DE19603889C2 - Chirurgisches Anlegegerät - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Anlegegerät für U-förmige Clipse mit einem Griff, einem daran an­ schlißewerkzeug am freien Ende des Rohrschaftes und einem Clips-Magazin im Rohrschaft, mit einem vom Griff aus betätigbaren, im Rohrschaft angeordneten Schließmecha­ nismus für das Anlegewerkzeug und mit einem ebenfalls vom Griff aus betätigbaren, im Rohrschaft angeordneten Vorschubmechanismus für die Clipse, der diese in einer in das Anlegewerkzeug führenden Vorschubbahn vor­ schiebt.

Ein solches Anlegegerät ist beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster 94 13 296 U1 bekannt.

Bei derartigen Anlegegeräten, bei denen mehrere Clipse in einem Magazin angeordnet werden, werden diese durch den Vorschubmechanismus nach vorn in die Anlageposition verschoben, der Vorschubmechanismus wird anschließend wieder zurückgezogen und der Clips wird dann an die Ge­ webestruktur angelegt, beispielsweise an ein Blutgefäß. Sobald diese Anlage erfolgt ist, wird der Clips durch Schließen des Anlegewerkzeuges geschlossen.

Bei bekannten Anlegewerkzeugen besteht die Gefahr, daß der in der Anlageposition angeordnete Clips beim Anle­ gen an die gewünschte Gewebestruktur im Anlegewerkzeug verschoben wird, und dann können sich beim Schließen des Clipses Schwierigkeiten ergeben. Der Clips ist nach dem Vorschieben in die Anlageposition in dieser nicht fixiert, da der Vorschubmechanismus nach Beendigung des Vorschubvorganges wieder zurückgezogen wird.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Anle­ gegerät derart auszubilden, daß auch bei zurückgezoge­ nem Vorschubmechanismus keine Gefahr einer Verschiebung des Clipses besteht, wenn dieser an die Gewebestruktur angelegt wird.

Diese Aufgabe wird bei einem Anlegewerkzeug der ein­ gangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen die zangenförmigen Schenkel des Anlege­ werkzeuges und in die Vorschubbahn der Clipse federnd eine Rückhaltenase eintaucht, die beim Vorbeischieben des vordersten Clipses in die Anlageposition von diesem federnd aus seiner Vorschubbahn entfernt wird und die bei der Ankunft des Clipses in der Anlageposition fe­ dernd in die Vorschubbahn zurückkehrt und an der Rück­ seite des Clipses anliegt und daß die Rückhaltenase bei einem Anlegegerät mit seinem einsetzbaren Clips-Magazin an diesem federnd gelagert ist.

Diese Rückhaltenase, die die Vorschubbewegung des vor­ dersten Clipses in die Anlageposition nicht behindert, legt sich an dessen Rückseite an und verhindert dann, daß der Clips in ungewünschter Weise in der Vorschub­ bahn aus der Anlageposition heraus zurückgeschoben wer­ den kann. Es ist daher möglich, den Clips in der Anla­ geposition beispielsweise durch einen vorderen Anschlag und durch die Anlage der Rückhaltenase an seiner Rück­ seite zuverlässig festzulegen, auch wenn der Vorschub­ mechanismus wieder zurückgezogen ist.

Funktional verwandte chirurgische Anlegegeräte für Clipse sind aus der US 4 549 544 A und der US 4 242 902 bekannt und weisen an einem Ende jeweils ein zangenför­ miges Anlegewerkzeug, ein mit dem Gerät verbundenes Clipsmagazin, einen von einem Griff aus betätigbaren Schließmechanismus für das Anlegewerkzeug sowie Rück­ halteelemente auf, wobei letztere aber nicht mit dem Clipsmagazin sondern mit dem Anlegegerät selbst fest verbunden sind. Rückhalteelemente für Clipse sind auch aus der US 3 463 156 bekannt.

Wesentlich bei der temporalen Fixierung des Clipses ist, daß die Vorschubbewegung des Clipses in keiner Weise behindert wird, da der Clips selbst beim Vor­ schieben die Rückhaltenase federnd aus der Vorschubbahn herausbewegt und diese sich nach Passieren des Clipses selbständig federnd in die eingetauchte Stellung zu­ rückbegibt, in der der Clips gegen ein Zurückschieben gesichert ist.

Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn gemäß einer bevor­ zugten Ausführungsform die Rückhaltenase seitliche Auf­ gleitflächen oder -kanten trägt, an denen die zangen­ förmigen Schenkel bei der Schließbewegung des Anlege­ werkzeuges anliegen und die Rückhaltenase dadurch fe­ dernd aus der Vorschubbahn des Clipses entfernen. Ein­ mal ist dadurch sichergestellt, daß die Rückhaltenase, die zwischen die zangenförmigen Schenkel eintaucht, de­ ren Schließbewegung nicht behindert. Zum anderen wird dadurch erreicht, daß die Rückhaltenase beim Schließen der zangenförmigen Schenkel und damit beim Zusammenbie­ gen des Clipses aus der Anlage am Clips entfernt wird, so daß eine Rückbewegung des zentralen Bereiches des Clipses möglich wird. Eine solche Rückbewegung kann bei der Verformung des Clipses auftreten. Beim Zusammenbie­ gen der zangenförmigen Schenkel des Anlegewerkzeuges werden auch die Sehenkel des Clipses gegeneinander ge­ bogen, und dabei kann der die beiden Schenkel des Clip­ ses verbindende Steg so verformt werden, daß er gering­ fügig nach hinten verbogen wird. Durch das Ausheben der Rückhaltenase durch die Schließbewegung der Zangen­ schenkel wird verhindert, daß eine solche Rückbewegung des Clipses durch die eingetauchte Rückhaltenase behin­ dert werden könnte.

Es kann vorgesehen sein, daß die Rückhaltenase am vor­ dersten Ende des Rohrschaftes federnd gelagert ist.

Insbesondere ist es dabei günstig, wenn die Rückhal­ tenase einstückig mit einer Außenwand des Clips- Magazins ausgebildet ist.

Die Rückhaltenase kann dabei über einen elastisch ver­ formbaren, materialmäßig geschwächten Bereich mit der Außenwand des Clips-Magazins verbunden sein, so daß die federnde Bewegung der Rückhaltenase durch diesen mate­ rialmäßig geschwächten Bereich erfolgt, die Rückhal­ tenase selber aber im wesentlichen unverformt bleibt.

Vorzugsweise besteht die Rückhaltenase aus Kunststoff, insbesondere aus einem sterilisierbaren Kunststoff. Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungs­ formen der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:

Fig. 1: eine Längsschnittansicht eines chirurgischen Anlegegerätes in Form eines Rohrschaftinstru­ mentes;

Fig. 2: eine Längsschnittansicht des vorderen Rohr­ schaftteils des Anlegegerätes der Fig. 1;

Fig. 3: eine perspektivische Ansicht des vorderen Teils des Rohrschaftinstrumentes der Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung;

Fig. 4: eine Draufsicht auf den vorderen Teil des Rohrschaftinstrumentes der Fig. 1 ohne Au­ ßenwand des Clips-Magazins und ohne federnde Rückhaltenase;

Fig. 5: eine Längsschnittansicht des vordersten Teils des Anlegewerkzeuges der Fig. 1 beim Vorbei­ schieben eines Clipses an der elastischen Rückhaltenase;

Fig. 6: eine Ansicht des Anlegegerätes der Fig. 5 von unten;

Fig. 7: eine Ansicht ähnlich Fig. 5 mit dem Clips in Anlageposition bei geöffnetem Anlegewerkzeug und eingetauchter Rückhaltenase;

Fig. 8: eine Ansicht ähnlich Fig. 7 mit geschlosse­ nem Anlegewerkzeug und elastisch ausgehobener Rückhaltenase und

Fig. 9: eine Ansicht des Anlegegerätes der Fig. 8 von unten.

Das in der Zeichnung dargestellte Anlegegerät umfaßt einen Griff 1 und einen um seine Längsachse verdrehbar und lösbar an diesem gehaltenen Rohrschaft 2, dessen Außendurchmesser gegenüber seiner Länge gering ist, beispielsweise kann die Länge 25 cm betragen, der Au­ ßendurchmesser 10 mm. Am freien Ende des Rohrschaftes 2 sind um eine gemeinsame Schwenkachse 3 verschwenkbar zwei Backen 4 eines zangenförmigen Anlegewerkzeugs ge­ lagert, die über einen im Inneren des Rohrschaftes an­ geordneten Schließmechanismus vom Griff 1 aus geöffnet und geschlossen werden können. Zu diesem Zweck ist der Griff 1 starr mit einer ersten Branche 5 verbunden, ge­ genüber welcher eine zweite Branche 6 verschwenkbar am Griff 1 gelagert ist. Diese zweite Branche 6 ist gelen­ kig mit einer Schub- und Zugstange in Form einer Hülse 7 verbunden, die sich durch den gesamten Rohrschaft 2 bis zu dem Schließmechanismus 8 erstreckt. Durch Ver­ schwenken der Branchen 5 und 6 gegeneinander können al­ so die Backen 4 des Anlegewerkzeuges geöffnet und ge­ schlossen werden, wie dies bei Rohrschaftinstrumenten bekannt ist.

Unmittelbar anschließend an das durch die Backen 4 ge­ bildete Anlegewerkzeug weist der Rohrschaft 2 eine sich über den vorderen Teil des Rohrschafts erstreckende Durchbrechung 9 auf, die sich in Umfangsrichtung über etwa 180° erstreckt, so daß der Rohrschaft 2 im Bereich dieser Durchbrechung 9 nur in der unteren Hälfte des Rohrschafts durch eine untere Schale 10 abgeschlossen, auf der Oberseite jedoch offen ist.

Die Durchbrechung 9 auf der Oberseite des Rohrschafts 2 kann geschlossen werden durch ein in diese Durchbre­ chung 9 eingesetztes Clips-Magazin 11, welches im we­ sentlichen einen fast halbkreisförmigen Querschnitt aufweist und welches den Querschnitt des Rohrschafts 2 zu einem Vollkreis ergänzt. Dieses Clips-Magazin 11 weist an seiner griffnahen Seite einen Vorsprung 12 auf, der unmittelbar angrenzend an die Durchbrechung 9 geringfügig in den Rohrschaft 2 eintaucht und dadurch die die Durchbrechung 9 begrenzende Kante untergreift. Am vorderen Teil sind seitlich an das Clips-Magazin 11 zwei Wände oder Lappen 13 angeformt, die in komplemen­ täre Ausnehmungen der unteren Schale 10 eingreifen und im zusammengesetzten Zustand mit nach innen vorsprin­ genden Endbereichen in entsprechende Nuten 15 der unte­ ren Schale 10 einschnappen, das heißt in diesem Bereich ergibt sich eine elastische Verrastung der Lappen 13 mit den Seitenwänden der unteren Schale 10. Durch das Einstecken des Vorsprungs 12 in den Rohrschaft 2 und durch diese Rastverbindung wird das Clips-Magazin 11 stabil am Rohrschaft 2 festgelegt, diese Verbindung ist jedoch wieder lösbar, da die Schnappverbindung durch kräftiges Abziehen des Clips-Magazins von der unteren Schale 10 wieder gelöst werden kann.

Der Rohrschaft 2 taucht in eine am Griff 1 in Längs­ richtung gegen die Wirkung einer Feder 22 verschiebbare Griffhülse 23 ein, die Teil eines den Rohrschaft 2 mit dem Griff 1 verbindenden Kugelgesperres ist. Diese auf dem Griff 1 in Längsrichtung verschieblich gelagerte Griffhülse 23 legt mehrere im Griff in Radialöffnungen verschiebbare kugelförmige Verriegelungskörper 24 in einer radial innenliegenden Stellung fest, wenn die Fe­ der 22 entspannt ist, sie ermöglicht jedoch eine radia­ le Auswärtsbewegung dieses Verriegelungskörpers 24, wenn die Griffhülse 23 gegen die Wirkung der Feder 22 zurückgezogen wird. In der radial eingeschobenen Stel­ lung tauchen die Verriegelungskörper 24 in radiale Aus­ nehmungen 25 des Rohrschaftes 2 ein und legen diesen in axialer Richtung am Griff fest, in ihrer radial nach außen verschobenen Stellung geben die Verriegelungskör­ per 24 aber den Rohrschaft 2 frei, so daß er in axialer Richtung aus dem Griff 1 herausgezogen werden kann.

Die im Rohrschaft 2 angeordnete Hülse 7 tritt durch die Verbindungsstelle zwischen Rohrschaft 2 und Griff 1 hindurch bis in den Griff ein und ist dort über zwei seitliche Zapfen 28, die in seitlich offene Öffnungen 29 eingreifen, gelenkig mit der Branche 6 verbunden. Beim Verschwenken der Branche 6 gegenüber der Branche 5 wird die Hülse 7 dadurch vor- und zurückgeschoben.

Sie ist im Bereich der Durchbrechung 9 des Rohrschafts 2 nach oben hin aufgeschnitten, so daß sie in diesem Bereich nur eine untere Schale ausbildet, die an ihrem freien Ende fest mit einem Gleitstein 30 verbunden ist, der den Querschnitt der unteren Schale 10 ausfüllend in dieser längsverschieblich gelagert ist. Dieser Gleit­ stein 30 ist über jeweils einen Verbindungshebel 31 ge­ lenkig mit einer Backe 4 des Anlegewerkzeugs verbunden, so daß jeweils eine Backe 4 und ein Verbindungshebel 31 einen Kniehebel ausbilden (Fig. 3). Dieser Kniehebel kann durch Vor- und Zurückschieben des Gleitsteins 30 mehr oder weniger stark eingeknickt werden, wobei eine Verschwenkung der Backen 4 eintritt. Die Anordnung und die Dimensionierung werden nun so gewählt, daß der Kniehebel beispielsweise beim Vorschieben des Gleits­ teins stärker einknickt, und zwar vorzugsweise so weit, daß er bei vollständig geschlossenen Backen 4 zwischen dem Verbindungshebel 31 und der Backe 4 fast einen rechten Winkel ausbildet. Dies führt dazu, daß ein ma­ ximales Drehmoment auf die Backen 4 ausgeübt werden kann, so daß eine starke Schließkraft erzeugt wird. Beim Zurückziehen des Gleitsteins 30 erfolgt wieder ei­ ne Öffnung der Backen 4. Diese Öffnung wird im übrigen unterstützt durch eine Schraubenfeder 32, die die Hülse 7 koaxial umgibt und sich mit einem Ende an einen Vor­ sprung der unteren Schale 10 und am anderen Ende an ei­ ner Ringschulter 33 abstützt, die dauerhaft mit der Hülse 7 verbunden ist. Dadurch wird die Hülse 7 in Richtung auf den Griff 1 mit einer Federkraft beauf­ schlagt, die die Öffnung der Backen 4 unterstützt.

Der den Gleitstein 30, die Verbindungshebel 31 und den rückwärtigen Teil der Backen 4 umfassende Schließmecha­ nismus 8 ist vollständig in der unteren Schale 10 un­ tergebracht und läßt somit die gesamte Durchbrechung 9 frei zur Aufnahme eines Vorschubmechanismus 34 für die Clipse 35 und zur Aufnahme des Clips-Magazins 11, in dem sich die Clipse 35 befinden.

In dem Clips-Magazin 11 befindet sich eine nach unten hin offene Aufnahmekammer 36 für die Clipse 35, die die Form einer Längsnut im Clips-Magazin 11 aufweist. In die Seitenwände dieser Aufnahmekammer 36 sind einander gegenüberliegend Führungsnuten 38 eingelassen, in wel­ che die Schenkel 39 der U-förmigen Clipse 35 eintau­ chen. Mehrere dieser U-förmigen Clipse 35 sind auf die­ se Weise hintereinander in der Aufnahmekammer 36 ange­ ordnet, wobei sie relativ zueinander einen Abstand ein­ halten (Fig. 3).

Parallel zu den Führungsnuten 38 verläuft in den Sei­ tenwänden jeweils eine weitere Führungsnut, und in die­ sen ist längsverschieblich ein sich über die gesamte Länge des Clips-Magazins 11 erstreckender, flächiger oder plattenförmiger Träger 41 angeordnet, der die Auf­ nahmekammer 36 nach unten hin abschließt.

Der Träger 41 weist in Längsrichtung mehrere ausge­ stanzte Federzungen 42 auf, die jeweils an ihrem vorde­ ren Ende durch Längsschnitte in drei nebeneinander an­ geordnete Federzungen 43, 44 und 45 aufgeteilt sind. Die beiden äußeren Federzungen 43 und 44 sind im Be­ reich ihres freien Endes zur Aufnahmekammer 36 hin schräg abgebogen, so daß die freien Kanten zur Fläche des Trägers 41 schräg verlaufen und über diese Fläche nach oben zur Aufnahmekammer 36 hin vorstehen.

Wenn der Träger 41 sich in seiner zurückgezogenen Posi­ tion befindet, liegen diese Kanten jeweils an der die beiden Schenkel 39 verbindenden Brücke 47 eines Clipses 35 an, wobei die schräg verlaufenden Kanten sicherstel­ len, daß auch bei einer linienförmigen Kontur der Brüc­ ke 47 eine sichere Anlage erfolgt und ein Abgleiten der Kanten vermieden wird. Die mittlere Federzunge 45 der Federzunge 42 legt sich an die Unterseite der Clipse an, so daß auf diese Weise auch sicher vermieden wird, daß die Kanten an der Oberseite über die Clipse hin­ weggleiten.

Wenn der Träger 41 nach vorne vorgeschoben wird, nimmt somit jedes Paar von Federzungen 43, 44 einen Clips 35 mit und schiebt diesen im Clips-Magazin 11 um die Schrittweite der Verschiebung des Trägers 41 nach vor­ ne.

Der vorderste Clips 35 wird dabei aus den Führungsnuten 38 in den Seitenwänden der Aufnahmekammer 36 nach vorne ausgeschoben und gelangt in mit den Führungsnuten 38 ausgerichtete, sich daran anschließende Führungsnuten 48 an den Innenseiten der Backen 4.

An seinem vorderen Ende läuft der Träger 41 in einer Federzunge 42 aus, die insgesamt schmaler ausgebildet ist als der Träger 41. Beim Vorschieben des Trägers 41 tritt diese Federzunge 42 zwischen die Backen 4 ein und schiebt den Clips 35 in die etwas nach unten geneigten Nuten 48 der Backen 4 bis an deren vorderes Ende. Durch die schmale federnde Ausführung der Federzunge 42 im vorderen Teils kann diese ohne weiteres der etwas geän­ derten Neigung der Führungsnuten 48 folgen.

Das Clips-Magazin 11 besteht im wesentlichen aus einer oberen, deckelähnlichen Halbschale 16, in die die Clip­ se 35 und der Träger 41 in der beschriebenen Weise ein­ gesetzt sind. In Fig. 3 sind diese Teile zur besseren Übersichtlichkeit getrennt voneinander dargestellt.

Die Halbschale 16 trägt an ihrem vorderen, den Backen 4 benachbarten Ende eine federnde Rückhaltenase 17 in Form einer im wesentlichen dreieckförmigen, am vorderen Ende abgerundeten Platte mit zwei schräg aufeinander zu verlaufenden Seitenkanten 18. Diese Rückhaltenase 17 ist über einen Biegebereich 19 mit geringerer Material­ dicke einstückig mit der Halbschale 16 verbunden, die­ ses Bauteil wird vorzugsweise aus sterilisierbarem Kunststoff hergestellt, beispielsweise durch einen Spritzvorgang.

Durch den im Material geschwächten Biegebereich 19 ist die plattenförmige Rückhaltenase 17 gegenüber der Halb­ schale 16 um eine quer zu deren Längsrichtung verlau­ fende Schwenkachse elastisch verbiegbar.

Im unverformten Zustand steht die Rückhaltenase 17 ge­ ringfügig nach unten und taucht somit in den Raum zwi­ schen den beiden Backen 4 ein, und zwar so tief, daß die abgerundete Vorderkante 20 der Rückhaltenase 17 in die durch die Führungsnuten 48 in den Backen 4 defi­ nierte Vorschubbahn der Clipse 35 eintaucht. Diese Vor­ derkante 20 befindet sich dabei vom vorderen Ende der Backen 4 um eine Strecke zurückgesetzt, die im wesent­ lichen der Länge des unverformten Clips 35 entspricht.

Wenn der Träger 41 den vordersten Clips 35 in die vor­ derste Position, die sogenannte Anlageposition, ver­ schiebt, drückt die Brücke 47 des Clipses 35 die in die Vorschubbahn eintauchende Rückhaltenase 17 elastisch aus der Vorschubbahn heraus, so daß der Clips 35 ohne weiteres an der Rückhaltenase 17 vorbeigleiten kann, bis er die Anlageposition erreicht hat. In diesem Au­ genblick kann die vom Clips 35 elastisch aus der Vor­ schubbahn herausgebogene Rückhaltenase 17 unter der Wirkung der Eigenelastizität wieder in die Vorschubbahn eintauchen, und dann legt sich die Vorderkante 20 der Rückhaltenase 17 im Bereich der Brücke 47 an das hinte­ re Ende des in der Anlageposition stehenden Clipses 35 an, so daß beim anschließenden Zurückziehen des Trägers 41 der Clips in der Anlageposition gehalten und gegen ein Zurückschieben gesichert ist. Dies gilt auch beim Anlegen des Clipses an der gewünschten Gewebestelle. Selbst wenn das Gewebe dabei gegen den Clips drückt, wird dieser nicht im Werkzeug nach hinten verschoben.

Beim Schließen der Backen 4 legen sich diese an die schrägen Seitenkanten 18 der Rückhaltenase 17 an und drücken diese beim weiteren Schließen aus der Vorschub­ bahn heraus, dabei wird die Rückhaltenase 17 elastisch nach oben gebogen, wie dies in den Fig. 8 und 9 dar­ gestellt ist. Dadurch wird die Festlegung des Clipses 35 in der Anlageposition beendet, die Brücke 47 des Clipses kann sich jetzt auch infolge der Verformung beim Schließen nach hinten bewegen, ohne daran durch die eintauchende Rückhaltenase 17 gehindert zu sein.

Bei der Rückbewegung des Trägers 41 gleiten die Feder­ zungen 42 an den nachfolgenden Clipsen 35 entlang, bis sie wieder vollständig hinter diesen stehen und wieder in die Mitnahmeposition nach oben federn können, in de­ nen die Kante an den Brücken 47 der Clipse 35 anliegen. In den Teilen des Clips-Magazins 11, in denen sich kein Clips 35 befindet, gleiten die Federzungen 43 und 44 gegebenenfalls am Boden der Aufnahmekammer 36 entlang ohne einen Clips mitzunehmen, die Bewegung des Trägers 41 wird dadurch in keiner Weise behindert.

Es wird damit deutlich, daß allein durch eine Vor- und Rückbewegung des Träger 41 sukzessive jeweils ein Clips 35 zwischen die Backen 4 eingeschoben werden kann, der dann in der beschriebene Weise durch Schließen der Bac­ ken angelegt werden kann, beispielsweise zum Verschlie­ ßen eines Blutgefäßes.

Dies erfolgt, bis das Clips-Magazin 11 geleert ist, an­ schließend kann in einfacher Weise ein neues Clips- Magazin 11 anstelle des geleerten eingesetzt und die Tätigkeit fortgeführt werden.

Die Verschiebung des Trägers 41 erfolgt durch den Vor­ schubmechanismus 34, und dieser kann sehr einfach auf­ gebaut sein. Er umfaßt gemäß der Darstellung der Fig. 1 und 2 eine im Inneren der Hülse 7 längsverschieb­ lich geführte Schub- und Zugstange 49, die gelenkig mit einem Schwenkhebel 50 am Griff 1 verbunden ist. Dessen Schwenkbewegung führt dazu, daß die Schub- und Zugstan­ ge 49 im Inneren des Rohrschafts und im Inneren der Hülse 7 verschoben werden kann. Die Schub- und Zugstan­ ge 49 trägt an ihrem freien Ende einen Mitnehmer 51 mit einer vorderen und einer hinteren, senkrecht zur Ver­ schieberichtung verlaufenden Anlagefläche 52 bezie­ hungsweise 53, an denen vom Träger 41 in Gegenrichtung verlaufende, nach unten vorstehende Federzungen 54 mit ihren Kanten anliegen.

Durch die Verwendung dieser Federzungen 54 ist es mög­ lich, den Mitnehmer 51 nach dem Einsetzen eines Clips- Magazins 11 einfach dadurch in Eingriff mit dem Träger zu bringen, daß der Mitnehmer in Längsrichtung verscho­ ben wird, er gleitet dann auf den Federzungen 54 auf, bis er die Mitnahmeposition erreicht hat, und in dieser halten ihn die Kanten der Federzungen 54 in beiden Richtungen.

Die Schub- und Zugstange 49 wird von einer Schraubenfe­ der 56 konzentrisch umgeben, die sich einerseits an ei­ nem Vorsprung 57 des Rohrschafts 2 und andererseits an einer Stufe 58 der Schub- und Zugstange 49 abstützt und diese dadurch in die zurückgeschobene Stellung ver­ schiebt. Ein Vorschieben des Trägers 41 in Richtung auf das freie Ende des Rohrschafts 2 erfolgt somit gegen die Wirkung der Schraubenfeder 56, die sich im übrigen im Inneren der Hülse 7 befindet.

Claims (6)

1. Chirurgische Anlegegerät für U-förmige Clipse mit einem Griff, einem daran anschließenden Rohr­ schaft, mit einem zangenförmigen Anlegewerkzeug am freien Ende des Rohrschafts und einem Clips-Maga­ zin im Rohrschaft, mit einem vom Griff aus betä­ tigbaren, im Rohrschaft angeordneten Schließmecha­ nismus für das Anlegewerkzeug und mit einem eben­ falls vom Griff aus betätigbaren, im Rohrschaft angeordneten Vorschubmechanismus für die Clipse, der diese in einer in das Anlegewerkzeug führenden Vorschubbahn vorschiebt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die zangenförmigen Schenkel (4) des Anlegewerkzeuges und in die Vorschubbahn der Clip­ se (35) federnd eine Rückhaltenase (17) eintaucht, die beim Vorbeischieben des vordersten Clipses (35) in die Anlageposition von diesem federnd aus seiner Vorschubbahn entfernt wird und die bei der Ankunft des Clipses (35) in der Anlageposition fe­ dernd in die Vorschubbahn zurückkehrt und an der Rückseite des Clipses (35) anliegt und daß die Rückhaltenase (17) bei einem Anlegegerät mit einem einsetzbaren Clips-Magazin (11) an diesem federnd gelagert ist.

2. Anlegegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Rückhaltenase (17) seitliche Auf­ gleitflächen oder -kanten (18) trägt, an denen die zangenförmigen Schenkel (4) bei der Schließbewe­ gung des Anlegewerkzeuges anliegen und die Rück­ haltenase (17) dadurch federnd aus der Vorschub­ bahn des Clipses (35) entfernen.

3. Anlegegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Rückhaltenase (17) am vorde­ ren Ende des Rohrschaftes (2) federnd gelagert ist.

4. Anlegegerät nach einem der voranstehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückhaltenase (17) einstückig mit einer Außenwand (16) des Clips-Magazins (11) ausgebildet ist.

5. Anlegegerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Rückhaltenase (17) über einen ela­ stisch verformbaren, materialmäßig geschwächten Bereich (19) mit der Außenwand (16) des Clips- Magazins (11) verbunden ist.

6. Anlegegerät nach einem der voranstehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückhaltenase (17) aus Kunststoff besteht.