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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konfiguration wenigstens einer Kommunikationsverbindung zur Übertragung medizinischer Bilddatensätze mittels eines speziellen Übertragungsprotokolls, insbesondere des DICOM-Protokolls, von einer ersten Recheneinrichtung an wenigstens eine zweite Recheneinrichtung, insbesondere mehrere unterschiedliche zweite Recheneinrichtungen, sowie ein zugehöriges System zur Verwaltung und/oder Verarbeitung medizinischer Bilddatensätze mit mehreren Recheneinrichtungen.
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Mit der Weiterentwicklung medizinischer Bildaufnahmetechnologien werden die Dateigrößen aufgenommener Bilddatensätze wie auch die Zahl aufgenommener Bilddatensätze immer umfangreicher. Zur Archivierung, Speicherung und/oder Befundung müssen diese Bilddatensätze, beispielsweise mehrere hundert Bilder einer Serie einer Untersuchung, über Kommunikationsverbindungen von einer Recheneinrichtung zu einer anderen Recheneinrichtung transportiert werden. Der Begriff „Recheneinrichtung” ist dabei im Kontext der vorliegenden Erfindung weit zu verstehen, er umfasst sowohl kommunikationsfähige Steuereinrichtungen von Bildaufnahmeeinrichtungen wie auch übliche Arbeitsplatzrechner.
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Als Standard für die Dateiformate und auch für die Datenübertragung im medizinischen Bereich hat sich der DICOM-Standard (digital imaging and communications in medicine) inzwischen weiträumig durchgesetzt. Daher ist es üblich, Bilddatensätze mittels des DICOM-Übertragungsprotokolls von einer ersten Recheneinrichtung an eine zweite Recheneinrichtung zu übermitteln. Selbstverständlich sind auch andere, auf das spezielle Format und die Größe der Bilddatensätze abgestimmte Übertragungsprotokolle, gegebenenfalls sogar proprietäre Übertragungsprotokolle, bekannt. Das DICOM-Protokoll und gegebenenfalls andere derartige Übertragungsprotokolle sind auf die speziellen Bedürfnisse bei der Übertragung medizinischer Bilddatensätze ausgerichtet.
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Ein Problem liegt jedoch darin, dass die Kommunikationsverbindung selber nicht auf das spezifische Profil medizinischer Daten, die zwischen zwei Recheneinrichtungen übermittelt werden sollen, optimiert ist, so dass keine optimale Übertragungsleistung erzielt werden kann. Dies ist insbesondere relevant, da die Übertragungsleistung für bestimmte Kommunikationsparameter auch von der Art des Zielsystems bzw. der Zielrecheneinrichtung abhängig ist. Medizinische Systeme mit mehreren Recheneinrichtungen, die zur Verwaltung und/oder Verarbeitung von Bildern genutzt werden, beispielsweise Radiologieinformationssysteme (RIS) oder Krankenhausinformationssysteme (HIS), sind dabei häufig hochgradig heterogene Systeme, die Recheneinrichtungen verschiedenster Art und von verschiedensten Herstellern umfassen, beispielsweise in Bildaufnahmeeinrichtungen für verschiedenen Modalitäten von verschiedenen Herstellern, aber auch bezüglich beispielsweise eines Archivservers (PACS). Beispielsweise kann es vorkommen, dass eine erste Recheneinrichtung zum Aufbau von Kommunikationsverbindungen zur Übertragung medizinischer Bilddatensätze zu drei – dreißig zweiten Recheneinrichtungen ausgebildet ist, welche alle unterschiedliche Spezifikationen aufweisen können. Ein Beispiel für eine mögliche Systemarchitektur kann der
US 2009/0091765 A1 entnommen werden.
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Heutzutage ist es im Allgemeinen üblich, eine Standardkonfiguration für alle Kommunikationsverbindungen zu und von einer Recheneinrichtung zu verwenden. Diese Konfiguration wird meistens als Herstellereinstellung übernommen. Bekannt ist es jedoch auch, die Konfiguration aufwendig manuell durch einen Servicetechniker verändern zu lassen. Letztlich jedoch liegt in den meisten Fällen eine suboptimale Konfiguration vor, die keine optimale Übertragungsleistung erlaubt und somit die Datenübertragung verlangsamt zu viele und I/O-Ressourcen der Recheneinrichtungen beansprucht.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Konfiguration von Kommunikationsverbindungen anzugeben, welches insbesondere in heterogenen Systemen, in denen Kommunikationsverbindungen zu zweiten Recheneinrichtungen mit unterschiedlichen Spezifikationen aufgebaut werden müssen, für jede Kommunikationsverbindung eine optimale Kalibrierung erlaubt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass automatisch an der ersten Recheneinrichtung für mehrere Sätze an Konfigurationsparametern der Kommunikationsverbindung die Übertragungsleistung ermittelt und zur Konfiguration der Satz von Konfigurationsparametern mit der besten Übertragungsleistung ausgewählt wird.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren ist also eine automatische Konfiguration wenigstens einer der Kommunikationsverbindungen, insbesondere aller Kommunikationsverbindungen, vorgesehen. Dazu werden Testmessungen der Übertragungsleistung für bestimmte Werte von Konfigurationsparametern, die diese Übertragungsleistung beeinflussen, gemessen, beispielsweise, indem ein vordefinierter Datensatz oder ein vordefiniertes Datenpaket, das den medizinischen Daten nachgebildet ist, mittels des Übertragungsprotokolls, insbesondere also des DICOM-Protokolls, hin- und zurückübertragen wird. Betrachtet werden können für die Ermittlung der Übertragungsleistung beispielsweise die Übertragungsgeschwindigkeit, die Netzwerkauslastung, Ressourcen der übertragenden und empfangenden Recheneinrichtung und/oder die Übertragungszeit, wobei jedoch auch noch andere Messwerte aufgenommen werden können. Solche Messwerte können dann beispielsweise gewichtet betrachtet werden, um einen Wert für die Übertragungsleistung zu bestimmen. Die Wichtung kann dabei angeben, wie viel Wert auf bestimmte Leistungseigenschaften gelegt wird, beispielsweise, ob es wichtiger ist, eine möglichst geringe Auslastung der ersten Recheneinrichtung zu realisieren oder eine besonders hohe Übertragungsgeschwindigkeit. Der Satz von Konfigurationsparametern, der nach den Messungen die beste Übertragungsleistung aufweist, wird dann zur Konfiguration der Kommunikationsverbindung genutzt und folglich in der ersten Recheneinrichtung für diese Kommunikationsverbindung gespeichert. Liegen zweite Recheneinrichtungen vor, die in ihren Spezifikationen übereinstimmen, können die Ergebnisse auch auf weitere Kommunikationsverbindungen übertragen werden, ohne dass erneute Messungen vorgenommen werden müssen.
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Diese Funktionalitäten können beispielsweise über ein Programmmittel, also beispielsweise ein Software-Utility, realisiert werden, welches gegebenenfalls überprüft, welche zweiten Recheneinrichtungen zur Kommunikation mit der ersten Recheneinrichtung vorgesehen sind und dann die optimale Konfiguration der entsprechenden Kommunikationsverbindungen übernimmt.
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Es sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass im Allgemeinen vorgesehen sein wird, dass die Konfigurationsparameter für beide Kommunikationsrichtungen, also sowohl für das Senden als auch für das Empfangen medizinischer Bilddatensätze, optimiert werden; in Einzelfällen kann es auch sinnvoll sein, die automatische Optimierung und Konfiguration nur für eine Kommunikationsrichtung vorzunehmen.
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Auf diese Weise schafft die vorliegende Erfindung folglich ein Werkzeug, das eine vollkommen automatische Verbesserung der Übertragungsleistung für eine oder mehrere, insbesondere alle, Kommunikationsverbindungen von einer ersten Recheneinrichtung zu einer zweiten Recheneinrichtung im Hinblick auf die zu transportierenden medizinischen Daten erlaubt. Diese Konfiguration erfolgt insbesondere ohne jeden Benutzereingriff und spezifisch für die entsprechenden zweiten Recheneinrichtungen, von denen beispielsweise 3–30 vorgesehen sein können. So ist es ohne viel Aufwand möglich, die Gesamtperformance eines Systems von Recheneinrichtungen zu verbessern, in dem regelmäßig große Datenmengen in Form von medizinischen Daten übermittelt werden müssen, wozu ein bestimmtes Übertragungsprotokoll, insbesondere das DICOM-Protokoll, verwendet wird. Es sei darauf hingewiesen, dass im Folgenden die meisten Beispiele mit Bezug auf das DICOM-Protokoll diskutiert werden, selbstverständlich jedoch auch weitere Protokolle, beispielsweise proprietäre Protokolle denkbar sind.
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Zweckmäßigerweise kann die Konfiguration bei Installation der ersten Recheneinrichtung für wenigstens eine Kommunikationsverbindung, insbesondere alle Kommunikationsverbindungen, erfolgen. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt in diesem Fall also den Teil eines Installationsprozesses dar, in dem zunächst beispielsweise festgelegt werden kann, mit welchen zweiten Recheneinrichtungen die neu installierte erste Recheneinrichtung kommunizieren soll. Danach kann, wie beschrieben beispielsweise durch Nutzen eines Software-Utilities, die Konfiguration anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens für die Kommunikationsverbindungen, insbesondere alle Konfigurationsverbindungen, durchgeführt werden. Dieser Prozess kann im Übrigen auch automatisiert werden, das bedeutet, dass er ohne Bedienerinteraktion vollautomatisch im Installationsprozess integriert ist. Es sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass nicht jede Kommunikationsverbindung zu einer zweiten Recheneinrichtung über die genannten Messungen konfiguriert bzw. kalibriert werden muss, sondern dass es auch, wie im Folgenden noch näher erläutert werden wird, denkbar ist, bei bekannten zweiten Recheneinrichtungen Sätze von Kommunikationsparametern, die zuvor ermittelt wurden, zu übernehmen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass bei Hinzufügung einer zweiten Recheneinrichtung, mit der die erste Recheneinrichtung kommunizieren soll, eine Konfiguration der entsprechenden Recheneinrichtung automatisch, gegebenenfalls nach einer Bestätigung durch einen Benutzer, erfolgt, und/oder eine automatische Neukonfiguration einer Kommunikationsverbindung durch einen Benutzer ausgelöst wird, insbesondere durch Betätigung eines Bedienelements. Es kann mithin vorgesehen sein, dass immer dann, wenn in dem Gesamtsystem eine neue zweite Recheneinrichtung installiert wird, beispielsweise im Rahmen der Installation einer neuen Bildaufnahmeeinrichtung, sofort und automatisch oder semiautomatisch eine Konfiguration der Kommunikationsverbindung zwischen den entsprechenden ersten Recheneinrichtungen und der neuen zweiten Recheneinrichtung erfolgt. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass einem Benutzer ein Dialog dargestellt wird, in dem angefragt wird, ob die Kommunikationsvorrichtung zu der neu einkonfigurierten zweiten Recheneinrichtung jetzt automatisch leistungsoptimiert konfiguriert werden soll. Nach Bestätigung kann die Ermittlung des geeigneten Satzes von Konfigurationsparametern erfolgen.
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Selbstverständlich ist es auch denkbar, eine Rekonfiguration jederzeit durch einen Benutzer anzustoßen. Dazu kann beispielsweise ein entsprechendes Bedienelement an der ersten Recheneinrichtung vorgesehen sein, welches beispielsweise in einem allgemeinen Konfigurations-Utility der entsprechenden Kommunikationsverbindung bzw. der entsprechenden zweiten Recheneinrichtung zugeordnet ist. Beispielsweise kann ein Knopf „neu kalibrieren” vorgesehen werden. Es sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass es grundsätzlich immer vorgesehen sein kann, dass auch eine manuelle Konfiguration, also eine manuelle Einstellung der Konfigurationsparameter durch einen Benutzer, erlaubt werden kann. Dies kann sich beispielsweise als nützlich erweisen, wenn gar keine Optimierung in Bezug auf die Übertragung medizinischer Bilddatensätze gefordert wird, sondern hierfür grundsätzlich nur wenig Ressourcen zur Verfügung gestellt werden sollen, da die erste Recheneinrichtung diese Ressourcen für andere Aufgaben benötigt oder dergleichen. Es sei jedoch nochmals darauf hingewiesen, dass sich solche Zielvorstellungen auch in einer Wichtung von zur Übertragungsleistung beitragenden Messwerten niederschlagen kann.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass ein ausgewählter Satz von Konfigurationsparametern gemeinsam mit dem Typ der zweiten Recheneinrichtung und/oder Ausstattungsdaten der zweiten Recheneinrichtung in einer Datenbank gespeichert wird. Immer dann, wenn für eine bestimmte zweite Recheneinrichtung ein optimaler Konfigurationsparametersatz aufgefunden wurde, kann mithin vorgesehen sein, dieses Ergebnis in einer Datenbank abzuspeichern. Eine solche Datenbank kann beispielsweise bei einem Hersteller oder auch in einem Internetportal vorgesehen sein. Eine solche Datenbank kann dann Sätze von Konfigurationsparametern für Röntgeneinrichtungen eines bestimmten Typs, sonstige Bildaufnahmeeinrichtungen eines bestimmten Typs, bestimmte Archivsystemrechner und dergleichen enthalten. Die Daten einer solcher Datenbank können dann beispielsweise genutzt werden, um folgende Konfigurationsprozesse zu vereinfachen. So kann vorgesehen sein, dass zur Konfiguration einer Kommunikationsverbindung zu einer zweiten Recheneinrichtung, die in Typ und/oder Ausstattungsdaten mit einer in der Datenbank gespeicherten zweiten Recheneinrichtung übereinstimmt, der in der Datenbank gespeicherte Satz von Konfigurationsparametern abgerufen und verwendet wird. Es ist also möglich, auf die Datenbank zuzugreifen, um dort die Ergebnisse bereits durchgeführter Messungen und Konfigurationsvorgänge auch für weitere Konfigurationsvorgänge zu nutzen. Während es im Idealfall vorkommen kann, dass der Konfigurationsparametersatz aus der Datenbank unmittelbar weiterverwendet werden kann, kann es auch Fälle geben, in denen dieser Konfigurationsdatensatz als Ausgangspunkt für weitere Messungen zur noch besseren Konfiguration genutzt wird.
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Als Konfigurationsparameter kann wenigstens eine Paketgröße, insbesondere eine TCP/IP-Paketgröße und/oder eine DICOM-PDU und/oder Parameter zur Abstimmung mehrerer Netzwerkkarten der ersten Einrichtung und/oder ein Bulk- und/oder Burstmoden beschreibender Parameter verwendet werden. In TCP/IP sind die relevanten Paketgrößen hauptsächlich die Sendepaketgröße und die Empfangspaketgröße. Entsprechend gibt es auch im DICOM-Protokoll Paketgrößen, nämlich die sogenannten PDUs (Dicom Processing Data Units). Mit den TCP/IP-Paketgrößen und den DICOM-PDUs, also vier Parametern, ist bereits eine gute Konfiguration möglich. Denkbar ist jedoch auch, weitere Parameter mit hinzuziehen, beispielsweise Parameter zur Abstimmung mehrerer Netzwerkkarten der ersten Recheneinrichtung (häufig auch „Teaming” genannt; mehrere Netzwerkkarten arbeiten im Rahmen einer einzigen Datenübertragung zusammen). Denkbar sind schließlich auch Parameter, die Bulk- und/oder Burstmoden beschreiben. Diese Aufzählung von möglichen Parametern ist selbstverständlich nicht abschließend; auch weitere Parameter, die einen Einfluss auf die Übertragungsleistung haben, können in die Betrachtung mit einbezogen werden und diesbezüglich automatisch optimiert werden.
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Zweckmäßigerweise kann zur Ermittlung eines Satzes von Konfigurationsparametern mit der besten Übertragungsleistung ein Optimierungsverfahren verwendet werden. Optimierungsverfahren, die in einem Parameterraum bezüglich einer Kostenfunktion, die hier die Bedingungen an die Übertragungsleistung beschreibt, optimiert werden, sind grundsätzlich weithin bekannt. Es können dabei verschiedene Arten von Optimierungsverfahren Einsatz finden, wobei sowohl einfache Optimierungsverfahren denkbar sind wie auch eher komplexe Vorgehensweisen. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass eine Matrix verwendet wird, deren jeder Spaltenvektor mit insbesondere monoton steigenden Einträgen Werte für einen Konfigurationsparameter enthält, wobei Messungen zur Ermittlung der Übertragungsleistung für mehrere, insbesondere alle, Parameterkombinationen durchgeführt werden. Werden beispielsweise die vier oben bereits diskutierten Paketgrößen als Konfigurationsparameter betrachtet, so können 7–8 vorbestimmte, diskrete Werte pro Konfigurationsparameter in der Matrix vorgesehen werden und es kann ohne großen Zeitaufwand für jede dieser Kombinationen eine Messung durchgeführt werden. Die Messung, die die beste Übertragungsleistung zeigt, weist dann folglicherweise auch den am besten geeigneten Satz von Konfigurationsparametern auf. Denkbar sind jedoch auch andere Vorgehensweisen in diesem Fall, beispielsweise können, insbesondere bei feiner unterteilten vorgegebenen Werten für die Konfigurationsparameter, zunächst größere Schritte gewählt werden, um herauszufinden, in welchem Bereich das Optimum ungefähr liegt, um dann in diesem Bereich weitere Messungen vornehmen zu können. Es sei jedoch nochmals darauf hingewiesen, dass neben solchen Matrizen mit diskreten möglichen Werten für die Konfigurationsparameter selbstverständlich auch ein Optimierungsverfahren verwendet werden kann, welches die Konfigurationsparameter im Wesentlichen kontinuierlich betrachtet.
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Neben dem Verfahren betrifft die Erfindung auch ein System zur Verwaltung und/oder Verarbeitung medizinischer Bilddatensätze mit mehreren Recheneinrichtungen, welche sich dadurch auszeichnen, dass wenigstens eine Kommunikationsverbindung zur Übertragung medizinischer Bilddatensätze mittels eines speziellen Übertragungsprotokolls, insbesondere des DICOM-Protokolls, von einer ersten Recheneinrichtung an wenigstens eine zweite Recheneinrichtung mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens konfigurierbar und/oder konfiguriert ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann also überall in einem entsprechenden System für medizinische Daten eingesetzt werden, um idealerweise eine Optimierung der Übertragungsleistungen aller dort vorkommenden Kommunikationsverbindungen von ersten zu zweiten Recheneinrichtungen vornehmen zu können. Auf diese Weise wird eine Verbesserung der Gesamtleistung des Systems erzielt. Beispielsweise kann auf den entsprechenden ersten Recheneinrichtungen ein Programmmittel, beispielsweise ein Software-Utility, vorgesehen sein, welches die im erfindungsgemäßen Verfahren notwendigen Messungen und Berechnungen vornimmt. Selbstverständlich lassen sich alle Ausführungen bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens sinngemäß auf das erfindungsgemäße System übertragen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden dargestellten Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigt:
die einzige Figur einen Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßen System mit ersten und zweiten Recheneinrichtungen.
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Die Figur zeigt einen Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßen System 1, hier konkret eine erste Recheneinrichtung 2, beispielsweise einen Rechner an einem Befundungsarbeitsplatz, der über Kommunikationsverbindungen 3 medizinische Bilddatensätze an zweite Recheneinrichtungen 4 übermittelt und/oder sie von dort empfängt.
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Die zweiten Recheneinrichtungen 4, von denen beispielsweise drei bis dreißig für jede erste Recheneinrichtung 2 vorhanden sein können, können beispielsweise Teil von Bildaufnahmeeinrichtungen 5 sein, Teil eines Archivrechners 6 (beispielsweise in einem PACS – picture archiving and communication system), oder einfach Recheneinrichtungen 4 eines Arbeitsplatzes 7 sein. Selbstverständlich sind auch noch andere Arten von zweiten Recheneinrichtungen 4 denkbar. Wesentlich ist, dass sich die zweiten Recheneinrichtungen 4 in ihren Kommunikationseigenschaften unterscheiden können, die teilweise fest vorgegeben sind.
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Bilddatensätze werden innerhalb des Systems 1 mittels des DICOM-Protokolls übertragen. Das bedeutet, dass sich die Übertragungsleistung der Kommunikationsverbindungen 3 nicht nur über die TCP/IP-Paketgrößen (üblicherweise zwei Parameter, eine zum Senden, eine zum Empfangen), sondern auch über die DICOM-PDUs (dicom processing data units), bestimmt. In diesem Ausführungsbeispiel wird eine Optimierung der Konfiguration der Kommunikationsverbindungen 3 für einen aus diesen vier Parametern zusammengestellten Satz von Konfigurationsparametern beschrieben, wobei selbstverständlich auch weitere relevante Konfigurationsparameter betrachtet werden können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird im Ausführungsbeispiel realisiert durch ein Software-Utility 8, welches auf der ersten Recheneinrichtung 2 vorgesehen ist. Bei der Installation der ersten Recheneinrichtung 2 wird auch dieses Software-Utility 8 verwendet. Es dient dazu, Kommunikationsverbindungen 3 zu den zweiten Recheneinrichtungen 4 optimal für die Übertragung von medizinischen Bilddatensätzen mittels des DICOM-Protokolls zu optimieren. Hierfür wird im vorliegenden Fall ein Optimierungsverfahren verwendet, wobei eine mehrdimensionale Matrix, deren Spalte jeweils durch diskrete Werte eines Kommunikationsparameters, die monoton steigen, gebildet werden, verwendet wird. Beispielsweise können für jeden der vier Konfigurationsparameter sieben bis acht mögliche diskrete Werte vorgesehen werden.
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Für jeden sich aus der Matrix ergebenden Satz von Konfigurationsparametern wird nun die Übertragungsleistung ermittelt, indem diese charakterisierende Messwerte bei der Übertragung eines Beispielpakets bzw. Beispieldatensatzes im DICOM-Protokoll gemessen werden. Beispielsweise können Übertragungsgeschwindigkeit, Übertragungsdauer und Auslastung der ersten bzw. der zweiten Recheneinrichtung 2, 4 betrachtet werden. Hieraus kann, beispielsweise durch Gewichtung mehrerer Messwerte, ein Wert für die Übertragungsleistung bestimmt werden. Für die Konfiguration der untersuchten Kommunikationsverbindung 3 wird der Satz von Konfigurationsparametern verwendet, der die beste Übertragungsleistung aufweist. Dieser Satz von Kommunikationsparametern 3 wird folglich gespeichert.
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Es sei darauf hingewiesen, dass das Optimierungsverfahren selbstverständlich auch anders ablaufen kann, insbesondere auch dann, wenn mehr vorbestimmte Werte vorgegeben sind oder gar die Konfigurationsparameter kontinuierlich betrachtet werden sollen. Beispielsweise sind Verfahren denkbar, die schrittweise das Gebiet, in dem nach der besten Übertragungsleistung gesucht wird, einschränken, oder dergleichen.
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Auf diese Weise ist es durch automatisch durchgeführte Messungen und eine automatische Auswertung möglich, die Kommunikationsverbindungen 3 so zu konfigurieren, dass eine optimale Übermittlung medizinischer Daten in Form medizinischer Bilddatensätze über die Kommunikationsverbindung 3 erfolgen kann.
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In dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist zudem vorgesehen, dass die ermittelten Konfigurationsparameterdatensätze an eine Datenbank 9 übermittelt werden, die Teil des Systems 1 sein kann, aber auch extern vorliegen kann. Gemeinsam mit den Sätzen von Konfigurationsparametern 9, die ausgewählt wurden, werden dort Informationen hinterlegt, aus denen die Art der entsprechenden zweiten Recheneinrichtung 4 gefolgert werden kann, insbesondere also Spezifikationen der zweiten Recheneinrichtung wie der Typ/das Modell, Ausstattungsdaten und dergleichen, letztlich alle Daten, die für die Optimierung der Kommunikationsverbindung 3 relevant sind. Dann kann nämlich vorgesehen sein, dass, falls eine Kommunikationsverbindung 3 von einer ersten Recheneinrichtung 2 zu einer zweiten Recheneinrichtung 4, die bereits in der Datenbank bekannt ist, konfiguriert werden soll, der Satz von Konfigurationsparametern aus der Datenbank 9 einfach wieder abgerufen und verwendet werden kann, ohne dass eine erneute Vermessung durch das Software-Utility 8 erforderlich ist. Diese Datenbankfunktionalitäten können selbstverständlich zusätzlich in dem Software-Utility 8 realisiert werden.
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Das Software-Utility 8 kann selbstverständlich auch nach der Installation der ersten Recheneinrichtung 2 noch verwendet werden. Zum einen kann vorgesehen sein, beispielsweise, wenn etwas an einer zweiten Recheneinrichtung 4 verändert wurde, die Kommunikationsverbindung 3 zu rekonfigurieren. Dazu kann beispielsweise in einem entsprechenden Menü oder in einer entsprechenden Darstellung der Kommunikationsverbindung 3 bzw. der zweiten Recheneinrichtung 4 zugeordnet ein Bedienelement „Neu konfigurieren” vorgesehen werden. Bei Betätigung des Bedienelements findet eine neue Messung und Konfiguration statt.
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Wird eine neue zweite Recheneinrichtung 4, mit der die erste Recheneinrichtung 2 über eine Kommunikationsverbindung 3 medizinische Daten über das DICOM-Protokoll austauschen soll, konfiguriert, so wird der Benutzer gefragt, ob er eine automatische Konfiguration der Kommunikationsverbindung 3 mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wünscht. Bestätigt er dies, wird die Konfiguration automatisch durchgeführt. Selbstverständlich kann auch vorgesehen sein, dass eine solche Benutzeranfrage vermieden wird und die Konfiguration vollautomatisch mit Kenntnis der neuen zweiten Recheneinrichtung 4 erfolgt.
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Weitere Konfigurationsparameter, die beispielsweise in anderen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des erfindungsgemäßen Systems 1 berücksichtigt werden können, sind beispielsweise auf das Zusammenwirken mehrerer Netzwerkkarten (Teaming) sowie auf Burst- oder Bulkmoden bezogene Parameter.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2
- Recheneinrichtung
- 3
- Kommunikationsverbindng
- 4
- Recheneinrichtung
- 5
- Bildaufnahmeeinrichtung
- 6
- Archivierungsrechner
- 7
- Arbeitsplatz
- 8
- Software-Utility
- 9
- Datenbank
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2009/0091765 A1 [0004]