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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Detektionsvorrichtung zur Detektion wenigstens eines Trägers eines mobilen Sende-/Empfanggeräts relativ zu einem Fahrzeug. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Detektion und ein Kraftfahrzeug.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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In der
DE 10 2009 035 072 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Prädiktion der Position und/oder der Bewegung eines Objekts relativ zu einem Fahrzeug beschrieben. Das Verfahren wird mit Hilfe von zumindest zwei Vorrichtungseinheiten durchgeführt, welche getrennt im Fahrzeug und am Objekt angeordnet sind. Die objektseitige Vorrichtungsteileinheit umfasst einen aktiven oder passiven RFID-Tranpsonder. Die objektseitige Vorrichtungsteileinheit weist einen Bewegungssensor, einen Beschleunigungssensor zum Messen der translatorischen Beschleunigung des Objekts, einen Drehratensensor zum Messen der Drehbewegung des Objekts um dessen Vertikalachse und einen Magnetkompasssensor zum Erfassen der Ausrichtung des Objekts zur Himmelsrichtung auf. Diese objektseitige Vorrichtungsteileinheit kann in einem Mobilfunktelefon, in der Kleidung, Schuhen, Taschen, Fahrrädern, Haustier-Halsbändern, usw. integriert sein.
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Problematisch bei diesem Verfahren bzw. dieser Vorrichtung zur Prädiktion der Position und/oder der Bewegung eines Objekts relativ zu einem Fahrzeug ist aber, dass ein Verkehrsteilnehmer, wie etwa ein Fußgänger, zwingend mit einer solchen zusätzlichen Vorrichtungsteileinheit bzw. einem RFID-Transponder und dazugehörenden Bewegungssensoren ausgerüstet sein muss.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine vereinfachte Detektion von Verkehrsteilnehmern zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Detektionsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 gelöst.
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Demgemäß ist vorgesehen:
Eine Detektionsvorrichtung zur Detektion wenigstens eines Trägers eines mobilen Sende-/Empfanggeräts relativ zu einem Fahrzeug, welche in einem Fahrzeug vorgesehen ist, mit einer Sende-/Empfangseinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, mit einem zu detektierenden mobilen Sende-/Empfanggerät zu kommunizieren; mit einer Umfeldsensoreinrichtung zum Erfassen von Informationen des Umfelds des Fahrzeugs; mit einer Auswerteeinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, abhängig von der Kommunikation und den erfassten Informationen einen Trägertyp des mobilen Sende-/Empfanggeräts und eine bevorstehende Kollision des Trägers des Sende-/Empfanggeräts mit dem Fahrzeug zu ermitteln; mit einer Steuereinrichtung, welche derart ausgebildet ist, abhängig von dem ermittelten Trägertyp eine Warnsignaleinrichtung und/oder eine Fahrzeugeinrichtung des Fahrzeugs derart zu steuern, um im Falle einer von der Auswerteeinrichtung ermittelten bevorstehenden Kollision des Trägers des mobilen Sende-/Empfanggeräts mit dem Fahrzeug diese zu verhindern und/oder eine Unfallschwere der bevorstehenden Kollision zu reduzieren.
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Ein Kraftfahrzeug, mit einer Detektionsvorrichtung.
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Ein Verfahren zur Detektion wenigstens eines Trägers eines mobilen Sende-/Empfanggeräts relativ zu einem Fahrzeug, mit den Schritten: Aufbauen einer Kommunikationsverbindung mit einem zu detektierenden mobilen Sende-/Empfanggerät; Erfassen von Informationen des Umfelds des Fahrzeugs; Ermitteln eines Trägertyps des mobilen Sende-/Empfanggeräts und eine bevorstehende Kollision des Trägers des Sende-/Empfanggeräts mit dem Fahrzeug zu ermitteln abhängig von der Kommunikation mit dem mobilen Sende-/Empfanggerät und den erfassten Informationen; Steuern einer Warnsignaleinrichtung und/oder einer Fahrzeugeinrichtung des Fahrzeugs abhängig von dem ermittelten Trägertyp derart, um im Falle einer ermittelten bevorstehenden Kollision des Trägers des mobilen Sende-/Empfanggeräts mit dem Fahrzeug diese zu verhindern und/oder eine Unfallschwere der bevorstehenden Kollision zu reduzieren.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass heutzutage die meisten Personen mobile Sende-/Empfangsgeräte, wie z. B. ein Mobilfunktelefon, bei sich tragen. Die Idee der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, diese mobilen Sende-/Empfangsgeräte zur Erkennung eines bevorstehenden Kollision mit dem Träger des mobilen Sende-/Empfangsgeräte zu nutzen, indem von einer Detektionseinrichtung in einem Fahrzeug eine Kommunikation mit diesem Sende-/Empfangsgerät aufgebaut wird. Die dadurch erfassten Informationen und/oder auf andere Weise gewonnene Daten und Informationen können so sehr effektiv zur Detektion des Trägers, wie einem Fußgänger, relativ zu dem die Detektionseinrichtung aufweisenden Fahrzeug genutzt werden.
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Die erfindungsgemäße Detektionsvorrichtung hat den Vorteil, dass sie die Daten eines Trägers eines mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts, wie ein Mobilfunktelefon, im Umfeld des Fahrzeugs erfasst und nutzt, um bestimmen zu können, was für ein Trägertyp der Träger dieses Sende- und/oder Empfanggeräts ist. Ferner werden diese Informationen genutzt, um festzustellen, ob sich der Träger des Sende- und/oder Empfanggeräts eventuell auf Kollisionskurs mit dem Fahrzeug befindet, noch bevor der Träger beispielsweise systemsbedingt durch eine Umfeldsensoreinrichtung erfasst werden kann, da der Träger z. B. durch einen anderen Gegenstand oder ein Objekt verdeckt ist. Des Weiteren nutzt die Detektionsvorrichtung gleichzeitig auch die Daten der Umfeldsensoreinrichtung, um beispielsweise die Genauigkeit des Ergebnisses des ermittelten Trägertyps zu erhöhen, z. B. wenn aus ermittelten Daten des mobilen Sende- und Empfanggeräts und der Umfeldsensoreinrichtung hervorgeht, dass beide denselben Trägertyp erfasst haben. Abhängig davon können so bereits sehr frühzeitig geeignete Gegenmaßnahmen zur Verhinderung einer Kollision durch die Steuereinrichtung eingeleitet werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Auswerteeinrichtung ferner dazu ausgebildet, abhängig von einer Position, einer Bewegungsgeschwindigkeit und/oder einer Bewegungsrichtung des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts eine bevorstehende Kollision mit dem Träger des mobilen Sende-/Empfanggeräts zu bestimmen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Auswerteeinrichtung ferner dazu ausgebildet, abhängig von einer Position und/oder einer Bewegungsgeschwindigkeit des mobilen Sende-/Empfanggeräts einen Trägertyp des mobilen Sende-/Empfanggeräts zu bestimmen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Auswerteeinrichtung dazu ausgebildet: als Trägertyp einen Fußgänger zu bestimmen, wenn die erfassten Positionen des mobilen Sende-/Empfanggeräts mit Informationen für Fussgängerwege übereinstimmen und/oder die erfasste Bewegungsgeschwindigkeit des mobilen Sende-/Empfanggeräts in einem Bereich der normalen Gehgeschwindigkeit einer Person, insbesondere im Bereich zwischen 0 km/h und 6 km/h, liegt, und/oder als Trägertyp einen Radfahrer zu bestimmen, wenn die erfassten Positionen des mobilen Sende-/Empfanggeräts mit Informationen für Straßen und Radwegen übereinstimmen und/oder die erfasste Bewegungsgeschwindigkeit des mobilen Sende-/Empfanggeräts in einem Bereich der normalen Geschwindigkeit einer radfahrenden Person, insbesondere im Bereich zwischen 10 km/h oder 25 km/h, liegt, und/oder als Trägertyp ein anderes Fahrzeug zu bestimmen, wenn die erfassten Positionen des mobilen Sende-/Empfanggeräts mit Informationen für Straßen übereinstimmen und/oder die erfasste Bewegungsgeschwindigkeit des mobilen Sende-/Empfanggeräts in einem Bereich der normalen Geschwindigkeit eines Kraftfahrzeugs, insbesondere im Bereich größer als 25 km/h, liegt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, abhängig von der Kommunikation mit dem detektierten mobilen Sende-/Empfanggerät, dem ermittelten Trägertyp und/oder der von der Umfeldsensoreinrichtung erfassten Informationen eine Warnsignaleinrichtung des Fahrzeugs und/oder eine Fahrzeugeinrichtung derart zu steuern, um mit diesen Einrichtungen die bevorstehende Kollision zu verhindern und/oder eine Unfallschwere der bevorstehenden Kollision zu reduzieren, sofern die Auswerteeinrichtung eine bevorstehende Kollision des Trägers des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts ermittelt hat.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Auswerteeinrichtung dazu ausgebildet, einen Trägertyp des mobilen Sende-/Empfanggeräts abhängig von wenigstens den erfassten Positionen, den erfassten Bewegungsgeschwindigkeiten und/oder einem erfassten Bewegungsprofil des mobilen Sende/Empfanggeräts zu bestimmen, sofern kein Trägertyp ermittelt werden konnte In einer bevorzugten Ausgestaltung ist zur Kommunikation mit dem mobilen Sende-/Empfanggerät eine Funkschnittstelle und/oder Infrarotschnittstelle vorgesehen
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Detektionsvorrichtung dazu ausgebildet, über die Funkschnittstelle mit einem Laptop, mit einem Mobilfunktelefon, mit einem Smartphone, mit einem PDA und/oder mit einem Navigationssystem zu kommunizieren.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Umfeldsensoreinrichtung vorgesehen, die Teil eines fahrzeuginternen Fußgängerschutzsystems oder Kollisionsvermeidungssystems ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung werden Informationen bezüglich einer Position, einer Bewegungsgeschwindigkeit, einer Bewegungsrichtung, eines Bewegungsprofils und/oder eines Trägertyps des mobilen Sende-/Empfanggeräts erfasst.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist als Trägertyp des mobilen Sende-/Empfanggeräts ein stehende, gehende, Person oder fahrradfahrende Person oder anderes Kraftfahrzeug vorgesehen.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
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1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Detektionsvorrichtung zum Detektieren von Fußgängern und Radfahrern im Fahrzeug gemäß der Erfindung;
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2 ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform eines Verfahrens zum Detektieren von Fußgängern und Radfahrern im Fahrzeug gemäß der Erfindung.
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Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten – sofern nichts Anderes ausführt ist – jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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Verfahren zum detektieren von Fußgängern und Radfahrern im Kraftfahrzeug mit Hilfe der Ortung von mobilen Geräten, wie beispielsweise Mobiltelefonen.
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In 1 ist eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs 1 mit einer erfindungsgemäßen Detektionsvorrichtung 2 gezeigt zum Detektieren von ungeschützten Personen, wie z. B. Fußgängern, Rollerfahrern, Motorradfahrern und Radfahrern usw., welche nicht durch ein Fahrzeuggehäuse zusätzlich geschützt sind.
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Dabei ist in 1 eine Straße oder Fahrbahn 4 dargestellt mit zwei Fahrspuren 5, wobei sich auf einer Fahrspur 5 das Fahrzeug 1 mit der erfindungsgemäßen Detektionsvorrichtung 2 bewegt. Des Weiteren ist auf der anderen Fahrspur 5 ein Fahrzeug 1 mit einem mobilen Sende- und/oder Empfanggerät 6, z. B. einem Mobiltelefon, unterwegs. Auf einer Seite der Straße 4 verläuft ein Radweg 7, auf welchem ein Radfahrer 8 ebenfalls mit einem mobilen Sende- und/oder Empfanggerät 6, wie z. B. einem Mobiltelefon, entlangfährt. Weiter befindet sich auf beiden Seiten der Straße 4 ein Fußgänger- oder Gehweg 9, auf denen jeweils ein Fußgänger 10 mit einem mobilen Sende- und/oder Empfanggerät 6, wie z. B. einem Mobiltelefon, unterwegs ist.
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Es ist bekannt, dass immer mehr aktive Fahrsicherheitssysteme bei Fahrzeugen versuchen Unfälle mit Fußgängern durch aktives Warnen oder aktive Bremseingriffe zu vermeiden. Auch ist es bekannt, dass bei einer erfolgten Kollision mit Fußgängern mit Hilfe von Fußgängerschutzsystemen bei Fahrzeugen versucht wird die Unfallschwere zu verringern, indem z. B. die Motorhaube angehoben wird oder sogar Airbags für den externen Fußgänger aktiviert werden. Fußgänger oder aber auch Radfahrer werden hierbei mit Hilfe von Umfeldsensoren, wie z. B. Kameras, erkannt. Allerdings ist die Zuverlässigkeit solcher Systeme noch nicht optimal, so dass entweder Fußgänger gar nicht oder zu spät erkannt werden oder aber auch Fehlaktivierungen von Kollisionsvermeidungssystemen oder Fußgängerschutzsystemen nicht auszuschließen sind. Insbesondere kann beispielsweise ein Fußgänger dann nicht von Umfeldsensoren, wie Kameras, erfasst werden, wenn er verdeckt wird, z. B. durch ein anderes Fahrzeug oder einen Baum usw.
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Weiterhin ist bekannt, dass Mobilfunknetzbetreiber in der Lage sind mobile Sende- und/oder Empfanggeräte wie beispielsweise Mobiltelefone, Smartphones, Blackberrys usw. zu orten. Aufgrund der Tatsache, dass heute fast jedes mobile Sende- und/oder Empfangsgerät GPS fähig ist, kann die Position von solchen Geräten nun noch genauer geortet werden.
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Weiterhin sind heutige mobilen Sende- und/oder Empfangsgeräte immer mehr mit einer Funkschnittstelle, z. B. WLAN, ausgerüstet und können somit mit anderen funkfähigen oder WLAN fähigen Geräten kommunizieren. Solche mobilen Geräte weisen Sende-/Empfangseinrichtungen auf mit einer Funkschnittstelle.
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Gemäß Ausführungsformen der Erfindung können nun bestehende Fußgängerschutzsysteme oder Kollisionsvermeidungssysteme von Fahrzeugen 1 mit Hilfe der Ortung von mobilen Sende- und/oder Empfangsgeräten, wie beispielsweise Mobiltelefonen, Smartphones, Blackberrys, Laptops usw. verbessert.
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Gemäß der Erfindung wird eine ungeschützte Person, wie z. B. ein Fußgänger oder Radfahrer, im Fahrzeug 1 durch die Detektionsvorrichtung 2 dadurch detektiert, dass über eine Sende-/Empfangseinrichtung 11 der Detektionsvorrichtung 2 das Fahrzeug eine Verbindung zu dem mitgeführten mobilen Sende- und/oder Empfanggerät 6 einer ungeschützten Person aufbaut und für eine Auswertehistorie wenigstens einen Parameter wie deren genaue Position, die Bewegungsgeschwindigkeit oder die Bewegungsrichtung usw. ermittelt. Die Detektionsvorrichtung 2 weist dazu eine Auswerteeinrichtung 12 auf, in welcher die erfassten und von der Sende-/Empfangseinrichtung 11 empfangenen Daten ausgewertet werden und wenigstens ein Parameter, wie die Position, die Bewegungsgeschwindigkeit oder die Bewegungsrichtung sowie der Verlauf bzw. die Veränderung der Position, der Verlauf der Bewegungsgeschwindigkeit und/oder der Verlauf der Bewegungsrichtung bestimmt wird. Die erfassten Parameter bilden dabei die Auswerte-historie.
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Die Sende-/Empfangseinrichtung 11 der Detektionsvorrichtung 2 weist vorzugsweise eine Funkschnittstelle 13 auf, wie beispielsweise WLAN, Blue Tooth, WiMax, GSM, GPRS, EDGE, UMTS, HSDPA, LTE und NGMN, zum Senden und Empfangen von Daten eines mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6, wie z. B. einem Mobiltelefon.
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Die Detektionsvorrichtung 2 erfasst vorzugsweise in einem vorbestimmten Umkreis um das Fahrzeug 1 mobile Sende- und/oder Empfanggeräte 6, wobei der Umkreis vorgegeben oder einstellbar sein kann.
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Zur Bestimmung der Bewegungsgeschwindigkeit und der Bewegungsrichtung kann z. B. in einem vorbestimmten zeitlichen Abstand wenigstens zweimal die Position eines jeweiligen mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 und damit seines Trägers bestimmt werden. Aus den beiden Positionen und der Zeit kann die Auswerteeinrichtung 12 z. B. einen Bewegungsrichtungsvektor sowie eine Bewegungsgeschwindigkeit des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 und seines Trägers bestimmen.
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Außerdem kann die Auswerteeinrichtung 12 anhand des Verlaufs der Position, der Bewegungsgeschwindigkeit und der Bewegungsrichtung eine zu erwartende zukünftige Position oder einen zu erwartenden zukünftigen Bewegungsverlauf oder Weg des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 und seines Trägers sowie des Fahrzeug 1 bestimmen oder abschätzen, wie in 1 mit jeweils gestrichelten Pfeilen angedeutet ist, und damit eine mögliche zukünftige Kollisionsgefahr des Fahrzeugs 1 mit dem Träger des mobilen Sende- und/oder Empfangsgeräts 6.
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Anhand der durch die Sende-/Empfangseinrichtung 11 der Detektionsvorrichtung 2 erfassten Position des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 kann die Detektionsvorrichtung 2 den Trägertyp bestimmen. D. h. die Detektionsvorrichtung 2 bestimmt, ob es sich bei dem Träger des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 um einen Fußgänger oder Radfahrer als ungeschütze Person oder um ein anderes Fahrzeug (geschütztes Objekt) als Trägertyp handelt. Dabei kann, wie zuvor beschrieben, die Detektionsvorrichtung 2 den Verlauf der Position des mobilen Sende- und/oder Empfangsgeräts 6 bestimmen, indem sie in vorbestimmten zeitlichen Abständen mehrmals die Position des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 bestimmt und auswertet.
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Befindet sich die Positionen des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 dabei z. B. auf der Straße 4, so kann davon ausgegangen werden, dass das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6 zu einem Fahrzeug 1 (Trägertyp) gehört, wie in 1 angedeutet ist. Befindet sich die Positionen des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 am häufigsten auf einem Fußgänger oder Gehweg 9, so kann davon ausgegangen werden, dass das Sende- und/oder Empfanggerät 6 zu einem Fußgänger 10 (Trägertyp) gehört, wie in 1 angedeutet ist. Befinden sich die Positionen des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 auf einem Radweg 7 und der Straße 4, so kann davon ausgegangen werden, dass das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6 zu einem Radfahrer 8 (Trägertyp) gehört, wie in 1 angedeutet ist.
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Um zu ermitteln, ob das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6 von einem Radfahrer 8 oder Fußgänger 10 als Trägertyp mitgeführt wird, oder eventuell sich in einem anderen Fahrzeug 1 befindet, kann außerdem zusätzlich die Bewegungsgeschwindigkeit und/oder der benutzte Weg berücksichtigt und beispielsweise zusätzlich analysiert werden. Die Geschwindigkeit des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 und seines Trägers kann dabei beispielsweise mittels der Zeit bestimmt werden, die das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6 benötigt, um von einer ersten erfassten Position zu einer zweiten erfassten Position zu gelangen.
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Bewegt sich das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6 beispielsweise mit einer Geschwindigkeit oberhalb einer vorbestimmten Schwelle von z. B. 10 km/h und immer unterhalb einer vorbestimmten Schwelle von z. B. 30 km/h und befindet sich das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6 laut seiner erfassten Positionen auf Straßen 4 und Radwegen 7, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um einen Radfahrer 8 als Träger handelt. in diesem Fall ist der Trägertyp also ein Radfahrer.
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Weist dagegen die Geschwindigkeit des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 und seines Trägers mehrmals oder häufig Werte oberhalb von einer vorbestimmten Schwelle von z. B. 30 km/h, 40 km/h oder 50 km/h auf, so kann es sich höchstwahrscheinlich nur um ein Fahrzeug 1, oder ein Motorrad oder ein ähnliches motorisiertes Fahrzeug handeln. Der Trägertyp ist in diesem Fall also ein Fahrzeug.
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Befindet sich das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6 im Bereich des Straßenrandes auf einem Fußgänger- oder Gehweg 9 und bleibt auch häufig mal stehen und bewegt sich wiederum im Schritttempo beispielsweise mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit zwischen > 0 km/h und ≤ 7 km/h, so handelt es sich vermutlich um einen Fußgänger 10. Der Trägertyp ist also ein Fußgänger. Die Geschwindigkeitsangaben für einen Radfahrer, ein Fahrzeug und einen Fußgänger sind dabei rein beispielhaft und die Erfindung ist nicht darauf beschränkt. Die Geschwindigkeitsangaben können beliebig geeignet gewählt werden, um einen bestimmten Trägertyp zu kennzeichnen bzw. um verschiedene Trägertypen voneinander zu unterschieden, wie Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer usw.
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Zur Klassifizierung des Trägers und damit des Trägertyps des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 teilt das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6 selbst dem Fahrzeug 1 und seiner Detektionsvorrichtung 2 mit, um welchen Trägertyp es sich handelt. Dies kann entweder vom Träger des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 eingestellt werden, so dass es z. B. als Kind oder erwachsener Fußgänger klassifiziert wird, oder das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6 ermittelt dies selbst anhand des Bewegungsprofils seines Trägers. Zur Bestimmung des Bewegungsprofils kann das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6 optional wenigstens einen Bewegungssensor, Beschleunigungssensor, Drehratensensor und/oder Magnetkompasssensor aufweisen oder mit wenigstens einem davon nachgerüstet werden.
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Mit dem Bestimmen und Auswerten eines solchen Bewegungsprofils wird durch das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6 vorzugsweise nicht erst begonnen, wenn das Fahrzeug 1 das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6 erfasst, sondern das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6 erstellt bereits vorab ein Bewegungsprofil, seit es beispielsweise zum ersten Mal in Betrieb genommen wurde und/oder jedes mal, wenn es eingeschaltet wird. Auf diese Weise kann das mobile Sende- und/oder Empfanggerät 6, wie beispielsweise ein Mobiltelefon sofort, nachdem es von der Detektionsvorrichtung 2 im Fahrzeug 1 detektiert wurde, an die Detektionsvorrichtung 2 senden, dass sein Träger beispielsweise das Bewegungsprofil eines Kindes oder eines erwachsenen Fußgängers aufweist und der Trägertyp entsprechend ein Kind oder ein Erwachsener ist.
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Alle von dem mobilen Sende- und/oder Empfanggerät 6 an die Detektionsvorrichtung 2 des Fahrzeugs 1 übertragenen Daten können in einer Ausführungsform der Erfindung zusätzlich mit den Daten von herkömmlichen umfeldsensorbasierten Erkennungssystemen 3, wie z. B. Kameras, eines Fahrzeugs 1 verglichen werden, sofern ein solches Erkennungssystem 3 in dem Fahrzeug vorhanden ist.
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Die Detektionsvorrichtung 2 weist, wie zuvor beschrieben die Auswerteeinrichtung 11 auf, welche die von dem mobilen Sende- und/oder Empfanggerät 6 erfassten Daten, wie die Position, die Bewegungsgeschwindigkeit und/oder der benutzte Weg (z. B. Radweg, Gehweg oder Straße) sowie gegebenenfalls der Trägertyp, mit Daten eines umfeldsensorbasierten Erkennungssystems 3, wie einer Kamera, vergleicht.
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Hat das umfeldsensorbasierte Erkennungssystem 3 des Fahrzeugs 1 beispielsweise die Kontur eines Radfahrers und die Detektionsvorrichtung 2 eine Position eines mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 auf dem Radweg 7 erfasst, so kann mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen, dass sich tatsächlich ein Radfahrer 8 auf dem Radweg 7 befindet. Die Auswerteeinrichtung 12 kann durch einen Vergleich der Daten des umfeldsensorbasierte Erkennungssystems 3 und der erfassten Daten des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 als Trägertyp einen Radfahrer bestimmen.
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Sollten die Daten des umfeldsensorbasierten Erkennungssystems 3 und die Positionsdaten und Bewegungsdaten sowie gegebenenfalls Daten zu dem Trägertyp des von der Detektionsvorrichtung 2 erfassten mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 zusammenpassen, erhöht dies die Existenzwahrscheinlichkeit z. B. eines Fußgängers 10 als Trägertyp. In diesem Fall kann der Fahrer des Fahrzeugs 1 rechtzeitig vor einer möglichen Kollision gewarnt, ein autonomer Bremseingriffe aktiviert und/oder ein Fußgängerschutzsystem aktiviert werden. Dazu weist die Detektionsvorrichtung 2 eine Steuereinrichtung 14 auf, zum Steuern wenigstens einer Warnsignaleinrichtung und wenigstens einer Fahrzeugeinrichtung, welche zur Verhinderung einer bevorstehenden Kollision und/oder zur Reduzierung einer Unfallschwere der bevorstehenden Kollision geeignet ist. Eine solche Fahrzeugeinrichtung ist beispielsweise ein Bremssystem, ein Airbagsystem usw.
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Sollten die Daten des umfeldsensorbasierten Erkennungssystems 3 und die Positionsdaten und Bewegungsdaten des von der Detektionsvorrichtung 2 erfassten mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 nicht zusammenpassen, so kann beispielsweise nur eine Warnung an den Fahrzeugführer ausgegeben werden aber keine autonomen Eingriffe in dem Fahrzeug 1 durch die Steuerungseinrichtung 14 veranlasst werden, wie beispielsweise ein autonomer Bremseingriff aktiviert werden.
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Ungeschützte Personen, wie z. B. Fußgänger und Radfahrer, die von dem umfeldsensorbasierten Erkennungssystems 3 des Fahrzeugs 1 noch nicht detektiert wurden, aber bereits über die Ortung des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts 6 durch die Detektionsvorrichtung 2 erfasst sind, können Einfluss auf das oder die Warnsysteme des Fahrzeugs 1 nehmen. In diesem Fall kann die Steuereinrichtung 14 der Detektionsvorrichtung 2 nur eine Warnung an den Fahrzeugführer veranlassen, wie beispielsweise ein optisches und/oder akustisches Signal, und optional autonome Eingriffe in dem Fahrzeug 1 veranlassen.
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Hierdurch ist es möglich beispielsweise den Fahrer auf ein im Nahbereich laufendes Kind hinzuweisen und dadurch die potenzielle Gefahr eines Unfalls durch Unachtsamkeit zu minimieren. Auch ist es denkbar, dass das Fahrzeug 1 hierbei ein kurzes Warnsignal ausgibt, wenn die potenzielle Möglichkeit besteht, dass das Kind auf die Straße laufen könnte.
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Auch ist es möglich, dass das Fahrzeug 1 autonom vor einem Fußgängerüberweg anhält, wenn ein Fußgänger auf diesen eindeutig zu läuft und ein Überqueren höchst wahrscheinlich wird, auch wenn die Umfeldsensoren den Fußgänger noch nicht detektieren können, weil der Fußgänger eventuell verdeckt ist.
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Auch ist es möglich beim Abbiegen des Fahrzeugs auf Radfahrer oder Fußgänger zu reagieren und den Fahrer auf diese hinzuweisen, obwohl diese nicht von seitlichen Umfeldsensoren, wie z. B. Kameras, erkannt werden können.
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Weiterhin ist es auch Teil in zusätzlichen Ausführungsformen der Erfindung, dass gerade bei Nacht andere unbeleuchtet Verkehrsteilnehmer oder Fußgänger, die durch die Detektionsvorrichtung 2 ermittelt wurden, nun visualisiert werden können. Ein Einblenden eines Fußgängersymbols beispielsweise in einem Head-Up Display ist möglich, und/oder ein Aufleuchten eines Warnhinweises, dass ein Fußgänger oder Radfahrer sich im Gefahrenbereich befindet. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei Fahrten auf Landstraßen bei schlechter Sicht.
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Vorteil von Ausführungsformen der Erfindung ist es, dass nun auch mit Hilfe von mobilen Sende- und/oder Empfanggeräten eine Kommunikation von Fahrzeugen zu ungeschützten Personen, wie z. B. Fußgängern oder Radfahrern, ermöglicht wird, ohne dass dabei über neue spezielle Detektionsgeräte nachgedacht werden muss. Hierdurch lassen sich aktive Fahrsicherheitssysteme hinsichtlich der Reaktion auf Fußgänger oder Radfahrer wesentlich verbessern.
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In 2 ist ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform eines Verfahrens zum Detektieren von ungeschützten Personen, wie z. B. Fußgängern und Radfahrern, im Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Detektionsvorrichtung gemäß der Erfindung gezeigt.
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In einem ersten Schritt S1 bestimmt die Detektionsvorrichtung, ob sich im Umfeld des Fahrzeugs ein oder mehrere mobile Sende- und/oder Empfanggeräte befinden. Dabei kann zur Festlegung des Umfelds, in welchem mobile Sende- und/oder Empfanggeräte erfasst werden sollen, ein vorbestimmter Umkreis in der Detektionsvorrichtung des Fahrzeugs vorgegeben oder einstellbar sein.
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Wird ein mobiles Sende- und/oder Empfanggerät erfasst, so bestimmt die Detektionsvorrichtung in einem Schritt S2 ein oder mehrere Parameter wie die Position, die Bewegungsgeschwindigkeit, die Bewegungsrichtung und/oder den Verlauf wenigstens eines dieser Parameter beispielsweise über die Zeit. Der oder die erfassten Parameter bilden eine Auswertehistorie der Detektionsvorrichtung für das mobilen Sende- und/oder Empfanggerät.
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Anhand des wenigstens einen erfassten Parameters oder der Auswertehistorie wird dabei der Trägertyp des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts durch die Auswerteeinrichtung der Detektionsvorrichtung bestimmt als eine ungeschützte Person, wie z. B. ein Fußgänger oder Radfahrer, oder als ein anderes Kraftfahrzeug.
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Des Weiteren wird anhand des wenigstens einen erfassten Parameters oder der Auswertehistorie bestimmt, ob eine Kollisionsgefahr mit dem erfassten mobilen Sende- und/oder Empfanggerät zu erwarten ist aufgrund beispielsweise einer abgeschätzten zukünftigen Position oder eines abgeschätzten zukünftigen Positionsverlaufs.
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Dabei kann in der Auswerteeinrichtung auch eine Identifikationskennung des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts zusätzlich mit berücksichtigt werden.
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Für die Auswertehistorie werden, wie zuvor beschrieben, ein oder mehrere Parameter des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts bestimmt, wie beispielsweise, die Position, die Bewegungsgeschwindigkeit, die Bewegungsrichtung usw. Daraus kann wiederum der Verlauf oder die Veränderung der Position, der Verlauf der Bewegungsgeschwindigkeit, der Verlauf der Bewegungsrichtung usw. über die Zeit bestimmt werden. Anhand z. B. der Position und der Bewegungsgeschwindigkeit kann die Auswerteeinrichtung bestimmen, ob der Trägertyp des mobilen Sende- und oder Empfanggeräts eine ungeschützte Person, z. B. ein Fußgänger oder ein Radfahrer, oder einfach ein anderes Kraftfahrzeug ist.
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Dazu vergleicht die Auswerteeinrichtung beispielsweise die bestimmten Bewegungsgeschwindigkeiten des erfassten mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts, wie zuvor mit Bezug auf 1 beschrieben wurde, mit einem jeweiligen Schwellenwert und/oder Geschwindigkeitsbereich für z. B. einen Fußgänger, ein Kraftfahrzeug, einen Radfahrer als Trägertyp usw.
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Stellt die Auswerteeinrichtung fest, dass die erfassten Geschwindigkeiten des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts in einem Geschwindigkeitsbereich z. B. zwischen 0 km/h und 7 km/h und der Schwellenwert von 7 km/h nicht überschritten wird und stellt die Auswerteeinrichtung außerdem fest, dass die erfassten Positionen mehrmals oder am häufigsten auf einem Fußgängerweg liegen, so bestimmt die Auswerteeinrichtung, dass es sich bei dem Träger des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts alle Wahrscheinlichkeit nach um einen Fußgänger (Trägertyp) handelt.
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In einem nächsten Schritt S3 gleicht die Detektionsvorrichtung das Ergebnis der Auswertehistorie zusätzlich mit Informationen des erfassten mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts und/oder mit dem Ergebnis eines umfeldsensorbasierten Erkennungssystems des Fahrzeugs, welches z. B. ein oder mehrere Kameras aufweist, ab. Das umfeldsensorbasierte Erkennungssystem kann dabei beispielsweise Teil eines in dem Fahrzeug vorhandenen Kollisionsvermeidungssystemen oder Fußgängerschutzsystems sein.
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Auf diese Weise kann die Wahrscheinlichkeit, dass das Ergebnis der Auswertehistorie in Schritt S2 richtig ist zusätzlich erhöht werden.
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Dazu fragt die Detektionsvorrichtung das mobile Sende- und/oder Empfanggerät ab, ob das mobile Sende- und/oder Empfanggerät seinen Träger als Fußgänger identifiziert hat, beispielsweise aufgrund eines in dem mobilen Sende- und/oder Empfanggerät eingegebenen Trägertyps, z. B. Fußgänger, oder aufgrund eines von dem mobilen Sende- und/oder Empfanggerät festgestellten Bewegungsprofils des Trägers, z. B. Bewegungsprofil eines Fußgängers.
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Mobile Sende- und/oder Empfanggeräte können mit Bewegungssensoren, Beschleunigungssensor, Drehratensensor und/oder Magnetkompasssensoren usw., ausgebildet sein oder nachgerüstet werden, mit denen das mobile Sende- und/oder Empfanggerät die Bewegung des Trägers erfassen kann. Dabei kann das mobile Sende- und/oder Empfanggerät außerdem gegebenenfalls selbst eine Auswerteeinrichtung aufweisen, in welcher die erfassten Bewegungsdaten ausgewertet werden zum Bestimmen des Trägertyps anhand des erfassten Bewegungsprofils. Ebenso kann das mobile Sende- und/oder Empfanggerät auch nur eine Speichereinrichtung aufweisen, in welche die erfassten Bewegungsdaten abrufbar abspeicherbar sind. Die Daten zu dem erfassten Bewegungsprofil können von der Detektionsvorrichtung anschließend über deren Sende-/Empfangseinrichtung empfangen und in der Auswerteeinrichtung der Detektionsvorrichtung ausgewertet werden und entsprechende Maßnehmen durch die Steuervorrichtung durchgeführt werden. Die Auswerteeinrichtung der Detektionsvorrichtung kann anhand der erfassten Bewegungsdaten oder des erfassten Bewegungsprofils des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts bestimmen, ob es sich bei dem derzeitigen Träger und damit Trägertyp um eine ungeschützte Person, wie z. B. einen Fußgänger, oder um ein weiteres Kraftfahrzeug handelt.
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Zusätzlich oder alternativ gleicht die Detektionsvorrichtung das Ergebnis der Auswertehistorie mit dem Ergebnis eines umfeldsensorbasierten Erkennungssystems des Fahrzeugs, wie z. B. Kameras, ab. Das umfeldsensorbasierte Erkennungssystem kann dabei, wie zuvor beschrieben, beispielsweise Teil eines Kollisionsvermeidungssystems oder Fußgängerschutzsystems sein.
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Hat das umfeldsensorbasierte Erkennungssystem ebenfalls die Kontur eines Fußgängers erfasst, so kann mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass tatsächlich der Träger und damit Trägertyp des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts ein Fußgänger ist.
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In dem Fall, dass die Detektionsvorrichtung anhand der Auswertehistorie und der Daten des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts und des umfeldsensorbasierten Erkennungssystems zu einem übereinstimmenden Ergebnis kommt, z. B. der Träger und damit Trägertyp des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts ist ein Fußgänger, kann dies dazu genutzt werden, neben einem Warnsignal an den Fahrzeugführer Maßnahmen zur Verhinderung einer Kollision oder Reduzierung der Unfallschwere einzuleiten durch autonome Eingriffe bei dem Fahrzeug, z. B. einem autonomen Bremseingriff, mittels der Steuereinrichtung der Detektionsvorrichtung. Voraussetzung hierfür ist, dass in dem nächsten Schritt S3 festgestellt wird, dass der Fußgänger auf Kollisionskurs mit dem Fahrzeug ist. Die Steuereinrichtung steuert hierbei wenigstens eine Warnsignaleinrichtung und/oder wenigstens eine Fahrzeugeinrichtung des Fahrzeugs an, welche zur Verhinderung der Kollision und/oder zur Reduzierung der Unfallschwere der Kollision geeignet ist. Eine solche Fahrzeugeinrichtung ist beispielsweise ein Bremssystem, ein Airbagsystem usw.
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Kommt die Detektionsvorrichtung in dem Schritt S2 also zu dem Ergebnis, dass der Trägertyp des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts eine ungeschützte Person ist, wie z. B. ein Fußgänger oder Radfahrer, so bestimmt die Auswerteeinrichtung der Detektionsvorrichtung in einem Schritt S3, ob die ungeschützte Person sich auf einem Kollisionskurs mit dem Fahrzeug befindet.
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Dazu kann die Auswerteeinrichtung anhand von Parametern, wie der Bewegungsrichtung, der Bewegungsgeschwindigkeit, der derzeitigen Position, dem Verlauf der Bewegungsrichtung, dem Verlauf der Bewegungsgeschwindigkeit und/oder dem Verlauf der Position des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts und damit seines Trägers abschätzen, ob sich das mobile Sende- und/oder Empfanggerät und sein Träger auf einem Kollisionskurs befinden.
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Befindet sich das mobile Sende- und/oder Empfanggerät mit seinem Träger auf Kollisionskurs mit dem Fahrzeug, so kann die Detektionsvorrichtung in einem Schritt S4 mittels ihrer Steuereinrichtung beispielsweise eine Warnung an den Fahrzeugführer ausgeben, z. B. über ein optisches, akustisches und/oder haptisches Signal, und einen automatischen Eingriff, z. B. einen automatischen Bremseingriff, Airbageingriff usw., bei dem Fahrzeug zur Verhinderung einer Kollision oder Reduzierung einer Unfallschwere veranlassen.
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Wird dagegen in Schritt S2 von der Detektionsvorrichtung festgestellt, dass sich ein Ergebnis für den Träger des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts, z. B. das Ergebnis der Auswertehistorie (z. B. Trägertyp Fußgänger), von den übrigen Ergebnissen, z. B. dem Ergebnis der Daten des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts (z. B. Trägertyp Radfahrer) und dem Ergebnis des umfeldsensorbasierten Erkennungssystems (z. B. Trägertyp Radfahrer) unterscheidet, so wird, von der Detektionsvorrichtung bestimmt, dass das Ergebnis der Mehrzahl (hier das Ergebnis der Daten des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts und das Ergebnis des umfeldsensorbasierten Erkennungssystems) richtig ist und darauf basierend der Träger und damit Trägertyp des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts festgelegt wird. Da sowohl das Ergebnis der Daten des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts wie auch das Ergebnis des umfeldsensorbasierten Erkennungssystems ein Radfahrer als Träger und Trägertyp des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts ist, legt die Detektionsvorrichtung also fest, dass von einem Radfahrer als Träger des mobilen Sende- und/oder Empfangsgeräts ausgegangen wird.
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Wird in Schritt S3 weiter bestimmt, dass der Radfahrer als Trägertyp des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts sich auf einem Kollisionskurs mit dem Fahrzeug befindet, so kann die Detektionsvorrichtung über ihre Steuereinrichtung z. B. nur ein Warnsignal an den Fahrzeugführer ausgeben, dass sich ein Radfahrer nähert, oder zusätzlich auch Maßnahmen einleiten zur Verhinderung der Kollision oder zur Reduzierung der Unfallschwere, wie einen automatischen Eingriff in das Bremssystem, das Lenksystem, das Airbagsystem des Fahrzeugs usw..
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Stellt die Detektionsvorrichtung dagegen in Schritt S2 fest, dass die Ergebnisse der Auswertehistorie (z. B. Trägertyp Fußgänger), der Daten des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts (z. B. Trägertyp Radfahrer) und des umfeldsensorbasierten Erkennungssystems (z. B. Trägertyp Fahrzeug) alle voneinander verschieden sind, so wird, wenn in Schritt S3 festgestellt wird, dass der Träger des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts sich auf Kollisionskurs mit dem Fahrzeug befindet, nur z. B. ein Warnsignal an den Fahrzeugführer ausgegeben aber keine zusätzlichen Maßnahmen zur Vermeidung einer Kollision oder zur Reduzierung einer Unfallschwere von der Detektionsvorrichtung ergriffen. In diesem Fall kann in Schritt S2 nicht eindeutig bestimmt werden, um was für einen Trägertyp es sich bei dem Träger des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts handelt. Daher veranlasst in diesem Fall die Detektionsvorrichtung keine zusätzlichen Maßnahmen zur Verhinderung einer Kollision oder zur Reduzierung einer Unfallschwere durch einen automatischen Eingriff beispielsweise in das Bremssystem des Fahrzeugs usw.
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Stellt die Detektionsvorrichtung in Schritt S2 fest, dass die Auswertehistorie ein Objekt erfasst hat, z. B. einen Fußgänger, während das umfeldsensorbasierte Erkennungssystem kein Objekt erfasst hat (da es z. B. verdeckt ist) und/oder das mobile Sende- und/oder Empfanggerät keine Daten zur Bestimmung des Trägers (Objekts) sendet (da es z. B. keine Sensoren aufweist zur Bestimmung des Bewegungsprofils des Trägers oder ein Trägertyp nicht eingespeichert oder einspeicherbar ist), so veranlasst die Detektionsvorrichtung in Schritt S4 z. B. ein Warnsignal an den Fahrzeugführer, dass sich ein Fußgänger nähert, und/oder leitet Maßnahmen zur Verhinderung einer Kollision oder zur Reduzierung der Unfallschwere ein, wie einen automatischen Eingriff in das Bremssystem usw.. Voraussetzung hierfür ist, dass in Schritt S3 zuvor eine bevorstehende Kollision mit dem Träger, hier dem Fußgänger, des mobilen Sende- und/oder Empfanggeräts bestimmt wurde.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Detektionsvorrichtung
- 3
- umfeldsensorbasiertes Erkennungssystem
- 4
- Straße oder Fahrbahn
- 5
- Fahrspur
- 6
- mobiles Sende und/oder Empfangsgerät
- 7
- Radweg
- 8
- Radfahrer
- 9
- Gehweg
- 10
- Fußgänger
- 11
- Sende-/Empfangseinrichtung (Detektionsvorrichtung)
- 12
- Auswerteeinrichtung (Detektionsvorrichtung)
- 13
- Funkschnittstelle (Detektionsvorrichtung)
- 14
- Steuereinrichtung (Detektionsvorrichtung)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009035072 A1 [0002]