DE19834145C1 - Verfahren zum Verbessern der Auflösung in zweidimensionalen heteronuklearen Korrelationsspektren der Festkörper-NMR - Google Patents
Verfahren zum Verbessern der Auflösung in zweidimensionalen heteronuklearen Korrelationsspektren der Festkörper-NMRInfo
- Publication number
- DE19834145C1 DE19834145C1 DE19834145A DE19834145A DE19834145C1 DE 19834145 C1 DE19834145 C1 DE 19834145C1 DE 19834145 A DE19834145 A DE 19834145A DE 19834145 A DE19834145 A DE 19834145A DE 19834145 C1 DE19834145 C1 DE 19834145C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- interval
- frequency
- nuclear
- evolution
- pulse
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R33/00—Arrangements or instruments for measuring magnetic variables
- G01R33/20—Arrangements or instruments for measuring magnetic variables involving magnetic resonance
- G01R33/44—Arrangements or instruments for measuring magnetic variables involving magnetic resonance using nuclear magnetic resonance [NMR]
- G01R33/46—NMR spectroscopy
- G01R33/4641—Sequences for NMR spectroscopy of samples with ultrashort relaxation times such as solid samples
Abstract
Ein neues zweidimensionales Korrelationsexperiment für Kohlenstoff und Protonen, das MAS-J-HMQC Experiment, wird für rotierende Festkörper vorgeschlagen. Der Magnetisierungstransfer, der für die Korrelation verwendet wird, basiert auf skalarer heteronuklearer J-Kopplung. Die zweidimensionalen Spektren bieten Verschiebungskorrelationen durch die chemische Bindung zwischen direkt gebundenen Protonen-Kohlenstoff Paaren in einer ähnlichen Weise zu entsprechenden Hochauflösungsexperimenten in Lösung. Es wird gezeigt, daß der Transfer über die J-Kopplung effizient und wesentlich selektiver ist als im Fall der Korrelation über heteronukleare Dipolkopplungen. Das Experiment, das bei hohen MAS-Rotationsraten durchgeführt wird, erlaubt die eindeutige Zuordnung der Protonenresonanzen. Das Experiment wird an verschiedenen organischen Verbindungen demonstriert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der zweidimensionalen, heteronuklearen Korrela
tionsspektroskopie zur Untersuchung von Festkörperproben, die eine erste Kernart
(1H) und eine zweite Kernart (13C) enthalten, in einem Kernresonanzspektrometer
mittels einer Pulssequenz der kernmagnetischen Resonanz, welche Pulssequenz ein
Präparationsintervall, ein Evolutionsintervall, ein Mischintervall und ein Detektionsin
tervall umfaßt, wobei während des Präparationsintervalls die erste Kernart durch
mindestens einen Präparations-Hochfrequenzpuls in einem ersten Frequenzband
angeregt wird und während des Evolutionsintervalls Evolutions-Hochfrequenzpulsen
im ersten Frequenzband ausgesetzt ist, und wobei während des Detektionsintervalls
die erste Kernart mindestens einem Entkopplungs-Hochfrequenzpuls im ersten Fre
quenzband ausgesetzt ist, während der freie Induktionszerfall der zweiten Kernart im
zweiten Frequenzband detektiert wird und wobei die Pulssequenz (1 ≦ p ≦ n) mit
identischem Präparationsintervall, Mischintervall und Detektionsintervall aber geän
dertem Evolutionsintervall n-mal hintereinander durchgeführt wird, und wobei die Pro
be mit einer Rotationsfrequenz größer als 1 kHz um eine Achse rotiert, die um etwa
54° gegen die Achse eines homogenen Magnetfelds geneigt ist, und wobei der min
destens eine Präparations-Hochfrequenzpuls breitbandig ist mit einer Zentralfre
quenz in der Mitte des Kernresonanzspektrums der ersten Kernart der Probe und
eine Rotation der Kernmagnetisierung der ersten Kernart um eine Achse senkrecht
zur Magnetfeldrichtung (X) mit einem Winkel vorzugsweise von 90° bewirkt, und daß
die Evolutions-Hochfrequenzpulse eine sog. FSLG-Sequenz bilden mit zwei aufein
anderfolgenden, um 180° gegeneinander phasenverschobenen (Y, -Y), breitbandi
gen Evolutions-Hochfrequenzpulsen, deren Zentralfrequenzen der des Präparations-
Hochfrequenzpulses gegenüber in entgegengesetzte Richtungen verschoben sind
und die jeweils eine Drehung der Kernmagnetisierung der ersten Kernart um etwa
294° bewirken.
Solch ein Verfahren ist bekannt aus EP 0 481 256 A1 oder aus DE 196 48 391 C1.
Kernresonanz (NMR) ist ein Phänomen, das in Verbindung mit einer ausgewählten
Gruppe von Atomkernen auftritt und das auf der Existenz von magnetischen Kern
momenten in diesen Atomkernen basiert. Wenn ein Atomkern mit einem Kernspin in
ein starkes, gleichförmiges und statisches Magnetfeld gebracht wird (ein sog. "Zee
man-Feld") und mit Hilfe eines schwachen Hochfrequenz (HF)-Magnetfelds angeregt
wird, präzediert der Kernspin mit einer natürlichen Resonanzfrequenz, der Larmor-
Frequenz, die für jede Kernart mit Kernspin charakteristisch ist und von der am Ort
des Kerns wirksamen Magnetfeldstärke abhängt. Typische Atomkerne mit magneti
schem Moment sind z. B. Protonen 1H, 13C, 19F und 31P. Die Resonanzfrequenzen der
Kerne können beobachtet werden, indem man die transversale Magnetisierung be
obachtet, die nach einem starken HF-Puls auftritt. Es ist üblich, mit Hilfe der Fourier
transformation das gemessene Signal in ein Frequenzspektrum überzuführen.
Obwohl identische Kerne dieselbe Frequenzabhängigkeit vom Magnetfeld haben,
können Unterschiede in der unmittelbaren chemischen Umgebung jedes Kerns das
Magnetfeld modifizieren, so daß Kerne derselben Probe nicht das gleiche effektive
Magnetfeld sehen. Die Unterschiede im fokalen Magnetfeld bewirken spektrale Ver
schiebungen der Larmorfrequenz zwischen zwei solchen chemisch nicht äquivalen
ten Kernen, die "chemische Verschiebungen" genannt werden. Diese chemischen
Verschiebungen sind interessant, da sie Informationen liefern über die Anzahl und
die Positionen der Atome in einem Molekül und über die relative Anordnung angren
zender Moleküle innerhalb einer Verbindung.
Unglücklicherweise ist es nicht immer möglich, die durch die chemischen Verschie
bungen verursachten Frequenzspektren zu interpretieren, da auch noch andere und
möglicherweise dominierende Wechselwirkungen vorliegen.
Dies trifft ganz besonders auf die NMR-Spektroskopie von Festkörpern zu. Bei der
NMR-Spektroskopie von Flüssigkeiten hat die schnelle Bewegung der Moleküle die
Tendenz, die Kerne zu isolieren und die Kernwechselwirkungen zu trennen, so daß
es wesentlich einfacher ist, unterschiedliche Kerne im Spektrum zu erkennen. Bei
der Festkörper-NMR gibt es sehr viele Wechselwirkungen zwischen den Molekülen,
die das Ergebnis verschleiern. Z. B. stören sich die magnetischen Momente benach
barter Kerne gegenseitig, was zu Wechselwirkungen führt, die "Dipol-Dipol-
Kopplungen" genannt werden. Diese Kopplungen verbreitern die charakteristischen
Resonanzlinien und überdecken die "feine" Resonanzstruktur, die durch die chemi
sche Verschiebung verursacht wird. Ein weiteres Problem, das in Verbindung mit
Festkörpern auftritt und das in Flüssigkeiten nicht vorliegt, ist, daß die Orientierung
der Moleküle in Festkörpern bezogen auf das angelegte Zeeman-Feld verhältnismä
ßig fest ist und daß daher die chemischen Verschiebungen anisotrop sind, so daß
ein Beitrag zur Resonanzfrequenz von der räumlichen Orientierung der Moleküle re
lativ zum angelegten Magnetfeld abhängt. Daher ist es wesentlich, einige dieser
Wechselwirkungen zu unterdrücken, um für die anderen ein aussagekräftiges Ergeb
nis zu erhalten. Dies wird üblicherweise dadurch erreicht, daß man bei ausgewählten
Frequenzen das System anregt, damit sich unerwünschte Wechselwirkungen her
ausheben oder zumindest zu einer reduzierten Amplitude mitteln. Zum Beispiel wird
in Festkörpern die o. g. Anisotropie der chemischen Verschiebung üblicherweise
weitgehend reduziert dadurch, daß man die Festkörperprobe bezüglich des ange
legten Magnetfelds unter dem sog. "Magischen Winkel" (54° 44') orientiert und unter
diesem Winkel mit einer verhältnismäßig schnellen Frequenz rotieren läßt, was die
anisotropen Feldkomponenten zu Null mittelt.
In ähnlicher Weise ist es mit bekannten Techniken möglich, die unerwünschten Spin-
Spin-Wechselwirkungen zu reduzieren, indem man die Kerne mit zusätzlichen HF-
Pulsen bei oder nahe den Larmorfrequenzen bestrahlt. Indem man sorgfältig ver
schiedene Polarisationen und Phasen der HF-Pulse auswählt, kann die Magnetisie
rung der störenden Kernspinsysteme in Nachbargruppen verändert werden, wodurch
die Spinwechselwirkungen effektiv weggemittelt werden, so daß ihr Beitrag zum
endgültigen Meßwert sehr stark vermindert ist. Da für jede Kernsorte die Larmorfre
quenz unterschiedlich ist, wird ein angelegtes HF-Feld einen sehr viel größeren Ef
fekt auf diejenigen Spins haben, die eine Larmorfrequenz aufweisen, die nahe bei
der angelegten Frequenz liegt als auf jene Spins, deren Larmorfrequenz deutlich
verschieden ist. Auf diese Weise können angelegte HF-Felder verwendet werden,
um eine Kernart zu beeinflussen, während andere unverändert bleiben.
Wegen der speziellen Probleme der Festkörperspektroskopie verwendet man übli
cherweise eine zweidimensionale Spektroskopietechnik in der Zeitdomäne, um die
Auflösung zu verbessern. Mit dieser Technik wird es möglich, die Wechselwirkung
oder "Korrelation" zwischen zwei unterschiedlichen Kernarten in einem Festkörper zu
untersuchen - die Wechselwirkung zwischen Protonen und 13C-Kernen ist üblicher
weise in vielen organischen Festkörpern von großem Interesse. Die grundlegende
Technik der zweidimensionalen heteronuklearen Korrelation im Zusammenhang mit
Festkörpern ist wohlbekannt und in vielen Artikeln beschrieben, wie z. B. in "Hetero
nuclear Correlation Spectroscopy" von P. Caravatti, G. Bodenhausen und R. R. Ernst,
Chemical Physics Letters Vol 89, No. 5, pp. 363-367 (Juli 1982) und in "Heteronucle
ar Correlation Spectroscopy in Rotating Solids" von P. Caravatti, L. Braunschweiler
und R. R. Ernst, Chem. Phys. Letters, Vol. 100, No. 4, pp. 305-310 (September
1983). Auf den Inhalt dieser Artikel wird ausdrücklich Bezug genommen.
Wie in den o. g. Artikeln beschrieben, umfaßt die zweidimensionale heteronukleare
Korrelationstechnik ein "Experiment" in der Zeitdomäne, das i. a. aus vier unter
schiedlichen aufeinanderfolgenden Zeitintervallen besteht. Das erste Intervall heißt
"Präparationsintervall". Während dieser Zeit wird eine der beiden untersuchten Kern
sorten in einen angeregten, kohärenten Nicht-Gleichgewichtszustand gebracht, der
sich während der folgenden Zeitintervalle ändert bzw. "entwickelt". Das Präparati
onsintervall kann aus dem Einstrahlen eines einzigen HF-Pulses bestehen oder auch
aus einer Sequenz von HF-Pulsen. Üblicherweise hat das Präparationsintervall eine
feste zeitliche Länge.
Ein zweites Zeitintervall heißt "Evolutionsintervall", währenddessen sich die ange
regten Kernspins unter dem Einfluß des angelegten Magnetfelds, der Nachbarkern
spins, möglicherweise eingestrahlter periodischer HF-Pulssequenzen und der Pro
benrotation "entwickeln". Die Evolution der angeregten Kerne während dieses Inter
valls erlaubt es, diese Frequenzen zu bestimmen. Eine Serie von "Experimenten"
oder "Scans" wird durchgeführt, wobei die Evolutionszeit des Evolutionsintervalls sy
stematisch inkrementiert wird.
Auf das Evolutionsintervall folgt i. a. ein "Mischintervall". Während des Mischintervalls
können ein oder mehrere HF-Pulse eingestrahlt werden, was den Transfer der Kohä
renz oder Polarisation vom angeregten Kern zur anderen untersuchten Kernsorte
bewirkt. Der durch den Mischprozeß ausgelöste Kohärenz- oder Polarisationstransfer
ist charakteristisch für das untersuchte Kernsystem.
Auf das Mischintervall folgt schließlich ein "Detektionsintervall", in dem die Reso
nanzfrequenzen der zweiten Kernsorte gemessen werden. Es ist üblich, während
dieser Zeit weitere Pulse oder kontinuierliche HF-Energie einzustrahlen, um eine
weitere Wechselwirkung zwischen den beiden Kernsorten zu unterbinden (Entkopp
lung).
Nach der Fouriertransformation ist das Ergebnis des Mehrfachexperiments ein zwei
dimensionales Spektralprofil, das heteronukleares Korrelationsspektrum genannt
wird (auch: 2D HETCOR). Auf einer Achse des Plots sind die detektierten Frequen
zen der zweiten Kernsorte aufgetragen. Die andere Achse repräsentiert die Frequen
zen der ersten Kernsorte, die über die wiederholten Scans mit inkrementierten Evo
lutionszeiten ermittelt werden. Da die gemessenen Frequenzen der zweiten Kern
sorte vom Energietransfer von der ursprünglich angeregten ersten Kernsorte abhän
gen und der Zustand der ersten Kernsorte wiederum von der Evolutionszeit abhängt,
repräsentiert die zweite Plot-Achse effektiv die chemischen Verschiebungen auf
grund der verschiedenen ersten Kernsorten in einem bestimmten Molekül und ihre
räumliche Anordnung bezüglich der zweiten Kernsorte. Die gemessenen Peaks des
Plots entsprechen Korrelationen zwischen ausgewählten Kernen der ersten und
zweiten Kernsorte innerhalb eines gegebenen Moleküls. Ein Vorteil der heteronu
klearen Korrelation ist, daß sie die Protonenresonanzen über den weit größeren Be
reich der chemischen Verschiebung des 13C aufspreizt. Aus diesem Grund kann die
se Technik gut aufgelöste Information über die chemische Verschiebung der Proto
nen einer Probe liefern, obwohl es nicht möglich ist, diese chemischen Verschiebun
gen der Protonen mit anderen eindimensionalen Spektroskopietechniken aufzulösen.
Es ist z. B. üblich, in einem typischen zweidimensionalen heteronuklearen Korrelati
onsexperiment, das auf ein organisches Material angewendet wird, die Korrelation
zwischen Wasserstoffkernen (Protonen) 1H und 13C-Kernen innerhalb der Probe zu
untersuchen. Um dies zu tun, wird während des Präparationsintervalls ein HF-Puls
angelegt, der die Wasserstoffprotonen anregt. Theoretisch würden dann die Proto
nenspins während des Evolutionsintervalls eine freie Präzessionsbewegung ausfüh
ren. Während des Mischintervalls wechselwirken die Protonen mit den 13C-Kernen
über direkte heteronukleare Dipol-Dipol-Kopplung. Schließlich werden während des
Detektionsintervalls die 13C-Frequenzen gemessen. Einer der Vorteile eines solchen
Experiments ist, daß die heteronukleare Kopplung zwischen den Protonen und den
13C-Kernen ausschließlich vom Abstand zwischen den Kernen abhängt unabhängig
von der chemischen Bindung. Daher bietet die Korrelation eine Möglichkeit, die Ste
reochemie individueller Moleküle zu untersuchen sowie die relative Anordnung an
grenzender Moleküle.
Das Problem dieser Technik ist, daß andere Kopplungen, wie z. B. eine "homonuklea
re" Dipol-Dipol-Kopplung zwischen Protonen und die "heteronukleare" Dipol-Dipol-
Kopplung zwischen Protonen und Kohlenstoffkernen das gewünschte Meßergebnis
überdecken können, wenn man diese Wechselwirkungen während des Evolutions
intervalls zuläßt, da sie die Messung der chemischen Verschiebungen im Protonen
spektrum beeinflussen. Diese letzten beiden Wechselwirkungen bewirken ein Auf
weiten der Peaks der chemischen Verschiebung bei Protonen, was zu einer Über
lappung verschiedener Protonenplätze führt und damit seinerseits zu einer Verwi
schung der Zuordnung zu den unterschiedlichen Plätzen. Daher ist es notwendig,
diese beiden sehr starken Wechselwirkungen während des Evolutionsintervalls zu
unterdrücken. Unter bestimmten Bedingungen, wenn man ein häufigeres Element als
13C untersucht, z. B. Phosphor oder Aluminium, kann es auch nötig sein, die homo
nukleare Wechselwirkung zwischen diesen Kernen zu unterdrücken.
Im allgemeinen müssen sorgfältig erstellte HF-Pulssequenzen angewendet werden,
um während des Evolutionsintervalls die Unterdrückung der homonuklearen und he
teronuklearen Kopplungen zu gewährleisten, wobei die Pulse entweder auf die Pro
tonen, die 13C-Kerne oder auf beide gleichzeitig eingestrahlt werden. Die Aufgabe
dieser Pulssequenzen ist, die Ergebnisse der unerwünschten Wechselwirkungen zu
unterdrücken oder wegzumitteln. Im Stand der Technik sind viele derartige Pulsse
quenzen bekannt geworden.
Zum Beispiel sind im Stand der Technik Pulssequenzen bekannt, die verhältnismä
ßig effektiv die homonukleare Wechselwirkungen zwischen den Protonen unterdrüc
ken. Weiterhin sind andere Pulssequenzen bekannt für die Unterdrückung von hete
ronuklearen Wechselwirkungen zwischen Protonen und 13C-Kernen. Bei Versuchen,
simultan sowohl die homonuklearen als auch die heteronuklearen Wechselwirkungen
zu unterdrücken, hat man einfach die bekannten HF-Pulssequenzen kombiniert. Da
allerdings die bekannten Pulssequenzen nicht im Hinblick auf eine Kombination er
stellt wurden, ergaben sich sehr lange Folgen von HF-Pulsen, die nötig waren, beide
Wechselwirkungstypen zu unterdrücken und die Verfahren führten zu keinen befrie
digenden Ergebnissen. Daher war die Anzahl der nicht äquivalenten Protonenplätze,
die aufgelöst werden konnte, erheblich eingeschränkt. Das wiederum begrenzte die
Anzahl von Verbindungen, die erfolgreich untersucht werden konnte.
Die eingangs genannte Druckschrift EP 0 481 256 A1 beschreibt ein verbessertes
Verfahren, das die heteronuklearen Wechselwirkungen effektiver unterdrückt. Die
dort vorgeschlagene Pulssequenz ist so konstruiert, daß sie in Verbindung mit einer
der vorher bekannten Pulssequenzen verwendet werden kann, so daß sowohl homo-
als auch heteronukleare Wechselwirkungen unterdrückt werden. Darüber hinaus
unterdrückt die vorgeschlagene Pulssequenz effektiv homonukleare Wechselwirkun
gen, wodurch sie im Zusammenhang mit einer Vielzahl von Kernsorten verwendet
werden kann. Im einzelnen wird während des Präparationsintervalls die erste Kernart
mit einem Präparationspuls angeregt und während des Evolutionsintervalls zur ho
monuklearen Entkopplung zwischen den Kernen der ersten Sorte (i. a. Protonen) mit
einer sog. BLEW-12-Sequenz (Phasen X Y -X -X -Y -X X Y X X -Y -X) bestrahlt, wäh
rend zur Entkopplung zwischen den beiden Kernsorten (i. a. 1H-13C) und der Kerne
der zweiten Kernsorte (i. a. 13C-13C) die zweite Kernart mit einer Pulssequenz aus 12
90°-HF-Pulsen einer vorgegebenen Phasenabfolge bestrahlt wird, der sog. BB-12-
Sequenz (-X Y -X X Y -X -X Y X -X Y -X). Weil dadurch sowohl die homo- als auch
die heteronuklearen Wechselwirkungen entkoppelt sind, können sich die Protonen
frei nur unter dem Einfluß ihrer chemischen Verschiebung entwickeln, was zu einer
verbesserten Auflösung führt. Nach dem Evolutionsintervall werden zwei getrennte
Pulse (θ und ϕ Pulse) auf die Protonen eingestrahlt um zum Zweck der späteren Be
obachtung die während des Evolutionsintervalls gebildete Magnetisierung in die
Ebene senkrecht zum Magnetfeld zu kippen. Der θ-Puls ist ein 90°-Puls und der ϕ-
Puls hat einen Winkel von 63° (mit -Y-Phase). Auf diese beiden Pulse folgt die sog.
WIM-24 ("Windowless Isotropic Mixing) Sequenz, die über die direkte heteronukleare
Dipolwechselwirkung Kernpolarisation selektiv von den Protonen auf direkt
gekoppelte Kohlenstoffkerne überträgt. Die WIM-24 Sequenz unterdrückt zudem die
chemischen Verschiebungen der Protonen und 13C-Kerne sowie die Proton-Proton-
und 13C-13C homonuklearen Kopplungen, beläßt jedoch die Protonen-13C heteronu
kleare Kopplung. Die WIM-24 Sequenz besteht aus einer auf die Protonen einge
strahlten 24-Puls-Sequenz und einer entsprechenden simultan auf die 13C-Kerne
eingestrahlten 24-Puls-Sequenz. Die Sequenz ist Stand der Technik und detailliert im
Artikel "Heteronuclear Correlation Spectroscopy in Rotating Solids" von P. Caravatti,
L. Braunschweiler und R. R. Ernst in Chem. Phys. Letters 100, No. 4, pp 305-310
(1983) beschrieben.
Letztlich wird während des Detektionsintervalls ein Dauerstrichsignal (CW) mit relativ
hoher Intensität auf der Protonenfrequenz eingestrahlt, um auf bekannte Weise die
Protonen von den 13C-Kernen zu entkoppeln und der 13C-FID wird gemessen.
Während des gesamten Experiments wird standardmäßig die Festkörperprobe um
den "Magischen Winkel" rotiert um Verbreiterungen durch die Anisotropie der chemi
schen Verschiebung zu verringern.
In der eingangs erwähnten EP 0 481 256 A1 (US 5,117,186) wird auch darauf hinge
wiesen, daß anstelle der WIM-24-Sequenz auch andere Pulssequenzen aus dem
bekannten Stand der Technik verwendet werden können, um während des Mischin
tervalls die selektive Kreuzpolarisation zu bewirken und gleichzeitig die homonuklea
re Dipolwechselwirkung nach wie vor zu unterdrücken. Die WIM-24 Sequenz sei
zwar bevorzugt, aber eine phasen- und frequenzgeschaltete Lee-Goldburg-Sequenz
(FSLG) in Verbindung mit einer phasengeschalteten 13C-Sequenz könne eine ähnlich
wirksame selektive Kreuzpolarisation während des Mischintervalls bewirken. Diese
Mischmethode ist detailliert beschrieben im Artikel "Frequency-Switched Pulse Se
quences: Homonuclear Decoupling and Dilute Spin NMR in Solids" von A. Bielecki,
A. C. Kolbert und M. H. Levitt in Chem. Phys. Letters 155, Nos. 4, 5, pp. 341 (1989).
Das aus EP 0 481 256 A1 (US 5,117,186) bekannte Verfahren hat allerdings den
Nachteil, daß die während des Evolutionsintervalls eingesetzte BLEW-12-Sequenz
verhältnismäßig lang sein muß. I. a. ist sie wegen der sonst gefährdeten Durch
schlagfestigkeit des NMR-Probenkopfs auf über 36 Mikrosekunden beschränkt. Dies
beschränkt wiederum die möglichen Spinraten der Probenrotation um den magi
schen Winkel, da die Umlaufzeit groß gegen die Zeitdauer der BLEW-12-Sequenz
sein muß. In der Praxis sind dadurch die Spinraten auf unter 5 kHz beschränkt, wäh
rend gängige Probenköpfe derzeit bereits Spinraten um 15 kHz erlauben.
Der Artikel J. Magn. Res. A 120, S. 274-277 (1996) beschreibt ein Verfahren, bei
dem auch ohne zusätzliche Verschmälerung des Protonenspektrums durch eine
Pulssequenz bei hohen Feldern bereits Anzeichen einer Auflösung der chemischen
Verschiebung erhalten werden können.
Der Artikel J. Magn. Res. A 121, S. 114-120 (1996) beschreibt ein Verfahren der
bildgebenden NMR, in dem die linienverschmälernde Wirkung der FSLG-Sequenz
ausgenutzt wird, um eine Scheibenselektion zu erzielen.
In der deutschen Patentschrift DE 196 48 391 C1 werden in einem dipolaren
HETCOR-Experiment im Evolutionsintervall die Kernspins bezüglich der Dipolkopp
lung durch eine im Protonenfrequenzband eingestrahlte FSLG-HF-Pulssequenz ent
koppelt. Da diese Sequenz im Vergleich mit den bisher gebräuchlichen sehr kurz
sein kann und keine Hochfrequenz gleichzeitig im Bereich der S-Kerne eingestrahlt
werden muß, eignet sich das Verfahren insbesondere für hohe Rotationsgeschwin
digkeiten der Probe und hohe Magnetfelder, wo es eine entscheidende Verbesse
rung der Auflösung bewirkt.
Alle Kohlenstoff-Protonen Korrelationsexperimente, über die bisher berichtet wurde,
basieren auf einem Magnetisierungstransfer durch dipolare Kopplungen. Verschie
dene Schemata zum Polarisationstransfer sind vorgeschlagen und im Hinblick auf
ihre Empfindlichkeit und Abstandsselektivität untersucht worden, z. B. Experimente
von Hartmann-Hahn- Kreuzpolarisation bis WIM (windowless isotropic mixing) Multi
puls-Sequenzen. Da all diese Experimente Wechselwirkungen durch den Raum aus
nutzen, bleibt eines der Hauptprobleme, die genügende Selektivität des Magnetisie
rungstransfers sicherzustellen, damit das Spektrum nutzbringend interpretiert werden
kann. D. h., es soll nur Magnetisierung von Protonen zu direkt gebundenen Kohlen
stoffen übertragen werden, und eben nicht zu Kohlenstoffkernen, die weiter entfernt
sind. Während Korrelationssignale zwischen nicht gebundenen Paaren wertvolle In
formationen über die Konformation eines Moleküls liefern, komplizieren sie doch die
Analyse eines zweidimensionalen Spektrums erheblich.
Es besteht daher der Bedarf nach einem Verfahren der eingangs genannten Art, das
einen verbessert selektiven Magnetisierungstransfer gestattet.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß während des Präparationsintervalls die erste
Kernart mit CP-Hochfrequenzpulsen im ersten Frequenzband zur Übertragung der
Kernmagnetisierung auf die zweite Kernart bestrahlt wird, und die zweite Kernart in
einem zweiten Frequenzband mit mindestens einem Anregungs-Hochfrequenzpuls
bestrahlt wird, daß das Mischintervall in zwei Teilintervalle aufgespalten ist, von de
nen das erste zwischen Präparations- und Evolutionsintervall liegt und das zweite
zwischen Evolutionsintervall und Detektionsintervall, und daß in beiden Mischteilin
tervallen die Misch-Hochfrequenzpulse eine sog. FSLG-Sequenz bilden mit zwei
aufeinanderfolgenden, um 180° gegeneinander phasenverschobenen (X, -X), breit
bandigen Evolutions-Hochfrequenzpulsen, deren Zentralfrequenzen der des Präpa
rations-Hochfrequenzpulses gegenüber in entgegengesetzte Richtungen verschoben
sind und die jeweils eine Drehung der Kernmagnetisierung der ersten Kernart um
etwa 294° bewirken, daß im Zentrum des Evolutionsintervalls die zweite Kernart
einem breitbandigen 180°-Refokussierungspuls mit einer Zentralfrequenz in der Mitte
des Kernresonanzspektrums der zweiten Kernart der Probe ausgesetzt wird, wo
durch ein Korrelationsspektrum der beiden Kernarten erzeugt wird, das die chemi
schen Verschiebungen der beiden Kernarten für direkt gebundene Paare über skala
re Kopplung miteinander korreliert.
Hierdurch wird eine zweidimensionale Protonen-Kohlenstoff Korrelationstechnik vor
gestellt, die auf einem Polarisationstransfer durch heteronukleare J-Kopplung basiert
und im folgenden MAS-J-HMQC genannt werden soll. In Analogie zum bekannten
HMQC-Experiment in der Lösungs-NMR nutzt die Sequenz heteronukleare Multi
quantenkohärenzen, um eine Korrelation zwischen isotropen chemischen Verschie
bungen direkt gebundener Paare von Kernen herzustellen.
Die Aufgabe wird dadurch vollständig gelöst.
Es hat sich gezeigt, daß diese Technik empfindlich ist, und daß skalare Kopplungen
eine sehr viel selektivere Methode zur Korrelation darstellen als dipolare Kopplun
gen. Das Experiment kann bei hohen Rotationsfrequenzen durchgeführt werden.
Unter der Voraussetzung, daß das Kohlenstoffspektrum zugeordnet ist, liefert das
Experiment eine eindeutige Identifikation der Protonen chemischen Verschiebungen
in Festkörpern.
Die Verwendung der an sich in anderem Zusammenhang bekannten phasen- und
frequenzverschobenen Lee-Goldburg-Sequenz (FSLG) im Evolutionsintervall ver
kürzt die entsprechende Zykluszeit entscheidend. Ein typischer Wert ist etwa 10 Mi
krosekunden für die Basis-FSLG-Sequenz, wobei noch kürzere Zeiten durchaus vor
stellbar sind. Dadurch kann aber die maximale Spinrate heutiger Probenköpfe voll
ausgenutzt werden. 15 kHz stellen keinerlei Problem dar.
Als Folge davon kann das Verfahren problemlos in Magneten höherer Feldstärke
angewendet werden, ohne daß Rotationsseitenbänder störend in Erscheinung treten.
Dadurch wird auch eine höhere spektrale Dispersion erreicht, was die Auflösung ins
besondere in der F1-Dimension (erste Kernart) erhöht.
Höhere Spinraten entkoppeln die ersten und zweiten Kernsorten (i. a. I- und S-Spins
genannt, meistens, aber nicht ausschließlich Protonen und 13C) sowohl voneinander
als auch untereinander bereits recht effizient, so daß an die Effizienz der Entkopp
lungssequenz im Evolutionsintervall (in diesem Fall FSLG) geringere Ansprüche ge
stellt werden. Dadurch wird das Experiment unempfindlicher gegen Fehljustierungen.
Im eingangs erwähnten Verfahren mußten im Evolutionsintervall gleichzeitig eine
BLEW-12 und eine BB-12-Sequenz ausgeführt werden, um die beiden Spinsorten zu
entkoppeln. Dies ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht mehr nötig, da dies
bereits durch die hohe Spinrate erreicht wird.
Da die gleichzeitige Entkopplung nicht mehr nötig ist, ergibt sich als weiterer Vorteil,
daß mit geringerer Gefahr für den Probenkopf höhere Entkopplungsfelder einge
strahlt werden können, da jetzt nur noch ein HF-Feld anliegt und da Spannungs
durchschläge bei gleichzeitiger Anwendung mehrere HF-Felder aufgrund sich addie
render Spannungen wahrscheinlicher werden).
Es hat sich auch experimentell gezeigt, daß die Effizienz der erfindungsgemäß im
Evolutionsintervall verwendeten FSLG-Sequenz bei der Entkopplung der Spins der
ersten Kernart ("häufige Spins, meist Protonen oder 19F) jeder anderen Sequenz
(BLEW-12 oder BR-24) überlegen ist, so daß die Auflösung der chemischen Ver
schiebung dieser Spins wesentlich besser ist. In der Praxis ergibt sich eine Auflö
sung, die auch in einem gut justierten BR-24-Experiment zur Beobachtung der "häu
figen" Spins nicht zu erreichen ist (für diesen Zweck gilt die BR-24 bisher als beste
Sequenz).
Die Abwandlung des Verfahrens zum sog. "Spectral Editing" (selektive Messung von
seltenen Spins mit verschiedenem "Protonierungsgrad" ähnlich der DEPT-Sequenz
in Lösungen) werden damit möglich.
Das Verfahren läßt sich leicht in ein 3D-Verfahren integrieren.
Vorzugsweise wird während des Evolutionsintervalls nur der 180°-
Refokussierungspuls im Frequenzband der zweiten Kernart eingestrahlt. Er kann be
züglich Amplitude und Dauer in unkritischer Weise so eingestellt werden, daß Span
nungsdurchschläge im Probenkopf sicher vermieden werden.
Vorzugsweise ist die erste Kernart 1H und die zweite Kernart 13C. Dies sind für viele
Materialien, insbesondere im organischen Bereich, die interessantesten "häufigen"
und "seltenen" Kerne.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden bei der n-maligen, vorzugsweise 512-
maligen, Durchführung der Pulssequenz im p-ten Evolutionsintervall (1 ≦ p ≦ n) die
beiden Evolutions-Hochfrequenzpulse (p-1)-mal nacheinander eingestrahlt. Dadurch
wird sukzessive inkrementiert.
Vorzugsweise wird zwischen dem ersten Mischteilintervall und dem Evolutionsinter
vall im Frequenzband der ersten Kernart drei Hochfrequenzpulse eingestrahlt wer
den, von denen der erste die Kernmagnetisierung der ersten Kernart um etwa 54°
(Θm) um eine Achse senkrecht zum Magnetfeld (-Y) dreht, gefolgt von einem dage
gen phasenverschobenen (ϕ2) 90°-Puls, gefolgt von einem Hochfrequenzpuls, der
die Kernmagnetisierung der ersten Kernart um etwa 54° (Θm) um eine Achse senk
recht zum Magnetfeld (+X) dreht und daß zwischen dem Evolutionsintervall und dem
zweiten Mischteilintervall im Frequenzband der ersten Kernart drei Hochfrequenzpul
se eingestrahlt werden, von denen der erste die Kernmagnetisierung der ersten Ker
nart um etwa 54° (Θm) um eine Achse senkrecht zum Magnetfeld (-X) dreht, gefolgt
von einem dagegen phasenverschobenen (ϕ3) 90°-Puls, gefolgt von einem Hochfre
quenzpuls, der die Kernmagnetisierung der ersten Kernart um etwa 54° (Θm) um eine
Achse senkrecht zum Magnetfeld (+Y) dreht. Dies ist ein besonders vorteilhaftes,
aber nicht das einzig mögliche, Mischverfahren.
Ein bevorzugtes Verfahren verwendet eine TPPM-Sequenz (Two Pulse Phase Mo
dulated) während des Detektionsintervalls, durch die die Kernspins der ersten Ker
nart entkoppelt werden. Diese Entkopplung ist beschrieben im Artikel von A. E. Ben
nett, C. M. Rienstra, M. Auger, K. V. Lakshmi und R. G. Griffin in der Zeitschrift J.
Chem. Phys. 103 (1995) 6951 ff, sowie im Artikel J. Magn. Res. A 120, S. 274-277
(1996).
Es ist weiterhin bevorzugt, daß zwischen dem p-ten Detektionsintervall und dem
(p + 1)-ten Präparationsintervall ein Warteintervall eingefügt wird, das länger ist als die
Relaxationszeiten T1 der beiden Kernarten. Dadurch sind vor der folgenden Sequenz
ansonsten störende Restmagnetisierungen weitgehend abgeklungen.
Zur weiteren Eliminierung von Phasenfehlern ist es vorteilhaft, daß die Phasen der
Anregungs-Hochfrequenzpulse in den Intervallen entsprechend einer CYCLOPS-
Folge variiert werden. Die Cyclops-Folge ist beispielsweise im Buch "A Handbook of
Nuclear Magnetic Resonance" von Ray Freeman, Longman Scientific & Technical
(1990), S. 151-156 beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders vorteilhaft bei Rotationsfrequenzen
der Probe um den magischen Winkel, die größer sind als 10 kHz.
Die obengenannten Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens treten besonders
hervor, wenn die Dauer der beiden Evolutions-Hochfrequenzpulse kürzer ist als je
weils 15 Mikrosekunden.
Es ist weiter bevorzugt, daß die Frequenzverschiebung der Zentralfrequenzen der
beiden Evolutions-Hochfrequenzimpulse gegen die des Präparationspulses symme
trisch zwischen ± 40 kHz und ± 100 kHz liegt. Damit wurden experimentell die besten
Resultate erzielt, insbesondere wenn die Frequenzverschiebung der Zentralfrequen
zen der beiden Evolutions-Hochfrequenzimpulse phasenkontinuierlich erfolgt.
Durch die Unkompliziertheit der Sequenzen, ihre Unempfindlichkeit gegen Fehljustie
rungen und durch das verbesserte Auflösungsvermögen bietet es sich an, daß das
Verfahren als Teil eines dreidimensionalen Spektroskopieverfahrens verwendet wird.
Das Verfahren läßt sich vorteilhaft zum Editieren von Kernresonanzspektren (Spec
tral Editing) verwenden. Die Spektrenedition ist ausführlich im Buch "A Handbook of
Nuclear Magnetic Resonance" von Ray Freeman, Longman Scientific & Technical
(1990), S. 137-141 sowie in dem Artikel von D. Burum and A. Bielecki, J. Magn. Res.
95, S. 184 ff. (1991) beschrieben.
Weitere Details der Erfindung sind durch die folgenden Abbildungen offenbart und
können diesen entnommen werden. Offensichtlich können diese Abbildungen einzeln
oder in Kombination Verwendung finden ohne den Rahmen der Erfindung zu verlas
sen.
Es zeigen:
Fig. 1a auf einer horizontalen Zeitachse die aufeinanderfolgenden Zeitintervalle
(auch "Perioden" genannt) einer Sequenz einer bevorzugten Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 1b berechneten Kurven der Entwicklung der beobachtbaren Magnetisierung
entsprechend der Kohlenstoff-Multiplizität als Funktion der Wartezeit τ im
"idealen" Fall von Flüssigkeiten;
Fig. 1c berechneten Kurven der Entwicklung der beobachtbaren Magnetisierung
entsprechend der Kohlenstoff-Multiplizität als Funktion der Wartezeit τ in
festen Proben mit einer Linienbreite von einigen Hertz (15 bis 50 Hz);
Fig. 2 MAS-J-HMQC Spektrum von Campher;
Fig. 3 Entwicklung der Signalintensität als Funktion der Wartezeit τ für drei ver
schiedene Gruppen;
Fig. 4 Vergleich der Effektivitäten des Einbindungs- und geminalen Transfers im
MAS-J-HMQC Experiment (a) und im dipolaren CP-HETCOR Experiment
(b), (c) und (d) zeigen das Verhältnis der Mechanismen in den beiden Ex
perimenten;
Fig. 5 zwei heteronukleare Korrelations-Spektren von L-Tyrosin in natürlicher
Häufigkeit, (a) MAS-J-HMQC-Experiment, (b) dipolares HETCOR-Experi
ment;
Fig. 6 MAS-J-HMQC-Spektrum des Tripeptides Boc-Ala-Ala-Pro-O-Bzl;
Fig. 7: Zwei-dimensionales MAS-J-HMQC-Spektrum von Cholesterylacetat in
natürlicher Häufigkeit.
Fig. 1a zeigt mit einer horizontalen Zeitachse die aufeinanderfolgenden Zeitintervalle
(auch "Perioden" genannt) einer Sequenz einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Die gezeigte Sequenz wird im Verfahren n-mal (im
Beispiel 256) wiederholt, wobei das Präparationsintervall, die Mischteilintervalle und
das Detektionsintervall jeweils ungeändert bleiben, der Inhalt des Evolutionsintervalls
jedoch inkrementiert wird, d. h. in der ersten Sequenz ist das Intervall nicht vorhan
den, dann hat es den in Fig. 1a gezeigten Inhalt und bei den darauffolgenden Se
quenzen wird der Inhalt jeweils noch einmal hinzugefügt, so daß in der 256. Sequenz
die beiden Evolutionspulse 255-mal unmittelbar nacheinander eingestrahlt werden.
Die bevorzugte Pulssequenz für das MAS-J-HMQC-Experiment ist in Fig. 1a abge
bildet. Nach der Kreuzpolarisation von Protonen (den I-Spins) auf Kohlenstoff (den S-
Spins) entwickelt sich Kohlenstoffmagnetisierung während der Wartezeit τ unter dem
isotropen Hamilton-Operator der skalierten heteronuklearen JC,H Kopplung. In der Tat
werden in dieser Zeit die Protonen-Protonen Dipolkopplungen durch eine frequenz
geschobene Lee-Goldburg-Entkopplung (FSLG) beseitigt, wohingegen die verblei
benden inhomogenen (anisotropen) Wechselwirkungen, d. h. die chemische Ver
schiebung und heteronukleare Kopplungen durch schnelle Rotation um den magi
schen Winkel in ihre isotrope Komponenten gemittelt werden. Dadurch bleiben nur
die isotrope chemische Verschiebung und die skalare J-Kopplung übrig. Für ein ko
valent gebundenes Paar von 1H-13C-Spins führt die Kohlenstoffmagnetisierung zu
einer Inphase- (Sx) und einer Antiphase(2IzSy)-Kohärenz in bezug auf die gebunde
nen Protonen. Ein 90°-Puls, der auf die Protonen angewandt wird, transformiert die
Antiphase-Kohlenstoff-Kohärenz in eine heteronukleare Doppelquanten-Kohärenz,
die sich während t1 nur unter dem Effekt der chemischen Verschiebung der Protonen
entwickelt. Genauer gesagt, sind die heteronuklearen Multiquanten-Kohärenzen
(MQ) unempfindlich gegenüber heteronuklearen Kopplungen und die Proton-Proton-
Dipolkopplungen werden durch FSLG-Entkopplung beseitigt. Die Entwicklung von
chemischen Verschiebungen des Kohlenstoffs während τ und t1 wird durch einen
180°-Puls in der Mitte der Pulssequenz refokussiert. Am Ende der Evolutionsperiode
t1 wird die MQ-Kohärenz durch einen zweiten 90°-Puls wieder zurück in Antiphase-
Kohärenz verwandelt und nach einer zweiten Periode τ in beobachtbare Inphase-
Kohärenz. Der erste 54.7°-("magische") Puls am Ende der ersten Wartezeit τ und der
dritte 54.7°-("magische") Puls am Ende der Evolutionsperiode t1, die jeweils auf
Protonen angewandt werden, sollen die gekippte Präzession um das effektive Feld
(parallel zum magischen Winkel) unter der FSLG-Entkopplung kompensieren und
die Protonenmagnetisierung in die z-Achse des Laborkoordinatensystems rotieren. In
der gleichen Weise soll der zweite "magische" Puls, der vor der t1 Evolutionsperiode
angewandt wird, die Protonenmagnetisierung senkrecht zum effektiven Feld bringen,
wohingegen der vierte "magische" Puls diese von der z-Achse in die Richtung des
effektiven Feldes rotiert. Während der Aufnahmezeit wird heteronuklear unter Ver
wendung von TPPM entkoppelt. Aufgrund der FSLG-Sequenz werden die heteronu
klearen Kopplungen sowie die chemischen Verschiebungen der Protonen in ω1, mit
einem Faktor 1/√3 skaliert. Für CH2- oder CH3-Fragmente werden Kohärenzen höhe
rer Ordnung am Ende der Wartezeit τ generiert, d. h. heteronukleare Drei- oder Vier
quanten-Kohärenzen. Dennoch selektiert der Phasenzyklus der Pulssequenz, die in
Fig. 1a skizziert ist, heteronukleare Doppelquantenkohärenz. Man beachte, daß das
MAS-J-HMQC Experiment analog dem bekannten HMQC-Experiment in der Lö
sungs-NMR wirkt.
Entsprechend der Kohlenstoff-Multiplizität, entwickelt sich die beobachtbare Magne
tisierung unterschiedlich als Funktion der Wartezeit τ. Die berechneten Kurven sind
in den Fig. 1b und 1c gezeigt.
Im "idealen" Fall von Flüssigkeiten (Fig. 1b), geschieht die maximale Anregung von
heteronuklearer Doppelquantenkohärenz (DQ) für τ = 1/√(JCH) für eine CH- oder CH3-
Gruppe, und für τ = 1/√(2JCH) für eine CH2-Gruppe. In festen Proben, bei denen eine
Linienbreite von einigen Hertz (15 bis 50 Hz) in Betracht gezogen werden muß, wird
die Signalintensität durch transversale Relaxation stark abgeschwächt (Fig. 1c).
Wenn die Anwendung einer FSLG-Sequenz während der Periode 2 τ effizient genug
ist, um Linienbreiten zu erhalten, die vergleichbar mit der skalierten heteronuklearen
skalaren Kopplung sind (Δ = 30 Hz), dann sollte ein nennenswertes Signal beobachtbar
sein (eine JCH-Kopplung von 125 Hz, die für einen sp3 Kohlenstoff in Kohlenwasser
stoffen typisch ist, gibt eine effektive skalierte Kopplung von 72 Hz unter FSLG-
Entkopplung). Die optimale Wartezeit, die eine Anregung von heteronuklearen DQ
Kohärenzen für alle CH-Gruppen erlaubt, liegt bei ungefähr 2 ms.
Die Proben (in natürlicher Häufigkeit) von Campher, Tyrosin und Cholesterylacetat
wurden alle von der Firma Sigma gekauft und ohne weiteres Umkristallisieren ver
wendet. Das Tripeptid Boc-Ala-Ala-Pro-O-Bzl (Boc steht für tert-Butoxycarbonyl und
Bzl für Benzyl) wurde im Labor synthetisiert und aus Di-Isopropyloxid umkristallisiert.
Ungefähr 20 mg wurden für jede Probe verwendet. Die Experimente wurden auf ei
nem Bruker DSX 500 Spektrometer (mit 500 MHz Protonen-Frequenz) mit einem 4
mm Tripelresonanz-MAS-Probenkopf durchgeführt. Das Probenvolumen wurde auf
ca. 25 µl in der Mitte des Rotors beschränkt, um die Homogenität des Radiofre
quenzfeldes zu erhöhen. Die Amplitude des Radiofrequenzfeldes wurde auf 100 kHz
während beider Wartezeiten τ (FSLG-Entkopplung) und während der Datenaufnah
me (TPPM-Entkopplung) eingestellt. Die Frequenzverschiebungen der FSLG-
Entkopplung gegenüber der Mitte des Protonenspektrums wurden sorgfältig über die
Spektren von Campher und L-Alanin in natürlicher Häufigkeit bestimmt, für die die
Multiplettfeinstrukturen aufgrund der skalaren JCH Kopplungen aufgelöst sein müs
sen. Für die Kreuzpolarisation wurde die Amplitude des Radiofrequenzfeldes für
Kohlenstoff auf 80 kHz eingestellt, während für Protonen ein Radiofrequenzfeld ge
wählt wurde, das in seiner Amplitude linear von 70 bis 140 kHz verändert wurde.
Hiermit wurde maximales Signal erhalten. Ein Phasenzyklus mit 32 Schritten wurde
verwendet. Die Warteperiode τ wurde mit der Rotorperiode synchronisiert. Quadra
turdetektion in ω1 wurde durch die States-TPPI Methode erreicht.
Fig. 2 zeigt das MAS-J-HMQC Spektrum von Campher. Die Zuordnung des 1D
Spektrums wurde bereits veröffentlicht (Benn R., Grondey H., Brevard C., Pagelot A.,
J. Chem. Soc. Chem. Commun. 1988, 102-103).
Fig. 3 zeigt die Entwicklung der Signalintensität als Funktion der Wartezeit τ für drei
verschiedene Gruppen. Signale von quaternären Kohlenstoffen sollten im Prinzip
unterdrückt werden, da sie nicht direkt zu Protonen gebunden sind. Dennoch beob
achten wir ein nennenswertes Signal, dessen Entwicklung als Funktion der Wartezeit
τeiner kleinen JCH Kopplung von 0.9 Hz entspricht. Der Wert dieser Kopplung ent
spricht der Größenordnung einer geminalen 2JCH Kopplung, die in der Literatur be
schrieben ist. Für lange Wartezeiten sind diese 2JCH Kopplungen verantwortlich für
die Generierung von heteronuklearen MQ-Kohärenzen, auch wenn sie sehr klein
sind. Für die CH3-Gruppe (b in Fig. 3) und die CH Gruppe (c in Fig. 3) sind die expe
rimentellen Daten in guter Übereinstimmung mit den theoretischen Vorhersagen. Die
CH3-Gruppe ist isoliert von anderen Protonen, so daß Weitbereichs-JCH-Kopplungen
die Entwicklung der Signalintensität nicht beeinflussen. Um die Daten für die CH2-
Gruppe richtig anpassen zu können, müssen eine Einbindungs-1JCH-Kopplung und
gleichzeitig zwei verschiedene geminale 2JCH-Kopplungen berücksichtigt werden.
Solch ein Modell paßt die Daten besser an als ein Modell, das nur eine 1JCH-
Kopplung in Betracht zieht. Die Werte für die angepaßten Parameter sind: 1JCH2 =
146 Hz, 2J1 = 8.2 Hz, 2J2 = 5.5 Hz und T2 CH2 = 105 ms, JCH3 = 144.5 Hz und T2 CH3 =
146 ms. Die Werte der Einbindungskopplung JCH sind in guter Übereinstimmung mit
den experimentellen Kopplungen, die im Kohlenstoffspektrum unter FSLG Entkopp
lung gemessen werden können (78 Hz und 74 Hz für die Signale 4 bzw. 10).
Fig. 4 zeigt einen Vergleich der Effektivitäten des Einbindungs- und geminalen
Transfers im MAS-J-HMQC-Experiment (a) und im dipolaren CP-HETCOR-
Experiment (b). Im MAS-J-HMQC-Experiment ist der Beitrag zur Signalintensität
durch geminale (Zweibindungs-)-2JCH-Kopplungen nicht so bedeutend wie im dipola
ren HETCOR-Experiment. (c) und (d) in Fig. 4 zeigen das Verhältnis der Mechanis
men in den beiden Experimenten. Man beachte, daß im MAS-J-HMQC-Experiment
die Transferamplitude oszilliert, da die JCH-Kopplung orientierungsunabhängig ist,
wodurch sich alle Kristallite identisch verhalten. Im dipolaren HETCOR-Experiment
hingegen findet der Transfer von Protonen zum Kohlenstoff durch orientierungsab
hängige dipolare Kopplungen statt und wird durch MAS moduliert (die einzelnen Kri
stallite ändern ihre Orientierung zum Magnetfeld was eine Veränderung der hetero
nuklearen Dipolwechselwirkung hervorruft). Daher stammt das Signal von einer Mit
telung über alle möglichen Orientierungen. Für ein Zwei-Spin-System (b in Fig. 4)
kann der dipolare Transfer mit einem gedämpften Oszillator verglichen werden. Als
Ausweg wurden auf Dipolwechselwirkungen basierende Kohärenztransfer-Schemata
wie z. B. WIM-24 vorgeschlagen. Um aber selektiv zu sein, müssen diese Transfer
schemata mit der Rotorperiode synchronisiert werden, was bei hohen Rotationsraten
Probleme bereitet. Keines der Spektren, die wir erhalten haben, zeigen Korrelationen
von Protonen zu quaternären Kohlenstoffen oder von Kohlenstoffen zu nicht direkt
gebundenen Protonen, was die Selektivität des Experimentes unterstreicht.
Weiterhin ist die Empfindlichkeit des dipolaren HETCOR abhängig von der Größe der
heteronuklearen Dipolkopplungen, die üblicherweise unterschiedlich für die einzelnen
Gruppen des Moleküls sind. Insbesondere wenn einige Gruppen in flexibleren Berei
chen des Moleküls sind als andere, d. h. kleinere Dipolkopplungen haben, bedeutet
eine kurze CP-Kontaktzeit um Selektivität zu erzielen, daß ein effizienter Polarisati
onstransfer verhindert wird und einige Kreuzsignale im 2D-Spektrum fehlen. Im Ge
gensatz dazu sind die J-Kopplungen erheblich homogener für die gesamte Probe,
und die Empfindlichkeit des MAS-J-HMQC-Experimentes ist unabhängig von Beweg
lichkeiten oder der Konformation des Moleküls. Vielmehr ist die Empfindlichkeit des
Experimentes bestimmt durch die Linienbreite im Kohlenstoff-Spektrum unter Proto
nen-FSLG-Entkopplung.
Der Unterschied in der Selektivität der beiden Experimente wird besonders offen
sichtlich in Fig. 5, die zwei heteronukleare Korrelations-Spektren von L-Tyrosin in
natürlicher Häufigkeit zeigt. Einmal (a) wurde das MAS-J-HMQC-Experiment ver
wendet, einmal (b) das dipolare HETCOR-Experiment. Die Zuordnung des 1D-
CP/MAS-Spektrums, die in Fig. 5 oben eingetragen ist, wurde an einer voll ange
reichterten Probe von L-Tyrosin mit Hilfe des INADEQUATE-Experimentes getroffen.
Das dipolare HETCOR-Experiment der voll angereicherten Probe von L-Tyrosin ist
bereits publiziert. Im MAS-J-HMQC-Experiment zeigen die CH-Gruppen (Signale 2,
5, 6, 7 und 8) wie erwartet nur eine einzige Korrelation zu ihren direkt gebundenen
Protonen, die Signale der quaternären Kohlenstoffe zeigen keine Korrelationen.
Kohlenstoff 3 (eine CH2 Gruppe) korreliert mit Protonen bei zwei verschiedenen
chemischen Verschiebungen, die somit den beiden diastereotopen Protonen zuge
ordnet werden können. Im dipolaren HETCOR werden viele zusätzliche Signale
sichtbar, die eindeutig aufgrund Weitbereichstransfers zwischen nicht direkt gebun
denen Paaren von Heterokernen entstanden sind. Damit geht die Auflösung des
Protonenspektrums verloren. Selbst wenn diese Signale für strukturelle Studien sehr
nützlich sein können, da sie die räumliche Nähe zwischen Heterokernen widerspie
geln, komplizieren sie das Korrelationsspektrum erheblich und erschweren die Zu
ordnung der Signale der an Kohlenstoff gebundenen Protonen. Im MAS-J-HMQC-
Experiment hingegen ist diese Zuordnung sofort und eindeutig durchzuführen, da die
Auflösung im Protonenspektrum deutlich verbessert ist.
Natürlich kann die Selektivität des dipolaren HETCOR Experimentes verbessert wer
den, indem kürzere Kontaktzeiten verwendet werden. Dies ginge jedoch zu Lasten
eines signifikanten Verlustes an Signalintensität, die selbstverständlich ein wirkliches
Problem für Proben mit natürlicher Häufigkeit darstellt. Unter unseren experimentel
len Bedingungen (Kontaktzeit für die Kreuzpolarisation von 300 µs beim dipolaren
HETCOR, und eine Wartezeit τ von 1.3 ms beim MAS-J-HMQC-Experiment) fanden
wir, daß die Empfindlichkeit der beiden Experimente vergleichbar war. Für längere
Mischzeiten (τ-Werte größer als 2 ms) erscheinen Kreuzsignale der quaternären
Kohlenstoffe (Signale 1 und 9) im MAS-J-HMQC-Spektrum (Daten sind hier nicht
gezeigt). Die Entwicklung der Intensitäten dieser Signale als Funktion von τ war in
Übereinstimmung mit einem 2JCH-Kopplungstransfer über zwei Bindungen.
Fig. 6 zeigt das MAS-J-HMQC-Spektrum des Tripeptides Boc-Ala-Ala-Pro-O-Bzl. Wie
bereits erwähnt erlaubt dieses Experiment eine eindeutige Zuordnung des Protonen
spektrums und die Bestimmung der chemischen Verschiebungen der Protonen, vor
ausgesetzt das Kohlenstoffspektrum ist zugeordnet. Im Falle dieses Tripeptides ist
die Zuordnung des Kohlenstoffspektrums unbekannt. Selbst wenn eine Vielzahl an
Methoden zur Charakterisierung hochaufgelöster MAS-Spektren von verdünnten
Kernen in markierten Verbindungen vorgeschlagen wurden, bleibt die Zuordnung des
Kohlenstoffspektrums bei Proben in natürlicher Häufigkeit eine schwierige Aufgabe.
In solchen Fällen bietet die Korrelation mit der Protonendimension eine zusätzliche
Informationsquelle und hilft, das Kohlenstoffspektrum zuzuordnen. Für das Beispiel
des Tripeptides können wir bereits zweifelsfrei sagen, daß die vier Kohlenstoffreso
nanzen, die nicht zu chemischen Verschiebungen von Protonen korreliert sind (77,
135, 165 und 171 ppm), quaternäre Kohlenstoffe sind. In der gleichen Weise lassen
sich die drei Kohlenstoffresonanzen bei 18, 19 und 28 ppm, die jeweils mit einer
chemischen Verschiebung der Protonen um ca. 1 ppm korreliert sind, den drei Me
thylgruppen zuordnen.
Abschließend haben wir das MAS-J-HMQC-Experiment auf Cholesterylacetat ange
wendet. Diese große Verbindung mit 30 Kohlenstoffen kristallisiert mit zwei Molekü
len je Einheitszelle. Einmal mehr ist die Auflösung des Protonenspektrums exzellent.
Dies demonstriert, daß das Experiment gut geeignet ist, chemische Verschiebungen
von Protonen im Festkörper zu bestimmen. Man beachte, daß die Dispersion der
chemischen Verschiebung in der Protonendimension sehr klein ist, ein dipolares
HETCOR Spektrum von dieser Probe wäre sicherlich zu komplex, um nützlich zu
sein.
Es wurde gezeigt, daß skalare JCH-Kopplungen verwendet werden können, um hete
ronukleare Multiquanten Kohärenzen in herkömmlichen, organischen Festkörpern zu
erzeugen. Ein neues zweidimensionales Kohlenstoff-Protonen-Korrelations-
Experiment wurde vorgeschlagen, das Kreuzsignale zwischen Paaren von gebunde
nen Heterokernen liefert. (Man beachte, daß diese Technik nicht in Anwesenheit
homonuklearer C-C-skalarer-Kopplungen funktioniert, d. h., in mehrfach markierten
Systemen). Im Gegensatz zu kürzlich vorgestellten heteronuklearen Korrelationsex
perimenten, die auf dipolaren Kopplungen basierten, ist diese Technik hoch selektiv
und erlaubt die zweifelsfreie Identifizierung von Protonen chemischen Verschiebun
gen. Das Experiment wurde auf Modellverbindungen wie einem Tripeptid und Chole
sterylacetat, einem starren Molekül mit 29 Kohlenstoffatomen angewendet. Diese
Methode sollte breite Anwendung zur Charakterisierung von Protonenspektren im
Festkörper finden.
Es folgt noch eine etwas ausführlichere Beschreibung der Figuren.
Fig. 1a: Bevorzugte Pulssequenz des MAS-J-HMQC-Experimentes. Die Kohärenz
transferwege von Protonen und Kohlenstoff, die durch den Phasenzyklus
selektiert werden, sind ebenfalls gezeigt.
Fig. 1b: Theoretische Entwicklung der Kohlenstoffsignalintensitäten als Funktion der
Wartezeit τ. Die Berechnungen wurden für 0 Hz Linienbreite und 130 Hz
Kopplung durchgeführt. Das entspricht dem "idealen" Lösungsfall und einer
typischen 1JCH- Kopplung für einen aliphatischen Kohlenstoff. Diese Kopp
lungen sind typischerweise viel größer als Zwei- oder Drei-Bindungs-
Kopplungen, die in erster Näherung vernachlässigt werden. Um ein maxi
males Signal für alle Typen von CHn Gruppen zu erhalten, muß die Warte
zeit τ auf 2 ms gesetzt werden. Für jede CHn Gruppe (n = 1, 2, 3) wurden die
Kurven entsprechend der folgenden Ausdrücke erhalten:
Hierin ist I0 die Signalintensität nach Kreuzpolarisation und T2 die transver
sale Relaxationszeit (in der die Magnetisierung dephasiert) in der Wartezeit
2τ (gleich 1/πΔ) . ci = cos(2πτJi) und si = sin(2πτJi). Die Ausdrücke wurden
unter Verwendung von Produkt-Operator-Algebra und einem Hamilton-
Operator der J-Kopplung ähnlich in Lösung berechnet. Man beachte, daß
die Signalintensitäten der CH3-Gruppen zwei konkrete Beiträge enthalten:
einen Beitrag von der reinen Einquantenkohärenz zwischen Kohlenstoff und einem Proton und einen Beitrag von Dreiquantenkohärenz (Terme SxI1xI2xI3x im Dichte-Operator) mit unterschiedlichen funktionalen Abhängigkeiten.
einen Beitrag von der reinen Einquantenkohärenz zwischen Kohlenstoff und einem Proton und einen Beitrag von Dreiquantenkohärenz (Terme SxI1xI2xI3x im Dichte-Operator) mit unterschiedlichen funktionalen Abhängigkeiten.
Fig. 1c: Theoretische Entwicklung der Kohlenstoffsignalintensitäten als Funktion der
Wartezeit τ. Die Berechnungen wurden für 50 Hz Linienbreite und 70 Hz
Kopplung durchgeführt. Das entspricht einer typischen Linienbreite im Fest
körper und einer unter FSLG Entkopplung mit dem Faktor 1/√3 skalierten
1JCH-Kopplung für einen aliphatischen Kohlenstoff. Weitere Erklärungen wie
in Fig. 1b.
Fig. 2: Zwei-dimensionales MAS-J-HMQC-Spektrum von Campher. Insgesamt
256 t1-Inkremente mit 8 Akkumulationen wurden aufgenommen. Die Spin
rate betrug 2.5 kHz, und die Wartezeit τ wurde auf 2 ms gesetzt. Das 1D-
CP/MAS-Spektrum ist über dem 2D-Spektrum gezeigt.
Fig. 3: Entwicklung der Signalintensitäten in eindimensionalen MAS-J-HMQC-
Experimenten als Funktion der Wartezeit τ für Signale 6 (Graph a), 4
(Graph b) und 10 (Graph c) im Campher. Die Punkte sind Meßpunkte, die
durchgezogenen Kurven entsprechen den angepaßten analytischen Aus
drücken (berechnet unter Verwendung von Produkt-Operator-Algebra und
einem flüssigkeitsähnlichen Hamilton-Operator der J-Kopplung). Als Para
meter wurden die Gesamtintensität, die JCH Kopplung und die transversale
Relaxationszeit angepaßt. Die Simulationen wurden unter Berücksichtigung
einer JCH-Kopplung für die Signale 7 und 4 und für zwei verschiedene J-
Kopplungen für Signal 10 durchgeführt.
Fig. 4: Effizienzen des Kohärenztransfers als Funktion der Mischzeit τ im MAS-J-
HMQC- Experiment (Graph a) und im dipolaren HETCOR-Experiment
(Graph b). In Graph a sind die Kurven entsprechend der Gleichungen in der
Legende zu Fig. 1 für eine CH-Gruppe gezeigt. Die durchgezogene Linie
entspricht dem Transfer durch eine Ein-Bindungs-Kopplung 1JCH (70 Hz),
während die gepunktete Linie dem Transfer durch eine Zwei-Bindungs-
Kopplung 2JCH (6 Hz) entspricht. Für das dipolare HETCOR-Experiment in
Graph b wurde ein Kreuzpolarisationsschema für den Polarisationstransfer
berücksichtigt. Die folgenden Ausdrücke wurden für die Berechnungen ver
wendet:
und b(θ) ist die orientierungsabhängige Dipolkopplung.
Die Berechnungen wurden im Fall eines direkt gebundenen Kohlenstoff-
Proton- Paares unter Verwendung eines Kernabstandes von 110 µm ent
sprechend einer Dipolkopplung von 23 kHz (durchgezogene Linie) durch
geführt, im Falle zweier geminaler Kerne mit einem Abstand von 208 µm
und einer Dipolkopplung von 3.3 kHz (gestrichelte Linie). Relaxation wurde
in diesen Berechnungen nicht berücksichtigt. In Graph c und d sind die
Verhältnisse der Transfereffizienzen zwischen direkt gebundenen und ge
minalen Kernen für die beiden Typen von heteronuklearen Korrelationsex
perimenten widergegeben. Das MAS-J-HMQC-Experiment hat eine bessere
Selektivität als das dipolare HETCOR in bezug auf den Transfer zum näch
sten Nachbarn. Für τ-Werte von 1.3 ms und 300 µs für das MAS-J-HMQC
bzw. das dipolare HETCOR ist die Selektivität des Transfers 16 mal größer
im MAS-J-HMQC als im dipolaren HETCOR.
Fig. 5: Zwei-dimensionales MAS-J-HMQC-Spektrum (Graph a) und dipolares
HETCOR-Spektrum (Graph b) einer L-Tyrosin-Hydrochlorid-Probe in natür
licher Häufigkeit. Die Spinrate betrug 15 kHz. Die Wartezeit τ wurde auf 1.3
ms im MAS-J-HMQC- Experiment eingestellt, die Kontaktzeit im dipolaren
HETCOR betrug 300 µs. Insgesamt wurden je 256 t1-Inkremente mit jeweils
96 Akkumulationen aufgenommen.
Fig. 6: Zwei-dimensionales MAS-J-HMQC-Spektrum des Tripeptides Boc-Ala-Ala-
Pro-O-Bzl in natürlicher Häufigkeit. Die Spinrate betrug 15 kHz, und die
Wartezeit τ 1.3 ms. Insgesamt wurden je 256 t1-Inkremente mit jeweils 96
Akkumulationen aufgenommen.
Fig. 7: Zwei-dimensionales MAS-J-HMQC-Spektrum von Cholesterylacetat in na
türlicher Häufigkeit. Die Spinrate betrug 15 kHz, und die Wartezeit τ 1.3 ms.
Insgesamt wurden je 256 t1-Inkremente mit jeweils 96 Akkumulationen auf
genommen.
Claims (13)
1. Verfahren der zweidimensionalen, heteronuklearen Korrelationsspektroskopie
zur Untersuchung von Festkörperproben, die eine erste Kernart (1H) und eine
zweite Kernart (13C) enthalten, in einem Kernresonanzspektrometer mittels ei
ner Pulssequenz der kernmagnetischen Resonanz, welche Pulssequenz ein
Präparationsintervall, ein Evolutionsintervall, ein Mischintervall und ein Detekti
onsintervall umfaßt, wobei während des Präparationsintervalls die erste Kernart
durch mindestens einen Präparations-Hochfrequenzpuls in einem ersten Fre
quenzband angeregt wird und während des Evolutionsintervalls Evolutions-
Hochfrequenzpulsen im ersten Frequenzband ausgesetzt ist, und wobei wäh
rend des Detektionsintervalls die erste Kernart mindestens einem Entkopp
lungs-Hochfrequenzpuls im ersten Frequenzband ausgesetzt ist, während der
freie Induktionszerfall der zweiten Kernart im zweiten Frequenzband detektiert
wird, und wobei die Pulssequenz (1 ≦ p ≦ n) mit identischem Präparations
intervall, Mischintervall und Detektionsintervall aber geändertem Evolutionsin
tervall n-mal hintereinander durchgeführt wird, und wobei die Probe mit einer
Rotationsfrequenz größer als 1 kHz um eine Achse rotiert, die um etwa 54° ge
gen die Achse eines homogenen Magnetfelds geneigt ist, und wobei der minde
stens eine Präparations-Hochfrequenzpuls breitbandig ist mit einer Zentralfre
quenz in der Mitte des Kernresonanzspektrums der ersten Kernart der Probe
und eine Rotation der Kernmagnetisierung der ersten Kernart um eine Achse
senkrecht zur Magnetfeldrichtung (X) mit einem Winkel vorzugsweise von 90°
bewirkt, und daß die Evolutions-Hochfrequenzpulse eine sog. FSLG-Sequenz
bilden mit zwei aufeinanderfolgenden, um 180° gegeneinander phasenverscho
benen (Y, -Y), breitbandigen Evolutions-Hochfrequenzpulsen, deren Zentralfre
quenzen der des Präparations-Hochfrequenzpulses gegenüber in entgegenge
setzte Richtungen verschoben sind und die jeweils eine Drehung der Kernma
gnetisierung der ersten Kernart um etwa 294° bewirken,
dadurch gekennzeichnet, daß
während des Präparationsintervalls die erste Kernart mit CP-
Hochfrequenzpulsen im ersten Frequenzband zur Übertragung der Kernma
gnetisierung auf die zweite Kernart bestrahlt wird, und die zweite Kernart in ei
nem zweiten Frequenzband mit mindestens einem Anregungs-Hochfrequenz
puls bestrahlt wird, daß das Mischintervall in zwei Teilintervalle aufgespalten ist,
von denen das erste zwischen Präparations- und Evolutionsintervall liegt und
das zweite zwischen Evolutionsintervall und Detektionsintervall, und daß in bei
den Mischteilintervallen die Misch-Hochfrequenzpulse eine sog. FSLG-Sequenz
bilden mit zwei aufeinanderfolgenden, um 180° gegeneinander phasenverscho
benen (X, -X), breitbandigen Evolutions-Hochfrequenzpulsen, deren Zentralfre
quenzen der des Präparations-Hochfrequenzpulses gegenüber in entgegenge
setzte Richtungen verschoben sind und die jeweils eine Drehung der Kernma
gnetisierung der ersten Kernart um etwa 294° bewirken, und daß im Zentrum
des Evolutionsintervalls die zweite Kernart einem breitbandigen 180°-
Refokussierungspuls mit einer Zentralfrequenz in der Mitte des Kernresonanz
spektrums der zweiten Kernart der Probe ausgesetzt wird, wodurch ein Korrela
tionsspektrum der beiden Kernarten erzeugt wird, das die chemischen Ver
schiebungen der beiden Kernarten für direkt gebundene Paare über skalare
Kopplung miteinander korreliert.
2. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die erste Kernart 1H und die zweite Kernart 13C sind.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß bei der n-maligen, vorzugsweise 512-maligen, Durchführung der Puls
sequenz im p-ten Evolutionsintervall (1 ≦ p ≦ n) die beiden Evolutions-
Hochfrequenzpulse (p-1)-mal nacheinander eingestrahlt werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen dem ersten Mischteilintervall und dem Evolutionsintervall im
Frequenzband der ersten Kernart drei Hochfrequenzpulse eingestrahlt werden,
von denen der erste die Kernmagnetisierung der ersten Kernart um etwa 54°
(Θm) um eine Achse senkrecht zum Magnetfeld (-Y) dreht, gefolgt von einem
dagegen phasenverschobenen (ϕ2) 90°-Puls, gefolgt von einem Hochfrequenz
puls, der die Kernmagnetisierung der ersten Kernart um etwa 54° (Θm) um eine
Achse senkrecht zum Magnetfeld (+X) dreht, und daß zwischen dem Evoluti
onsintervall und dem zweiten Mischteilintervall im Frequenzband der ersten
Kernart drei Hochfrequenzpulse eingestrahlt werden, von denen der erste die
Kernmagnetisierung der ersten Kernart um etwa 54° (Θm) um eine Achse senk
recht zum Magnetfeld (-X) dreht, gefolgt von einem dagegen phasenverscho
benen (ϕ3) 90°-Puls, gefolgt von einem Hochfrequenzpuls, der die Kernmagne
tisierung der ersten Kernart um etwa 54° (Θm) um eine Achse senkrecht zum
Magnetfeld (+Y) dreht.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß während des Detektionsintervalls die Kernspins der ersten Kernart
durch eine TPPM-Sequenz entkoppelt werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen dem p-ten Detektionsintervall und dem (p + 1)-ten Präparati
onsintervall ein Warteintervall eingefügt wird, das länger ist als die Relaxations
zeiten T1 der beiden Kernarten.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Rotationsfrequenz der Probe größer ist als 10 kHz.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Dauer der beiden Evolutions-Hochfrequenzpulse kürzer ist als je
weils 15 Mikrosekunden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Frequenzverschiebung der Zentralfrequenzen der beiden Evoluti
ons-Hochfrequenzimpulse gegen die des Präparationspulses symmetrisch zwi
schen ± 40 kHz und ± 100 kHz liegt.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Frequenzverschiebung der Zentralfrequenzen der beiden Evoluti
ons-Hochfrequenzimpulse phasenkontinuierlich erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß es als Teil eines dreidimensionalen Spektroskopieverfahrens verwen
det wird.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß es zum Bestimmen skalarer Kopplungen verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß es zum Editieren von Kernresonanzspektren ver
wendet wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19834145A DE19834145C1 (de) | 1998-07-29 | 1998-07-29 | Verfahren zum Verbessern der Auflösung in zweidimensionalen heteronuklearen Korrelationsspektren der Festkörper-NMR |
US09/349,085 US6184683B1 (en) | 1998-07-29 | 1999-07-08 | Method to improve resolution of two-dimensional heteronuclear correlation spectra in solid-state NMR |
GB9917112A GB2342169B (en) | 1998-07-29 | 1999-07-21 | Method to improve resolution of two-dimensional heteronuclear correlation spectra in solid-state NMR |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19834145A DE19834145C1 (de) | 1998-07-29 | 1998-07-29 | Verfahren zum Verbessern der Auflösung in zweidimensionalen heteronuklearen Korrelationsspektren der Festkörper-NMR |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19834145C1 true DE19834145C1 (de) | 2000-03-09 |
Family
ID=7875711
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19834145A Expired - Fee Related DE19834145C1 (de) | 1998-07-29 | 1998-07-29 | Verfahren zum Verbessern der Auflösung in zweidimensionalen heteronuklearen Korrelationsspektren der Festkörper-NMR |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US6184683B1 (de) |
DE (1) | DE19834145C1 (de) |
GB (1) | GB2342169B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10233999A1 (de) * | 2002-07-25 | 2004-02-19 | MAX-PLANCK-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. | Verfahren der Festkörper-NMR mit inverser Detektion |
CN114624276A (zh) * | 2022-03-14 | 2022-06-14 | 中国科学院精密测量科学与技术创新研究院 | 氢检测半整数四极核高分辨固体nmr异核相关谱方法 |
Families Citing this family (21)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6472870B1 (en) * | 1999-02-23 | 2002-10-29 | M. Robin Bendall | Radiofrequency irradiation schemes and methods of design and display for use in performing nuclear magnetic resonance spectroscopy |
JP4071625B2 (ja) * | 2000-12-01 | 2008-04-02 | バリアン・インコーポレイテッド | デカップリングサイドバンド分解nmr分光におけるパルスシーケンス法 |
EP2267626B8 (de) * | 2001-03-28 | 2016-11-30 | NDS Limited | Verfahren und vorrichtung zur verwaltung digitaler berechtigungen |
US7126332B2 (en) * | 2001-07-20 | 2006-10-24 | Baker Hughes Incorporated | Downhole high resolution NMR spectroscopy with polarization enhancement |
US6815950B2 (en) * | 2002-07-24 | 2004-11-09 | Schlumberger Technology Corporation | J-spectroscopy in the wellbore |
IL166417A0 (en) * | 2002-07-26 | 2006-01-15 | Yeda Res & Dev | Method and apparatus for acquiring multidimensional spectra within a single scan |
GB0501346D0 (en) * | 2005-01-21 | 2005-03-02 | Oxford Instr Molecular Biotool | Method of carrying out dynamic nuclear polarization |
WO2006134558A2 (en) * | 2005-06-16 | 2006-12-21 | Koninklijke Philips Electronics N.V. | Low power decoupling for multi-nuclear spectroscopy |
CN101427151A (zh) * | 2006-04-11 | 2009-05-06 | 皇家飞利浦电子股份有限公司 | 低功率宽带自旋去偶 |
US7466127B2 (en) * | 2006-07-04 | 2008-12-16 | Bruker Biospin Ag | Method of 2D-NMR correlation spectroscopy with double quantum filtration followed by evolution of single quantum transitions |
US7535224B2 (en) * | 2007-05-29 | 2009-05-19 | Jian Zhi Hu | Discrete magic angle turning system, apparatus, and process for in situ magnetic resonance spectroscopy and imaging |
US7598738B2 (en) * | 2008-03-07 | 2009-10-06 | Varian, Inc. | Complete structure elucidation of molecules utilizing single NMR experiment |
EP2159589B1 (de) * | 2008-08-25 | 2011-02-23 | Bruker BioSpin AG | Heteronukleare Entkopplung durch Dämpfung von Rotationsresonanzen in der Festkörper-NMR mit Drehung unter dem magischen Winkel |
US9568574B2 (en) * | 2012-03-12 | 2017-02-14 | Bruker Biospin Corporation | Pulse sequence for homonuclear J-decoupling during NMR data acquisition |
US9869739B2 (en) * | 2012-10-15 | 2018-01-16 | Case Wetern Reserve University | Heteronuclear nuclear magnetic resonance fingerprinting |
CN103941204B (zh) * | 2014-04-16 | 2016-07-06 | 厦门大学 | 一种不均匀磁场下获得高分辨率核磁共振三维谱的方法 |
CN103885013B (zh) * | 2014-04-16 | 2016-05-18 | 厦门大学 | 一种不均匀磁场下获得核磁共振二维j分解谱的方法 |
DE102015222935B3 (de) * | 2015-11-20 | 2017-03-09 | Bruker Biospin Ag | Winkelverstellbarer Messkopf einer NMR-MAS-Apparatur |
JP6757946B2 (ja) * | 2016-12-12 | 2020-09-23 | 国立研究開発法人理化学研究所 | Nmr測定方法及び装置 |
CN106872506B (zh) * | 2017-03-15 | 2018-05-18 | 厦门大学 | 一种抵抗不均匀磁场的超快速核磁共振二维j谱方法 |
CN114002253B (zh) * | 2021-09-26 | 2024-03-22 | 华东理工大学 | 一种检测氢键结构的固体核磁共振方法 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0481256A1 (de) * | 1990-10-16 | 1992-04-22 | Bruker Instruments, Inc. | Verfahren zur Erhöhung der Auflösung bei zweidimensional-heteronuklearen magnetischen Kernresonanz-Korrelationsspektren in Festkörpern |
DE19648391C1 (de) * | 1996-11-22 | 1998-04-23 | Univ Leiden | Verfahren zum Verbessern der Auflösung in zweidimensionalen heteronuklearen Korrelationsspektren der Festkörper-NMR |
-
1998
- 1998-07-29 DE DE19834145A patent/DE19834145C1/de not_active Expired - Fee Related
-
1999
- 1999-07-08 US US09/349,085 patent/US6184683B1/en not_active Expired - Lifetime
- 1999-07-21 GB GB9917112A patent/GB2342169B/en not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0481256A1 (de) * | 1990-10-16 | 1992-04-22 | Bruker Instruments, Inc. | Verfahren zur Erhöhung der Auflösung bei zweidimensional-heteronuklearen magnetischen Kernresonanz-Korrelationsspektren in Festkörpern |
US5117186A (en) * | 1990-10-16 | 1992-05-26 | Bruker Instruments, Inc. | Method for increasing resolution in two-dimensional solid-state nmr heteronuclear correlation spectra |
DE19648391C1 (de) * | 1996-11-22 | 1998-04-23 | Univ Leiden | Verfahren zum Verbessern der Auflösung in zweidimensionalen heteronuklearen Korrelationsspektren der Festkörper-NMR |
Non-Patent Citations (11)
Title |
---|
"J.Chem.Phys.", 103 (1995), S. 6951 ff. * |
"J.Chem.Soc.Chem.Commun.", (1988), S. 102-103 * |
A Handbook of Nuclear Magnetic Resonance, R. Freeman, Longman Scientific & Technical, (1990), S. 151-156 u. 137-141 * |
NL-Z.: "Chem. Phys. Lett.", 155, No 4,5 (1989), S. 341-346 * |
NL-Z.: "Chem.Phys.Lett.", 100, No. 4, (1983), S. 305-310 * |
NL-Z.: "Chem.Phys.Lett.", 89, No. 5, (1982), S. 363-367 * |
US-Z.: "J.Magn.Res.", 95, (1991), S. 184 ff * |
US-Z.: "J.Magn.Res.", A 120, (1996), S. 274-277 * |
US-Z.: "J.Magn.Res.", A 121, (1996), S. 114-120 * |
US-Z.: "Journ. Magn. Reson.", A 120 (1996), 274-277 * |
US-Z.: "Journ. Magn. Reson.", B 102 (1993), 177-182 * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10233999A1 (de) * | 2002-07-25 | 2004-02-19 | MAX-PLANCK-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. | Verfahren der Festkörper-NMR mit inverser Detektion |
DE10233999B4 (de) * | 2002-07-25 | 2004-06-17 | MAX-PLANCK-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. | Verfahren der Festkörper-NMR mit inverser Detektion |
CN114624276A (zh) * | 2022-03-14 | 2022-06-14 | 中国科学院精密测量科学与技术创新研究院 | 氢检测半整数四极核高分辨固体nmr异核相关谱方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB2342169A (en) | 2000-04-05 |
GB2342169B (en) | 2003-03-19 |
US6184683B1 (en) | 2001-02-06 |
GB9917112D0 (en) | 1999-09-22 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE19834145C1 (de) | Verfahren zum Verbessern der Auflösung in zweidimensionalen heteronuklearen Korrelationsspektren der Festkörper-NMR | |
DE69834106T2 (de) | Anordnung einer koplanaren hts-rf- probenspule für nmr-anregung auf mehreren frequenzen | |
EP0184840B1 (de) | Einrichtung zur ortsaufgelösten Untersuchung einer Probe mittels magnetischer Resonanz von Spinmomenten | |
Sullivan et al. | Structural resolution in the carbon-13 nuclear magnetic resonance spectrometric analysis of coal by cross polarization and magic-angle spinning | |
EP0089534B1 (de) | Verfahren zum Messen der magnetischen Kernresonanz | |
DE102011007501B3 (de) | Verfahren der bildgebenden Magnetresonanz zur Selektion und Aufnahme von gekrümmten Schichten | |
DE102010041191B4 (de) | Erstellung von MR-Bilddaten mit paralleler Schichtanregung und teilweiser Überlappung der Schichten im Frequenzbereich | |
EP0184225A3 (de) | Kernspin-Tomographie-Verfahren | |
DE2951537A1 (de) | Zeugmatografieverfahren | |
DE3233050C2 (de) | Verfahren der hochauflösenden Impuls-Kernresonanzspektroskopie | |
DE19648391C1 (de) | Verfahren zum Verbessern der Auflösung in zweidimensionalen heteronuklearen Korrelationsspektren der Festkörper-NMR | |
DE3543123C2 (de) | ||
DE102006032855A1 (de) | Verfahren zur Untersuchung von Molekülen mittels NMR-Spektroskopie | |
DE102005015069B4 (de) | Verfahren zur Vermeidung linearer Phasenfehler in der Magnetresonanz-Spektroskopie | |
DE4024834A1 (de) | Nqr-bildgebungsverfahren | |
DE60218136T2 (de) | Langsame Diffusion und Fluss von Molekülen gemessen mit Kernspinresonanz mit gepulsten Feldgradienten unter Verwendung der longitudinalen Magnetisierung von Nicht-Proton Isotopen | |
EP1537431A2 (de) | Spektroskopisches bildgebungsverfahren,vorrichtung mit mitteln zur durchführung desselben sowie verwendung des bildgebungsverfahrens zur materialcharakterisierung | |
DE4110199C1 (de) | ||
EP0294683B1 (de) | Verfahren zur Aufnahme von ICR-Massenspektren und zur Durchführung des Verfahrens ausgebildetes ICR-Massenspektrometer | |
WO1990010878A1 (de) | Verfahren zur magnetischen resonanzspektroskopie oder -tomographie in einem vorwählbaren bereich eines materials und verwendung davon | |
EP1869486B1 (de) | Verfahren zur datenaufnahme multidimensionaler nmr-spektren durch frequenzabhängige faltung | |
DE19962847C2 (de) | Magnetresonanz-Bildgebungsverfahren mit Echo-Planar-Bildgebung | |
DE10233999B4 (de) | Verfahren der Festkörper-NMR mit inverser Detektion | |
DE19962846B4 (de) | Bildgebungsverfahren mit keyhole-Technik | |
DE69634485T2 (de) | Verfahren zur breitbandentkopplung in der kernspinresonanz mit frequenzmodulierten pulsen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: BRUKER BIOSPIN GMBH, 76287 RHEINSTETTEN, DE |
|
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20140201 |