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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Prüfen von Dokumenten, insbesondere Sicherheitsdokumenten. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Dokumentenprüfung, welche mithilfe eines Mobiltelefons, welches zumindest eine Kamera umfasst, ausgeführt werden kann.
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Als Sicherheitsdokumente werden Dokumente bezeichnet, die mindestens ein Merkmal aufweisen, welches eine Nachahmung, Verfälschung und/oder ein unautorisiertes Herstellen des entsprechenden Dokuments zumindest deutlich erschwert oder unmöglich macht. Ein solches Merkmal wird als Sicherheitsmerkmal bezeichnet. Sicherheitsmerkmale können eine Stoffbeschaffenheit oder Materialzusammensetzung eines Substrats oder eines Dokumentkörpers des entsprechenden Dokuments oder auf oder in den Dokumentkörper eingebrachte oder eingearbeitete andere Merkmale sein. Diese können beispielsweise unterschiedliche Druckverfahren, eine Verwendung von speziellen Farbmitteln, metallische oder magnetische Stoffe, Prägungen, Hologramme, Perforationen, integrierte Mikrochips oder Ähnliches umfassen, um nur einige beispielhaft aufzuzählen. Solche mit Sicherheitsmerkmalen versehene Sicherheitsdokumente umfassen beispielsweise Personaldokumente wie Reisepässe, Personalausweise, Identifikationskarten, ferner Führerscheine, Bankkarten, Kreditkarten, Telefonkarten, aber auch solche Dokumente, die unmittelbar einen Wert verkörpern, beispielsweise Banknoten, Postwertzeichen, Zollmarken, Eintrittskarten oder auch Etiketten zur Absicherung von Originalprodukten oder Visa und Ähnliches.
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Für den Gebrauch von Sicherheitsdokumenten ist es unerlässlich, dass zumindest einzelne, eine Gruppe oder alle Sicherheitsmerkmale, die in dem Sicherheitsdokument enthalten sind, ausgewertet und hinsichtlich ihres Inhalts und/oder ihrer Echtheit und Unversehrtheit geprüft werden, um entweder das Dokument selbst als echt und gegebenenfalls darüber hinaus in dem Dokument oder den Sicherheitsmerkmalen gespeicherte Informationen als zutreffend und korrekt zu kennzeichnen. Die Sicherheitsmerkmale einer Banknote werden beispielsweise geprüft, um sicherzustellen, dass es sich um gesetzliches Zahlungsmittel handelt und der auf der Banknote verbriefte Wert dem tatsächlichen Wert des Sicherheitsdokuments entspricht. Bei einem Personalausweis oder Reisepass werden die Sicherheitsmerkmale geprüft, um sicherzustellen, dass die in dem Sicherheitsdokument gespeicherten Informationen unverfälscht sind und tatsächlich von der Behörde ausgestellt sind, welche einer dem Sicherheitsdokument zugeordneten Person bestimmte Informationen, beispielsweise dessen Namen, Geburtsort, Geburtsdatum, Anschrift, aber auch biometrische Daten wie das Aussehen, einen Fingerabdruck und Ähnliches autorisiert zuordnet.
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Die unterschiedlichen Sicherheitsmerkmale können über unterschiedlichste Verfahren hinsichtlich ihrer Echtheit und Unversehrtheit geprüft werden. Bei Banknoten können beispielsweise einige Merkmale haptisch über ein Tasten erfasst werden. Hierzu zählen beispielsweise mittels Stichtiefdruck auf eine äußere Oberfläche aufgedruckte Informationen. In einem Mikrochip gespeicherte, in der Regel digitalisierte Daten können beispielsweise mit einer speziellen Lesevorrichtung ausgelesen und mittels Rechen- und Auswerteverfahren oder einen Abgleich gegenüber Vergleichsdaten einer Datenbank auf ihre Echtheit und Unversehrtheit geprüft werden. Ebenso verhält es sich mit beispielsweise magnetisch gespeicherten Informationen in einem Sicherheitsdokument. Diese werden über eine Wechselwirkung mit einem Magnetsensor ausgelesen und anschließend ausgewertet und verifiziert.
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Die weitaus häufigsten verwendeten Sicherheitsmerkmale werden jedoch optisch ausgewertet. Hierbei werden Farbeindrücke, eine relative Anordnung der einzelnen aufgebrachten Informationen und Ähnliches geprüft. Darüber hinaus lassen sich auch Eigenschaften spezieller verwendeter Farbmittel optisch verifizieren. Beispielsweise zeigen einige verwendete Farbmittel eine Lumineszenzstrahlung bei einer Anregung beispielsweise mit ultraviolettem Licht.
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Wieder andere Sicherheitsmerkmale, welche optisch verifiziert werden können, sind Hologramme, welche bei geeigneter Beleuchtungs- und Betrachtungsgeometrie in dem Hologramm gespeicherte Informationen, beispielsweise als dreidimensionale Bildinformationen oder als abhängig von der Betrachtungs- und/oder Beleuchtungsrichtung wahrnehmbare bewegte und/oder ihre Information ändernde grafische Darstellungen wahrnehmbar sind.
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Zwar ist eine Vielzahl von Merkmalen, welche in Sicherheitsdokumenten enthalten sind, bereits durch einen menschlichen Betrachter ohne Zuhilfenahme weiterer technischer Hilfsmittel verifizierbar, jedoch lassen sich Manipulationen und Fälschungen von einigen Sicherheitsmerkmalen nur mithilfe technischer Hilfsmittel aufdecken und erkennen.
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Wieder andere Sicherheitsmerkmale, welche beispielsweise darin bestehen, dass die bei unterschiedlichen Beleuchtungsarten wahrnehmbaren optischen Informationen leicht unterschiedlich sind, lassen sich durch einen menschlichen Betrachter nur schwer oder gar nicht verifizieren, da die unterschiedlichen Informationen nicht zeitgleich und überlagert durch einen menschlichen Nutzer wahrnehmbar sind.
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Aus dem Stand der Technik sind daher auch Vorrichtungen bekannt, mit denen Sicherheitsdokumente verifizierbar sind. Die
DE 10 2007 031 230 B3 beschreibt ein Verfahren zum Erfassen von Dokumenten und ein Dokumentenerfassungssystem zum optischen Erfassen eines Dokuments, umfassend mindestens ein Leuchtmittel zum Beleuchten des Dokuments, mindestens einen optischen Sensor und eine Abbildungsoptik zum Abbilden des Dokuments auf dem mindestens einen optischen Sensor, wobei das mindestens eine Leuchtmittel mit einer Ausleuchtungsoptik gekoppelt ist, die eine größtmögliche homogene Ausleuchtung des Dokuments ermöglicht. Die beschriebene Vorrichtung und das beschriebene Verfahren ermöglichen es, auch großflächig ausgebildete Dokumente zeitgleich in einem nicht abtastenden Erfassungsschritt zu erfassen und anschließend die optisch gewonnenen Daten auszuwerten. Eine solche speziell für die Dokumentenverifikation vorgesehene Vorrichtung ist jedoch aufwendig und teuer.
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Aus der
DE10 2004 056 007 A1 ist eine mobile Verifikationseinrichtung bekannt, die ein Mobiltelefon umfasst, dessen Kameramodul als Leseeinrichtung verwendet wird.
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Aus der
US 5,874,742A ist eine Blütendetektions-Sichtvorrichtung bekannt, in deren Gehäuse ein Geldschein einführbar ist. Über eine Öffnung in dem Gehäuse kann auf den Geldschein geblickt werden, während dieser mittels UV-Licht beleuchtet wird, welches von einer UV-Lichtquelle im Innern des Gehäuses erzeugt wird.
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Ein Verfahren und ein System zum Authentifizieren von Dokumenten unter Verwendung eines Mobiltelefons ist auch aus
US2003/0136837 A1 bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für die Dokumentenprüfung, ein Prüfsystem sowie ein Prüfverfahren zu schaffen, welche mit möglichst einfachen Mitteln insbesondere eine dezentrale Prüfung von Sicherheitsdokumenten ermöglicht.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, Alltagsgegenstände, wie sie heutzutage weit verbreitet sind, in ein Prüf- und Verifikationssystem mit einzubinden. Hierüber können die Anforderungen an spezielle, nur für die Dokumentenprüfung verwendbare Komponenten gering gehalten werden. Die Kosten für die Beschaffung und den Betrieb dieser Komponenten können so möglichst gering gehalten werden, ohne hierbei Einbußen bei einer Überprüfungsgenauigkeit und/oder Prüftiefe gegenüber aufwendigen speziellen Prüfvorrichtungen hinnehmen zu müssen.
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Insbesondere werden ein Prüfsystem und ein Prüfverfahren vorgeschlagen, welche einen Prüfaufsatz sowie ein zumindest mit einer Kamera ausgestattetes Mobiltelefon nutzen, welches mit dem Prüfaufsatz koppelbar ist, wobei der Prüfaufsatz mindestens eine Beleuchtungseinrichtung aufweist und der Prüfaufsatz über eine Prüfaufsatzschnittstelle mit einer Schnittstelle des Mobiltelefons koppelbar ist, so dass das Mobiltelefon die Beleuchtungseinrichtung des Prüfaufsatzes gesteuert betreiben kann, um ein in einem Kameraraum des Prüfaufsatzes angeordnetes Dokument zu beleuchten und zugleich mittels der in dem Mobiltelefon enthaltenen Kamera eine Abbildung des Dokuments in dem Kameraraum des Prüfaufsatzes zu erfassen und die so erfassten Abbildungsdaten auszuwerten.
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Hierzu wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein Prüfaufsatz für eine Dokumentenprüfung vorgeschlagen, welcher umfasst: ein Gehäuse, welches im Inneren einen Kameraraum umschließt, eine Prüfaufsatzschnittstelle, eine mit der Prüfaufsatzschnittstelle gekoppelte Steuerung, mindestens eine in dem Kameraraum angeordnete, mittels der Steuerung betreibbare Beleuchtungseinrichtung zum Beleuchten eines in dem Kameraraum angeordneten Dokuments sowie eine außen an dem Gehäuse angeordnete Geräteaufnahme, welche ausgebildet ist, ein mit einer Kamera ausgestattetes Mobiltelefon in der Weise mechanisch zu führen und aufzunehmen, dass beim Anordnen des Mobiltelefons in der Geräteaufnahme ein Kameraobjektiv vor einer Gehäuseöffnung angeordnet wird, durch die hindurch mittels der Kamera mindestens eine Abbildung des in dem Kameraraum angeordneten Dokuments erfassbar ist, und die Prüfaufsatzschnittstelle mit einer Schnittstelle des Mobiltelefons koppelbar ist, so dass ein Betreiben der mindestens einen Beleuchtungseinrichtung und in Erfassen der mindestens einen Abbildung durch die Kamera des Mobiltelefons über eine auf der Prozessoreinheit des Mobiltelefons ausgeführte Anwendung steuerbar ist. Ein entsprechendes Verfahren zum Prüfen eines Dokuments umfasst die Schritte: Anordnen eines Dokuments in einer Dokumentaufnahme im Innern eines Kameraraums eines Prüfaufsatzes, insbesondere eines Prüfaufsatz der hier beschriebenen Art; Anordnen eines eine Kamera aufweisenden Mobiltelefons in einer Geräteaufnahme des Prüfaufsatzes; Ausbilden einer Kommunikationsverbindung zwischen einer Steuereinrichtung des Prüfaufsatzes und einer auf einer Prozessoreinheit des Mobiltelefons ausgeführten Anwendung über eine Prüfaufsatzschnittstelle; Ansteuern mindestens einer Beleuchtungseinrichtung in dem Kameraraum und Erfassen mindestens einer Abbildung des in dem Kameraraum angeordneten Dokuments mittels der Kamera des Mobiltelefons durch eine Öffnung des Prüfaufsatzes hindurch; Auswerten der Abbildungsdaten und Ausgeben eines Prüfergebnisses, insbesondere über eine Ausgabevorrichtung des Mobiltelefons. Zur Verifikation eines Sicherheitsdokuments wird somit zusätzlich zu einem mit einer Kamera versehenen Mobiltelefon, welches in der Lage ist, auf der Prozessoreinheit des Mobilfunktelefons eine Applikation oder Anwendung auszuführen, ein Prüfaufsatz genutzt, welcher eine Steuerung zum Ansteuern einer Beleuchtungseinrichtung sowie eine Schnittstelle zum Ausbilden der Kommunikation mit der Steuerung aufweist. Ein solcher Prüfaufsatz, der darüber hinaus eine Geräteaufnahme umfasst, um ein Mobiltelefon oder einen bestimmten Typ von Mobiltelefonen optimal mit dem Prüfaufsatz koppeln zu können, umfasst daher wenige technisch aufwendige Komponente und kann daher preisgünstig hergestellt werden.
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Erfindungsgemäß ist der Prüfaufsatz so ausgebildet, dass die Geräteaufnahme ein Anpassmodul umfasst, welches austauschbar ist und jeweils an ein spezielles Mobiltelefon bzw. einen speziellen Typ von Mobiltelefonen angepasst ist. Hierdurch wird es möglich, den Prüfaufsatz mit unterschiedlichen Mobiltelefonen oder unterschiedlichen Typen von Mobiltelefonen zu verwenden.
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Erfindungsgemäß ist die Geräteaufnahme einschließlich des Anpassmoduls so ausgebildet, dass im Zustand, in dem das Mobiltelefon in der Geräteaufnahme aufgenommen und geführt ist, dieses so vor der Gehäuseöffnung mittels des Kameraobjektivs angeordnet ist, dass durch die Gehäuseöffnung kein Licht, welches zur Beleuchtung des Dokuments in dem Kameraraum verwendet wird, zwischen dem Prüfaufsatz und dem Mobiltelefon entweicht, und andererseits kein Umgebungslicht zwischen dem Mobiltelefon und dem Prüfaufsatz hindurch in die Gehäuseöffnung eindringen und als Streulicht eine Abbildungserfassung behindern könnte. Die Geräteaufnahme ist daher beispielsweise so ausgestaltet, dass diese ein elastisches, schwarzes Kunststoffmaterial zumindest angrenzend und umlaufend um die Gehäuseöffnung aufweist, vor der das Objekt der Kamera angeordnet wird.
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Definitionen
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Ein Sicherheitsdokument ist ein Dokument, welches mindestens ein Sicherheitsmerkmal umfasst. Sicherheitsdokumente, die einen unmittelbaren Wert verkörpern, wie beispielsweise Banknoten, Postwertzeichen oder Zollmarken, um nur einige zu nennen, werden zum Teil auch als Wertdokumente bezeichnet. In Bezug auf die hier beschriebene Erfindung ist eine Abgrenzung der Untergruppe der Wertdokumente nicht von Bedeutung.
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Sicherheitsmerkmale sind all jene Merkmale, die ein Nachahmen, Verfälschen, unautorisiertes Herstellen oder Ähnliches eines Dokuments zumindest erschweren oder unmöglich machen.
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Optisch prüfbare Sicherheitsmerkmale sind solche Sicherheitsmerkmale, die anhand einer grafischen Erfassung, wie beispielsweise eines optischen Sensors, erfassbar sind. Hierbei ist ein optischer Sensor ein Sensor, welcher eine Wechselwirkung mit Licht erfasst. Als Licht wird hier nicht nur das Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich, sondern auch Licht im angrenzenden Wellenlängenbereich, beispielsweise im infraroten oder ultravioletten, angesehen.
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Als magnetisches Merkmal wird ein Merkmal bezeichnet, welches eine Wechselwirkung mit Magnetsensoren zeigt. Insbesondere ferromagnetische Partikel oder Materialien, welche selber ein magnetisches Feld in ihrer Umgebung aufrechterhalten, können zur Ausbildung von magnetischen Merkmalen genutzt werden.
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Als Mobiltelefon wird eine Kommunikationseinrichtung mit einer Funkschnittstelle angesehen, welche in einem funkgestützten Telefonnetzwerk als Sende- und Empfangseinrichtung eines Endbenutzers verwendet werden kann.
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Als Kamera wird jede Erfassungseinrichtung aufgefasst, welche eine zweidimensionale grafische Abbildung eines Gegenstands erfassen kann. Eine Kamera in einem Mobiltelefon umfasst in der Regel einen CCD-Chip oder Ähnliches, um digitalisiert eine in Bildpunkte aufgeteilte Abbildung grafisch zu erfassen. In der Regel sind die Kameras von Mobiltelefonen so ausgebildet, dass für die einzelnen Bildpunkte jeweils mehrere Messsensoren vorgesehen sind, welche eine unterschiedliche Spektrale, d.h. wellenlängenabhängige Empfindlichkeit, aufweisen. Hierdurch können den einzelnen Bildpunkten zugeordnete Farbinformationen ermittelt und aufgenommen werden.
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Unter einer Streuung wird eine Wechselwirkung von Licht mit einem Material aufgefasst, bei der gerichtetes Licht in eine oder mehrere Raumrichtungen abgelenkt wird, wobei die Ablenkung nicht durch optische Brechung oder Beugung an einer Grenzschicht unterschiedlicher Brechungsindizes herbeigeführt ist.
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Als diffuse Streuung wird eine Streuung angesehen, die gerichtetes Licht in eine Vielzahl unterschiedlicher Raumrichtungen ablenkt.
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Unter eine Streiflichtbeleuchtung wird eine Beleuchtung verstanden, bei der gerichtetes Licht auf eine Oberfläche gestrahlt wird und ein eingeschlossener Winkel zwischen dem auf die Oberfläche auftreffenden gerichteten Licht und der Oberfläche selbst möglichst spitz, insbesondere kleiner 15°, bevorzugt im Bereich von etwa 10°, liegt.
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Als Licht wird elektromagnetische Dipolstrahlung angesehen, deren Wellenlänge im sichtbaren, ultravioletten oder infraroten Wellenlängenbereich liegt.
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Als Dokumentdaten werden solche Daten bezeichnet, welche in einem Mikrochip gespeichert sind, der in das Sicherheitsdokument integriert ist. Hierbei wird als Mikrochip jede integrierte Schaltkreise aufweisende Struktur angesehen, unabhängig davon, ob diese als Speicherbereich und/oder als Prozessoreinrichtung und/oder als Kombination von beiden ausgebildet ist.
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Bevorzugte Ausführungsformen
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Der Kameraraum des Prüfaufsatzes ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass die den Kameraraum begrenzten Wände schwarz, nicht reflektierend ausgebildet sind. Hierdurch wird eine optimale Abbildungserfassung einer Dokumentoberfläche ermöglicht und zugleich Anforderungen an die Beleuchtungseinrichtung hinsichtlich einer Abstrahlrichtung der für die Beleuchtung des Dokuments verwendeten Strahlung reduziert. Die Teile des Lichts, die auf die Begrenzungsflächen auftreffen, führen somit beispielsweise nicht zu Artefakten in der Abbildung aufgrund unbeabsichtigter Reflexionen an den Begrenzungsflächen oder zu einer ungleichmäßigen Ausleuchtung der Oberfläche.
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Um eine Vielzahl unterschiedlicher Sicherheitsmerkmale mit ein und demselben Prüfaufsatz erfassen und verifizieren zu können, ist bei einer Ausführungsform vorgesehen, dass die mindestens eine Beleuchtungseinrichtung mehrere unterschiedliche, steuerbare Leuchtmittel umfasst, die Licht unterschiedlicher Wellenlängenbereiche erzeugen. Beispielsweise können die unterschiedlichen Leuchtmittel Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich, vorzugsweise als kontinuierliches Weißlichtspektrum, Licht im ultravioletten Wellenlängenbereich UV-A oder im ultravioletten Wellenlängenbereich UV-C und/oder im nahen infraroten Wellenlängenbereich emittieren.
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Um eine Gefährdung beim Umgang mit dem Prüfaufsatz auszuschließen, welche aus der Verwendung von Licht im ultravioletten Spektralbereich herrühren könnte, ist die Gehäuseöffnung mit einem UV-Sperrfilter verschlossen. Wird beispielsweise ein Mobiltelefon in der Geräteaufnahme angeordnet, die nicht speziell für dieses Mobiltelefon angepasst ist, und somit beispielsweise ein Spalt zwischen der Gehäuseöffnung und dem Mobiltelefon verbleibt, so könnte ansonsten unbeabsichtigt UV-Strahlung aus diesem Spalt austreten, während die Beleuchtungseinrichtung ein in dem Kameraraum angeordnetes Dokument mit UV-Strahlung beleuchtet.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Geräteaufnahme Fixierungsmittel aufweist, mit denen das Mobiltelefon an dem Prüfaufsatz fixiert ist, wenn es korrekt in die Geräteaufnahme aufgenommen ist.
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Neben einer Funkschnittstelle, über die das Mobiltelefon sich in das Funktelefonnetz integriert, verfügen Mobiltelefone häufig über weitere Schnittstellen, welche für eine geringreichweitige drahtlose Kommunikation mit anderen Geräten vorgesehen sind. Beispielsweise können Mobiltelefone mit einer Bluetooth-Schnittstelle einer so genannten WLAN-Schnittstelle oder auch einer Schnittstelle für eine so genannte Nahfeldkommunikation (NFC) ausgestattet sein. Der Prüfaufsatz ist entsprechend mit einer hieran angepassten Prüfaufsatzschnittstelle oder mehreren Prüfaufsatzschnittstellen für unterschiedliche Kommunikationsarten über unterschiedliche Kommunikationsprotokolle ausgebildet.
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Neben drahtlosen Kommunikationsverbindungen können auch drahtgebundene Schnittstellen verwendet werden. Viele Mobiltelefone besitzen eine USB-Schnittstelle, so dass beispielsweise zu dem Prüfaufsatz auch eine serielle kabelgebundene Verbindung ausgebildet werden kann.
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Wieder andere Ausführungsformen sehen vor, dass der Prüfaufsatz ein Kabel mit einem Stecker umfasst, welcher in einen Kopfhörerausgang des Mobiltelefons eingeführt werden kann. Eine Steuerung des Prüfgeräts kann in einem solchen Fall über über den Kopfhörerausgang ausgegebene akustische Signale erfolgen.
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Für eine optimale Beleuchtung des Sicherheitsdokuments ist es von Vorteil, wenn zwischen dem Dokument und dem einzelnen Leuchtmittel oder den Leuchtmitteln eine Streuscheibe angeordnet ist, um eine diffuse Auflichtbeleuchtung des Dokuments in der Dokumentaufnahme zu gewährleisten. Für eine Vielzahl von Abbildungserfassungen ist eine diffuse Auflichtbeleuchtung von Vorteil. Ist die Gehäuseöffnung, durch welche die Aufnahme erfasst wird, mittig über einer Fläche angeordnet, in der das Dokument sich bei der Abbildungserfassung befindet, so kann es vorteilhaft sein, dass die Leuchtmittel umlaufend um die Öffnung, beispielsweise ring- oder kreissektorförmig, ausgebildet sind oder auf einem Kreissektor bzw. Kreis angeordnet sind.
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Für bestimmte Sicherheitsmerkmale ist es vorteilhaft, wenn das Dokument während der Abbildungserfassung mit Streiflicht beleuchtet wird. Daher sieht eine bevorzugte Weiterbildung des Prüfaufsatzes vor, dass in dem Gehäuse gesteuert betreibbare Streulichtleuchtmittel angeordnet sind, die das Dokument in einer Dokumentaufnahme im Betrieb mit gerichtetem Licht unter einem spitzen Winkel gemessen gegen die Dokumentoberfläche von weniger 15°, vorzugsweise von etwa 10°, beleuchten können.
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Um eine optimale Erfassung der Abbildung des Dokuments zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn das Dokument präzise in der dem Prüfaufsatz positioniert wird. Hierzu ist es hilfreich, eine Dokumentaufnahme vorzusehen. Bei einigen Ausführungsformen kann das Dokument durch einen Einführschlitz angeordnet und durch Führungen in den Kameraraum geführt und gehalten werden.
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Wieder andere Ausführungsformen sehen vor, dass das Dokument in einer als Dokumentschublade ausgebildeten Dokumentaufnahme angeordnet wird.
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Eine weitere Steigerung der Prüfmöglichkeiten wird dadurch erreicht, dass in dem Gehäuse ein gesteuert betreibbares Durchlichtleuchtmittel so angeordnet ist, dass dieses an einer von der Gehäuseöffnung abgewandten Seite der Auflageebene des Dokuments angeordnet ist, wenn ein in der Dokumentaufnahme angeordnetes Dokument in dem Kameraraum angeordnet ist.
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Bei einigen Ausführungsformen, welche eine Dokumentschublade als Dokumentaufnahme nutzen, kann das Durchlichtleuchtmittel in die Dokumentschublade integriert sein.
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Wieder eine andere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass mehrere Abbildungen erfasst werden, bei denen das Dokument gesteuert jeweils andersartig mittels verschiedener Leuchtmittel der mindestens einen Beleuchtungseinrichtung des Prüfaufsatzes beleuchtet wird.
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Eine noch weitergehende Steigerung der Prüftiefe kann dadurch erreicht werden, dass benachbart zu einer Einführöffnung in das Gehäuse ein Magnetsensor angeordnet ist, der beim Ein- oder Ausführen des Dokuments magnetische Merkmale des Dokuments erfassen kann. Bei einer solchen Ausführungsform ist es notwendig, dass die Kommunikationsschnittstelle zwischen dem Prüfaufsatz und dem Mobiltelefon bidirektional ausgebildet ist, so dass die erfassten Magnetinformationen zu dem Mobiltelefon von dem Prüfaufsatz übertragen werden können.
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Um die Magnetdaten auswerten zu können, ist vorgesehen, dass beim Einführen des Dokuments in den Kameraraum und/oder beim Herausführen des Dokuments aus dem Kameraraum über einen Magnetsensor des Prüfaufsatzes Magnetdaten des Dokuments ausgelesen werden, die gemeinsam oder zusätzlich zu den Abbildungsdaten und/oder Dokumentdaten ausgebildet werden.
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Komplexe Sicherheitsmerkmale können beispielsweise dadurch ausgebildet werden, dass Informationen, welche aufeinander bezogen oder beispielsweise mittels kryptologischer Verfahren miteinander verknüpft sind, auf unterschiedliche Art und Weise in ein Sicherheitsdokument gespeichert werden. Neben grafischen Informationen, welche aus einer optischen Abbildung ableitbar sind, können andere Informationen beispielsweise in Form nur magnetisch auslesbarer Informationen oder in Form von digital in einem Mikroprozessor oder Mikrochip gespeicherten Informationen in dem Dokument abgelegt sein.
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Um die Dokumentdaten auswerten zu können, ist vorgesehen, dass das Mobiltelefon zusätzlich in einem Mikrochip gespeicherte Dokumentdaten ausliest und die Dokumentdaten zusätzlich ausgewertet werden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht daher vor, dass ein Mobiltelefon mit einer Nahfeldkommunikationsschnittstelle verwendet wird, welches über eine Nahfeldkommunikation in einem Mikrochip des Sicherheitsdokuments gespeicherte Daten auslesen und zur Auswertung mit verwenden kann.
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Besonders vorteilhaft ist der Prüfaufsatz so ausgebildet, dass eine Nahfeldkommunikation zwischen dem Sicherheitsdokument und dem Mobilfunktelefon ausführbar ist, während das Sicherheitsdokument in dem Kameraraum angeordnet ist und das Mobilfunktelefon in der Geräteaufnahme des Prüfaufsatzes angeordnet ist. Angepasst an die Abbildungseigenschaften des Kameraobjekts bzw. der Kamera des Mobilfunktelefons und einer Anordnung der für die Ausbildung der Schnittstelle zur Nahfeldkommunikation verwendeten Komponenten in dem Mobilfunktelefon ist eine entsprechende Ausgestaltung des Prüfaufsatzes hinsichtlich der für die Wände verwendeten Materialien sowie geometrischen Abmessungen des Prüfaufsatzes so zu wählen, dass dieses möglich ist. Lässt sich eine Nahfeldkommunikation nicht ausführen, während die Kamera in der Geräteaufnahme angeordnet ist und das Sicherheitsdokument in dem Kameraraum, so kann bei einigen Ausführungsformen vorgesehen sein, dass die Erfassung der in dem Mikroprozessor gespeicherten Daten vor oder nach dem Anordnen des Sicherheitsdokuments in dem Kameraraum ausgeführt wird. Das eigentliche Prüfverfahren wird ablauftechnisch im Wesentlichen durch eine auf einer Prozessoreinheit des Mobilfunktelefons ausgeführten Anwendung bzw. Applikation gesteuert. Hierfür kann es vorteilhaft sein, wenn an den Nutzer über eine Ausgabeeinrichtung des Mobilfunktelefons Anweisungen ausgegeben werden, um die Prüfung des Sicherheitsdokuments zu ermöglichen. Beispielsweise können auf einer Anzeigevorrichtung, beispielsweise einem so genannten Farbdisplay, des Mobilfunktelefons grafische Anweisungen ausgegeben werden, die dem Nutzer anzeigen, wie das Dokument in den Prüfaufsatz einzuführen ist und/oder wie das Mobilfunktelefon in der Geräteaufnahme anzuordnen ist. Ferner kann dem Nutzer angezeigt werden, dass die Überprüfung beispielsweise einer Abbildungserfassung und/oder einer Erfassung mehrerer Abbildungen noch fortdauert, bzw. angezeigt werden, dass diese beendet ist und das Dokument aus dem Prüfaufsatz entfernt werden kann bzw. das Mobilfunktelefon aus der Geräteaufnahme entfernt werden kann. Ebenso kann es vorteilhaft sein anzuzeigen, dass das Mobilfunktelefon an das Dokument angenähert werden muss, um über eine Nahfeldkommunikation ein Auslesen von in einem Mikrochip gespeicherten Daten zu ermöglichen.
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Noch eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass über die mindestens eine Ausgabevorrichtung Anweisungen für das Ausführen der Dokumentprüfung ausgegeben werden.
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Bei einigen Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die gesamte Auswertung der erfassten grafischen Informationen und/oder gegebenenfalls zusätzlich erfassten magnetischen und/oder in dem Mikrochip gespeicherten Informationen durch die Applikation des Mobilfunktelefons auf dem Mobilfunktelefon ausgeführt wird und ein Prüfergebnis an eine Person ausgegeben wird. Insbesondere wenn komplexe Sicherheitsmerkmale ausgewertet werden sollen, kann es jedoch auch von Vorteil sein, mittels der Schnittstelle des Mobilfunktelefonnetzes eine Verbindung zu einem Server aufzubauen und insbesondere über eine verschlüsselte Verbindung erfasste Abbildungsdaten, magnetische Informationen oder in einem Mikrochip gespeicherte Informationen oder teil- und vorausgewertete Informationen dieser unterschiedlich erfassen Informationen des Dokuments an den Server zu übermitteln, der dann weitere Auswerte- und/oder Verifikationsschritte ausführt. In einer einfachen Ausführungsform wird beispielsweise lediglich eine Kennung des Dokuments an den Server übermittelt, der prüft, ob das Dokument, welches beispielsweise ein bezüglich der Sicherheitsmerkmale echtes unverfälschtes Dokument ist, noch gültig ist, oder aufgrund eines gemeldeten Diebstahls als ungültiges Dokument deklariert worden ist.
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Bei anderen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass bestimmte Prüfalgorithmen, die unterschiedliche Sicherheitsmerkmale gegeneinander und/oder in Kombination miteinander auswerten, welche der Allgemeinheit nicht zugänglich gemacht werden sollen, nur auf dem Server ausgeführt werden und die aus der Prüfung resultierenden Ergebnisse oder Zwischenergebnisse über das Mobilfunktelefonnetz oder ein Datennetz zu dem entsprechenden Mobilfunktelefon zurück übermittelt werden, so dass dieses ein Prüfergebnis berechnen und/oder ausgeben kann.
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Bei einer Ausführungsform ist somit vorgesehen, dass das Mobilfunktelefon eine Kommunikationsverbindung zu einem Server aufbaut und bei der Auswertung mit dem Server Informationen austauscht.
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Eine Ausführungsform sieht somit vor, dass zumindest ein Teil der Auswertung der Abbildungsdaten und/oder der Dokumentdaten auf dem Server ausgeführt wird und ein Auswertungsergebnis oder Auswertungszwischenergebnis von dem Server zu dem Mobiltelefon übertragen wird.
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Bei wieder einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass beim Austauschen der Informationen von dem Mobilfunktelefon zu dem Server Auswertungszwischenergebnisse und/oder zumindest Teile der Abbildungsdaten und/oder zumindest Teile der Dokumentdaten übertragen werden und die Auswertung der Abbildungs- und/oder Dokumentdaten zumindest teilweise auf dem Server erfolgt und von dem Server zu dem Mobiltelefon ein Ergebnis der Auswertung oder ein Zwischenergebnis der Auswertung übertragen wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Prüfsystems;
- 2 eine schematische Schnittansicht eines Prüfaufsatzes, auf dem ein Mobilfunktelefon angeordnet ist; und
- 3 ein schematischer Ablauf eines Prüfverfahrens.
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In 1 ist schematisch ein Prüfsystem 1 zum Prüfen eines Sicherheitsdokuments 2 schematisch dargestellt. Beispielhaft sind als Sicherheitsdokumente ein Ausweisdokument 2a und eine Banknote 2b dargestellt. Das Prüfsystem 1 umfasst einen Prüfaufsatz 3, in den eines der Sicherheitsdokumente 2 eingebracht werden kann. Im Innern des Prüfaufsatzes 3 befindet sich ein Kameraraum (nicht dargestellt). Ein Mobilfunktelefon 4 mit einer integrierten Digitalkamera kann im Zusammenwirken mit dem Prüfaufsatz 3 eine Abbildung des in dem Kameraraum des Prüfaufsatzes 3 eingebrachten Sicherheitsdokuments 2 erfassen. Hierzu steuert das Mobilfunktelefon 4 beispielsweise über eine drahtlose Prüfaufsatzkommunikationsverbindung 5 in dem Prüfaufsatz ausgebildete Einrichtungen, beispielsweise eine Beleuchtungseinrichtung. Die Prüfaufsatzkommunikationsverbindung 5 kann beispielsweise nach dem Bluetooth-Protokoll, einem WLAN-Protokoll oder als Nahfeldkommunikation (NFC) ausgebildet sein.
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Das Mobilfunktelefon 4 wird in einer Geräteaufnahme (nicht dargestellt) angeordnet. Durch eine in dem Prüfaufsatz ausgebildete Gehäuseöffnung (nicht dargestellt) des Prüfaufsatzes 3 erfasst die Kamera des Mobilfunktelefons 4 eine Abbildung des in dem Prüfaufsatz 3 angeordneten Sicherheitsdokuments 2. Die Abbildungsdaten werden entweder in dem Mobiltelefon ausgewertet oder gemeinsam mit einem Prüfserver 6, zu dem die Abbildungsdaten oder aufbereitete Daten über eine Prüfserverkommunikationsverbindung 7 übertragen werden. Die Prüfserverkommunikationsverbindung 7 kann als UMTS-Verbindung oder auch GSM-Verbindung zu einem Mobilfunknetz ausgebildet sein. Alternativ kann jedoch auch eine WLAN-Verbindung genutzt werden, wobei der Prüfserver entweder in dem lokalen WLAN-Netzwerk angeordnet ist oder über ein so genanntes Wide Area Network (WAN) mit dem entsprechenden WLAN verbunden ist.
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Der Prüfserver 6 kann beispielsweise Prüfalgorithmen an den übermittelten Abbildungsdaten ausführen, einen Abgleich gegenüber Sperr- oder Positivlisten bezüglich ausgelesenen, aus der Abbildung abgeleiteten Merkmalen ausführen oder andere Überprüfungsschritte durchführen und ein Prüfergebnis oder ein Zwischenergebnis zu dem Mobiltelefon 4 zurück übertragen.
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Ein Prüfergebnis kann über eine Ausgabevorrichtung (nicht dargestellt) des Mobiltelefons 4 ausgegeben werden oder über eine weitere Kommunikationsverbindung 8 an einen weiteren Server 9 übermittelt werden, der das Prüfergebnis weiter verarbeitet. Die weitere Kommunikationsverbindung 8 kann ebenfalls als Kommunikationsverbindung eines Mobilfunktelefonnetzes, beispielsweise eines GSM-Netzes oder UMTS-Netzes ausgebildet sein. Alternativ kann es sich auch hierbei um eine so genannte drahtlose LAN-Verbindung (WLAN-Verbindung) handeln, wobei der weitere Server erneut in das drahtlose lokale Netzwerk (WLAN) eingebunden sein kann oder mit dem WLAN über ein Wide Area Network (WAN) verbunden sein kann. Bei dem WAN kann es sich beispielsweise um das Internet handeln.
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Es versteht sich, dass der Austausch von Daten über die unterschiedlichen beschriebenen Schnittstellen und Schnittstellenprotokolle jeweils in einer verschlüsselten Form erfolgen kann, so dass ein Abhören und Eingreifen in die Kommunikation durch Dritte ausgeschlossen wird.
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In 2 ist schematisch eine Schnittansicht durch einen Prüfaufsatz 3 dargestellt. Gleiche technische Merkmale sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Der Prüfaufsatz 3 umfasst ein Gehäuse 11, welches einen Kameraraum 12 umschließt. Innenflächen 13 des Gehäuses 11, die den Kameraraum 12 umschließen und von einer Umgebung 14 abschirmen, sind vorzugsweise schwarz und nicht reflektierend ausgebildet. Das Gehäuse 11 weist eine Dokumentaufnahme 16 auf, welche in der dargestellten Ausführungsform als Dokumentenschublade ausgebildet ist. Die Dokumentaufnahme 16 weist eine Dokumentauflage 17 auf, auf die ein Sicherheitsdokument 2 aufgelegt und korrekt positioniert in der Dokumentaufnahme 16 angeordnet wird. Die Dokumentauflage 17 kann beispielsweise aus Schienen bestehen, zwischen denen ein Zwischenraum verbleibt, oder als transparente Plexiglasplatte ausgebildet sein, um eine Durchlichtbeleuchtung des Sicherheitsdokuments 2 zu ermöglichen. Die als Dokumentschublade ausgebildete Dokumentaufnahme 16 ist in dem geschlossenen bzw. eingeführten Zustand dargestellt, in dem das Sicherheitsdokument 2 in den Kameraraum 12 bewegt ist, um von diesem eine Abbildung zu erfassen.
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Für eine Beleuchtung einer Oberfläche 18 des Sicherheitsdokuments 2 ist eine Beleuchtungseinrichtung 15 in dem Prüfaufsatz 3 vorgesehen. Die Beleuchtungseinrichtung 15 umfasst mehrere verschiedene Leuchtmittel 21-26. Beispielsweise umfasst die Beleuchtungseinrichtung ein oder mehrere Weißlicht-LEDs 21, ein oder mehrere Infrarot-LEDs 22, eine UV-A-Röhre 23 und eine UV-C-Röhre 24, welche jeweils benachbart zu einer Deckenfläche 27 des Gehäuses 11 vorzugsweise umlaufend um eine Gehäuseöffnung 28 angeordnet sind. Die Gehäuseöffnung 28 ist vorzugsweise mit einem UV-Sperrfilter 29 verschlossen. Hierdurch wird verhindert, dass UV-Strahlung aus dem Innern des Kameraraums 12 beim Betrieb der Beleuchtungseinrichtung 15 in die Umgebung 14 austreten kann. Die UV-Strahlung wird von dem UV-Sperrfilter 29 absorbiert.
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Die verschiedenen Leuchtmittel 21-24, welche benachbart zu der Deckenfläche 27 angeordnet sind, sind für eine Auflichtbeleuchtung der Oberfläche 18 des Sicherheitsdokuments 2 vorgesehen. Um eine gleichmäßige Ausleuchtung zu erreichen, ist zwischen den Leuchtmitteln 21-24 und der Oberfläche 18 des Dokuments eine Streuscheibe 30 vorgesehen. Beim Betrieb eines der unterschiedlichen Leuchtmittel 21-24 wird somit die Oberfläche 18 des Sicherheitsdokuments 2 mit diffusem Auflicht beleuchtet. Die Beleuchtungseinrichtung 15 weist ferner Streiflichtbeleuchtungsmittel 25 auf, welche die Oberfläche 18 mit gerichtetem Streiflicht gegebenenfalls aus unterschiedlichen Richtungen gesteuert beleuchten können. Hierfür wird in der Regel Weißlicht verwendet. Zusätzlich umfasst die Beleuchtungseinrichtung 15 in der dargestellten Ausführungsform noch Durchlichtbeleuchtungsmittel 26, welche in der als Dokumentschublade ausgebildeten Dokumentauflage ausgebildet sind und das auf der Dokumentauflage 17 angeordnete Sicherheitsdokument 2 von einer Rückseite 19 für eine Durchlichtbeleuchtung beleuchten kann. Die Beleuchtungseinrichtung 15 bzw. die einzelnen Leuchtmittel 21-26 sind mit einer Steuerung 32 verbunden, welche wiederum mit einer Prüfaufsatzschnittstelle 33 gekoppelt ist.
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Das Gehäuse 11 des Prüfaufsatzes 3 weist eine Geräteaufnahme 41 auf, die zum Aufnehmen und Führen eines Mobilfunktelefons 4 vorgesehen ist. Die Geräteaufnahme 41 kann ein Geräteaufnahmemodul 42 aufweisen, welches optimal an die geometrischen Abmessungen des jeweiligen Mobilfunktelefons 4 angepasst ist und dafür sorgt, dass ein Objektiv 51 einer in das Mobilfunktelefon 4 integrierten Kamera 52 vor der Gehäuseöffnung 28 positioniert wird, so dass durch die Gehäuseöffnung 28 eine Abbildung der Oberfläche 18 des Sicherheitsdokuments 2 erfassbar ist.
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Die Geräteaufnahme 41 ist vorzugsweise so ausgebildet, dass unterschiedliche an unterschiedliche Mobilfunktelefontypen angepasste Aufnahmemodule 42 in die Geräteaufnahme 41 eingepasst werden können. Die Geräteaufnahmemodule 42 können Haltemittel 43 umfassen, mit denen das Mobilfunktelefon in der Geräteaufnahme 41 gehalten wird, wenn dieses korrekt in die Geräteaufnahme 41 eingepasst ist.
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Zwischen einer Schnittstelle 55 des Mobilfunktelefons 4, welche für eine kurzreichweitige drahtlose Kommunikation ausgebildet ist, und dem Prüfaufsatz 3 bzw. dessen Steuerung 32 wird eine Prüfaufsatzkommunikationsverbindung 5 zu ausgebildet. Über diese sind somit die Kommunikationsschnittstelle 55 und die Prüfaufsatzschnittstelle 33 verbunden.
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Die Prüfaufsatzschnittstelle 33 und die für die lokale Kommunikation vorgesehene Schnittstelle 55 des Mobilfunktelefons sind entsprechend aufeinander abgestimmt, um die Prüfaufsatzkommunikationsverbindung 5 ausbilden zu können. Beispielsweise handelt es sich um Bluetooth- oder NFC-Schnittstellen.
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Über eine Anwendung, die auf einer Prozessoreinheit 61 des Mobilfunktelefons 4 ausgeführt wird, und über die Steuerung 32 wird die Beleuchtungseinrichtung 15 angesteuert, um mit einem der unterschiedlichen Leuchtmittel oder mehreren der unterschiedlichen Leuchtmittel 21-26 das Sicherheitsdokument 2 zu beleuchten. Ferner steuert die Anwendung eine Abbildungserfassung mittels der Kamera 52 des Mobilfunktelefons 4. Die so erfassten Abbildungsdaten werden entweder mittels der Anwendung auf der Prozessoreinheit 61 ausgewertet oder über die lokale Schnittstelle 55, sofern dies eine WLAN-Verbindung ist, oder eine langreichweitige Schnittstelle 56, beispielsweise eine UMTS- oder GSM-Schnittstelle, eine Verbindung zu einem Prüfserver (nicht dargestellt) aufgebaut, der einen Teil der Auswertung vornimmt und/oder einen Abgleich gegen Positiv- oder Negativlisten ausführt, wobei mindestens eine Kennung, welche das Sicherheitsdokument 2 identifiziert, zu dem Prüfserver übertragen werden muss. Von dem Prüfserver (nicht dargestellt) kann ein Teilergebnis oder das Gesamtergebnis der Prüfung zu dem Mobilfunktelefon 4 zurückübertragen werden und das Ergebnis beispielsweise über eine Ausgabeeinrichtung 53, welche beispielsweise als Bildschirm ausgebildet ist, ausgegeben werden. Alternativ kann dieses auch akustisch ausgegeben werden.
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Das Mobilfunktelefon 4 umfasst vorzugsweise zusätzlich eine Nahfeldkommunikationsschnittstelle 57, um einen in dem Sicherheitsdokument ausgebildeten Mikrochip 20 und darin gespeicherte Dokumentdaten auslesen zu können. Diese können gemeinsam mit den Abbildungsdaten ausgewertet werden.
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Vorzugsweise ist die auf der Prozessoreinheit 61 ausgeführte Applikation so ausgebildet, dass diese beim Öffnen und/oder Schließen der als Dokumentschublade ausgebildeten Dokumentaufnahme 16 magnetische Informationen über einen oder mehrere Magnetfeldsensoren 34 abtastet und eingelesen werden. Dies erfolgt erneut über die Steuerung 32, die Prüfaufsatzschnittstelle 33 und die Prüfaufsatzkommunikationsverbindung 5. Um ein Öffnen und/oder Schließen der als Dokumentschublade ausgebildeten Dokumentaufnahme 16 detektieren zu können, ist ein Schubladensensor 35 vorgesehen, dessen Signal als Startsignal für ein Auslesen von Magnetinformationen verwendet werden kann. Darüber hinaus kann der Schubladensensor 35 genutzt werden, eine Beleuchtung mittels Leuchtmitteln zu unterdrücken, welche UV-Licht erzeugen, solange die als Dokumentschublade ausgebildete Dokumentaufnahme 16 nicht korrekt in das Gehäuse 11 des Prüfaufsatzes 3 eingeführt ist, um ein Austreten von UV-Licht in die Umgebung 14 sicher zu verhindern. Um einen direkten Austritt von Licht von den Leuchtmitteln durch die Gehäuseöffnung 28 zu verhindern, sind Abschirmelemente 37 in dem Gehäuse 11 vorgesehen.
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Es versteht sich, dass lediglich eine beispielhafte Ausführungsform beschrieben ist. Insbesondere die Dokumentaufnahme kann bei unterschiedlichen Ausführungsformen des Prüfaufsatzes unterschiedlich ausgeführt sein. Bei einfachen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass eine untere Gehäusewand 38 (vergleiche 1) transparent ausgebildet ist und die Dokumentschublade vollständig entfällt. Eine Beleuchtung erfolgt dann durch die untere Gehäusewand, wobei eine Beleuchtung mit UV-Licht in einem solchen Fall gegebenenfalls ausscheidet, da eine Abstrahlung in die Umgebung zur Vermeidung von Schäden zu unterlassen ist. Andere Ausführungsformen können jedoch vorsehen, dass die untere Gehäusewand vollständig fehlt. Es ist auch möglich, an einem unteren Ende der umlaufenden Gehäusewände 39 Kontaktschalter vorzusehen. Nun wird der Prüfaufsatz über einem auf einer ebenen Fläche, beispielsweise einer Tischplatte, liegenden Dokument angeordnet. Liegen die umlaufenden Seitenwände auf der Tischplatte auf, werden die Kontaktschalter ausgelöst und die UV-Beleuchtung für ein Einschalten freigegeben. So können einfache Prüfaufsätze mit UV-Prüfmöglichkeit geschaffen werden, die keine aufwendige Dokumentaufnahmeschublade umfassen. Bei einer solchen Ausführungsform ist die untere Gehäusewand 38 vorzugsweise transparent ausgebildet und leicht in den Kameraraum hineinversetzt, so dass ein Raum zur Aufnahme des Dokuments unter der unteren Gehäusewand verbleibt, wenn die umlaufenden Gehäusewände auf dem Tisch aufliegen. Eine Erfassung magnetischer Informationen wird bei einer solchen Ausführung jedoch zumindest deutlich erschwert, da ein Vorbeiführen des Sicherheitsdokuments an einem Magnetsensor manuell gezielt durchgeführt werden muss.
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Anhand von 3 soll ein beispielhafter Verfahrensablauf 100 einer Dokumentüberprüfung noch einmal schematisch dargestellt werden. Zunächst wird eine Applikation, d.h. eine Anwendung auf dem Mobilfunktelefon gestartet 101. Bei der beschriebenen Ausführungsform werden anschließend Anweisungen auf einer Ausgabeeinrichtung des Mobilfunktelefons ausgegeben 102. Gemäß den Anweisungen wird das Mobilfunktelefon in der Geräteaufnahme des Prüfaufsatzes angeordnet 103. Ferner wird ein Dokument in die Dokumentaufnahme eingelegt und in den Kameraraum des Prüfaufsatzes eingeführt 104.
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Sobald ein Einführen des Dokuments in den Kameraraum erfasst wird, beispielsweise über ein Signal eines Schubladensensors, wird ein Prüfablauf gestartet 105. Gesteuert durch die Applikation des Mobilfunktelefons wird während des Einführens des Sicherheitsdokuments eine magnetische Abtastung vorgenommen 106. Anschließend werden ein oder mehrere Leuchtmittel der Beleuchtungseinrichtung gesteuert eingeschaltet 107. Parallel hierzu erfolgt eine optische Erfassung 108 und ein Auslesen und Speichern der Abbildungsdaten 109 aus der Kamera. Es können mehrere Abbildungen mit unterschiedlicher Beleuchtung erfasst werden. Ebenfalls parallel oder zeitlich versetzt hierzu werden über eine Nahfeldkommunikationsschnittstelle ein Mikrochip und die darin gespeicherten Daten, welche hier als Dokumentdaten bezeichnet werden, ausgelesen 110 und in einem Speicher abgelegt 111. Hiermit ist die Erfassung von Daten aus dem Dokument abgeschlossen.
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Anschließend erfolgt eine Vorauswertung 112. Entweder erfolgt die weitere Auswertung 113 auf dem Mobilfunktelefon oder es werden einzelne Auswerteschritte auf einen Server ausgelagert, welcher beispielsweise komplexe Prüfalgorithmen 114, einen Abgleich gegen eine Sperrliste 115 oder auch einen Abgleich gegenüber einer Positivliste 116 ausführt. Anschließend werden diese Zwischenergebnisse im Server aufbereitet 117, zu dem Mobilfunktelefon zurückübertragen und anschließend beispielsweise auf der Anzeigeeinrichtung als ein Prüfergebnis ausgegeben 118. Optional kann eine Übertragung von erfassten Daten und/oder des Prüfergebnisses an einen weiteren Server erfolgen 119.
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Das Dokument ist nun fertig geprüft und der Prüfablauf kann erneut für ein anderes Dokument ausgeführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Prüfsystem
- 2
- Sicherheitsdokument
- 2a
- Ausweisdokument
- 2b
- Banknote
- 3
- Prüfaufsatz
- 4
- Mobilfunktelefon
- 5
- Prüfaufsatzkommunikationsverbindung
- 6
- Prüfserver
- 7
- Prüfserverkommunikationsverbindung
- 8
- weitere Kommunikationsverbindung
- 9
- weiterer Server
- 11
- Gehäuse
- 12
- Kameraraum
- 13
- Innenfläche
- 14
- Umgebung
- 15
- Beleuchtungseinrichtung
- 16
- Dokumentaufnahme
- 17
- Dokumentauflage
- 18
- Oberfläche (Dokument)
- 19
- Rückseite (Dokument)
- 20
- Mikrochip
- 21
- Leuchtmittel (Weißlicht)
- 22
- Leuchtmittel (IR)
- 23
- Leuchtmittel (UVA)
- 24
- Leuchtmittel (UVC)
- 25
- Leuchtmittel (Streiflichtbeleuchtungsmittel)
- 26
- Leuchtmittel (Durchlichtbeleuchtungsmittel)
- 27
- Deckenfläche
- 28
- Gehäuseöffnung
- 29
- UV-Sperrfilter
- 30
- Streuscheibe
- 32
- Steuerung
- 33
- Prüfaufsatzschnittstelle
- 34
- Magnetfeldsensor
- 35
- Schubladensensor
- 37
- Abschirmelement
- 38
- untere Gehäusewand
- 39
- umlaufende Gehäusewände
- 41
- Geräteaufnahme
- 42
- Aufnahmemodul
- 43
- Haltemittel
- 51
- Objektiv
- 52
- Kamera
- 53
- Ausgabeeinrichtung
- 55
- Schnittstelle (lokal)
- 56
- langreichweitige Schnittstelle
- 57
- Nahfeldkommunikationsschnittstelle
- 61
- Prozessoreinheit
- 100
- Verfahrensablauf
- 101
- Start Applikation
- 102
- Ausgeben von Anweisungen
- 103
- Anordnen in der Geräteaufnahme
- 104
- Einlegen eines Dokuments
- 105
- Starten eines Prüfablaufs
- 106
- Magnetabtastung
- 107
- Ansteuern von Leuchtmitteln
- 108
- optische Erfassung
- 109
- Auslesen und Speichern von Abbildungsdaten
- 110
- Auslesen von Dokumentdaten (aus einem Mikrochip)
- 111
- Ablegen von Dokumentdaten
- 112
- Vorauswertung
- 113
- weitere Auswertung
- 114
- Ausführen eines Prüfalgorithmus (auf dem Server)
- 115
- Abgleich mit einer Sperrliste (auf dem Server)
- 116
- Abgleich mit einer Positivliste (auf dem Server)
- 117
- Aufbereitung der Zwischenergebnisse (auf dem Server)
- 118
- Ausgabe des Prüfergebnisses
- 119
- optionale Übertragung von Daten und/oder Prüfergebnis an weiteren Server