft war, so fordert das
empfangende Netzanpassungsmittel IWF1 ein erneutes Aussenden dieser
Datenrahmen von dem sendenden Endgerät MS an. Hierdurch wird die
Signalisierung gesichert.
Innerhalb einer zweiten Zeitspanne, der sogenannten
Nachrichtenübertragungsphase, werden die Nutzdaten von dem Endgerät
MS zu dem Endgerät PFAX übertragen, wobei die Sicherungsfunktion
ignoriert wird. Das bedeutet, daß das empfangende Netzanpassungsmittel
IWF1 die in das Prüfdatenfeld eingetragenen Prüfdaten nicht auswertet. Es
wird also nicht geprüft, ob die Übertragung der Nutzdaten fehlerhaft
gewesen ist und es wird kein erneutes Senden von entsprechenden
Datenrahmen angefordert. Vielmehr leitet das Netzanpassungmittel IWF1
die empfangenen Nutzdaten direkt an das empfangende Endgerät PFAX
weiter. Am Ende der Nachrichtenübertragungsphase folgt eine
Quittierungsphase, in der wiederum Signalisierungsdaten übertragen
werden, um die Faxübertragung abzuschließen oder um das Senden von
weiteren Nutzdaten anzufordern.
Eine Sequenz bestehend aus einer Verhandlungsphase, einer
Nachrichtenübertragungsphase und einer Quittierungsphase umfaßt jeweils
die Übertragung einer einzigen Faxseite. Das Durchlaufen dieser Sequenz
wird im Späteren noch genau anhand von Fig. 2 beschrieben.
Die Endgeräte des Satellitenkommunikationsnetzes können auch
Nachrichten mit Endgeräten eines Mobilfunknetzes austauschen. Fig. 1
zeigt beispielhaft ein solches Endgerät MS', das über eine terrestrische
Funkverbindung mit dem Mobilfunksystem GSM verbunden ist, welches
wiederum über ein Netzanpassungmittel IWF2 mit dem
Satellitenkommunikationsnetz verbunden ist. Die Mobilstation MS' enthält
ebenfalls ein Netzanpassungsmittel MT' sowie Sende- und Empfangsmittel
FAX' für Faksimiledaten. Wird nun ein Fax von der Mobilstation MS'
ausgehend zu dem mobilen Endgerät MS des
Satellitenkommunikationsnetzes gesendet, so wird eine Verbindung von der
Mobilstation MS' zum Mobilfunknetz GSM und zum Netzanpassungsmittel
IWF2 aufgebaut, von dort aus dann zum Netzanpassungmittel IWF1 und
zum Satelliten SAT und schließlich zum Endgerät MS. Demnach enthält
diese Verbindung zwei Funkschnittstellen, nämlich die des
Satellitenkommunikationsnetzes und die des Mobilfunknetzes. Auf diesen
beiden Funkschnittstellen kann das gemäß der Erfindung modifizierte
Protokoll eingesetzt werden. Damit wird erreicht, daß die Übertragung auf
den Funkschnittstellen für die Zeitdauer der Signalisierung gesichert erfolgt
und für die Zeitdauer der Nutzdatenübertragung ungesichert erfolgt. Das
bedeutet, daß die Gesamtübertragungsdauer für die Signalisierungsdaten
und Nutzdaten auch bei einer empfindlich gestörten Funkübertragung nicht
wesentlich verlängert wird, gegenüber einer transparenten Ubertragung von
den Signalisierungs- und Nutzdaten.
Aufgrund der nicht transparenten Übertragung der Signalisierungsdaten
wird die Signalisierung fehlerfrei übertragen. Die Nutzdaten werden
aufgrund der quasi-transparenten Übertragung zwar nicht fehlerfrei, aber
ohne protokollbedingte Verzögerungen übertragen. Eventuell auftretende
Fehler bei der Nutzdatenübertragung können emfangsseitig hingenommen
werden, da diese Fehler im allgemeinen sich als falsch wiedergegebene
Bildpunkte darstellen, die gleichverteilt über das empfangene Faxpapier
gestreut sind. Auf der Empfangsseite kann der Betrachter den Inhalt des
emfpangenen Faxes daher ohne Mühe vollständig erschließen.
Anhand von der Fig. 2 wird nun das Verfahren zur Übertragung der
Signalisierungs- und Nutzdaten näher beschrieben. Diese Beschreibung ist
auf die in Fig. 1 dargestellte Verbindung zwischen dem Endgerät MS und
dem Endgerät PFAX abgestellt:
In der Fig. 2 ist schematisch das Ablaufdiagramm eines Verfahrens 100
zur Übertragung von Signalisierungsdaten und von Nutzdaten dargestellt.
Das Verfahren enthält die Schritte 110 bis 145 und teilt sich auf in folgende
drei Phasen:
- - eine Verhandlungsphase mit den Schritten 110 und 115,
- - eine Nachrichtenübertragungsphase mit dem Schritt 120 und
- - eine Quittierungsphase mit den Schritten 130, 135, 140 und 145.
Die Verhandlungsphase entspricht einer ersten Zeitspanne zur Übertragung
von Signalisierungsdaten und dient dazu, die Art und Weise der
Übertragung, insbesondere die Übertragungsrate, zwischen den
Endgeräten zu verhandeln. Die sich anschließende
Nachrichtenübertragungsphase, entspricht einer zweiten Zeitspanne zur
Übertragung der Nutzdaten, die in diesem Beispiel Faksimiledaten sind. Die
sich daran anschließende Quittierungsphase entspricht einer dritten
Zeitspanne, in der wiederum Signalisierungsdaten übertragen werden. Die
Quittierungsphase dient dazu die Faxübertragung abzuschließen oder eine
Ubertragung von weiteren Nutzdaten einzuleiten.
Zu Beginn des Verfahrens 100 werden in einem ersten Schritt
Signalisierungdaten zwischen den Netzanpassungsmitteln MT und IWF1
ausgetauscht. Auf der Funkschnittstelle erfolgt dieser Austausch von
Signalisierungsdaten gemäß dem Protokoll GSM TS 03.46. Demnach
werden die Signalisierungsdaten in Datenrahmen übertragen, die folgendes
Format haben: ein Kennzeichnungsfeld H, auch header genannt, ein
Datenfeld zum Eintrag der Signalisierungsdaten und ein Prüfdatenfeld FC,
auch frame check field genannt. Das Datenfeld zum Eintrag der
Signalisierungsdaten entspricht einem Signalisierungskanal CCH. über
diesen Signalisierungskanal werden beispielsweise die Signalisierungsdaten
DIS und DCS übertragen, die an sich in dem ITU T.30 Standard definiert
sind unter Bezeichnung "digital identification signal" und "digital dommand
signal". Auf der Emfpangsseite wird in einem Schritt 115 für jeden
Datenrahmen geprüft, ob der entsprechende Datenrahmen fehlerfrei
empfangen wurde. Dazu wird das Prüfdatenfeld FC ausgewertet. Wurde der
Datenrahmen nicht fehlerfrei empfangen, so wird ein erneutes Aussenden
dieses Datenrahmens angefordert. Hat beispielsweise das
Netzanpassungmittel IWF1 die Nachricht DIS vom Netzanpassungsmittel
MT nicht fehlerfrei empfangen, so wird ein erneutes Senden dieser
Nachricht DIS angefordert. Gleiches gilt in anderer Richtung für die
Ubertragung von dem Netzanpassungsmittel IFW1 zum
Netzanpassungsmittel MT. Die Verhandlungsphase mit den Schritten 110
und 115 umfaßt demnach eine hand-shaking-Prozedur mittels der die
Netzanpassungsmittel die spätere Nutzdatenübertragung vorbereiten.
In einem nachfolgenden Schritt 120 werden dann die Nutzdaten
übertragen. In diesem Beispiel werden Faksimiledaten FDAT vom dem
Netzanpassungsmittel MT zu dem anderen Netzanpassungsmittel IWF1
übertragen. Dabei wird erfindungsgemäß auf der Schnittstelle dasselbe
Datenformat entsprechend dem Protokoll GSM TS 04.22 verwendet, wobei
jedoch die Sicherungsfunktion, das heißt, das Prüfdatenfeld FC,
empfangsseitig ignoriert wird. Wie in Fig. 2 dargestellt, wird dazu in dem
Kennzeichnungsfeld eine Kennung H* eingetragen, die anzeigt, daß das
Prüfdatenfeld von dem empfangenden Netzanpassungmittel IWF1 nicht
ausgewertet werden soll. Die Faksimiledaten FDAT werden in das Datenfeld
eingetragen, das in diesem Falle einem Verkehrskanal TCH entspricht.
Demnach sendet also das Netzanpassungsmittel MT die Faxdaten in
demselben Datenformat, wie zuvor die Signalisierungsdaten, wobei jetzt
jedoch die Kennung H* in den header eingetragen ist, anhand welcher nun
das Netzanpassungmittel IWF1 erkennt, daß Nutzdaten übertragen werden
und daß die Sicherungsfunktion zu ignorieren ist.
Das bedeutet, daß das empfangende Netzanpassungmittel IWF1 die
Faxdaten empfängt und transparent weiterleitet an das empfangende
Endgerät (siehe in Fig. 1 das Endgerät PFAX). Die Nutzdatenübertragung
erfolgt demnach wiederholungsfrei, das heißt ohne eine Verzögerung.
Durch diese quasi-transparente, wiederholungsfreie Übertragung ist es
ausgeschlossen, daß die Verbindung abgebrochen wird. Würde nämlich die
Übertragung in herkömmlicher Weise gemäß dem nicht transparenten
Protokoll GSM TS 03.46 und TS 04.22 erfolgen, so könnten aufgrund von
häufig auftretenden Wiederholung Verzögerungen von 3 Sekunden und
mehr auftreten, so daß das zwischen den Endgeräten verwendete ITU T.30
Protokoll nicht eingesetzt werden kann. Dieses Protokoll ist zeitüberwacht
und Zeitüberschreitungen (timeouts) führen zum Abbruch der Verbindung.
Sind die Nutzdaten für eine Faxseite übertragen, so schließt sich die
Quittierungsphase mit den Schritten 130 bis 145 an. Im Schritt 130 werden
zunächst Signalisierungsdaten EOP und MCF übertragen, die das Ende der
Nutzdatenübertragung anzeigen und bestätigen. Diese Daten sind in dem
ITU T.30 Standard definiert und tragen die Bezeichnungen "end of
procedure" und "message confirmation". Die Übertragung der
Signalisierungsdaten erfolgt im Schritt 130 wiederum gesichert und
entsprechend dem Protokoll GSM TS 03.46. Demnach wird nach jedem
Empfang eines Datenrahmens in dem Schritt 135 geprüft, ob dieser
fehlerfrei empfangen wurde. Falls Fehler in der Übertragung auftreten, wird
ein wiederholtes Senden des Datenrahmens angefordert. In einem weiteren
Schritt 140 wird dann geprüft, ob die FAX-Übertragung als Ganzes beendet
werden soll, oder ob eine weitere Fax-Seite übertragen werden soll. Falls
die FAX-Übertragung nicht beendet werden soll, springt das Verfahren zum
Schritt 145, wo geprüft wird, ob die Nutzdatenübertragung (Schritt 120)
direkt weitergeführt werden soll oder ob zuvor die Verhandlungsphase
(Schritte 110 und 115) durchlaufen werden soll. Demnach ist ein Sprung
zurück zum Schritt 120, d. h. zum Beginn der Nutzdatenübertragungsphase,
möglich oder ein Sprung zurück zum Schritt 110, d. h. zum Beginn der
Verhandlungsphase, um zunächst die Übertragungsparameter erneut zu
verhandeln und um dann anschließend die Nutzdaten zu übertragen.
Die Erfindung wurde beschrieben anhand einer Faxdaten-Übertragung, bei
der das Verfahren besonders vorteilhaft eingesetzt werden kann. Es ist auch
denkbar, die Erfindung zur Übertragung von anderen Daten, beispielsweise
Bild-, Audio- oder Textdaten einzusetzen. Die Datenübertragung kann etwa
ein sogenannter file transfer sein. Die eventuell auftretenden Fehler
während der Nutzdatenübertragung beeinflussen bei diesen Datenarten die
Reproduzierbarkeit auf der Empfängerseite nicht, da der Dateninhalt durch
die menschlichen Sinnesorgane Augen oder Ohren erschlossen wird. Die
Erfindung ist auch zur Übertragung von solchen Daten einsetzbar, die von
Computern bearbeitet werden, wenn ein Fehlerkorrekturverfahren
eingesetzt wird, das eine end-to-end-Sicherung der Datenübertragung
bewirkt.
Die Erfindung wurde beschrieben anhand eines
Satellitenkommunikationsnetzes mit mehrern Satelliten, die vorzugsweise
auf niedrigen Umlaufbahnen die Erde umkreisen und als
LEO Satelliten bezeichnet werden. Es ist auch denkbar nur einen oder zwei
geostationäre Satelliten einzusetzen, um etwa zwei weit voneinander
entfernte Regionen zu verbinden. Die Anbindung der Bodenstationen kann
an ISDN, PSTN oder andere Telekommunikationsnetze erfolgen.
Die Erfindung auch einsetzbar in terrestrischen
Nachrichtenübertragungsnetzen, die mindestens eine Funkschnittstelle
enthalten. Besonders vorteilhaft ist die Erfindung einsetzbar in hybriden
Nachrichtenübertragungsnetzen die mehrere, verschiedene
Funkschnittstellen enthalten. In diesem Zusammenhang ist das sogenannte
UMTS (Universal Mobile Telekommunications System) zu nennen, das
Funkschnittstellen basierend auf verschiedenen Standards, wie
beispielsweise GSM und DECT, in sich vereint.
Claims (9)
1. Verfahren (100) zur Ubertragung von Signalisierungsdaten (DIS, DCS)
und von Nutzdaten (FDAT) zwischen zwei Endgeräten (MS, PFAX) über eine
Funkschnittstelle, bei dem innerhalb einer ersten Zeitspanne die
Signalisierungsdaten (DIS, DCS) gemäß einem Protokoll mit
Sicherungsfunktion (FC) gesichert übertragen werden (Schritte 110, 115),
und bei dem innerhalb einer zweiten Zeitspanne die Nutzdaten gemäß dem
Protokoll übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nutzdaten (FDAT) jedoch ungesichert übertragen werden, in dem die
Sicherungsfunktion (FC) empfangsseitig ignoriert wird (Schritt 120).
2. Verfahren (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sicherungsfunktion durch Verwendung von Prüfdaten ausgeführt wird,
welche sendeseitig mit den Signalisierungsdaten (DIS, DCS) und mit den
Nutzdaten (FDAT) verknüpft werden, daß empfangsseitig nur die mit den
Signalisierungsdaten (DIS, DCS) verknüpften Prüfdaten ausgewertet werden
(Schritt 110) und daß geprüft wird, ob die empfangenen
Signalierungsdaten wiederholt übertragen werden müssen (Schritt 115).
3. Verfahren (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Signalisierungsdaten (DIS, DCS) und die Nutzdaten (FDAT) in
Datenrahmen übertragen werden, wobei die Sicherungsfunktion durch
Verwendung eines Prüfdatenfeldes (FC) ausgeführt wird, welches jedem
Datenrahmen hinzugefügt wird und welches die Prüfdaten enthält, die
sendeseitig erzeugt und die empfangsseitig ausgewertet werden, und daß
sendeseitig zu den Nutzdaten (FDAT) eine Kennung (H*) hinzugefügt wird,
die anzeigt, daß die Sicherungsfunktion (FC) empfangsseitig ignoriert
werden soll, in dem keine Auswertung der Prüfdaten erfolgt (Schritt 120).
4. Verfahren (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein mobiles, drahtloses Endgerät (MS) verwendet wird und daß
als Nutzdaten Faksimiledaten (FDAT) übertragen werden (Schritt 120).
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nutzdaten anhand einer Fehlerkorrekturprozedur von dem einen zu
dem anderen Endgerät übertragen werden.
6. Nachrichtenübertragunsgsnetz mit zwei Endgeräten (MS, PFAX), die über
ihnen zugeordnete Netzanpassungsmittel (MT, IWF1) Signalisierungsdaten
(DIS, DCS) und Nutzdaten (FDAT) über eine Funkschnittstelle austauschen,
bei dem die Netzanpassungsmittel (MT, IWF1) innerhalb einer ersten
Zeitspanne die Ubertragung der Signalisierungsdaten (DIS, DCS) gemäß
einem Protokoll mit Sicherungsfunktion (FC) steuern, und bei dem die
Netzanpassungsmittel (MT, IWF1) innerhalb einer zweiten Zeitspanne die
Übertragung der Nutzdaten (FDAT) gemäß dem Protokoll steuern,
dadurch gekennzeichnet, daß
das dem empfangenden Endgerät (PFAX) zugeordnete
Netzanpassungsmittel (IWF1) jedoch während des Empfangs der Nutzdaten
(FDAT) die Sicherungsfunktion (FC) ignoriert.
7. Nachrichtenübertragunsgsnetz nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß
das dem sendenden Endgerät (MS) zugeordnete Netzanpassungsmittel (MT)
Prüfdaten mit den Signalisierungsdaten (DIS) und mit den Nutzdaten (FDAT)
verknüpft, daß das dem empfangenden Endgerät (PFAX) zugeordnete
Netzanpassungsmittel (IWF1) nur die mit den Signalisierungsdaten (DIS)
verknüpften Prüfdaten (FC) ausgewertet und prüft, ob die empfangenen
Signalierungsdaten (DIS) wiederholt übertragen werden müssen.
8. Endgerät (MS') für den Empfang von Signalisierungsdaten und Nutzdaten
über eine Funkschnittstelle eines Nachrichtenübertragungsnetzes mit einem
Netzanpassungsmittel (MT'), das die innerhalb einer ersten Zeitspanne die
Signalisierungsdaten gemäß einem Protokoll mit Sicherungsfunktion
empfängt und das innerhalb einer zweiten Zeitspanne die Nutzdaten
gemäß dem Protokoll empfängt,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Netzanpassungsmittel (MT') jedoch während des Empfangs der
Nutzdaten die Sicherungsfunktion ignoriert.
9. Netzanpassungsmittel (IWF1), das einem Endgerät (PFAX) für den
Empfang von Signalisierungsdaten (DIS) und von Nutzdaten (FADT)
zugeordnet ist, das über eine Funkschnittstelle innerhalb einer ersten
Zeitspanne die Signalisierungsdaten (DIS) gemäß einem Protokoll mit
Sicherungsfunktion (FC) empfängt und das innerhalb einer zweiten
Zeitspanne die Nutzdaten (FDAT) gemäß dem Protokoll empfängt,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Netzanpassungsmittel (IWF1) jedoch während des Empfangs der
Nutzdaten (FDAT) die Sicherungsfunktion (FC) ignoriert.
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---|---|---|---|
DE1998137717 DE19837717C2 (de) | 1998-08-20 | 1998-08-20 | Verfahren zur Übertragung von Signalisierungsdaten und von Nutzdaten über eine Funkschnittstelle, Nachrichtenübertragungsnetz, Endgerät und Netzanpassungsmittel dafür |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998137717 DE19837717C2 (de) | 1998-08-20 | 1998-08-20 | Verfahren zur Übertragung von Signalisierungsdaten und von Nutzdaten über eine Funkschnittstelle, Nachrichtenübertragungsnetz, Endgerät und Netzanpassungsmittel dafür |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19837717A1 DE19837717A1 (de) | 2000-02-24 |
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Family Applications (1)
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Patent Citations (3)
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