-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anzeige der Rücksicht
eines Fahrzeugs. Die Vorrichtung umfasst mindestens eine Kamera
und einen ein Spiegelelement umfassenden Außenrückspiegel. Ferner
hat die Vorrichtung eine Auswerteeinheit zum Auswerten mindestens
eins mit Hilfe der Kamera erfassten Bildes mit Abbildung eines in
Fahrtrichtung des Fahrzeugs hinter und/oder neben dem Fahrzeug gelegenen
Erfassungsbereiches. Des Weiteren umfasst die Vorrichtung eine Abblendeinheit
zum Abblenden des Spiegelelements. Ferner betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Abblenden eines Spiegelelements.
-
Bei
Dunkelheit besteht die Gefahr, dass Fahrzeugführer von
Fahrzeugen durch durch die Rückspiegel reflektiertes Licht
geblendet werden. Das reflektierte Licht wird insbesondere von den Frontscheinwerfern
von hinter dem eigenen vorausfahrenden Fahrzeug fahrenden anderen
Fahrzeug abgestrahlt. Durch die Blendung kann die Verkehrssicherheit
gefährdet werden, da ein geblendeter Fahrzeugführer
eventuell andere Fahrzeuge, Personen, Tiere und/oder andere Hindernisse
nicht oder erst zu spät erkennt und somit die Gefahr für
einen Unfall erhöht ist. Daher ist eine Vielzahl von Abblendsystemen
zum automatischen Abblenden von Rückspiegeln bekannt. Solche
bekannten Systeme blenden die Rückspiegel zuverlässig
ab, wenn der Fahrer durch reflektiertes Licht geblendet werden würde. Ebenso
ist es wichtig, dass die Abblendsysteme die Rückspiegel
nicht unnötig abblenden, da somit unnötigerweise
die Rücksicht des Fahrzeugführers eingeschränkt
würde.
-
Aus
dem Dokument
EP 0 683
738 B1 ist eine Vorrichtung zur Steuerung der Reflexion
eines Spiegels bekannt. Die Vorrichtung umfasst mindestens einen
eine Fotomatrix umfassenden Helligkeitssensor. Nachteilig hieran
ist, dass die Auflösung solcher Fotomatrixen relativ gering
ist, so dass, insbesondere bei schlechten Witterungsverhältnissen,
wie beispielsweise nasser Fahrbahn, der in Abhängigkeit von
der mit Hilfe der Fotomatrix ermittelten Helligkeit gesteuerte Rückspiegel
fälschlicherweise abgeblendet wird oder fälschlicherweise
nicht abgeblendet wird, so dass der Fahrzeugführer geblendet
wird. Ferner ist es nachteilig, dass solche Fotomatrixen relativ
teuer sind.
-
Aus
dem Dokument
WO
2005/123453 A1 ist ein Außen- oder Rückspiegel
für Kraftfahrzeuge bekannt, der eine hochreflektierende
Schicht umfasst. Auf dieser hochreflektierenden Schicht ist eine
zweite Schicht angeordnet ist, deren Transmissionsvermögen
der durch elektronische Signale veränderbar ist. Hinter
der hochreflektierenden Schicht ist eine Kamera angeordnet, mit
deren Hilfe die Koordinaten eines einfallenden reflektierten Lichtstrahls
bestimmt werden. Ferner umfasst die Vorrichtung eine Steuereinheit,
die die zweite Schicht bzw. Abschnitte der zweiten Schicht derart
ansteuert, dass das reflektierte Licht eine einstellbare Hel ligkeit
nicht überschreitet. Nachteilig hieran sind der komplexe
Aufbau des Spiegels und die sich hieraus ergebenden hohen Herstellungskosten.
-
Aus
dem Dokument
WO
2007/144236 A1 ist eine Vorrichtung mit einer in Fahrtrichtung
eines Fahrzeuges ausgerichteten in einer Rückspiegelbaugruppe
eingebauten Videokamera bekannt. Ferner umfasst die Rückspiegelbaugruppe
einen rückwärts gerichteten Lichtsensor und eine
Einrichtung zur Verringerung des Reflexionsgrades des Rückspiegels, wobei
die Einrichtung zur Verringerung des Reflexionsgrades in Abhängigkeit
von den Signalen der Videokamera und des Lichtsensors angesteuert
wird. Nachteilig hieran ist, dass mit Hilfe der Kamera lediglich
eine Umgebungshelligkeit ermittelt werden kann, nicht aber die genaue
Helligkeitsverteilung des durch den Rückspiegel reflektierten
Lichtes.
-
Aus
dem Dokument
US 7 311
428 B2 ist ein Innenrückspiegelsystem für
Fahrzeuge bekannt, das eine Videokamera umfasst, deren Erfassungsbereich die
Frontscheibe des Fahrzeugs oder den Fahrer des Fahrzeuges umfasst.
-
Aus
dem Dokument
DE 103
38 490 B4 ist eine Anzeigevorrichtung für Kraftfahrzeuge
bekannt. Die Anzeigevorrichtung umfasst eine flexible Kunststofffolie,
die an ihrer Rückseite mit einer Klebstoffschicht versehen
ist, mit der die Anzeigevorrichtung auf der Außenoberfläche
eines Spiegels eines Kraftfahrzeugaußenspiegels befestigt
ist.
-
Aus
dem Dokument
DE 102
18 820 B4 ist ein Außenspiegel für Kraftfahrzeuge
bekannt, der eine Sammellinse, eine elektronische Videoeinrichtung und
eine Anzeigeeinrichtung aufweist. Die Oberfläche der Sam mellinse
und/oder die Oberfläche der Anzeigeeinheit ist mit einer
selbstreinigenden Schicht versehen.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Anzeige der Rücksicht
eines Fahrzeugs und ein Verfahren zum Abblenden eines Spiegelelements eines
Fahrzeugs anzugeben, bei denen ein zuverlässiges Abblenden
des Spiegelelementes einfach möglich ist.
-
Die
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit dem Merkmal des Patentanspruchs
1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen
Verfahrensanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
-
Durch
die Ermittlung einer Eigenschaft des Bildes und/oder mindestens
einer Abbildung eines Objektes im Bild und durch die Abblendung
des Spiegelelementes in Abhängigkeit der ermittelten Eigenschaft
und/oder der ermittelten Abbildung wird aufgrund der hohen Auflösung
der Kamera eine zuverlässige Abblendung des Spiegelelementes
sicher gestellt. Insbesondere wird hierdurch eine zuverlässige Ansteuerung
des Spiegelelements auch in kritischen Situationen, beispielsweise
bei nasser und somit reflektierender Fahrbahn, sichergestellt.
-
Eine
Kamera besitzt eine wesentlich höhere Auflösung
als eine Fotomatrix oder ein anderer Helligkeitssensor, so dass
genauere Informationen über das durch das Spiegelelement
reflektierte Licht gewonnen werden können, wodurch eine
gezieltere Abblendung des Spiegelelementes möglich ist.
Dabei kann die Abblendeintensität des Spiegelelements abhängig
von den Bildinformationen des mit Hilfe der Kamera aufgenommen Bildes
eingestellt bzw. ausgewählt werden. Die im Bild detektierte
Abbil dung ist insbesondere die Abbildung eines hinter dem Fahrzeug
fahrenden anderen Fahrzeugs, welches durch das von seinen Frontscheinwerfern
abgestrahlte Licht den Fahrzeugführer des vorausfahrenden
Fahrzeugs, in dem die Vorrichtung zur Anzeige der Rücksicht
eingebaut ist, blendet.
-
Es
ist vorteilhaft, wenn die Auswerteeinheit in dem Bild Abbildungen
von Objekten, die im toten Winkel des Fahrzeugs angeordnet sind,
detektiert, und wenn eine Ausgabeeinheit zur Ausgabe einer Information
in Abhängigkeit der im toten Winkel detektierten Objekte
an den Fahrzeugführer vorgesehen ist. Auf diese Weise wird
erreicht, dass für die Überwachung des toten Winkels
und für die Abblendung des Spiegelelementes nur eine Vorrichtung
und nicht zwei voneinander unabhängige Vorrichtungen notwendig
sind. Somit können die automatische Abblendung des Spiegelelementes
und die Überwachung des toten Winkels mit Hilfe derselben
Kamera erfolgen. Hierdurch wird erreicht, dass im Vergleich zu zwei
getrennten Vorrichtungen eine wesentlich kompaktere Bauweise und
geringere Herstellungskosten erzielt werden. Ebenso kann die Auswerteeinheit
zur Detektion von Abbildungen von Objekten, die im toten Winkel
angeordnet sind, und zur Detektion von Abbildungen von Objekten,
die für das Abblenden des Spiegelelements relevant sind,
die gleichen Algorithmen abarbeiten. Die Ausgabeeinheit umfasst insbesondere
eine oder mehrere Lichtquellen, die Licht abstrahlen, wenn ein relevantes
Objekt im toten Winkel ermittelt wird. Alternativ oder zusätzlich
kann die Ausgabeeinheit einen Warnton an den Fahrzeugführer
ausgeben, wenn sich ein Fahrzeug im toten Winkel befindet.
-
Zusätzlich
oder alternativ kann die Vorrichtung eine Anzeigeeinheit umfassen,
die zumindest den Bereich des Bildes einem Fahrzeugführer
anzeigt, in dem im toten Winkel des Fahrzeugs angeordnete Objekte
abge bildet sind. Die Anzeigeeinheit ist insbesondere ein Bildschirm,
vorzugsweise ein LCD-Display. Hierdurch wird erreicht, dass dem Fahrzeugführer
verglichen mit der Warnung durch eine Leuchtdiode oder durch einen
Warnton genauere Informationen über im toten Winkel angeordnete Fahrzeuge
bereitgestellt werden.
-
Es
ist besonders vorteilhaft, wenn die Auswerteeinheit als Eigenschaft
des Bildes einen Helligkeitswert des Bildes ermittelt. Die Auswerteeinheit vergleicht
den ermittelten Helligkeitswert vorzugsweise mit einem voreingestellten
Maximalhelligkeitswert. Die Abblendeeinheit blendet das Spiegelelement
ab, wenn der ermittelte Helligkeitswert größer
oder gleich dem Maximalhelligkeitswert ist. Der Maximalhelligkeitswert
ist insbesondere derjenige Helligkeitswert, bei dem der Fahrzeugführer
gerade noch nicht geblendet wird. Über den Helligkeitswert
lässt sich auf einfache Weise die Gefahr der Blendung des
Fahrzeugführers ermitteln. Der Helligkeitswert des Bildes wird
insbesondere als arithmetisches Mittel der Grauwerte aller oder
eines Teils der Bildpunkte des Bildes ermittelt. Das Spiegelelement
wird vorzugsweise wieder von dem abgeblendeten Zustand in den nicht abgeblendeten
Zustand versetzt, wenn der ermittelte Helligkeitswert wieder kleiner
als der Maximalhelligkeitswert ist.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
das Spiegelelement vorzugsweise mindestens zwei einzeln ansteuer-
und abblendbare Bereiche. Die Auswerteeinheit teilt das Bild in
mindestens zwei Bereiche ein, wobei jeder Bereich des Bildes einem
Bereich des Spiegelelementes zugeordnet ist. Für jeden
Bereich des Bildes ermittelt die Auswerteeinheit mindestens eine
Eigenschaft des Bereiches. Diese Eigenschaft ist insbesondere ein Helligkeitswert
des jeweiligen Bereichs. Die Abblendeinheit blendet die Bereiche
des Spiegelelements in Abhängigkeit der Ei genschaft des
jeweils zugeordneten Bereiches des Bildes ab. Auf diese Weise wird
erreicht, dass nicht das gesamte Spiegelelement abgeblendet werden
muss, wenn nur in einem Bereich des Spiegelelementes so viel Licht
reflektiert wird, dass der Fahrzeugführer durch dieses Licht
geblendet werden würde. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass auf der einen Seite der Fahrzeugführer nicht geblendet
wird, und auf der anderen Seite der Fahrzeugführer aber
dennoch über diejenigen Bereiche, die nicht abgeblendet
sind, eine ausreichende Rücksicht hat.
-
Alternativ
kann die Auswerteeinheit auch in jedem Bereich des Bildes Abbildungen
von Objekten detektieren und die Abblendeinheit die einzelnen Bilder
des Spiegelelements in Abhängigkeit der in dem den jeweiligen
Bereich des Spiegelelements zugeordneten Bereich des Bildes detektiert
Abbildungen abblenden. Ferner kann die Abblendeinheit die einzelnen
Bereiche des Spiegelelements sowohl in Abhängigkeit der
detektierten Abbildungen als auch der ermittelten Eigenschaft abblenden.
-
Die
Abblendeinheit blendet die einzelnen Bereiche des Spiegelelementes
insbesondere dann ab, wenn der Helligkeitswert des dem jeweiligen
Bereich des Spiegelelements zugeordneten Bereichs des Bildes einen
Maximalhelligkeitswert überschreitet oder gleich diesem
Maximalhelligkeitswert ist. Das Spiegelelement bzw. die Bereiche
des Spiegelelements sind insbesondere derart gefertigt, dass ihr
Reflexionsgrad veränderbar ist. Der Reflexionsgrad gibt
den Anteil des auf das Spiegelelement bzw. auf den Bereich des Spiegelelements
auftreffenden Lichtes an, der reflektiert wird. Auf diese Weise
ist das Spiegelelement bzw. die Bereiche des Spiegelelementes auf einfache
Weise abblendbar. Insbesondere kann der Reflexionsgrad in beliebigen
Schritten verändert werden, so dass das Spiegelelement
bzw. die Bereiche des Spiegelelementes nicht nur zwischen einem abgeblendeten
und einem nicht abgeblendeten Zustand veränderbar sind.
Alternativ können das Spiegelelement bzw. die Bereiche
des Spiegelelementes durch ein mechanisches Verschwenken des Spiegelelements
bzw. der Bereiche des Spiegelelements abgeblendet werden. Es ist
vorteilhaft, wenn die Auswerteeinheit die Helligkeitsverteilung
des Bildes ermittelt und wenn die Abblendeinheit das Spiegelelement
bzw. die Bereiche des Spiegelelementes in Abhängigkeit
des ermittelten Helligkeitsverlaufes ansteuert.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat der
Außenrückspiegel ein Gehäuse, in dem
die Kamera und das Spiegelelement aufgenommen sind. Hierdurch wird
eine kostengünstige Bauweise erreicht. Ferner werden die
Kamera und der Rückspiegel durch das Gehäuse geschützt.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Außenrückspiegel
ein erster Außenrückspiegel. Ferner umfasst die
Vorrichtung einen eine Kamera zum Erfassen mindestens eines Bildes mit
Abbildung eines in Fahrtrichtung hinter oder neben dem Fahrzeug
gelegenen Erfassungsbereiches umfassenden zweiten Außenrückspiegel
und einen Innenrückspiegel. Die Auswerteeinheit ermittelt
in dem mit Hilfe der Kamera des ersten Außenrückspiegels
erfassten Bild und/oder in dem mit Hilfe der Kamera des zweiten
Außenrückspiegels erfassten Bild mindestens eine
Abbildung eines Objektes. Zusätzlich oder alternativ ermittelt
die Auswerteeinheit mindestens eine Eigenschaft des mit Hilfe der
Kamera des ersten Außenrückspiegels erfassten
Bildes und/oder mindestens eine Eigenschaft des mit Hilfe der Kamera
des zweiten Außenrückspiegels erfassten Bildes.
Die Abblendeinheit blendet den Innenrückspiegel in Abhängigkeit
mindestens einer der ermittelten Abbildung und/oder mindestens eine
der er mittelten Eigenschaften ab. Auf diese Weise wird eine zuverlässige
Abblendung des Innenrückspiegels realisiert, ohne dass
eine weitere Kamera und/oder ein Helligkeitssensor an dem Innenrückspiegel
angeordnet werden muss. Hierdurch werden der Aufbau vereinfacht
und die Kosten reduziert. Die ermittelten Abbildungen sind insbesondere
die Abbildungen von hinter dem Fahrzeug fahrenden anderen Fahrzeugen
oder Abbildungen von Frontscheinwerfern von hinter dem Fahrzeug
fahrenden anderen Fahrzeugen.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die
Position dieser hinter dem Fahrzeug fahrenden Fahrzeuge ermittelt
und anhand der ermittelten Position bestimmt, ob das von dem hinterherfahrenden
Fahrzeug abgestrahlte Licht derart reflektiert wird, dass der Fahrzeugfahrer
des vorausfahrenden Fahrzeugs, in dem die Vorrichtung zur Anzeige
der Rücksicht angeordnet ist, geblendet wird. Zusätzlich
oder alternativ kann in den mit Hilfe der Kamera der Außenrückspiegel
aufgenommenen Bildern eine Hell-Dunkel-Grenze des von den Frontscheinwerfern
des hinterherfahrenden Fahrzeugs abgestrahlten Lichtes ermittelt
werden. Der Innenrückspiegel wird abgeblendet, sofern die
Hell-Dunkel-Grenze derart verläuft, dass der Fahrzeugführer durch
das durch den Innenrückspiegel reflektierte Licht geblendet
würde. Die Kameras der beiden Außenrückspiegel
sind insbesondere Bauteile eines Stereokamerasystems.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abblenden
eines Spiegelelements einer Vorrichtung zur Anzeige der Rücksicht
eines Fahrzeugs. Bei dem Verfahren wird mit Hilfe einer Kamera eines
Außenrückspiegels mindestens ein Bild mit Abbildung
eines in Fahrtrichtung hinter und/oder neben dem Fahrzeug gelegenen
Erfassungsbereiches erfasst. Ferner wird eine Eigenschaft des Bildes
und/oder mindestens eine Abbildung eines Objektes im Bild ermittelt
und das Spiegelelement in Abhängigkeit der ermittelten
Eigenschaften und/oder der ermittelten Abbildung abgeblendet.
-
Das
durch den unabhängigen Verfahrensanspruch spezifizierte
Verfahren kann in gleicher Weise weitergebildet werden wie die erfindungsgemäße Vorrichtung.
Insbesondere kann das Verfahren mit den in den auf die Vorrichtung
rückbezogenen abhängigen Patentansprüchen
angehenden Merkmalen bzw. entsprechenden Verfahrensmerkmalen weitergebildet
werden.
-
Als
Außenrückspiegel werden diejenigen Rückspiegel
eines Fahrzeugs bezeichnet, die außerhalb des Fahrzeuginnenraums
angeordnet sind. Als Rücksicht wird die Sicht nach hinten
auf hinter oder seitlich hinter dem Fahrzeugführer angeordnete
Objekte bezeichnet.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, die in Verbindung mit den beigefügten Figuren
die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung eines Außenrückspiegels;
und
-
2 eine
weitere schematische Darstellung des Außenrückspiegels
nach 1.
-
In 1 ist
eine schematische Darstellung eines Außenrückspiegels 10 eines
Fahrzeuges dargestellt. Der Außenrückspiegel 10 umfasst
ein Gehäuse 1, das über ein Befestigungselement 5 an
dem in 1 nicht dargestellten Fahrzeug befestigbar ist. Ferner
umfasst der Außenrückspiegel 10 ein Spiegelelement 2 und
eine Kamera 3, die in dem Gehäuse 1 angeordnet
sind. Das Spiegelelement 2 und die Kamera 3 werden
durch das Gehäuse 1 vor Beschädigungen
und Verschmutzungen geschützt. Die Kamera 3 ist
vorzugsweise unterhalb des Spiegelelements 2 oder an der
dem Befestigungselement 5 entgegengesetzten Seite neben
dem Spiegelelement 2 angeordnet. Die Kamera 3 ist
insbesondere eine Weitwinkelkamera.
-
Das
Spiegelelement 2 ist derart ausgerichtet, dass das von
Objekten in einem hinter und/oder neben dem Fahrzeug gelegenen Erfassungsbereich ausgehende
Licht derart vom Spiegelelement 2 reflektiert wird, dass
diese Objekte für einen Fahrzeugführer des Fahrzeugs
sichtbar sind. Hierdurch wird eine Rücksicht für
den Fahrzeugführer ermöglicht. Auch die Kamera 3 ist
derart ausgerichtet, dass mit ihrer Hilfe Bilder mit Abbildungen
eines hinter und/oder neben dem Fahrzeug gelegenen Erfassungsbereiches
erfassbar sind. Der Erfassungsbereich der Kamera 3 und
der Erfassungsbereich des Spiegelelements 2 überlappen
sich und sind vorzugsweise identisch.
-
Bei
dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist in
dem Spiegelelement 2 eine Abbildung eines Teils der Fahrbahn 6,
auf der das Fahrzeug fährt, der hinter dem Fahrzeug angeordnet
ist, dargestellt. In dem in 1 gezeigtem
Ausführungsbeispiel befindet sich auf dem dargestellten
Teil der Fahrbahn 6 kein anderes Fahrzeug. Dementsprechend
trifft bei Nacht und Abwesenheit andere Lichtquellen nur verhältnismäßig
wenig Licht auf das Spiegelelement 2 und die Kamera 3,
so dass auch nur wenig Lichtstrahlen vom Spiegelelement 2 reflektiert
werden und der Fahrzeugführer des Fahrzeuges nicht geblendet wird.
Die auf die Kamera 3 auftreffenden Lichtstrahlen sind in 1 schematisch
durch die auf die Kamera 3 gerichteten Pfeile dargestellt.
Einer dieser Lichtstrahlen ist beispielhaft für die Bezugszeichen 4 bezeichnet.
-
In 2 ist
eine weitere schematische Darstellung des Außenrückspiegels 10 nach 1 zeigt. Elemente
mit gleichem Aufbau oder gleicher Funktion haben dieselben Bezugszeichen.
-
In
dem Spiegelelement 2 wird eine Abbildung eines hinter dem
Fahrzeug, an dem der Außenrückspiegel 10 angeordnet
ist, fahrenden Fahrzeugs 7 dargestellt. Die von den Frontscheinwerfern 8, 9 des Fahrzeugs 7 abgestrahlten
Lichtstrahlen 4 treffen zum Teil auf das Spiegelelement 2 und
die Kamera 3. Der im Vergleich zu dem in 1 dargestellten
Fall höhere Lichtintensität ist durch die im Vergleich
zu 1 größere Anzahl an Pfeilen
dargestellt. Die auf das Spiegelelement 2 auftreffenden
Lichtstrahlen 4 werden in Richtung des Fahrzeugsführers
reflektiert, so dass dieser durch die reflektierten Lichtstrahlen 4 geblendet
wird, sofern eine voreingestellte Maximalhelligkeit überschritten
wird.
-
Der
in den 1 und 2 gezeigte Außenrückspiegel 10 ist
Teil einer Vorrichtung zur Anzeige der Rücksicht des Fahrzeuges.
Die Vorrichtung umfasst eine in den 1 und 2 nicht
dargestellte Auswerteeinheit zum Auswerten von mit Hilfe der Kamera 3 erfassten
Bildern. Die Auswerteeinheit ist insbesondere innerhalb des Fahrzeugs,
an dem der Außenrückspiegel 10 angeordnet
ist, angeordnet und mit der Kamera 3 über mindestens
eine Signal- oder Datenleitung verbunden. Alternativ kann die Auswerteeinheit
auch im Gehäuse 1 des Außenrückspiegels 10 untergebracht sein.
Die Auswerteeinheit detektiert in den mit Hilfe der Kamera 3 erfassten
Bildern Abbildung von Objekten, die im toten Winkel des Fahrzeugs
angeordnet und somit für den Fahrzeugführer des
Fahrzeugs im Außenrückspiegel nicht sichtbar sind.
-
Ferner
umfasst die Vorrichtung eine Ausgabeeinheit zur Ausgabe einer in
Abhängigkeit der im toten Winkel detektierten Objekte erzeugten
Information an den Fahrzeugführer. Bei der Ausgabeeinheit handelt
es sich insbesondere um mindestens eine Leuchtdiode, die ein Warnsignal
an den Fahrzeugführer ausgibt, sofern ein anderes Fahrzeug
im toten Winkel detektiert wurde. Zusätzlich oder alternativ kann
die Ausgabeeinheit auch ein akustisches Warnsignal an den Fahrzeugführer
ausgeben. Die Kamera 3 ist somit insbesondere Bestandteil
eines Systems zur Überwachung des toten Winkels des Außenrückspiegels 10,
welches auch als Toter-Winkel-Assistenzsystem bezeichnet wird.
-
Das
Spiegelelement 2 umfasst insbesondere mehrere Segmente,
die einzeln abblendbar sind. Hierzu ist das Spiegelelement 2 beispielsweise
derart hergestellt, dass der Reflexionsgrad der einzelnen Segmente
veränderbar ist. Der Reflexionsgrad gibt den Anteil des
auf das jeweilige Segment auftreffenden Lichts an, der in Richtung
des Fahrzeugführers reflektiert wird. Bei einer alternativen
Ausführungsform der Erfindung können die Segmente
des Spiegelelements 2 dadurch abblendbar sein, dass ihre
Ausrichtung mechanisch veränderbar ist. Bei einer weiteren
alternativen Ausführungsform der Erfindung kann das Spiegelelement 2 nur
als Ganzes abgeblendet werden.
-
Die
Auswerteeinheit teilt ein mit Hilfe der Kamera 3 erfasstes
Bild in mehrere Teilbereiche auf, wobei die Anzahl der Teilbereiche
vorzugswei se identisch mit der Anzahl der Segmente des Spiegelelementes 2 ist.
Jedem Segment des Spiegelelementes 2 ist vorzugsweise genau
ein Teilbereich des Bildes zugeordnet. Ferner ermittelt die Auswerteeinheit
für jeden Teilbereich des Bildes einen Helligkeitswert
dieses Teilbereiches. Als Helligkeitswert wird insbesondere die
mittlere Helligkeit des jeweiligen Teilbereiches bestimmt. Dieser
wird beispielsweise als arithmetisches Mittel der Grauwerte aller
dem Teilbereich des Bildes zugeordneten Bildpunkte des Bildes ermittelt.
-
Anschließend
vergleicht die Auswerteeinheit teilbereichsweise die ermittelten
Helligkeitswerte mit einem voreingestellten Maximalhelligkeitswert.
Ergibt der Vergleich, dass die ermittelte Helligkeit für
einen Teilbereich größer als oder gleich dem Maximalhelligkeitswert
ist, so wird das diesem Teilbereich zugeordnete Segment des Spiegelelementes 2 abgeblendet, so
dass der Fahrzeugführer nicht von dem durch dieses Segment
reflektierte Licht geblendet werden kann. Alternativ oder zusätzlich
kann die Auswerteeinheit in dem mit Hilfe der Kamera 3 ermittelten
Bild Abbildungen von Objekten detektieren. Die ermittelten Objekte
werden in Objektklassen klassifiziert und die einzelnen Segmente
des Spiegelelements 2 werden in Abhängigkeit von
den detektierten Objekten und/oder in Abhängigkeit des
Helligkeitswerts des jeweiligen Teilbereiches des Bildes abgeblendet.
Insbesondere werden in dem Bild andere hinter dem Fahrzeug hinterherfahrende
Fahrzeuge bzw. die Frontscheinwerfer dieser Fahrzeuge detektiert.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ferner
die Position der detektierten Objekte ermittelt und es wird in Abhängigkeit
von dieser Position ermittelt, ob das von den Frontscheinwerfern
des detektierten Fahrzeugs abgestrahlten Licht durch das Spiegelelement 2 bzw. durch
welche Segmente des Spiegelelements 2 derart reflektiert wird,
dass der Fahrzeugführer des Fahrzeugs, an dem der Außenrückspiegel 10 angeordnet
ist, geblendet wird.
-
Bei
einer alternativen Ausführungsform wird zusätzlich
die Position des Fahrzeugführers ermittelt und bei der
Abblendung des Spiegelelements 2 bzw. der Segmente des
Spiegelelements 2 berücksichtigt.
-
- 1
- Gehäuse
- 2
- Spiegelelement
- 3
- Kamera
- 4
- Lichtstrahlen
- 5
- Befestigungselement
- 6
- Fahrbahn
- 7
- Fahrzeug
- 8,
9
- Frontscheinwerfer
- 10
- Außenrückspiegel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0683738
B1 [0003]
- - WO 2005/123453 A1 [0004]
- - WO 2007/144236 A1 [0005]
- - US 7311428 B2 [0006]
- - DE 10338490 B4 [0007]
- - DE 10218820 B4 [0008]