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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbessern der Qualität eines Ölvolumens einer Hydraulikanordnung, insbesondere für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Hydraulikanordnung für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges, mit einem Ölvolumen und mit einer Steuereinrichtung, die dazu ausgebildet ist, ein solches Verfahren durchzuführen.
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Antriebsstränge für Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, beinhalten in der Regel eine Hydraulikanordnung. Diese kann im einfachsten Fall ein Ölvolumen eines Getriebes beinhalten, wobei das Öl zur Schmierung und/oder Kühlung von Komponenten des Getriebes verwendet wird.
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Moderne Antriebsstränge beinhalten ferner automatisierte Komponenten, wie eine automatisierte Kupplungsanordnung und/oder ein automatisiertes Getriebe. Hierbei werden Hydraulikanordnungen verwendet, um solche Komponenten automatisiert zu betätigen. In Kupplungsanordnungen, die eine nasslaufende Lamellenkupplung beinhalten, dient ein Ölvolumen ferner dazu, zwischen den Lamellen für eine hinreichende Schmierung und für ein hinreichende Kühlung zu sorgen, um Drehmomente übertragen zu können. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine solche nasslaufende Reibkupplung als Anfahrkupplung Verwendung findet, also im Schlupfbetrieb hohe Drehmomente zu übertragen sind.
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Das Öl in derartigen Hydraulikanordnungen unterliegt naturgemäß einem gewissen Verschleiß. Hierbei können mit der Zeit aufgrund von Abnutzung an Getriebe- oder Kupplungskomponenten Metallpartikel in das Ölvolumen gelangen. Auch können andere Verunreinigungen mit der Zeit das Ölvolumen belasten. In manchen Fällen können Ölfilter dafür sorgen, dass derartige Verunreinigungen herausgefiltert werden. Bei metallischen Partikeln können Magnete verwendet werden, um solche Metallpartikel lokal an einer unproblematischen Stelle zu halten.
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Auch andere Arten von Verunreinigungen können in dem Ölvolumen enthalten sein, beispielsweise andere Fluide.
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Ähnliche Probleme treten neben den Ölen, die in Kupplungs- und/oder Getriebeanordnungen verwendet werden, auch in Ölen auf, wie sie als Schmiermittel für Verbrennungsmotoren verwendet werden.
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Vor dem obigen Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Verbessern der Qualität eines Ölvolumens einer Hydraulikanordnung anzugeben, insbesondere für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges. Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Hydraulikanordnung anzugeben.
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Die obige Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Verbessern der Qualität eines Ölvolumens einer Hydraulikanordnung, insbesondere für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges, mit den Schritten, einen Indikator zu erfassen, der angibt, dass ein die Qualität des Ölvolumens beeinflussender Stoff innerhalb des Ölvolumens vorhanden sein kann, und das Ölvolumen derart zu beeinflussen, dass der Stoff von dem Ölvolumen getrennt wird, so dass die Qualität des Ölvolumens verbessert wird.
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Ferner wird die obige Aufgabe gelöst durch eine Hydraulikanordnung für ein Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges, mit einem Ölvolumen und mit einer Steuereinrichtung, die dazu ausgebildet ist, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen.
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Durch das Erfassen des Indikators wird festgestellt, wann ein Beeinflussen des Ölvolumens sinnvoll ist, um das Verfahren zum Verbessern der Qualität des Ölvolumens durchzuführen.
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Der Indikator kann ein zeitlicher Indikator sein, ein Abnutzungsindikator, der sich beispielsweise auf eine Fahrleistung des Antriebsstranges bezieht, ein Messindikator oder ein Indikator, bei dem eine oder mehrere Zustandsgrößen erfasst werden, um auf dieser Grundlage einen Stoffeintragsparameter zu ermitteln, der angibt, ob in dem Ölvolumen ein die Qualität beeinflussender Stoff vorhanden sein kann.
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Die Frage, ob in dem Ölvolumen ein solcher beeinflussender Stoff vorhanden ist, kann sich darauf beziehen, dass der Stoff überhaupt vorhanden ist, oder auch darauf, dass ein Stoff in einer Menge vorhanden ist, die einen gewissen akzeptablen Schwellenwert überschreitet.
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Die Qualität ist ein sich auf den Einsatzzweck beziehendes Kriterium und bezieht sich insbesondere darauf, dass das Öl möglichst verunreinigungsfrei ist.
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Das Ölvolumen ist vorzugsweise ein abgeschlossenes Ölvolumen, beispielsweise ein Öl einer Getriebeanordnung und/oder ein Öl einer Kupplungsanordnung, insbesondere einer nasslaufenden Lamellenkupplungsanordnung eines Kraftfahrzeugantriebsstranges. Das Öl kann jedoch auch ein Schmieröl für einen Verbrennungsmotor sein.
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Der Stoff, der die Qualität des Ölvolumens beeinflusst, kann ein Feststoff sein. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Stoff jedoch um ein Fluid, das beispielsweise wasserbasiert sein kann.
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Das Fluid kann mit dem Öl vermischt sein, insbesondere in das Öl dispergiert sein.
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Das Fluid kann dabei die Qualität des Ölvolumens gegebenenfalls degradieren, wenn der Stoff in einer Menge in dem Öl vorhanden ist, die einen Schwellenwert überschreitet.
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Das Beeinflussen des Ölvolumens beinhaltet vorzugsweise, auf das Ölvolumen so einzuwirken, dass der darin enthaltene Stoff seinen Aggregatzustand ändert. Vorzugsweise erfolgt das Beeinflussen des Ölvolumens derart, dass ein darin enthaltenes Fluid verdampft.
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Der Stoff bzw. das Fluid in dem Ölvolumen kann auf verschiedene Art und Weise in das Ölvolumen eingetreten sein. Beispielsweise kann dies über eine Entlüftungsöffnung in einem Gehäuse der Hydraulikanordnung erfolgt sein, insbesondere eine Entlüftungsöffnung in einem Getriebe- oder einem Kupplungsgehäuse. Bei einem Betrieb des Kraftfahrzeuges in einer Umgebung mit erhöhter Luftfeuchtigkeit ist es generell denkbar, dass Luft über eine Entlüftungsöffnung in ein Gehäusevolumen eindringt und ein darin enthaltenes Fluid innerhalb des Gehäusevolumens kondensiert. Theoretisch sind auch Leckagen hin zu einem Kühlmittelbereich möglich. Das Fluid kann insbesondere auch ein Kühlmittel sein.
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Die obige Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
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Von besonderem Vorzug ist es, wenn das Beeinflussen des Ölvolumens beinhaltet, zumindest einen Teil des Ölvolumens zu erwärmen.
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Das Erwärmen des Ölvolumens erfolgt so, dass die Temperatur des Ölvolumens auf einen Wert ansteigt, der gegenüber einer nominalen Betriebstemperatur um wenigstens 10 °C erhöht ist, insbesondere um wenigstens 20 °C, vorzugsweise um wenigstens 30 °C erhöht ist. Die Betriebstemperatur beträgt dabei vorzugsweise 90 °C, insbesondere wenigstens 100 °C und vorzugsweise wenigstens 110 °C. Es versteht sich, dass das Erwärmen so erfolgt, dass eine maximale Betriebstemperatur des Öls nicht überschritten wird.
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Durch das Erwärmen ist es möglich, ein in dem Öl enthaltenes Fluid so zu beeinflussen, dass dieses seinen Aggregatzustand ändert, insbesondere verdampft. Hierbei ist es möglich, dass das verdampfte Fluid über eine Entlüftungsöffnung oder dergleichen austritt, so dass der Stoff von dem Ölvolumen getrennt wird.
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Das Beeinflussen des Ölvolumens erfolgt vorzugsweise jeweils für einen Zeitraum, der länger ist als 1 Minute und kürzer ist als 30 Minuten.
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Vorzugsweise liegt der Zeitraum in einem Bereich zwischen 3 Minuten und 20 Minuten.
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Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass der in dem Ölvolumen enthaltene Stoff hinreichend lange beeinflusst wird, um diesen aus dem Ölvolumen zu trennen.
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Insgesamt ist es ferner bevorzugt, wenn das Beeinflussen des Ölvolumens in Abständen durchgeführt wird.
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Das Beeinflussen des Ölvolumens kann dabei so erfolgen, dass der oben genannte Indikator erfasst wird, der dann das Beeinflussen des Ölvolumens einleitet.
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Der Abstand zwischen einzelnen Maßnahmen zur Beeinflussung des Ölvolumens liegt vorzugsweise in einem Bereich von wenigstens 24 Stunden. Das Beeinflussen des Ölvolumens wird folglich intermittierend durchgeführt. Die Abstände können zeitliche Abstände sein, können jedoch auch Abstände sein, die sich indirekt durch eine Laufleistung des Antriebsstranges ermitteln lassen. Ferner ist es möglich, das Beeinflussen des Ölvolumens aufgrund einer Messung oder einer Abschätzung einer Menge des Stoffes in dem Ölvolumen auszulösen, so dass der Abstand nicht fest ist, sondern variabel, je nach Stoffeintrag.
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Der Indikator kann dabei der Ablauf eines zeitlichen „Timers“ sein, kann jedoch auch der Ablauf einer vorbestimmten Laufleistung sein. Ferner kann der Indikator auf einer Messung beruhen oder auf einer Abschätzung. Eine Abschätzung einer Menge des Stoffes in dem Ölvolumen kann beispielsweise aufgrund verschiedener Zustandsgrößen erfolgen, wie nachstehend ausgeführt.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn das Beeinflussen des Ölvolumens in Abständen durchgeführt wird, die einer Laufleistung des Antriebsstranges von wenigstens 1.000 km entsprechen, maximal jedoch alle 25.000 km. Vorzugsweise erfolgt das Beeinflussen des Ölvolumens in Abständen von 2.000 km bis 15.000 km, insbesondere in einem Bereich von 3.000 km bis 10.000 km.
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Hierbei erfolgt das Beeinflussen des Ölvolumens in der Regel präventiv, wobei die Abstände so eingestellt sind, dass das Beeinflussen des Ölvolumens dann durchgeführt wird, wenn in einer Worst-Case-Betrachtungsweise eine toleranzüberschreitende Menge in dem Ölvolumen vorhanden sein könnte.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Beeinflussen des Ölvolumens in Abständen, die eine Funktion eines Stoffeintragsparameters sind.
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Hierbei wird darauf abgestellt, ob ein Stoffeintragsparameter das Beeinflussen des Ölvolumens anzeigt, also einen Indikator dafür darstellt, dass ein die Qualität des Ölvolumens beeinflussender Stoff innerhalb des Ölvolumens vorhanden oder in einer mehr als tolerablen Menge vorhanden sein kann.
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Der Stoffeintragsparameter kann auf einer Messung des Stoffes in dem Ölvolumen basieren, kann jedoch insbesondere auf einer Abschätzung der Menge des Stoffes in dem Ölvolumen basieren.
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Von besonderem Vorzug ist es, wenn der Stoffeintragsparameter eine Funktion von wenigstens einer Zustandsgröße bzw. Variablen ist, die ausgewählt ist aus wenigstens einer der folgenden Zustandsgrößen: Regen, Nässe/Feuchte, Luftdruck/Höhe, Antriebsstrang-Parameter, Kühlmittelinhalt/-verlust, Temperaturverlauf einer Temperatur des Ölvolumens, und/oder Fahrprofil des Kraftfahrzeuges.
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Die Funktion der wenigstens einen Zustandsgröße kann vorzugsweise eine Integration der Zustandsgröße beinhalten. Beispielsweise kann die Funktion darstellen, dass der Antriebsstrang über einen bestimmten Zeitraum im Regen gefahren ist. Ferner kann eine ähnliche Integration hinsichtlich des Fahrbetriebs bei Nässe bzw. Feuchte erfolgen. Auch kann der Luftdruck eine Rolle spielen, sowie die Höhe, in der Kraftfahrzeug betrieben werden.
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Der Antriebsstrang-Parameter kann beispielsweise ein Getriebeparameter sein, der beispielsweise ein Reibverhalten einer Kupplung beeinflusst. Beispielsweise kann der Antriebsstrang-Parameter ein Sportmodus sein oder eine Normal-Betriebsmodus. Bei einem Sportmodus ist es denkbar, dass eine Toleranzschwelle für einen Stoff in dem Ölvolumen reduziert wird.
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Auch ein Kühlmittelinhalt oder -verlust kann ein Indikator für einen Stoffeintrag sein. Ferner kann der Stoffeintragsparameter davon abhängen, wie der Verlauf der Temperatur des Ölvolumens in der Vergangenheit war. Wenn das Ölvolumen generell mit einer sehr niedrigen Temperatur betrieben worden ist, beispielsweise ausschließlich für sehr kurze Fahrtstrecken, bei denen das Getriebeöl nicht auf die Betriebsnenntemperatur erhöht wird, ist es denkbar, dass sich größere Stoffmengen in das Ölvolumen eingetragen haben. Wenn hingegen der Antriebsstrang für längere Zeit mit hoher Belastung und folglich mit hohen Temperaturen des Ölvolumens betrieben worden ist, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sich Stoffe der oben beschriebenen Art in dem Ölvolumen angesammelt haben.
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Auch das Fahrprofil des Kraftfahrzeuges kann dabei eine Rolle spielen, das beispielsweise durch Navigationsdaten ermittelbar ist.
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Mit anderen Worten kann aus einer oder mehrerer der oben genannten Zustandsgrößen ein Zeitpunkt ermittelt werden, wann ein Verfahren zum Beeinflussen des Ölvolumens durchgeführt wird, insbesondere ein Beeinflussungsschritt, bei dem das Ölvolumen erwärmt wird.
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Generell kann die Zustandsgröße beispielsweise auch beinhalten, dass das Erhöhen der Temperatur des Ölvolumens dann durchgeführt wird, wenn bei einem Fahrzyklus eine definierte Öltemperatur ohnehin überschritten wird, oder bevorzugt an warmen Tagen.
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Von besonderem Vorzug ist es, wenn der Stoffeintragsparameter eine Funktion von wenigstens einer Zustandsgröße ist, die durch wenigstens einen Sensor in dem Kraftfahrzeug erfassbar ist und/oder die in dem Kraftfahrzeug mittels Datenübertragung von außerhalb erfassbar ist.
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Beispielsweise kann der Sensor ein Temperatursensor sein. Ferner kann der Sensor ein Regensensor sein oder ein Nässe/Feuchtesensor und/oder ein Luftdruck- bzw. Höhensensor. Auch kann der Sensor das Kühlmittel erfassen.
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Ferner ist es denkbar, dass die Zustandsgröße mittels Datenübertragung von außerhalb erfassbar ist, also beispielsweise über das Internet. Hierbei können beispielsweise Wetterdaten berücksichtigt werden, beispielsweise Daten zur Umgebungstemperatur des Kraftfahrzeuges, zur Luftfeuchtigkeit in der Umgebung des Kraftfahrzeuges etc. Generell ist es auch denkbar, einen Fluidgehalt in dem Ölvolumen direkt sensorisch zu erfassen.
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Ferner ist es insgesamt vorteilhaft, wenn das Erwärmen des Ölvolumens durch wenigstens eine der folgenden Maßnahmen durchgeführt wird: Verringern einer Kühlleistung zum Kühlen des Ölvolumens; Erhöhen einer Verlustleistung des Antriebsstranges, wodurch sich ein Wärmeeintrag in das Volumen erhöht; und/oder Verringern einer Nachlaufzeit von wenigstens einer Kühlzeitspanne, bei der das Ölvolumen zur Kühlung von wenigstens einer Komponente des Antriebsstranges verwendet wird.
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Das Verringern der Kühlleistung zum Kühlen des Ölvolumens kann beispielsweise so erfolgen, dass gegenüber der nominalen Kühlleistung eine Verringerung um wenigstens 10 % erfolgt, insbesondere um wenigstens 20 %, vorzugsweise ≤ 100 %.
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Das Erhöhen der Verlustleistung kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass eine Reibleistung an einer nasslaufenden Reibkupplung erhöht wird. Die Reibleistung kann gegenüber einer nominalen Reibleistung um wenigstens 10 % erhöht werden, vorzugsweise um wenigstens 20 %, und insbesondere um weniger als 50 %.
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Die Nachlaufzeit kann gegenüber einer nominalen Nachlaufzeit um wenigstens 10 % verringert werden, bis hin zu 100 %.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Erwärmen des Ölvolumens durchgeführt, wenn eine Temperatur des Ölvolumens sich in einem hohen Temperaturbereich von wenigstens zwei unterschiedlichen Temperaturbereichen befindet und/oder wenn eine Umgebungstemperatur größer ist als 15 °C und/oder wenn eine Umgebungsluftfeuchtigkeit kleiner ist als 80 %.
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Die zwei unterschiedlichen Temperaturbereiche können beispielsweise ein Temperaturbereich < 80 °C und ein Temperaturbereich ≥ 80 °C sein.
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Insgesamt ist es ferner vorteilhaft, wenn das Ölvolumen innerhalb eines Gehäusevolumens eines Antriebsstranggehäuses des Antriebsstranges aufgenommen ist und wenn das Gehäusevolumen über eine Entlüftungseinrichtung mit einer Umgebung verbunden ist.
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Sofern der Stoff durch Erhöhen der Temperatur des Ölvolumens seinen Aggregatzustand ändert und verdampft, kann der Stoffdampf dann vorzugsweise über die Entlüftungseinrichtung entweichen.
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Durch das Abtrennen des Stoffes aus dem Ölvolumen kann insgesamt erreicht werden, dass sich das Reibverhalten des Ölvolumens verbessert. Demzufolge können die mittels des Ölvolumens gekühlten oder geschmierten Komponenten einer Getriebe- und/oder einer Kupplungsanordnung weniger abgenutzt werden. Dies führt zu einer Verringerung eines Eiseneintrages in das Öl. Demzufolge kann eine Ölalterung verzögert werden. Ölwechsel-Intervalle können verlängert werden.
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Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine intervallgerechte temporäre Erhöhung der Öltemperatur bzw. der Getriebetemperatur zu erreichen. Hierdurch kann in dem Öl enthaltenes Fluid verdampfen und über einen Getriebeentlüfter oder einen Kupplungsentlüfter entweichen.
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Das in dem Öl enthaltene Fluid kann insbesondere Wasser sein, kann jedoch auch ein Kühlmittel sein oder ein anderer fluidischer Stoff, der bei Temperaturen innerhalb des Maximaltemperaturbereiches des Ölvolumens seinen Aggregatzustand ändern kann.
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Vorzugsweise beinhaltet der Antriebsstrang des Kraftfahrzeuges ein automatisiertes Getriebe, insbesondere ein Doppelkupplungsgetriebe oder ein automatisiertes Schaltgetriebe. Generell ist die Erfindung auch bei allen anderen Automatikgetrieben verwendbar, insbesondere auch bei hybridisierten Automatikgetrieben.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung liegt darin, dass gegebenenfalls Kupplungslamellen einer nasslaufenden Lamellenkupplung, die mittels des Ölvolumens gekühlt oder geschmiert wird, in einer einfachen Version bereitgestellt werden können. In vielen Ausführungsformen ist es nicht notwendig, diese Lamellen hinsichtlich ihrer Oberflächenbeschaffenheit zu bearbeiten, beispielsweise zu nitrieren.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Antriebsstranges mit einer Hydraulikanordnung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
- 2 eine schematische Darstellung eines Flussdiagrammes zur Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist in schematischer Form ein Antriebsstrang für ein Kraftfahrzeug dargestellt und generell mit 10 bezeichnet.
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Der Antriebsstrang 10 beinhaltet einen Antriebsmotor 12, beispielsweise in Form eines Verbrennungsmotors, der innerhalb eines Motorgehäuses 13 aufgenommen ist.
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Ferner weist der Antriebsstrang 10 eine Reibkupplungsanordnung 14 auf, die innerhalb eines Kupplungsgehäuses 15 aufgenommen ist. Ein Eingang der Reibkupplungsanordnung 14, die insbesondere eine nasslaufende Lamellenkupplung beinhaltet, ist mit dem Antriebsmotor 12 verbunden. Ein Ausgang der Reibkupplungsanordnung 14 ist mit einer Getriebeanordnung 16 verbunden, die in einem Getriebegehäuse 17 aufgenommen ist.
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Die Getriebeanordnung 16 kann beispielsweise ein Stirnradgetriebe in Vorgelegebauweise sein.
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Die Reibkupplungsanordnung 14 und die Getriebeanordnung 16 können vorzugsweise automatisierte Komponenten sein und können durch ein Doppelkupplungsgetriebe gebildet sein.
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Ein Ausgang der Getriebeanordnung 16 ist mit einem Differential 18 verbunden, mittels dessen Antriebsleistung auf angetriebene Räder 20L, 20R verteilbar ist.
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Der Antriebsstrang 10 beinhaltet eine Hydraulikanordnung 21.
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In 1 ist dargestellt, dass dem Antriebsmotor 12 ein Fluidvolumen 22 zugeordnet ist, bei dem es sich um Schmieröl für einen Verbrennungsmotor handeln kann.
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Ferner ist dargestellt, dass der Reibkupplungsanordnung 14 und/oder der Getriebeanordnung 16 eine Fluidvolumen 24 zugeordnet ist. Die Reibkupplungsanordnung 14 und die Getriebeanordnung 16 können verschiedene Fluidvolumina beinhalten, können jedoch auch ein gemeinsames Fluidvolumen aufweisen. Entsprechend ist in 1 auch angedeutet, dass das Kupplungsgehäuse 15 und das Getriebegehäuse 17 voneinander abgetrennt sein können oder auch miteinander verbunden sein können.
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Die Hydraulikanordnung 21 beinhaltet einen Zustandsgrößensensor 26, der beispielsweise die Temperatur des Fluidvolumens 24 misst. Das Kupplungsgehäuse 15 und/oder das Getriebegehäuse 17 beinhalten eine Entlüftungsöffnung 28.
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Der Antriebsstrang 10 beinhaltet ein Getriebesteuergerät 30, das dazu ausgebildet ist, eine Zustandsgröße des Zustandsgrößensensors 26 zu messen, und dazu ausgebildet ist, Aktuatoren zum automatisierten Betätigen der Reibkupplungsanordnung 14 und/oder der Getriebeanordnung 16 anzusteuern.
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Ferner beinhaltet der Antriebsstrang 10 ein Motorsteuergerät 32, das beispielsweise dazu ausgebildet ist, eine motorisch angetriebene Drosselklappe und/oder eine Einspritzanlage eines Verbrennungsmotors 12 anzutreiben.
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Das Getriebesteuergerät 30 und das Motorsteuergerät 32 sind mit einem Fahrzeugsteuergerät 34 verbunden. Das Fahrzeugsteuergerät 34 kann beispielsweise mit einer Einrichtung zur Erfassung von Daten von außerhalb ausgebildet sein, beispielsweise mit einem Anschluss an ein Navigationsnetz und/oder das Internet 36. Über das Internet 36 kann ein Datenprovider 38 Daten für das Fahrzeugsteuergerät 34 und/oder das Getriebesteuergerät 30 und/oder das Motorsteuergerät 32 bereitstellen. Bei den Daten kann es sich beispielsweise um Wetterdaten handeln, um Navigationsdaten oder dergleichen.
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Das Getriebesteuergerät 30 ist vorzugsweise zum Durchführen eines Verfahrens zum Verbessern der Qualität des Ölvolumens 24 der Hydraulikanordnung 21 ausgebildet. Das Verfahren beinhaltet, einen Indikator zu erfassen, der angibt, dass ein die Qualität des Ölvolumens 24 beeinflussender Stoff innerhalb des Ölvolumens 24 vorhanden sein kann, und das Ölvolumen derart zu beeinflussen, dass der Stoff von dem Ölvolumen 24 getrennt wird, so dass die Qualität des Ölvolumens verbessert wird, wenn der Indikator erfasst wird.
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Der Stoff kann beispielsweise ein wasserbasiertes Fluid in dem Ölvolumen sein, wobei das Beeinflussen des Ölvolumens beinhaltet, das Ölvolumen auf eine Temperatur zu erwärmen, bei der sich ein Aggregatzustand des Stoffes bzw. Fluides in dem Ölvolumen ändert.
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In 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines Flussdiagrammes zur Durchführung eines solchen Verbesserungsverfahrens dargestellt.
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Das in 2 dargestellte Verfahren 50 beinhaltet einen Schritt S0, bei dem das Verfahren gestartet wird.
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Anschließend wird in einem Schritt S2 abgefragt, ob ein Indikator I erfasst worden ist, der angibt, dass ein die Qualität des Ölvolumens 24 beeinflussender Stoff innerhalb des Ölvolumens 24 vorhanden sein kann. Der Indikator I kann dann ausgelöst werden, wenn ein zeitlicher Timer abgelaufen ist, und/oder dann, wenn der Antriebsstrang 10 eine bestimmte Laufleistung absolviert hat.
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Ferner kann der Indikator dann ausgelöst werden, wenn ein Stoffeintragsparameter gemessen oder abgeschätzt wird, wobei der Stoffeintragsparameter eine Funktion wenigstens einer Zustandsgröße sein kann, die ausgewählt ist aus wenigstens einer der folgenden Zustandsgrößen: Regen, Nässe/Feuchte, Luftdruck/Höhe, Antriebsstrang-Parameter, Kühlmittelinhalt/-verlust, Temperaturverlauf einer Temperatur des Ölvolumens 24, und/oder Fahrprofil des Kraftfahrzeuges.
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Sofern der Indikator nicht erfasst wird, geht das Verfahren zum Beginn des Schrittes S2 zurück.
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Wenn der Indikator I erfasst wird, wird das Ölvolumen in einem Schritt S4 beeinflusst, insbesondere dadurch, dass eine Temperatur T des Ölvolumens erhöht wird.
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In einem Schritt S6 wird abgefragt, ob ein Zeitraum abgelaufen ist, für den das Beeinflussen des Ölvolumens durchzuführen ist. Der Zeitraum Δt1 ist vorzugsweise länger als 1 Minute und ist vorzugsweise kürzer als 30 Minuten.
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Wenn die Abfrage im Schritt S6 Nein ergibt, geht das Verfahren zurück zum Beginn des Schrittes S4, so dass die Temperatur weiter erhöht wird.
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Wenn die Abfrage im Schritt S6 ergibt, dass der Beeinflussungszeitraum abgelaufen ist, geht das Verfahren zurück zum Schritt S2, bei dem abgefragt wird, ob der Indikator aufgetreten ist.
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Durch das Durchführen des Erwärmens sollte der Indikator wieder zurückgesetzt sein.
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Demzufolge wird der Indikator erst dann wieder ausgelöst, wenn beispielsweise eine bestimmte Zeit abgelaufen ist, eine bestimmte Laufleistung des Antriebsstranges oder der Stoffeintragsparameter wieder eine Indikation für eine Durchführung des Ölvolumen-Beeinflussens ist.