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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übermittlung von Fahrzeugdaten
eines Kraftfahrzeuges an ein aus dem Kraftfahrzeug entnehmbares
Speicherelement, wobei die Fahrzeugdaten im Verlaufe einer Fahrt
wenigstens zwei Mal an das Speicherelement übermittelt und auf dem Speicherelement
gespeichert werden.
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Es
ist bekannt, Fahrzeugdaten an ein entnehmbares Speicherelement zu übermitteln
und auf dem Speicherelement zu speichern. Aus der
DE 199 19 501 A1 ist es
bekannt, betriebsabhängige
Fahrzeugdaten in einem Fahrzeugschlüssel mit Transponder zu speichern.
Die betriebsabhängigen
Daten werden von der elektronischen Anzeigeeinheit über die
elektronische Wegfahrsperre an den Schlüssel übermittelt und auf einem Speicherelement
des Schlüssels
gespeichert.
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Ferner
ist es aus der
DE
102 22 141 A1 bekannt, Fahrzeugdaten drahtlos an ein Speichermedium
zu übermitteln
und dort zu speichern. Die Fahrzeugdaten werden bei Fahrtbeginn
vom Kraftfahrzeug an das Speichermedium übertragen, und, werden neue
Fehlerdaten während
einer Fahrt festgestellt, werden sie entweder sofort übertragen
oder in einem Zwischenspeicher gespeichert. Am Fahrtende werden Änderungen
und/oder Ergänzungen
der zu Fahrtbeginn im Speicher gespeicherten Daten durchgeführt.
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Ein
Nachteil der oben genannten Vorgehensweise ist, dass die Vorhersage
eines Fahrtendes problematisch ist und, ferner, dass eine Übermittlung und
Speicherung nach Fahrtende einen unzumutbaren Zeitverlust dem Kraftfahrzeugfahrer
gegenüber bedeutet.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass die Fahrzeugdaten im
Schlüssel
stets aktuell gehalten werden, so dass eine Speicherung am Fahrtende
nicht notwendig wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind den weiteren Patentansprüchen entnehmbar.
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Die
Aufgabe wird also erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass ein Verfahren zur Übermittlung
der Fahrzeugdaten bei Fahrtbeginn die folgenden Schritte aufweist:
- – Einschalten
der Zündung,
- a) eine Verzögerungszeit
nach dem Einschalten der Zündung
und/oder
- b) die Überschreitung
einer parametrierbaren/vorgegebenen Geschwindigkeit abwarten
- c) die Fahrzeugdaten nach Erfüllung der Kriterien a) und/oder
b) an das Speicherelement übermitteln
und
dass die Fahrzeugdaten darüber hinaus für eine vorgegebene Änderung
im Kilometerstand an das Speicherelement übermittelt und auf dem Speicherelement
gespeichert werden.
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Das
Speicherelement ist vorzugsweise mit einem Fahrzeugberechtigungselement,
sowie mit einem Fahrzeugschlüssel,
einem Zündschlüssel oder einer
Chipkarte, verknüpft.
Das Speicherelement kann aber auch ein anderes vom Kraftfahrzeug
wieder entnehmbares separates Speicherelement sein.
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Vorzugsweise
werden die Fahrzeugdaten verschlüsselt
auf dem Speicherelement gespeichert. Besonders bevorzugt ist es,
die Fahrzeugdaten im Kraftfahrzeug zu verschlüsseln und verschlüsselt an das
Speicherelement zu übermitteln.
Die Fahrzeugdaten werden beim oder nach dem Auslesen der Fahrzeugdaten
wieder entschlüsselt.
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Es
ist vorgesehen, dass die Übermittlung
der Fahrzeugdaten sowohl durch ein konventionelles Fahrzeugberechtigungselement
mit einer Wegfahrsperre und einem Transponder, als Basisbetrieb
gekennzeichnet, als auch durch Keyless Betrieb erfolgen kann. Der
Keyless Betrieb kann beispielsweise durch LF, Bluetooth, Infrarot,
oder RF erfolgen. Das Fahrzeugberechtigungselement muss sich im
Keyless Betrieb nur innerhalb des Kraftfahrzeuges oder im Fahrzeuginnenraum
befinden um mit dem Steuergerät
der Fahrberechtigung kommunizieren zu können.
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Aus
Gründen
des Diebstahl- und Datenschutzes ist bevorzugt, dass ausgewählte Fahrzeugdaten
nur dann schreib- und/oder lesbar sind, wenn das Speicherelement
zuvor authentifiziert wurde. Die Authentifikation erfolgt zwischen
dem Speicherelement und einem Wegfahrsperre-Steuergerät des Kraftfahrzeuges.
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Um
Manipulation mit dem Kilometerstand zu verhindern, wird der Kilometerstand
bevorzugt gesondert übermittelt
und gespeichert. Der Kilometerstand kann im Schlüssel im Basisbetrieb auf eine
erste Speicheradresse abgelegt werden. Bevorzugt wird ein Kilometerstand
mit einem eigenen Datumsstempel nach Authentifikation verschlüsselt an
das Speicherelement übermittelt
und auf eine erste Adresse mit dem eigenen Datumsstempel abgespeichert.
Vorteilhafterweise kann nur ein Kilometerstand, der größer als
der zuletzt gespeicherte Kilometerstand ist, gespeichert werden.
Dies wird intern im Fahrberechtigungselement sichergestellt.
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Der
auf diese Weise authentifizierte Kilometerstand ist zuverlässig und
verhindert, dass ein manipulierter, kleinerer Kilometerstand in
das Fahrberechtigungselement geschrieben werden kann.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine gegenseitige Authentifikation
im Keyless Betrieb, wo das Fahrzeugberechtigungselement nicht in einem
Zündschloss
oder Lesegerät
steckt, nicht vorgesehen, unter anderem um die Batterie des Fahrzeugberechtigungselements
zu schonen. In diesem Fall wird der Kilometerstand einfach, ohne
Authentifikation, geschrieben, und nur die Fahrzeugdaten werden
gelesen und geschrieben, die ohne Authentifikation lesbar und/oder
schreibbar sind. Bevorzugt wird der Kilometerstand im Keyless Betrieb
auf eine zweite Speicheradresse abgelegt.
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Im
Normalfall stimmt dieser zweite Kilometerstand mit dem im Auto angezeigten
Kilometerstand überein
und genügt
beispielsweise einer Werkstatt, um Informationen über den
Kilometerstand des Kraftfahrzeuges zu bekommen.
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Bevorzugt
kann der Kilometerstand jederzeit ausgelesen werden, ohne dass ein
Lesegerät
sich vorher gegenüber
dem Speicherelement authentifizieren muss.
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Indem
die Fahrzeugdaten für
jede vorgegebene Änderung
im Kilometerstand an das Speicherelement übermittelt und auf dem Speicherelement
gespeichert werden müssen,
wird der Kilometerstand, bei dem die Fahrzeugdaten zuletzt gespeichert
wurden, im Wegfahrsperre Steuergerät aktuell gehalten, und ein
Zähler
triggert die nächsten
Abspeichervorgänge.
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Die
Fahrzeugdaten werden bei Fahrtbeginn an das Speicherelement übermittelt.
Vorteilhafterweise soll eine Übermittlung
der Fahrzeugdaten nur dann erfolgen, wenn auch eine Fahrt begonnen
wurde und von daher die Zeit für
eine Abspeicherung vorhanden ist. Ein Fahrtbeginn kann dadurch gekennzeichnet
sein, dass erstens die Zündung
eingeschaltet werden muss und dass (a) eine Verzögerungszeit nach dem Einschalten
der Zündung und/oder
(b) die Überschreitung
einer parametrierbaren Geschwindigkeit abgewartet werden, bevor
ein Fahrtbeginntrigger ausgelöst
wird. Der Fahrtbeginntrigger löst
wiederum das Schreiben der Fahrzeugdaten aus, so dass die Fahrzeugdaten
nach Erfüllung der
Kriterien a) und/oder b) an das Speicherelement übermittelt werden. Bevorzugt
werden die Fahrzeugdaten nur einmal pro Zeitspanne, sowie einmal
pro Tag, einmal jeden zweiten Tag oder einmal pro Woche, mit dem
Fahrtbeginntrigger an das Speicherelement übermittelt. Auf diese Weise
wird auch beim Keyless Fahren die Batterie des Fahrzeugberechtigungselementes
nicht übermäßig belastet,
auch nicht, wenn mehrere kürzere
Fahrten in einer Zeitspanne gefahren werden.
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Bei
den im Speicherelement gespeicherten Informationen kann es sich
beispielsweise um eine oder mehrere der folgenden Informationen
handeln:
Datum,
Uhrzeit,
Kilometerstand,
Öl-Stand,
Öl-Inspektionsintervalldaten,
Wartungsintervalldaten,
Verschleißdaten (zB.
Bremsbelag),
Tankinhalt,
Menge verbrandeten Kraftstoffes,
Fahrzeuggeschwindigkeit.
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Ferner
ist vorgesehen, dass auch die Zustände im Kraftfahrzeug erfasst
und übermittelt
werden, welche einen aktiven Fehler-Status oder eine Warnung kennzeichnen.
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Ein
Speichervorgang kann bei dem Auftreten von vorherbestimmten Triggerereignissen
eingeleitet werden. Die Triggerereignisse umfassen bevorzugt außer die
oben genannte Speicherung bei Fahrtbeginn und die Speicherung bei
einer vorgegebenen Änderung
im Kilometerstand auch die Entstehung einer Fehlermeldung eines
Steuergerätes.
Um die Entstehung einer Fehlermeldung oder Warnung nachvollziehen
zu können,
wird der Zustand der Fehlermeldungen und Warnungen in einem Steuergerät des Kraftfahrzeuges,
beispielsweise im Wegfahrsperren Steuergerät, aktuell gehalten. Wird eine
zusätzliche
Fehlermeldung im Vergleich zur letzten Abspeicherung der Fehlermeldungen
registriert, ist dies ein Ereignis-Trigger, welcher einen erneuten
Abspeichervorgang auslöst.
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Ferner
ist vorgesehen, dass die Übermittlung der
Fahrzeugdaten auch durch einen Befehl des Fahrers eingeleitet werden
kann, beispielsweise durch Knopfdrücken.
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Bevorzugt
wird nur der aktuelle Zustand der Informationen abgespeichert. Darüber hinaus
ist bevorzugt, dass ein Abspeichervorgang eine Abspeicherung aller
Fahrzeugdaten umfasst. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird der benötigte
Speicherplatz im Speicherelement zweifach reserviert, so dass zwei
Blöcke
von Daten vorhanden sind. Die Fahrzeugdaten werden dann abwechselnd abhängig vom
Erfolg des letzten Schreibens in einen der Blöcke geschrieben. Dabei ist
die Wahrscheinlichkeit hoch, dass zumindest ein gültiger,
wenn auch veralteter Block von Fahrzeugdaten im Speicherelement
vorhanden ist.
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Die
Datensicherheit kann durch die Berechnung einer Checksumme über die
gesamten gespeicherten Fahrzeugdaten in herkömmlicher Weise gewährleistet
werden, auch wenn ein Speichervorgang unterbrochen werden sollte.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im
Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen
sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 schematisch
eine Vorrichtung zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und
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2 eine
schematische Darstellung des Verfahrens.
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In 1 ist
ein Kraftfahrzeug 1 schematisch dargestellt. Das Kraftfahrzeug 1 enthält ein Wegfahrsperre-Steuergerät 2 und
eine Anzahl von Steuergeräten 3,
welche von dem Wegfahrsperren-Steuergerät 2 angesteuert werden.
Das Kraftfahrzeug 1 kann sowohl in einem Basisbetrieb,
wo ein Schlüssel 4 im Zündschloss 5 steckt
als auch im Keyless Betrieb, wo einen Schlüssel 4 sich nur innerhalb
des Kraftfahrzeuges 1 oder im Fahrzeuginnenraum befinden muss,
betrieben werden. Im Keyless Betrieb wird das Kraftfahrzeug 1 per
Knopfdruck (Drucktaster 6) gestartet.
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Von
dem Wegfahrsperren-Steuergerät 2 werden
Fahrzeugdaten bereitgestellt und nach Eintreffen eines Triggerereignisses
an den Schlüssel 4 übertragen
und auf dem Speicherelement 7 im Schlüssel 4 gespeichert.
Die Übermittlung
der Fahrzeugdaten vom Wegfahrsperren-Steuergerät 2 an den Schlüssel 4 erfolgt
im Basisbetrieb mittels eines Transponders 8 des Schlüssels 4 und
einen entsprechenden Transponder (nicht dargestellt) des Zündschlosses 5.
Im Keyless Betrieb erfolgt die Übermittlung
durch LF (Niederfrequenz), Bluetooth oder RF 9. In einem
Speicherelement 10 des Wegfahrsperren-Steuergeräts 2 sind
die Fahrzeugdaten zwischengespeichert.
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In 2 sind
einige der Triggerereignisse näher
erläutert. 2 zeigt
als Diagramm die Geschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges als Funktion
der Zeit. Das Verfahren zur Übermittlung
der Fahrzeugdaten bei Fahrtbeginn startet beim Einschalten der Zündung (Basisbetrieb
oder Keyless Betrieb) zur Zeit T0 = 0. Nach
einer Verzögerungszeit
t1 wird ein erstes Zeittrigger aktiv. Die
erste Abspeicherung wartet aber noch die Überschreitung einer parametrierbaren
oder vorgegebenen Geschwindigkeit V1 ab,
und erst, wenn auch der Geschwindigkeits-Trigger aktiv ist, zur Zeit
T2, wird ein Abspeichervorgang 11 eingeleitet und
die Fahrzeugdaten an das Speicherelement 7 übermittelt.
Indem die Fahrzeugdaten für
jede vorgegebene Änderung
im Kilometerstand an das Speicherelement 7 übermittelt
und auf dem Speicherelement 7 gespeichert werden, werden
nach ein Delta-Kilometerstand, in diesem Fall 100 km, ein Delta-Kilometerstand
Trigger aktiv und ein zweiter Abspeichervorgang 12 wird
eingeleitet. In diesem Beispiel erfolgt der erste Abspeichervorgang 11 bei
W1 = 40 km und der zweite Abspeichervorgang 12 erfolgt 100
km später
bei W2 = 140 km. Um weitgehendst einen Abbruch
eines laufenden Abspeichervorgangs zu vermeiden, ist bevorzugt,
dass ein Abspeichervorgang nur bei einer Geschwindigkeit größer als
eine Geschwindigkeitsschwelle V1 eingeleitet
wird. V1 kann beispielsweise eine Geschwindigkeit
von in der Größenordnung
von 20 km/h sein. Das heißt,
sowohl der Delta-Kilometerstand
Trigger als auch der Geschwindigkeits-Trigger müssen den Status „aktiv" aufweisen, bevor
ein Delta-Kilometerstand Abspeichervorgang eingeleitet wird. Ein
weiterer Speichervorgang 13 wird von dem Delta-Kilometerstand Trigger
beim T = T4 und W = W4 =
240 km ausgelöst.
Bei T = T5 wird ein Warnungs-Trigger aktiv
und löst
nochmals einen Abspeichervorgang 14 aus.