DE19725264A1 - Verfahren und Einrichtung zur Optimierung der Auslastung von Leitungsressourcen bei Informationsanforderungen in einem Informationsnetz - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Optimierung der Auslastung von Leitungsressourcen bei Informationsanforderungen in einem InformationsnetzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur
Verarbeitung von Anforderungen in Client/Server-basierten
Informationsnetzwerken, bei denen ein Server im Auftrag eines
Client bestimmte Aufgaben in einem betriebsinternen Intranet
oder dem Internet durchführt, wobei die Anforderungen über
meist stark frequentierte Leitungsverbindungen vom Client zum
Server übertragen werden. Die Erfindung ist bevorzugt dort
einsetzbar, wo Informationen in einem Informationsnetz
abgerufen werden, insbesondere in einem Netz, in dem die
Informationen im voraus nicht genauer lokalisierbar sind.
Das World Wide Web (WWW) als derzeit populärster Dienst des
Internet hat in jüngster Vergangenheit einen beachtlichen
Aufschwung im Bereich von Informationen aller Art erfahren.
Internetbenutzer können durch das Netz "Surfen" und sie
interessierende Informationen in recht einfacher Weise
zusammensuchen. Jedoch stellt sich dieses Surfen im
allgemeinen als sehr zeitaufwendig dar, und auch im Zeitalter
der Hochgeschwindigkeitsübertragungseinrichtungen wie "ISDN"
sind die erforderlichen Leitungsverbindungen nicht schneller
als das langsamste Glied in der Kette der Verbindungen
zwischen dem Benutzer und dem jeweiligen Ursprungsort der
gesuchten Informationen. Eine der Ursachen dafür ist die
Tatsache, daß die eigentlichen Informationswege beim
sogenannten "TCP/IP"-Übertragungsprotokoll (Transmission
Control Protocol/Internet Protocol) im allgemeinen nicht
vorhersehbar sind und damit schlechte Teilverbindungen einer
gesamten Leitungsverbindung den Datendurchsatz reduzieren.
Aus diesen Gründen fallen beim Endbenutzer des Internets zum
einen erhebliche Kosten für die Unterhaltung der
erforderlichen Telefonverbindung zum Netzanbieter an.
Andererseits erfordert das Surfen große Zeitaufwendungen, bis
die gesuchten Informationen letztlich auf dem Bildschirm der
Benutzers erscheinen.
Darüber hinaus wird das Internet zunehmend auch im
geschäftlichen Umfeld als Kommunikationsmedium genutzt. Nach
einem Bericht ("WWW-User-Report"), April/Mai 1996, auf den
beispielsweise in Internet Business, Verlag Neue
Mediengesellschaft, Ulm, Herausgeber W. Dreyer und H. Summa,
verwiesen wird, stellen derzeit mehr als die Hälfte der
Internet-Benutzer Geschäftskunden dar. In diesem Bereich sind
allerdings die gewohnten hohen Antwortzeiten bei einer
Nachsuchung von Informationen nicht tragbar. Es wird an dieser
Stelle hervorgehoben, daß schnellere Leitungsverbindungen
zwischen dem Internetanbieter und dem Internet in der Regel
keine höheren Datendurchsätze ermöglichen, da, wie oben
bereits ausgeführt, die Nettoübertragungsraten im wesentlichen
durch Engpässe in der gesamten Übertragungskette bestimmt
sind. In dem besonderen Fall, daß der Engpaß bei dem
Netzanbieter selbst begründet ist, können die Durchsatzraten
im allgemeinen durch verbesserte Leitungsverbindungen
bedeutend erhöht werden, was allerdings weitere Kosten bei dem
Netzanbieter und damit letztlich beim Endbenutzer verursacht.
Ein vorrangiges Ziel auf Seiten des Netzanbieters ist
jedenfalls eine optimale Auslastung der Internetzugriffe, und
somit besteht beim Netzanbieter ein erhebliches Interesse an
Technologien zur Minimierung oder Vermeidung von
Datenübertragungsspitzen und zur möglichst homogenen
Verteilung der Netzauslastung im Tagesverlauf. Im weiteren
Interesse des Netzanbieters liegt daher ein möglichst
gleichmäßig über die Zeit verlaufender Datenverkehr, wobei
Netzwerkzugriffe kontinuierlich bei optimalen
Übertragungsraten erfolgen.
Zusätzlich besitzen die Benutzer des Internets für gewöhnlich
nur ein geringes Know how über den im Hintergrund ablaufenden
Datenverkehr im Netz. Sie werden lediglich mit relativ
niedrigen Durchsatzraten konfrontiert, ohne dabei deren
Hintergründe und Ursachen genauer zu kennen. Neben den
vorgenannten, seitens der Netzanbieter bereitgestellten
Diensten besteht somit auch ein Bedarf an einem zusätzlichen
Dienst, der sowohl beim Netzanbieter als auch beim Endbenutzer
zu einer Steigerung des Datendurchsatzes beiträgt. Dies setzt
allerdings bei einem solchen Dienst auch besondere Kenntnisse
über Netzwerktopologien und Datenübertragungsverkehr und deren
Umsetzung beim Datenverkehr voraus.
Im Bereich von benutzerspezifizierten Anforderungen in
Informationsnetzen existieren zudem bereits eine Reihe von
Ansätzen zur Bewältigung der enormen Informationsflut. Diesen
liegt die Erkenntnis zugrunde, daß das Surfen im Internet ein
recht zeitintensives Unterfangen darstellt und darüber hinaus
die empfangenen Informationen nicht generell von Interesse für
den jeweiligen Benutzer sind.
Einen ersten Ansatz stellen sogenannte "intelligente Agenten"
dar, welche die "online" verfügbare Information nach
denjenigen Informationen durchforsten, die für den Benutzer
von besonderem Interesse sind. Ein entsprechendes
Agentenprogramm wird beispielsweise in einem Artikel von D.
Jeapes mit dem Titel "Neural Intelligent Agents" beschrieben,
der in Online & CD ROM Review, Vol. 20, Nr. 5, Seiten
260-262, vorveröffentlicht ist. Darin beschrieben ist ein
autonomes Programm, das auf neuronalen Netzen basiert. Bei
diesem System teilt der Benutzer dem Agenten vor dem Beginn
einer neuen Nachsuchung Informationen, beispielsweise über das
gewünschte Fachgebiet, mit.
Ein ähnlicher der vorliegenden Gattung entsprechender Ansatz
ist in einem Artikel von S. W. Loke et al. mit dem Titel
"CiFi: An Intelligent Agent for Citation Finding on the World
Wide Web", Springer Verlag Berlin, 1996, Konferenzauszug zu
PRICAI '96: Topics in Artificial Intelligence 4th Pacific Rim
International Conference on Artificial Intelligence,
beschrieben. Hierin wird ein regelbasierter Agent für das
World Wide Web vorgeschlagen, der dem Benutzer beim Auffinden
von Informationen zur Seite steht. Dieser Agent sucht und
findet völlig autonom Webseiten, wobei er ein Spektrum an
Suchstrategien anwendet. Ein heuristisches Suchverfahren steht
hierbei im Vordergrund, bei dem die Nachsuchung zunächst in
der im World Wide Web bekannten LYCOS-Suchmachine startet.
Ein weiteres agentenbasiertes Verfahren im Bereich von
Datenbankzugriffen bei Datenbanken unterschiedlichen Typs ist
aus den vorveröffentlichten europäischen Patentanmeldungen EP 0 747 841,
EP 0 747 843 und EP 0 747 844 bekannt. Der darin
beschriebene intelligente Agent nimmt eine Vermittlerrolle
zwischen einem Client und einem Server ein und veranlaßt auf
Anforderungen des Client hin den Server dazu, die mit den
Anforderungen verbundenen Aufträge völlig autonom abzuwickeln.
Das besondere Augenmerk ist allerdings darauf gerichtet, die
erforderlichen Routinearbeiten seitens des Benutzers möglichst
zu minimieren bzw. Interventionen durch den Benutzer
auszuschließen oder zumindest in großem Maße zu reduzieren.
Die dort vorgeschlagene Lösung sieht einen Kontroll
programm-Agenten vor, der zwischen einem Netzwerk und einem an das
Netzwerk angegliederten Server angeordnet ist. Die
beispielsweise von einem Web-Server verarbeiteten
Benutzeranforderungen werden zunächst an den Kontroll
programm-Agenten weitergegeben, der wiederum die Bearbeitung der
Anforderung in dem Netzwerk mittels Subagenten vornimmt. Der
Kontrollprogramm-Agent wiederum liefert nach Durchführung der
entsprechenden Aufgaben die vollständigen Ergebnisse in Form
eines Berichtes zurück an den Client, und zwar in einer
Darstellungsform und an eine Adresse gerichtet, die in der
ursprünglichen Anforderung festgelegt wurden. Durch diese
Vorgehensweise ist gewährleistet, daß der Benutzer nur einen
Auftrag abgeben muß, wobei auch hier die eigentliche Arbeit
von Agenten im Hintergrund übernommen wird.
Die genannten Lösungen führen zwar bereits eine Reihe von
Erleichterungen für den Benutzer bei der Nachsuchung von
Informationen in lokalen und/oder verteilten
Informationsnetzen ein, sie haben allerdings noch den
Nachteil, daß die von einem Benutzer abgesetzten Anforderungen
ohne Berücksichtigung des Zeitfaktors bearbeitet werden, und
somit zeitabhängige Betriebskosten, z. B. anfallende Gebühren
bei den übertragenden Leitungsnetzen, keine Berücksichtigung
finden.
Darüber hinaus haben diese Lösungen den weiteren Nachteil, daß
den unterschiedlichen Übertragungskapazitäten der
Leitungsverbindungen zwischen dem Endbenutzer und dem
Informationsnetz nicht Rechnung getragen wird. Zwischen dem
Endbenutzer und dem Netzanbieter liegen meist
Leitungsverbindungen extrem unterschiedlicher
Übertragungsbandbreite, z. B. ISDN- oder Modem-Verbindungen zu
den üblichen Schaltnetzen. So fallen für die Unterhaltung der
Leitungsverbindungen zwischen dem Netzanbieter und einem im
Informationsnetz angesiedelten Server in der Regel relativ
geringe oder gar keine Kosten an, wohingegen der
Verbindungsaufbau zwischen dem Endbenutzer und dem
Netzanbieter sich in der Regel relativ kostenintensiv
darstellt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Einrichtung der vorbeschriebenen
Gattung bereitzustellen, die die vorgenannten Nachteile
vermeiden und insbesondere eine Berücksichtigung der
vorgenannten Zeit- und Kostenproblematik ermöglichen. Darüber
hinaus soll mit der Erfindung zum einen eine Grundlage dafür
geschaffen werden, Zugangsnetze zu dem Informationsnetz
hinsichtlich einer Lastverteilung optimieren zu können. Zum
anderen soll mit Hilfe der Erfindung eine möglichst
kontinuierliche Auslastung der Internet-Anbindung zwischen
einem Netzanbieter, einem Intranet oder einem Endbenutzer
einerseits, und dem Internet andererseits, erreicht werden.
Darüber hinaus wird auch eine möglichst optimale
Ressourcenauslastung zwischen den bei der Bearbeitung von
Benutzeranforderungen ablaufenden Prozessen und den für die
Übertragung der Aufträge an das Internet erforderlichen
Kommunikationsmitteln anvisiert.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen
Verfahrens- und Einrichtungsansprüche. Weitere bevorzugte und
vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der jeweiligen
Unteransprüche.
Im Rahmen einer ersten Optimierungsstufe gemäß der Erfindung
wird ein kommerzieller Dienst bereitgestellt, der innerhalb
des Leitungsnetzes angeordnet ist und der eine
Hintergrundverarbeitung der genannten Benutzeranforderungen,
insbesondere in Form einer Stapelverarbeitung, in dem Netz
ermöglicht. Mit der Übermittlung einer Anforderung an den
Dienst übernimmt dieser - unabhängig (entkoppelt) vom Be
nutzer - die Ausführung des Auftrags. Durch die im Hintergrund
ablaufende Verarbeitung wird insbesondere die Möglichkeit
geschaffen, die Startzeit bzw. den Zeitablauf der Bearbeitung
eines Benutzerauftrages so zu steuern, daß die Leitungskosten
insgesamt minimiert werden.
Entsprechend einer zweiten Optimierungsstufe sieht die
Erfindung vor, daß zur Erreichung einer möglichst
kontinuierlichen Auslastung einer Internet-Anbindung ohne
Überlast Situationen nicht mehr Anforderungen an das Internet
abgegeben werden, als durch die naturgemäß begrenzte
Bandbreite bearbeitet werden können. Daher werden
Informationen (z. B. Dokumente), die den seitens des Anwenders
spezifizierten Bedingungen genügen, nicht sofort angefordert,
sondern einer Liste mit Zieladressen, z. B. Dokumentenadressen
(URLs) hinzugefügt. Diese Liste oder Pool von Adressen wird
für das Generieren bzw. Aufsetzen neuer Erfassungs- und
Analyseprozesse genutzt, wenn ausreichend freie Bandbreite für
die Bearbeitung verfügbar ist.
Im einzelnen werden die Verarbeitung der
Benutzeranforderungen, z. B. die Analyse von bereits
vorliegenden Informationen (Suche nach weiteren enthaltenen
Referenzen) und das Anfordern von weiteren Informationen aus
dem Internet, basierend auf bereits vorliegenden Ergebnissen
der Analyse, unabhängig (entkoppelt) voneinander ausgeführt.
Hierzu werden die Zwischenergebnisse, z. B. aufgefundene
Referenzen (URLs), in einem Pool (Puffer) zwischengespeichert.
Durch diese Maßnahmen wird insbesondere ermöglicht, daß eine
Verarbeitung von Benutzeranforderungen (Analyseprozesse) auch
bei etwa nicht vorhandenen freien Übertragungskapazitäten
(Bandbreiten) fortgesetzt werden kann. Entsprechend können
etwa vorliegende freie Übertragungskapazitäten optimal genutzt
werden, indem im Puffer bereits zwischengespeicherte
Auftragsadressen sofort für die weitere Auftragsprozessierung
genutzt werden können. Durch die genannte Entkopplung wird
somit eine kontinuierliche Auslastung der Internet-Anbindung
ermöglicht.
Der erfindungsgemäße Dienst richtet sich besonders an die
Bedürfnisse von Netzanbietern und ihren Kunden (Endbenutzer),
sowie an Intranet-Administratoren. Mit Hilfe dieses Dienstes
werden zudem sowohl auf der Anbieter- als auch auf der
Anwender-(Benutzer-)Seite erhebliche Kosten eingespart. Dies
wird - anstelle der bislang erforderlichen Online-Nach
suchungen - insbesondere durch eine im Hintergrund
(offline) durchgeführte Bearbeitung der Benutzeranforderungen
ermöglicht. Eine Hintergrundbearbeitung von Aufträgen
ermöglicht dabei insbesondere die Anwendung von optimierten
Zeitplänen für die Übertragung von Informationen sowohl
innerhalb des Informationsnetzes als auch außerhalb des Netzes
zwischen z. B. einem Netzanbieter und dem Endbenutzer. Aufgrund
der dadurch ermöglichten optimalen Durchsatzraten an
Netzwerkverbindungsstellen werden dabei erhebliche Kosten
eingespart. Die vom Kunden gewünschten Informationen werden
durch den erfindungsgemäßen Dienst in Zeiten geringer
Netzwerkauslastung in dem Informationsnetz aufgespürt und
gesammelt, und erst nach Abschluß der Recherchen an den
Endbenutzer übermittelt.
Die Übermittlung der gesammelten Informationen kann dabei in
einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung erst auf
Antrag des Benutzers erfolgen, wobei die Informationen
zwischenzeitlich bei dem vorgeschlagenen Dienst selbst
zwischengespeichert werden.
Bei ausreichender Sicherung der Kommunikation können die
Informationen allerdings auch direkt zum Endbenutzer
transportiert werden, z. B. in Form einer FTP-Upload.
Neben einfachen Aufträgen können auch Daueraufträge angenommen
werden, die etwa werktags aktuelle Börsenkurse von Servern
abrufen und dem Auftraggeber (Endbenutzer) als
Informationspaket zur Verfügung stellen.
Ein weiterer Vorteil der Hintergrundverarbeitung ist die
Entlastung des Endbenutzers bei den Benutzereingaben, die
gegenwärtig bei z. B. "Web-Browsern" noch interaktiv erfolgen
müssen. Diese Interaktivität wird bei der Erfindung ersetzt
durch einen einmaligen Auftrag, der unter anderem die
Suchbegriffe, die Suchtiefe, und gegebenenfalls weitere
Bedingungen, z. B. über die zunächst anzusprechende
Suchmaschine, eine Zeitbegrenzung, eine Mengenbegrenzung, zu
verwendende Protokolle (beispielsweise NNTP für News, FTP für
Dateiarchive), oder Regelungen für zu ladende, eingebettete
Bilder, Klänge, etc., enthält.
Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung entsprechend der ersten
Optimierungsstufe ist nun vorgesehen, daß ein entsprechender
Agent innerhalb des Leitungsnetzes angeordnet ist. In einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Agent an der
Nahtstelle zwischen einer Verbindung zu einem Leitungsnetz
relativ hoher Übertragungsbandbreite und einer Verbindung zu
einem Leitungsnetz relativ niedriger Übertragungsbandbreite
angeordnet, beispielsweise auf einem Server des jeweiligen
Dienstanbieters.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Agenten betrifft
Übertragungsdienste, die auf einer Modemverbindung basieren.
In einem solchen Szenario ist es vorteilhaft, den Agenten im
Bereich der Leitungsverbindung zwischen dem Endbenutzer und
dem Modemdienst anzuordnen. Diese Anordnung hat insbesondere
den Vorteil, daß die durch die geringen Übertragungsraten
einer Modemverbindung bedingten hohen Leitungskosten sehr
effektiv minimiert werden können, da die vom Agenten zum
Endbenutzer übertragenen Informationen durch den Agenten
bereits in eine derart kompakte Form gebracht werden, die
möglichst geringe Übertragungskapazitäten erfordert.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Einrichtung kann
weiterhin vorgesehen sein, daß die von dem Agenten
bereitgestellten Nachsuchungsergebnisse dem Benutzer wiederum
als recherchierbare Datenpakete bereitgestellt werden, in
denen die - wie in der HTML (Hypertext Markup Language)
Dokumentenbeschreibungssprache üblichen - "Hyperlinks"
weiterhin enthalten sind. Dadurch wird beim Endbenutzer ein
lokales "Surfen" in den übermittelten Informationen
ermöglicht, wobei die Nachteile der großen Antwortzeiten beim
interaktiven Arbeiten mit dem Internet automatisch entfallen.
Hyperlinks auf nicht bereitgestellte Dokumente werden dabei so
verändert, daß sie wieder in das Internet zeigen und ein
Anwender ohne Umwege direkt ins Internet gelangt, um dort
weitere, nicht durch die Suchkriterien erfaßte Dokumente zu
lesen und gegebenenfalls vom Netz herunter zu laden.
Bei der Erfindung kann weiterhin vorgesehen sein, daß
Filterfunktionen bereitgestellt werden, durch die der Umfang
der vom Agenten aufgefundenen Informationen sinnvoll
beschränkt werden kann.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist eine
Bandbreitenreservierung vorgesehen, mittels der die Auslastung
der Übertragungsressourcen innerhalb des Informationsnetzes
optimiert werden kann.
Darüber hinaus können die verfügbaren Übertragungskapazitäten
sowohl zwischen dem Informationsnetz und dem Agenten als auch
zwischen dem Agenten und dem Endbenutzer gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel dadurch besser genutzt werden, daß die vom
Agenten erfaßten und an den Benutzer übertragenen
Informationen mittels eines Filters mimimiert werden, dessen
Parameter vom Benutzer bereits bei der Anforderung angegeben
werden können.
Ferner kann vorgesehen sein, daß die vom Agenten zum Benutzer
übermittelten Informationen vor der Übertragung zusätzlich
komprimiert werden, um auch die Übertragungsressourcen
zwischen diesen beiden optimal nutzen zu können. Diese
Ausführungsform ist besonders vorteilhaft anwendbar bei einer
Modemverbindung mit im allgemeinen relativ geringen freien
Übertragungskapazitäten zwischen dem Benutzer und dem
Netzanbieter bzw. dem Agenten.
Die Anforderungen des Benutzers können in vorteilhafter Weise
mittels eines (Auftrags-)Formulars an den Agenten
weitergegeben werden, das die für den Hintergrund- bzw.
Stapelbetrieb erforderlichen Informationen enthält. Darin
können vom Benutzer sowohl Kriterien für die anvisierten
Informationen als auch die vorgenannten Parameter für die
Filterung der übertragenen Informationen angegeben werden. Die
nachgesuchten Informationen können hierbei entweder in Form
von Suchbegriffen oder als direkte Suchadressen (z. B. als
URLs) eingegrenzt werden.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel arbeitet der Agent mit
einer oder mehreren im Informationsnetz angesiedelten
Suchmaschinen zusammen, um beispielsweise Nachsuchungen
besonders effizient gestalten zu können. Hierbei können auch
regelmäßig verwendete Informationen bereits beim Agenten
vorgespeichert sein (Cachebetrieb). Insbesondere können
Aufträge entsprechend einer Benutzeranforderung an mehrere
Suchmaschinen parallel (gleichzeitig) erteilt werden. Dadurch
kann die Ausbeute der angeforderten Informationen deutlich
erhöht werden und die Suche dadurch beschleunigt werden, daß
die Nachsuchung bereits nach dem Eintreffen der ersten
Informationen beim Agenten abgebrochen werden kann. Das
Eintreffen von Informationen beim Agenten zu unterschiedlichen
Zeitpunkten kann beispielsweise durch unterschiedliche
Verarbeitungsgeschwindigkeiten der angesprochenen
Suchmaschinen bedingt sein.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel - entsprechend der
zweiten Optimierungsstufe - kann vorgesehen sein, daß
mindestens ein neuer Programmfaden generiert bzw. gestartet
wird, sobald freie Bandbreiten verfügbar sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann als ein weiteres
Prozeßmittel ein Zeitplanungsmodul (Scheduler) vorgesehen
sein, das in regelmäßigen Zeitabständen die verfügbaren
Übertragungsbandbreiten überprüft und zum Zwecke der
Generierung neuer Programmfäden auf die anderen Prozeßmittel
sowie den Pufferspeicher entsprechenden Zugriff hat.
Ferner kann vorgesehen sein, daß in dem Pufferspeicher auch
Zusatzinformationen über die Erfassungstiefe der
referenzierten Dokumente bei der Nachsuchung abgelegt sind, um
insbesondere ein rechtzeitiges Abbrechen der Analyse- und
Nachsuchungsprozesse zu garantieren, die ohne derartige
Abbruchkriterien endlos weiterlaufen würden.
Weiter können in dem Pufferspeicher sämtliche Kundenaufträge,
insbesondere alle neu eingehenden Aufträge, zusammen mit etwa
vorliegenden Filterbedingungen des jeweiligen Suchauftrags, in
vorteilhafter Weise zwischengespeichert werden.
In einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel werden
sämtliche für eine Implementierung der Erfindung
erforderlichen Komponenten, insbesondere die den Kern einer
Dokumentenanforderung betreffenden funktionellen Teile, in
objekt-orientierter Technologie bereitgestellt.
Im folgenden Teil wird die Erfindung anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Im einzelnen zeigen
Fig. 1 ein bei der Erfindung zugrundegelegtes
Informationsnetz nach dem Stand der Technik;
Fig. 2 eine schematische Übersicht über den
erfindungsgemäßen Dienst entsprechend einer ersten
Optimierungsstufe;
Fig. 3 im Vergleich mit Fig. 2, eine entsprechende
schematische Darstellung einer zweiten
Optimierungsstufe gemäß der Erfindung;
Fig. 4 ein der Fig. 1 entsprechendes Diagramm, bei dem
zusätzlich ein der vorliegenden Erfindung
entsprechender Dienst zwischen dem Netz und einem
Netzanbieter zwischengeschaltet ist;
Fig. 5 ein den Fig. 1 und 4 entsprechendes Diagramm, das
ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung illustriert, bei dem der erfindungsgemäß
vorgeschlagene Dienst beim Netzanbieter selbst
angeordnet ist;
Fig. 6 eine gemäß der Erfindung im Hintergrund ablaufende
Dokumentennachsuchung auf eine Benutzeranforderung
hin;
Fig. 7a, 7b anhand eines Flußdiagramms den funktionellen Ablauf
einer Auftragsbearbeitung bei einem Agenten
entsprechend der Erfindung, sowie eine weitere
Verarbeitung aufgrund von Referenzen zwischen
vorliegenden Dokumenten;
Fig. 8 eine schematische Blockdarsteilung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels der zweiten Optimierungsstufe
gemäß der Erfindung;
Fig. 9 eine schematischer Zeitverlauf der Erfassungs- und
Analyseprozesse gemäß der zweiten Optimierungsstufe
der Erfindung;
Fig. 10 ein exemplarisches Objektmodell des Agenten, bei dem
die wesentlichen Klassen zur Auftragsbearbeitung
dargestellt wurden (Beschreibung nach UML - Unified
Modelling Language);
Fig. 11 eine bevorzugte Ausführungsform eines
objektorientierten JobSchedulers gemäß der zweiten
Optimierungsstufe der Erfindung; und
Fig. 12 ein zusammenfassendes detailliertes
Interaktionsdiagramm einer Auftragsarbeitung gemäß
der Erfindung.
Fig. 1 illustriert zunächst das der Erfindung zugrundeliegende
Umfeld eines Informationsnetzes, hier dem Internet, bei dem
eine Reihe von Endbenutzern über einen Netzanbieter Zugang zu
dem Informationsnetz haben. Die jeweilige Situation ist dabei
im wesentlichen durch zwei Übertragungsstrecken
gekennzeichnet, zum einen die Übertragungsstrecke zwischen dem
Netzanbieter und dem Internet, die im allgemeinen durch
extreme Überlastung in Spitzenzeiten und eine extreme
Unterbelastung zu anderen Zeiten charakterisiert ist, auf der
anderen Seite die Einzelverbindungen zwischen den Endbenutzern
und dem Netzanbieter, deren Übertragungseigenschaften oftmals
konträr zueinander stehen. Gegenüber den
Kommunikationsverbindungen zwischen dem Netzanbieter und dem
Internet sind die Leitungsverbindungen zwischen dem
Netzanbieter und dem Endbenutzer typischerweise durch extreme
Unterbelastungen zu Spitzenzeiten sowie weit unter den
verfügbaren Bandbreiten liegende Datendurchsatzraten
charakterisiert.
Anhand von Fig. 2 werden die beiden Optimierungsstufen des
erfindungsgemäßen Dienstes zunächst gegenübergestellt. In der
ersten Optimierungsstufe dient der vorgeschlagene Dienst
insbesondere dazu, die Leitungsverbindung 1 zwischen dem
Netzanbieter und dem Endbenutzer dadurch zu optimieren, daß
die Leitung möglichst wenig frequentiert wird. Dies wird im
Grundsatz dadurch erreicht, daß die Generierung von
Benutzeranforderungen und deren Bearbeitung voneinander
entkoppelt abgewickelt werden. Im Gegensatz dazu wird bei der
zweiten Optimierungsstufe insbesondere die Leitungsverbindung
zwischen dem Netzanbieter und dem Informationsnetz (z. B. dem
Internet) optimiert. Diese Optimierung basiert auf dem
Konzept, daß die in diesem Beispiel beim Netzanbieter
angesiedelten Funktionseinheiten Aufträge bearbeiten und
zeitlich parallel Anforderungen an das Informationsnetz
verschicken. Somit kann ein "Pool" von Dokumentenadressen im
voraus generiert werden, der zu optimalen Leitungsbedingungen
zum Informationsnetz sukzessive abgearbeitet werden kann.
Damit wird erreicht, daß freie Übertragungskapazitäten sofort
genutzt werden können und nicht erst noch auf neue
Dokumentenadressen aus den Analyseprozessen gewartet werden
muß. Die im Pool abgelegten Aufträge können zudem priorisiert
werden, beispielsweise kann Dokumenten ohne Bilder gegenüber
Dokumenten mit Bilder der Vorrang gegeben werden, oder kleine
gegenüber großen Dokumenten bei der Bearbeitung der
Anforderungen bevorzugt werden.
In Fig. 3 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
bei der die bei beiden Optimierungsstufen erforderlichen
Funktionselemente direkt beim Endbenutzer angesiedelt sind.
Aufgrund der im folgenden noch ausführlich beschriebenen
Eigenschaften des erfindungsgemäßen Dienstes, kommen die
Vorteile bei der Leitungsoptimierung bereits hier zum Tragen.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun in der ersten
Optimierungsstufe das Konzept zugrunde, einen Agenten
bereitzustellen, der dem jeweiligen Endbenutzer das
Durchsuchen des Informationsnetzes und das Aufsammeln der
angeforderten Informationen sowie deren Vermittlung an den
Endbenutzer abnimmt. Die Anforderungen des Benutzers werden
dabei von dem Agenten in Form einer Hintergrund- bzw.
Stapelverarbeitung offline vom Benutzer durchgeführt. Die
Erfindung ermöglicht dabei, das Durchsuchen und Einsammeln von
Informationen in dem Informationsnetz nach einem Zeitplan
durchzuführen, bei dem die Ausführung der
Benutzeranforderungen erst zu einem Zeitpunkt oder in einer
Zeitspanne erfolgt, die erst im Anschluß an das Erstellen des
Anforderungsauftrags durch den Benutzer liegt. Die im
Hintergrund ablaufende Stapelverarbeitung wird dabei
vorzugsweise zu Zeiten durchgeführt, in denen das
Informationsnetz zumindest nicht voll ausgelastet ist. Durch
dieses Verfahren wird zum einen die Auslastung der in dem
Informationsnetz fließenden Datenströme optimiert und zum
anderen Verkehrsspitzen bei der Übertragung deutlich
reduziert. Durch Reduzieren der erforderlichen
Übertragungsbandbreite für den Zugriff auf das
Informationsnetz werden letztlich auch die Betriebskosten
gesenkt.
Im Falle einer Wählverbindung ergibt sich ein Kostenvorteil
bereits aus der der Erfindung zugrundeliegenden zeitlichen- und
räumlichen Entkopplung zwischen dem Benutzer und der
Auftragsbearbeitung durch den Agenten. Nachdem der Benutzer
seine Anforderung an den Agenten übermittelt hat, kann nämlich
die Wählverbindung zwischen beiden unterbrochen werden. Eine
neue Wählverbindung muß erst dann wieder aufgebaut werden,
wenn die nach abgeschlossener Auftragsbearbeitung beim Agenten
vorliegenden gesammelten Informationen an den Benutzer
übermittelt werden sollen. Der hierbei entstehende
Kostenvorteil ist somit darin begründet, daß die Notwendigkeit
für das Aufrechterhalten einer Wählverbindung von der Abgabe
einer Anforderung bis zur Übertragung der gesuchten
Informationen an den Benutzer nunmehr entfällt.
Die genannte Entkopplung ermöglicht zudem ein gegenüber dem
Stand der Technik wesentlich verbessertes zeitliches
Konnektivitätsverhalten von mobilen Systemen, z. B. Laptops, zu
den genannten Informationssystemen. Nachdem auch hier ein
Suchauftrag an den Agenten erteilt worden ist, kann das mobile
System vollständig vom Informationsnetz getrennt werden. Erst
zu einem späteren Zeitpunkt, nachdem mit der Erledigung des
Auftrags seitens des Agenten gerechnet werden kann, kann die
Verbindung zu dem Informationsnetz erneut aufgebaut werden und
die Informationen vom Agenten zum mobilen System übertragen
werden. Damit wird unter anderem die Mobilität dieser Systeme
entscheidend verbessert.
Im Umgang mit dem Internet ist der Endbenutzer gegenwärtig
darauf angewiesen, das Informationsnetz nach den gesuchten
Informationen online und interaktiv zu durchsuchen. In einem
ersten Schritt wird gewöhnlich eine sogenannte Suchmaschine
angesprochen, um sich über sämtliche auf dem anvisierten
Gebiet im Internet vorliegenden Dokumente einen Überblick zu
verschaffen. Mittels der in HTML-Dokumenten bereitgestellten
Hyperlinks kann nun ausgehend von den seitens der Suchmaschine
zunächst bereitgestellten Informationen weitere noch
detailliertere Informationen von den jeweiligen
Ursprungsservern abgerufen werden. Dieser im allgemeinen
mehrstufige Prozeß bedeutet einen enormen Zeitaufwand, um
schließlich das gewünschte Dokument zu erhalten, und ist somit
im geschäftlichen Bereich nahezu nicht durchführbar.
Der erfindungsgemäß vorgeschlagene Dienst führt nun an Stelle
des Endbenutzers die beschriebenen Suchschritte eigenständig
durch und übermittelt erst am Ende eines Suchvorganges die
gesamten Informationen in Form eines einzelnen Pakets an den
Benutzer. Da dieses Informationspaket den ursprünglichen
Hyperlinks entsprechende Referenzen bereitstellt, steht es dem
Benutzer frei, das nunmehr begrenzte Informationspaket lokal
weiter nach noch spezielleren Informationen zu durchsuchen.
Im Hinblick auf den ebenfalls zu optimierenden Zugang des
Netzanbieters zu dem Informationsnetz ist es besonders
vorteilhaft, den erfindungsgemäßen Dienst in der Nähe des
Netzanbieters anzusiedeln. In dem in Fig. 4 dargestellten
ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist dieser Dienst
innerhalb des Übertragungsleitungsbereichs zwischen dem
Internet und dem Netzanbieter angeordnet. Es sind allerdings
auch andere Implementierungswege vorstellbar, bei denen die
Steuerungsfunktionen entsprechend der vorbeschriebenen
Funktionalität z. B. durch eine spezialisierte Hardware
realisiert sind. Der Dienst sammelt völlig autonom die von dem
jeweiligen Benutzer gewünschten Informationen und übermittelt
entweder die aufgefundenen Informationen direkt an den
Benutzer oder speichert sie zwischen, so daß die Informationen
für den Endbenutzer auf Abruf zur Verfügung stehen. In beiden
Fällen wird jedenfalls die Verbindung zwischen dem Benutzer
und dem Netzanbieter mit nahezu optimaler Übertragungsrate
betrieben, da sämtliche Daten nach dem Beenden der
Stapelverarbeitung beim Netzanbieter verfügbar sind und
keinerlei Daten über das Internet online abgerufen werden
müssen. Da der vorgeschlagene Dienst eine eingehendere
Terminierung der zu bearbeitenden Suchaufträge ermöglicht,
verhindert der vorgeschlagene Dienst sehr effizient, daß viele
Benutzer zur selben Zeit online Zugang zu dem Internet haben,
so daß es nicht weiter erforderlich ist, die bisher notwendige
Vielzahl von gleichzeitigen Zugriffen zu dem Netz
bereitzustellen.
Es wird an dieser Stelle hervorgehoben, daß der Dienst gemäß
der Erfindung zwischen dem Client und dem Server, und nicht - wie
beispielsweise in den in der Beschreibungseinleitung
zitierten Europäischen Patentanmeldungen - hinter dem Server
plaziert ist. Darüber hinaus muß entweder dem Server oder
einem Server-Skript die Existenz des Dienstes (Agenten)
bekannt sein, da dieser aktiv abgefragt werden muß. Der hier
vorgestellte Agent ist nur dem Client bekannt und tritt
anderen Servern gegenüber auch nur als gewöhnlicher Client,
z. B. als ein Web Browser, auf.
Gegenüber dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel kann
es auch zweckmäßig sein, den erfindungsgemäßen Dienst beim
Netzanbieter selbst bereitzustellen, da der Anbieter die
besseren Ausgangsbedingungen für eine Optimierung des
Netzwerkverkehrs vorliegen hat. Ein entsprechendes
Ausführungsbeispiel ist in Fig. 5 dargestellt. Bei diesem
Ausführungsbeispiel sind das für den vorgeschlagenen Dienst
erforderliche Kontrollprogramm sowie die erforderliche
Datenbank bzw. der Zwischenspeicher beim Internetanbieter
selbst, z. B. auf einem Server des Netzanbieters, angeordnet.
Das im Internet (oder World Wide Web) am meisten verwendete
Übertragungsprotokoll ist das sogenannte HTTP-Protokoll
(Hypertext Transfer Protocol). Für gewöhnlich wird dieses
Protokoll zur Übertragung von HTML-Dokumenten verwendet.
Dieses Übertragungsprotokoll eignet sich jedoch auch dazu,
Informationen jeglicher Art zu übertragen, die eine sogenannte
URL (Uniform Resource Locator) aufweisen. Hypertextdokumente
beinhalten Text, sogenannte "links", und die in die jeweiligen
Dokumente eingebetteten Daten. Diese Dokumente können daher
als ein "Dokumentennetz" betrachtet werden, bei dem Dokumente
auf andere Dokumente verweisen und bei dem die Dokumente
nahezu sämtliche Informationsarten wie Bild-, Ton- oder
Textinformationen beinhalten können.
Die in einem Dokument eingebetteten Daten werden zunächst mit
dem jeweiligen Dokument zusammen präsentiert, jedoch erfordert
ein Zugriff auf diese Daten jeweils eine neue HTTP-Anforderung
(-Auftrag), um diese Daten zu laden. Referenzierte Dokumente
können ihrerseits unter Verwendung des HTTP-Protokolls über
das Netz übertragen werden. Ein HTTP-Webserver kann nun zu
allen bereitgestellten Informationen den Dateityp ("Content
Type") übermitteln.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Dienstes (Agenten) ist vorgesehen, daß der Benutzer (Client)
vor dem Beginn der eigentlichen Nachsuchung ein Formular
ausfüllt, in dem der Suchauftrag im einzelnen spezifiziert
ist. Dieses Formular kann z. B. von einem Web Server
bereitgestellt werden, der mit dem Agenten in Verbindung
steht. In dem Formular kann nun entweder eine direkte
Internetadresse (URL) angegeben werden, sofern der Benutzer
bereits über eine Adresse zu den gesuchten Informationen
verfügt, oder aber ein oder mehrere, gegebenenfalls logisch
verknüpfte, Suchbegriffe. Im Falle von verwendeten
Suchbegriffen wird der Agent zunächst mindestens eine im
Internet angesiedelte Suchmaschine konsultieren.
Zur Eingrenzung der insgesamt aufgefundenen Informationen zu
dem avisierten Fachgebiet sowie zu Zwecken der
Kostenminimierung kann in dem Auftragsformular bereits eine
maximale Obergrenze der später an den Benutzer übermittelten
Treffer angegeben werden, z. B. die jeweils ersten zehn Treffer
zu einem Sachgebiet. Ferner kann die Suchtiefe für die
Recherche angegeben werden, d. h. eine Obergrenze dafür gesetzt
werden, wie oft der Server "Links" in Dokumenten
weiterverfolgt oder Unterverzeichnisse in FTP- (File Transfer
Protocol) Archiven. Darüber hinaus läßt sich die
Informationsflut weiter einschränken durch Limitierung der
Suchzeit bzw. Zeit für das Herunterladen von Informationen vom
Netz sowie durch Limitierung des Informationsaufkommens
selbst.
Optional können das von dem Agenten bei der Recherche zu
benutzende Protokoll sowie die gesuchten Medien- und
Datentypen genauer angegeben werden. So kann oftmals auf die
Übermittlung von Bilddaten verzichtet werden, für deren
Übertragung relativ große Übertragungskapazitäten erforderlich
sind. Die genannten Protokolle betreffen zum einen die in
Hypertextdokumenten meist enthaltenen Links zu anderen
Dokumenten bzw. Webseiten. Diese Links können HTTP- oder
FTP-Links sein, wobei HTTP-Links rekursiv mit anderen HTTP-Links
verknüpft sein können. Zum anderen kann bei den Protokollen
Berücksichtigung finden, daß nicht alle Fundstellen im
weltweiten Informationsnetz HTTP-basiert sind. Die im Rahmen
der Erfindung verwendeten Suchroutinen können überdies dazu
verwendet werden, aktuelle Tagesnachrichten von einem
News-Server abzurufen.
Im Gegensatz zu HTTP-Dokumenten sind FTP-Dokumente nicht
weiter recherchierbar bzw. können Nachsuchungen nicht
innerhalb von FTP-Archiven gestartet werden, da weder Typ noch
Inhalt der Dateien vorab bekannt sind.
Eine exemplarische Anwendung der Erfindung im Bereich einer
Dokumenten-Nachsuchung wird nun anhand von Fig. 6 näher
erläutert. In dem zugrundeliegenden Suchauftrag wird in diesem
Beispiel unter anderem angegeben, daß die Suche unter
Berücksichtigung von HTTP- und FTP-Links erfolgen soll, bei
einer Suchtiefe von "zwei" bei der nur Dokumente bis zur
zweiten Generation (d. h. insgesamt zwei Ebenen in der
Netzstruktur) berücksichtigt werden. Ferner sollen lediglich
Dokumente des Medientyps "HTML" und "Postscript" nachgesucht
werden.
Sämtliche der aus dem Netz extrahierten Informationen werden
zunächst in einen Ordner zwischengespeichert. Die in dem
jeweiligen Dokument enthaltenen Referenzen auf andere
Dokumente oder eingebettete Dateien werden dabei so
umgeschrieben, daß sie auf die lokalen Kopien im Ordner
zeigen. Bei nicht vom Netz heruntergeladenen Dateien, z. B.
solchen außerhalb der angegebenen Suchtiefe, werden die
ursprünglichen Links beibehalten, um dem Auftraggeber
(Endbenutzer) weitere noch tiefergehenden Recherchen, auf
diese Links aufbauend, zu ermöglichen.
Das in Fig. 7a dargestellte Flußdiagramms zeigt den
funktionellen Ablauf einer Auftragsbearbeitung durch einen
Agenten gemäß der Erfindung. Die beim Agenten eintreffenden
Suchaufträge werden zunächst in eine Auftragsliste
gespeichert. Für jeden der derzeit ausgeführten Aufträge
werden in dem Ausführungsbeispiel die gezeigten
Bearbeitungsschritte durchlaufen. Für den Fall, daß ein
Auftrag bereits zu Ende geführt wurde und damit abgeschlossen
werden kann, wird der Auftrag zunächst aus der Liste der
aktiven Aufträge entfernt. Die entsprechend dem jeweiligen
Auftrag erfaßten Informationen werden gleichzeitig
zwischengespeichert. In diesem Ausführungsbeispiel werden dann
die gespeicherten Nachsuchungsergebnisse auf Abruf des
Auftraggebers hin vom Agenten an den Auftraggeber übermittelt.
Zum Zwecke einer Optimierung der Kommunikationsverbindung
zwischen dem Agenten und dem Benutzer ist in diesem Beispiel
weiter vorgesehen, daß die auf der Agentenseite erledigten
Aufträge zuvor in eine Abholschlange eingereiht werden.
Solange ein Auftrag nicht abgeschlossen werden kann, werden
die im rechten Teil des Diagramms gezeigten Schritte
durchlaufen. Zunächst wird für jeden Teilauftrag geprüft, ob
die für die Bearbeitung des Teilauftrags erforderliche
Bandbreite verfügbar ist. Dabei werden bereits die für weitere
interaktive Prozesse vorgesehenen Reserven berücksichtigt.
Weiter werden geprüft, ob die Maximalwerte der für den Agenten
bzw. Auftrag verfügbaren Programmfäden (Threads) und die in
dem Anforderungsprofil näher spezifizierten Filter wie z. B.
maximale Bearbeitungszeit oder Maximalmenge der erfaßten
Informationen noch einen weiteren Bearbeitungs-(Such-)Prozeß
zulassen. Abhängig von dieser Bedingung wird der Suchauftrag
entweder abgebrochen oder ein neuer Programmfaden gestartet,
der das gesuchte Dokument beschafft. Gleichzeitig wird dieses
Dokument aus einer Dokumentenliste entfernt.
Hinsichtlich der Verarbeitung der Suchaufträge kommt dem
Agenten folgende weitere Aufgabe zu: Ein bereits gestarteter
Informationstransfer vom Netz zum Zwischenspeicher des Agenten
darf nicht unterbrochen werden, da dies zu Datenverlusten
führt und einen Neustart der gesamten Datenübertragung
erfordern würde. Daher werden keine neuen Erfassungsaufträge
gestartet, solange nicht die erforderlichen
Übertragungskapazitäten verfügbar sind. Der Agent ermittelt
somit regelmäßig die jeweils aktuelle Situation bei den
verfügbaren Bandbreiten und entscheidet dann, ob ein weiteres
Dokument angefordert werden kann (entkoppelt in einem eigenen
Programmfaden), ohne die interaktive Arbeit anderer Kunden zu
gefährden.
Der Ablauf des für die Dokumentenbeschaffung gestarteten
Programmfadens wird nun an dem in Fig. 7b gezeigten
Flußdiagramm näher verdeutlicht. Sofern ein vorliegendes
Dokument keine Referenzen auf andere Dokumente aufweist, wird
das Dokument zum Zwecke der vorteilhaften Übermittlung vom
Agenten zum Auftraggeber zunächst komprimiert und danach einem
etwa bestehenden Gesamtarchiv hinzugefügt. Im Falle des
Vorliegens von Referenzen, speziell beim Vorliegen noch nicht
bearbeiteter Referenzen, wird zunächst eine Beschreibung des
jeweils referenzierten Dokuments angefordert. Ergibt sich nun
aus der Dokumentenbeschreibung, daß dieses Dokument nicht den
vorliegenden Filterbedingungen gemäß dem Anforderungsprofil
genügt, wird die Referenz weiterhin extern berücksichtigt,
d. h. eine evtl. relative Adresse auf die jeweilige externe
Quelle (z. B. URL) im Internet umgeschrieben. Genügt jedoch das
Dokument den Filterbedingungen, dann wird die vorliegende
Hyperlink in eine Referenz auf das Dokument, welches dann
lokal verfügbar gemacht wird (lokale Quelle), umgeschrieben.
Zudem wird die Dokumentenreferenz in die Dokumentenliste des
jeweiligen Auftrags eingetragen, um das entsprechende Dokument
auch für den Anwender verfügbar zu machen.
In einem weiteren (nicht gezeigten) Ausführungsbeispiel der
Erfindung führt der Agent eine dynamische Reservierung von
Bandbreiten durch. Hier liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
eine Unterbrechung des Prozesses des Herunterladens von
Informationen aus den bereits genannten Gründen nachteilig ist
und es daher zweckmäßig ist, die verfügbaren
Leitungsressourcen nicht ständig am oberen Limit zu betreiben,
sondern Leitungsreserven bereitzustellen, die für neu zu
startende Suchprozesse oder bei Erhöhung des Datendurchsatzes
bei laufenden Prozessen eingesetzt werden können. Auch beim
Herunterladen sehr großer zusammenhängender Dateien werden
solche Reserven benötigt, da sich hier eine Unterbrechung
besonders negativ auswirken würde. Die verfügbaren Bandbreiten
sind in einem gewissen Rahmen vorhersehbar, da ändernde
Nutzungsgepflogenheiten einzelner Internetbenutzer aufgrund
der breiten Masse aller Benutzer sich statistisch nur relativ
gering auswirken. Zudem ändert sich der Nutzungshabitus der
breiten Internetklientel mit der Zeit nur relativ gering.
Aus dem vergangenen und dem aktuellen Benutzerverhalten läßt
sich die Bandbreitennutzung für den interaktiven Verkehr in
nächster Zukunft ableiten. Die Differenz zwischen dieser zu
erwartenden Last und der maximal verfügbaren Bandbreite
bestimmt die freie Bandbreite für den Hintergrundbetrieb bzw.
den Stapelbetrieb des Agenten. Ein Teil dieser freien
Bandbreite wird hiervon jedoch nicht verwendet. Dieser Teil
richtet sich nach dem zu erwartenden zukünftigen
Benutzerverhalten und den zu erwartenden Änderungen im
Datendurchsatz. So steigt die freigehaltene Bandbreite, wenn
mit mehr interaktiv arbeitenden Kunden zu rechnen ist, und
fällt, wenn die Anzahl konstant bleiben oder fallen wird. Die
Reserve fällt auch, wenn zu erwarten ist, daß Verbindungen in
nächster Zeit mehr umsetzen können, weil eventuell in anderen
Gebieten weniger Verkehr herrschen wird (z. B. nachts in den
USA). Im umgekehrten Fall steigt die Reserve entsprechend.
Aus der vorhergehenden Beschreibung wird deutlich, daß mit
Hilfe des vorgeschlagenen Dienstes (Agenten) auch die
Leitungsverbindung zwischen dem Netzanbieter und dem
Endbenutzer (Client) in einem optimalen Kosten-/Nutzungs-Fenster
betrieben werden kann, und somit für beide, den
Netzanbieter und den Endbenutzer, erhebliche Betriebskosten
für die Unterhaltung von Leitungsverbindungen eingespart
werden können.
Fig. 8 zeigt nun eine schematische Blockdarstellung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung gemäß der
zweiten Optimierungsstufe. Eine URL-Liste (Pool) wird - wie
bereits erwähnt - vom Scheduler für das Aufsetzen neuer
Erfassungs- und Analyseprozesse genutzt. Hierbei operieren die
Analyseprozesse und der Scheduler getrennt voneinander. Sie
kommunizieren lediglich indirekt über die URL-Liste, aus der
sich der Scheduler immer dann eine URL eines noch
anzufordernden Dokuments herausgreift, wenn freie Bandbreite
verfügbar ist. Neue Adressen werden von den
Dokumentenanalyseprozessen kontinuierlich hinzugefügt, sie
bedingen jedoch keine direkte Interaktion mit dem Scheduler
und damit auch keine (notwendig) unmittelbare
Weiterverarbeitung der Adressen. Vielmehr startet der
Scheduler neue Erfassungsprozesse erst dann, wenn die
Bedingung der freien Bandbreite erfüllt ist. Sollte der
Scheduler nicht rechtzeitig in der Lage sein, das Dokument vor
Auftragsabschluß anzufordern, wird es aus der URL-Liste
entfernt und der Auftrag abgeschlossen. Die URL-Liste ist
bevorzugt als FIFO-Liste (First-In-First-Out) organisiert, um
zeitlich früher erfaßte Adressen vor anderen Adressen zu
priorisieren.
Fig. 9 zeigt schematisch einen Zeitverlauf der Erfassungs- und
Analyseprozesse gemäß der zweiten Optimierungsstufe der
Erfindung. Nach Abschluß einer Dokumentenerfassung wird das
Dokument auf etwa enthaltene Referenzen zu anderen Dokumenten
hin analysiert und bei Vorliegen solcher Referenzen die
ermittelten URLs in den URL-Pool abgelegt. Im Falle
verfügbarer Bandbreiten werden nun entsprechend den URLs
weitere "Tochterprozesse" (Threads) generiert, die sich
wiederum aus einer Dokumentenerfassung und einem Analyseprozeß
zusammensetzen. Die Generierung von Tochterprozessen endet
dann mit der vom Auftraggeber angegebenen Suchtiefe, wie oben
bereits beschrieben wurde.
In Fig. 10 ist nun eine bevorzugte Ausführungsform des
JobSchedulers gemäß der zweiten Optimierungsstufe der
Erfindung in objekt-orientierter Implementierung dargestellt.
Aufträge, in denen bestimmte Dokumente über URLs angefordert
werden (Dokumentenerfassungsaufträge), werden direkt in ein
Objekt der Klasse "Job" umgewandelt und dem JobScheduler
übergeben. Ist der Auftrag eine Suchanfrage
(Dokumentennachsuchungsauftrag), dann werden innerhalb des die
Anfrage annehmenden Programmfadens, parallel und asynchron vom
Agenten, mehrere Suchmaschinen befragt und die
zurückgelieferten Adressen in die URL-Liste eingetragen.
Danach wird entsprechend der vorbeschriebenen Standardprozedur
bei Dokumentenerfassungsaufträgen weiterverfahren, d. h. mit
den gefundenen Adressen ein Objekt der Klasse "Job" erzeugt
und dem JobScheduler-Objekt übergeben. Aufträge werden ihrer
Priorität (z. B. Auftragsabschlußzeitpunkt oder mögliche
Gebührenklasse) nach sortiert und bearbeitet. Das
JobScheduler-Objekt informiert Auftragsabschluß das WebAgent-Ob
jekt über den abgeschlossenen Auftrag. Das WebAgent-Objekt
kann im folgenden z. B. den Anwender über den Auftragsabschluß
über eine E-Mail in Kenntnis setzen oder ihm die Daten durch
einen FTP-Upload zukommen lassen.
Um das System nicht durch permanente Zustandsabfragen
(polling) zu belasten, sind die Funktionselemente des
erfindungsgemäßen Dienstes, insbesondere der JobScheduler,
ereignisgesteuert. Der JobScheduler fordert daher erst bei
Erhalt eines Aufwecksignals, das üblicherweise für einen neuen
Auftrag oder bei Beendigung einer Dokumentenerfassung gesendet
wird, anhängige Prozesse (Objekte der Klasse "Job") dazu auf,
ihren aktuellen Zustand zurückzumelden. Den dringlichsten
Aufträgen erlaubt der Scheduler - ausreichend Bandbreite
vorausgesetzt - das Starten eines oder mehrerer Programmfäden
(Threads). Hierfür wird für jeden Programmfaden ein Objekt der
Klasse "Thread" erzeugt. Jedes dieser zunächst
eigenschaftslosen Objekte wird über ein Objekt der Klasse
"Job::ThreadData" an das Job-Objekt gekoppelt. Dies ermöglicht
einen Zugriff auf die Auftragsdaten. Kern dieser Daten ist
eine Dokumentenadresse im URL-Format. Die URL wird ferner in
einem Objekt der Klasse "WebRequest" abgelegt.
Eine erste Aktion des neuen Programmfadens ist die Beschaffung
des (der) referenzierten Dokuments (Dokumente) über eine
Klasse "Retriever". Zur Kommunikation über TCP/IP
(Transmission Control Protocol/Internet Protocol-Standard)
instanziiert diese Klasse ein Objekt der Klasse "Regulated
Transceiver". Das Retriever-Objekt liefert die Daten des
Dokuments und - in Abhängigkeit von dem jeweils verwendeten
Dienstprotokoll - ein Objekt der Klasse "HTTPDocumentInfo"
oder "FTPDocumentInfo" zurück. Handelt es sich um ein über das
HTTP-Protokoll (Hypertext Transfer Protocol) geladenes
Dokument, so kann auch auf den Medientyp zurückgegriffen
werden. In einem solchen Fall überprüft der Programmfaden, ob
es sich um ein HTML-Dokument handelt und instanziiert mit den
Dokumentendaten ein Objekt der Klasse "HTMLDocument". Diese
Klasse bietet die Möglichkeiten zum Durchsuchen des Dokuments
nach Hyperlinks. Das Thread-Objekt überprüft alle
referenzierten Dokumente auf ihre Eigenschaften und
entscheidet, ob das referenzierte Dokument der bereits
existierenden URL-Liste hinzugefügt werden soll oder nicht.
Auswahlkriterien sind die Benutzeroptionen, wie beispielsweise
Größe und Typ der Datei. Terminiert der Programmfaden, so
sendet dieser dem JobScheduler-Objekt ein Aufwecksignal. Ist
die URL-Liste eines Auftrags leer, so ist der Auftrag
abgeschlossen und der JobScheduler entfernt den Auftrag aus
der Liste aktiver Aufträge.
Fig. 11 zeigt den internen Ablauf nachdem der JobScheduler ein
Aufwecksignal erhalten hat (1). Er sichert sich (2) über eine
Semaphore den ausschließlichen Zugriff auf alle
Datenstrukturen. Dies ist notwendig, da der JobScheduler auch
aus anderen Programmfäden heraus angesprochen werden kann,
z. B. aus Objekten der Klasse "WebAgent" oder der Klasse "Job".
Nachdem er einen sicheren Zugriff erlangt hat, befragt (3) er
die zu bearbeitenden Aufträge nach ihrem Zustand, meldet etwa
abgeschlossene Aufträge an das WebAgent-Objekt (A4, A4.1)
weiter, oder läßt ein Job-Objekt neue Programmfäden starten
(B5, B5.1), wenn ausreichend Bandbreite verfügbar ist (B4).
Abschließend gibt er die Semaphore wieder frei (6) und wartet
(1) erneut auf ein Aufwecksignal.
Ein exemplarisches Interaktionsdiagramm zur Illustration des
Ablaufs einer Auftragsarbeitung gemäß der Erfindung ist in
Fig. 12 dargestellt. Der Anwender (Auftraggeber) übersendet
(1) zunächst dem Agenten einen Auftrag sowie entsprechende
Auftragsoptionen. Der Agent erzeugt daraus ein Job-Objekt
(1.1) und informiert (1.2) den Scheduler über dieses Objekt.
Der Scheduler fordert dann das Job-Objekt auf - in Abhängigkeit
von der jeweils verfügbaren Bandbreite - Programmfäden zur
Dokumentenerfassung zu starten (1.2.1, 1.2.2, 1.2.3, und
später 1.2.5). Der Auftrag startet (1.2.1.1, 1.2.2.1, 1.2.3.1,
1.2.5.1) diese Programmfäden und hat weiter keine Kontrolle
mehr über sie. Die Programmfäden melden sich kurz vor der
Terminierung beim Scheduler und teilen ihm ihren Abschluß mit
(1.2.4, 1.2.6, 1.2.7, 1.2.8). Der Scheduler erkennt, daß keine
weiteren Dokumente mehr geladen werden sollen, erklärt somit
dem Agenten den Abschluß des Auftrags (1.3) und geht wieder in
Wartestellung. Der Agent startet einen Programmfaden (1.4),
der über ein Mail-Objekt (1.4.1) dem Anwender mitteilt
(1.4.1.1), daß der Auftrag abgeschlossen wurde. Der Agent wird
daraufhin nur noch für die Löschung des Auftrags angesprochen
(2). Diese Löschung (2.1) bedingt gleichzeitig auch die
Zerstörung des Job-Objekts (2.2).
Claims (38)
1. Verfahren zum Nachsuchen und Erfassen von Informationen
in einem Informationsnetz entsprechend einer Anforderung
eines Benutzers, und zum Übermitteln dieser Informationen
an den Benutzer, wobei das Informationsnetz mindestens
einen Informationen bereitstellenden Netzknoten aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anforderung des Benutzers zunächst an einen
Agenten übermittelt wird, der die Anforderung, entkoppelt
vom Benutzer, im Informationsnetz ausführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die angeforderten
Informationen nicht im voraus in dem Informationsnetz
lokalisierbar sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Benutzer
mittels eines Netzversorgers Zugang zu dem
Informationsnetz erfährt, dadurch gekennzeichnet, daß der
Agent bei dem Netzversorger angeordnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Benutzer
mittels einer Kopplungseinrichtung direkt mit dem
Informationsnetz kommuniziert, dadurch gekennzeichnet,
daß der Agent als ein eigenständiger Dienst im
Informationsnetz realisiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Benutzer
innerhalb eines betriebsinternen Netzwerks angesiedelt
ist, wobei das betriebsinterne Netzwerk mit dem
Informationsnetz in Verbindung steht, dadurch
gekennzeichnet, daß der Agent an der Nahtstelle der
Verbindung zwischen dem betriebsinternen Netzwerk und dem
Informationsnetz angeordnet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Agent die Anforderung zu
Zeiten geringer Netzauslastung des Informationsnetzes
ausführt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Agent vor dem Übertragen von Informationen eine
Bandbreitenreservierung für zusätzlichen interaktiven
Informationsverkehr im Informationsnetz vornimmt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die vom Agenten
bereitgestellten Informationen vor der jeweiligen
Übertragung an den Benutzer komprimiert werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die vom Agenten
bereitgestellten Informationen entsprechend einem
Anforderungsprofil gefiltert werden und nur die
gefilterten Informationen an den Benutzer übertragen
werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Benutzer die Anforderung
mittels eines Formulars an den Agenten weitergibt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
insbesondere zur Anwendung im World Wide Web (WWW), in
dem Hyperlinks für das Dokumentenarchiv des
Informationsnetzes verwendet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Agent bei den an den Benutzer
übermittelten Informationen die vorhandenen Hyperlinks
dahingehend verändert, daß auf lokal beim Benutzer
vorliegende Dokumente verwiesen wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
insbesondere zur Anwendung im World Wide Web (WWW), bei
dem mindestens zwei Suchmaschinen vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß zu einer Benutzeranforderung
parallel mindestens zwei Suchaufträge an zwei oder
mehrere unterschiedliche Suchmaschinen übermittelt
werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die zu der Benutzeranforderung erfaßten Informationen von
den Suchmaschinen an den Agenten parallel übermittelt
werden.
14. Einrichtung zum Durchsuchen eines Informationsnetzes nach
von einem Benutzer angeforderten Informationen und zum
Übermitteln der erfaßten Informationen an den Benutzer,
wobei das Informationsnetz mindestens einen Informationen
bereitstellenden Netzknoten aufweist,
gekennzeichnet durch
mindestens einen Agenten zum Ausführen von Benutzeranforderungen in dem Informationsnetz;
erste Kommunikationsmittel zwischen dem Benutzer und dem Agenten;
zweite Kommunikationsmittel zwischen dem Agenten und dem Informationsnetz;
Speichermittel zum Speichern der über die ersten Kommunikationsmittel an den Agenten übermittelten Benutzeranforderungen sowie der vom Agenten über die zweiten Kommunikationsmittel erfaßten Informationen;
Prozeßmittel zum vom Benutzer entkoppelten Ausführen der Benutzeranforderungen über die zweiten Kommunikationsmittel.
gekennzeichnet durch
mindestens einen Agenten zum Ausführen von Benutzeranforderungen in dem Informationsnetz;
erste Kommunikationsmittel zwischen dem Benutzer und dem Agenten;
zweite Kommunikationsmittel zwischen dem Agenten und dem Informationsnetz;
Speichermittel zum Speichern der über die ersten Kommunikationsmittel an den Agenten übermittelten Benutzeranforderungen sowie der vom Agenten über die zweiten Kommunikationsmittel erfaßten Informationen;
Prozeßmittel zum vom Benutzer entkoppelten Ausführen der Benutzeranforderungen über die zweiten Kommunikationsmittel.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch Mittel
zur Übermittlung der erfaßten Informationen vom Agenten
an den Benutzer auf eine Benutzeranforderung hin.
16. Einrichtung nach Anspruch 14 oder 15, bei dem der
Benutzer mittels eines Netzversorgers Zugang zu dem
Informationsnetz erfährt, dadurch gekennzeichnet, daß der
Agent bei dem Netzversorger angeordnet ist.
17. Einrichtung nach Anspruch 14 oder 15, bei dem der
Benutzer mittels einer Kopplungseinrichtung direkt mit
dem Informationsnetz kommuniziert, dadurch
gekennzeichnet, daß der Agent als ein eigenständiger
Dienst im Informationsnetz realisiert ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 14 oder 15, wobei der Benutzer
innerhalb eines betriebsinternen Netzwerks angesiedelt
ist, und wobei das betriebsinterne Netzwerk mit dem
Informationsnetz in Verbindung steht, dadurch
gekennzeichnet, daß der Agent an der Nahtstelle der
Verbindung zwischen dem betriebsinternen Netzwerk und dem
Informationsnetz angeordnet ist.
19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß der Agent Mittel zur Optimierung der
Bandbreiten für die Informationsübertragung in
Abhängigkeit von den jeweils vorliegenden
Übertragungskapazitäten aufweist.
20. Einrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
der Agent Mittel zur Reservierung von Bandbreiten für
zusätzlichen interaktiven Informationsverkehr im
Informationsnetz aufweist.
21. Einrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Agent Mittel zum Komprimieren der
an den Benutzer übertragenen Informationen aufweist.
22. Einrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß der Agent Mittel zur Filterung der
vom Agenten bereitgestellten Informationen aufweist,
mittels derer die an den Benutzer übertragenen
Informationen entsprechend einem Anforderungsprofil
gefiltert werden.
23. Einrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 22,
gekennzeichnet durch ein Formular zur Übermittlung der
Benutzeranforderungen vom Benutzer an den Agenten.
24. Einrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 23,
insbesondere zur Anwendung im World Wide Web (WWW), in
dem Hyperlinks für das Dokumentenarchiv des
Informationsnetzes verwendet werden, gekennzeichnet durch
Mittel zur Veränderung der bei den an den Benutzer
übermittelten Informationen vorhandenen Hyperlinks
dahingehend, daß auf lokal beim Benutzer vorliegende
Dokumente verwiesen wird.
25. Einrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 24,
gekennzeichnet durch ein Betriebssystem des Agenten, das
Mittel zur parallelen Nachsuchung und Erfassung von
Informationen in dem Informationsnetz bereitstellt.
26. Verfahren zum Nachsuchen und Erfassen von Informationen
in einem Informationsnetz entsprechend einer Anforderung
eines Benutzers, und zum Übermitteln dieser Informationen
an den Benutzer über ein Leitungsnetz mit zeitlich
variabler Übertragungsbandbreite, wobei das
Informationsnetz mindestens einen Informationen
bereitstellenden Netzknoten aufweist und wobei die
Informationen jeweils mindestens eine Referenz zu
weiteren Informationen beinhalten,
dadurch gekennzeichnet,
daß Informationen entsprechend einer Anforderung des Benutzers angefordert werden,
daß bereits erhaltene Informationen auf Referenzen hin analysiert werden,
daß bei der Analyse gefundene Referenzen abgelegt werden, und
daß entsprechend referenzierte Informationen, entkoppelt vom Analyseprozeß, angefordert werden.
dadurch gekennzeichnet,
daß Informationen entsprechend einer Anforderung des Benutzers angefordert werden,
daß bereits erhaltene Informationen auf Referenzen hin analysiert werden,
daß bei der Analyse gefundene Referenzen abgelegt werden, und
daß entsprechend referenzierte Informationen, entkoppelt vom Analyseprozeß, angefordert werden.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß
die bei der Analyse gefundenen Referenzen in eine
URL-Liste abgelegt werden.
28. Verfahren nach Anspruch 26 oder 27, dadurch
gekennzeichnet, daß die Übertragungsbandbreite des
Leitungsnetzes überwacht wird und die referenzierten
Informationen jeweils beim Vorliegen verfügbarer
Bandbreiten angefordert werden.
29. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 26 bis
28, dadurch gekennzeichnet, daß die abgelegten Referenzen
entsprechend einer Prioritätskette abgearbeitet werden.
30. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 26 bis
29, dadurch gekennzeichnet, daß beim Vorliegen
verfügbarer Bandbreiten jeweils ein neuer Programmfaden
gebildet wird.
31. Einrichtung zum Durchsuchen eines Informationsnetzes nach
von einem Benutzer angeforderten Informationen und zum
Übermitteln der erfaßten Informationen an den Benutzer
über ein Leitungsnetz mit zeitlich variabler
Übertragungsbandbreite, wobei das Informationsnetz
mindestens einen Informationen bereitstellenden
Netzknoten aufweist, und wobei die Informationen jeweils
mindestens eine Referenz zu weiteren Informationen
beinhalten,
gekennzeichnet durch
Prozeßmittel
zum Bearbeiten von Benutzeranforderungen und zur entsprechenden Anforderung von Informationen aus dem Informationsnetz,
zur Analyse bereits erfaßter Informationen auf Referenzen hin, sowie
zur Anforderung referenzierter Informationen in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Analyse;
Speichermittel zum Speichern der Benutzeranforderungen, der bereits erfaßten Informationen, sowie der bei der Analyse aufgefundenen Referenzen;
Zeitplanmittel zum Überwachen der Übertragungsbandbreite des Leitungsnetzes und zum Aktivieren der Prozeßmittel zur Anforderung referenzierter Informationen in Abhängigkeit von der jeweiligen Übertragungsbandbreite.
gekennzeichnet durch
Prozeßmittel
zum Bearbeiten von Benutzeranforderungen und zur entsprechenden Anforderung von Informationen aus dem Informationsnetz,
zur Analyse bereits erfaßter Informationen auf Referenzen hin, sowie
zur Anforderung referenzierter Informationen in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Analyse;
Speichermittel zum Speichern der Benutzeranforderungen, der bereits erfaßten Informationen, sowie der bei der Analyse aufgefundenen Referenzen;
Zeitplanmittel zum Überwachen der Übertragungsbandbreite des Leitungsnetzes und zum Aktivieren der Prozeßmittel zur Anforderung referenzierter Informationen in Abhängigkeit von der jeweiligen Übertragungsbandbreite.
32. Einrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß
die Prozeßmittel zur Anforderung referenzierter
Informationen, entsprechend der verfügbaren
Übertragungsbandbreiten, neue Programmfäden für
Anforderungen generieren.
33. Einrichtung nach Anspruch 31 oder 32, dadurch
gekennzeichnet, daß als Speichermittel zum Speichern der
bei der Analyse aufgefundenen Referenzen eine Liste von
entsprechenden URLs vorgesehen ist.
34. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 31 bis
33, dadurch gekennzeichnet, daß als Speichermittel zum
Speichern der bei der Analyse aufgefundenen Referenzen
ein FIFO-Speicher vorgesehen ist.
35. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 31 bis
34, dadurch gekennzeichnet, daß in den Speichermitteln
Zusatzinformationen zur Erfassungstiefe der Nachsuchung
abgelegt sind.
36. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 31 bis
35, dadurch gekennzeichnet, daß in den Speichermitteln
sämtliche Benutzeranforderungen abgelegt sind.
37. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 31 bis
36, dadurch gekennzeichnet, daß in den Speichermitteln
von Seiten des Benutzers angegebene Filterbedingungen für
die Nachsuchung abgelegt sind.
38. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 31 bis
37, dadurch gekennzeichnet, daß die Prozeßmittel zur
Anforderung referenzierter Informationen Mittel zur
Priorisierung aufweisen, die bestimmte Informationen
aufgrund von inhärenten Eigenschaften dieser
Informationen im Vergleich mit anderen Informationen bei
der Abwicklung der Anforderung priorisieren.
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