DE102010051210A1 - Verfahren zum Übertragen und Speichern von Körperfunktionssignalen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen und Speichern von Körperfunktionssignalen, bei dem die Körperfunktionssignale über einen Aufnahmezeitraum mittels mindestens eines Messaufnehmers erfasst und in Form von zeitlich aufeinander folgenden Messwerten in einem ersten Gerät gespeichert werden, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die gespeicherten Messwerte im ersten Gerät in ein standardisiertes Bilddatenformat konvertiert werden, dass die standardisierten Bilddaten, insbesondere in Form einer oder mehrerer Bilddateien, nach der Erfassung aller Messwerte des Aufnahmezeitraums drahtlos oder drahtgebunden an ein zweites, einen Bildschirm aufweisendes Gerät übertragen und dort gespeichert werden, und dass die gespeicherten standardisierten Bilddaten auf dem Bildschirm des zweiten Geräts derart anzeigbar sind, dass die Breite des Bildschirms lediglich einem Teilbereich des Aufnahmezeitraums entspricht und mittels einer Scrollfunktion verschiedene Teilbereiche des Aufnahmezeitraums zur Anzeige bringbar sind.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen und Speichern von Körperfunktionssignalen, bei dem die Körperfunktionssignale über einen Aufnahmezeitraum mittels mindestens eines Messaufnehmers erfasst und in Form von zeitlich aufeinander folgenden Messwerten in einem Gerät gespeichert werden.
- Derartige Verfahren kommen beispielsweise bei stationären oder mobilen EKG-Aufzeichnungsgeräten zum Einsatz.
- Bei stationären EKG-Aufzeichnungsgeräten werden die Verläufe der erfassten Körperfunktions- bzw. EKG-Signale im Gerät gespeichert und über einen Bildschirm oder einen EKG-Schreiber visuell dargestellt, wobei Bildschirm oder EKG-Schreiber einen Bestandteil des stationären EKG-Aufzeichnungsgerätes darstellen. Die visuelle Darstellung kann entweder in Echtzeit während des Erfassens der EKG-Signalverläufe oder aber auch anschließend hieran erfolgen. Im Falle der Visualisierung mittels eines Bildschirms werden die Messwerte, die den Verläufen der EKG-Signale entsprechen, im stationären EKG-Aufzeichnungsgerät selbst in ein Signal konvertiert, das zum Ansteuern des Bildschirms geeignet ist.
- Bei mobilen EKG-Aufzeichnungsgeräten hingegen erfolgt die Visualisierung der erfassten EKG-Signalverläufe in der Regel erst nach deren Aufnahme in einer separaten, vom mobilen EKG-Aufzeichnungsgerät getrennten Auswerte- und Anzeigestation, da ein mobiles EKG-Aufzeichnungsgerät aufgrund seiner geringen Größe normalerweise weder einen Bildschirm noch einen EKG-Schreiber beinhaltet. Um von einem mobilen EKG-Aufzeichnungsgerät erfasste EKG-Signalverläufe zu visualisieren, werden dementsprechend die erfassten Messwerte drahtgebunden oder drahtlos an die separate Auswerte- und Anzeigestation übermittelt. In dieser Station werden die übermittelten Messwerte dann mit einer speziellen Soft- oder Hardware, die zur Verarbeitung von EKG-Messwerten geeignet ist, in Signale konvertiert, die direkt zur Ansteuerung eines Bildschirms oder eines EKG-Schreibers verwendet werden. Da die separate Auswerte- und Anzeigestation demzufolge die Fähigkeit besitzen muss, die an sie übermittelten Messwerte korrekt zu interpretieren und in ein Ansteuersignal für einen Bildschirm oder einen EKG-Schreiber zu konvertieren, werden als Auswerte- und Anzeigestation gemäß Stand der Technik entweder spezielle Hardware-Konfigurationen oder mit Spezialsoftware ausgestattete PCs eingesetzt.
- Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, das eingangs genannte Verfahren derart weiterzubilden, dass eine Visualisierung der erfassten Messwerte mit verringertem Aufwand, insbesondere unter verstärktem Einsatz von standardisierter Soft- und Hardware, ermöglicht wird.
- Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht,
- • dass die gespeicherten Messwerte im ersten Gerät in ein standardisiertes Bilddatenformat konvertiert werden,
- • dass die standardisierten Bilddaten, insbesondere in Form einer oder mehrerer Bilddateien, nach der Erfassung aller Messwerte des Aufnahmezeitraums drahtlos oder drahtgebunden an ein zweites, einen Bildschirm aufweisendes Gerät übertragen und dort gespeichert werden, und
- • dass die gespeicherten standardisierten Bilddaten auf dem Bildschirm des zweiten Geräts derart anzeigbar sind, dass die Breite des Bildschirms lediglich einem Teilbereich des Aufnahmezeitraums entspricht und mittels einer Scrollfunktion verschiedene Teilbereiche des Aufnahmezeitraums zur Anzeige bringbar sind.
- Erfindungsgemäß können somit als ”zweite Geräte” bzw. als Anzeigestation handelsübliche PCs, Laptops und sonstige Bildbetrachtungsgeräte eingesetzt werden. Derartige Geräte verfügen regelmäßig über standardisierte Software, die dazu geeignet ist, in einem standardisierten Bilddatenformat vorliegende Daten (z. B. JPG-Dateien) schnell, einfach und komfortabel zur Anzeige zu bringen. Im Sinne dieser Erfindung umfassen die Begriffe ”standardisiertes Bilddatenformat” oder ”standardisierte Bilddaten” regelmäßig auch standardisierte plattformunabhängige Dateiformate bzw. plattformunabhängige Daten, wie z. B. PDF-Dateien.
- Um Geräte im Sinne der Erfindung als ”zweites Gerät” nutzen zu können, werden die im ersten Gerät, das beispielsweise als mobiles oder stationäres EKG-Aufzeichnungsgerät ausgebildet sein kann, erfassten Messdaten bereits im ersten Gerät in ein standardisiertes Bilddatenformat konvertiert. Wenn diese standardisierten Bilddaten anschließend dann an das zweite Gerät übertragen werden, können sie dort zu beliebigen Zeiten zur Anzeige gebracht werden. Hierfür wird auf Seiten des zweiten Geräts keinerlei spezielle Software oder Hardware benötigt; es ist vielmehr vollkommen ausreichend, eine oder auch mehrere Dateien mit standardisierten Bilddaten vom ersten Gerät an das zweite Gerät zu übertragen und dort zu speichern, da das zweite Gerät über Standardsoftware verfügt, die zur Anzeige der zuvor vom ersten Gerät bereits erzeugten standardisierten Bilddaten geeignet ist.
- Bei der Analyse von visuell dargestellten Körperfunktionssignalen durch einen Fachmann ist es nötig, die Körperfunktionssignale in ausreichender zeitlicher Auflösung auf einem Bildschirm darzustellen. Dabei reicht die Breite eines Bildschirms normaler Weise nicht aus, um den gesamten Aufnahmezeitraum in einer für die Analyse geeigneten zeitlichen Auflösung darzustellen, weshalb regelmäßig nur Teilbereiche des gesamten Aufnahmezeitraums auf einem Bildschirm dargestellt werden. Diesbezüglich ist es erfindungsgemäß von Vorteil, dass die auf den zweiten Geräten vorhandene standardisierte Software übliche Scroll-Funktionen bereitstellt, die es ermöglichen, wahlweise verschiedene Teilbereiche des Aufnahmezeitraums mit ausreichender zeitlicher Auflösung zur Anzeige zu bringen. Auch für die Realisierung dieser Scroll-Funktion ist also keinerlei spezielle Soft- oder Hardware im Bereich des zweiten Geräts, das als Anzeigestation benutzt wird, nötig. Im Sinne der Erfindung ist auch das Umschalten zwischen verschiedenen Bildschirmansichten, die bevorzugt aufeinander folgende Teilbereiche des Aufnahmezeitraums darstellen, als ”Scrollen” zu verstehen.
- Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird es somit auf äußerst kostengünstige und komfortable Weise möglich, erfasste Körperfunktionssignale dezentral, an beliebigen Orten und zu beliebigen Zeitpunkten zum Zweck einer Analyse zu visualisieren, ohne dass hierfür eine spezielle Soft- oder Hardware eingesetzt werden muss. Beispielsweise können die erfindungsgemäß erzeugten standardisierten Bilddaten mittels Bluetooth, WLAN, über Internet oder auch ganz einfach über einen USB-Stick an einen als ”zweites Gerät” eingesetzten mobilen Laptop übertragen werden, wo sie dann an beliebigen Orten und zu beliebigen Zeitpunkten, insbesondere auch auf Reisen oder zu Hause, visualisiert und analysiert werden können. Eine Übertragung an andere Bildbetrachtungsgeräte oder aber auch an stationäre Heim-PCs, die ebenfalls als ”zweites Gerät” einsetzbar sind, ist im Rahmen der Erfindung ebenfalls möglich.
- Bevorzugt ist es, wenn die Messwerte des kompletten Aufnahmezeitraums in eine einzige Bilddatei konvertiert werden, was insbesondere ein stufenloses Scrollen bei der Anzeige dieser Bilddatei ermöglicht. Alternativ ist es aber auch möglich, die Messwerte des kompletten Aufnahmezeitraums in mehrere Bilddateien zu konvertieren, welche jeweils zeitlich aufeinander folgenden Teilbereichen des Aufnahmezeitraums entsprechen. In diesem Fall ist es dann bevorzugt, wenn die Scroll-Funktion das Umschalten von einer Bilddatei auf die nachfolgende oder die vorhergehende Bilddatei ermöglicht, wobei der Teilbereich des Aufnahmezeitraums, der einer Bilddatei entspricht, auf einer einzigen Bildschirmseite in ausreichender zeitlicher Auflösung darstellbar sein kann.
- Weiterhin bevorzugt ist es, wenn die gespeicherten Messwerte im ersten Gerät in ein standardisiertes Bilddatenformat, insbesondere in eines der Grafikformate BMP, GIF, JPEG, PCX, PNG, TIFF, DICOM oder in ein plattformunabhängiges Dateiformat, insbesondere in ein PDF-Format, konvertiert werden. Bezüglich dieser Formate finden sich in handelsüblichen PCs, Laptops und Bildbetrachtungsgeräten üblicherweise geeignete Softwarekomponenten, die eine Darstellung dieser Formate einschließlich einer Scroll-Funktion ermöglichen.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erfindungsgemäß vorgesehene Scroll-Funktion ein Verschieben der angezeigten Bilddaten in horizontaler Richtung ermöglicht. Bei aus dem Stand der Technik bekannten stationären EKG-Aufzeichnungsgeräten ist in der Regel nur ein vertikales Scrollen bzw. Umschalten zwischen kompletten Bildschirmseiten möglich, was jedoch weniger komfortabel ist, da durch eine solche vertikale Scroll-Funktion bzw. durch ein solches Umschalten kein hinsichtlich des Aufnahmezeitraums stufenloses Scrollen möglich ist. Ein stufenloses Scrollen wird jedoch mit einer horizontalen Scroll-Funktion realisierbar.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn das zweite Gerät über einen Touch-Screen verfügt, über den die Scroll-Funktion aktivierbar ist. Dabei kann mittels des Touch-Screens insbesondere auch eine Zoom-Funktion aktivierbar sein, über die Ausschnitte der Bilddaten vergrößert darstellbar sind. Diese Zoom-Funktion kann in horizontaler, vertikaler oder gleichzeitig in horizontaler und vertikaler Richtung wirken, wobei hier ein stufenloses Zoomen vorteilhaft ist.
- Die im ersten Gerät gespeicherten Messwerte können vor der Übertragung an das zweite Gerät in ein Bilddatenformat konvertiert und gleichzeitig auch komprimiert werden, so dass lediglich die komprimierten Bilddaten an das zweite Gerät übertragen werden müssen. Hierdurch verringern sich sowohl die für die Übertragung benötigte Zeit als auch der im zweiten Gerät benötigte Speicherplatz.
- Der erfindungsgemäß zum Einsatz gelangende Aufnahmezeitraum ist bevorzugt länger als 10 s, insbesondere länger als 60 s und dauert bevorzugt zwischen 15 min und 24 h. Derartige Aufnahmezeiträume sind insbesondere für die Erfassung von EKG-Daten geeignet.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn das zweite Gerät über ein Eingabemedium verfügt, über welches definierten Ausschnitten der Bilddaten zusätzliche Informationen zugeordnet werden können. Ein Fachmann, der die über das zweite Gerät dargestellten Körperfunktionssignale analysiert, kann somit bestimmten Signalabschnitten beispielsweise Kommentare hinzufügen, die zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgerufen oder an eine zentrale Auswertestation übertragen werden können. Die Eingabe solcher Kommentare erfolgt bevorzugt über einen am zweiten Gerät vorhandenen Touch-Screen.
- Das erfindungsgemäße Verfahren kann für die Erfassung beliebiger Körperfunktionssignale verwendet werden, insbesondere kann es auch dann eingesetzt werden, wenn mehrere EKG-Signale gleichzeitig über mehrere Messaufnehmer vom ersten Gerät erfasst und gespeichert werden. Diese mehreren EKG-Signale können dann in Form einer einzigen Bilddatei oder auch in Form mehrerer Bilddateien an das zweite Gerät übertragen werden.
Claims (10)
- Verfahren zum Übertragen und Speichern von Körperfunktionssignalen, bei dem die Körperfunktionssignale über einen Aufnahmezeitraum mittels mindestens eines Messaufnehmers erfasst und in Form von zeitlich aufeinander folgenden Messwerten in einem ersten Gerät gespeichert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die gespeicherten Messwerte im ersten Gerät in ein standardisiertes Bilddatenformat konvertiert werden, dass die standardisierten Bilddaten, insbesondere in Form einer oder mehrerer Bilddateien, nach der Erfassung aller Messwerte des Aufnahmezeitraums drahtlos oder drahtgebunden an ein zweites, einen Bildschirm aufweisendes Gerät übertragen und dort gespeichert werden, und dass die gespeicherten standardisierten Bilddaten auf dem Bildschirm des zweiten Geräts derart anzeigbar sind, dass die Breite des Bildschirms lediglich einem Teilbereich des Aufnahmezeitraums entspricht und mittels einer Scrollfunktion verschiedene Teilbereiche des Aufnahmezeitraums zur Anzeige bringbar sind.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messwerte des kompletten Aufnahmezeitraums in eine einzige Bilddatei konvertiert werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gespeicherten Messwerte im ersten Gerät in ein standardisiertes Bilddatenformat, insbesondere in eines der Grafikformate BMP, GIF, JPEG, PCX, PNG, TIFF, DICOM oder in ein plattformunabhängiges Dateiformat, insbesondere in ein PDF-Format, konvertiert werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scrollfunktion ein Verschieben der angezeigten Bilddaten in horizontaler Richtung bewirkt.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gerät über einen Touchscreen verfügt, über den die Scrollfunktion aktivierbar ist.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Touchscreens eine Zoomfunktion aktivierbar ist, über die Ausschnitte der Bilddaten vergrößert darstellbar sind.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gespeicherten Messwerte im ersten Gerät in ein Bilddatenformat konvertiert und komprimiert werden, woraufhin die komprimierten Bilddaten an das zweite Gerät übertragen werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmezeitraum länger als 10 Sekunden ist und insbesondere zwischen 15 Minuten und 24 Stunden dauert.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gerät über ein Eingabemedium verfügt, über welches definierten Ausschnitten der Bilddaten zusätzliche Informationen zugeordnet werden können.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass parallel mehrere Körperfunktionssignale, insbesondere mehrere EKG-Signale über mehrere Messaufnehmer erfasst werden.
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