-
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Kurzkohärenz-Interferometeranordnung
zur Messung mehrerer axial beabstandeter Bereiche einer Probe, insbesondere
des Auges, welche mind. einen Meßstrahlengang, durch den
mehrere Einzel-Meßstrahlen auf die Probe fallen, und einen
Referenzstrahlengang aufweist, durch den Referenzstrahlung läuft, mit
der die Einzel-Meßstrahlen überlagert und zur
Interferenz gebracht werden, wobei die Einzel-Meßstrahlen
beim Einfall auf die Probe zueinander um ein Maß axial
versetzt sind, das auf die axiale Beabstandung abgestimmt ist, und
die Interferometeranordnung eine Überlagerungseinrichtung
aufweist, die jeden von der Probe zurückkehrende Einzel-Meßstrahl mit
der Referenzstrahlung interferierend überlagert.
-
Die
Erfindung bezieht sich weiter auf eine Kurzkohärenz-Interferometeranordnung
zur Messung mehrerer axial beabstandeter Bereiche einer Probe, insbesondere
des Auges, welche mind. einen Meßstrahlengang, durch den
mehrere Einzel-Meßstrahlen auf die Probe fallen, wobei
die Einzel-Meßstrahlen beim Einfall auf die Probe zueinander
um ein Maß axial versetzt sind, das auf die axiale Beabstandung
abgestimmt ist, und die Interferometeranordnung mindestens zwei
der Einzel-Meßstrahlen miteinander interferierend überlagert.
-
Solche
Kurzkohärenz-Interferometeranordnungen sind zur optischen
Abbildung mittels optischer Kohärenztomographie beispielsweise
aus der
WO 2007/065670
A1 bekannt. In der erstgenannten Variante verwenden sie
dabei eine Interferenz mehrerer Meßstrahlen mit jeweils
einem separaten Referenzstrahl, die zweitgenannte Variante überlagert mehrere
Einzel-Meßstrahlen paarweise, was auch als sogenanntes „dual
beam"-Interferometer bezeichnet wird.
-
Die
optische Kohärenz-Domain-Reflektometrie (OCDR) dient dazu,
Ort und Größe von Streuzentren innerhalb einer
Probe, wie beispielsweise miniaturisierten optischen Komponenten
oder biologischem Gewebe, z. B. dem menschlichen Auge, zu erfassen.
Für einen Überblick über entsprechende
Literatur zur optischen Kohärenztomographie und insbesondere
zur optischen Kohärenz-Domain-Reflektometrie sei auf die
US 2006/0109477 A1 verwiesen. Diese
Patentanmeldung, die zum Teil vom Erfinder der hier relevanten Erfindung
stammt, schildert auch das Grundprinzip der optischen Kohärenztomographie.
Für die OCDR sind die Varianten Zeit-Domain OCDR (time-domain
oder TD-OCDR) mit schnell scannendem Referenzarmen und Fourier-Domaine OCDR
(FD-OCDR) mit festem Referenzarm und Auswertung spektraler Interferenzen
bekannt. Letztere unterscheidet sich nochmals in eine Variante unter
Verwendung breitbandiger Lichtquellen und spektrometerbasierter
Detektion (spectral domain oder SD-OCDR) und in eine Variante unter
Verwendung spektral durchstimmbarer Lichtquellen und breitbandiger
Detektoren (swept-source oder SS-OCDR).
-
Problematisch
an der optischen Kohärenztomographie, insbesondere in Form
der FD-OCDR, ist die feste Verknüpfung von Meßbereich
und Meßauflösung. Der Stand der Technik kennt
viele Druckschriften, die sich mit der Vermessung von Objekten in
Bereichen umfaßt, die geometrisch gegenüber der gewünschten
Auflösung um mehrere Größenordnung größer
sind. Ein Beispiel für eine solche Meßaufgabe
ist die Vermessung von Bereichen am menschlichen Auge, z. B. die
Erfassung von Strukturen sowohl im Vorderbereich des Auges, beispielsweise
an der Hornhaut, als auch an der Retina.
-
Ein
Ansatz zur Augenvermessung sowohl im Augenvorderbereich als auch
am Augenhintergrund ist aus der
WO 2007/065670 A1 bekannt, die auf geschickte
Weise mehrere Interferometeranordnungen kombiniert, die jeweils
aus einem eigenen Referenzarm sowie einem zugeordneten Meßarm
aufgebaut sind. Durch unterschiedliche Abstimmung dieser mehreren
in einer Vorrichtung zusammengefaßten, eigenständigen
Interferometeranordnungen kann gleichzeitig an verschiedene Stellen
im Auge gemessen werden. Die Schrift schildert verschiedene Ansätze,
um die Strahlungen in den zusammengefaßten Interferometern
zu unterscheiden, beispielsweise hinsichtlich der Polarisation der
Strahlung oder deren Wellenlänge.
-
Eine
solche Art der Unterscheidung ist auch in der
WO 01/38820 A1 beschrieben,
die sich allerdings nur mit FD-OCDR befaßt, also bewegte
Elemente zur Verstellung der Referenzarmlänge benötigt.
Das Prinzip, mehrere Referenzarme unterschiedlicher Länge
zu verwenden, findet sich auch in der
US 2005/0140981 , oder der
US 6198540 , die sich jeweils
mit OTDR befassen und mehrere, individuell angepaßte Referenzstrahlengänge
unterschiedlicher Länge verwenden.
-
Die
bereits einleitend genannte
US 2006/0109477 schließlich
erlaubt es überhaupt nicht, mehrere unterschiedlich axial
beabstandete Bereiche einer Probe zu erfassen, sondern widmet sich
einer möglichst großen Empfindlichkeit, wozu 3×3-Phaserkoppler
in Kombination mit einer Differenzsignalauswertung, der balanced
detection eingesetzt werden.
-
Vor
diesem Stand der Technik liegt der Erfindung deshalb die Aufgabe
zugrunde, eine Kurzkohärenz-Interferometeranordnung zu
schaffen, die mehrere axial beabstandete Bereiche einer Probe erfassen
kann, wobei die Bereiche weiter beabstandet sein dürfen,
als es die Parameter der OCDR-Variante, wie die spektrale Auflösung
beim FD-OCDR, ergebende Meßbereich erlauben, und wobei
weiter eine besonders hohe Empfindlichkeit gegeben ist, also auch
nur schwach rückstreuende Stellen in der Probe erfaßt
werden können.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Kurzkohärenz-Interferometeranordnung der eingangs
genannten Art, bei der die Überlagerungseinrichtung mehrere
Ausgänge aufweist, denen jeweils ein Detektor nachgeordnet
ist, wobei die Überlagerungseinheit dieselbe Referenzstrahlung
für die Überlagerung aufnimmt, an jeden Ausgang
ein Gemisch mehrerer mit der Referenzstrahlung überlagerter
Einzel-Meßstrahlen abgibt, wobei jedes Gemisch mehrere
der Einzel-Meßstrahlen, mit der Referenzstrahlung in unterschiedlicher
Phasenlage überlagert, enthält.
-
In
einer Dual-Beam-Variante wird die Aufgabe weiter gelöst
durch eine Kurzkohärenz-Interferometeranordnung zur Messung
mehrerer axial beabstandeter Bereiche einer Probe, insbesondere
des Auges, welche mind. einen Meßstrahlengang, durch den
mehrere Einzel-Meßstrahlen auf die Probe fallen, wobei
die Einzel-Meßstrahlen beim Einfall auf die Probe zueinander
um ein Maß axial versetzt sind, das auf die axiale Beabstandung
abgestimmt ist, und die Interferometeranordnung mindestens zwei
der Einzel-Meßstrahlen miteinander interferierend überlagert,
wobei die Interferometeranordnung jedem der zwei Einzel-Meßstrahlen
den jeweils anderen interferierend überlagert und dann
auf einen zugeordneten eigenen Detektor leitet.
-
Die
Erfindung verwendet also Einzel-Meßstrahlen, die axial
individuell so verzögert sind, daß am zugeordneten
Detektor nach der Überlagerungseinrichtung ein Interferenzsignal
auftritt. Die Einzel-Meßstrahlen im Gemisch wurden jeweils
mit dem Referenzstrahl interferierend überlagert, wobei
jedem Einzel-Meßstrahl des Gemisches der Referenzstrahl
in individuell unterschiedlicher Phasenlage überlagert
ist. Dieses Vorgehen ermöglicht weiter in der Interferometeranordnung
die balanced detection zur Empfindlichkeitssteigerung und/oder Quadraturkomponentenbestimmung.
Die Vorzüge der balanced detection zur Rauschunterdrückung
werden zum Beispiel in Podoleanu, Appl. Optics 39, 173 (2000) „Unbalanced
versus balanced operation in an optical coherence tomography system" ausführlich
beschrieben. Weiter können durch die getrennten Einzel-Meßstrahlen
axial beabstandete Bereiche der Probe gleichzeitig erfaßt
werden, deren Beabstandung weitaus größer ist,
als der axiale Meßbereich für einen der Einzel-Meßstrahlen.
-
Hierbei
bietet sich die Möglichkeit die Fokussierungs- und Polarisationszustände,
sowie die Dispersionseigenschaften der Einzelmeßstrahlen
an die jeweils zugeordneten axialen Meßbereiche der Probe
anzupassen, um maximale Signalqualitäten zu erzielen. Die
Vorzüge der gezielten Anpassung der Dispersionsverhältnisse
in Interferometern für die Fourier-Domain optische Kohärenztomographie (FD-OCDR)
zum Zwecke der Spiegelartefaktunterdrückung sind in
US20060171503 beschrieben,
an der der Erfinder beteiligt war.
-
Die
Meßstrahlung stammt vorzugsweise aus einer Strahlquelle,
die zum Ausführen der SS-OCDR ausgebildet, also durchstimmbar
ist.
-
Die
Aufteilung der Einzel-Meßstrahlen kann aus einem gemeinsamen
Meßstrahl erfolgen, also nachdem die Überlagerungseinrichtung
aus einem Ursprungsstrahl, der von der Strahlquelle bereitgestellt
wird, den Meßstrahlengang und den Referenzstrahlengang
getrennt hat. Für diese Variante ist bevorzugt vorgesehen
eine Meßstrahlung bereitstellende Strahlquelle, die einen
Ursprungsstrahl abgibt, und daß die Überlagerungseinrichtung
bestimmte Intensitätsanteile des Ursprungsstrahl in den
Meßstrahlengang sowie den Referenzstrahl abteilt.
-
Die
Auftrennung der Einzel-Meßstrahlen im Hinweg zur Probe
und die Zusammenführung im Rückweg von der Probe,
kann (erst) im Meßstrahlengang erfolgen. Hierzu wird besonders
zweckmäßig eine Linseneinrichtung verwendet, die
die Meßstrahlung in die Einzel-Meßstrahlen trennt,
diese gegeneinander axial versetzt (verzögert) und zugleich
mit unterschiedlichen Fokuslängen auf die Probe fokussiert.
-
Eine
besonders kompakte Linseneinrichtung erhält man, wenn diese
die Einzel-Meßstrahlen mittels einer Pupillenteilung bereitstellt,
wobei jedem Einzel-Meßstrahl ein eigener Pupillenbereich
der Linseneinrichtung zugeordnet ist und die optischen Weglängen
und ggf. auch die Abbildungseigenschaften der Pupillenbereiche unterschiedlich
sind.
-
Eine
solche Linseneinrichtung ist auch unabhängig von der beschriebenen
Kurzkohärenz-Interferometeranordnung möglich,
so daß als eigenständige Erfindung vorgesehen
sein kann, eine Linseneinrichtung, die ein zugeführtes
Strahlbündel in Einzel-Strahlbündel trennt, die
Einzel-Strahlbündel gegeneinander verzögert und
ggf. auch unterschiedlich fokussiert abgibt, wobei die Linseneinrichtung
eine geteilte Pupille aufweist, jedem Einzel-Strahlbündel ein
eigener Pupillenbereich zugeordnet ist und die optischen Weglängen,
Dispersionen und ggf. auch die Abbildungseigenschaften der Linseneinrichtung in
den getrennten Pupillenbereichen unterschiedlich sind.
-
Besonders
zweckmäßig ist eine (natürlich auch im
Rahmen der Kurzkohärenz-Interferometeranordnung mögliche)
Weiterbildung, bei der die Linseneinrichtung einen Glaskörper
mit zwei Linsenflächen aufweist und an einer Linsenseite
eine entlang der optischen Achse in den Glaskörper verlaufende Bohrung
ausgebildet ist. Die Tiefe der Bohrung ist dann für die
gegenseitige Verzögerung der Einzel-Strahlen verantwortlich,
da sich dadurch eine unterschiedliche optische Weglänge
durch den Glaskörper für die Einzel-Strahlen ergibt.
Die optischen Eigenschaften des Bohrungsgrundes und der Linsenfläche,
in der die Bohrung eingebracht ist, können sich ebenfalls
unterscheiden. Etwaige Unterschiede wirken sich auf die unterschiedliche
Fokussierung der Einzel-Strahlen aus.
-
Durch
die unabhängig wählbaren Parameter, Bohrungstiefe
und geometrische Form, des Bohrungsgrundes und der Linsenfläche,
in die die Bohrung eingebracht ist, sind somit bei Auslegung der Linseneinrichtung
die Verzögerung und die Fokussierung der Einzel-Strahlen
unabhängig voneinander einstellbar bzw. gewählt.
-
Es
sei auch die Möglichkeit erwähnt, den Hohlraum
im Glaskörper ganz oder teilweise mit einem Material mit
im Vergleich zum restlichen Glaskörper verschiedenen optischen
Eigenschaften, d. h. insbesondere Brechungsindex und Dispersion,
zu füllen, um die gewünschte optischer Verzögerung und/oder
Dispersionsverhältnisse zu erzielen.
-
Eine
Alternative zum Erzeugen der Einzel-Meßstrahlen aus einem
gemeinsamen Meßstrahl, d. h. nach Abtrennung des Referenzstrahlenganges
liegt darin, daß die Überlagerungseinrichtung die
Einzel-Meßstrahlen gleich direkt aus dem Ursprungsstrahl
abteilt.
-
Ganz
grundsätzlich ist es zu bevorzugen, die Aufteilung der
Strahlen an der Überlagerungseinrichtung nach bestimmten
Intensitätsverhältnissen vorzunehmen, also nicht,
wie im Stand der Technik an vielen Stellen zu finden, beispielsweise
eine Polarisationstrennung vorzunehmen; dies aus zwei Gründen:
zum einen sind Polarisationsteiler kostenträchtige Bauteile,
verteuern also eine Vorrichtung. Zum anderen müßte
anschließend wieder aufwendig dafür gesorgt werden,
daß die polarisationsgeteilten Einzel-Meßstrahlen
bei der Überlagerung wieder denselben Polarisationszustand
haben. Dies ist insbesondere problematisch bei Proben, bei denen
der Polarisationszustand eines Einzel-Meßstrahls möglicherweise
durch doppelbrechende Strukturen in der Probe verändert
wird, wie z. B. beim Durchgang durch die Kristallinse im Auge. Schließlich
ist eine Polarisationstrennung auch regelmäßig
auf maximal zwei abgetrennte Strahlen begrenzt, wohingegen eine
Intensitätsaufteilung, wie sie beispielsweise mit Faserkopplern
möglich ist, auch mehr als zwei abgetrennte Strahlen erzeugen
kann.
-
Es
ist deshalb in einer Weiterbildung der Erfindung bevorzugt, daß der
Meßstrahlengang unterschiedlich lange Einzel-Meßstrahlengänge
für die Einzel-Meßstrahlen aufweist und die Überlagerungseinrichtung
bestimmte Intensitätsanteile des Ursprungsstrahl in die
Einzel-Meßstrahlengänge abteilt. Optional kann
die Überlagerungseinrichtung auch einen bestimmten Intensitätsanteile
des Ursprungsstrahl in dem Referenzstrahlengang abteilten.
-
Die
Auftrennung des Ursprungsstrahls in die Einzel-Meßstrahlen
und (soweit nicht in der Dual-Beam-Version gearbeitet wird) den
Referenzstrahl, kann nach Intensitätsanteilen besonders
einfach mit einem 3×3-Faserkoppler oder zwei kombinierten
2×2-Faserkoppler erfolgen, wie es beispielsweise in der
eingangs erwähnten
US 2006/0109477 A1 unter Mitwirkung des Erfinders
der hier vorliegenden Anmeldung bereits geschildert wurden. Der
Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift wird hinsichtlich der Wirkungsweise,
des Aufbaus und der Möglichkeiten solcher Faserkoppler
hier ausdrücklich eingebunden.
-
Die Überlagerungseinrichtung
gibt an den Ausgängen jeweils ein Gemisch mindestens zweier Einzel-Meßstrahlen
ab, die jeweils mit dem Referenzstrahl überlagert sind,
wobei zum Referenzstrahl bei der Überlagerung für
jeden Einzel-Meßstrahlen ein individueller Phasenunterschied
bewirkt ist, der dazu führt, daß die Einzel-Meßstrahlen
zum Referenzstrahl eine unterschiedliche relative Phasenlage bei der Überlagerung
erfahren. Verwendet man den erwähnten 2×2 Faserkoppler,
beträgt der Phasenunterschied beispielsweise 180°,
wodurch sich besonders vorteilhaft eine balanced detection, wie
sie bereits erwähnt ist, realisieren läßt.
-
Jeder
Detektor erhält also ein Gemisch mehrerer Einzel-Meßstrahlen,
jeweils mit dem Referenzstrahl mit unterschiedlicher relativer Phasenlage überlagert.
Im Gemisch können die Einzel-Meßstrahlen im wesentlichen
gleiche Anteile haben, aber auch eine asymmetrische Zusammensetzung
im Gemisch ist möglich, in dem einer der Einzel-Meßstrahlen
im Gemisch einen überproportionalen Anteil hat, insbesondere über
90%. Diese Anteilerhöhung geht natürlich auf Kosten
des anderen Einzel-Meßstrahls bzw. der anderen Einzel-Meßstrahlen.
-
Die
gleichzeitige Erfassung der Meßbereichssignale ermöglicht
eine Kompensation von Positionsfehlern in Folge axialer Probenbewegung
bei Abstandsmessungen. Die ansonsten negativen Auswirkungen axialer
Probenbewegungen auf FD-OCT werden zum Beispiel in Yun et
al., Opt. Express 12, 2977 (2004) „Motion artifacts in
optical coherence tomography with frequency-domain ranging" beschrieben.
-
Optional
kann man ein Blockierelement vorsehen, das einzelne, mehrere, oder
alle Einzel-Meßstrahlen bis auf einen abschattet, so daß nur
noch ein Einzel-Meßstrahl mit dem Referenzstrahl zur Überlagerung
kommt, wenn das Blockierelement aktiviert ist.
-
Eine
besonders hohe Nachweisgenauigkeit erreicht man, wenn die Überlagerung
der Einzel-Meßstrahlen (entweder mit dem Referenzstrahl oder,
im Falle der Dual-Beam-Variante mit mind. einem anderen Einzel-Meßstrahl)
einen Verlust von unter 50% mit sich bringt. Bei den Ansätzen
des Standes der Technik ist dieses Merkmal nicht realisierbar, da
dort z. B. eine Polarisationstrennung oder eine spektrale Trennung
immer höherer Verluste verursacht.
-
Eine
besonders hohe Empfindlichkeit erreicht man bei Differenzauslesung
jeweils zweier der Detektoren. Diese bereits erwähnte balanced
detection ist ebenfalls in der
US 2006/0109477 A1 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt
auch in dieser Hinsicht hier voll umfänglich eingebunden
wird.
-
Die
Signalgüte bei der Interferenz und damit die Empfindlichkeit,
mit der auch schwach streuende Objekte in der Probe nachgewiesen
werden können, hängt natürlich vom Grad
der Interferenz ab, den die zur Interferenz gebrachten Einzel-Meßstrahlen überhaupt
haben können. Hierfür ist natürlich der
Polarisationszustand bedeutsam, da beispielsweise orthogonal linear
polarisierte Strahlen bekannterweise mitunter gar nicht interferieren
können. Es ist deshalb bevorzugt, daß im Meßstrahlengang
ein für alle Einzel-Meßstrahlen wirksamer Polarisationskontroller vorgesehen
ist, der vor der Überlagerung der Einzel-Meßstrahlen
die Polarisationszustände der Einzel-Meßstrahlen
aneinander angleicht bzw. an den Polarisationszustand des Referenzstrahls
angleicht (sofern nicht mit Dual-Beam-Version gearbeitet wird). Auch
können Faraday-Rotatoren in den Einzel-Meßstrahlen
und im Referenzarm, um eine automatische Anpassung der Polarisationszustände
bei der Überlagerung zu realisieren, verwendet werden.
Faraday-Rotatoren im Proben und Referenzarm eines OCT-Interferometers
sind in
US7126693 beschrieben.
-
Bei
Pupillenteilung eines Meßstrahls in Einzelmeßstrahlen
und ausreichend einheitlichem Einfluß der Probe auf die
Polarisationszustände der Einzel-Meßstrahlen wird
bevorzugt ein einziger Polarisationskontroller zur Angleichung an
der Polarisationszustand der Referenzstrahlung bei der Überlagerung mit
den Einzel-Meßstrahlen genutzt.
-
Für
eine Ausführungsform, bei der die Einzel-Meßstrahlen
unmittelbar aus dem Ursprungsstrahl abgeteilt werden, ist es zweckmäßig,
in jedem derart erzeugten Einzel-Meßstrahlengang einen
Polarisationskontroller vorzusehen, so daß die derart vorhandenen
Polarisationskontroller vor dem Überlagern der Einzel-Meßstrahlen
die Polarisationszustände der Einzel-Meßstrahlen
aneinander angleichen. Anders als bei einem zentralen Polarisationskontroller
in einem Teil des Meßstrahlengangs, in dem noch alle Einzel-Meßstrahlen
gemeinsam propagieren, kann nun eine individuelle Anpassung der
Polarisationszustände für jeden Einzel-Meßstrahl
erfolgen. Natürlich wird die Angleichung auch wiederum,
sofern nicht mit Dual-Beam gearbeitet wird, am Polarisationszustand
des Referenzstrahlengangs ausgerichtet.
-
Besonders
bevorzugt ist die geschilderte Anordnung natürlich zu OCDR
mittels durchstimmbarer Strahlungsquelle ausgebildet, weshalb eine
entsprechende Ausgestaltung bevorzugt ist.
-
Die
Anordnung erlaubt es, eine Probe in Bereichen zu erfassen, die axial
weiter beabstandet sind, als es der Meßbereich zuläßt,
welcher beim SS-OCDR durch die spektrale Linienbreite der durchstimmbaren
Strahlungsquelle vorgegeben ist. Es ist deshalb bevorzugt, daß der
axiale Versatz der Einzel-Meßstrahlen größer
ist, als ein durch die Durchstimmbarkeit der Interferameteranordnung
gegebener Meßbereich.
-
Natürlich
können die hier geschilderten Varianten der erfindungsgemäßen
Anordnung auch zum lateralen Abtasten einer Probe ausgebildet werden, insbesondere
zur Bildgebung. Dazu ist es bevorzugt, daß mindestens eine
Scaneinrichtung zum Scannen der Probe durch laterale gegenseitige
Verschiebung von Probe und mindestens einem der Einzel-Meßstrahlen
vorgesehen ist.
-
Diese
Variante ermöglicht vorteilhafterweise auch eine kombinierte
Messung, die über einfache Abstandsmessung oder Topographieerfassung
hinausgeht. Vermißt man ein bewegtes Objekt, beispielsweise
das menschliche Auge, stellt sich immer das Problem, daß Augenbewegungen
während des Meßvorganges zu einer Verfälschung
führen. Dies ist besonders mißlich beim scannenden
Abtasten mittels optischer Kohärenztomographie. Die erfindungsgemäße
Anordnung ermöglicht nun, einen der Einzel-Meßstrahlen
zum Erfassen des Abstandes eines Referenzpunktes, beispielsweise
des Hornhautscheitels oder des Netzhautgrundes einzusetzen, und
aus etwaigen Abstandsänderungen ein Maß für die
Bewegung der Probe, z. B. des Auges, zu gewinnen. Die Bewegung des
Referenzpunktes kann dann zur Korrektur der durch gleichzeitiges
laterales Scannen gewonnenen Meßdaten an einer anderen
Stelle der Probe verwendet werden.
-
In
einer vorteilhaften Weiterbildung dieses Ansatzes wird nicht nur
die axiale Lage des Referenzpunktes, sondern auch seine laterale
Lage erfaßt. Beispielsweise die laterale Bewegung des Hornhautscheitels.
Dann ist eine Korrektur nicht nur hinsichtlich einer axialen Verschiebung
der untersuchten Probe, sondern auch hinsichtlich lateraler Verschiebungen
möglich. Der Referenzpunkt für die dreidimensionale
Bildgebung, die durch Abscannen an anderer Stelle des Objektes vorgenommen
wird, kann dann dreidimensional verfolgt und die entsprechenden
Meßdaten können dreidimensional hinsichtlich Bewegung
des Referenzpunktes korrigiert werden.
-
Es
ist deshalb bevorzugt vorgesehen, daß die Anordnung ein
entsprechendes Steuergerät aufweist, das die zuvor beschriebene
Referenzierung durch Erfassung der axialen Lage eines Referenzpunktes
mittels eines Einzel-Meßstrahles oder durch Erfassung der
dreidimensionalen Lage eines Referenzpunktes durch Verwenden eines
eigenständig gescannten Einzel-Meßstrahles vornimmt
und an der Anordnung steuert.
-
Es
versteht sich, daß, soweit nichts gegenteiliges erwähnt
ist, die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale bzw. Eigenheiten von Ausführungsformen nicht nur
in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen
oder ggf. in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen. Für die Ausführung
etwaiger Verfahrensschritte ist in der Vorrichtung ein geeignetes Steuergerät
vorgesehen.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung beispielsweise anhand der beigefügten
Zeichnungen, die auch erfindungswesentliche Merkmale offenbaren,
noch näher erläutert. Es zeigen:
-
1 ein
SS-OCDR-Interferometer mit balanced detection zur gleichzeitigen
Erfassung zweier unterschiedlicher Bereiche eines Auges,
-
2 ein
Interferometer ähnlich dem der 1, wobei
jedoch ein Meßstrahlengang des Interferometers der 1 für
eine höhere Ausnutzung der Beleuchtungsstrahlung abgewandelt
ist und eine weitgehende Einzel-Detektion der Meß-Strahlung von
den unterschiedlichen Bereichen des Auges erfolgt,
-
3 eine
Schemadarstellung eines Interferometers ähnlich dem der 2,
-
4 eine
Darstellung ähnlich der der 3 mit der
Verdeutlichung der Wirkung einer Strahlteilereinrichtung,
-
5 eine
Interferometerdarstellung ähnlich der der 4,
allerdings in Ausgestaltung eines Dual-Beam-Interferometers,
-
6 eine
Schemadarstellung ähnlich der der 4, jedoch
für eine Interferometeranordnung mit balanced detection,
-
7 eine
Interferometeranordnung ähnlich der der 6 jedoch
mit zusätzlichem lateralen Abscannen der Probe,
-
8 eine
Interferometeranordnung ähnlich der der 7,
jedoch als Dual-Beam-Interferometer,
-
9a eine
Schemazeichnung einer Strahlteilereinrichtung im Interferometer
der 1,
-
9b ein
Wechselrad mit verschiedenen Strahlteilereinrichtungen gemäß 9a,
-
10–12 Schemazeichnungen
zu Strahlteilereinrichtungen in den Interferometern der 2–8,
-
13–15 OCDR-Interferometer ähnlich
dem der 1, wobei die Bauweise in dieser
Figuren eine exakte balanced detection ermöglichen, der
Phasenunterschied zwischen den Interferenz ausgelesenen Detektoren
exakt 180° beträgt, wobei
-
13 eine
Bauweise mit vollständiger balanced detection,
-
14 eine
Abwandung der Bauweise der 13 mit
transmissivem Referenzstrahlengang,
-
15 eine
Bauweise ähnlich der der 14, jedoch
mit einer andersartig ausgebildeten Überlagerungseinrichtung
und
-
16 eine
Bauweise ähnlich der der 15 darstellt,
jedoch mit zwei eigenständigen Meßstrahlengängen.
-
1 zeigt
schematisch ein Interferometer für SS-OCDR. Strahlung aus
einer Strahlquelle Q, die durchstimmbar ist und beispielsweise eine
Linienbreite von unter 30 pm, vorzugsweise von ≤ 26 pm bzw.
in einer anderen Ausführungsform bevorzugt < 15 pm oder sogar ≤ 13
pm aufweist. Solche Strahlquellen sind im Stand der Technik bekannt
und beispielsweise in der bereits erwähnten
US 2006/0109477 A1 beschrieben.
Diesbezüglich wird deshalb auf diese Druckschrift verwiesen.
Das Interferometer I dient dazu, unterschiedliche Teilbereiche T
1 und T
2 an einer
Probe P zu erfassen, die im Ausführungsbeispiel ein Auge
A ist. Anstelle eines Auges kann natürlich auch eine beliebige,
nicht-biologische technische Struktur mit dem Interferometer I erfaßt werden,
da das Interferometer I ganz grundsätzlich die Lage und
Streuintensität von Streuzentren erfaßt, die in
den Teilbereichen T
1 und T
2 liegen.
Soweit die hier vorliegende Beschreibung also auf die Anwendung
an einem Auge A Bezug nimmt, ist dies rein exemplarisch und darf
nicht einschränkend aufgefaßt werden.
-
Die
Teilbereiche T1 und T2 sind
in den 1 und 2 punktförmig eingezeichnet.
Dies dient lediglich der besseren Übersichtlichkeit. Durch
das Durchstimmen der Strahlungsquelle Q erstrecken sind die Teilbereiche
natürlich über einen Bereich, der längs
der Einfallsachse der Strahlung verläuft. Allerdings ist
die beim SS-OCDR durch die Linienbreite der durchstimmbaren Strahlungsquelle
Q begrenzte maximale Meßtiefe nicht so groß, daß sowohl
der Teilbereich T1 als auch der Teilbereich
T2 in einem Durchstimmvorgang erfaßt
werden könnte. Der Abstand d zwischen den Teilbereichen
ist hierfür zu weit. Beispielsweise können bei
Messungen am Auge mit durchstimmbaren Strahlungsquellen einer Zentralwellenlänge
von ca. 1 μm mit einer Linienbreite im Bereich zwischen
10 pm...200 pm Scantiefen von ca. 35..2 mm realisiert werden, was
nur Teilen möglicher Augenlängen entspricht, weshalb
mehrere axial versetzte Teilbereiche für die Anwendung
am Auge vorteilhaft sind.
-
Die
Strahlung der Laserstrahlquelle Q wird über eine Lichtleitfaser 1 zu
einem Koppler K geleitet, der als Überlagerungseinrichtung
wirkt und nachfolgend noch erläutert wird. Der Koppler
K zweigt einen Teil der Strahlung aus der Lichtleitfaser 1 in
einen Referenzstrahlengang R ab, der im wesentlichen durch eine
Lichtleitfaser 2, an deren Ende eine Spiegeleinrichtung
vorgesehen ist (beispielsweise durch Endverspiegelung der Faser),
realisiert ist. Ein anderer Teil der Strahlung aus der Lichtleitfaser 1 wird
in den Meßstrahlengang M beginnend mit einer Lichtleitfaser 4 eingespeist.
-
Der
Koppler K bewirkt jedoch nicht nur eine Einkopplung der Strahlung
der Laserquelle Q, die also den Ursprungsstrahl für das
Interferometer I bereitstellt, sondern auch eine Verteilung und Überlagerung
der aus dem Meßstrahlengang M zurückkehrenden
Meßstrahlung sowie der aus dem Referenzstrahlengang R zurückkehrenden
Referenzstrahlung. Der Koppler K überlagert die Referenzstrahlung
aus dem Referenzstrahlengang R mit der Meßstrahlung aus der
Lichtleitfaser 4 und gibt die überlagerten Strahlungen
in eine Lichtleitfaser 3 sowie mit gleichem Anteil in eine
Lichtleitfaser 5. Die derart zur Interferenz gebrachten
Signale werden von Detektoren D1 und D2 aufgefangen und nachfolgend im Wege einer
balanced detection mit einem Differenzverstärker 13 verstärkt.
-
Bedingt
durch die physikalischen Eigenschaften des Kopplers K empfängt
jeder Detektor D1 und D2 ein
Gemisch aus den Meßstrahlen überlagert mit der
Strahlung aus dem Referenzstrahlengang, wobei jedoch zwischen den
Eingängen III und IV des Kopplers die
Einzel-Meßstrahlen einen relativen Phasenunterschied bei
der Überlagerung mit der Strahlung aus dem Referenzstrahlengang
R erfahren haben. In dem Gemisch sind die Einzel-Meßstrahlen zu
gleichen Anteilen enthalten.
-
Der
Koppler K ist also wirksam sowohl für die Aufteilung des
Ursprungsstrahls als auch für die Überlagerung
des Referenzstrahls mit der Meßstrahlung. Die Meßstrahlung
ist aus Einzel-Meßstrahlen zusammengesetzt (wie noch erläutert
wird). Der Koppler weist Anschlüsse I–VI auf.
-
Am
Anschluß I zugeführte Strahlung leitet der
Koppler K beispielsweise zu 80% zum Anschluß II und
zu 20% zum Anschluß IV sowie zu 0% zum Anschluß VI,
da in die Lichtleitfaser 6 eingekoppelte Strahlung im hier
vorliegenden Aufbau nicht weiter verwertet wird.
-
Am
Anschluß IV zurückkehrende Meß-Strahlung
leitet der Koppler K zu 20% zum Anschluß I, also zur
Quelle zurück, und zu jeweils 40% zum Anschluß III und
zum Anschluß V. Die Strahlungsintensität
im Meßstrahlengang wird also zu 80% für Interferenz ausgenutzt.
-
Die
Strahlung, die am Anschluß II zugeführt wird,
wird zu 10% zum Anschluß III, zu 10% zum Anschluß V und
zu 80% zum Anschluß I geleitet.
-
Das
Interferometer I der 1 verwertet also die Strahlung
aus dem Meßstrahlengang zu einem hohen Prozentteil, nutzt
allerdings die Intensität, den die Laserstrahlquelle Q
in die Lichtleitfaser 1 speist, nur zu 20%. Dies ist relativ
unproblematisch, da es sehr viel einfacher ist, eine leistungsstarke
Laserstrahlquelle Q zu verwenden, als einen starken Meßsignalverlust
auszugleichen. Da durch den Aufbau des Kopplers K ein vergleichsweiser
Intensitätsüberschuß der Strahlung im
Referenzstrahlengang R vorliegt, kann diese Strahlung noch anderweitig
verwendet werden, beispielsweise zur spektralen Kalibrierung der
Laserstrahlquelle Q oder zur Triggerung der Signalaufnahme.
-
Der
Meßstrahlengang M beginnt mit der Lichtleitfaser 4.
Er weist dann einen Polarisationskontroller 7 auf, der
dafür sorgt, daß aus dem Meßstrahlengang
M zurückkehrende Strahlung hinsichtlich ihrer Polarisationseigenschaften
an die Referenzstrahlung angepaßt ist, damit maximale Interferenzfähigkeit
gegeben ist.
-
Die
zur Probe P geleitete Strahlung im Meßstrahlengang M wird
aus der Lichtleitfaser 4 mittels eines monolithischen Strahltrenners 8 aufgeteilt,
der die schon erwähnten Einzel-Meßstrahlen M1 und M2 bereitstellt,
welche gegeneinander verzögert sind. Die Verzögerung
erreicht der monolithische Strahltrenner 8, der später
noch erläutert werden wird, durch unterschiedliche Glaswege
für die Einzel-Meßstrahlen M1 bzw.
M2. Die Verzögerung ist auf den
Abstand d abgestimmt, um den die Bereiche T1 und
T2 (vom Koppler zur Probe und zurück)
am Auge A beabstandet sind. Die derart einheitliche Gesamtlänge des
Meßstrahlenganges M ist auf die Länge des Referenzstrahlengangs
R abgestimmt.
-
Weiter
bewirkt der monolithische Strahltrenner auch noch eine unterschiedliche
Fokussierung, d. h. er sorgt dafür, daß der Einzel-Meßstrahl
M2 in den Bereich T2 und
Einzel-Meßstrahl M1 im Endeffekt in
den Bereich T1 fokussiert wird. Dies erreicht
der monolithische Strahltrenner 8, wie später
noch erläutert werden wird, dadurch, daß für
die Einzel-Meßstrahlen M1 bzw.
M2 unterschiedliche Brechungsflächen
ausgangsseitig des monolithischen Strahltrenners 8 wirksam
sind.
-
Um
einen der Einzel-Meßstrahlen, beispielsweise den Einzel-Meßstrahl
M1 oder den M2,
abschalten zu können, ist optional als Blockierelement
z. B. eine bewegliche Blende 24 vorgesehen, die den jeweiligen
Einzel-Meßstrahl abschattet. Um den Einzel-Meßstrahl
M1 auszublenden, ist die Blende 24 also
so ausgebildet, daß sie den Pupillenbereich, in dem der
monolithische Strahltrenner 8 den Einzel-Meßstrahl
M1 bereitstellt, abblendet. Für
den Einzel-Meßstrahl M2 hingegen
ist eine anders artige oder zusätzliche Blende 24 vorgesehen,
die in Form einer Ring-Blende ausgebildet ist und lediglich den
Einzel-Meßstrahl M1 passieren läßt.
-
Bauteile,
die strukturell oder funktionell bereits geschilderten Bauteilen
entsprechen, sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen und
werden deshalb ggf. nicht noch einmal erläutert.
-
Bislang
wurde auch Ausführungsbeispiele für SS-OCDR mit
durchstimmbaren Lichtquellen beschrieben. Werden als Strahlungsquelle
Q aber eine breitbandige Lichtquelle, wie beispielsweise eine Superlumineszenz
Diode (SLD) eingesetzt und die Detektoren D als Spektrometer ausgeführt,
so ist damit eine SD-OCDR Variante der Kurzkohärenz-Interferometeranordnung
beschrieben, welche gleichermaßen die geschilderten Vorteile
aufweist. Interferometeranordnungen mit mehreren Spektrometern zur Quadraturkomponentenbestimmung
ist aus
US 2004/0239943 bekannt.
Werden die breitbandige Quelle Q beibehalten und der Referenzarm
R derart ausgeführt, daß seine optische Länge
schnell variiert werden kann, so ist eine TD-OCDR Variante der Interferometeranordnung
realisiert. Eine geeignete Anordnung zum schnellen Variieren der optische
Länge von Referenzarmen (rapid scanning optical delay line,
RSOD) ist beispielsweise in
US
6654127 beschrieben.
-
2 zeigt
eine abgewandelte Bauweise des Interferometers der 1.
Hier erfolgt eine höhere Ausnutzung der Strahlung der Laserstrahlquelle Q,
so daß sich die Bauweise der 2 insbesondere anbietet,
wenn sicherheitsmotivierte Begrenzungen der Leistung der Laserstrahlquelle
Q oder Randbedingung, Linienbreite, Durchstimmbereich und Durchstimmrate
es anzeigen, man also z. B. mit Lasern einer besonders niedrigen
Leistung arbeiten möchte.
-
Elemente
des Interferometers I der 2, die in
Struktur und/oder Funktion denen des Interferometers I der 1 entsprechen,
sind mit denselben Bezugszeichen versehen und werden nicht noch einmal
erläutert. Dies gilt für alle Figuren. Das Interferometer
I gemäß 2 unterscheidet
sich von der in 1 dargestellten Bauweise im
wesentlichen in zwei Aspekten. Zum einen ist der Meßstrahlengang M
anders ausgebildet. Zum anderen erfolgt in der in 2 dargestellten
Bauweise keine Differenzauslesung der Detektoren D1 und
D2 und deshalb keine balanced detection.
-
Die
Unterschiede im Meßstrahlengang M beruhen darin, daß der
Koppler K den Ursprungsstrahl der Laserstrahlquelle Q aus der Lichtleitfaser 1 sowohl
in die Lichtleitfaser 4 (also den Anschluß IV des Kopplers
K) als auch in die Lichtleitfaser VI (also den Anschluß VI des
Kopplers K). Die Erzeugung der Einzel-Meßstrahlen findet
also nicht aus einem vorherigen gemeinsamen Meßstrahl statt,
sondern geschieht unmittelbar an der Strahlaufteileinrichtung, in diesem
Fall dem Koppler K. Die Einzel-Meßstrahlen M1,
M2 propagieren dann über einen
Polarisationskontroller 7.1 bzw. 7.2, der, wie
bereits für 1 erläutert, im Endeffekt
dafür sorgt, daß die Einzel-Meßstrahlen
nach Rückkunft von der Probe A zueinander und vor allem
zum Referenzstrahl R die gleiche Polarisationsrichtung haben. Linsen 9.1 bzw. 9.2 sorgen dafür,
daß die Einzel-Meßstrahlen auf die jeweiligen Bereiche
T1 und T2 der Probe
fokussiert werden.
-
Die
Weglängen, welche die Einzel-Meßstrahlen dabei
durchlaufen, sind aneinander angeglichen, d. h. die optische Weglänge
vom Anschluß IV des Kopplers K bis zum Bereich
T1 gleicht der optischen Weglänge
vom Anschluß VI bis zum Bereich T2 (und
beide auch der opt. Weglänge des Referenzstrahlenganges
R). In 2 ist dies schematisch durch unterschiedliche
Schlaufen in den Lichtleitfasern 4, 6 angedeutet.
-
Die
Kopplungskoeffizienten des Kopplers K sind nun in einer bevorzugten
Ausführungsform für das Interferometer I der 2 wie
folgt: die Verteilung des Ursprungsstrahls, zugeführt am
Anschluß I erfolgt zu 60% auf den Anschluß II und
zu jeweils 20% auf die Anschlüsse IV und VI.
Die Intensität des Ursprungsstrahls, d. h. die Leistung
der Laserstrahlungsquelle Q, wird somit zu 40% und damit doppelt so
gut ausgenutzt, wie im Interferometer I der 1.
-
Der
am Anschluß IV zurückkehrende Einzel-Meßstrahl
M1 wird zu 80% zum Anschluß III und zu
20% zum Anschluß I geleitet. Zum Anschluß V erfolgt
eine Rückkopplung zu 0%. Analoges gilt für den Einzel-Meßstrahl
M2 am Anschluß VI, der
zu 80% zum Anschluß V und damit in die Lichtleitfaser 5 geleitet
wird und zu 20% zurück zur Quelle, also zum Anschluß I und
der Lichtleitfaser 1. Falls 0% zwischen den Anschlüssen IV und V nur
mit unvorteilhaftem Aufwand realisiert werden können, kann
auch ein Kopplungsgrad kleiner oder gleich 5% (insb. 4%) verwendet
werden. Der Kopplungsgrad zwischen den Anschlüssen VI und V sinkt
dann entsprechend von 80% ab.
-
Die
Intensität der Einzel-Meßstrahlen M1 und M2 wird also zu 80% zu den jeweiligen zugeordneten Detektoren
D1 und D2 geleitet.
-
Der
Anschluß II wird zu 60% mit Anschluß I, jeweils
zu 20% mit den Anschlüssen V und VI und
jeweils zu 20% mit den Anschlüssen III und IV gekoppelt.
-
Die
Einzel-Detektion mit Hilfe der Detektoren D1 und
D2 ermöglicht, die jeweilige Streuintensität
im Bereich T1 bzw. T2 ohne
störende Einflüsse aus dem jeweiligen anderen
Bereich zu erfassen. Die Energieaufteilung über den Koppler
K ist besonders vorteilhaft, wenn man von einer Laserstrahlungsobergrenze
an der Probe von 2 mW bei der Wellenlänge von 1,05 μm
ausgeht und die Quelle 5 mW liefert. Dann ist die geschilderte symmetrische
Verteilung der Strahlung auf die Anschlüsse III und V,
an denen die Detektoren D1 und D2 über die Lichtleitfasern 3 und 5 angeschlossen
sind, optimal.
-
Die
bereits zu 1 erwähnte Eigenschaft des
Kopplers, die optische Strahlung an den Eingängen IV und VI der
Strahlung aus dem Referenzstrahlengang am Eingang II mit
unterschiedlicher relativer Phasenlage zu überlagern und
als Gemisch jeweils an die Eingänge V und III weiterzuleiten,
weist selbstverständlich auch der Koppler K der 2 auf.
Es ist also auch hier so, daß am Ausgang V gemischt
ist: das Signal am Anschluß VI überlagert
mit dem Signal am Anschluß II und das Signal am
Anschluß IV überlagert mit dem Signal
am Anschluß II. In der Mischung sind die Signale
an beiden Anschlüssen VI und IV mit der
Referenzstrahlung aus dem Anschluß II in unterschiedlicher
relativer Phasenlage überlagert.
-
Anders
als der Koppler K der 1 bewirkt der Koppler der 2 jedoch
eine asymmetrische Mischung, in der das Signal aus einem der Anschlüsse VI bzw. IV überproportionalen
Anteil im Gemisch hat, insbesondere über 90% bzw. 95%.
Dies führt in der Bauweise der 2 dazu, daß in
der Lichtleitfaser 5 das Signal aus der Lichtleitfaser 6 überlagert mit
der Referenzstrahlung zu 90% oder 95%, das in anderer relativer
Phaselage überlagerte Signal aus der Lichtleitfaser 4 mit
der Referenzstrahlung nur zu 10% oder 5% enthalten ist. Analoges
gilt für die Lichtleitfaser 3, die weit überwiegend
das überlagerte Signal aus den Lichtleitfasern 4 und 2 führt.
Die 2 zeigt also ein Beispiel für ein ungleichmäßig
zusammengesetztes Gemisch an den Ausgängen V und III des
Kopplers K.
-
3 zeigt
die Interferometerstruktur der 1 bzw. 2 in
einer Schemadarstellung. Dabei bezeichnet im schematisch dargestellten
Interferometer I das Bezugszeichen ν eine Verzögerungsstrecke,
das Bezugszeichen O eine Optik, das Bezugszeichen F eine Faser sowie
das Bezugszeichen A einen Ausgang. Die jeweiligen Indizes ordnen
diese Größen, wie bereits anhand der 1 und 2 für die
Detektoren D und die Einzel-Meßstrahlen M vorgenommen,
diese Größen den jeweiligen Einzel-Meßstrahlen
zu. Analoges gilt hinsichtlich der Bereiche T1,
T2, ..., TN, die
an der Probe P erfaßt werden.
-
Mittels
des Faserkopplers K, der auch durch eine Kombination mehrerer Koppler
realisiert sein kann, wird ein Teil des von der Laserstrahlungsquelle Q
in der Lichtleitfaser 1 bereitgestellten Ursprungsstrahls
für die Einzel-Meßstrahlen M1,
M2, ..., MN in optische
Faser F1, F2, ...,
FN abgeteilt. In jedem dadurch erreichten
Einzel-Meßstrahlungsgang erfolgt über optische
Mittel eine individuelle Verzögerung ν1, ν2, ..., νN, so daß die optische Weglänge
vom Koppler K bis zum jeweiligen Bereich T1,
T2, ..., TN der
Probe für alle Einzel-Meßstrahlen M1,
M2, ..., MN gleich
ist. Entsprechende Optiken O1, O2, ..., ON in den
Einzel-Meßstrahlengängen beleuchten die zu erfassenden
Teilbereiche T1, T2,
..., TN, nehmen rückgestreutes
Licht auf und leiten es wieder zu den Fasern F und dem Koppler K.
-
In
der Schemadarstellung der 3 sind die Verzögerungen ν unabhängig
von den Optiken A bezeichnet. Die Ordnung, z. B. Reihenfolge von
Verzögerung ν und Optik O, ist unabhängig,
unter anderem können die Verzögerungen auch in
den Optiken O erfolgen. Natürlich können auch
unterschiedliche stark verzögernde und/oder unterschiedlich
lange Fasern F die Verzögerungen ν bewirken.
-
Der
Aufbau des Meßstrahlengangs M ist für jeden Einzel-Meßstrahl
M1, M2, ..., MN so gewählt, daß die am
Koppler K zurückkehrenden Einzel-Meßstrahlen interferenzfähig
mit der Strahlung aus dem Referenzstrahlengang R ist, also insbesondere
hinreichend ähnlichen Polarisationszustand hat. Eventuelle
Polarisationskontroller sind in 3 nicht
eingezeichnet.
-
Die
Verzögerungsstrecken sind nun zum einen, wie bereits anhand 1 und 2 erläutert, so
gewählt, daß die optische Weglänge für
jeden Einzel-Meßstrahl vom Koppler K bis zum zu erfassenden Bereich
der Probe gleich ist. Zugleich sind sie aber auch so gewählt
(dies gilt natürlich auch für die 1 und 2),
daß die optische Weglänge Einzel-Meßstrahlen
an den des Referenzstrahls im Referenzstrahlengang R angeglichen
ist, da nur dann eine Interferenz von überlagerten Einzel-Meßstrahlen
und Referenzstrahl möglich ist. Diese Überlagerung nimmt
der Koppler K vor, und speist die mit einem Anteil des Referenzstrahls überlagerten
und zur Interferenz gebrachten Einzel-Meßstrahlen M1, M2, ..., MN in die jeweiligen Ausgänge A1, A2, ..., AN ein,
wo sie von entsprechenden Detektoren D aufgenommen werden, welche
von einer Auswerteeinheit 10 ausgelesen sind. Da der Koppler
K natürlich wiederum eine Mischung der Einzel-Meßstrahlen,
jeweils in unterschiedlicher relativer Phasenlage mit der Referenzstrahlung überlagert,
auf die Ausgänge A1, A2 ...,
AN leitet, kann das Gemisch hier wiederum
von gleichen Anteilen (und einer gegebenenfalls vorgenommenen Differenzauslesung
zur balanced detection) bis hin zu weit überproportionalen
Anteilen eines oder mehrerer Einzel-Meßstrahlen eingestellt
sein. Soweit nachfolgend bestimmte Aufteilungen, Anteile oder Gemischzusammensetzungen
beschrieben sind, sind diese hier nicht einschränkend zu
verstehen, sondern rein exemplarisch.
-
Die
schematische Darstellung des Interferometers I in 3 verdeutlicht,
daß die in den 1 und 2 getroffene
Darstellung mit zwei Einzel-Meßstrahlen nicht einschränkend
ist. Vielmehr kann die Zahl der Einzel-Meßstrahlen beliebig
gewählt werden und die Obergrenze für N muß nicht
2 sein.
-
Natürlich
kann auch eine der Verzögerungen durch einen entsprechend
eingestellten Abstand zur Probe P oder der Länge (z. B.
zum Spiegel S) im Referenzstrahlengang ersetzt werden. Eine weitere
Reduktion in der Zahl der Verzögerungsstrecken kann durch
Begrenzung der Abstände der Bereiche T in Verbindung mit
einer vergrößerten Scantiefe der Laserstrahlquelle
Q erreicht werden.
-
Um
die gewünschte hohe Effizienz der Erfassung jedes Einzel-Meßstrahls
zu gewährleisten, ist der Koppler K so gestaltet, daß für
alle Ausgänge zu Fasern F eine Kopplung zwischen dem Ursprungsstrahl,
d. h. der Faser 1 und der jeweiligen Faser F von unter
50% vorliegt.
-
Die
hohe Effizienz der Auswertung der Einzel-Meßstrahlen erreicht
das Interferometer I also für die hier beschriebenen Bauformen
dadurch, daß die Strahlteilereinrichtung eine auf die Intensität
bezogen asymmetrische Kopplung von Ursprungsstrahl in Referenz-/Meßstrahlengang
und Meßstrahlengang in Detektorzuleitungen vornimmt. Insbesondere
kann der Kopplungsgrad, mit dem der Ursprungsstrahl in die Einzel-Meßstrahlengänge
aufgeteilt wird, unter 50% reduziert sein, um im Gegenzug eine Kopplung zwischen
den Einzel-Meßstrahlengängen und den Ausgängen
für die zugeordneten Detektoren von über 50% zu
erreichen.
-
Die
einzelnen Kopplungskoeffizienten im Koppler K können nun
noch weiter unterschiedlich gestaltet werden. 4 zeigt
ein Beispiel, in dem durchgezogenen Linien einen Gesamt-Kopplungsgrad
von 80% und strichpunktierte Linien einen Gesamt-Kopplungsgrad von
20% bezeichnen. Der Gesamt-Kopplungsgrad ist dabei die Summe der
Kopplungsgrade für alle an diesen Ausgang, entsprechend
markierten abgehenden Strahlen. Die Strahlung aus der Lichtleitfaser 1,
führend den Ursprungsstrahl, wird also zu 80% zur Lichtleitfaser 2 gekoppelt und
zu einem Gesamt-Kopplungsgrad zu 20% zu den Lichtleitfasern F. Jede
einzelne Lichtleitfaser F enthält dabei einen gleichen
Bruchteil dieses 20%-Anteils. Die jeweilige Kopplung zwischen F
und A, d. h. die Durchleitung des Einzel-Meßstrahls bei Überlagerung
mit dem Referenzstrahl zum jeweiligen Detektor kann maximal 1 minus
dem Gesamtkopplungsgrad, mit dem der Ursprungsstrahl auf die Fasern verteilt
wird, betragen. Durch Reduktion dieses Kopplungsgrades kann eine
sehr hohe Signalintensität an den Detektoren erreicht werden,
so daß man überwiegend getrennte Signale für
die Teilbereiche erfaßt.
-
Die
Bauweise der 4 kann zu einem Dual-Beam-Interferometer
abgewandelt werden, das schematisch in 5 dargestellt
ist. Hierbei ist wesentlich, daß die Interferenz zwischen
den Einzel-Meßstrahlen erfolgt und nicht mit Referenzstrahlung
aus einem feststehenden Referenzarm, der nicht die Probe umfaßt.
Hier bezeichnen gestrichelte Linien einen Gesamt-Kopplungsgrad von
ca. 40%. Jedem Einzel-Meßstrahl wird also hier ein Teil
des jeweiligen anderen Einzel-Meßstrahls beigemischt.
-
Am
Ausgang A1 liegt somit z. B. bei einem Interferometer
I mit drei Einzel-Meßstrahlen (N = 3) der Einzel-Meßstrahl
M1 zu 40/3%, der Einzel-Meßstrahl M2 ebenfalls zu 40/3% sowie der Einzel-Meßstrahl
M3 ebenfalls zu 40/3% vor. Analoges gilt
für die weiteren Ausgänge.
-
Die
Einzel-Meßstrahlen werden miteinander zur Überlagerung
gebracht und auf die Ausgänge A gegeben. So können
kombinierte Teilbereichsignale erfaßt werden, die unterschiedliche
Phasenbeziehungen zwischen den Teilbereichsanteilen besitzen. Damit
kann die Auswertevorrichtung 10 Quadraturkomponenten ermitteln,
um z. B. Spiegelartefakte, die bei Fourier-Domain-OCT auftreten
können, zu reduzieren. Dies gilt gleichermaßen
für die Bauweise gemäß 4.
-
In
der Bauweise der 5 werden nur wechselseitige
Interferenzen zwischen den Teilbereichssignalen detektiert, so daß die
Interferenzsignale unabhängig von axialen Bewegungen der
Probe P sind, da keine Interferenz mit Strahlung aus feststehenden Referenzarmen
erfolgt.
-
6 zeigt
eine Bauweise, bei der zum einen der Koppler K durch zwei Einzelkoppler
K
1 und K
2 realisiert
ist. Zum anderen erfolgt eine balanced detection, wie sie bereits
in der schon zu diesem Gesichtspunkt zitierten
US 2006/0109477 A1 für
ein andersartiges Interferometer beschrieben wurde. Das Prinzip
dieser balanced detection ist u. a., daß paarweise zusammengefaßte
Signal eine Phasenverschiebung (z. B. etwa 180°) haben,
somit eine Differenzauswertung mittels der Differenzverstärker
13 und
14 etwaige
Gleichlichtanteile, z. B. Schwankungen der Intensität der
Laserstrahlungsquelle Q oder Störstrahlung, eliminiert.
6 zeigt
das Beispiel für zwei Meßstrahlen, natürlich
ist auch eine Variante mit drei oder mehr Meßstrahlen möglich.
Hinsichtlich der Kopplungsfaktoren verwendet
3 dasselbe
Schema wie die vorherigen Figuren, durchgezogene Linien entsprechen
einem Gesamtkopplungsgrad von 80% abgehend an dem jeweiligen Anschluß,
gestrichelte Linien einem Gesamtkopplungsgrad von 40% abgehend an
dem jeweiligen Anschluß sowie strichpunktierte Linien einem
Gesamtkopplungsgrad von 20% abgehend an dem jeweiligen Anschluß.
-
7 zeigt
eine Weiterbildung, bei der im Meßstrahlengang ein Scanner 12 vorgesehen
ist, der beispielsweise einen Einzel-Meßstrahl lateral
ablenkt, um einen dreidimensionalen Bereich T zu erfassen. Die Kombination
mit einem anderen (beispielsweise nicht abgelenkten) Einzel-Meßstrahl
erlaubt damit, einen Referenzpunkt zu erfassen, auf den das Koordinatensystem
der dreidimensionalen Ablenkung des anderen Probenbereichs bezogen werden
kann. Eventuelle axiale Bewegungen der Probe P, z. B. eines Auges,
können somit ausgeglichen werden und führen nicht
zu einer Verfälschung der dreidimensionalen Abtastung.
-
Zusätzlich
kann der Referenzpunkt nicht nur hinsichtlich seiner axialen Lage,
sondern durch einen weiteren unabhängigen Scanner im Einzel-Meßstrahlengang
dieses Einzel-Meßstrahles auch dreidimensional erfaßt
werden, so daß dreidimensionale Bewegungen der Probe in
den Meßsignalen für einen anderen abgetasteten
Probenbereich ausgeglichen werden können.
-
In
der Bauweise der 7 ist im wesentlichen die Bauweise
der 6 realisiert, wobei allerdings der Einzel-Meßstrahl
M2 und eventuell auch der Einzel-Meßstrahl
M1 jeweils mit einem eigenständigen
Scanner 12 (bzw. 15) abgelenkt wird. Die Auswerteeinheit 10 nimmt
die Signale der entsprechenden Scanner auf und setzt unter Berücksichtigung dieser
Signale die von den Differenzverstärkern 13 und 14 abgegebenen
Signale zu einem entsprechend hinsichtlich Bewegungen der Probe
korrigierten Bild zusammen.
-
Natürlich
kann diese Anwendung der Scanner in jedem der geschilderten Interferometer
I verwendet werden. Das veranschaulicht schematisch 8,
die die Verwendung eines Scanners bei einem Dual-Beam-Ansatz zeigt.
-
Besonders
vorteilhaft bei Messungen am Auge ist die Verwendung eines statischen,
auf den größten Corneareflex ausgerichteten Einzel-Meßstrahls,
während ein zweiter Einzel-Meßstrahl lateral abgelenkt
wird, um eine Aufnahme der räumlichen Verteilung von Retinasstrukturen
zu ermöglichen, beispielsweise zur Bildgebung (dual-beam
OCT) oder auch zur Bestimmung der Augenlänge bzgl. bestimmter
Referenzpunkte auf der Retina. Auch eine einfache Bestimmung der
Häufigkeitsverteilung von Augenlängen beim lateralen
Scannen liefert zur Charakterisierung eines Auges geeignet Informationen. Diese
Varianten sind wichtig für Cataract-Fälle, bei denen
dem Patienten keine Fixation mehr möglich ist und man die
Augenlänge räumlich aufgelöst bzw. statistisch
ermitteln müßte.
-
Nachfolgend
wird anhand 9a der Aufbau des monolithischen
Strahltrenners 8 beschrieben. Dieser dient dazu, einen
aus einer Lichtleitfaser 4 angelieferten Strahl in zwei
Einzel-Strahlen aufzuteilen, die gegeneinander im Hinblick auf eine
eventuelle spätere Interferenz axial versetzt sind und
evt. auch in unterschiedliche, um einen Abstand a beabstandete Foki
gebündelt werden. Im Rückweg, also für Strahlung,
die von der Probe P weg propagiert, führt der Strahltrenner 8 die
Meß-Strahlengänge wieder zusammen.
-
Der
Strahltrenner 8 nimmt ein Strahlenbündel 18,
das am Ende der Lichtleitfaser 4 austritt, auf und kollimiert
es mittels einer ersten Linsenseite L1, die
ein Glaskörper 17 des Strahltrenners 8 aufweist. Die
derart kollimierte Strahlung durchläuft dann den Glaskörper 17,
der ausgangsseitig eine Pupillenteilung aufweist. Dazu ist in die
gegenüberliegende Linsenseite 12 eine längs
der optischen Achse verlaufende Bohrung 18 eingebracht.
Die am Bohrungsboden 19 austretende Strahlung durchläuft
einen um die Tiefe t der Bohrung 18 geringeren Glasweg
als die Strahlung, welche an der Linsenseite 12 austritt. Dies
bewirkt die Verzögerung der Einzel-Strahlen gegeneinander.
Die Verzögerung entspricht also dem optischen Lichtweg
der Tiefe t der Bohrung 18 im Glaskörper 17 (natürlich
kann ein beliebiges linsentaugliches Material verwendet werden).
-
In 9a treten
die Einzel-Meßstrahlen in unterschiedlichen Fokuskegeln 20, 21 aus.
Diese unterschiedliche Fokussierung ist durch verschiedene Beugungseigenschaften
der Linsenfläche L2 sowie des Bohrungsbodens 19 verursacht.
Die unterschiedlichen Beugungseigenschaften der dadurch erreichten
Pupillenteilung führt dazu, daß die Foki 22, 23 um
den Abstand a beabstandet sind. Fokusabstand und Verzögerungen
können durch die Linsenflächen und die Bohrungstiefe
unabhängig voneinander eingestellt werden.
-
Die
Fokussierung, wie sie in 9a dargestellt
ist, ist natürlich nur beispielhaft zu verstehen. Beispielshalber
kann bei einem eben ausgebildeten Bohrungsboden auch der in diesem
Pupillenteil austretende Einzel-Strahl parallel sein, bzw. die gleiche, wie
die durch die Linsenfläche L1 bewirkte
Ausbreitungsrichtung haben.
-
9b zeigt,
daß auch ein Wechsel der Strahltrenner 8 möglich
ist. Dazu werden verschiedene Strahltrenner 8.1 und 8.2 und 8.3 auf
einem Wechselrad W montiert und es wird jeweils derjenige Strahltrenner
in den Strahlengang geschwenkt, der benötigt wird. Die
verschiedenen Strahltrenner 8.1, 8.2 und 8.3 unterscheiden
sich hinsichtlich der Verzögerung, die durch die optischen
Lichtweg der Tiefe t bewirkt ist.
-
Auch
kann anstelle eines abbildenden wirkenden Strahltrenners 8 auch
ein nichtabbildender Strahltrenner verwendet werden, wenn die erste
und zweite Seite des Glasköpers 17 nicht als Linsenseiten
sondern plan ausgebildet sind.
-
Die 10 bis 12 zeigen
Schemazeichnungen für den Faserkoppler K. In 10 ist
ein 3×3-Koppler dargestellt, der Anschlüsse I–VI aufweist
und eine entsprechende Kopplung von I, III und IV einerseits
mit II, IV und VI andererseits bewirkt.
-
11 zeigt
eine Abwandlung des Faserkopplers K der
10, bei
dem nun nicht 3 Fasern partiell verschmolzen wurde, sondern zweimal
2 Fasern. Wie bereits in der zu diesem Gesichtspunkt schon mehrfach
zitierten
US 2006/0109477
A1 beschrieben, kann dadurch ein 3×3-Koppler ersetzt werden.
-
Verwendet
man ein solches kombiniertes 2×2-Dublett, empfiehlt es
sich bei unterschiedlich starken Intensitäten der Einzel-Meßstrahlen,
den deutlich stärkeren Einzel-Meßstrahl über
die Strecke VI → V laufen zu lassen,
wie in den beschriebenen Ausführungsformen dargestellt,
um ein Übersprechen in die empfindlichere Strecke IV → III zu
vermeiden. Bei der interferometrischen Vermessung des Auges ist
das deutlich stärkere Signal üblicherweise das
von der Hornhaut, wohingegen das empfindlichere Signal von einem
Meßbereich stammt, der an der Netzhaut liegt.
-
Zur
Verwendung der balanced detection ist ein Koppler K vorteilhaft,
wie er in 12 dargesteltl ist, der eine
40%-ige Kreuzkopplung zwischen VI → V und IV → III aufweist.
Die physische Ausführung zeigt perspektivisch die 12.
Der Verlauf der Kopplungsstrecke V → IV liegt
also über eine Ebene geknickt, die durch die Strecken II → IV sowie I → II aufgespannt
ist.
-
13 zeigt
eine Bauweise ähnlich der der 1, wobei
hier nun eine sogenannte exakte balanced detection vorgenommen werden
kann, das Gemisch also symmetrisch bzw. proportional zusammengesetzt
ist.
-
In
der Bauweise der 13 ist zum einen durch einen
gestrichelt eingezeichneten Kasten verdeutlicht, daß der
Lichtleitfaser 4 ganz generell ein unterschiedlich ausgebildetes
Applikationsmodul 25 nachgeordnet sein kann, das aus dem
Meßstrahlengang, der mit der Lichtleitfaser 4 beginnt,
die Einzel-Meßstrahlengänge abteilt. In der in 13 im oberen
Kasten dargestellten Variante wird dazu ein dritter Koppler K3 verwendet, der die Trennung und Zusammenführung
der Einzel-Meßstrahlengänge übernimmt.
Die im unteren Kasten dargestellte Bauweise des Applikationsmoduls 25 der 13 verwendet
den Strahlteiler der 9a, jedoch in der bereits beschriebenen
Variante ohne optische Flächen am Bauteil 8. Die
Koppler K1 und K2 realisieren
gemeinsam einen Koppler K, der im Prinzip dem der 1 entspricht.
Nun ist der Koppler K2 als 50/50-Koppler
bzw. -Teiler ausgeführt, wodurch erreicht wird, daß die
Gemische in den Lichtleitfasern 5 und 3 symmetrisch
zusammengesetzt sind, also zu gleichen Anteilen die Strahlung aus
den Meßstrahlengängen M1 und
M2 jeweils mit relativer Phasenverschiebung
von 180° bezüglich der Überlagerung mit dem
Referenzstrahlengang enthalten.
-
Weiter
besteht durch den Aufbau des Kopplers K aus einem 2×2-Koppler-Dublett
die Möglichkeit, auf eine Verbindungslichtleitfaser 26 zwischen den
Kopplern K1 und K2 zuzugreifen.
Dies ermöglicht es, eine Art Zirkulator zu realisieren.
Ist die Ursprungsstrahlung aus der Strahlungsquelle Q linear polarisiert
und ordnet man in die Lichtleitfaser 26 eine λ/4-Einheit
ein, gelangt in den Meßstrahlengang M zirkular polarisierte
Strahlung. Die dann wieder durch die Lichtleitfaser 26 zur
Lichtleitfaser 1 und damit der Quelle Q zurückkehrte
Strahlung ist im Ergebnis senkrecht zur Ursprungsstrahlung polarisiert.
Dies hat sich für einen ungestörten und stabilen
Betrieb der Quelle Q als positiv erwiesen. Auch hier ist die optionale
Verwendung eines Faraday-Rotators im Lichtweg 26 vorteilhaft,
da ein orthogonaler Polarisationszustand bzgl. des von der Lichtquelle
kommenden Lichtes im Lichtweg 26 erzielt wird.
-
14 zeigt
eine Abwandlung der Bauweise der 13. Hier
ist die Referenzstrahlung nun durch eine Lichtleitfaserschleife,
d. h. eine Verbindung der Lichtleitfasern 2 und 6 erreicht.
Man kann dies als transmissive Referenz bezeichnen. Der transmissive Referenzarm
kann hierbei Zwecke der Signaleinstellung auf den Detektoren auch
feste oder variable Abschwächungselemente beinhalten bzw.
so ausgeführt sein, daß eine derartige Abschwächung
realisiert wird. Ansonsten gilt für die Bauweise der 14 das
für die 13 gesagte analog.
-
Die
in 15 schließlich dargestellte Bauweise
entspricht im wesentlichen der der 14, jedoch
sind die Koppler K2 und K1 in
ihrer Reihenfolge bezüglich der verbindenden Lichtleitfaser 26 invertiert.
Die Ursprungsstrahlung gelangt wiederum zuerst zum Koppler K2, jedoch von dort gleich direkt in den Meßstrahlengang
und natürlich auch in den hier wieder transmissiv ausgebildeten
Referenzstrahlengang.
-
16 schließlich
zeigt eine Bauweise ähnlich der 15, jedoch
ist der Koppler K2 hier zu einem 3×3-Koppler
ausgebaut, so daß er über Anschlüsse IV.1 und IV.2 gleich
die Abtrennung in die zwei Einzel-Meßstrahlengänge übernimmt.
-
Wie
bereits erwähnt, sind die Einzel-Meßstrahlengänge
hinsichtlich ihrer optischen Wege an den Abstand der zu erfassenden
Probenbereiche angepaßt. Außer einer Anpassung
der reinen Optikwege, kann man auch die Dispersionen für
die Meßstrahlen getrennt an die Verhältnisse in
der Probe anpassen. Dazu wird individuell in die Meßstrahlengänge
ein geeignetes Medium eingebracht, das bei gleicher optischer Verzögerung
die Dispersion so beeinflußt, das Einflüsse von
meßstrahlenindividuell durchstrahlten Probenbereichen kompensiert
sind.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2007/065670
A1 [0003, 0006]
- - US 2006/0109477 A1 [0004, 0025, 0031, 0059, 0100, 0113]
- - WO 01/38820 A1 [0007]
- - US 2005/0140981 [0007]
- - US 6198540 [0007]
- - US 2006/0109477 [0008]
- - US 20060171503 [0013]
- - US 7126693 [0032]
- - US 2004/0239943 [0074]
- - US 6654127 [0074]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Podoleanu,
Appl. Optics 39, 173 (2000) „Unbalanced versus balanced
operation in an optical coherence tomography system" [0012]
- - Yun et al., Opt. Express 12, 2977 (2004) „Motion artifacts
in optical coherence tomography with frequency-domain ranging" [0028]