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Die
Erfindung betrifft ein Steuerungs- und Regelungsverfahren für eine Brennkraftmaschine
mit einem Common-Railsystem, bei dem im Normalbetrieb der Raildruck
geregelt wird und mit Erkennen eines Lastabwurfs vom Regelungs-
in den Steuerungsbetrieb gewechselt wird, wobei im Steuerungsbetrieb das
PWM-Signal zur Beaufschlagung der Regelstrecke temporär auf einen
gegenüber
dem Normalbetrieb erhöhten
PWM-Wert gesetzt wird.
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Bei
einem Common-Railsystem fördert
eine Hochdruckpumpe den Kraftstoff aus einem Kraftstofftank in ein
Rail. Der Zulaufquerschnitt zur Hochdruckpumpe wird über eine
veränderliche
Saugdrossel festgelegt. Am Rail angeschlossen sind Injektoren über welche
der Kraftstoff in die Brennräume
der Brennkraftmaschine eingespritzt wird. Da die Güte der Verbrennung
entscheidend vom Druckniveau im Rail abhängt, wird dieses geregelt.
Der Hochdruck-Regelkreis umfasst einen Druckregler, die Saugdrossel
mit Hochdruckpumpe und das Rail als Regelstrecke sowie ein Filter
im Rückkopplungszweig.
In diesem Hochdruck-Regelkreis entspricht das Druckniveau im Rail
der Regelgröße. Die
gemessenen Druckwerte des Rails werden über das Filter in einen Ist-Raildruck
gewandelt und mit einem Soll-Raildruck verglichen. Die sich hieraus
ergebende Regelabweichung wird dann über den Druckregler in ein
Stellsignal für
die Saugdrossel gewandelt. Das Stellsignal entspricht z. B. einem
Volumenstrom mit der Einheit Liter/Minute. Elektrisch ist das Stellsignal als
PWM-Signal mit konstanter Frequenz, zum Beispiel 50 Hz, ausgeführt. Der
zuvor beschriebene Hochdruck-Regelkreis ist aus der
DE 103 30 466 B3 bekannt.
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Auf
Grund der hohen Dynamik ist ein Lastabwurf regelungstechnisch ein
schwer beherrschbarer Vorgang, da nach einem Lastabwurf der Raildruck mit
einem Druckgradienten von bis zu 4000 bar/Sekunde ansteigen kann. Über ein
passives Druckbegrenzungsventil, welches bei einem Raildruck von 1950
bar öffnet,
wird das Common-Railsystem vor einem unzulässig hohen Raildruck geschützt. Wird
beispielsweise die Brennkraftmaschine stationär bei einem konstanten Raildruck
von 1800 bar betrieben und es erfolgt ein vollständiger Lastabwurf, so beträgt der Zeitraum
37.5 ms bis zum Ansprechen des Druckbegrenzungsventils.
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Zur
Verbesserung der Sicherheit der Druckregelung schlägt die
DE 10 2005 029 138
B3 vor, dass nach Erkennen eines Lastabwurfs vom Regelungs-
in den Steuerungsbetrieb gewechselt wird. Im Steuerungsbetrieb wird
das PWM-Signal zur Ansteuerung der Saugdrossel temporär über eine
Treppenfunktion auf einen erhöhten
PWM-Wert gesetzt, wodurch der Schließvorgang der Saugdrossel beschleunigt
wird und weniger Kraftstoff in das Rail gefördert wird. Nach Ablauf der
zeitgesteuerten Treppenfunktion wird dann wieder in den Regelungsbetrieb
zurückgekehrt.
Erkannt wird ein Lastabwurf daran, dass der Ist-Raildruck einen
festen Grenzwert übersteigt.
Das dargestellte Verfahren hat sich bei einem vollständigen Lastabwurf,
d. h. die Generatorlast wird von 100% auf 0% verringert, bewährt.
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In
der Praxis wurde jedoch festgestellt, dass bei einem Teillastabwurf
das Verfahren noch nicht optimal ist. Ein Teillastabwurf liegt dann
vor, wenn nur einzelne elektrische Verbraucher deaktiviert werden. Unter
ungünstigen
Umständen
können
Druckschwingungen im Rail auftreten, welche dadurch verursacht werden,
dass mehrfach nacheinander vom Regelungs- in den Steuerungsbetrieb
mit temporärer PWM-Vorgabe
gewechselt wird.
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Ausgehend
von der in der
DE
10 2005 029 138 B3 beschrieben temporären PWM-Vorgabe, liegt der Erfindung die Aufgabe
zu Grunde, die Druckregelung bei einem Teillastabwurf zu optimieren.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale. In den Unteransprüchen sind
die Ausgestaltungen dargestellt.
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Die
Optimierung besteht darin, dass der Grenzwert zur Aktivierung der
temporären
PWM-Vorgabe in Abhängigkeit
des Gradienten eines leistungsbestimmenden Signals berechnet wird.
Das leistungsbestimmende Signal entspricht hierbei entweder einer
Soll-Drehzahl, einem Soll-Moment oder einer Soll-Einspritzmenge.
Die Soll-Drehzahl kann auch einer Fahrpedalstellung entsprechen.
Als Maß für die Größe des Lastabwurfs
wird der Gradient beispielsweise des Soll-Moments verwendet. Je
schneller dieses abnimmt, desto mehr Last wurde abgeworfen. Die
Erfindung basiert also auf der Erkenntnis, dass bei einem Lastabwurf
zuerst ein Absinken des leistungsbestimmenden Signals erfolgt und
erst zeitverzögert
der Raildruck ansteigt. Bestimmt wird der Grenzwert über eine
eigene Kennlinie, welche in der Form ausgeführt ist, dass bei einem vollständigen Lastabwurf
ein niederer Grenzwert eingestellt wird, während hingegen bei einem Teillastabwurf
ein höherer
Grenzwert eingestellt wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist als Ergänzung
für das
aus der
DE 10
2005 029 138 B3 bekannte Verfahren vorgesehen. Von Vorteil
ist, dass die Ursache für
die Schwingungen des Raildrucks bei einem Teillastabwurf beseitigt
ist. Der Raildruck zeigt damit einen gleichmäßigeren Verlauf. Sowohl bei
einem vollständigen
Lastabwurf als auch bei einem Teillastabwurf wird ein unbeabsichtigtes Öffnen des passiven Überdruckventils
bei gleichzeitig stabilem Raildruck verhindert. Als reine Softwarelösung, d.
h. zusätzliche
Sensoren oder Änderungen
am elektronischen Motorsteuergerät
sind nicht erforderlich, ist die Umsetzung der Erfindung nahezu
kostenneutral.
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In
den Figuren ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigen:
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1 ein
Systemschaubild,
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2 einen
Hockdruck-Regelkreis als Blockschaltbild,
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3 ein
Blockschaltbild zur Bestimmung eines Ansteuersignals,
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4 eine
Kennlinie zur Bestimmung des Grenzwerts,
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5 einen Lastabwurf als Zeitdiagramm und
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6 einen
Programm-Ablaufplan.
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Die 1 zeigt
ein Systemschaubild einer elektronisch gesteuerten Brennkraftmaschine 1 mit einem
Common-Railsystem. Die Brennkraftmaschine 1 treibt ein
nicht dargestelltes Notstromaggregat an. Das Common-Railsystem umfasst
als mechanische Komponenten eine Niederdruckpumpe 3 zur Förderung
von Kraftstoff aus einem Tank 2, eine Saugdrossel 4 zur
Beeinflussung des Volumenstroms, eine Hochdruckpumpe 5,
ein Rail 6 und Injektoren 8 zum Einspritzen von
Kraftstoff in die Brennräume
der Brennkraftmaschine 1.
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Gesteuert
wird die Brennkraftmaschine 1 über ein elektronisches Motorsteuergerät 9 (ECU).
In der 1 sind als Eingangsgrößen des elektronischen Motorsteuergeräts 9 der
Raildruck pCR, welcher über
einen Drucksensor 7 erfasst wird, die Motordrehzahl nMOT
und eine Größe EIN dargestellt. Die
Größe EIN steht
stellvertretend für
die weiteren Eingangssignale, beispielsweise für die Öl- oder die Kraftstofftemperatur.
Die dargestellten Ausgangsgrößen des
elektronischen Motorsteuergeräts 9 sind
ein PWM-Signal PWM zur Ansteuerung der Saugdrossel 4, ein
die Einspritzung kennzeichnendes Signal INJ zur Ansteuerung der
Injektoren 8 und eine Größe AUS. Das die Einspritzung
kennzeichnende Signal INJ steht für einen Spritzbeginn, eine
Spritzdauer und ein Spritzende. Die Größe AUS steht stellvertretend für die weiteren
Stellsignale zur Steuerung der Brennkraftmaschine 1, beispielsweise
ein Stellsignal zur Ansteuerung eines AGR-Ventils. Das dargestellte Common-Railsystem
kann selbstverständlich
auch als Common-Railsystem mit Einzelspeichern ausgeführt sein.
In diesem Fall ist der Einzelspeicher im Injektor 8 integriert,
wobei dann der Einzelspeicherdruck pE ein weiteres Eingangssignal
des elektronischen Motorsteuergeräts 9 ist.
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Die 2 zeigt
den Hochdruck-Regelkreis zur Regelung des Raildrucks als Blockschaltbild.
Die Eingangsgröße des Regelkreises
ist ein Soll-Raildruck pCR(SL). Die Ausgangsgröße entspricht dem Rohwert des
Raildrucks pCR. Aus dem Rohwert des Raildrucks pCR wird über ein
erstes Filter 15 ein erster Ist-Raildruck pCR1(IST) bestimmt.
Dieser wird mit dem Soll-Raildruck pCR(SL) an einem Summationspunkt
A verglichen, woraus eine Regelabweichung ep resultiert. Aus der
Regelabweichung ep berechnet ein Druckregler 10 eine Stellgröße. Die
Stellgröße entspricht
einem Volumenstrom qV1, dessen physikalische Einheit Liter/Minute
ist. Optional ist vorgesehen, dass zum Volumenstrom qV1 der berechnete Sollverbrauch
addiert wird. Der Volumenstrom qV1 wird dann über eine Begrenzung 11 limitiert.
Die Begrenzung 11 kann drehzahlabhängig ausgeführt sein, Eingangsgröße nMOT.
Die Ausgangsgröße der Begrenzung 11 ist
ein Volumenstrom qV2. Liegt der Wert des Volumenstroms qV1 im zulässigen Bereich, so
ist der Wert des Volumenstroms qV2 gleich dem Wert des Volumenstroms
qV1. Über
eine Berechnung 12 wird der Volumenstrom qV2 in ein PWM-Signal
PWM1 umgerechnet. Das PWM-Signal PWM1 stellt hierbei die Einschaltdauer
dar und die Frequenz fPWM entspricht der Frequenz, zum Beispiel
50 Hz. Mitberücksichtigt
werden bei der Umrechnung die Schwankungen der Betriebsspannung
und des Kraftstoffvordrucks. Das PWM-Signal PWM1 ist die erste Eingangsgröße eines
Schalters 13. Die zweite Eingangsgröße des Schalters 13 ist
ein PWM-Signal PWM2. Angesteuert wird der Schalter 13 über einen Funktionsblock 17 mittels
eines Stellsignals SZ. Das Ausgangssignal PWM des Schalters 13 entspricht
je nach Stellung des Schalters 13 entweder dem Signal PWM1
oder dem Signal PWM2. Mit dem PWM-Signal PWM wird dann die Magnetspule
der Saugdrossel beaufschlagt. Dadurch wird der Weg des Magnetkerns
verändert,
wodurch der Förderstrom
der Hochdruckpumpe frei beeinflusst wird. Die Hochdruckpumpe, die
Saugdrossel und das Rail entsprechen einer Regelstrecke 14.
Aus dem Rail wird über
die Injektoren ein Verbrauchsvolumenstrom qV3 abgeführt. Damit
ist der Regelkreis geschlossen.
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Ergänzt wird
dieser Regelkreis durch die temporäre PWM-Vorgabe, welche ein
zweites Filter 16 zur Berechnung eines zweiten Ist-Raildrucks pCR2(IST)
und den Funktionsblock 17 zur Festlegung des Stellsignals
SZ umfasst. Das zweite Filter 16 besitzt eine wesentlich
kleinere Zeitkonstante als das erste Filter 15. Der Funktionsblock 17 ist
in der 3 dargestellt und wird in Verbindung mit dieser erläutert. Die
Eingangsgrößen des
Funktionsblocks 17 sind ein Soll-Moment MSL, eine Soll-Einspritzmenge QSL
und die Soll-Drehzahl nSL. Das leistungsbestimmende Signal entspricht
daher entweder dem Soll-Moment MSL oder der Soll-Einspritzmenge QSL
oder der Soll-Drehzahl nSL. Anstelle der Soll-Drehzahl nSL kann
auch eine Fahrpedalstellung verwendet werden. Im Regelungsbetrieb
befindet sich der Schalter 13 in der Stellung a. In der
Stellung a wird das PWM-Signal zur Beaufschlagung der Regelstrecke 14 vom
Druckregler 10 bestimmt. Übersteigt der zweite Ist-Raildruck
pCR2(IST) einen Grenzwert, so ändert
der Funktionsblock 17 den Signalpegel des Stellsignals
SZ, wodurch der Schalter 13 in die Stellung b umgesteuert
wird. In der Stellung b wird über
die PWM-Vorgabe 18 temporär ein gegenüber dem Normalbetrieb erhöhter PWM-Wert PWM2
ausgegeben. Mit anderen Worten: Es wird vom Regelungsbetrieb in
den Steuerungsbetrieb gewechselt. Die temporäre PWM-Vorgabe kann – wie dargestellt – treppenförmig mit
einer ersten und einer zweiten Zeitstufe von jeweils zum Beispiel 10 ms ausgeführt sein.
Nach Ablauf dieses Zeitraums wechselt dann der Schalter 13 zurück in Stellung
a. Damit ist wieder der Regelungsbetrieb gesetzt.
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Die 3 zeigt
den Funktionsblock 17 zur Festlegung des Stellsignals SZ,
mit welchem die Stellung des Schalters 13 bestimmt wird.
Die Eingangsgrößen sind
das Soll-Moment MSL, die Soll-Einspritzmenge QSL und die Soll-Drehzahl
nSL. Die Ausgangsgröße ist das
Stellsignal SZ. Über
ein Signal S1 wird festgelegt, welches der drei Eingangssignale
zur Bestimmung des Grenzwerts verwendet wird (Auswahl 19).
Ebenfalls über
das Signal S1 wird festgelegt, welche der drei Kennlinien 21 aktiviert
ist. Die weitere Beschreibung erfolgt beispielhaft an Hand des Soll-Moments
MSL. Über
eine Berechnung 20 wird der Gradient GRAD des Soll-Moment
MSL bestimmt und über
die Kennlinie 21 dem Gradienten GRAD ein Grenzwert GW zugeordnet.
Die Kennlinie 21 ist in der 4 dargestellt
und wird in Verbindung mit dieser erklärt. Über einen Vergleicher 25 werden der
Grenzwert GW und der zweite Ist-Raildruck pCR2(IST) miteinander
verglichen. Übersteigt
der zweite Ist-Raildruck pCR2(IST) den Grenzwert GW, so wird das
Steilsignal SZ gesetzt, wodurch der Schalter 13 in die
Stellung b wechselt. In der Stellung b ist die temporäre PWM-Vorgabe, also der
Steuerungsbetrieb, aktiviert.
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In
der 4 ist eine der drei Kennlinien 21, hier
für das
Soll-Moment als Eingangsgröße, dargestellt.
Auf der Abszisse ist der Gradient GRAD in Nm/s aufgetragen. Auf
der Ordinate ist der Grenzwert GW in bar aufgetragen. Die Kennlinie 21 besteht
aus einem abszissenparallelen, ersten Geradenabschnitt 22,
einem zweiten Geradenabschnitt 23 mit positiver Steigung
und einem abszissenparallelen, dritten Geradenabschnitt 24.
Grundgedanke der Erfindung ist es, den Grenzwert GW über die
Kennlinie 21 variabel zu gestalten. Wird bei einem Lastabwurf
eine hohe Last abgeworfen, so ergibt sich ein sehr hoher negativer
Gradient GRAD (GRAD < –60000 Nm/s)
des Sollmoments MSL. Über
den ersten Geradenabschnitt 22 wird daher ein Grenzwert
GW berechnet, der nur wenig oberhalb des maximalen stationären Raildrucks
von 1800 bar liegt, hier: 1840 bar. Hierdurch wird verhindert, dass
die temporäre
PWM-Erhöhung
zu spät
aktiviert wird und das passive Druckbegrenzungsventil bei einem
Raildruck von 1950 bar anspricht. Wird hingegen bei einem Lastabwurf
eine kleine bis mittlere Last abgeworfen, so ergibt sich ein kleiner
negativer Gradient GRAD (0 > GRAD > –25000 Nm/s) des Soll-Moments
MSL. Über
den dritten Geradenabschnitt 24 wird daher ein Grenzwert von
GW = 1970 bar berechnet, so dass ein Auslösen der temporären PWM-Erhöhung ohne
Wirkung bleibt. Wird eine mittlere Last abgeworfen, so ergibt sich
ein mittlerer Gradient GRAD (–60000 < GRAD < –25000 Nm/s),
welchem über
den zweiten Geradenabschnitt 23 ein entsprechender Grenzwert
zugeordnet wird. Beispielsweise wird einem Gradient GRAD = –43000 Nm/s über den
Arbeitspunkt A auf dem zweiten Geradenabschnitt 23 ein
Grenzwert von GW = 1900 bar zugewiesen.
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Die 5 zeigt einen Lastabwurf als Zeitdiagramm.
Die 5 besteht aus den Teilfiguren 5A bis 5C.
Die 5A zeigt den Verlauf des Soll-Moments MSL über der
Zeit. Die 5B zeigt den Verlauf des Soll-Raildrucks
pCR(SL) als strichpunktierte Linie sowie den Verlauf des Raildrucks pCR
(Rohwerte) über
der Zeit. Die 5C zeigt den Verlauf des PWM-Signals
PWM über
der Zeit. In der 5B und der 5C kennzeichnet
die durchgezogene Linie einen Verlauf nach dem Stand der Technik,
während
hingegen die gestrichelte Linie einen Verlauf gemäß der Erfindung
kennzeichnet. Der weiteren Betrachtung wurde ein Lastabwurf von
100% Last auf 50% Last zu Grunde gelegt.
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Der
Ablauf des Verfahrens nach dem Stand der Technik ist folgendermaßen:
Das
Soll-Moment MSL wird nach dem Zeitpunkt t1 von 10000 Nm auf 5000
Nm reduziert. Da der Soll-Raildruck pCR(SL) über ein Kennfeld in Abhängigkeit
des Soll-Moments
MSL und der Ist-Drehzahl berechnet wird, verringert sich der Soll-Raildruck pCR(SL)
nach dem Zeitpunkt t1 von 1800 bar auf 1750 bar (5B).
Der Raildruck pCR steigt nach dem Lastabwurf an. Auf Grund der zunehmenden, negativen
Regelabweichung (2: ep) berechnet der Druckregler
ein zunehmendes PWM-Signal
im Zeitbereich t1/t2 in der 5C. Durch
das zunehmende PWM-Signal PWM wird die Saugdrossel in Schließrichtung
betätigt.
Zum Zeitpunkt t2 übersteigt der
Raildruck pCR den festen Grenzwert GW = 1840 bar, wodurch vom Regelungs-
in den Steuerungsbetrieb gewechselt wird. Im Steuerungsbetrieb ist
die temporäre
PWM-Erhöhung
aktiviert, indem das PWM-Signal während dem Ablauf von zwei Zeitstufen
zunächst
auf 100% und dann auf 50% Einschaltdauer erhöht wird. Als Folge der temporären PWM-Erhöhung fällt der
Raildruck pCR wieder, und zwar bis auf ungefähr 1650 bar. Die Regelabweichung
steigt daher bis auf ungefähr
100 bar an. Fällt der
Raildruck pCR unter den Soll-Raildruck pCR(SL), so sind die Zeitstufen
der temporären
PWM-Erhöhung
bereits abgelaufen, so dass der Regelungsbetrieb wieder aktiviert
ist. In Folge der sich ergebenden positiven Regelabweichung sinkt die
PWM-Einschaltdauer nach dem Zeitpunkt t3 auf den Minimalwert von
4% ab. Die Saugdrossel ist nunmehr wieder vollständig geöffnet, so dass der Raildruck
pCR stark ansteigt. Da der Soll-Raildruck pCR(SL) bei 50% Last nur
50 bar unterhalb des Soll-Raildrucks bei 100% Last liegt, erreicht
der Raildruck pCR beim Überschwingen
(Zeitraum t4/t5) wieder den Grenzwert GW mit 1840 bar. Es wird daher
zum Zeitpunkt t5 erneut in den Steuerungsbetrieb gewechselt und
die temporäre
PWM-Erhöhung aktiviert.
Als Folge fällt der
Raildruck pCR wieder ab. Wie aus der 5B an Hand
des Raildrucks pCR (durchgezogene Linie) deutlich sichtbar ist,
verursacht das mehrfache Aktivieren der temporären PWM-Erhöhung entsprechende Druckschwingungen
des Raildrucks pCR.
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Der
Ablauf des Verfahrens nach der Erfindung ist folgendermaßen:
Aus
dem Verlauf des Soll-Moments MSL wird der Gradient GRAD berechnet. Über die
Kennlinie 21 wird dem berechneten Gradienten GRAD in diesem Beispiel
ein Grenzwert von 1900 bar zugeordnet. Dieser Grenzwert ist in der 5B als
zeitachsenparallele Linie 26 eingezeichnet. Der Raildruck
pCR bleibt unterhalb dieses Grenzwerts, so dass die temporäre PWM-Erhöhung nicht
aktiviert wird. Es wird daher im Regelungsbetrieb verblieben. Auf
Grund der anfänglich
zunehmenden Regelabweichung wird ein maximaler PWM-Wert von 22%
ausgegeben, das heißt,
die Saugdrossel ist vollständig
geschlossen. Wie in der 5B dargestellt
ist, nähert
sich der Raildruck pCR (gestrichelte Linie) dem Soll-Raildruck pCR(SL)
diesmal ohne Schwingungen an.
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Die 6 zeigt
einen reduzierten Programm-Ablaufplan des Verfahrens. Zu Beginn
des Verfahrens ist der Regelungsbetrieb aktiviert. Bei S1 werden
der Soll-Raildruck pCR(SL) und der erste Ist-Raildruck pCR1(IST)
eingelesen und bei S2 die Regelabweichung ep berechnet. An Hand
der Regelabweichung ep bestimmt der Druckregler seine Stellgröße, welche
in das PWM-Signal PWM1 umgesetzt wird, S3. Mit diesem wird dann
die Regelstrecke beaufschlagt, da der Schalter (2: 13)
sich in der Stellung a befindet. Es gilt daher PWM = PWM1, S4. Bei
S5 wird der Gradient GRAD des leistungsbestimmenden Signals berechnet.
Das leistungsbestimmende Signal entspricht entweder dem Soll-Moment MSL,
der Soll-Einspritzmenge QSL oder der Soll-Drehzahl nSL. Das Soll-Moment
MSL und die Soll-Einspritzmenge QSL entsprechen der Stellgröße eines
Drehzahl-Regelkreises. Bei S6 wird dann über die ausgewählte Kennlinie
(4: 21) ein variabler Grenzwert GW bestimmt.
Danach wird bei S7 abgefragt, ob der zweite Ist-Raildruck pCR2(IST)
größer als
der/gleich dem zweiten Ist-Raildruck pCR2(IST) ist. Ist dies nicht
der Fall, Abfrageergebnis S7: nein, bleibt bei S9 der Regelungsbetrieb
aktiviert und das PWM-Signal entspricht nach wie vor dem Wert PWM1.
Dann wird der Programmablauf beendet. Wurde hingegen bei S7 festgestellt,
dass der zweite Ist-Raildruck pCR2(IST) größer als der gleich dem Grenzwert
GW ist, Abfrageergebnis S7: ja, so wird bei S8 in den Steuerungsbetrieb
gewechselt und die temporäre
PWM-Erhöhung
aktiviert, während
der das PWM-Signal PWM dem Signal PWM2 entspricht. Danach wird der
Programmablauf beendet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Brennkraftmaschine
- 2
- Tank
- 3
- Niederdruckpumpe
- 4
- Saugdrossel
- 5
- Hochdruckpumpe
- 6
- Rail
- 7
- Drucksensor
(Rail)
- 8
- Injektor
- 9
- elektronisches
Motorsteuergerät
(ECU)
- 10
- Druckregler
- 11
- Begrenzung
- 12
- Berechnung
PWM-Signal
- 13
- Schalter
- 14
- Regelstrecke
- 15
- erstes
Filter
- 16
- zweites
Filter
- 17
- Funktionsblock
- 18
- PWM-Vorgabe
- 19
- Auswahl
- 20
- Berechnung
- 21
- Kennlinie
- 22
- erster
Geradenabschnitt
- 23
- zweiter
Geradenabschnitt
- 24
- dritter
Geradenabschnitt
- 25
- Vergleicher
- 26
- Grenzwert