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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Anzeigeeinrichtung eines Kraftfahrzeugs. Auf der Anzeigeeinrichtung wird eine graphische Bedienoberfläche (GUI – Graphical User Interface) angezeigt, mittels welcher ein portables mobiles Endgerät, beispielsweise ein Smartphone, bedient werden kann. Die Bedienoberfläche wird dabei durch Darstellungsdaten vorgegeben, die von dem Endgerät an das Kraftfahrzeug ausgesendet werden. Zu der Erfindung gehören auch ein entsprechendes portables mobiles Endgerät sowie eine Speichervorrichtung mit einem Programmcode zum Betreiben des mobilen Endgeräts.
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Um einem Benutzer über eine Bedienoberfläche Informationen mitzuteilen, können Ausgabetexte vorgesehen sein, die jeweils eine Information in Textform präsentieren, beispielsweise die Information „E-Mail empfangen”. Um die Bedienoberfläche dabei an die Bedürfnisse unterschiedlicher Benutzer anpassen zu können, kann vorgesehen sein, dass die Ausgabetexte in unterschiedlichen Sprachen ausgegeben werden können. Die gerade als aktiv eingestellte Sprache wird hier als die eingestellte Bediensprache bezeichnet. Beispielsweise kann ein Benutzer also zum Bedienen der Bedienoberfläche als Bediensprache Englisch oder Deutsch oder Französisch einstellen.
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Damit eine Bedienoberfläche mit umschaltbarer Bediensprache realisiert werden kann, müssen die Ausgabetexte in den jeweils auswählbaren Bediensprachen durch den Programmcode, welcher die Bedienoberfläche erzeugt, bereitgestellt werden. Dies kann aber bedeuten, dass zur Fertigstellung oder Bereitstellung des Programmcodes sämtliche Sprachen vor der finalen Freigabe des entsprechenden Benutzerprogramms bekannt sein und auch in dem Programmcode integriert sein müssen. Damit müssen aber alle verwendbaren Bediensprachen schon zu einem sehr frühen Entwicklungszeitpunkt bekannt sein, um in den Programmcode integriert werden zu können. Stellt man nach der Auslieferung oder dem Verkauf eines solchen Anwendungsprogramms fest, dass einige Nutzer gerne eine weitere, noch nicht implementierte Bediensprache auswählen oder einstellen würden, so ist die Neuentwicklung und erneute Auslieferung einer weiteren Version des Anwendungsprogramms nötig.
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Aus der
DE 10 2009 018 761 A1 ist hierzu ein Verfahren zur Aktualisierung von zumindest einer Softwarekomponente eines Kraftfahrzeugs bekannt. Die Softwarekomponente kann hierbei über eine drahtlose Kommunikationsverbindung in das Kraftfahrzeug übertragen und dort installiert werden.
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Aus der
JP 2004348545 A ist bekannt, in einem Bus während dessen Betriebs einen Busfahrplan von einem stationären Server aus in dem Bus zu installieren.
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Aus der
US 2012/0030512 A1 ist bekannt, ein Sprachpaket zum Anpassen einer Bediensprache nachträglich über eine Funkverbindung in einem Kraftfahrzeug zu installieren.
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Die bekannten Lösungen gehen davon aus, dass zum Bereitstellen einer neuen Bediensprache für eine Bedienoberfläche lediglich an einer Stelle im Kraftfahrzeug entsprechende Sprachinformationen bereitgestellt werden müssen. Bei der eingangs beschriebenen Konstellation ergibt sich aber das Problem, dass einerseits das mobile Endgerät bedient werden soll, aber andererseits die dazu bereitgestellte Bedienoberfläche auf einer Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs selbst angezeigt wird. Möchte man also die Bediensprache umstellen, so ist zum einen fahrzeugseitig die Anzeigeeinrichtung anzupassen und zum anderen endgeräteseitig ebenfalls die aktive Bediensprache korrekt einzustellen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer indirekten Bedienung eines portablen mobilen Endgeräts über eine Anzeigeeinrichtung eines Kraftfahrzeugs das Umstellen der Bediensprache zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figur offenbart.
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Die Erfindung geht davon aus, dass durch ein portables mobiles Endgerät die Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs gesteuert wird. Hierzu sendet das mobile Endgerät Darstellungsdaten, welche eine graphische Bedienoberfläche mit zumindest einem Ausgabetext beschreiben, über eine fahrzeuginterne Kommunikationsverbindung zum Anzeigen der Bedienoberfläche an die Anzeigeeinrichtung aus. Jeder Ausgabetext ist in der beschriebenen Weise in einer eingestellten aktiven Bediensprache verfasst, also z. B. Englisch. Bei dem portablen mobilen Endgerät kann es sich beispielsweise um eine Smartwatch oder einen Tablet-PC oder ein Smartphone handeln. Die fahrzeuginterne Kommunikationsverbindung kann funkbasiert oder kabelgebunden erfolgen. Beispielsweise kann das mobile Endgerät über eine Funkverbindung auf einem WLAN-Standard (WLAN – Wireless Local Area Network) oder Bluetooth die Darstellungsdaten an die Anzeigeeinrichtung übertragen. Eine drahtgebundene Verbindung kann beispielsweise auf dem Standard USB (Universal Serial Bus) realisiert sein.
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Um nun die Ausgabetexte mit geringem Aufwand in einer anderen Bediensprache auf der Bedienoberfläche im Kraftfahrzeug darstellen oder ausgeben zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass in dem Endgerät die Bedienoberfläche durch Templatedaten oder Schablonendaten beschrieben ist, welche ohne den zumindest einen Ausgabetext bereitgestellt werden, indem jeder Ausgabetext in den Schablonendaten durch eine jeweilige Textkennung repräsentiert ist. Mit Textkennung ist hier eine Text-ID gemeint, also eine Angabe, welcher Textinhalt repräsentiert ist. Beispielsweise kann für den Ausgabetext „Es ist ein Fehler aufgetreten!” als Textkennung vorgesehen sein „Fehlernachricht”. Getrennt von den Schablonendaten wird zu jeder Textkennung der jeweilige Ausgabetext in einem Textdatensatz in der besagten Bediensprache bereitgestellt. Es gibt also einen Textdatensatz, durch welchen jeder Textkennung ein jeweiliger Ausgabetext in einer vorbestimmten Bediensprache zugeordnet ist. Zu dem obigen Beispiel kann der Textdatensatz z. B. den Eintrag aufweisen: Fehlernachricht = „Es ist ein Fehler aufgetreten!”. Die anzuzeigenden Darstellungsdaten werden aus den Schablonendaten erzeugt, indem jede Textkennung aus den Schablonendaten durch den jeweiligen Ausgabetext aus dem Textdatensatz ersetzt wird. Somit lässt sich durch Bereitstellen eines Textdatensatzes in einer bestimmten Bediensprache einstellen oder festlegen, dass in dem Endgerät die Darstellungsdaten mit zumindest einem Ausgabetext erzeugt werden, der in der jeweiligen Bediensprache verfasst oder angegeben ist.
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Nun muss noch sichergestellt werden, dass mit geringem Aufwand auch die Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs die richtige Bediensprache verwendet. Hierzu ist vorgesehen, dass die Darstellungsdaten an eine Renderingeinheit der Anzeigeeinrichtung ausgesendet werden, welche die Darstellungsdaten unabhängig von der Bediensprache in graphische Anzeigebefehle umwandelt. Eine Renderingeinheit erzeugt aus den Darstellungsdaten unabhängig von deren Inhalt oder Semantik eine graphische Repräsentation, z. B. Pixeldaten. Eine Renderingeinheit kann beispielsweise durch einen sogenannten HTML-Renderer oder eine sogenannte Browser-Engine bereitgestellt werden. Ein Beispiel für eine solche Rendering-Einrichtung ist jeweils die Software Blink (R), Trident (R) und Gecko (R). Eine Renderingeinheit erzeugt aus einer abstrakten Beschreibung einer graphischen Darstellung die zugehörigen Bildinformationen oder graphischen Steuerinformationen, also z. B. Pixelinformationen. Ist also in den Darstellungsdaten ein Ausgabetext angegeben, beispielsweise in dem ASCII-Format (ASCII – American Standard Code for Information Interchange), so generiert die Renderingeinheit daraus eine pixelbasierte Repräsentation der einzelnen Buchstaben oder Zeichen des Ausgabetextes. Dabei ist es egal, in welcher Sprache dieser Ausgabetext verfasst ist, da die einzelnen Zeichen unabhängig voneinander gerendert werden. Somit ist also auf Seiten des Kraftfahrzeugs in der Anzeigeeinrichtung keine Umstellung auf irgendeine Bediensprache nötig, da die Renderingeinheit der Anzeigeeinrichtung die Darstellungsdaten mit dem zumindest einen Ausgabetext in der korrekten Bediensprache bereits aus dem Endgerät empfängt.
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Durch die Erfindung ergibt sich somit der Vorteil, dass lediglich an einer Stelle, nämlich im portablen mobilen Endgerät, der Textdatensatz mit dem zumindest einen Ausgabetext in der eingestellten Bediensprache bereitgestellt werden muss, um in der Kombination aus mobilem Endgerät und Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs die Bediensprache einzustellen. Es ist also kein aufwendiger Abstimmprozess zwischen der Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs und dem mobilen Endgerät nötig, damit der zumindest eine Ausgabetext auf der Bedienoberfläche in der eingestellten Bediensprache angezeigt wird.
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Zu der Erfindung gehören optionale Weiterbildungen, durch deren Merkmale sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass durch das Endgerät in Abhängigkeit von einem Wechselsignal anstelle des beschriebenen Textdatensatzes ein weiterer Textdatensatz, welcher den zumindest einen Ausgabetext in einer anderen Bediensprache enthält, zum Erzeugen der Darstellungsdaten zugrundegelegt wird. Somit kann also während des Betriebs des Endgeräts die Bediensprache umgestellt oder gewechselt werden. Der weitere Textdatensatz kann beispielsweise ebenfalls in dem Endgerät gespeichert sein.
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Das beschriebene Wechselsignal zum Umschalten der Bediensprache wird gemäß einer Weiterbildung in Abhängigkeit von einer Benutzereingabe erzeugt. Somit ist also ein Benutzer des Endgeräts in der Lage, die Bediensprache auszuwählen und einzustellen.
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Zusätzlich oder alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass ein Wechselsignal in Abhängigkeit von einem Auswahlsignal des Kraftfahrzeugs erzeugt wird und hierbei das Auswahlsignal eine in dem Kraftfahrzeug bereitgestellte Bediensprache signalisiert. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Bediensprache der Bedienoberfläche an die in dem Kraftfahrzeug eingestellte Bediensprache angepasst wird. Somit wird also ohne ein Zutun des Benutzers die Bediensprache für die Bedienoberfläche zum Bedienen des Endgeräts an die in dem Kraftfahrzeug eingestellte Bediensprache angepasst.
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Gemäß einer Weiterbildung muss der weitere Textdatensatz nicht in dem Endgerät gespeichert sein, sondern kann nachgerüstet werden. Bei dieser Weiterbildung wird durch das Endgerät der weitere Textdatensatz über eine Funkverbindung aus einem fahrzeugexternen Server empfangen. Ein solcher Server kann beispielsweise als Server des Internets bereitgestellt sein. Der weitere Textdatensatz kann beispielsweise über ein Content-Management-System, CMS, bereitgestellt werden. Durch diese Weiterbildung ergibt sich der Vorteil, dass die Bediensprachen in dem Endgerät nachrüstbar sind. Mit anderen Worten müssen die Bediensprachen nicht bereits bei der Auslieferung der Betriebssoftware, d. h. des Programmcodes, durch welchen die Bedienoberfläche bereitgestellt wird, integriert oder bereitgestellt sein. Somit lässt sich bei Bedarf eine weitere Bediensprache für die Bedienung der Bedienoberfläche hinzufügen, ohne dass der Benutzer den Programmcode neu installieren muss. Er muss nur den weiteren Textdatensatz hinzufügen.
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In Bezug auf die Renderingeinheit sieht eine Weiterbildung vor, dass die Darstellungsdaten in einem Datenformat erzeugt werden, welches durch einen Internetbrowser oder Web-Browser interpretierbar ist. Mit anderen Worten wird die Bedienoberfläche einer Internetseite durch die Anzeigeeinrichtung dargestellt. Die Anzeigeeinrichtung muss hierzu lediglich einen Internetbrowser betreiben. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Bedienoberfläche sehr universell ausgestaltet werden kann und von jeder Anzeigeeinrichtung eines Kraftfahrzeugs, die einen Internetbrowser aufweist, dargestellt und betrieben werden kann.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Darstellungsdaten eine Zustandsbeschreibung von unterschiedlichen Bedienzuständen der Bedienoberfläche beschreiben. Mit anderen Worten ist die Bedienoberfläche hierdurch interaktiv ausgestaltet, indem auf Benutzereingaben an der Anzeigeeinrichtung reagiert wird, indem ein Zustandswechsel der Bedienoberfläche stattfindet. Die Anzeigeeinrichtung kann zum Empfangen der Benutzereingaben beispielsweise einen Touchscreen aufweisen oder ein Eingabeelement, wie beispielsweise einen Dreh-Drück-Steller. Ein Beispiel für ein geeignetes Datenformat zur Zustandsbeschreibung ist die Darstellungssprache SCXML (State Chart Extendable Markup Language).
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Zu der Erfindung gehört auch das portable, mobile Endgerät, welches zum Durchführen des Verfahrens eingerichtet ist. Das portable, mobile Endgerät weist also zumindest ein Speichermedium auf, in welchem ein Programmcode gespeichert ist, der bei Ausführung durch eine Prozessoreinrichtung des Endgeräts eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchführt.
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Um auch ein herkömmliches portables, mobiles Endgerät im Nachhinein zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens zu ertüchtigen, ist durch die Erfindung auch eine Speichervorrichtung mit zumindest einem Speichermedium bereitgestellt. In dem zumindest einen Speichermedium ist der Programmcode gespeichert, welcher dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch eine Prozessoreinrichtung eines portablen, mobilen Endgeräts eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann hierzu beispielsweise als sogenannte Applikation (App) bereitgestellt sein. Die Speichervorrichtung kann beispielsweise durch einen Server des Internets bereitgestellt sein, damit mittels eines portablen, mobilen Endgeräts der Programmcode über eine Internetverbindung heruntergeladen und installiert werden kann.
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Zu der Erfindung gehört schließlich auch ein Kraftfahrzeug mit der Anzeigeeinrichtung, die eine Anzeigefläche und eine Renderingeinheit zum Erzeugen von Bilddaten für die Anzeigefläche aufweist, wobei ein erfindungsgemäßes Endgerät über eine fahrzeuginterne Kommunikationsverbindung mit der Anzeigeeinrichtung gekoppelt ist. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgestaltet.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Figur (Fig.) eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Endgeräts während eines Betriebs an einem Kraftfahrzeug.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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Die Figur zeigt ein Kraftfahrzeug 1, an welches ein portables, mobiles Endgerät 2 angeschlossen ist. Von dem Kraftfahrzeug 1 ist ein Fahrzeuginnenraum oder Fahrgastraum 3 dargestellt, in welchem eine Anzeigeeinrichtung 4 angeordnet ist, die beispielsweise durch ein Infotainmentsystem (Informations-Unterhaltungssystem) des Kraftfahrzeugs 1 gebildet sein kann. Die Anzeigeeinrichtung 4 kann eine Anzeigefläche 5, beispielsweise einen Bildschirm, sowie eine Rendering-Einrichtung 6 aufweisen. Der Fahrgastraum 3 ist aus der Perspektive eines (nicht dargestellten) Fahrers gezeigt. Zur Orientierung ist noch das Lenkrad 7 dargestellt.
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Das Endgerät 2 kann beispielsweise ein Smartphone oder ein Tablet-PC sein. Das Endgerät 2 ist über eine Kommunikationsverbindung 8 an die Anzeigeeinrichtung 4 angeschlossen. Die Kommunikationsverbindung 8 kann beispielsweise eine Funkverbindung sein, beispielsweise auf der Basis eines WLAN oder Bluetooth, oder auch eine kabelgebundene Verbindung, beispielsweise eine USB-Verbindung.
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Das Endgerät 2 kann über die Anzeigeeinrichtung 4 bedient werden. Hierzu wird auf der Anzeigefläche 5 eine graphische Benutzerschnittstelle (GUI – Graphical User Interface) oder Bedienoberfläche 9 dargestellt.
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Die Anzeigefläche 5 kann für die Bedienung der Bedienoberfläche 9 berührungssensitiv sein, beispielsweise als Touchscreen ausgestaltet sein. Zum Empfangen einer Benutzereingabe kann alternativ oder zusätzlich dazu vorgesehen sein, dass ein Bedienelement 10 bereitgestellt ist, beispielsweise ein Dreh-Drück-Steller oder ein Touchpad.
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Die Bedienoberfläche 9 kann beispielsweise Bedienflächen 11 aufweisen, also z. B. jeweils ein Bedienmenü oder ein Button oder ein Icon. Damit sich der Benutzer auf der Bedienoberfläche 9 orientieren oder informieren kann, sind Ausgabetexte 12 (ABC, OK) auf der Bedienoberfläche 9 dargestellt oder angezeigt. Bei Betätigen der Bedienflächen 11 kann durch die Anzeigeeinrichtung 4 ein jeweiliger Steuerbefehl erzeugt werden, welcher an das Endgerät 2 über die Kommunikationsverbindung 8 übertragen werden kann. Durch die Steuerbefehle können den Bedienflächen 11 jeweils zugeordnete Funktionen des Endgeräts 2 aktiviert werden.
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Zum Erzeugen der Bedienoberfläche 9 wird die Anzeigeeinrichtung 4 durch das Endgerät 2 gesteuert. Das Endgerät 2 sendet über die Kommunikationsverbindung 8 Darstellungsdaten 13 aus, welche einen graphischen Aufbau und/oder eine Bedienstruktur der Bedienoberfläche 9 beschreiben. Die Darstellungsdaten 13 können von der Renderingeinheit 6 empfangen werden und daraus Pixeldaten 14 gerendert oder generiert oder erzeugt werden. Die Pixeldaten 14 werden als graphische Steuerbefehle oder Bilddaten 15 zum Steuern der Anzeigefläche 5 ausgegeben. Hierdurch erscheint dann auf der Anzeigefläche 5 die Bedienoberfläche 9. Die Darstellungsdaten 13 können beispielsweise in dem Format SCXML abgefasst oder formuliert sein. SCXML stellt eine Zustandsbeschreibung der Bedienoberfläche 9 dar. Hieraus kann in an sich bekannter Weise eine Renderingeinheit 6 die Pixeldaten 14 mit Pixeln PIX zum Bestimmen von Farbwerten und/oder Helligkeitswerten einzelner Bildpunkte der Anzeigefläche 5 erzeugen.
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Bei dem Endgerät 2 lässt sich eine Sprache der Ausgabetexte 12 mit geringem Aufwand umstellen oder einstellen.
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Hierzu sind in einer Applikationssoftware oder in einem Programmcode 16 des Endgeräts 2 die Ausgabetexte 12 nicht fest mit weiteren Programmdaten zum Erzeugen der Bedienoberfläche 9 verknüpft oder gespeichert. Stattdessen ist in dem Programmcode 16 die Bedienoberfläche 9 durch Schablonendaten 17 beschrieben, welche lediglich die Funktionen der Bedienoberfläche und/oder die graphische Anordnung beispielsweise der Bedienflächen 11 beschreiben oder vorgeben. Die Ausgabetexte 12 sind dagegen jeweils durch eine Text-ID oder Textkennung 18 (ID1, ID2) repräsentiert. Zusätzlich ist in dem Endgerät 2 ein Textdatensatz 19 bereitgestellt, in welchem die eigentlichen Ausgabetexte 12 für jede Textkennung 18 angegeben sind. Beispielsweise kann also der Textdatensatz 19 den Inhalt aufweisen: ID1 = ABC, ID2 = OK. In dem Textdatensatz 19 sind die Ausgabetexte 12 dabei in einer ersten Bediensprache L1 angegeben. Der Textdatensatz 19 kann z. B. eine Datei sein.
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Das Endgerät 2 ist mit seinem Programmcode 16 derart eingerichtet, dass es über eine Funkverbindung 20 aus einem externen Server 21 einen weiteren Textdatensatz 19' empfangen kann, in welchem die Ausgabetexte 12 in einer anderen, zweiten Bediensprache L2 gespeichert sein können, sodass also beispielsweise der Inhalt des Textdatensatzes 19' aus dem Server 21 sein kann: ID1 = XYZ, ID2 = IO.
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Das Endgerät 2 kann über die Funkverbindung 20 den Textdatensatz 19' empfangen oder herunterladen und anstelle des Textdatensatzes 19 dazu verwenden, in den Schablonendaten 17 die Textkennungen 18 durch den jeweils vorgesehenen Ausgabetext 12 in der Bediensprache L2 zu ersetzen.
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Die Schablonendaten 17 mit den ersetzten Textkennungen 18 ergeben dann die Darstellungsdaten 13, welche durch die Rendering-Einrichtung 6 in die Pixeldaten 14 umgewandelt werden können. Somit muss in der Anzeigeeinrichtung 4 selbst keine Umstellung vorgenommen werden, wenn von einer der Bediensprachen L1, L2 in eine andere Bediensprache L2, L1 gewechselt wird.
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Das Wechseln kann beispielsweise durch einen Benutzer gesteuert werden, indem dieser die Bediensprache L1, L2 an der Anzeigeeinrichtung 4 oder am Endgerät 2 auswählt. Die Bediensprache L1, L2 kann auch beispielsweise in Abhängigkeit von einer in dem Kraftfahrzeug 1 eingestellten Bediensprache (beispielsweise der Bediensprache des Infotainmentsystems) eingestellt werden. Hierzu kann ein entsprechendes Auswahlsignal durch das Endgerät 2 aus dem Kraftfahrzeug 1 empfangen werden.
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Durch die Schablonendaten 17 ist somit in der Applikation oder in dem Programmcode 16 eine Zwischenschicht erzeugt, welche sprachunabhängig die Beschreibung der Bedienoberfläche 9 ermöglicht. Hierdurch ist dann eine dynamische Erweiterung für weitere Bediensprachen L1, L2 ermöglicht. Diese werden beispielsweise durch den Server 21 gehostet oder gespeichert und beim Aufruf durch das Endgerät 2 in dem Endgerät 2 aktualisiert, also beispielsweise als eine Ergänzungsdatei bereitgestellt, die den jeweiligen Textdatensatz 19, 19' enthält. Somit kann der Programmcode 16 zunächst mit weniger oder auch nur mit einer Bediensprache L1 bereitgestellt werden. Damit kann der Programmcode 16 in dem Endgerät 2 schon nach kurzer Entwicklungszeit bereitgestellt werden und dann mit zusätzlichen Textdatensätzen 19' nachgerüstet werden. Es wird also durch die beschriebene Zwischenschicht eine Abstraktionsschicht erzeugt. Diese definiert die Text-IDs oder Textkennungen 18, auf deren Basis es möglich ist, die passenden Ausgabetexte 12 für eine eingestellte Bediensprache L1, L2 zuzuordnen. Somit ist die dynamische Erweiterung um weitere Bediensprachen L1, L2 möglich, ohne dass eine neue Version des Programmcodes 16 selbst bereitgestellt oder in dem Endgerät 2 installiert werden muss.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung ein dynamischer Textprozess für mobile Anwendungen im automobilen Umfeld bereitgestellt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009018761 A1 [0004]
- JP 2004348545 A [0005]
- US 2012/0030512 A1 [0006]