DE1645112B1 - Verfahren zur Polymerisation von Vinylchlorid - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von VinylchloridInfo
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Description
1 2
Es ist bereits bekannt, bei der Polymerisation oder polymerisat, das in die der Endpolymerisation auszu-Mischpolymerisation
von Vinylchlorid in Masse in setzende Reaktionsmasse eingeführt werden soll, ent-Gegenwart
von freie Radikale bildenden Katalysato- haltenen Polymerisatkeime handelt, wobei jedoch die
ren zunächst in einer ersten Stufe in einer Vorrich- quantitativen und qualitativen Auswirkungen des so
tung mit einem Rührwerk, das mit hoher Geschwin- 5 zustande gebrachten »Impfens« der Reaktionsmasse
digkeit läuft, eine begrenzte Polymerisation der Ge- auf die Dichte der erhaltenen Polymerisate nicht so
samtmenge des oder der eingesetzten Monomeren bis sehr groß sind.
zu einem Umsetzungsgrad von 7 bis 15 °/o, Vorzugs- Zweckmäßig wird die Vorpolymerisation mit einer
weise 8 bis 10%, vorzunehmen, worauf in einer zwei- Monomerenmenge durchgeführt, die mindestens ein
ten Stufe der restliche Teil der. Polymerisation der io Drittel des Gewichtes der Masse aus Vorpolymerisat
Monomeren-Polymeren-Masse in einer oder mehre- und zusätzlichem Monomerem, die bei der Endpolyren
anderen Vorrichtungen vorgenommen wird, die merisation zur Anwendung kommt, beträgt,
mit langsamer Geschwindigkeit laufende Rührwerke Diese untere Mindestmengengrenze für das einzu-
mit langsamer Geschwindigkeit laufende Rührwerke Diese untere Mindestmengengrenze für das einzu-
aufweisen, wobei jedoch deren Antriebsgeschwindig- setzende Vorpolymerisat ist nur aus Gründen der
keit zur Sicherstellung einer guten Thermoregelung 15 Erläuterung gegeben, da es tatsächlich nach der Erdes
Reaktionsmediums bis zum Polymerisationsende findung möglich ist, sie in gewissem Maße zu erhöhen
noch ausreichend ist. oder zu verringern, und zwar in Abhängigkeit von
Bei diesem Verfahren, bei dem in der ersten Poly- den allgemeinen Reaktionsbedingungen, wie sie bei
merisationsstufe bereits die Gesamtmenge des oder den Stufen der Vorpolymerisation und Endpolymerider
verwendeten Monomeren zum Einsatz kommt, 20 sation vorliegen, wobei die Geschwindigkeit der
werden Polymerisate oder Mischpolymerisate mit raschen Durchführung während der Vorpolymeriausgezeichneten
Eigenschaften hinsichtlich Dichte sation hierbei ein wichtiger Faktor ist. Für eine be-
und Korngröße erhalten. stimmte Menge an Vorpolymerisat steigt die Anzahl
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, nach dem der gebildeten Vorpolymerisatpartikeln, je höher die
man Polymerisate oder Mischpolymerisate auf der 25 erhöhte Rührgeschwindigkeit bei der Vorpolymeri-Basis
von Vinylchlorid mit Eigenschaften ähnlich den sation ist.
genannten erhalten kann, wobei jedoch die Korngrö- Es wurde darüber hinaus festgestellt, daß dann,
ßenverteilung in einem schmaleren Bereich liegt und wenn die günstigen, hier dargelegten Verfahrensbedinpraktisch
nach Wunsch bezüglich bestimmter Ab- gungen eingehalten werden, keine zusätzliche Vermessungen
verändert werden kann. 30 mehrung von Keimen während des Polymerisations-Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur Vorganges des gesamten Reaktionsmediums auftritt
Polymerisation von Vinylchlorid, allein oder zusam- und daß der Polymerisationsvorgang in der zweiten
men mit anderen Monomeren, in Masse in Gegenwart Stufe dann im wesentlichen in einem Wachstum der
von freie Radikale bildenden Katalysatoren in zwei Partikeln des Vorpolymerisats, die in der Vorpolymit
verschiedenen Vorrichtungen durchgeführten 35 merisatmasse enthalten sind, besteht.
Stufen, wobei in der ersten Stufe in einem Vorpoly- Günstige Ergebnisse erhält man, wenn die Vormerisationsgefäß unter Rühren bei erhöhter Ge- polymerisation mit einer Monomerenmenge auf der schwindigkeit bis zum Erhalt einer Vorpolymerisat- Basis von Vinylchlorid durchgeführt wird, die einem masse mit einem Monomerenumsetzungsgrad von 7 Drittel bis der Hälfte der gesamten Reaktionsmasse, bis 15 % vorpolymerisiert wird und dann in der zwei- 40 die in der Endpolymerisation zum Einsatz kommt, ten Stufe in einem oder mehreren anderen Polymeri- entspricht.
Stufen, wobei in der ersten Stufe in einem Vorpoly- Günstige Ergebnisse erhält man, wenn die Vormerisationsgefäß unter Rühren bei erhöhter Ge- polymerisation mit einer Monomerenmenge auf der schwindigkeit bis zum Erhalt einer Vorpolymerisat- Basis von Vinylchlorid durchgeführt wird, die einem masse mit einem Monomerenumsetzungsgrad von 7 Drittel bis der Hälfte der gesamten Reaktionsmasse, bis 15 % vorpolymerisiert wird und dann in der zwei- 40 die in der Endpolymerisation zum Einsatz kommt, ten Stufe in einem oder mehreren anderen Polymeri- entspricht.
sationsgefäßen unter langsamer Durchrührung, die Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah-
jedoch zur Sicherstellung einer guten Thermoregelung rens bedient man sich im allgemeinen der Verfahder
Reaktionsmasse bis zum Polymerisationsende aus- rensbedingungen und der Vorrichtung, wie sie in der
reichend hoch eingestellt wird, weiterpolymensiert 45 obengenannten französischen Patentschrift 1 382 072
wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß in der zwei- erläutert sind. Man kann aber in gleicher Weise die
ten Stufe mit einer Reaktionsmasse weiterpolymeri- verbesserten Maßnahmen anwenden, die in der deutsiert
wird, die aus der Vorpolymerisationsmasse und sehen Offenlegungsschrift 1 595 192 vorgeschlagen
einer zusätzlichen Monomerenmenge besteht. worden sind.
Es wurde nämlich festgestellt, daß bei der Durch- 50 Abgesehen davon, daß nach dem erfindungsgemäführung
des obengenannten Verfahrens, wie es in der ßen Verfahren Polymeren und Mischpolymeren auf
französischen Patentschrift 1382 072 beschrieben ist, der Basis von Vinylchlorid mit schmalem Bereich der
zwar Polymerisate oder Mischpolymerisate auf der Korngrößenverteilung und mehr oder weniger, nach
Basis von Vinylchlorid mit erhöhter Dichte und Wunsch einstellbaren Korngrößenabmessungen erengem
Bereich der Korngrößenverteilung erhalten 55 hältlich sind, sind noch folgende Vorteile gegeben:
wurden, jedoch gewisse Schwierigkeiten dann auftraten, wenn Polymerisate oder Mischpolymerisate Infol der Tatsach daß nur ein Teil des oder mit engem Bereich der Korngrößenverteilung im der ^onomeren vorpolymerisiert ist, ist es mögoberen Teil des Korngroßenverteilungsbereiches li(± Vorpolymerisationsgefäße geringeren Voerzeugt werden so Iten 60 iurneninhaltes zu verwenden, d. h., es tritt eine Erfindungsgemaß wurde gefunden, daß außer der Verringerung der Investitionen einerseits und raschen, bei der yorpolymensation zur Anwendung des p^«^ mdeteBseits auf.
kommenden Durchruhrung, die die eigentliche Korngrößenverteilung des aus der Polymerisation stam- Da die Vorpolymerisation eine rasche Durchmenden Endproduktes und damit die Form der Korn- 65 führung und folglich eine erhebliche Turbulenz größenverteilung beeinflußt, ein anderer Faktor be- erfordert, kann sie in einem Vorpolymerisationszüglich dieser beiden Größen wichtig ist, und daß es gefäß verminderten Volumens einfacher zusich hierbei um die Natur und Menge der im Vor- stände gebracht werden.
wurden, jedoch gewisse Schwierigkeiten dann auftraten, wenn Polymerisate oder Mischpolymerisate Infol der Tatsach daß nur ein Teil des oder mit engem Bereich der Korngrößenverteilung im der ^onomeren vorpolymerisiert ist, ist es mögoberen Teil des Korngroßenverteilungsbereiches li(± Vorpolymerisationsgefäße geringeren Voerzeugt werden so Iten 60 iurneninhaltes zu verwenden, d. h., es tritt eine Erfindungsgemaß wurde gefunden, daß außer der Verringerung der Investitionen einerseits und raschen, bei der yorpolymensation zur Anwendung des p^«^ mdeteBseits auf.
kommenden Durchruhrung, die die eigentliche Korngrößenverteilung des aus der Polymerisation stam- Da die Vorpolymerisation eine rasche Durchmenden Endproduktes und damit die Form der Korn- 65 führung und folglich eine erhebliche Turbulenz größenverteilung beeinflußt, ein anderer Faktor be- erfordert, kann sie in einem Vorpolymerisationszüglich dieser beiden Größen wichtig ist, und daß es gefäß verminderten Volumens einfacher zusich hierbei um die Natur und Menge der im Vor- stände gebracht werden.
Nach Ablauf der Vorpolymensation und nach Überführung der Monomeren-Vorpolymeren-Mischung
des Vorpolymerisationsgefäßes in das Endpolymerisationsgefäß ist es möglich, das
Vorpolymerisationsgefäß und das Verbindungsrohr zwischen Vorpolymerisationsgefäß und
Endpolymerisationsgefäß mit wenigstens einem Teil des oder der Monomeren zu spülen, die der
Reaktionsmasse vor der Endpolymerisation zugefügt werden sollen.
Zweckmäßig vorpolymerisiert man in einem Vorpolymerisationsgefäß mit einem Hochgeschwindigkeitsrührwerk
der Turbinenbauart und endpolymerisiert in einem oder mehreren stationären, horizontal
angeordneten Autoklaven mit Rühreinrichtungen der Bandmischerbauart.
Auch kann die Endpolymerisation in einem oder mehreren Polymerisationsgefäßen —■ bestehend aus
Drehautoklaven der horizontalen Bauart ■— die mit Rührmitteln wie Kugeln, Stäben od. dgl. ausgestattet
sind, vorgenommen werden.
Nach einer anderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Endpolymerisation in einem oder mehreren
Polymerisationsgefäßen, bestehend aus praktisch horizontalen, stationär angeordneten Autoklaven,
die mit sich drehenden Rühreinrichtungen der »Vollrahmen«-Bauart ausgestattet sind, vorgenommen.
polymerisation erläutert, wobei die Vorpolymerisation an der gesamten, später die Reaktionsmasse bildenden,
in das Endpolymerisationsgefäß eingeführten Masse durchgeführt wird.
187 kg Vinylchlorid werden in ein vertikales Vorpolymerisationsgefäß
mit 2001 Fassungsvermögen aus nichtrostendem Stahl eingeführt, das mit einem aus
einer Turbine bestehenden Rührwerk ausgestattet ist, wie sie in der Industrie unter dem Namen »Typhon«*)
ίο mit 180 mm Durchmesser und einer eingestellten Geschwindigkeit
der Rührturbine von 710 U/min bekannt ist; zusätzlich wird in das Vorpolymerisationsgefäß
30,6 g, d. h. 0,018 % — bezogen auf das Monomere — an Azodiisobutyronitril als Katalysator eingeführt,
nachdem die Reinigung der Vorrichtung mit 17 kg Vinylchlorid vorgenommen wurde.
Die Temperatur des Reaktionsmediums wird schnell auf 62° C gebracht, was einem relativen
Druck im Vorpolymerisationsgefäß von 9,3 bar entspricht.
Nach einer Vorpolymerisation von 3 Stunden wird die Monomeren-Vorpolymerisat-Mischung in ein
Endpolymerisationsgefäß gegeben, das aus einem horizontalen, stationären Autoklav mit 5001 Fassungsvermögen
aus rostfreiem Stahl bestand und mit einem Rührwerk der Bandmischerbauart versehen war. Das
Vorpolymerisationsgefäß wurde vorher durch Verdampfung von 20 kg Vinylchlorid gereinigt.
Die Dauer der Überführung der Mischung vom
Die Dauer der Überführung der Mischung vom
Zweckmäßig verwendet man Autoklaven der hori- 3° Vorpolymerisationsgefäß in das Endpolymerisationszontalen,
stationären Bauart mit »Fragmentrahmen«. gefäß liegt unter einer Minute. Die Rührgeschwindig-
Nach noch einer weiteren Ausführungsform der keit im Endpolymerisationsgefäß wird auf 8 U/min
Erfindung wird die Endpolymerisation in einem oder eingestellt. Die Temperatur im Gefäß wird bei 62° C
mehreren stationären, praktisch vertikalen Autokla- gehalten, was einem relativen Innendruck von 9,3 bar
ven vorgenommen, welche mit Rühreinrichtungen 35 entspricht,
eines Drehrührwerkes, in dem wenigstens ein Band
eines Drehrührwerkes, in dem wenigstens ein Band
spiralförmig aufgerollt ist und das in der Nähe der Wände vorbeigeführt wird, versehen sind.
Vergleichsversuch A
Zum Vergleich wird eine Polymerisation von Vinylchlorid in Masse in zwei Stufen der Vor- und End-Die
Polymerisationsdauer in der zweiten Stufe beträgt 12 Stunden, was einer Gesamtreaktionsdauer
von 15 Stunden entspricht.
Bei einer Ausbeute von 72% erhält man ein pulverförmiges
Polymerisat mit dem K-Wert (nach Fikentscher) von 62. Die Schüttdichte liegt bei 0,58.
Im folgenden wird in Tabelle I die Korngrößenverteilung des erhaltenen Polymerisats aufgeführt:
630
500 400
Sieb (μ)
315 I 250
315 I 250
200
160
100
% Feinanteile 99,5 99
Es wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gearbeitet. Die Polymerisation wird an einer Menge
des Monomeren entsprechend der Hälfte der gesamten Menge des eingesetzten Monomeren durchgeführt.
Die Vorrichtung ist ähnlich der im Vergleichsversuch A beschriebenen. Man führt in ein Vorpolymerisationsgefäß
100 kg Vinylchlorid ein, wobei das Gefäß mit 10 kg des Monomeren gereinigt wurde.
Außerdem werden 18g — d.h. 0,018%, bezogen auf das Monomere — an Azodiisobutyronitril als
Katalysator eingebracht. Die Temperatur wird schnell auf 62° C gesteigert, was einem relativen Innendruck
von 9,3 bar entspricht.
Nach einer Vorpolymensation von 3 Stunden wird das Vorpolymerisat in das Endpolymerisationsgefäß
gegeben, in das man bereits vorher zusätzliche 100 kg 98
97
96
49
Vinylchlorid sowie 18 g, d.h. 0,018%, bezogen auf die zusätzliche Monomerenmenge der zu polymerisierenden
Reaktionsmasse, an Azodiisobutyronitril als Katalysator eingeführt hatte. Das Polymerisationsgefäß wurde vorher einer Reinigung mit Hilfe von
10 kg Vinylchlorid unterzogen.
Die Dauer der Überführung des Vorpolymerisats liegt unter einer Minute.
Die Rührgeschwindigkeit im Endpolymerisationsgefäß wird auf 8 U/min eingestellt. Die Polymerisationstemperatur
wird auf 62° C gebracht und dort
*) Eine Vorrichtung aus vier gekreuzten und geneigten Schaufeln
(jeweils im entgegengesetzten Sinne bei zwei aufeinanderfolgenden Schaufeln), die an einer Achse befestigt sind und
am Umfang fest in einem Ring gehalten werden. Die Neigung der Schaufeln beträgt hier und in den folgenden Beispielen
30 bis 40°.
gehalten, was einem relativen Innendruck von 9,3 bar entspricht.
Die Polymerisationsdauer im Endpolymerisationsgefäß liegt bei 12 Stunden, was einer Gesamtreaktionsdauer
von 12 Stunden entspricht.
Bei einer Ausbeute von 64,6% erhält man ein pulverförmiges Polymerisat mit einem K-Wert von 62.
Die Schüttdichte liegt bei 0,57.
Die Korngrößenverteilung wird im folgenden in Tabelle II gegeben:
Tabelle Π
630
500
400
Sieb (μ)
315 I 250
315 I 250
200
160
% Feinanteile
97
97
96
96
95
Nach den in Tabelle I gegebenen Resultaten hatten 49 % der Polymerisatpartikeln Abmessungen, die
geringer als 160 Mikron waren, während im voriiegenden Fall 88 % der Partikeln eine Korngröße zwischen
160 und 200 Mikron besitzen. Man erhält also eine Korngrößenverteilung mit schmalerem Bereich,
und die Abmessungen der Partikeln sind größer.
Es wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gearbeitet. Die Vorpolymerisation wird an einer Monomerenmenge
durchgeführt, die bei einem Drittel der Gesamtmenge des eingesetzten Monomeren liegt.
Die verwendete Vorrichtung entspricht der im Vergleichsversuch A beschriebenen.
In das Vorpolymerisationsgefäß werden 75 kg Vinylchlorid eingeführt, nachdem das Gefäß vorher mit
8 kg des Monomeren gereinigt worden war. Außerdem werden 13,5 g — d. h. 0,018%, bezogen auf das
Monomere — an Azodüsobutyronitril als Katalysator eingesetzt. Die erhöhte Rührgeschwindigkeit wird auf
710 U/min eingestellt, und die Temperatur wird auf 62° C gebracht und bei diesem Wert gehalten, was
einem relativen Innendruck von 9,3 bar entspricht.
Nach einer Vorpolymerisation von 3 Stunden wird das Polymerisat in das Endpolymerisationsgefäß gegeben,
das man vorher (nach einer Reinigung mit 15 kg Vinylchlorid) mit 150 kg Vinylchlorid und 27 g
(d. h. 0,018%, bezogen auf das Monomere) an Azodüsobutyronitril als Katalysator beschickt hatte.
Die Dauer der Überführung des Vorpolymerisates des Vorpolymerisationsgefäßes in das Endpolymerisationsgefäß
liegt unter einer Minute.
Die Rührgeschwindigkeit im Endpolymerisationsgefäß
wird auf 8 U/min eingestellt.
Die Polymerisationstemperatur wird auf 62° C gebracht
und dort gehalten, was einem relativen Innendruck von 9,3 bar entspricht.
Die Polymerisationsdauer in der zweiten Stufe liegt bei 12 Stunden, was einer Gesamtreaktionsdauer von
15 Stunden entspricht.
Bei einer Ausbeute von 70,4% ergibt sich ein pulverförmiges
Polymeres mit einem K-Wert von 62. Die Schüttdichte des Polymerisats liegt bei 0,54.
Die Korngrößenverteilung des erhaltenen Polymerisats wird im folgenden in Tabelle III angegeben:
630
500
400
Sieb (μ)
315 I 250
315 I 250
200
160
100
°/o Feinanteile
100
99
98
97
95
Es wird ersichtlich, daß die gefundene Korngrößenverteilung sich noch von der bei Vergleichsversuch
A und Beispiel 1 gezeigten unterscheidet, da 75 % der Partikeln eine Korngröße zwischen 200 und
250 Mikron aufweisen.
Es wird nach dem Verfahren der Erfindung gearbeitet,
wobei die zusätzliche, zur Bildung der Reaktionsmasse für die zweite Stufe bestimmte Monomerenmenge
über das Vorpolymerisationsgefäß eingeführt wird, so daß sich eine Spülung dieser Vorrichtung
ergibt. Die verwandte Vorrichtung entspricht der im Vergleichsversuch A aufgeführten.
75 kg Vinylchlorid werden in das Vorpolymerisationsgefäß eingeführt, nachdem dieses vorher mit
8 kg des Monomeren gereinigt wurde. Außerdem werden 13,5 g (d.h. 0,018%, bezogen auf das Monomere)
an Azodüsobutyronitril als Katalysator eingesetzt.
Die Temperatur wird schnell auf 62° C gebracht,
50 was einem relativen Innendruck von 9,3 bar entspricht.
Nach 3 Stunden der Vorpolymerisation wird das Vorpolymerisat in das vorher mit 15 kg Vinylchlorid
gereinigte Endpolymerisationsgefäß gegeben und 27 g Azodüsobutyronitril als Katalysator zugegeben.
Ist die Überführung wenigstens seit einer Minute beendet, so wird die Verbindung zwischen Vorpolymerisationsgefäß
und Endpolymerisationsgefäß mittels eines Schiebers am Endpolymerisationsgefäßeintritt
geschlossen.
In das Vorpolymerisationsgefäß werden dann durch
Pumpen 165 kg Vinylchlorid eingeführt, die Temperatur wird bei 62° C gehalten.
Die Überführung des zum Spülen des Vorpolymerisationsgefäßes
benutzten Vinylchlorids in das Endpolymerisationsgefäß wird sofort vorgenommen.
Die Gesamtzeit der Überführung und des Spülvorganges
liegt bei 10 Minuten. Die Temperatur der Reaktionsmischung im Polymerisationsgefäß wird auf
62° C gebracht und dort gehalten, wobei die Rührgeschwindigkeit im Polymerisationsgefäß auf 8 U/min
65
seit Beginn der Überführung des Vorpolymerisats eingestellt wird. Die Dauer des Polymerisationsvorganges
liegt bei 12 Stunden 30 Minuten, was einer Gesamtreaktionsdauer von 15 Stunden 30 Minuten entspricht.
Bei einer Ausbeute von 69,6% ergibt sich ein feinpulverförmiges
Polymerisat mit einem K-Wert von 62. Die Schüttdichte des Polymerisats liegt bei 0,55.
Die Korngrößenverteilung des Polymerisatproduktes ist im folgenden in Tabelle IV gegeben.
630 | Tabelle | IV | Siel 315 |
Ημ) 250 |
200 | 160 | 100 | |
99 j | 500 j | 400 | 95 | 94 | 25 | 9 | 1 | |
% Feinanteile | 98 j | 97 | ||||||
Wie ersichtlich, nähert sich die erhaltene Korngrößenverteilung
der in Tabelle III nach Beispiel 2 beobachteten.
Im folgenden werden zwei Beispiele für das erfindungsgemäße
Verfahren gegeben, die in Vorrichtungen mit großem Fassungsvermögen zur Ausführung
kommen.
In ein Polymerisationsgefäß, das durch einen vertikalen,
aus nichtrostendem Stahl bestehenden Autoklav mit einem Fassungsvermögen von 2 m3 und
einem schnellaufenden Turbinenrührwerk (in der Industrie unter dem Namen »Typhon« [vgl. Fußnote zu
Vergleichsversuch A] bekannt) mit 350 mm Durchmesser, das mit 700 U/min dreht, gebildet wird, werden
1700 kg Vinylchlorid und 96,36 g Acetylcyclohexansulfonylperoxyd als Katalysator gegeben, d. h.
6,8 g oder 0,0004%, bezogen auf Reaktionssauerstoff.
Die Temperatur der Reaktionsmasse wird auf 55° C gebracht, was einem relativen Innendruck von
7,85 bar entspricht. Die Verweilzeit des Vorpolymerisats im Vorpolymerisationsgefäß beträgt 1 Stunde
15 Minuten. Nach dieser Zeit ist der Katalysator mit schnellem Zersetzungsgrad praktisch zerstört. Der
Grad der Umsetzung des Monomeren liegt bei 9,2%, und in der Vorpolymerisatmasse findet keine Polymerisation
mehr statt.
Das Vorpolymerisat wird über ein Verbindungsrohr von 70 mm Durchmesser in ein Endpolymerisationsgefäß,
bestehend aus einem Autoklav der horizontalen, stationären Bauart aus nichtrostendem
Stahl mit einem Fassungsvermögen von 12 m3, gegeben, das mit einem Rührwerk der Bandmischerbauart
ausgestattet war, dessen Drehgeschwindigkeit auf 5 U/min eingestellt wird.
Mit 500 kg Vinylchlorid wird das Vorpolymerisationsgefäß gespült und hiernach diese Monomerenmenge
in das Endpolymerisationsgefäß über das Verbindungsrohr gegeben. Der Vorgang erspart eine besondere
Reinigung für eine neue Vorpolymerisation. Die verbleibende Monomerenbeschickung, das sind
1200 kg, die dazu bestimmt sind, die in der zweiten Stufe zu polymerisierende Reaktionsmasse zu vervollständigen,
wird in das Endpolymerisationsgefäß mit 12 m3 Fassungsvermögen eingeführt. Ebenfalls in
diese Vorrichtung werden 2210g (d.h. 0,065%, bezogen auf das Gesamtmonomere) an Laurylperoxyd
als Katalysator eingeführt.
Das Reaktionsmedium wird schnell auf 55° C erwärmt, was einem relativen Innendruck von 7,85 bar
entspricht, und die Reaktion wird 17 Stunden lang fortgesetzt.
Das nicht umgesetzte Monomere wird dann durch Entgasen entfernt, und mit einer Ausbeute von
70,3% ergibt sich ein pulverförmiges Polymerisat mit einer Schüttdichte von 0,50 und einem K-Wert
von 68. Die Korngrößenverteilung des Polymerisatprpduktes wird im folgenden gegeben:
630
500 400
Sieb (μ)
315 I 250 j 200
315 I 250 j 200
160
100
% Feinanteile
99
99
98
98
96
21
Wie ersichtlich, besitzen 75% der Polymerenpartikeln eine Korngröße zwischen 100 und 160 Mikron,
und 96% dieser Partikeln besitzen Abmessungen unter 160 Mikron. Vergleicht man diese Ergebnisse
mit denen der vorhergehenden Beispiele, so sieht man, daß die mittlere Kornabmessung auch
eine Funktion der verwandten Vorrichtung ist.
Dieser Versuch wurde mit der im Beispiel 4 beschriebenen Vorrichtung vorgenommen. In das Vorpolymerisationsgefäß
wird die gleiche Menge an Monomerem und Katalysator eingesetzt, und es wird nach dem im Beispiel 4 beschriebenen Verfahren
gearbeitet. Der Umsetzungsgrad des Monomeren zum Zeitpunkt der Überführung des Vorpolymerisates
liegt bei 9,6%.
Die Spülung des Vorpolymerisationsgefäßes erfolgt wie im Beispiel 4 beschrieben mit Vinylchlorid,
das man dann in das Endpolymerisationsgefäß gibt. Es werden dann zusätzliche 2800 kg des Monomeren
zugegeben. Nur ein Drittel des Monomeren ist also der Vorpolymerisation ausgesetzt worden. In das
Endpolymerisationsgefäß wird 3250 kg Laurylperoxyd als Katalysator eingesetzt, d.h. 0,065%, bezogen
auf die Monomerengesamtmenge.
Der Polymerisationsvorgang wird während 15 Stunden 30 Minuten bei einer Temperatur von 55° C
109 524/361
fortgesetzt, dann wird das nicht umgesetzte Monomere durch Entgasen entfernt.
Bei einer Ausbeute von 73 % ergibt sich ein Polymerisat mit einer Schüttdichte von 0,35 und einem
K-Wert von 68, dessen Korngrößenverteilung in Tabelle VI angegeben ist.
630 I 500 400
Sieb (μ)
315 , 250
315 , 250
200
160
100
°/o Feinanteile
97
96 94
92
85
22
0,5
Wie man feststellt, liegt die in diesem Fall an nur einem Drittel der gesamten zu polymerisierenden
Menge des Monomeren vorgenommene Vorpolymerisation an der unteren Grenze, die vorzugsweise
nicht überschritten werden soll. Die Schüttdichte des erhaltenen Polymerisats ist ganz erheblich gesunken,
und die Korngrößenverteilung ist breiter geworden.
Ein Großteil dieser Nachteile könnte dadurch beseitigt werden, indem man den Vorpolymerisationsvorgang
immer mit einem Drittel des gesamten einzusetzenden Monomeren wählt, jedoch immer bei
erhöhter Rührgeschwindigkeit, die höher liegt als die obengenannte, z. B. bei einer doppelt so hohen Rührgeschwindigkeit;
im Vorpolymerisat fänden sich dann eine größere Anzahl von Keimen des gebildeten
Vorpolymerisats, und die Ergebnisse lägen wie bei Beispiel 2 und 3.
Dieser Versuch wurde in der im Beispiel 4 beschriebenen Vorrichtung durchgeführt. Es wird ein
Mischpolymerisationsvorgang von Vinylchlorid und Vinylacetat beschrieben, wobei das erfindungsgemäße
Verfahren des »Impfens« angewandt wird.
Zunächst wird das Vorpolymerisationsgefäß mit 160 kg Vinylchlorid gereinigt, dann werden 1579,6 kg
Vinylchlorid, 120,4 kg Vinylacetat sowie 96,36 g Acetylcyclohexansulfonylperoxyd zugesetzt, was
0,0004% an Reaktionssauerstoff entspricht.
Die Temperatur der Comonomerenmasse wird auf 62° C gebracht, was einem relativen Innendruck von
9,3 bar entspricht. Die Verweilzeit im Vorpolymerisationsgefäß liegt bei 1 Stunde 15 Minuten. Der
Umsetzungsgrad daher im Bereich von 9,5 °/o.
Das Vorpolymerisat wird dann in das Endpolymerisationsgefäß mit 12 m3 Inhalt übergeführt, das
man den üblichen Vorbehandlungen unterzogen hat.
Das Vorpolymerisationsgefäß wird mit 500 kg Vinylchlorid gespült, die man dann in das Endpolymerisationsgefäß
über das das Vorpolymerisationsgefäß und das Endpolymerisationsgefäß verbindende
Rohr einführt. Durch diesen Vorgang kann man auf eine besondere Reinigung für eine neue Vorpolymerisation
verzichten.
Der Rest der Monomerenbeschickung, der zur Vervollständigung des Reaktionsmediums bestimmt
ist. d. h. 1079,6 kg Vinylchlorid und 120,4 kg Vinylacetat, werden in die Endpolymerisationsvorrichtung
zusammen mit 612 g (0,018%, bezogen auf den Gesamteinsatz des Comonomeren) eines Katalysators
mit langsamer Zersetzung, und zwar Azodiisobutyronitril, eingeführt.
Das Reaktionsmedium wird rasch auf 62° C gebracht, was einem relativen Innendruck von 9,3 bar
entspricht. 11 Stunden lang wird die Polymerisation fortgesetzt, wobei die Drehgeschwindigkeit der Rührvorrichtung
der Bauart Bandmischer bei 5 U/min geregelt wird.
Nach Entgasung ergibt sich bei einer Ausbeute von 75,2% — bezogen auf die Monomerengesamtmenge
— ein Mischpolymerisat mit dem K-Wert von 56 und einer Schüttdichte von 0,69.
Die Korngrößenverteilung ist wie folgt:
630 | Tabelle | VII | Sieb (μ) 315 I 250 |
200 | 160 I | 100 | |
99 | 500 ! | 400 | 98 94 | 92 | I 88 ! |
10 | |
% Feinanteile | 99 | 98 | |||||
Wie ersichtlich, besitzen 78% der Mischpolymerisatpartikeln eine Korngröße zwischen 100 und
160 Mikron, 92% dieser Partikeln besitzen Abmessungen unter 200 Mikron.
Vergleichsversuch B
In diesem Versuch wird die Polymerisation in Anwesenheit eines einzigen Katalysators durchgeführt,
wobei der Vorpolymerisationsvorgang an der gesamten Monomerenmenge durchgeführt wird,
die schließlich der Polymerisation bei der zweiten Stufe des Verfahrens unterworfen wird.
In einer Vorpolymerisationseinrichtung der vertikalen Bauart mit 1 m3 Fassungsvermögen werden
825 kg Vinylchlorid eingesetzt, wobei die Reinigung dieses Gerätes durch Entgasung von 75 kg Vinylchlorid
durchgeführt wird, und es werden 150 g Azodiisobutyronitril als Katalysator, d. h. 0,02%,
bezogen auf das Monomere, zugesetzt.
Diese Vorpolymerisationseinrichtung ist mit einem Rührwerk der Turbinenbauart ausgestattet, die in
der Industrie unter der Bezeichnung »Typhon« (vgl. Fußnote zu Vergleichsversuch A) bekannt ist und
6a 220 mm Durchmesser besitzt, wobei die Drehgeschwindigkeit
auf 720 U/min eingestellt wird.
Nach einer Vorpolymerisation von 2 Stunden 45 Minuten unter einem relativen Innendruck von
9,5 bar, durchgeführt bei einer Temperatur von 62° C, wird die Polymerisat-Monomeren-Mischung
in ein Endpolymerisationsgefäß der horizontalen, sich drehenden, mit Kugeln arbeitenden Bauart mit
3 m3 Fassungsvermögen gegeben.
Das Rührwerk besteht aus 50 Kugeln mit 160 mm Durchmesser. Die Drehgeschwindigkeit der Endpolymerisationsvorrichtung
wird auf 8 U/min eingestellt.
Die Reaktionszeit im Endpolymerisationsgefäß beträgt 11 Stunden 15 Minuten bei einer Temperatur
von 62° C. Die Drehgeschwindigkeit des Endpolymerisationsgefäßes wird dann auf 3 U/min vermindert,
und dann wird eine Entgasung des nicht umgesetzten Monomeren vorgenommmen.
Bei einer Ausbeute von 68,2% — bezogen auf das eingesetzte Monomere — ergibt sich ein pulverförmiges
Polymerisat mit einem K-Wert von 624 dessen Schüttdichte bei 0,53 liegt. Die Korngrößenverteilung
ist in Tabelle VIII angegeben:
630 | Tabelle | VIII | Sieb (μ) 315 250 |
200 I | 160 | 100 | |
97 | 500 ; | 400 [ | 92 j 90 I | 86 ί | 82 | 3,5 | |
% Feinanteile | 96 | 94 j | |||||
Man erhältalso ein Polymerisat, beidem 82% derPartikeln mit ihren Abmessungen unter 160 Mikron liegen.
In der gleichen Vorrichtung wie in der im Vergleichsversuch B beschriebenen wird eine Polymeri- ao
sation nach dem Verfahren der Erfindung unter Verwendung eines einzigen Katalysators durchgeführt,
indem man die Vorpolymerisation in einem Teil der Monomerenmenge durchführt, die der Hälfte der
Gesamtmenge der Reaktionsmasse in der zweiten Stufe entspricht.
550 kg Vinylchlorid werden in die Vorpolymerisationseinrichtung eingeführt, wobei die Reinigung
dieser Vorrichtung durch Entgasung von 50 kg Vinylchlorid durchgeführt wird. Es werden 100 g Azodiisobutyronitril
als Katalysator, bezogen auf das eingesetzte Monomere 0,02%, zugesetzt.
Nach einer Vorpolymerisation von 2 Stunden 45 Minuten wird das Vorpolymerisat in das Endpolymerisat
in das Endpolymerisationsgefäß überführt, das vorher mit 550 kg Vinylchlorid beschickt
wurde und einer üblichen Reinigung durch Entgasung mit 50 kg Vinylchlorid unterworfen worden war.
Gleichzeitig werden in die Polymerisationsvorrichtung 100 g Azodiisobutyronitril als Katalysator, d. h.
0,01%, bezogen auf das Reakationsmedium, eingesetzt, und die Polymerisation bei einer Temperatur
von 62° C durchgeführt, was einem relativen Innendruck von 9,5 bar entspricht. Die Polymerisationsreaktion wird 11 Stunden 45 Minuten lang fortgesetzt.
Es ergibt sich nach Entgasung des nicht umgesetzten Monomeren bei einer Ausbeute von 69,8 %
ein Polymerisat, dessen Schüttdichte bei 0,5 liegt. Die Korngrößenverteilung des erhaltenen Polymerisats
ist in Tabelle IX wiedergegeben:
630 | Tabelle | IX | Sieb (μ) 315 ' 250 ! |
200 | 160 | 100 | |
99 | 500 ! | 400 ! | 97 , 95 j | 90 | 85 | 2 | |
% Feinanteile | 99 I | 98 ! | |||||
45
Wie ersichtlich, besitzt das Polymerisat eine Verteilung mit besonders schmalem Korngrößenbereich;
85% der Partikeln besitzen Abmessungen unterhalb 160 Mikron und 83% der Partikeln Abmessungen
zwischen 100 und 160 Mikron.
In der gleichen Vorrichtung wie im Vergleichsversuch B wird die Herstellung eines Polymerisats auf
der Basis von Vinylchlorid vorgenommen, wobei die Vorpolymerisation nur an einem Teil (in diesem
Fall an der Hälfte) der später der Endpolymerisation zu unterwerfenden Masse vorgenommen wird, wobei
von den Vorgängen der Vorpolymerisation und Endpolymerisation der eine in Anwesenheit eines Katalysators
mit schneller Zersetzung und der andere in Anwesenheit eines Katalysators mit langsamer Zersetzung
vorgenommen wird.
550 kg Vinylchlorid werden in das Vorpolymerisationsgefäß gegeben, wobei die Reinigung der Vorrichtung
durch Entgasung von 50 kg Vinylchlorid vorgenommen wird, und es werden 27,75 g Acetylcyclohexansulfonylperoxyd,
was 0,0004% an aktivem Sauerstoff, bezogen auf das eingesetzte Monomere, entspricht, zugesetzt.
Nach einer Vorpolymerisation von 1 Stunde 15 Minuten bei einer Temperatur von 62° C, was
einem relativen Druck von 9,5 bar entspricht, ist der Katalysator mit rascher Zersetzung praktisch zerstört,
und das Vorpolymerisat wird in das Endpolymerisationsgefäß überführt, das vorher dem üblichen
Reinigungsverfahren für die Polymerisation von Vinylchlorid unterworfen wurde. Weiterhin werden
500 kg Vinylchlorid sowie 200 g Azodiisobutyronitril als Katalysator mit langsamer Zersetzung (was
0,02%, bezogen auf das Reaktionsmedium, entspricht) zugesetzt. Die Polymerisationsreaktion wird
11 Stunden lang bei einer Temperatur von 62° C fortgesetzt, was einem relativen Innendruck von
9,5 bar entspricht. Nach Entgasung des nicht umgesetzten Monomeren ergibt sich bei einer Ausbeute
von 70,2% ein Polymerisat, dessen Schüttdichte bei 0,55 liegt. Die Korngrößenverteilung des Polymerisats
ist in Tabelle X angegeben:
630 : | Tabelle | X | Sieb (μ) 315 i 250 |
200 | 160 | 100 | |
99 ί | 500 j | 400 | 98 96 | 92 | 88 | 4 | |
% Feinanteile | 99 J | 98 | |||||
Vergleicht man die nach dem Vergleichsversuch B und den Beispielen 7 und 8 erhaltenen Ergebnisse,
so stellt man folgendes fest:
daß beim gleichen Gesamtumsetzungsgrad einerseits die Gesamtreaktionsdauer bei Beispiel 8
geringer ist, das unter Benutzung eines Paares von Katalysatoren durchgeführt wurde;
daß die Korngrößenverteilung des nach Beispiel 8 erhaltenen Polymerisats besonders eng ist; 88% der Partikeln besitzen Abmessungen unterhalb von 160 Mikron, und 84% der Partikeln besitzen Abmessungen von 100 bis 160 Mikron.
daß die Korngrößenverteilung des nach Beispiel 8 erhaltenen Polymerisats besonders eng ist; 88% der Partikeln besitzen Abmessungen unterhalb von 160 Mikron, und 84% der Partikeln besitzen Abmessungen von 100 bis 160 Mikron.
Bei diesem Beispiel wird mit der im Vergleichsversuch B beschriebenen Vorrichtung gearbeitet. Der
Vorpolymerisationsvorgang wird an einer Monomerenmenge durchgeführt, die ein Drittel der der
Polymerisation in der zweiten Stufe unterworfenen Reaktionsmasse ausmacht. Auch beim vorliegenden
Versuch wird ein Paar von Katalysatoren verwandt, einer mit rascher Zersetzung für die Vorpolymerisation,
der andere mit langsamer Zersetzung für die Endpolymerisation.
385 kg Vinylchlorid werden in das Vorpolymerisationsgefäß eingeführt, wobei die Reinigung dieser
Vorrichtung durch Entgasung von 35 kg Vinylchlorid erfolgt, und es werden 19,425 g Acetylcyclohexansulfonylperoxyd
zugegeben, was 0,0004% aktiven Sauerstoffes, bezogen auf das eingesetzte Monomere,
entspricht.
Nach einer Vorpolymerisation von 1 Stunde 15 Minuten, die bei einer erhöhten Rührgeschwindigkeit
von 720 U/min vorgenommen wurde, lag die Temperatur bei 62° C, der relative Innendruck bei
9,5 bar. Der Katalysator mit rascher Zersetzung war praktisch zerstört, und zu diesem Zeitpunkt wurde
das Vorpolymerisat in das vorher gereinigte und mit 700 kg Vinylchlorid beschickte Endpolymerisationsgefäß
überführt, zusammen mit 140 g Azodiisobutyronitril als Katalysator mit langsamer Zersetzung.
Die Reaktion wurde 12 Stunden lang bei einer Temperatur von 62° C fortgeführt, was einem relativen
Druck von 9,5 bar entspricht.
Nach Entgasung des nicht umgesetzten Monomeren ergibt sich mit einer Ausbeute von 69,3%
ein pulverförmiges Polymerisat, dessen Schüttdichte bei 0,47 liegt. Die Korngrößenverteilung des erhaltenen
Polymerisats ist in Tabelle XI aufgeführt:
630
500
400
Sieb (μ)
315 j 250
315 j 250
200
160
100
Feinanteile
99
99
98
98
94
25
Vergleicht man die nach dem Vergleichsversuch B und den Beispielen 7, 8 und 9 erhaltenen Ergebnisse,
so stellt man fest:
daß die Schüttdichte des erhaltenen Polymeren nach Beispiel 9 einerseits geringer ist als die in
dem Vergleichsversuch B und den Beispielen 7 und 8 ersichtlichen;
daß andererseits die Korngrößenverteilung des nach Beispiel 9 erhaltenen Polymerisats sich
über einen geringfügig größeren Bereich erstreckt und daß die mittlere Abmessung der
Partikeln größer ist, da nur 80% dieser Partikeln Abmessungen aufweisen, die geringer als
200 Mikron sind, und daß 55%· dieser Partikeln Abmessungen zwischen 160 und 200 Mikron
aufweisen.
Der Versuch gemäß Beispiel 9 wird mit den vorstehend genannten Werten wiederholt, indem eine
Rührgeschwindigkeit von 1420 U/min bei der Vorpolymerisation angewandt wird. Es ergibt sich dann
die folgende Korngrößenverteilung:
630 | Tabelle | XIl | Sieb (μ) 315 I 250 |
200 | 160 | 100 | |
99 | 500 | 400 | 98 96 | 90 | 80 ! | 5 | |
% Feinanteile | 99 | 99 | |||||
Die Schüttdichte des erhaltenen Polymerisats liegt ebenfalls bei 0,47, der Korngrößenbereich ist jedoch
enger als der des nach Beispiel 9 erhaltenen und in Tabelle XI oben beschriebenen Produktes. Tatsächlich
haben 90% der Partikeln Abmessungen unterhalb von 200 Mikron, 80%· dieser Partikeln besitzen
Abmessungen unter 160 Mikron, und 75% besitzen Abmessungen zwischen 100 und 160 Mikron.
Bei diesem Beispiel arbeitet man ebenfalls mit der im Vergleichsversuch B genannten Vorrichtung. Es
wird eine Mischpolymerisation einer Monomerenmasse auf der Basis von Vinylchlorid und eines anderen
Comonomeren, im vorliegenden Falle von Vinylacetat, durchgeführt. Die Vormischpolymerisation
wird an einer Comonomerenmenge durchgeführt, die der Hälfte der Gesamtmenge der zu copolymerisierenden
Monomeren entspricht.
In das Vorpolymerisationsgef äß werden 525 kg Vinylchlorid eingeführt, wobei die Reinigung dieser
Vorrichtung durch Entgasung mit 50 kg Vinylchlorid und 25 kg Vinylacetat durchgeführt wird; ebenfalls
werden 27,75 g Acetylcyclohexansulfonylperoxyd eingesetzt, was 0,0004% an Reaktionssauerstoff,
bezogen auf die eingesetzten Monomeren, entspricht. Nach einer Vorpolymerisation von 1 Stunde
15 Minuten bei einer erhöhten Rührgeschwindigkeit von 720 U/min, einer Temperatur von 62° C und
einem relativen Innendruck von 9,5 bar, wobei der
Katalysator mit schneller Zersetzung praktisch zerstört wird, wird das Vorpolymerisat, in dem keine
weitere Polymerisation mehr stattfindet, in das vorher gereinigte und mit 475 kg Vinylchlorid und 25 kg
Vinylacetat sowie 200 g Azodiisobutyronitril als Katalysator mit langsamer Zersetzung beschickte
Endpolymerisationsgefäß eingespeist, wobei der Katalysatoranteil 0,02%, bezogen auf den gesamten
Einsatz, entspricht. Die Reaktion wird 10 Stunden bei einer Temperatur von 62° C fortgesetzt, was
einem relativen Innendruck von 9,5 bar entspricht. Dies führt zu einer Reaktionsgesamtzeit von
11 Stunden 15 Minuten.
Nach Entfernung der nicht umgesetzten Monomeren durch Entgasen ergibt sich bei einer Ausbeute
von 73,2% ein Mischpolymerisat mit einer Schüttdichte von 0,66, dessen K-Wert bei 56 liegt.
Die Korngrößenverteilung des Mischpolymerisatproduktes wird im folgenden in Tabelle XIII gegeben:
630 | Tabelle XIII | Sieb (μ) 315 ' 250 |
200 | 160 | 100 | |
99 | 500 400 | 98 95 | 87 | 72 | 2 | |
°/o Feinanteile | 99 98 | |||||
Man stellt fest, daß 87% der Partikeln Abmessungen unter 200 Mikron aufweisen und daß 70% ao
dieser Partikeln in ihren Abmessungen zwischen 100 und 160 Mikron liegen.
Vergleichsversuch C
Im folgenden wird zum Vergleich die Beschreibung eines Versuches der Polymerisation in Masse
von Vinylchlorid in zwei Stufen, d. h. der Vorpolymerisation und der eigentlichen Polymerisation, gegeben,
der in Anwesenheit eines einzigen Katalysators an der Gesamtmenge der Reaktionsmasse durchgeführt
wurde.
In einem vertikalen Vorpolymerisationsgefäß mit 2001 Fassungsvermögen aus nichtrostendem Stahl,
das mit einem Turbinenrührwerk, bekannt unter der Bezeichnung »Typhon« (vgl. Fußnote zu Vergleichsversuch
A) versehen ist, werden 187 kg Vinylchlorid eingeführt, wobei die Reinigung dieser Vorrichtung
durch Entgasung von 17 kg Vinylchlorid erfolgt, und danach werden 30,6 g bzw. 0,018% — bezogen auf
das Monomere — Azodiisobutyronitril zugesetzt. Die Drehgeschwindigkeit des Rührwerkes »Typhon« (vgl.
Fußnote zu Vergleichsversuch A) im Vorpolymerisationsgefäß wird auf 720 U/min eingestellt.
Die Temperatur des Reaktionsmediums wird schnell auf 62° C gebracht, was einem relativen
Innendruck von 9,5 bar im Vorpolymerisationsgefäß entspricht.
Nach einer Vorpolymerisation von 3 Stunden wird die Monomeren-Vorpolymerisat-Mischung mit Hilfe
der Schwerkraft über ein Rohr aus rostfreiem Stahl mit etwa 50 mm Durchmesser in ein Endpolymerisationsgefäß
gegeben, das aus einem stationären Autoklav aus nichtrostendem Stahl mit einem Fassungsvermögen
von 500 1 besteht, welcher eine horizontale Achse aufweist und mit einem Rührwerk der
Bauart mit »Vollrahmen« ausgestattet ist. Die Geschwindigkeit des Rührwerkes wird auf 30 U/min
eingestellt.
Vor der Speisung mit der Monomeren-Vorpolymerisat-Mischung wird das Endpolymerisationsgefäß
zur Entfernung von Sauerstoff durch Verdampfung von 20 kg Vinylchlorid gespült. Man läßt kaltes
Wasser in dem Doppelmantel des Endpolymerisationsgefäßes zum Zeitpunkt der Überführung der
Vorpolymerisat-Monomeren-Mischung umlaufen, um den größtmöglichen Gradienten der Temperatur und
des Druckes zwischen Vorpolymerisationsgefäß und Endpolymerisationsgefäß zu erhalten. Die Dauer der
Überführung der Mischung liegt unter 1 Minute. Bei der Beendigung der Umfüllung wird die Verbindung
zwischen Vorpolymerisationsgefäß und Endpolymerisationsgefäß mittels eines hierzu vorgesehenen
Schiebers verschlossen.
Die Temperatur der Mischung während der Reaktion wird rasch auf 62° C gebracht und die Polymerisation
13 Stunden lang fortgesetzt.
Nach Entfernung des nicht umgesetzten Monomeren durch Entgasen ergibt sich ein pulverförmiges
Polymerisat bei einer Ausbeute von 70% und einem K-Wert von 62, bei einer Schüttdichte von 0,56.
Die erhaltene Korngrößenverteilung wird in Tabelle XIV dargestellt.
630
500
Sieb (μ)
315 ! 250
200
160
100
Feinanteile
98
98
95
95
82
60
Es wird nach einem in der Beschreibung erläuterten modifizierten Verfahren nach der Erfindung gearbeitet.
Die Gesamtanordnung der verwandten Vorrichtung ist die gleiche wie im Vergleichsversuch C
beschrieben.
Der Teil des Vinylchlorids, der der Vorpolymerisation ausgesetzt wird, stellt die Hälfte der gesamten
Reaktionsmasse dar, die später der Endpolymerisation ausgesetzt wird.
In das Vorpolymerisationsgefäß führt man 110 kg Vinylchlorid und 20 g Azodiisobutyronitril als Katalysator
ein, was 0,02%, bezogen auf den Teil des Monomeren, der der Vorpolymerisation unterworfen
wird, entspricht, wobei die Vorrichtung durch Entgasung von 10 kg Vinylchlorid durchspült und gereinigt
wird. Die Reaktionsbedingungen, d. h. Tem-
109 524/361
peratur, Druck und Rührgeschwindigkeit, sind identisch mit den im Vergleichsversuch C beschriebenen.
Nach einer Vorpolymerisation von 2 Stunden 45 Minuten wird das Vorpolymerisat in das Endpolymerisationsgefäß
gegeben, das vorher üblichen Reinigussverfahren unterworfen wurde. Das zu polymerisierende
Reaktionsmedium wird durch 100 kg Vinylchlorid und 20 g Azodiisobutyronitril, was
0,0211Zo, bezogen auf die zusätzlich zugegebenen
100 kg Vinylchlorid, entspricht, vervollständigt. Die Geschwindigkeit des Rührwerkes mit »Vollrahmen«
wird auf 30 U/min eingestellt. Die Endpolymerisationsreaktion in der durch das Vorpolymerisat angeimpften
Reaktionsmasse wird 12 Stunden 15 Minuten lang fortgesetzt, was zu einer Reaktionsgesamtzeit
von 15 Stunden führt.
Nach Entfernung des nicht umgesetzten Monomeren durch Entgasen ergibt sich bei einer Ausbeute
von 71,8% ein pulverförmiges Polymerisat mit einem K-Wert von 62 und mit einer Schüttdichte von 0,55.
Die erhaltene Korngrößenverteilung ist in Tabelle XV angegeben:
630 | Tabelle | XV | Sieb (μ) 315 . 250 |
200 | 160 | 100 | |
99 | 500 | 400 | 97 95 | 93 | 90 | 1 | |
0Zo Feinanteile | 99 | 98 | |||||
Man stellt fest, daß das Polymerisatprodukt einen besonders schmalen Korngrößenbereich aufweist,
der, bezogen auf das nach Vergleichsversuch C erhaltene Produkt, verbessert ist. Praktisch besitzen
890Zo der Partikeln Abmessungen zwischen 100 und 160 Mikron.
Dieses Beispiel wurde nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung durchgeführt, wobei die
Vorpolymerisation zusätzlich in Anwesenheit eines Katalysators mit schneller Zersetzung und die Endpolymerisation
in Anwesenheit eines Katalysators mit langsamer Zersetzung durchgeführt wurde, wobei
im übrigen die Reaktionsbedingungen die gleichen wie bei Beispiel 12 waren.
Die verwendete Vorrichtung ist die gleiche wie die im Vergleichsversuch C beschriebene. Der Teil des
Vinylchlorids, der der Vorpolymerisation unterworfen
wird, ist hinsichtlich des absoluten Wertes und hinsichtlich des Verhältnisses zur behandelten Gesamtmasse
mit demjenigen nach Beispiel 12 identisch.
110 kg Vinylchlorid und 5,55 g Acetylcyclohexansulfonylperoxyd als Katalysator, was 0,00040Zo an
aktivem bzw. Reaktionssauerstoff, bezogen auf den Teil der Monomerenmasse, die der Vorpolymerisation
unterworfen wird, entspricht, werden in das Vorpolymerisationsgefäß gegeben, wobei dieses Gefäß
durch Entgasung von 10 kg Vinylchlorid gereinigt wurde. Wie bei den vorhergehenden Beispielen wird
die Geschwindigkeit des Typhon-Rührwerks (vgl. Fußnote zu Vergleichsversuch A) auf 720 UZmin eingestellt.
Die Temperatur wird schnell auf 62° C gebracht und dort gehalten, was einem relativen Innendruck
von 9,5 bar entspricht.
Nach einer Stunde und 15 Minuten war der Katalysator mit schneller Zersetzung praktisch zerstört,
das Vorpolymerisat wird in das vorher gereinigte Endpolymerisationsgefäß gebracht und mit 100 kg
Vinylchlorid und 40 g Azodiisobutyronitril als Katalysator mit langsamer Zersetzung beschickt, was
0,020Zo, bezogen auf das zu polymerisierende Reaktionsmedium,
entspricht. Die Geschwindigkeit des Rührwerkes mit »Vollrahmen« wird auf 30 UZmin
eingestellt. Die Temperatur wird auf 62° C gebracht und dort gehalten, was einem Innendruck von 9,5 bar
entspricht. Die Polymerisationsreaktion wird IIV2 Stunden lang fortgesetzt, was zu einer Reaktionsgesamtzeit
von 12 Stunden 45 Minuten führt.
Nach Entfernung des nicht umgesetzten Monomeren durch Entgasen ergibt sich bei einer Ausbeute
von 70,60Zo ein pulverförmiges Polymerisat mit dem
K-Wert von 62, dessen Schüttdichte bei 0,56 liegt.
Die erhaltene Korngrößenverteilung wird in Tabelle XVI gegeben:
630 | Tabelle | XVI | Sieb (μ) 315 250 |
200 | 160 | 100 | |
99 | 500 | 400 ' | 98 97 |
I
92 i |
90 | 2 | |
0Zo Feinanteile | 99 | I 99 ! |
|||||
Vergleicht man die in dem Vergleichsversuch C Tatsächlich besitzen 900Zo der Partikeln Abmes-
und den Beispielen 12 und 13 erhaltenen Ergebnisse, sungen unter 160 Mikron und 880Zo dieser Partikeln
so stellt man fest, 60 Abmessungen zwischen 100 und 160 Mikron.
daß für den gleichen Gesamtumsetzungsgrad einerseits die Gesamtreaktionsdauer im Beispiel
13 geringer ist, bei dem mit einem Paar von Katalysatoren gearbeitet wird;
daß die Korngrößenverteilung des nach Beispiel 13 erhaltenen Polymerisats ebenfalls im engen Bereich liegt.
daß die Korngrößenverteilung des nach Beispiel 13 erhaltenen Polymerisats ebenfalls im engen Bereich liegt.
Dieser Versuch wird in der im Vergleichsversuch C beschriebenen Vorrichtung durchgeführt. Die Vorpolymerisation
wird an einem Anteil des Vinylchlorids durchgeführt, der einem Drittel der später
zu polymerisierenden Reaktionsmasse entspricht. Auch wird beim vorliegenden Versuch ein Paar von
Katalysatoren eingesetzt, einer als Katalysator mit rascher Zersetzung für die Vorpolymerisation, der
andere als Katalysator mit langsamer Zersetzung für die Endpolymerisation.
77 kg Vinylchlorid und 3,885 g Acetylcyclohexansulfonylperoxyd, was 0,0004% aktiven Sauerstoffs
— bezogen auf das eingesetzte Monomere — entspricht, werden in das Vorpolymerisationsgefäß
eingeführt, wobei die Reinigung dieses Gefäßes durch
Entgasung von 7 kg Vinylchlorid durchgeführt wurde.
Nach einer Vorpolymerisation von einer Stunde 15 Minuten, die bei einer erhöhten Rührgeschwindigkeit
von 720 U/min, bei einer Temperatur von 62° C und einem relativen Innendruck von 9,5 bar durchgeführt
wurde, wonach der Katalysator mit schneller
Zersetzung praktisch zerstört war, wird das Vorpolymerisat, in dem keine Polymerisation mehr stattfand,
in das vorher gereinigte und mit 140 kg Vinylchlorid und 42 g Azodiisobutyronitril als Katalysator mit
langsamer Zersetzung beschickte Endpolymerisationsgefäß gegeben, was — bezogen auf das gesamte
eingesetzte Monomere — 0,02% entspricht. Die Reaktion wird I2V2 Stunden bei einer Temperatur von
62° C, entsprechend einem relativen Innendruck von 9,5 bar, fortgesetzt.
Nach Entfernung des nicht umgesetzten Monomeren durch Entgasen ergibt sich bei einer Ausbeute
von 69,7% ein Polymerisat, dessen Schüttdichte bei 0,49 liegt. Die Korngrößenverteilung des Produktes
ist in Tabelle XVII wiedergegeben:
630 | Tabelle | XVII | Sieb (μ) 315 250 |
200 ι | 160 | 100 | |
99 | 500 : | 400 , | 97 ί 92 | ! 78 ! | 22 | 4 | |
% Feinanteile | 98 | 98 \ | |||||
Vergleicht man die bei dem Vergleichsversuch C und den Beispielen 12 bis 14 erhaltenen Ergebnisse,
so stellt man fest:
daß die Schüttdichte des nach Beispiel 14 erhaltenen Polymerisats einerseits geringer ist als
die nach Vergleichsversuch C und den Beispielen 12 und 13 erhaltenen;
daß die Korngrößenverteilung des Produktes nach Beispiel 14 geringfügig breiter ist und daß die mittlere Abmessung der Partikeln größer ist, da nur 78% dieser Partikeln Abmessungen unter 200 Mikron und 56% Abmessungen zwischen 160 und 200 Mikron aufweisen.
daß die Korngrößenverteilung des Produktes nach Beispiel 14 geringfügig breiter ist und daß die mittlere Abmessung der Partikeln größer ist, da nur 78% dieser Partikeln Abmessungen unter 200 Mikron und 56% Abmessungen zwischen 160 und 200 Mikron aufweisen.
Man polymerisiert wie im Beispiel 14, jedoch bei einer Rührgeschwindigkeit von 1440 U/min während
der Vorpolymerisation.
Man beobachtet dabei die folgende Korngrößenverteilung:
Tabelle XVIII
630
500 400
Sieb (μ)
315 250
315 250
200
160
100
% Feinanteile
99
99
99
98
97
78
Die Schüttdichte des Polymerisationsproduktes liegt ebenfalls bei 0,49, die Korngrößenverteilung
liegt jedoch in einem schmaleren Bereich als bei dem in Tabelle XVII beschriebenen Produkt. Tatsächlich
besitzen 91% der Partikeln Abmessungen unter 200 Mikron, 78% Abmessungen unter 160 Mikron
und 74% Partikeln Abmessungen zwischen 100 und 160 Mikron.
Dieser Versuch wird ebenfalls in der im Vergleichsversuch C beschriebenen Vorrichtung durchgeführt.
Es handelt sich hier um eine Mischpolymerisation einer Comonomerenmasse aus Vinylchlorid und
Vinylacetat. Die Vormischpolymerisation wird an einem Anteil der Comonomerenmassen entsprechend
der Hälfte der zu copolymerisierenden Gesamtreaktionsmasse durchgeführt.
105 kg Vinylchlorid und 5 kg Vinylacetat werden in das Vorpolymerisationsgefäß eingeführt, wobei
die Reinigung bzw. Spülung des Gefäßes durch Entgasung mit 10 kg Vinylchlorid erfolgt; ebenfalls
werden 5,55 g Acetylcyclohexansulfonylperoxyd eingesetzt, was 0,0004% an aktivem Sauerstoff, bezogen
auf die eingesetzten Monomeren, entspricht.
Nach einer Vorpolymerisation von 1 Stunde 15 Minuten bei einer erhöhten Rührgeschwindigkeit
von 720 U/min, einer Temperatur von 62° C und einem relativen Innendruck von 9,5 bar, wonach der
Katalysator mit rascher Zersetzung praktisch zerstört war, wurde das Vorpolymerisat, in dem keine Polymerisation
mehr stattfand, in das vorher gereinigte und mit 95 kg Vinylchlorid, 5 kg Vinylacetat und
40 g Azodiisobutyronitril als Katalysator mit langsamer Zersetzung, (was 0,02% — bezogen auf die
Gesamtbeschickung an Monomeren — entspricht) beschickte Endpolymerisationsgefäß gegeben. Die
Reaktion wird während 10 Stunden 15 Minuten bei einer .Temperatur von 62° C, entsprechend einem
relativen Innendruck von 9,5 bar, fortgesetzt, was zu einer Gesamtreaktionszeit von IIV2 Stunden
führt.
I 645 112
Nach Entfernung der nicht umgesetzten Mono- dichte von 0,68 und einem K-Wert von 56. Die Kornmeren
durch Entgasen ergibt sich bei einer Ausbeute größenverteilung des erhaltenen Mischpolymerisates
von 75,2% ein Mischpolymerisat mit einer Schutt- ist in Tabelle XIX angegeben:
630 | Tabelle | XIX | Sieb (μ) 315 250 |
200 j | 160 | 100 | |
99 | 500 | 400 | I 96 94 |
85 j | 62 | 1 | |
°/o Feinanteile | 98 ι | 98 | |||||
Man stellt fest, daß 85 % der Partikeln Abmessungen
von weniger als 200 Mikron und 61 % der Partikeln Abmessungen zwischen 100 und 160 Mikron
aufweisen.
Vergleichsversuch D
Aus Vergleichsgründen wird im folgenden ein Versuch der Polymerisation in Masse von Vinylchlorid
in zwei Stufen, nämlich der Vorpolymerisation und der eigentlichen Polymerisation angegeben,
die in Anwesenheit eines einzigen Katalysators an der gesamten Reaktionsmasse vorgenommen wird.
Es wird mit einem vertikalen Vorpolymerisationsgefäß
mit 2001 Fassungsvermögen aus rostfreiem Stahl gearbeitet, das mit einem Rührwerk ausgestattet
ist, welches aus einer Turbine besteht, die in der Industrie unter dem Namen »Typhon« (vgl. Fußnote
zu Vergleichsversuch A) bekannt ist, einen Durchmesser von 180 mm besitzt und mit 710 U/min dreht.
In dieses Vorpolymerisationsgefäß werden 187 kg Vinylchlorid eingeführt, wobei die Spülung bzw.
Reinigung des Gefäßes durch Entgasung von 17 kg Vinylchlorid erfolgt und 30,6 g, d. h. 0,018% — bezogen
auf das Monomere — an Azodiisobutyronitril als Katalysator.
Die Temperatur des Reaktionsmediums im Vorpolymerisationsgefäß
wird schnell auf 62° C gebracht, was einem relativen Druck von 9,5 bar im Vorpolymerisationsgefäß
entspricht.
Nach einer Vorpolymerisation von 2 Stunden wird das Monomeren-Vorpolymerisat-Gemisch mit Hilfe
der Schwerkraft in ein Endpolymerisationsgefäß übergeben, das aus einem Autoklav der horizontalen,
stationären Bauart mit einem Fassungsvermögen von 500 1 besteht und mit einem Rührwerk
— bestehend aus einer »FragmentrahmenÄ-Rührvorrichtung — versehen ist, wobei die Schaufelblattsegmente
zusätzlich mit Abstreichern versehen sind, die mit der Wand des Polymerisationsgefäßes in Berührung
kommen.
Von der Überführung der Monomeren-Vorpolymerisat-Mischung wird das Endpolymerisationsgefäß vom darin enthaltenen Sauerstoff durch Verdampfen von 20 kg Vinylchlorid gereinigt.
Von der Überführung der Monomeren-Vorpolymerisat-Mischung wird das Endpolymerisationsgefäß vom darin enthaltenen Sauerstoff durch Verdampfen von 20 kg Vinylchlorid gereinigt.
In dem Doppelmantel des Polymerisationsgefäßes läßt man zum Zeitpunkt des Überganges der Monomeren-Vorpolymerisat-Mischung
kaltes Wasser umlaufen, um den Temperatur- und Druckgradienten zwischen Vorpolymerisationsgefäß und Endpolymerisationsgefäß
möglichst groß zu machen. Die Dauer der Überführung der Mischung liegt unter einer
Minute.
Ist die Übergabe beendet, so wird die Verbindung zwischen Vorpolymerisationsgefäß und Endpolymerisationsgefäß
mittels eines im Eintritt des Polymerisationsgefäßes angeordneten Ventils geschlossen.
Die Drehgeschwindigkeit des Rührwerkes wird auf 8 U/min eingestellt.
Die Temperatur im Inneren der Endpolymerisationsvorrichtung wird 14 Stunden ebenfalls bei 62° C
gehalten.
Nach dieser Zeit wird das nicht umgesetzte Monomere verdampft, es ergibt sich nach Entleeren des
Polymerisationsgefäßes bei einer Ausbeute von 72,6%, bezogen auf das Monomere, ein pulverförmiges
Polymerisat mit dem K-Wert 62. Die Schüttdichte des Polymerisatpulvers liegt bei 0,58.
In Tabelle XX ist die Korngrößenverteilung des Produktes angegeben.
630
400
Sieb (μ)
315 I 250
315 I 250
200
160
% Feinanteile 99,5
98
96
84,5
27
Es wird mit den gleichen Vorrichtungen wie denen im Vergleichsversuch D gearbeitet.
Der Teil des Vinylchlorids, der der Vorpolymerisation unterworfen wurde, stellt die Hälfte der später
in der Endpolymerisation vorliegenden Gesamtreaktionsmasse dar.
110 kg Vinylchlorid und 20 g Azodiisobutyronitril als Katalysator, was 0,02 % — bezogen auf den Teil
der Monomermasse, die der Vorpolymerisation unterworfen wurde — entspricht, werden in das Vorpolymerisationsgefäß
gegeben, wobei die Reinigung dieses 60
Gefäßes durch Entgasung mit 10 kg Vinylchlorid erfolgt. Die Reaktionsbedingungen, d. h. Temperatur,
Druck und Rührgeschwindigkeit, sind identisch mit denen nach Vergleichsversuch D.
Nach einer Vorpolymerisation von 2V2 Stunden
wird das Vorpolymerisat in das Endpolymerisationsgefäß gegeben, das vorher den üblichen Reinigungsverfahren
unterworfen wurde, und das zu polymerisierende Reaktionsmedium wird mit 100 kg Vinylchlorid
und 20 g Azodiisobutyronitril vervollständigt, was 0,02% — bezogen auf das Reaktionsmedium — entspricht. Die Geschwindigkeit des
»Fragmentrahmen«-Rührwerks wird auf 8 U/min
I 645
eingestellt. Die Polymerisationsreaktion des durch das Vorpolymerisat angeimpften Mediums wird
12 Stunden 45 Minuten lang fortgesetzt, was zu einer Gesamtreaktionsdauer von 15 Stunden 15 Minuten
führt.
Nach Entfernung des nicht umgesetzten Monomeren durch Entgasen ergibt sich bei einer Ausbeute
von 70,7 % ein pulverförmiges Polymerisat mit dem K-Wert von 62, dessen Schüttdichte bei 0,56
liegt.
Die Korngrößenverteilung wird in Tabelle XXI aufgeführt:
630 | Tabelle | XXI | Sieb (μ) 315 ! 250 |
200 | 160 | 100 | |
99 | 500 | 400 | i 97 94 |
I 92 ' |
89 | 2 | |
0Zo Feinanteile | 98 , | 98 j | |||||
Es wird festgestellt, daß das Polymerisatprodukt eine Korngrößenverteilung in besonders engem Bereich
aufweist, die gegenüber dem nach Vergleichsversuch D erhaltenen Produkt verbessert ist. Praküslch
liegen 87% der Partikeln in den Abmessungen zwischen 100 und 160 Mikron.
Bei diesem Beispiel wird die Vorpolymerisation in Anwesenheit eines Katalysators mit schneller Zer-Setzung
vorgenommen und die Endpolymerisation der Reaktionsmasse in Anwesenheit eines Katalysators
mit langsamer Zersetzung.
Die verwendete Einrichtung ist die gleiche wie die im Vergleichsversuch D beschriebene.
Der Teil des Vinylchlorids, der der Vorpolymerisation unterworfen wird, ist hinsic'htlich des absoluten
Wertes und im Verhältnis zur Gesamtmasse zu dem nach Beispiel 17 identisch.
110 kg Vinylchlorid und 5,55 g Acetylcyclohexansulfonylperoxyd
als Katalysator, was 0,0004% an aktivem Sauerstoff — bezogen auf die der Vorpolymerisation
unterworfene Monomerenmasse — entspricht, werden in das Vorpolymerisationsgefäß eingeführt,
wobei dieses Gefäß durch Entgasung von 10 kg Vinylchlorid gereinigt wurde. Wie bei dem
Vergleichsversuch D und dem Beispiel 17 wird die Geschwindigkeit des »Typhon«-Rührwerkes (vgl.
Fußnote zu Vergleichsversuch A) auf 710 U/min eingestellt. Die Temperatur wird schnell auf 62° C gebracht,
was einem relativen Innendruck von 9,5 bar entspricht.
Nach 1 Stunde und 15 Minuten ist der Katalysator mit schneller Zersetzung praktisch zerstört, und das
Vorpolymerisat wird in das vorher gereinigte und mit 100 kg Vinylchlorid und 40 g Azodiisobutyronitril
als Katalysator mit langsamer Zersetzung, was 0,02% — bezogen auf die zu polymerisierende
Gesamtreaktionsmasse — entspricht, beschickte Endpolymerisationsgefäß gegeben. Die Geschwindigkeit
des »Fragmentrahmen«-Rührwerkes wird auf 8 U/min eingestellt. Die Temperatur wird auf 62° C
gebracht und bei diesem Wert gehalten, was einem relativen Innendruck von 9,5 bar entspricht. Die
Polymerisationsreaktion wird 11 Stunden 15 Minuten lang fortgesetzt, was eine Gesamtreaktionszeit von
12 Stunden 30 Minuten ergibt.
Nach Entfernung des nicht umgesetzten Monomeren durch Entgasen ergibt sich bei einer Ausbeute
von 71,2% ein pulverförmiges Polymerisat mit dem K-Wert von 62, dessen Schüttdichte bei 0,56 liegt.
Die erhaltene Korngrößenverteilung ist in Tabelle XXII wiedergegeben:
630
500 400
Sieb (μ)
315 ! 250
315 ! 250
200
160
100
% Feinanteile
99
99 99
97
96
89
Vergleicht man die nach dem Vergleichsversuch D und den Beispielen 17 und 18 erhaltenen Ergebnisse,
so stellt man fest:
daß für den gleichen Gesamtumsetzungsgrad die Gesamtreaktionszeit bei Beispiel 18 niedriger
liegt, nach dem mit einem Paar von Katalysatoren gearbeitet wird,
daß andererseits die Korngrößenverteilung des Polymerisatproduktes nach Beispiel 18 ebenfalls
in einem engen Bereich liegt.
Tatsächlich liegen 89% der Partikeln in ihren Abmessungen unter 160 Mikron und 88% dieser Partikeln
in den Abmessungen zwischen 100 und 160 Mikron.
Bei diesem Versuch arbeitet man mit der im Vergleichsversuch D beschriebenen Vorrichtung. Die
Polymerisationsreaktion wird an einem Anteil des Vinylchlorids vorgenommen, der einem Drittel der
Gesamtreaktionsmasse entspricht, die später der Endpolymerisationsreaktion unterworfen wird. Ebenfalls
wird beim vorliegenden Versuch ein Paar von Katalysatoren eingesetzt, wobei der eine mit rascher Zersetzung
für die Vorpolymerisation, der andere mit langsamer Zersetzung für die Endpolymerisation verwendet
wird.
77 kg Vinylchlorid und 3,885 g Acetylcyclohexansulfonylperoxyd, was 0,0004% an aktivem Sauerstoff,
bezogen auf das eingesetzte Monomere, entspricht, werden in das Vorpolymerisationsgefäß eingeführt,
wobei die Reinigung dieses Gefäßes durch Entgasen mit 7 kg Vinylchlorid vorgenommen wurde.
Nach einer Vorpolymerisation von 1 Stunde 15 Minuten bei erhöhter Rührgeschwindigkeit von
710 U/min, bei einer Temperatur von 62° C und
109 524/361
einem Innendruck von 9,5 bar, wonach der Katalysator mit schneller Zersetzung praktisch zerstört war,
wird die Polymerisatmasse, in der keine Polymerisation mehr stattfindet, in das vorher gereinigte und
mit 140 kg Vinylchlorid beschickte Endpolymerisationsgefäß gegeben. Gleichzeitig werden in das Endpolymerisationsgefäß
42 g Azodiisobutyronitril als Katalysator mit langsamer Zersetzung gegeben, was 0,02%, bezogen auf die gesamte eingesetzte Monomerenmenge,
entspricht. Die Reaktion wird 12 Stunden 45 Minuten lang bei einer Temperatur von 62° C
fortgesetzt, was einem relativen Innendruck von 9,5 bar entspricht.
Nach Entfernung des nicht umgesetzten Monomeren durch Entgasen ergibt sich bei einer Ausbeute
von 69,4%, bezogen auf das gesamte eingesetzte Monomere, ein pulverförmiges Polymerisat, dessen
Schüttdichte bei 0,48 und dessen K-Wert bei 62 liegt.
Die Korngrößenverteilung des Produktes ist in Tabelle XXIII gegeben.
Tabelle XXIII
630
400
Sieb (μ)
315 I 250
315 I 250
200
160
100
°/o Feinanteile
98
98 | 96 | 91 | 80 | 20 |
Vergleicht man die bei dem Vergleichsversuch D und den Beispielen 17 bis 19 erhaltenen Ergebnisse,
so stellt man fest:
daß die Schüttdichte des Polymerisatproduktes nach Beispiel 19 geringer ist als die nach dem
Vergleichsversuch D und den Beispielen 17 und 18 erhaltenen,
daß die Korngrößenverteilung des Produktes nach Beispiel 19 geringfügig breiter ist und daß.
die mittleren Partikelabmessungen höher liegen, da nur 80 % dieser Partikeln in den Abmessungen
unter 200 Mikron und 60% in den Abmessungen zwischen 160 und 200 Mikron liegen.
Der Versuch wird unter den Bedingungen des Beispiels 19 durchgeführt, jedoch bei einer erhöhten
Rührgeschwindigkeit von 1420 U/min während der Vorpolymerisation.
Die Korngrößenverteilung ist wie folgt:
630 | Tabelle | XXIV | Siel 315 |
■> (μ) 250 |
200 | 160 | 100 | |
99 | 500 | 400 ] | 97 | 97 | 92 | 75 | 5 | |
% Feinanteile | 99 | I 99 I |
||||||
Die Schüttdichte des Polymerisatproduktes liegt ebenfalls bei 0,48, der Bereich der Korngrößenverteilung
ist jedoch enger als der des in Tabelle XXIII beschriebenen Produktes.
Tatsächlich liegen 92% der Partikeln in den Abmessungen unter 160 Mikron und 70% dieser Partikeln
in den Abmessungen zwischen 100 und 160 Mikron.
Bei diesem Versuch arbeitet man ebenfalls mit der im Vergleichsversuch D beschriebenen Vorrichtung.
Es geht hier um eine Mischpolymerisation einer Comonomerenmasse, die aus Vinylchlorid und Vinylacetat
besteht. Die Vorpolymerisation wird an einem Anteil der Comonomerenmasse vorgenommen, der
der Hälfte der gesamten zu polymerisierenden Reaktionsmasse entspricht.
105 kg Vinylchlorid und 15 kg Vinylacetat werden in das Vorpolymerisationsgefäß gegeben, wobei die
Reinigung des Gefäßes durch Entgasung mit 10 kg Vinylchlorid erfolgt; außerdem werden 5,55 g Acetylcyclohexansulfonylperoxyd
eingesetzt, was 0,0004% an aktivem Sauerstoff, bezogen auf die eingesetzten Monomeren, entspricht.
Nach einer Vorpolymerisation von 1 Stunde 15 Minuten bei einer erhöhten Rührgeschwindigkeit
von 710 U/min, bei einer Temperatur von 62° C und einem relativen Innendruck von 9,5 bar war der
Katalysator mit rascher Zersetzung praktisch zerstört, und die Polymerisatmasse, in der keine Polymerisation
mehr stattfand, wurde in das vorher gereinigte und mit 95 kg Vinylchlorid, 5 kg Vinylacetat
und 40 g Azodiisobutyronitril als Katalysator mit langsamer Zersetzung, was 0,02% — bezogen auf die
gesamte Beschickung — entspricht, beschickte Reaktionsgefäß gegeben. Die Reaktion wird 10 Stunden
15 Minuten bei einer Temperatur von 62° C entsprechend einem relativen Innendruck von 9,5 bar
fortgesetzt, was einer Gesamtreaktionszeit von IIV2 Stunden entspricht.
Nach dem Verdampfen der nicht umgesetzten Monomeren ergibt sich bei einer Ausbeute von
73,6% ein Mischpolymerisat mit der Schüttdichte von 0,66, dessen K-Wert bei 56 liegt.
Die Korngrößenverteilung des Mischpolymerisatproduktes ist in Tabelle XXV gegeben:
630
400
Sieb (μ)
315 250
315 250
200
160
100
°/o Feinanteile
99
97
96
92
58
Man stellt fest, daß 84% der Partikeln in den Abmessungen unter 200 Mikron und 56°/o der Partikeln
in den Abmessungen zwischen 100 und 160 Mikron liegen.
Vergleichsversuch E
Aus Vergleichsgründen wird im folgenden die Besdhreibung eines Polymerisationsversuches in Masse
von Vinylchlorid in zwei Stufen, nämlich in der eigentlichen Polymerisation, gegeben, die in Anwesenheit
eines einzigen Katalysators am gesamten Reaktionsmedium vorgenommen wurde.
Es wird mit einem vertikalen Vorpolymerisationsgefäß mit 10001 Fassungsvermögen aus rostfreiem
Stahl gearbeitet, der mit einem Rührwerk, bestehend aus einer Turbine vom Typ »Typhon« (vgl. Fußnote
zu Vergleidhsversuch A), ausgestattet ist, deren Durchmesser 300 mm beträgt, die bei 720 U/min
dreht. In dieses Polymerisationsgefäß werden 880 kg Vinylchlorid (der Reinigungsvorgang des Vorpolymerisationsgefäßes
wird nach Entgasung mit 80 kg Vinylchloridmonomer durchgeführt) und 144 g Azodiisobutyromtril
als Katalysator, d.h. 0,018%, bezogen auf das Monomere, eingeführt. Die Temperatur
der Reaktionsmischung im Vorpolymerisationsgefäß wird rasch auf 62° C gebracht, was einem relativen
Innendruck von 9,5 bar im Vorpolymerisationsgefäß entspricht.
Nach einer Vorpolymerisation von 2 Stunden wird die Monomeren-Polymerisat-Mischung mit Hilfe der
Schwerkraft in ein vertikales, stationäres Endpolymerisationsgefäß mit 2 m3 Fassungsvermögen aus
rostfreiem Stahl gegeben, das mit einem in der Nähe der Wände vorbeistreichenden Rührwerk ausgestattet
ist, welches aus einer Rührvorrichtung mit nichtrostendem Stahlband in Form von Schraubenspiralen
besteht.
ίο Selbstverständlich war das Endpolymerisationsgefäß
vor der Übergabe einer Reinigung unter Anwendung von 80 kg Vinylchlorid ausgesetzt worden.
Die Dauer der Überführung der Mischung lag etwa bei 1 Minute.
Die Rührgeschwindigkeit im Endpolymerisationsgefäß wird auf 10 U/min eingestellt. Die während
des Endpolymerisationsvorganges beobachtete Temperatur lag bei 62° C, was einem Innendruck von
9,5 bar entspricht.
Die Dauer der Endpolymerisation liegt bei 13 Stunden, was zu einer Reaktionsgesamtzeit (Vorpolymerisation
und Endpolymerisation) von 15 Stunden führt.
Bei einer Ausbeute von 70,8 % ergibt sich ein pulverförmiges Polymerisat mit dem K-Wert von 62. Die Schüttdichte des Polymerisats liegt bei 0,52. In Tabelle XXVI wird im folgenden die Korngrößenverteilung des erhaltenen Polymerisats angegeben:
Bei einer Ausbeute von 70,8 % ergibt sich ein pulverförmiges Polymerisat mit dem K-Wert von 62. Die Schüttdichte des Polymerisats liegt bei 0,52. In Tabelle XXVI wird im folgenden die Korngrößenverteilung des erhaltenen Polymerisats angegeben:
630 | Tabelle | XXVI | Siel 315 |
3 (μ) 250 |
200 | 160 | 100 | |
99 | : 500 : | 400 I | 98 | 97 | 93 , | 90 | 1 | |
fl/o Feinanteile | 98 ! | 98 I | ||||||
Wie ersichtlich, besitzt das Polymerisat eine Korngrößenverteilung
in schmalem Bereich im unteren Teil der Korngrößenkurve, wobei der Hauptteil der
Partikelabmessungen von über 100 Mikron und unter 160 Mikron aufweist.
Man erhält Ergebnisse, die vergleichbar mit den vorgenannten sind, wenn man im Endpolymerisationsgefäß
eine Rührgeschwindigkeit von 5 U/min wählt.
Die bei diesem Beispiel verwandte Vorrichtung ist die gleiche wie bei Vergleidhsversuch E.
Der Teil des Vinylchlorids, der der Vorpolymerisation unterworfen wird, stellt die Hälfte der Reaktionsgesamtmasse
dar, die später der Endpolymerisation ausgesetzt wird.
In das Vorpolymerisationsgefäß werden 550 kg Vinylchlorid eingeführt (die Reinigung des Gefäßes
erfolgt durch Entgasung mit 50 kg Vinylchlorid), und 100 g Azodiisobutyronytril als Katalysator, was
0,02% — bezogen auf den Teil der Monomerenmasse, die der Vorpolymerisation ausgesetzt ist —
entspricht. Die Reaktionsbedingungen, d. h. Temperatur, Druck und Rührgeschwindigkeit, sind identisch
mit denen im Vergleichsversuch E.
Nach einer Vorpolymerisation von 2 Stunden wird das Vorpolymerisat in das Endpolymerisationsgefäß
gegeben, das vorher mit 550 kg Vinylchlorid und 100 g Azodiisobutyronitril, was 0,01% — bezogen
auf die gesamte, die Endpolymerisation erleitende Reaktionsmasse — entspricht, beschickt wurde und
der üblichen Reinigung durch Entgasung von 50 kg Vinylchlorid ausgesetzt worden war.
Die Geschwindigkeit des Rührwerkes, das von der Bauart »mit einem in Schraubenspiralen aufgewickelten,
in der Nähe des Autoklavs verlaufenden Bandes« ist, wird auf 10 U/min eingestellt. Die Polymerisationsreaktion
des durch das Vorpolymerisat angeimpften Reaktionsmediums wird 12 Stunden lang fortgesetzt, was zu einer Reaktionsgesamtzeit von
14 Stunden führt.
Nach Verdampfen des nicht umgesetzten Monomeren ergibt sich bei einer Ausbeute von 73,2%, ein
pulverförmiges Polymerisat mit dem K-Wert von 62 und einer Schüttdichte von 0,62.
Die Verteilung des Korngrößenproduktes ist im folgenden in Tabelle XXVII gegeben:
Tabelle XXVTI
630
500 !
Sieb (μ)
315 ' 250
315 ' 250
200
160
100
% Feinanteile
99
99
98
97
Vergleicht man die obigen Resultate mit denen nach Vergleichsversuch E, so stellt man fest:
daß die Schüttdichte des erhaltenen Polymerisates nach Beispiel 22 merklich höher als bei
dem nach Vergleichsversuch E erhaltenen Polymeren liegt;
daß die Korngrößenverteilung des Polymerisats ebenfalls in sehr engem Bereich liegt.
Tatsächlich besitzen 88 °/o der Partikeln Abmessungen
unter 160 Mikron und 87% dieser Partikeln Abmessungen zwischen 100 und 160 Mikron.
Bei diesem Beispiel wird die Vorpolymerisation in Anwesenheit eines Katalysators mit schneller Zersetzung
und die Endpolymerisation der Reaktionsmischung in Anwesenheit eines Katalysators mit
langsamer Zersetzung, und zwar unter gleichen Reaktionsbedingungen, durchgeführt.
Die bei diesem Versuch eingesetzte Vorrichtung ist die gleiche wie bei Vergleichsversuch E.
Der Teil des Vinylchlorids, der der Vorpolymerisation ausgesetzt wird, ist hinsichtlich des absoluten
Wertes und des Verhältnisses mit demjenigen nach Beispiel 22 identisch.
550 kg Vinylchlorid werden in das Vorpolymerisationsgefäß eingeführt (die Reinigung des Gefäßes
erfolgt durch Entgasen mit 50 kg Vinylchlorid) sowie 27,75 g Acetylcycldhexansulfonylperoxyd als Katalysator,
was 0,0004 °/o an aktivem Sauerstoff — bezogen den der Vorpolymerisation ausgesetzten Teil
der Monomerenmasse — entspricht.
Wie bei dem Vergleichsversuch E und dem Beispiel 22 wird die Geschwindigkeit der Rührvorrichtung
»Typhon« (vgl. Fußnote zu Vergleichsversuch A) auf 720 U/min eingestellt. Die Temperatur wird rasch
auf 62° C gebracht und bei diesem Wert gehalten, was einem relativen Innendruck von 9,5 bar ent-
lo spricht.
Nach 1 Stunde und 15 Minuten war der Katalysator mit rascher Zersetzung praktisch zerstört, und
das Vorpolymerisat wurde in das vorher gereinigte und mit 500 kg Vinylchlorid und 200 g Azodiisobutyronitril
als Katalysator mit langsamer Zersetzung beschickte Endpolymerisationsgefäß gegeben, was
0,02 °/o, bezogen auf die gesamte eingesetzte Vinylchloridmenge, entspricht. Die Geschwindigkeit der
Rührvorrichtung der Bauart mit einem in Schrauben-
zo spiralen in der Nähe der Wände der Vorrichtung vorbeistreichenden Bandes wird auf 10 U/min eingestellt.
Die Temperatur wird auf 62° C gebracht und bei diesem Wert gehalten, was einem relativen Innendruck
von 9,5 bar entspricht. Die Polymerisationsreaktion wird 11 Stunden 15 Minuten lang fortgesetzt,
was einer Reaktionsgesamtdauer von 12 Stunden 30 Minuten entspricht.
Nach Verdampfen des nicht umgesetzten Monomeren ergibt sich bei einer Ausbeute von 72,8% ein
pulverförmiges Polymerisat mit dem K-Wert von 62 und einer Schüttdichte von 0,63.
Die Korngrößenverteilung wird in Tabelle XXVIII gegeben.
Tabelle XXVIII
630
500
400
Sieb (μ)
315 i 250
200
160
100
% Feinanteile
99
99
98
98
98
91
Vergleicht man die vorstehend erhaltenen Ergebnisse mit denen nach dem Vergleichsversuch E und
dem Beispiel 22, so stellt man fest,
daß die Korngröße des Polymerisats ebenfalls in sehr engem Bereich liegt; tatsächlich liegt der
Hauptteil der Partikeln in den Abmessungen über 100 Mikron und unter 160 Mikron;
daß ein sehr ähnlicher Umsetzungsgrad sich ergibt, wobei die Reaktionsgesamtdauer niedriger ist als beim Beispiel mit zwei Katalysatoren; daß die Schüttdichte des nach Beispiel 23 erhaltenen Polymerisates ähnlich der des nach Beispiel 22 erhaltenen Polymerisates ist.
daß ein sehr ähnlicher Umsetzungsgrad sich ergibt, wobei die Reaktionsgesamtdauer niedriger ist als beim Beispiel mit zwei Katalysatoren; daß die Schüttdichte des nach Beispiel 23 erhaltenen Polymerisates ähnlich der des nach Beispiel 22 erhaltenen Polymerisates ist.
60
Man arbeitet mit der im Vergleichsversuch E beschriebenen Vorrichtung. Die Vorpolymerisationsreaktion
wird an einem Anteil des Vinylchlorids vorgenommen, der einem Drittel der gesamten, die Endpolymerisationsreaktion
erleidenden Reaktionsmasse entspricht. Auch hier arbeitet man mit einem Paar von Katalysatoren, einem mit rascher Zersetzung für
die Vorpolymerisation und dem anderen mit langsamer Zersetzung für die Endpolymerisation.
385 kg Vinylchlorid (die Reinigung der Vorrichtung wurde durch Entgasung von 35 kg Vinylchloridmonomer
vorgenommen) und 19,425 g Acetylcyclohexansulfonylperoxyd werden eingesetzt, was
0,0004 % an aktivem Sauerstoff, bezogen auf das eingesetzte Monomere, entspricht.
Nach einer Vorpolymerisation von 1 Stunde 15 Minuten, die bei einer erhöhten Rührgeschwindigkeit
von 720 U/min vorgenommen wurde, wobei die Temperatur bei 62° C .und der relative Innendruck bei
9,5 bar lagen, war der Katalysator mit schneller Zersetzung praktisch zerstört, und die Vorpolymerisatmasse,
in der keine Polymerisation mehr stattfand, wurde in das vorher gereinigte und mit 700 kg
Vinylchloridmonomer und 210 g Azodiisobutyronitril als Katalysator mit langsamer Zersetzung beschickte
Endpolymerisationsgefäß gegeben. Die Reaktion wurde 11 Stunden 45 Minuten lang bei einer
Temperatur von 62° C entsprechend einem relativen Druck von 9,5 bar fortgesetzt.
Nach Verdampfen des nicht umgesetzten Mono-
I 645
meren ergibt sich bei' einer Ausbeute von 70,2%
— bezogen auf das gesamte eingesetzte Monomere— ein pulverförmiges Polymerisat, dessen Schüttdichte
bei 0,50 und dessen K-Wert bei 62 liegt. Die Korngrößenverteilung
des Produktes ist in Tabelle XXIX angegeben:
630 | Tabelle XXIX | 400 | Siel 315 |
0 (μ) 250 |
200 | 160 | 100 | |
99 | 500 | 98 | 97 | 92 | 80 | 25 | 2 | |
% Feinanteile | 98 | |||||||
Vergleicht man die vorstehend erhaltenen Ergebnisse mit denen nach Vergleichsversuch E und
nach den Beispielen 22 und 23, so stellt man fest: für diesen Versuch in einem breiteren Bereich
liegt.
daß die Schüttdichte des nach Beispiel 24 er- Es wird wie beim Beispiel 24 gearbeitet, jedoch
haltenen Polymerisats geringer ist als die des mit einer erhöhten Rührgeschwindigkeit während der
nach Beispiel 22 und 23 erhaltenen; Vorpolymerisation von 1440 U/min,
daß die Korngrößenverteilung des Polymerisats 20 Man stellt folgende Korngrößenverteilung fest:
Tabelle XXX | % Feinanteile | 630 | 500 | 400 | Sieb (μ) 315 j 250 |
200 | 160 | 100 |
99 | 99 | 99 | 98 95 | 90 | 80 | 1 |
Die Schüttdichte des Polymerisatproduktes liegt ebenfalls bei 0,50. Man stellt fest, daß die Korngrößenverteilung
des Polymerisats in erheblich engerem Bereich liegt als die des nach Beispiel 24 erhaltenen
Produktes. Tatsächlich liegen 80% der Partikeln in ihren Abmessungen unter 160 Mikron, und
79% dieser Partikeln liegen zwischen 100 und 160 Mikron.
Dieser Versuch wird in der im Vergleichsversuch E beschriebenen Vorrichtung durchgeführt Es handelt
sich um eine Mischpolymerisation einer Comonomerenmasse, bestehend aus Vinylchlorid und Vinylacetat.
Die Vorpolymerisation wird an einem Anteil der Comonomerenmasse durchgeführt, die der Hälfte
der Menge der zu copolymerisierenden Gesamtreaktionsmasse entspricht.
525 kg Vinylchlorid (die Reinigung des Gefäßes erfolgte durch Entgasung mit 50 kg Vinylchlorid),
75 kg Vinylacetat und 27,75 g Acetylcycldhexansulfonylperoxyd wurden in das Vorpolymerisationsgefäß
eingeführt, was — bezogen auf die eingesetzten Monomeren — 0,0004% an aktivem Sauerstoff entspricht.
Nach einer Vorpolymerisation von 1 Stunde 15 Minuten bei einer erhöhten Rührgeschwindigkeit von
720 U/min, einer Temperatur von 62° C und einem relativen Innendruck von 9,3 bar, wonach der Katalysator
mit schneller Zersetzung praktisch zerstört war, wird die Vorpolymerisatmasse, in der kerne
Polymerisation mehr stattfand, in das Endpolymerisationsgefäß gegeben, das vorher gereinigt und mit
475 kg Vinylchlorid, 25 kg Vinylacetat und 200 g Azodiisobutyronitril als Katalysator mit langsamer
Zersetzung beschickt worden war, was 0,02% — bezogen auf die Gesamtcharge — entspricht.
Während 9 Stunden 45 Minuten wird die Reaktion bei einer Temperatur von 62° C, entsprechend einem
relativen Innendruck von 9,3 bar, fortgesetzt, was zu einer Reaktionsgesamtzeit von 11 Stunden führt.
Nach dem Verdampfen der nicht umgesetzten Monomeren ergibt sich bei einer Ausbeute von
74,1% ein Mischpolymerisat mit der Schüttdichte von 0,69 und einem K-Wert von 56.
Die Korngrößenverteilung ist in Tabelle XXXI angegeben:
Tabelle XXXI | % Feinanteile | 630 | 500 | 400 | Sieb (μ) 315 I 250 |
200 | 160 | 100 |
99 | 99 | 98 | 98 95 | 90 | 75 | 1 |
Man stellt fest, daß 90% der Partikeln mit ihren Abmessungen unter 200 Mikron und 74% dieser
Partikeln in den Abmessungen zwischen 100 und 160 Mikron liegen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Polymerisation von Vinylchlorid, allein oder zusammen mit anderen Monomeren,
in Masse in Gegenwart von freie Radikale bildenden Katalysatoren in zwei mit verschiedenen
Vorrichtungen durchgeführten Stufen, wobei in der ersten Stufe in einem Vorpolymerisationsgefäß
unter Rühren bei erhöhter Geschwindigkeit bis zum Erhalt einer Vorpolymerisatmasse
mit einem Monomerenumsetzungsgrad von 7 bis 15% vorpolymerisiert wird und dann
109524/361
in der zweiten Stufe in einem oder mehreren anderen Polymerisationsgefäßen unter langsamer
Durchführung, die jedoch zur Sicherstellung einer guten Thermoregelung der Reaktionsmasse bis
zum Polymerisationsende ausreichend hoch eingestellt wird, weiterpolymerisiert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß in der zweiten Stufe mit einer Reaktionsmasse weiterpolymerisiert
wird, die aus der Vorpolymerisatmasse und einer zusätzlichen Monomerenmenge besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe eine Monomerenmenge
eingesetzt wird, die mindestens ein Drittel des Gewichtes der Gesamtmenge der in
der zweiten Stufe zu polymerisierenden Reaktionsmasse ausmacht.
3. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe eine Monomerenmenge
eingesetzt wird, die ein Drittel bis die Hälfte der Gesamtmenge der Reaktionsmasse
in der zweiten Stufe beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Stufe in Gegenwart
eines Katalysators, der sich unter den herrschenden Reaktionsbedingungen schnell zersetzt, und
die zweite Stufe in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt wird, der sich unter den herrschenden
Bedingungen langsam zersetzt.
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