-
Die Erfindung betrifft eine Beschattungsvorrichtung für ein transparentes Flächenteil eines Kraftfahrzeugs mit einem flexiblen, rechteckigen Beschattungsgebilde, das zwischen einer kompakt abgelegten Ruheposition und einer das transparente Flächenteil verdeckenden Beschattungsposition in einem Fahrzeuginnenraum verlagerbar ist, mit zwei fahrzeugfesten, nicht-parallelen seitlichen Führungsanordnungen, die einen Verlagerungsweg des Beschattungsgebildes auf gegenüberliegenden Seiten flankieren, sowie mit einem formstabilen Auszugprofil, das an einem in Auszugrichtung vorderen Stirnendbereich des Beschattungsgebildes angeordnet ist, wobei das Auszugprofil an seinen gegenüberliegenden Stirnseiten mittels jeweils eines Führungsschlittens in der jeweiligen seitlichen Führungsanordnung mithilfe von Antriebsmitteln parallel verlagerbar ist, die an den Führungsschlitten angreifen, und wobei seitliche Beschattungsgebildeabschnitte abhängig von dem Verlagerungsweg des Beschattungsgebildes aufgrund eines Parallelverlaufs seitlicher Längsränder des rechteckigen Beschattungsgebildes in fahrzeugfeste seitliche Aufnahmeräume eintauchen, die den gegenüberliegenden Führungsanordnungen zugeordnet sind.
-
Eine derartige Beschattungsvorrichtung ist aus der
EP 1 800 922 B1 bekannt. Die bekannte Beschattungsvorrichtung ist für eine Heckscheibenanordnung eines Personenkraftwagens vorgesehen. Die Beschattungsvorrichtung umfasst ein bahnförmiges Beschattungsgebilde, das eine rechteckige Form aufweist. Das Beschattungsgebilde ist auf einer Wickelwelle auf- und abwickelbar gehalten, die unterhalb einer Hutablage des Fahrzeuginnenraums drehbar gelagert ist. An einem in Auszugrichtung vorderen Stirnendbereich des Beschattungsgebildes ist ein Auszugprofil vorgesehen, an dem der Stirnendbereich des Beschattungsgebildes mittels eines Querführungsbands gehalten ist. Das Auszugprofil ist in nicht-parallelen, fahrzeugfesten Führungsanordnungen an gegenüberliegenden Stirnseiten parallel verlagerbar geführt. In jeder seitlichen Führungsanordnung ist zudem ein Antriebsübertragungsmittel in Form einer Flexwelle vorgesehen, das einen Führungsschlitten linear verlagert, an dem das Auszugprofil angeordnet ist. Durch eine entsprechende Parallelverlagerung des Auszugprofils wird das Beschattungsgebilde zwischen seiner Ruhestellung und seiner Beschattungsstellung verlagert. Da das Beschattungsgebilde eine rechteckige Form aufweist, die Führungsanordnungen jedoch nicht-parallel zueinander ausgerichtet sind, tauchen über den Verlagerungsweg des Beschattungsgebildes seitliche Beschattungsgebildeabschnitte in die seitlichen Führungsanordnungen ein. Hierzu sind im Bereich der seitlichen Führungsanordnungen Aufnahmeräume vorgesehen, die die eintauchenden seitlichen Beschattungsgebildeabschnitte aufnehmen.
-
Aus der
DE 10 2004 017 023 A1 ist eine Beschattungsvorrichtung für eine Heckscheibe eines Personenkraftwagens bekannt, die nicht-parallele seitliche Führungsanordnungen für ein Auszugprofil des flexiblen Beschattungsgebildes aufweist. Zudem sind Seitenführungen für die Seitenrandbereiche des Beschattungsgebildes vorgesehen, die parallel zu den seitlichen Führungsanordnungen für das Auszugprofil ausgerichtet sind. Um über einen Auszugweg des Beschattungsgebildes eine spaltfreie Beschattung zu ermöglichen, ist das Beschattungsgebilde aus in Querrichtung dehnbarem Material hergestellt.
-
Die
DE 100 19 787 A1 offenbart eine weitere Beschattungsvorrichtung für eine Heckscheibe eines Personenkraftwagens, bei der ein Beschattungsgebilde längs von fahrzeugfesten Seitenführungen verlagerbar ist, die parallel zueinander ausgerichtet sind. Gegenüberliegende Seitenränder des Beschattungsgebildes sind in den fahrzeugfesten Seitenführungen verschiebbar geführt.
-
Die
DE 10 2012 222 658 A1 beschreibt eine Beschattungsvorrichtung für eine Seitenscheibe eines Fahrzeuginnenraumes eines Personenkraftwagens, bei der Seitenränder eines Beschattungsgebildes beidseitig durch ein Blendenprofil überdeckt sind, das fahrzeugfest angeordnet ist. Das Blendenprofil bildet seitliche Führungsanordnungen für die Seitenränder des Beschattungsgebildes. Den Seitenrändern sind entweder seitliche Führungsbänder zugeordnet, die im Bereich der fahrzeugfesten seitlichen Führungsanordnungen in Führungsprofilen aufgenommen sind. Alternativ sind stationäre Überwölbungsabschnitte im Bereich der Blendenprofile vorgesehen, über die das Flächengebilde in aufgespannter Funktionsposition erstreckt ist, und die Seitenränder des Beschattungsgebildes sind mit längserstreckten elastischen Spannmitteln versehen, die jeweils außenseitig an den Überwölbungsabschnitten vorbeigeführt sind.
-
Aus der
DE 10 2005 038 373 A1 ist eine weitere Beschattungsvorrichtung für einen transparenten Dachbereich eines Personenkraftwagens vorgesehen. Die Beschattungsvorrichtung weist eine Rollobahn auf, die mit ihren seitlichen Rändern in zueinander parallelen, fahrzeugfesten seitlichen Führungsanordnungen verschiebbar ist. Entsprechende Führungselemente für die seitlichen Ränder der Rollobahn sind über Stege durch eine gemeinsame Trägerbahn miteinander verbunden, um quer zur Auszugsrichtung der Rollobahn eine gleichmäßige Vorspannung zu bewirken.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Beschattungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Beschattungsfunktion aufweist.
-
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass an den seitlichen Beschattungsgebildeabschnitten jeweils wenigstens zwei in Auszugrichtung des Beschattungsgebildes zueinander beabstandete Stützkörper befestigt sind, deren Dicke größer ist als eine Dicke des jeweiligen Beschattungsgebildeabschnitts, und die in komplementären Stützkanalabschnitten der Aufnahmeräume spielbehaftet quergestützt geführt sind. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird vermieden, dass die in die seitlichen Aufnahmeräume eingetauchten seitlichen Beschattungsgebildeabschnitte aus den Aufnahmeräumen herausgezogen werden. Belastungen auf das aufgespannte Beschattungsgebilde können erfindungsgemäß daher nicht dazu führen, dass die seitlichen Beschattungsgebildeabschnitte zur Mitte des Beschattungsgebildes hin herausgezogen werden. Dadurch sind eine besonders sichere Beschattungsfunktion und eine sichere Überführung des Beschattungsgebildes zwischen den verschiedenen Endstellungen, d.h. der Ruhestellung und der Beschattungsstellung, gewährleistet. Denn die Stützkörper sichern die seitlichen Beschattungsgebildeabschnitte in den Aufnahmeräumen, ohne dass sie die Gleitbewegung, d.h. Verlagerungsbewegungen des Beschattungsgebildes, durch erhöhte Reibung beeinträchtigen. In Längsrichtung, d.h. in Ausziehrichtung, des Beschattungsgebildes gleiten die Stützkörper nahezu spielfrei in den Stützkanalabschnitten, in Querrichtung zur Mitte des Beschattungsgebildes hin stützen entsprechende Wandungsabschnitte des Stützkanalabschnittes die Stützkörper jedoch formschlüssig ab, so dass diese nicht quer zur Mitte hin aus den Stützkanalabschnitten heraustreten können. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird insbesondere eine Fehlfunktion der Beschattungsvorrichtung vermieden. Denn falls die seitlichen Beschattungsgebildeabschnitte einmal aus den Aufnahmeräumen herausgezogen sind, ist kein sicheres Aufwickeln auf eine Wickelwelle und demzufolge kein sicheres Rückführen in die Ruhestellung des Beschattungsgebildes mehr möglich. Diese Nachteile vermeidet die erfindungsgemäße Lösung. Die erfindungsgemäße Lösung ist in besonders vorteilhafter Weise einsetzbar für die Beschattung einer Heckscheibenanordnung eines Personenkraftwagens, bei der eine vollständige Beschattung einen Komfortgewinn für auf einer Fondsitzbank des Personenkraftwagens sitzende Personen erzielt.
-
In Ausgestaltung der Erfindung ist die spielbehaftete Führung der Stützkörper in den Stützkanalabschnitten derart gestaltet, dass sich durch ein Gleiten der Stützkörper in den Stützkanalabschnitten nahezu keine Erhöhung der Gesamtreibungskräfte bei einer Verlagerung des Beschattungsgebildes zwischen der Ruheposition und der Beschattungsposition ergibt. Die Stützkörper wirken mit den Stützkanalabschnitten daher nur dann maßgeblich zusammen, wenn Querkräfte auf das Beschattungsgebilde wirken, die Zugbelastungen in Querrichtung zur Mitte des Beschattungsgebildes hin auf die seitlichen Beschattungsgebildeabschnitte ausüben. In dieser Querrichtung sind die Stützkanalabschnitte so verjüngt, dass die Stützkörper formschlüssig zurückgehalten werden.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Stützkörper seitlich außerhalb eines jeweiligen Längsrands des jeweiligen seitlichen Beschattungsgebildeabschnitts positioniert und mittels seitlich abragender Laschen- oder Bandabschnitte an dem jeweiligen Beschattungsgebildeabschnitt befestigt. Diese Ausgestaltung ist vorteilhaft, falls das Beschattungsgebilde bahnförmig auf eine Wickelwelle aufgewickelt wird. Durch die Positionierung der Stützkörper seitlich außerhalb der Fläche des Beschattungsgebildes kann das Beschattungsgebilde auf die Wickelwelle vollständig aufgewickelt werden, ohne dass sich Wickelfehler oder Wickelverdickungen durch dazwischenliegende Stützkörper ergeben. Denn die Stützkörper werden seitlich außerhalb der Wickelwelle geführt und beeinträchtigen die Wickeldicke des Beschattungsgebildes auf der Wickelwelle nicht.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Stützkörper in den seitlichen Beschattungsgebildeabschnitten integriert, wobei jedem Stützkörper in Längsrichtung beabstandet eine komplementäre Aussparung in dem Beschattungsgebilde zugeordnet ist, in die der jeweilige Stützkörper bei einem Aufwickeln des Beschattungsgebildes auf eine Wickelwelle eintaucht. Auch diese Ausgestaltung gewährleistet ein fehlerfreies Aufwickeln des Beschattungsgebildes auf die Wickelwelle, da die durch den Stützkörper bewirkte Verdickung beim Aufwickeln jeweils in eine komplementäre Aussparung eintaucht, so dass auch im Bereich der Stützkörper keine oder keine wesentlichen Verdickung der Wicklung auftritt. In vorteilhafter Weise ist die Dicke des Stützkörpers maximal nicht wesentlich größer als eine doppelte Dicke des Beschattungsgebildes, so dass in aufgewickeltem Zustand ein überstehender Teil des Stützkörpers in die komplementäre Aussparung der darunter- und/oder darüberliegenden Wickellage eintaucht.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen. Nachfolgend sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnungen dargestellt.
- 1 zeigt schematisch einen Teil eines Personenkraftwagens im Bereich einer Heckscheibenanordnung, der fahrzeuginnenraumseitig einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beschattungsvorrichtung zugeordnet ist,
- 2 die Darstellung nach 1, bei der die Beschattungsvorrichtung in ihre Beschattungsstellung überführt ist,
- 3 in vergrößerter perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt der Beschattungsvorrichtung nach den 1 und 2,
- 4 in anderer perspektivischer Darstellung die Beschattungsvorrichtung nach 3,
- 5 in einer Seitenansicht die Beschattungsvorrichtung gemäß den 1 bis 4,
- 6 in vergrößerter, schematischer Querschnittsdarstellung einen Teilbereich der Beschattungsvorrichtung nach den 1 bis 5,
- 7 eine weitere Querschnittsdarstellung der Beschattungsvorrichtung in einer zu der Schnittebene nach 6 parallelen Schnittebene,
- 8 in einer weiteren Querschnittsdarstellung in einer weiteren, zu den Darstellungen nach 6 und 7 parallelen Schnittebene einen Teilbereich der Beschattungsvorrichtung nach den 1 bis 7,
- 9 schematisch ein Beschattungsgebilde der Beschattungsvorrichtung nach den 1 bis 8,
- 10 schematisch ein weiteres Beschattungsgebilde einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beschattungsvorrichtung ähnlich 9 und
- 11 eine vergrößerte schematische Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie XI-XI in 10.
-
Ein Personenkraftwagen 1 weist gemäß den 1 und 2 eine Heckscheibenanordnung 2 auf, die einen Fahrzeuginnenraum oberhalb einer Fahrzeugbordkante nach hinten begrenzt. Im Fahrzeuginnenraum ist unterhalb der Heckscheibenanordnung 2 eine Hutablage 3 vorgesehen, die Teil einer tragenden Karosseriestruktur des Personenkraftwagens 1 sein kann. Nach vorne schließt an die Hutablage 3 eine Rückenlehnenanordnung einer Fondsitzbank an.
-
Um durch die Heckscheibenanordnung 2 von außen hindurchtretende Lichtstrahlung zu reduzieren, ist der Heckscheibenanordnung 2 eine Beschattungsvorrichtung gemäß den 1 bis 9 zugeordnet, die nachfolgend näher beschrieben wird. Die Beschattungsvorrichtung weist ein flexibles Beschattungsgebilde 6 auf, das bahnförmig auf einer Wickelwelle 10 auf- und abwickelbar gehalten ist. Die Wickelwelle 10 ist unterhalb der Hutablage 3 mit in Fahrzeugquerrichtung erstreckter Drehachse drehbar gelagert. Im Bereich der Hutablage 3 ist ein nicht näher dargestellter Durchtrittsschlitz vorgesehen, durch den das Beschattungsgebilde 6 bei einer Überführung aus der Ruhestellung (1) in die Beschattungsstellung (2) hindurchgeführt wird. Das Beschattungsgebilde 6 weist eine zumindest im Wesentlichen rechteckige Form auf und wird in mehreren Lagen gleichmäßig auf die Wickelwelle 10 aufgewickelt. An einem in Auszugrichtung vorderen Stirnendbereich ist das Beschattungsgebilde 6 an einem Auszugprofil 4 befestigt, das sich über die gesamte Breite des Beschattungsgebildes 6 erstreckt. Das Auszugprofil 4 ist an seinen gegenüberliegenden Stirnenden mithilfe jeweils eines Führungsschlittens 8 (3 und 4) in fahrzeugfesten seitlichen Führungsanordnungen längsverschiebbar gehalten. Die fahrzeugfesten seitlichen Führungsanordnungen sind, wie anhand der 1 und der 2 erkennbar ist, im Bereich von C-Säulenabschnitten der Karosserietragstruktur befestigt. Jede seitliche Führungsanordnung weist einen zur Fahrzeugmitte hin offenen Führungsschlitz 5 auf, dessen Gestaltung und Funktion nachfolgend näher beschrieben wird. Der Führungsschlitz 5 ist vorzugsweise jeweils bündig in ein Innenraumverkleidungsteil integriert, das im Bereich des jeweiligen C-Säulenabschnittes angeordnet ist.
-
Das Auszugprofil 4 setzt sich aus einem als Hohlprofil gestalteten Mittelteil 4a und zwei auf gegenüberliegenden Seiten des Mittelteils 4a angeordneten seitlichen Teleskopabschnitten 4b zusammen, die in dem Mittelteil 4a längsverschiebbar geführt sind. Die Führungsschlitten 8 sind stirnseitig mit dem jeweiligen Teleskopabschnitt 4b verbunden. Die beiden Teleskopabschnitte 4b sind in Längsrichtung des Auszugprofils 4 verschiebbar in dem Mittelteil 4a gelagert, um die Gesamtlänge des Auszugprofils 4 verändern zu können. Die Veränderung der Gesamtlänge des Auszugprofils 4 ist notwendig, da die seitlichen Führungsanordnungen wie auch die Führungsschlitze 5 nicht-parallel zueinander verlaufen, sondern zur Mitte hin geneigt sind und demzufolge ausgehend von der Hutablage 3 in Richtung zum Dachhimmel des Fahrzeuginnenraums aufeinander zulaufen. Das Auszugprofil 4 ist über seine beiden Teleskopabschnitte 4b mittels jeweils einer Kugelgelenkanordnung 14 drehbar relativ zu den beiden Führungsschlitten 8 gelagert. Die beiden Kugelgelenkanordnungen 14 definieren für das Auszugprofil 4 eine Drehachse D relativ zu den gegenüberliegenden Führungsschlitten 8, die exzentrisch zu einer Mittellängsachse des Auszugprofils 4 angeordnet ist. Die Kugelgelenkanordnung 14 umfasst, wie anhand der 6 erkennbar ist, zum einen einen koaxial zu der Drehachse D von dem Teleskopabschnitt 4b seitlich nach außen abragenden Lagerzapfen 16 und zum anderen ein im Führungsschlitten 8 gelagertes Kugelgelenk 17, in das der Lagerzapfen 16 koaxial eingreift. Ein nicht näher bezeichneter Axialsicherungsring sichert den Lagerzapfen 16 axial am Kugelgelenk 17.
-
Der Führungsschlitten 8 weist einen seitlich nach außen ragenden Führungsfortsatz 12 auf, der nach oben abgewinkelt ist und in einen zylinderartigen Führungskörper 13 übergeht, mit dem ein drucksteifer Antriebsübertragungsstrang in Form einer Flexwelle 7 koaxial verbunden ist (3 und 4). Die Flexwelle 7 wird in nicht näher dargestellter Weise synchron mit der gegenüberliegenden Flexwelle 7 durch ein Zahnradgetriebe längsverschiebbar angetrieben, das durch einen elektrischen Antriebsmotor beaufschlagt wird.
-
Beide seitlichen Führungsanordnungen sowie beide Seiten des Auszugprofils 4 und beide Seiten des Beschattungsgebildes 6 sind spiegelsymmetrisch, im Übrigen jedoch identisch zueinander gestaltet, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen lediglich eine Seite ausführlich beschrieben wird.
-
Der Führungskörper 13 des Führungsschlittens 8 ist in einem Führungskanal 20 der fahrzeugfesten seitlichen Führungsanordnung linearverschiebbar geführt, die als Aufnahmeraum im Sinne der Erfindung dient. Der Führungskanal 20 führt zudem auch die jeweilige Flexwelle 7. Der seitlich nach außen ragende Führungsfortsatz 12 des Führungsschlittens 8 ragt in den Führungsschlitz 5 hinein, der zu dem nach oben führenden Führungskanal 20 hin offen ist. An den Führungsschlitz 5 schließt zudem seitlich nach außen sowie nach unten ein schmaler Aufnahmeraum 18 an, der einen erweiterten Stützkanalabschnitt 19 umfasst. Sowohl der Führungsschlitz 5 als auch der Führungskanal 20, der Aufnahmeraum 18 und der Stützkanalabschnitt 19 erstrecken sich in Längsrichtung des Beschattungsgebildes 6 gesehen durchgängig wenigstens über einen gesamten Verfahrweg des Auszugprofils 4 und damit über den Verlagerungsweg des Beschattungsgebildes 6 zwischen seiner Ruhestellung (1) und seiner Beschattungsstellung (2).
-
Der Führungsschlitz 5, der Führungskanal 20, der Aufnahmeraum 18 und der Stützkanalabschnitt 19 sind in einer Gehäusekonstruktion 15 integriert, die aus mehreren, miteinander verbundenen Schalenabschnitten besteht. Die Schalenabschnitte können aus Kunststoff oder aus Metall hergestellt sein. Anhand der 6 bis 8 ist erkennbar, dass die Gehäusekonstruktion 15 aus drei miteinander verbundenen Schalenabschnitten besteht, die fahrzeugfest montiert sind, indem sie insbesondere mit anschließenden Fahrzeuginnenraumverkleidungsteilen und/oder tragenden Karosserieteilen fest verbunden sind.
-
Das Beschattungsgebilde 6 ist mit dem Auszugprofil 4 verbunden über ein Querführungsband 9, dass sich durchgängig über eine gesamte Breite des Beschattungsgebildes 6 quer zur Auszugrichtung des Beschattungsgebildes 6 erstreckt. Das Querführungsband 9 weist eine höhere Steifigkeit auf als das flexible Beschattungsgebilde 6 und ist aus einem PTFE-Band mit einer Breite von 10 mm und einer Dicke von 0,5 mm hergestellt. Das Querführungsband 9 ist durch Verklebung oder durch Einnähen in eine stirnseitige Schlaufe mit dem vorderen Stirnendbereich des Beschattungsgebildes 6 über die gesamte Breite des Beschattungsgebildes 6 durchgängig verbunden. Das Querführungsband 9 ist an dem Auszugprofil 4 gehalten, in dem es in einen Aufnahmeschlitz des Mittelteils 4a des Auszugprofils 4 formschlüssig eingebracht ist. Das Querführungsband 9 ist zudem auch mit seinen seitlichen Führungsbandabschnitten, die im Bereich der Teleskopabschnitte 4b des Auszugprofils 4 erstreckt sind, mit dem Auszugprofil 4 verbunden. Hierzu ist jeder Teleskopabschnitt 4b mit einem Gleitführungskanal 11 versehen, indem der jeweilige seitliche Führungsbandabschnitt des Querführungsbands 9 linearbeweglich gestützt ist. Der Querführungskanal 11 erstreckt sich über eine maximale Auszuglänge des Teleskopabschnitts 4b relativ zum Mittelteil 4a, so dass das Querführungsband 9 zumindest weitgehend über eine gesamte Breite des Auszugprofils 4 linearbeweglich gestützt ist.
-
Das Querführungsband 9 weist an seinen gegenüberliegenden Stirnenden seitlich außerhalb des jeweiligen Längsrands des Beschattungsgebildes 6 einen Laschenfortsatz auf, an dem ein perlenartiger Stützkörper S angespritzt oder in anderer Art und Weise befestigt ist. Dieser Stützkörper S ist in den Stützkanalabschnitt 19 der Gehäusekonstruktion 15 in Längsrichtung des Beschattungsgebildes 6 eingeführt und verhindert, dass das Querführungsband 9 durch eine zur Fahrzeugmitte hin gewandte Querkraft aus dem Stützkanalabschnitt 19 herausgezogen werden kann. Denn die Verjüngung des Aufnahmeraumes am Übergang vom Stützkanalabschnitt 19 zum schmalen Aufnahmeraum 18 bewirkt eine formschlüssige Stützung der Stützkörper S in Querrichtung. Das Querführungsband 9 ist mit seinen seitlichen Führungsbandabschnitten im Führungsschlitz 5 und im Aufnahmeraum 18 nach unten gekrümmt und führt hiermit die anschließenden seitlichen Beschattungsgebildeabschnitte des Beschattungsgebildes 6 bei einer Längsverlagerung des Auszugprofils 4 längs der Führungsschlitze 5 in den Aufnahmeraum 18 und in den Strömungskanalabschnitt 19 hinein. Der Aufnahmeraum 18 und der Strömungskanalabschnitt 19 speichern demzufolge bei einer Verlagerung des Beschattungsgebildes 6 aus der Ruhestellung in die Beschattungsstellung die seitlich in den Führungsschlitz 5 hineingeführten Beschattungsgebildeabschnitte des rechteckigen Beschattungsgebildes. Das Eintreten und Hindurchtreten der seitlichen Beschattungsgebildeabschnitte durch den jeweiligen Führungsschlitz 5 erfolgt analog dem Stand der Technik (
EP 1 800 922 B1 ) aufgrund der aufeinander zulaufenden, fahrzeugfesten seitlichen Führungsanordnungen und Führungsschlitze 5 einerseits und dem Parallelverlauf der seitlichen Längsränder des rechteckigen Beschattungsgebildes andererseits beim Auf- oder Abwickeln des Beschattungsgebildes 6 durch eine Längsverlagerung des Auszugprofils 4.
-
Wie anhand der 5 erkennbar ist, bildet das mit dem Beschattungsgebilde 6 stirnseitig verbundene Querführungsband 9 einen Keder, der in den als Kedernut gestalteten Aufnahmeschlitz des Mittelteils 4a formschlüssig eingeführt ist. Auch die Gleitführungskanäle 11 der Teleskopabschnitte 4b bilden kederartige Nuten mit dem Unterschied, dass im Bereich der Gleitführungskanäle 11 die Teleskopabschnitte 4b relativ zum Querführungsband 9 längsverschiebbar angeordnet sind.
-
Anhand der 5 wie auch anhand der 1 ist erkennbar, dass die Führungsschlitze 5 in jeder Gehäusekonstruktion 15 zum einen geradlinig und zum anderen in der Ausziehebene des Beschattungsgebildes 6 verlaufen. Der Aufnahmeschlitz des Mittelteils 4a und die Gleitführungskanäle 11 der Teleskopabschnitte 4b fluchten in Längsrichtung des Auszugprofils 4 miteinander, so dass sich eine geradlinige und ebene Stützung des Querführungsbands 9 ergibt. Diese kederartige Aufnahme des Querführungsbands 9 im Auszugprofil 4 ist in Abstand zu der Drehachse D vorgesehen, um die das Auszugprofil 4 an den gegenüberliegenden Führungsschlitten 8 drehbar gelagert ist. Auf das Beschattungsgebilde 6 wird eine permanente Spannkraft ausgeübt, indem in der Wickelwelle 10 eine Rückholfederanordnung integriert ist, die die Wickelwelle 10 in Aufwickelrichtung drehmomentbeaufschlagt. Durch diese Drehmomentbeaufschlagung übt das Beschattungsgebilde 6 mittels des Querführungsbands 9, das im Auszugprofil 4 gehalten ist, ein Drehmoment auf das Auszugprofil 4 um die Drehachse D aus, so dass sich das Auszugprofil 4 in der Ausrichtung gemäß den 4 und 5 ausrichtet, während das Auszugprofil 4 aus der Ruhestellung in die Beschattungsstellung oder umgekehrt bewegt wird. Der Beschattungsstellung oder der Endstellung können Anschläge zugeordnet sein, die die Drehmomentbeaufschlagung des Auszugprofils 4 ausgleichen und das Auszugprofil 4 in der entsprechenden Endstellung in eine andere Ausrichtung relativ zu den Führungsschlitten 8 verschwenken.
-
Um auch im weiteren Verlauf der Länge des Beschattungsgebildes 6 ein ungewünschtes Herausziehen der seitlichen Beschattungsgebildeabschnitte aus dem entsprechenden Aufnahmeraum 18, 19 mit der jeweiligen Gehäusekonstruktion 15 zu vermeiden, sind über die Länge des Beschattungsgebildes 6 verteilt auf jeder Seite dem jeweiligen seitlichen Längsrand des Beschattungsgebildes 6 weitere zwei Stützkörper S zugeordnet, die über Befestigungslaschen 22 mit den seitlichen Beschattungsgebildeabschnitten verbunden sind. Auch die Stützkörper S sind perlenartig gestaltet und in ihren Abmessungen auf den Stützkanalabschnitt 19 so abgestimmt, dass sie spielbehaftet in diesem längsverlagerbar sind. Bei einer Verlagerung des Beschattungsgebildes 6 mittels des Auszugprofils 4 in den Führungsschlitzen 5 der Gehäusekonstruktionen 15 gleiten auch die weiteren Stützkörper S in die Stützkanalabschnitte 19 hinein, so dass sich im Wesentlichen über die gesamte Auszuglänge des Beschattungsgebildes 6 eine Querstützung ergibt, die ein Herausgleiten aus dem jeweiligen Führungsschlitz 5 zuverlässig vermeidet. Bei einem Aufwickeln des Beschattungsgebildes 6 auf die Wickelwelle 10 werden die Stützkörper S mit den Befestigungslaschen 22 zwangsläufig außerhalb des jeweiligen Stirnrands der Wickelwelle 10 mit aufgewickelt, so dass sich keine Veränderung der Dicke der Wickellagen aufgrund dieser Stützkörper S ergibt.
-
Bei der Ausführungsform nach den 10 und 11 sind entsprechende Stützkörper S in den seitlichen Beschattungsgebildeabschnitten integriert, indem diese als perlenartige Stützkörper mit dem als Gewirke oder Gewebe gestalteten Beschattungsgebilde 6a verbunden sind. Um bei einem Aufwickeln des Beschattungsgebildes 6a auf die Wickelwelle 10 Verdickungen der Wickellagen im Bereich dieser Stützkörper S, die in einer Flucht in Längsrichtung des Beschattungsgebildes 6a zueinander angeordnet sind, zu vermeiden, ist jedem Stützkörper S eine komplementäre Aussparung 21 in dem jeweiligen seitlichen Beschattungsgebildeabschnitt zugeordnet, in die der jeweilige Stützkörper S beim Aufwickeln des Beschattungsgebildes 6a auf die Wickelwelle 10 eintauchen kann. Dadurch kann ebenfalls eine Verdickung der Wickellagen auf Höhe der Stützkörper S bei einem entsprechenden Aufwickelvorgang des Beschattungsgebildes 6a vermieden oder zumindest weitgehend reduziert werden.