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Die
Erfindung betrifft eine Magnetresonanzanlage mit einer Mehrzahl
von Komponenten, umfassend eine Grundmagnetfelderzeugungseinheit,
Gradientenspulen sowie eine Hochfrequenzspulenanordnung. Dabei sind
die Komponenten jeweils durch wenigstens eine Digitalbaugruppe und
wenigstens eine Analogbaugruppe gemäß einer Steuersequenz ansteuerbar,
wobei die Analogbaugruppen extern zu einem die Digitalbaugruppen
ansteuernden Steuerrechner angeordnet sind und wobei die Digitalbaugruppen
extern zum Steuerrechner angeordnet und der oder den darüber angesteuerten
Analogbaugruppe(n) zugeordnet sind. Die Digitalbaugruppen sind dabei
zur Kommunikation der Digitalbaugruppen untereinander und/oder mit
dem Steuerrechner durch ein synchrones erstes Netzwerk zur Synchronisierung
der Digitalbaugruppen und ein isochrones oder teil-isochrones zweites
Netzwerk vernetzt. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer entsprechenden
Magnetresonanzanlage.
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Die
Magnetresonanztomographie ist ein inzwischen weit verbreitetes Verfahren
zur Gewinnung von Bildern vom Inneren eines Körpers. Bei diesem Verfahren
wird der zu untersuchende Körper
einem relativ hohen Grundmagnetfeld, beispielsweise von 1,5 Tesla,
oder bei neueren so genannten Hochmagnetfeldanlagen sogar von 3
Tesla, ausgesetzt. Es wird dann mit einer geeigneten Antenneneinrichtung ein
hochfrequentes Anregungssignal (das sog. B1-Feld)
ausgesendet, welches dazu führt,
dass die Kernspins bestimmter durch dieses Hochfrequenzfeld resonant
angeregter Atome um einen bestimmten Flipwinkel gegenüber den
Magnetfeldlinien des Grundmagnetfelds verkippt werden. Das bei der
Relaxation der Kernspins abgestrahlte Hochfrequenzsignal, das sog.
Magnetresonanzsignal, wird dann mit geeigneten Antenneneinrichtungen,
welche auch identisch mit der Sendeantenneneinrichtung sein können, aufgefangen.
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Die
so akquirierten Rohdaten werden schließlich genutzt, um die gewünschten
Bilddaten zu rekonstruieren. Zur Ortskodierung werden dem Grundmagnetfeld
während
des Sendens und des Auslesens bzw. Empfangens der Hochfrequenzsignale
jeweils definierte Magnetfeldgradienten überlagert.
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Es
ist klar, dass solche Magnetresonanzanlagen eine Vielzahl von Komponenten
umfassen, die im Rahmen eines Messvorgangs innerhalb einer vorgegebenen
Messsequenz unter Beachtung fester zeitlicher Zusammenhänge angesteuert
werden müssen.
Zu diesen Komponenten zählen
z. B. die o. g. Grundmagnetfeld-Erzeugungseinheit,
die zur Erzeugung des Grundmagnetfelds dient, die Gradientenspulen,
die zur Erzeugung der Magnetfeldgradienten genutzt werden, sowie
die Hochfrequenzspulenanordnung, welche in der Regel mehrere Hochfrequenzspulen
zum Senden und/oder Empfangen der Hochfrequenzsignale aufweist.
All diese Komponenten werden üblicherweise
analog betrieben. Die Ansteuerung erfolgt jedoch digital. Daher
werden auf dem Ansteuerungsweg zu diesen Komponenten i. d. R. zumindest
eine Digitalbaugruppe und zumindest eine Analogbaugruppe benötigt.
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Für den beispielhaften
Fall der Hochfrequenzspulenanordnung muss man zwischen Sendebaugruppen
und Empfangsbaugruppen unterscheiden. Im Sendezweig wird als Sende-Analogbaugruppe
u. a. ein Hochfrequenzverstärker
benötigt,
welcher ein zuvor in einer Sende-Digitalbaugruppe erzeugtes Hochfrequenzsignal
in das analog an die Antenne zu sendende Hochfrequenzsignal umwandelt und
dabei für
eine ausreichende Leistung sorgt. Auf der Empfangsseite wird in
einer Empfangs-Analogbaugruppe zunächst mit einer geeigneten Elektronik das
empfangene Signal demoduliert und durch einen A/D-Wandler in ein
Empfangsdigitalsignal umgewandelt. Dieses wird an eine Empfangs-Digitalbaugruppe gesendet,
welche das Digitalsignal digital weiter demoduliert und verarbeitet.
Zurzeit können
bekannte Empfangsbaugruppen eine bestimmte Anzahl von Empfangskanälen bearbeiten,
d. h. sie können
Signale von einer bestimmten vorgegebenen Anzahl von Einzelantennen
demodulieren und weiterverarbeiten. Sowohl auf der Sendeseite, d.
h. zur Erzeu gung des Hochfrequenzsignals durch die digitalen Modulatoren,
als auch auf der Empfangsseite zur digitalen Demodulation ist das
Signal einer Frequenzerzeugungseinheit, meist eines so genannter
NCO (Numerical Controlled Oscillator = Numerisch kontrollierter Oszillator),
nötig,
welcher eine geeignete Zwischenfrequenz liefert.
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Da
es für
das Messverfahren essentiell ist, dass der vorgegebene Zeitplan
der Aussendung der einzelnen aufeinander abgestimmten Signale, beispielsweise
der Hochfrequenzsignale, der Gradientenpulse und der Auslesebefehle,
genau eingehalten werden muss und hierzu jede Komponente zu einer genau
bestimmten Zeit eine ganz bestimmte Aktion durchführen muss,
wurde bisher ein zentrales Steuerungskonzept genutzt, bei dem die
verschiedenen Digitalbaugruppen in den Steuerungsrechner integriert sind.
Mit Hilfe des Systemtakts des Steuerungsrechners und ggf. einer
Uhr oder einer Zeitmarke ist es dann möglich, die Synchronität und Isochronität unter den
einzelnen Komponenten herzustellen. Dabei sind die Digitalbaugruppen üblicherweise
als Module ausgebildet, die an einen Bus innerhalb des Steuerrechners
anschließbar
sind. Bei diesem zentral organisierten Steuerungssystem muss beim
Entwurf bereits ein zukünftiger
Maximalausbau berücksichtigt werden,
da die Kapazitäten
des zentralen Steuerrechners sowohl räumlich als auch leistungsbezogen beschränkt sind.
Das heißt,
es muss beispielsweise bei der Planung der Anlage berücksichtigt
werden, ob ggf. noch weitere Sendespulen oder Empfangsspulen hinzukommen.
Zum Zeitpunkt des Entwurfs ist dieser Maximalausbau jedoch nicht
für alle
Systemfunktionalitäten
exakt planbar, da die technischen Entwicklungen schnell voranschreiten.
Daher kommt es häufig
vor, dass aktuelle Steuerungen derzeit entweder minder bestückt sind
oder im ungünstigsten Fall
Engpässe
vorliegen, da bestehende Erweiterungsmöglichkeiten nicht ausreichen.
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Zur
Lösung
dieser Problematik wurden bereits einige Nischenlösungen offenbart.
So wurde beispielsweise vorgeschlagen, auf der Anregungsseite ein
Klonkonzept zu realisieren, bei welchem der Steuerrechner mehrfach
vorhanden ist und einer der Steuerrechner als Master und die anderen
als Clients verschaltet sind. Diese Lösung ist technisch sehr aufwändig und
unwirtschaftlich und bezieht sich lediglich auf einen Teilaspekt
einer Komponente, nämlich
die Sendeseite. Auch für
die Empfangsseite ist eine solche Einzellösung bekannt, wobei letztlich
eine aus dem Steuerrechner ausgelagerte Buserweiterung vorgeschlagen
wird. Auch damit liegt aber keine vollständige und wirtschaftliche Lösung des
Problems vor. Hinzu kommt, dass zwischen den einzelnen Komponenten
untereinander und dem Steuerrechner nicht nur exakte Zeitabläufe synchronisiert
werden müssen,
sondern auch hohe Datenraten zu übertragen
sind, wie beispielsweise auf der Sendeseite die genauen Informationen über auszusendende
Pulssequenzen, insbesondere eine Vielzahl von genauen Hüllkurven
für die
Hochfrequenzpulse und/oder Gradientenpulse, und auf der Empfangsseite
eine erhebliche Anzahl an akquirierten Messrohdaten.
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In
der
DE 10 2006
052 437 A1 wird zudem eine Magnetresonanzanlage der eingangs
genannten Art beschrieben, bei der nicht nur die Analogbaugruppen,
sondern auch die diesen zugeordneten Digitalbaugruppen extern zum
Steuerrechner angeordnet sind. Die Kommunikation zwischen den Digitalbaugruppen
und/oder dem Steuerrechner erfolgt durch zwei Netzwerke, wobei ein
erstes Netzwerk zur Synchronisierung der Digitalbaugruppen und ein zweites
Netzwerk zum Austausch der übrigen
Daten dient. Durch die externe Anordnung der Digitalbaugruppen wird
eine größere Flexibilität, insbesondere eine
kostengünstige
und schnelle Ausbaubarkeit der Magnetresonanzanlage erreicht.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine noch weiter verbesserte Magnetresonanzanlage
sowie ein Verfahren zum Betrieb einer entsprechenden Magnetresonanzanlage
der eingangs genannten Art anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird zum einen durch eine Magnetresonanzanlage gemäß Patentanspruch
1 und zum anderen durch ein Verfahren zum Betrieb einer Magnetresonanzanlage
gemäß Patentanspruch 13
gelöst.
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Bei
der erfindungsgemäßen Magnetresonanzanlage
sind die Digitalbaugruppen ebenfalls extern zum Steuerrechner angeordnet
und der oder den darüber
angesteuerten Analogbaugruppe(n) zugeordnet, wobei die Digitalbaugruppen
zur Kommunikation der Digitalbaugruppen untereinander und/oder mit
dem Steuerrechner durch verschiedene Netzwerke vernetzt sind.
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Zum
einen wird ein synchrones erstes Netzwerk zur Synchronisierung der
Digitalbaugruppen und des Steuerrechners verwendet. Über dieses Netzwerk
werden die notwendigen Synchronisationsinformationen, beispielsweise
ein Systemtakt und ggf. Zeitmarken, übertragen. Dieses synchrone
erste Netzwerk wird im Folgenden auch als „Synchronisationsnetzwerk” bezeichnet.
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Weiterhin
erfolgt eine Verbindung zumindest der Digitalbaugruppen untereinander
durch ein isochrones oder zumindest teil-isochrones zweites Netzwerk.
Unter einem teil-isochronen Netzwerk ist dabei ein Netzwerk zu verstehen,
in dem für
bestimmte übertragene
Befehle bzw. Daten und/oder für
bestimmte Komponenten des Netzwerks eine Isochronität nicht
erforderlich ist. Als isochrones Netzwerk bzw. isochroner Teil eines
teil-isochronen Netzwerks wird ein Netzwerk bezeichnet, in dem die
Daten innerhalb eines bestimmten, beispielsweise periodisch auftretenden
Zeitfensters ihren Bestimmungsort – hier ihre Bestimmungs-Digitalbaugruppe
bzw. den Steuerrechner, wenn dieser auch innerhalb des isochronen
oder teil-isochronen
Netzwerks angeschlossen ist – erreicht
haben. Beispielsweise kann ein solcher Zeittakt 10 μs oder 10
ms betragen. Innerhalb eines solchen Zeitfensters müssen dann
alle vorhandenen Digitalbaugruppen ihre entsprechenden Informationen
aus dem Netzwerk erhalten. Das heißt, durch das isochrone bzw.
teilisochrone Netzwerk wird sichergestellt, dass gewisse Daten innerhalb
eines bestimmten Zeitraums zwischen den verschiedenen Netzwerkknoten
ausgetauscht werden können,
so dass diese mit Sicherheit an den betreffenden Baugruppen vorhanden
sind, wenn gemäß diesen
Informationen bestimmte Aktionen auszuführen sind. Da über dieses
Netzwerk insbesondere Steuerbefehle bzw. Steuerinformationen übertragen werden,
wird dieses isochrone oder teil-isochrone zweite Netzwerk im Folgenden
auch als „Steuerbefehlsnetzwerk” bezeichnet.
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Außerdem erfolgt
eine Vernetzung der Digitalbaugruppen mit dem Steuerrechner über ein
drittes Netzwerk. Innerhalb dieses dritten Netzwerks erfolgt die Übermittlung
der Daten zwischen den Digitalbaugruppen und dem Steuerrechner mit
Hilfe von seriellen Peripheriekomponenten-Schnittstellen, wobei
die Signalübermittlung
zwischen der Peripheriekomponenten-Schnittstelle der jeweiligen Digitalbaugruppe
und der zugehörigen
Peripheriekomponenten-Schnittstelle des Steuerrechners auf optischem Weg,
d. h. per Lichtleiter, erfolgt. Unter einer seriellen Peripheriekomponenten-Schnittstelle
wird dabei eine Standard-Hochgeschwindigkeitsschnittstelle verstanden, welche
dazu geeignet ist, Peripheriekomponenten mit einem Hauptprozessor
zu verbinden.
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Bevorzugt
können
die Peripheriekomponenten-Schnittstellen sog. „PCI-Express”-Schnittstellen (PCI
= Peripheral Component Interconnect; Peripherkomponentenverbindung)
sein. Hierbei handelt es sich um einen Erweiterungsstandard zur
Verbindung von Peripheriegeräten
mit dem Chipsatz eines Hauptprozessors innerhalb eines Rechners.
Standardisierte Schnittstellen hierfür sind bereits seit einiger
Zeit auf dem Markt. Üblicherweise
erfolgt im PCI-Express-Standard die Datenübertragung über sog. „Lanes”, wobei jedoch bei dem „normalen” PCI-Express jeder Lane
aus einem elektrischen Leitungspaar für das Senden und einem zweiten
Paar für
das Empfangen besteht. Gemäß der Erfindung
ist hier jedoch vorgesehen, anstelle von elektrischen Leitungen
Lichtleiter zu verwenden, d. h. die normalen PCI-Express-Schnittstellen
dahingehend abzuwandeln, dass die ausgehenden Signale zunächst in Lichtsignale
konvertiert werden und umgekehrt die empfangenen Lichtsignale in
entsprechende elektrische Signale umgewandelt werden, wobei im Übrigen der
gesamte Datenaustausch gemäß dem vorgegebenen
Protokoll der PCI-Express-Schnittstelle durchgeführt wird. Die Verwendung von
Lichtleitern für
das Massendatennetzwerk hat den Vorteil, dass eine galvanische Trennung
zwischen den einzelnen Digitalbaugruppen und dem Steuerrechner erfolgen kann.
Grundsätzlich
ist es möglich
und je nach konkretem Aufbau der Magnetresonanzanlage gegebenenfalls
sogar bevorzugt, auch das Synchronisationsnetzwerk und/oder das
Steuerbefehlsnetzwerk technisch mit Hilfe von Lichtleitern zu realisieren.
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Anstelle
einer solchen PCI-Express-Schnittstelle können aber auch andere serielle
Peripheriekomponenten-Schnittstellen verwendet werden, die in ähnlicher
Weise arbeiten, beispielsweise mögliche Nachfolgestandards
für PCI-Express. Über dieses dritte
Netzwerk werden in erster Linie Massendaten ausgetauscht, d. h.
komplexe Datenstrukturen mit erheblichen Bandbreitenanforderungen,
die meist in Form von Datenarrays vorliegen, wie beispielsweise Hüllkurven
für zu
erzeugende Hoch frequenzpulse oder auf der Empfangsseite akquirierte
Rohdaten. Dieses dritte Netzwerk wird daher im Folgenden auch als „Massendatennetzwerk” bezeichnet.
Dabei ist aber nicht ausgeschlossen, dass beispielsweise auch Steuerdaten über dieses
Massendatennetzwerk übermittelt
werden.
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Mittels
des Synchronisationsnetzwerks und des isochronen weiteren Netzwerks
ist eine ideale Einhaltung aller zeitlichen Bedingungen möglich. Durch
das isochrone Netzwerk können
alle kritischen Steuerbefehle an die Digitalbaugruppen in etwa zeitgleich
versendet werden. Über
das spezielle Massendatennetzwerk können zusätzlich auch größere Datenmengen
in zeitkritischen Situation schnell und sicher ausgetauscht werden.
Die endgültige
Synchronisation kann dann durch das Synchronisationsnetzwerk gewährleistet
werden. Insbesondere ist es bei einem solchen System auch möglich, dass
die verschiedenen Frequenzerzeugungseinheiten in den einzelnen Digitalbaugruppen,
beispielsweise die NCOs, so angesteuert werden, dass die Frequenz- und
Phasenbedingungen der Hochfrequenzsignale, also die benötigten Kohärenzbedingungen,
sicher eingehalten werden.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Konzept
ist es möglich,
sämtliche
magnetresonanzrelevanten Funktionen aus dem Steuerrechner heraus
auf externe Komponenten zu verlagern. Der Steuerungsrechner kann
damit im Extremfall auf einen Kommunikationsknoten reduziert werden,
der z. B. eine vorgegebene Steuersequenz dekodiert und auf die verschiedenen Komponenten
bzw. deren zugehörige
Digitalbaugruppen verteilt.
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Dadurch
wird eine nahezu unbegrenzte und gleichzeitig sehr einfache und
somit kostengünstige Ausbaubarkeit
des gesamten Systems geboten. Die Größe eines solchen Magnetresonanzsystems
ist nur durch die Bandbreite der verwendeten Peripheriekomponenten-Schnittstellen
begrenzt. Vorzugsweise kann aber das gesamte Netzwerk auch skalierbar
ausgelegt werden, so dass sogar diese Limitation aufgehoben ist.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Verfahren zum
Betrieb einer Magnetresonanzanlage, welche eine Mehrzahl von Komponenten,
umfassend eine Grundmagnetfeld-Erzeugungseinheit, Gradientenspulen
sowie eine Hochfrequenzspulen-Anordnung, aufweist, werden die Komponenten
mittels eines Steuerrechners jeweils durch wenigstens eine Digitalbaugruppe
und wenigstens eine Analogbaugruppe gemäß einer Steuersequenz angesteuert,
wobei die Analogbaugruppen extern zu dem die Digitalbaugruppen ansteuernden
Steuerrechner angeordnet sind. Dabei sind erfindungsgemäß auch die
Digitalbaugruppen extern zum Steuerrechner angeordnet und der oder
den darüber
angesteuerten Analogbaugruppe(n) zugeordnet. Die Ansteuerung der
Digitalbaugruppen erfolgt dann über
die oben beschriebenen verschiedenen Netzwerke, wobei eine Synchronisation
der Digitalbaugruppen mittels eines zeitsynchronen ersten Netzwerks,
eine Steuerbefehlverteilung an die Digitalbaugruppen unter Nutzung
eines isochronen oder teil-isochronen zweiten Netzwerks und eine
Massendatenübermittlung
zwischen den Digitalbaugruppen und dem Steuerrechner über ein drittes
Netzwerk erfolgen, wobei dieses dritte Netzwerk wie beschrieben
mit Hilfe von seriellen Peripheriekomponenten-Schnittstellen aufgebaut
ist und dabei die Signalübermittlung
zwischen den Peripheriekomponenten-Schnittstellen auf optischem
Wege erfolgt.
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Die
abhängigen
Ansprüche
enthalten jeweils besonders vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen
der Erfindung, wobei das erfindungsgemäße Verfahren auch analog zu
den abhängigen
Ansprüchen
der erfindungsgemäßen Magnetresonanzanlage
weitergebildet sein kann und umgekehrt.
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Wie
bereits erläutert,
weisen die Peripheriekomponenten-Schnittstellen
bevorzugt PCI-Express-Schnittstellen auf bzw. bestehen im einfachsten
Fall aus für
den optischen Datentransfer ausgerüsteten PCI-Express-Schnittstellen.
Dies hat den Vorteil, dass bereits standardisierte Komponenten zur
Verfügung
stehen, welche lediglich mit entsprechenden elektrooptischen Wandlern
versehen werden müssen,
um das gewünschte
dritte Netzwerk aufzubauen. Über
PCI-Express oder einen ähnlichen Standard
können
die verschiedenen Digitalbaugruppen auch mittels sogenanntem DMA
(Direct Memory Access = Direkter Speicherzugriff) zum Datenaustausch
mit dem Steuerrechner jeweils direkt auf einen ihnen zugeordneten
Speicherbereich des Steuerrechners zugreifen. Es entsteht so ein
für alle
Komponenten identisches Zugriffsmodell für die Systemsoftware, das heißt z. B.
das Betriebssystem und die Treiber, auf die einzelnen Digitalbaugruppen,
welches durch PCI-Express (oder den vergleichbaren Standard) definiert
ist. Dabei sind alle Komponenten über den PCI-Express-Adressraum
direkt adressierbar, das heißt,
nicht nur die internen Komponenten des Steuerrechners, sondern auch
die externen, über
das dritte Netzwerk angeschlossenen Digitalbaugruppen. Somit wird
auch die Latenzzeit bei der Datenübertragung vom Speicher des
zentralen Steuerrechners zu den dezentralen Komponenten minimiert,
da die Umsetzung auf ein anderes Protokoll entfällt. Weiterhin stehen alle
durch den PCI-Express-Standard definierten Systemmanagement-Funktionen
wie eine Nummerierung, Plug-and-Play-Funktionen,
Powermanagement etc. automatisch zur Verfügung.
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Sämtliche
Netze können
prinzipiell in verschiedenen Topologien aufgebaut werden.
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Um
unterschiedliche Laufzeiten in dem synchronen Netzwerk zu verhindern,
ist dieses jedoch vorzugsweise als Sterntopologie ausgebildet. Realisiert
werden kann eine solche Sterntopologie beispielsweise durch einen
oder mehrere Splitter, über den
oder die das Signal zeitgleich auf verschiedene Leitungen gegeben
werden kann. Dabei kann durch eine Kaskadenschaltung solcher Splitter
auch eine kaskadierte Sterntopologie aufgebaut werden.
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Das
isochrone bzw. teil-isochrone zweite Netzwerk ist dagegen vorzugsweise
in Form einer Ringtopologie aufgebaut. Eine bevorzugte Variante hiervon
wird später
noch erläutert.
Eine Ringtopologie hat den Vorteil, dass der Verbindungsaufwand
erheblich geringer als bei einer anderen Topologie ist.
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Das
dritte Netzwerk, das Massendatennetzwerk, wird dagegen vorzugsweise
ebenfalls in Form einer Sterntopologie aufgebaut. Dabei ist jede
einzelne Digitalbaugruppe mit einer Peer-to-Peer-Verbindung über PCI-Express-Schnittstellen
(bzw. eine ähnliche
Peripheriekomponenten-Schnittstelle) und über Lichtleiter mit dem Steuerrechner
verbunden. Ggf. kann dieses Netzwerk auch in Form einer kaskadierten
Sterntopologie aufgebaut sein.
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Vorzugsweise
ist das Steuerbefehlsnetzwerk so aufgebaut, dass es nur die einzelnen
Digitalbaugruppen untereinander, nicht aber die Digitalbaugruppen
selbst mit dem Steuerrechner verbindet. Eine Verteilung der vom
Steuerrechner an die Digitalbaugruppen zu übergebenden Steuerinformationen bzw.
Steuerbefehle kann dann so erfolgen, dass diese zunächst nur
an eine der Digitalbaugruppen übersendet
werden, welche als Master-Digitalbaugruppe ausgebildet – beispielsweise
entsprechend mit geeigneter Software konfiguriert – sind.
Von dieser Master-Digitalbaugruppe werden dann über das zweite Netzwerk die
jeweiligen Steuerbefehle an die anderen Digitalbaugruppen übermittelt.
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Besonders
bevorzugt erhält
diese Master-Digitalbaugruppe die entsprechenden Steuerbefehle vom
Steuerrechner über
das dritte Netzwerk, das Massendatennetzwerk. Ist das dritte Netzwerk
beispielsweise mit Hilfe von PCI-Express-Schnittstellen aufgebaut
worden, so führt
dieser Standard dazu, dass die Digitalbaugruppen ohnehin vom Steuerrechner
wie interne Rechnerkomponenten erkannt werden, so dass eine sehr
schnelle Übermittlung
zu der betreffenden Master-Digitalbaugruppe erfolgen kann. Die Verwendung
einer Master-Digitalbaugruppe anstelle einer Verbindung des Steuerbefehlsnetzwerks
mit dem Steuerrechner selbst hat den Vorteil, dass auf eine zusätzliche
Schnittstelle innerhalb des Steuerrechners für das Steuerbefehlsnetzwerk
verzichtet werden kann.
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Bei
diesem Konzept ist es prinzipiell auch möglich, dass nicht immer dieselbe
Digitalbaugruppe als Master-Digitalbaugruppe
zur Weiterverteilung der Steuerbefehle über das Steuerbefehlsnetzwerk
verwendet wird, sondern dass diese Funktionalität, ggf. auch zeitabhängig oder
in Abhängigkeit
von bestimmten Steuerbefehlen, wechselt. Prinzipiell können auch
gleichzeitig mehrere Digitalbaugruppen als Master-Digitalbaugruppe
ausgebildet sein.
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Wie
bereits oben erläutert,
ist das zweite Netzwerk, das Steuerbefehlsnetzwerk, vorzugsweise in
Form einer Ringtopologie aufgebaut, d. h. es sind sämtliche
Digitalbaugruppen in einem Ring untereinander verbunden. In diesem
Netzwerk können
dann permanent Datenpakete innerhalb des Netzwerk-Rings durchgereicht
werden, wobei die Durchlaufzeit eines Datenpakets durch den gesamten
Ring den Zeittakt des Steuerbefehlsnetzwerks bilden kann. Es ist
bei dieser Ringtopologie dann sichergestellt, dass ein bestimmter
Steuerbefehl, welcher beispielsweise von der Master-Digitalbaugruppe
im Ring versendet wird, mit Sicherheit innerhalb des vorgegebenen
Zeittakts alle anderen Digitalbaugruppen erreicht hat.
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Dabei
ist es möglich,
an die einzelnen Digitalbaugruppen oder bestimmte Gruppen von Digitalbaugruppen
jeweils individuelle Steuerbefehle zu versenden, indem beispielsweise
ein Datenpaket verschiedene Datenabschnitte enthält, die in genau definierter
Weise im Datenpaket positioniert und/oder kodiert sind, so dass
jeweils die Digitalbaugruppe erkennen kann, welcher Steuerbefehl
für sie
gedacht ist. Ebenso ist es auch möglich, in einem Broadcast-Verfahren
an sämtliche
Digitalbaugruppen denselben Steuerbefehl zu versenden, der dann
von allen Digitalbaugruppen verwendet wird. Weiterhin können auch
die einzelnen Digitalbaugruppen selber Steuerinformationen über das
Steuerbefehlsnetzwerk versenden, indem sie in genau definierter
Weise, beispielsweise in einem bestimmten Abschnitt eines Datenpakets
und/oder mit einer genau definierten eindeutigen Kodierung, ihre
Daten hinterlegen, die dann von den anzusprechenden anderen Digitalbaugruppen
und/oder einem Steuerrechner ausgelesen werden können.
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Vorzugsweise
umfasst das erste Netzwerk eine im Steuerrechner angeordnete Synchronisationsbaugruppe,
welche über
das erste Netzwerk in den Digitalbaugruppen angeordnete Synchronisationseinheiten
ansteuert. Die Synchronisationsbaugruppe des Steuerrechners kann
dann die Signale vorgeben, die über
das Synchronisationsnetzwerk an die entsprechenden Synchronisationseinheiten
der digitalen Baugruppen verteilt werden. Über das Synchronisationsnetzwerk
kann dabei besonders bevorzugt ein von der Synchronisationsbaugruppe
erzeugter Systemtakt übertragen
werden. Ein solcher Systemtakt kann beispielsweise 10 MHz betragen.
Auch bei den bereits im Stand der Technik verwendeten zentralen
Anordnungen wird ein solcher Systemtakt genutzt. Sind der Steuerrechner
und die Digitalbaugruppen auf denselben Systemtakt synchronisiert,
so kann die auch bisher genutzte Elektronik so weiterverwendet werden,
als wenn sie noch innerhalb des Steuerrechners angeordnet wäre.
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Ganz
besonders bevorzugt kann ein Zeittakt des Steuerbefehlsnetzwerks
ein ganzzahliges Vielfaches des Systemtakts sein. Dadurch können durch das
Steuerbefehlsnetzwerk bedingte Störsignale leichter unterdrückt werden.
Zudem kann innerhalb des Steuerbefehlsnetzwerks kein Datenschlupf
zwischen der sendenden und der empfangenden Einheit entstehen. Insbesondere
ist es auch möglich,
dass die Taktrate des Steuerbefehlsnetzwerks genau dem Systemtakt
entspricht. Dann können
beispielsweise Steuerbefehle innerhalb eines Systemtakts an die verschiedenen
Digitalbaugruppen ausgeliefert werden, die während des darauf folgenden
Systemtakts gültig
sind. Weitere Zeitreferenzen neben dem Systemtakt wären in diesem
Fall nicht mehr nötig,
da der Systemtakt selber als eine Zeitmarke dient.
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Um
eine Zeitreferenz zu schaffen, durch die sichergestellt ist, dass
die Steuerbefehle auch zum richtigen Zeitpunkt ausgeführt werden,
sind verschiedenste Verfahrensvarianten möglich.
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Dabei
kann zwischen zwei grundsätzlichen Verfahren
unterschieden werden.
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Bei
einem ersten bevorzugten Verfahren wird zusätzlich zu dem Systemtakt eine
Zeitmarke zur Markierung eines Referenzzeitpunkts übertragen.
Die Übertragung
einer solchen Zeitmarke kann in regelmäßigen periodischen Abständen erfolgen. Die
genaue Art der Übertragung
kann auf unterschiedliche Art realisiert werden. Zum einen kann
die Zeitmarke beispielsweise auf den Systemtakt aufmoduliert werden.
In diesem Fall ist in der Empfängerbaugruppe
ein entsprechender Filter notwendig, um die Zeitmarke wieder aus
dem Systemtakt zu demodulieren. Ebenso ist es auch möglich, die
Zeitmarke durch eine Amplitudenerhöhung des Systemtakts zu signalisieren.
Dies hat den Vorteil, dass die Phase des Systemtakts ungestört bleibt.
Um solche Störeinflüsse ganz
zu vermeiden, könnte
das Synchronisationsnetzwerk auch mehrere parallele Leitungen aufweisen,
wobei eine zur Übertragung
des Systemtakts und die zweite zur Übertragung der Zeitmarke dient. Gemäß einer
weiteren Alternative kann die Zeitmarke auch über das Massendatennetzwerk
versendet werden, sofern sichergestellt ist, dass die Zeitmarke die
einzelnen Digitalbaugruppen zeitgleich erreicht. Wenn das Steuerbefehlsnetzwerk
ebenfalls als Sterntopologie aufgebaut ist, wäre auch eine zeitgleiche Versendung
der Zeitmarke über
das Steuerbefehlsnetzwerk möglich.
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In
einem grundsätzlich
anderen Verfahren können
die Digitalbaugruppen bzw. deren Synchronisationseinheiten sowie
die Synchronisationsbaugruppe des Steuerrechners jeweils einen Zeitgeber umfassen,
wobei alle Zeitgeber synchronisiert und auf die gleiche Zeit eingestellt
werden können.
Dadurch wird im gesamten System sozusagen eine globale Zeit festgelegt
und die in den Steuerbefehlen enthaltenen Gültigkeitszeitpunkte können anhand dieser
Zeit definiert werden. Dabei kann vorzugsweise die Synchronisierung
der Zeitgeber über
das Synchronisationsnetzwerk und die Einstellung der Zeitgeber auf
die gleiche Zeit über
das zweite und/oder dritte Netzwerk er folgen. Beispielsweise kann über eines
der Netzwerke ein Reset-Signal zum synchronen Neustarten aller Zeitgeber übertragen
werden. Die Übertragung
der notwendigen Signale kann dabei in gleicher Art wie bei der Übertragung
der oben beschriebenen Zeitmarke erfolgen, d. h. beispielsweise
durch eine Amplitudenerhöhung
des Systemtakts, durch zusätzliche
Signalleitungen oder durch Nutzung des Massendatennetzwerks.
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Bei
einer weiteren Variante ist der Steuerrechner zum Abgleich der Zeitgeber über einen
das Netzwerk nutzenden Angleichungsalgorithmus ausgebildet. Bei
solchen Angleichungsalgorithmen handelt es sich um konvergente Algorithmen,
die dazu führen,
dass alle Zeitgeber im System einen identischen Wert annehmen. So
kann gemäß einem
Beispielalgorithmus zunächst
beim Einschalten der Magnetresonanzanlage bzw. der zugehörigen Netzwerke
eine Lernphase gestartet werden, in der der Steuerrechner bzw. der
Zeitgeber zunächst
einen aktuellen Zeitgeberstand an die Digitalbaugruppen versendet.
Die Digitalbaugruppen setzen ihre Zeitgeber auf die ankommende Zeit
und schicken ihre aktuelle Zeit an den Steuerrechner zurück. Dieser
vergleicht die ankommende Zeit mit seiner und ermittelt die Differenz,
wonach die Hälfte
Differenz auf die aktuelle Zeit des Steuerrechners addiert wird
und der erhaltene Wert wieder an die Digitalbaugruppen verschickt wird.
Diese setzen wiederum ihre Zeitgeber auf die ankommende Zeit und
schicken die aktualisierte Zeit an den Steuerrechner zurück. Der
addiert daraufhin die oben ermittelte Differenz und vergleicht diese
mit seiner aktuellen Zeit. Sofern immer noch eine Differenz vorliegt,
wird wieder die Hälfte
der Differenz auf die Zeit addiert und der Wert an die Digitalbaugruppen
verschickt. Nach einigen Iterationen sind so alle Zeitgeber synchronisiert
und sollten den identischen Wert anzeigen.
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Neben
den eingangs beschriebenen Komponenten, der Grundmagnetfelderzeugungseinheit,
der Gradientenspulen sowie der Hochfrequenzspulenanordnung können in
der gleichen Weise auch andere Komponenten der Magnetresonanzanlage
wie insbesondere ein Shim-System und/oder ein Überwachungssystem und/oder
ein Spuleninterface und/oder die Patiententisch-Steuerung der Magnetresonanzanlage
angesteuert werden. Auch weitere Zubehör-Komponenten, die im Rahmen
des Betriebs der Magnetresonanzanlage angesteuert oder ausgelesen
werden, beispielsweise externe Messgeräte wie EKGs etc., können problemlos
in das erfindungsgemäße Steuerungssystem
integriert werden, indem diesen Systemen entsprechende Digitalbaugruppen
zugeordnet werden, die innerhalb der Netzwerke mit angeschlossen
werden.
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Besonders
bevorzugt ist dabei wenigstens eine Digitalbaugruppe gemeinsam mit
zumindest einer darüber
angesteuerten Analogbaugruppe in ein externes Arbeitsgerät eingebaut.
Dies gilt insbesondere auf der Senderseite für einen Leistungsverstärker, der
gemeinsam mit der zugehörigen
Sende-Digitalbaugruppe in einem Gerät integriert sein kann, und auf
der Empfangsseite für
einen für
die Magnetresonanzsignal-Akquisition
benötigten
Signalvorverstärker,
der gemeinsam mit der zugehörigen
Empfangs-Digitalbaugruppe in einem Gerät integriert sein kann. Eine
Kombination in einem Gerät
führt zu
Kosteneinsparungen, da die Analogbaugruppen ohnehin meist in ausreichend
großen
Gehäusen
untergebracht sind und lediglich noch eine Karte mit der zugehörigen Digitalbaugruppe
eingebaut werden müsste.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren
anhand eines Ausführungsbeispiels
noch einmal näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Magnetresonanzanlage,
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2 eine
detailliertere schematische Darstellung des Steuerungssystems der
Magnetresonanzanlage gemäß 1 mit
einem ersten, einem zweiten und einem dritten Netzwerk, und
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3 eine
schematische detailliertere Darstellung des dritten Netzwerks der
Magnetresonanzanlage gemäß den 1 und 2.
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In 1 ist
grob schematisch eine erfindungsgemäße Magnetresonanzanlage 1 dargestellt.
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Sie
umfasst zum einen den eigentlichen Magnetresonanzscanner 2,
in welchem auf einer Patientenliege in einem Untersuchungsraum bzw.
Patiententunnel ein Patient P oder Proband während einer Untersuchung gelagert
wird. In diesem Magnetresonanzscanner 2 gibt es eine Vielzahl
von Komponenten 3, 4, 5, 6, 7, 8,
die hier nur schematisch eingezeichnet sind. Diese Komponenten 3, 4, 5, 6, 7, 8 umfassen
zum einen eine Grundmagnetfelderzeugungseinheit 3, welche
dafür sorgt,
dass innerhalb des Patiententunnels ein möglichst homogenes Grundmagnetfeld
vorliegt. Weiterhin enthält
der Magnetresonanzscanner 2 sogenannte Gradientenspulen 4,
mit denen ein Magnetfeldgradient in definierter Weise innerhalb
des Patiententunnels angelegt werden kann, sowie eine Hochfrequenzspulenanordnung 5,
beispielsweise eine Ganzkörperantenne, über die
Hochfrequenzfelder in den Patiententunnel ausgesendet werden können. Weiterhin
gehören
zu den Komponenten ein Shim-System 6 zur Verbesserung der
Homogenität
des Grundmagnetfelds, ein Überwachungssystem 7 für allgemeine Überwachungsaufgaben
sowie ein Spuleninterface 8, an dem beispielsweise weitere
Spulen wie auf den Patienten auflegbare Lokalspulen, Kopfspulen
oder dergleichen angeschlossen werden können, um mit diesen Spulen
dann Magnetresonanzsignale zu akquirieren.
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Es
wird an dieser Stelle ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass ein solcher Magnetresonanzscanner noch
eine Vielzahl weiterer Komponenten aufweist oder aufweisen kann,
die z. T. in gleicher Weise mit dem Steuerungssystem angesteuert
werden können.
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In
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist sämtlichen
Komponenten jeweils ein Arbeitsgerät 9 zugeordnet.
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Daneben
sind auch Konstellationen möglich, in
denen mehrere Komponenten einem gemeinsamen Arbeitsgerät zugeordnet
sind oder mehrere Arbeitsgeräte
einer Komponente. Die Arbeitsgeräte 9 enthalten
hier verschiedene Einheiten, beispielsweise Steuerungseinheiten,
Versorgungseinheiten, Messeinheiten und dergleichen. Insbesondere
sind in jedem der Arbeitsgeräte 9 jeweils
zumindest eine Digitalbaugruppe 30 und eine dieser Digitalbaugruppe 30 zugeordnete
Analogbaugruppe 40 enthalten, welche die zugehörige Komponente 3, 4, 5, 6, 7, 8 im Magnetresonanzscanner 2 gemäß einer
vorgegebenen Steuersequenz ansteuern. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist als Beispiel lediglich bei einem der Arbeitsgeräte 9 gezeigt,
dass dieses auch mehrere Digitalbaugruppen 30 und Analogbaugruppen 40 aufweisen
kann.
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Die
Arbeitsgeräte 9 können insbesondere auch
ganz spezielle weitere Funktionen erfüllen. Beispielsweise können die
Analogbaugruppen 40 in den Arbeitsgeräten 9 für die Hochfrequenzspulenanordnung 5 und/oder
die Gradientenspulen 4 als geeignete Leistungsverstärker ausgebildet
sein. Die Analogbaugruppen 40 in dem Arbeitsgerät 9 für das Spuleninterface 8 können beispielsweise
auch als Vorverstärker
ausgebildet sein, um Magnetresonanzsignale zu erfassen. Die Verwendung
mehrerer Digitalbaugruppen 30 und Analogbaugruppen 40 innerhalb
eines Arbeitsgeräts 9 bietet
sich – wie
in 1 gezeigt – insbesondere
bei der Hochfrequenzspulenanordnung 5 an, da diese ja sowohl
zum Senden von Hochfrequenzpulsen als auch zum Empfangen von MR-Signalen
verwendet werden kann. In diesem Fall könnte das Arbeitsgerät 9 z.
B. jeweils eine Digitalbaugruppe 30 und eine zugehörige Analogbaugruppe 40 für den Sendezweig
und eine Digitalbaugruppe 30 und eine Analogbaugruppe 40 für den Empfangszweig
enthalten.
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Weiterhin
weist die Magnetresonanzanlage gemäß 1 einen
Steuerrechner 10 auf, der beispielsweise die durchzuführende Steuersequenz
von einer Bedieneinheit 11 oder einem externen Rechner 12 enthält. Dieser
Steuerrechner 10 kann auch mit einem Netzwerk 13 verbunden
sein, über
das eine durchzuführende Sequenz
an den Steuerrechner 10 übermittelt wird. Ebenso können auf
der Bedieneinheit 11 oder dem externen Rechner 12 aufgenommene
Bilddaten dargestellt werden. Weiterhin können solche Bilddaten auch über das
Netzwerk 13 an andere Rechner, beispielsweise Befundungsstationen und/oder
an Massenspeicher zur Archivierung versendet werden.
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Der
Aufbau möglicher
Steuerungssequenzen sowie die grundlegende Funktionsweise von Magnetresonanzanlagen 1 sind
dem Fachmann bekannt und brauchen daher hier nicht weiter erläutert zu
werden. Kernpunkt der Erfindung ist die Kommunikation zwischen dem
Steuerrechner 10 und den einzelnen Arbeitsgeräten 9,
wobei es wesentlich ist, dass die Digitalbaugruppen 30 extern
zu dem Steuerrechner 10 angeordnet und den von ihnen angesteuerten
Analogbaugruppen 40 zugeordnet sind. Vorzugsweise, aber
nicht notwendigerweise sind sie wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 mit
den zugehörigen
Analogbaugruppen in einem gemeinsamen Arbeitsgerät 9 integriert.
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2 zeigt
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
für eine
mögliche
Kommunikationsarchitektur zwischen dem Steuerrechner 10 und
den einzelnen Digitalbaugruppen 30, 30M .
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Demnach
sind die Digitalbaugruppen 30, 30M über drei
verschiedene Netzwerke SN, IN und MN untereinander bzw. mit dem
Steuerrechner 10 verbunden. Ein erstes Netzwerk ist das
Synchronisationsnetzwerk SN, welches sternförmig den Steuerrechner 10 mit
den einzelnen Digitalbaugruppen 30, 30M verbindet. Über ein
zweites, ringförmiges
isochrones Netzwerk IN, das Steuerbefehlsnetzwerk IN, sind dann
die einzelnen Digitalbaugruppen 30, 30M untereinander
verbunden. Zusätzlich
sind alle Digitalbaugruppen 30, 30M noch über ein
sternförmiges, drittes
Netzwerk, das Massendatennetzwerk MN, mit dem Steuerrechner 10 verbunden.
Der genaue Aufbau und die genaue Funktionsweise dieser Netzwerke
SN, IN und MN werden nachfolgend erläutert.
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Innerhalb
des Steuerrechners 10 werden bestimmte Funktionalitäten erfüllt, um
die einzelnen Digitalbaugruppen 30, 30M in
der richtigen Weise und zum richtigen Zeitpunkt anzusteuern. Hierzu
müssen die
einzelnen Digitalbaugruppen 30, 30M mit
verschiedensten Parameterwerten oder umfangreicheren komplexen Daten
versorgt werden bzw. es müssen
zum geeigneten Zeitpunkt entsprechende Parameter oder Daten von
den einzelnen Digitalbaugruppen 30, 30M abgeholt
werden. All diese Parameterwerte und Daten wie beispielsweise Überwachungssignale,
Rohdaten, Hüllkurven
für Hochfrequenzpulse
oder Gradientenpulse, Schaltzeiten zum Auslesen von Hochfrequenzsignalen,
Statusdaten, Patientensicherheitssignale etc. werden im Folgenden
als „Objekte” 14 bezeichnet.
Diese Objekte 14 müssen
vom Steuerrechner 10 über
die Netzwerke rechtzeitig an die Digitalbaugruppen 30, 30M gesendet werden, so dass dort entsprechende
Objekte 31 auf den passenden Digitalbaugruppen 30, 30M , in denen sie benötigt werden, hinterlegt und
zum genau richtigen Zeitpunkt die damit verbundenen Funktionalitäten ausgeführt werden
können.
Die Digitalbaugruppen 30, 30M steuern
dann über
geeignete Schnittstellen 39, welche hier als einfache Pfeile
dargestellt sind, die zugehörigen
Analogbaugruppen 40 (siehe 1) an.
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Der
Steuerrechner 10 weist zur Kommunikation mit den Digitalbaugruppen 30, 30M eine Kommunikationsschnittstelle 15 auf,
die u. a. eine Synchronisationsbaugruppe 16 mit einem Zeitgeber 18 umfasst.
Diese Synchronisationsbaugruppe 16 ist über das Synchronisationsnetzwerk
SN mit Synchronisationseinheiten 33 in den Digitalbaugruppen 30, 30M verbunden. Über das Synchronisationsnetzwerk
SN wird ein geeigneter Systemtakt von der Synchronisationsbaugruppe 16 vorgegeben.
Dieser Systemtakt beträgt
beispielsweise 10 MHz. Aufgrund der Sterntopologie des Synchronisationsnetzwerks
SN kommt dieser Systemtakt zu den gleichen Zeitpunkten bei den Synchronisationseinheiten 33 der
Digitalbaugruppen 30, 30M an.
Die Synchronisationseinheiten 33 sind hier in den Digitalbaugruppen 30, 30M eingezeichnet. Grundsätzlich kann
aber auch vorgesehen sein, dass, falls mehrere Digitalbaugruppen
beispielsweise in einem Ar beitsgerät 9 vorhanden sind, das
jeweilige Arbeitsgerät 9 nur
eine einzige gemeinsame Synchronisationseinheit 33 aufweist.
Die Sterntopologie des Synchronisationsnetzwerks SN wird hier durch
einen nicht dargestellten Splitter ermöglicht. Dabei können auch
mehrere Splitter kaskadiert werden, um größere Netzwerke aufzubauen.
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Zur
Kommunikationsschnittstelle 15 des Steuerrechners 10 gehört außerdem eine
spezielle PCI-Schnittstelle 17, um die einzelnen Digitalbaugruppen 30 über ein
Massendatennetzwerk MS mit dem Steuerrechner 10 zu verbinden. Über dieses Massendatennetzwerk
MN können
komplexe Datenstrukturen mit erheblichen Bandbreitenanforderungen,
die meist als Datenarrays vorliegen, vom Steuerungsrechner 10 an
die Digitalbaugruppen 30, 30M gesendet
werden und umgekehrt. Beispielsweise können hierüber komplexe Hüllkurven
im Sendezweig an die entsprechenden Digitalbaugruppen gesendet werden,
welche die Leistungsverstärker
für die
Aussendung von Hochfrequenzpulsen oder Gradientenpulsen ansteuern,
oder es können über diese Schnittstelle 17 von
einer Digitalbaugruppe, welche für
das Auslesen von empfangenen Magnetresonanzsignalen zuständig ist,
die akquirierten Rohdaten übernommen
werden.
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Der
genauere Aufbau und die Funktionsweise dieses Netzwerks MN sind
in 3 etwas detaillierter dargestellt. Gezeigt sind
hier auf der rechten Seite jeweils die entsprechenden Schnittstellen 34 in den
einzelnen Digitalbaugruppen. Die für dieses Netzwerk zuständige Schnittstelle 17 im
Steuerrechner 10 umfasst mehrere sog. PCI-Express-Bridges 18,
welche jeweils vier Ausgänge
aufweisen. Das heißt,
an jede PCI-Express-Bridge 18 sind
vier entsprechende PCI-Express-Schnittstellen 34 und
somit vier verschiedene Digitalbaugruppen angeschlossen.
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Die
PCI-Express-Schnittstellen 34 auf Seiten der Digitalbaugruppen
weisen hier jeweils lokale DMA-Module 35 auf. Mit Hilfe
dieser DMA-Module 35 sind die Schnittstellen 34 und
somit die jeweiligen Digitalbaugruppen 30, 30M in der Lage, di rekt über die PCI-Express-Verbindung
auf einen hierfür
vorgesehenen Speicherbereich innerhalb des Steuerrechners 10 zuzugreifen
und Daten abzulegen oder zu übernehmen.
In den PCI-Express-Bridges 18 befinden
sich für
jeden Kanal in üblicher
Weise Pufferspeicher 23, die zur Überbrückung der Hauptspeicherverzögerungen
dienen.
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In
Abweichung zu den üblichen
PCI-Express-Verbindungen weisen hier sowohl die PCI-Express-Bridges 18 als
auch die PCI-Express-Schnittstellen 34 in
den einzelnen Digitalbaugruppen optische Transceiver 20, 36 auf,
welche jeweils über Lichtleiter 38 miteinander
verbunden sind, um auszusendende elektrische Signale in optische
Signale umzuwandeln und über
den jeweiligen Lichtleiter 38 auszusenden bzw. um über den
Lichtleiter 38 ankommende Signale in elektrische Signale
zurückwandeln.
Auf diese Weise wird hier ein optisches PCI-Express-Netzwerk aufgebaut.
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Wie
bereits erläutert,
wird von einer Mess-Software 22, welche auf einem entsprechenden
Prozessor des Steuerrechners 10 realisiert ist, zur Ansteuerung
der Magnetresonanzanlage eine bestimmte Steuersequenz generiert.
Diese enthält eine
Vielzahl von Objekten OT1, ..., OTN, OG1, ..., OGN, OR1, ..., ORN. Von diesen Objekten enthalten einige die
wesentlichen Informationen zur Aussendung von Hochfrequenzpulsen
wie die Objekte OT1, ..., OTN. Beispielsweise
kann es sich hierbei um die Hüllkurven
handeln. Weitere Objekte OG1, ..., OGN sind Objekte für die Ansteuerung der Gradientenspulen
und wieder andere Objekte OR1, ..., ORN dienen zur Ansteuerung von Ausleseeinheiten,
d. h. diese Objekte müssen
zu den Digitalbaugruppen gesendet werden, welche die analogen Receivereinheiten
zur Vorverstärkung
und ersten Verarbeitung der empfangenen Magnetresonanzsignale ansteuern.
Alle diese Objekte OT1, ..., OTN,
OG1, ..., OGN, OR1, ..., ORN müssen jeweils
rechtzeitig zu den richtigen Digitalbaugruppen gesendet werden,
die die betreffenden Objekte OT1, ..., OTN, OG1, ..., OGN, OR1, ..., ORN benötigen.
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Hierzu
weist die Schnittstelle 17 zusätzlich eine Treibersoftware 21 auf,
welche ebenfalls auf einem geeigneten Prozessor im Steuerrechner
realisiert ist und welche die Objekte den jeweiligen Zielen (im
Allgemeinen auch „Targets” genannt)
zuordnet. Dies kann beispielsweise erfolgen, indem die verschiedenen
Objekte in bestimmten Speicherbereichen in einem Speicher des Steuerrechners 10 hinterlegt
werden, die den jeweiligen Targets, d. h. den passenden Digitalbaugruppen,
zugeordnet sind. Über
die passende PCI-Express-Bridge 18 wird ein Signal an den
lokalen DMA 35 der jeweiligen PCI-Express-Schnittstelle 34 der
entsprechenden Digitalbaugruppe gesendet, welche dadurch veranlasst wird,
die Daten aus dem Speicher auszulesen. Durch die Verbindung über die
PCI-Express-Schnittstellen mit
DMA-Funktionalität
sind also die einzelnen Digitalbaugruppen genauso ansteuerbar wie
im Steuerrechner vorhandene interne Komponenten.
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In 3 ist
beispielhaft ein Fall dargestellt, in dem ein für die Versendung der Hochfrequenzpulse erforderliches
Objekt OTN an eine Schnittstelle 34 gesendet
wird, welche hier zu einer Digitalbaugruppe gehört, die die Hochfrequenzsendespulen
bzw. deren Analogbaugruppe ansteuert.
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Zusätzlich sind,
wie in 2 dargestellt, die verschiedenen Digitalbaugruppen 30, 30M auch noch über ein isochrones Netzwerk
IN über
entsprechende Schnittstellen 32 in den Digitalbaugruppen 30, 30M untereinander verbunden. Dieses isochrone
Netzwerk IN ist ein Ringnetzwerk, in dem in einem bestimmten Zeittakt,
welcher ein ganzzahliges Vielfaches des Systemtakts ist, Datenpakete
ringförmig umlaufen. Über dieses
isochrone Ringnetzwerk IN können
Steuerbefehle bzw. Steuerinformationen unter den einzelnen Digitalbaugruppen 30, 30M ausgetauscht werden.
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Eine
der Digitalbaugruppen 30M ist hierbei eine
Master-Digitalbaugruppe 30M . Soll von dem Steuerrechner 10 ein
bestimmter Steuerbefehl an alle Digitalbaugruppen 30, 30M verteilt werden, so wird dieser Steuerbefehl
zunächst über die PCI-Express-Schnittstelle,
welche die Master-Digitalbaugruppe 30M mit
dem Steuerrechner 10 verbindet, übermittelt. Die Master-Digitalbaugruppe 30M leitet diesen Steuerbefehl dann in
unveränderter
Form, oder gegebenenfalls in einer auf ein anderes Protokoll umgesetzten
Form, über
das isochrone Netzwerk IN an die anderen Digitalbaugruppen 30 weiter. Über dieses
isochrone Netzwerk IN können
sich die einzelnen Digitalbaugruppen auch ohne Einwirken des Steuerrechners 10 untereinander
verständigen
und notwendige Informationen austauschen.
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So
können über das
isochrone Ringnetzwerk IN jeweils an die Sende- und Empfangssysteme,
die einen NCO enthalten, rechtzeitig vorher Steuerbefehle bezüglich des
NCOs, dessen Parametrisierung und der Zeitpunkt, an dem diese Parametrisierung gestartet
werden soll, übergeben
werden. Dabei wird darauf geachtet, dass die Steuerbefehle über das isochrone
Netzwerk IN so verschickt werden, dass sie in jedem Fall die entsprechende
Digitalbaugruppe vor dem Zeitpunkt ihrer Ausführung bzw. ihrer Gültigkeit
erreichen. Dies wird durch die Isochronität des Datennetzwerks IN sichergestellt,
bei dem in einem Ringdurchlauf grundsätzlich innerhalb eines periodisch
wiederkehrenden Zeitintervalls der gesamte Datenaustausch abgeschlossen
ist.
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Typische
Steuerinformationen, die isochron, d. h. innerhalb eines bestimmten Übertragungszeitraums
sicher unter bestimmten Digitalbaugruppen, ausgetauscht werden müssen, sind
beispielsweise Informationen zum Nachführen der HF-Frequenz bei der
Veränderung
des Gradientenfeldes. Ungünstigerweise
wird nämlich
das Grundmagnetfeld durch die Spulen des Gradientensystems etwas
verfälscht.
Dadurch wird die Resonanzfrequenz leicht verschoben. Daher ist eine
Nachführung
des Hochfrequenzwerts erforderlich, um Bildartefakte zu vermeiden.
Eine solche Nachführung
muss gesichert immer innerhalb eines Taktes von ca. 10 μSek. erfolgen.
Dies kann vorteilhafterweise bei dem dargestellten Magnetresonanzsystem über das
isochrone Netzwerk IN vollständig
unter den einzelnen Digitalbaugruppen 30, 30M erfolgen, ohne dass der Steuerrechner 10 hierdurch
belastet wird.
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Damit
die einzelnen über
das isochrone Ringnetzwerk IN ausgetauschten Steuerbefehle oder die über das
Massendatennetzwerk MN übergebenen
Daten, wie beispielsweise die Hüllkurven,
auch zum richtigen Zeitpunkt ausgeführt werden, kann mit den Daten
jeweils eine Zeitmarke T übertragen
werden. Diese stellt einen Referenzzeitpunkt dar, anhand dessen
sich bestimmen lässt,
wann die jeweiligen Daten- bzw. Steuerbefehle gültig werden. Die Zeitmarke
kann in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
zusätzlich über das
Synchronisationsnetzwerk SN übertragen
werden, wobei sie entweder dem Systemtakt aufmoduliert werden kann
oder durch eine Amplitudenveränderung
des Systemtakts kodiert werden kann.
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In
dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel umfassen die
Synchronisationsbaugruppe 16 im Steuerrechner 10 und
die Synchronisationseinheiten 33 in den Digitalbaugruppen 30, 30M jeweils einen Zeitgeber 19, 37.
Das gesamte System 1 ist so ausgebildet, dass die Zeitgeber 19, 37 miteinander synchronisiert
sind und dieselbe Zeit anzeigen. Hierzu können beispielsweise über das
Synchronisationsnetzwerk SN ein Reset-Signal und ein Zeitsignal übertragen
werden, welche beispielsweise wieder dem Zeittakt wieder aufmoduliert
werden. Alternativ können
auch über
die PCI-Express-Schnittstellen entsprechende Daten übertragen
werden. Weisen alle Digitalbaugruppen 30, 30M und der Steuerrechner 10 synchron
und zeitgleich laufende Zeitgeber auf, so können die Zeiten, an denen bestimmte
Steuerbefehle bzw. sonstige Steuerdaten wie Hüllkurven oder dergleichen gültig werden,
auch anhand einer mit Hilfe der Zeitgeber feststellbaren Zeitangabe
definiert werden.
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Wie
das oben beschriebene Ausführungsbeispiel
zeigt, wird mit Hilfe der verschiedenen Netzwerke SN, IN, MN der
Steuerungsrechner 10 soweit entlastet, da er letztlich
nur noch einen Kommunikationsknoten bildet, der eine vorgegebene
Steuerse quenz dekodiert und auf die verschiedenen Einheiten verteilt.
Durch das hoch leistungsfähige
Massendatennetzwerk, welches insbesondere durch die speziellen optischen
PCI-Express-Schnittstellen
zur Verfügung
gestellt wird, kann dafür
gesorgt werden, dass z. B. mittels des DMA-Zugriffs die für die Anregung relevanten
Informationen rechtzeitig an die verschiedenen Knoten verteilt werden
bzw. die Empfangsinformationen rechtzeitig zurückgeliefert werden, ohne dass überhaupt
ein zentraler Prozessor des Steuerungsrechners eingreifen muss.
Die erfindungsgemäße Steuerungsarchitektur
führt also
nicht nur dazu, dass eine leichtere Skalierbarkeit der gesamten Anlage
erzielt wird, sondern dass grundsätzlich auch ein Steuerungsrechner 10 verwendet
werden kann, der erheblich weniger leistungsfähig sein muss als die bisher
verwendeten Steuerungsrechner. Im einfachsten Fall könnte hierfür ein simpler
PC genutzt werden. Insbesondere durch das dritte Netzwerk ist die
gesamte „Intelligenz” der Magnetresonanzanlage 1 auf
eine Vielzahl von untereinander vernetzten, schnell miteinander
wechselwirkenden Komponenten, nämlich
den Steuerungsrechner und die verschiedenen anschließbaren Digitalbaugruppen
verteilt.
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Es
wird abschließend
noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorbeschriebenen Aufbauten
lediglich um Ausführungsbeispiele
handelt und dass das Grundprinzip auch in weiten Bereichen vom Fachmann
variiert werden kann, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen,
soweit er durch die Ansprüche
vorgegeben ist. Es wird der Vollständigkeit halber auch darauf
hingewiesen, dass die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein” bzw. „eine” nicht
ausschließt,
dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Ebenso schließt der Begriff „Einheit” nicht
aus, dass diese aus mehreren Komponenten besteht, die gegebenenfalls
auch räumlich
verteilt sein können.