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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen zur Vermeidung
von Interferenzen in einem zellulären Funkkommunikationssystem.
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In
zukünftigen
zellulären
Funkkommunikationssystemen, insbesondere Mobilfunkkommunikationssystemen
wie dem Universal Mobile Telecommunications System (UMTS), kommt
der Vermeidung von Interferenzen eine besondere Bedeutung zu. Neben
intrazellulären
Interferenzen und Inter-Sektor-Interferenzen liegt der Schwerpunkt
der Interferenz-Vermeidung vor allem in der Vermeidung von Interzell-Interferenzen.
Interferenz zwischen verschiedenen Zellen lässt sich dabei am Beispiel
eines Mobilfunkkommunikationssystems mit einer Mehrzahl von Basisstationen
im wesentlichen in zwei Gruppen einteilen. Eine Basisstation definiert
eine Funkzelle. In der Nähe
der Basisstation, die das Zentrum der Funkzelle darstellt, treten
Interferenzen mit Ausstrahlungen einer größeren Anzahl von benachbarten
Basisstationen auf. Derartige Interferenzen der ersten Gruppe sind
jedoch weniger stark im Vergleich zu Interferenzen der zweiten Gruppe,
bei denen Interferenzen an den Zellgrenzen betrachtet werden. An den
Zellgrenzen treten Interferenzen mit Ausstrahlungen einer sehr begrenzten
Anzahl von benachbarten Basisstationen auf. Die gemessenen Interferenzen
sind jedoch an den Zellgrenzen wesentlich höher und haben eine deutlich
größere Auswirkung
auf den Funkverkehr der Zelle als die Interferenzen der ersten Gruppe,
die um das Zellzentrum herum auftreten.
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Es
sind Verfahren zur Vermeidung von Interferenzen in einem zellulären Funkkommunikationssystem
bekannt, die bei der Zuweisung von Funkressourcen (englisch Scheduling)
Informationen über aktuelle
Interferenzen im Funkkommunikationssystem berücksichtigen. Auf diese Weise
lassen sich Interferenzen signifikant reduzieren. Nachteilig bei
den bekannten Verfahren ist jedoch unter anderem der hohe Aufwand,
der aufgrund notwendiger Interferenzmessungen sowie Übertragungen
der Messwerte zwischen beteiligten Systemkomponenten entsteht. Weiterhin
ist für
den Fall, dass das Scheduling auf Basis einer Zuteilung von Subträgern oder Chunks
(englisch für
Zeit-Frequenz-Einheit
einer Ressourcen-Zuteilung) vorgenommen wird, eine Synchronisierung
von Übertragungen
im Funkkommunikationssystem notwendig.
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Für den Fall
einer konstanten Verkehrslast im Funkkommunikationssystem ist es
beispielsweise für
ein einen Kanal benötigendes
Endgerät
möglich, für jeden
Chunk oder für
jeden Subträger
durch benachbarte Zellen verursachte Interferenzen zu messen. Da
die Verkehrslast konstant ist, ist eine einfache Vorhersage für den jeweils
nächsten Übertragungsrahmen
möglich,
so dass das Endgerät
diejenige Übertragungsressource
wählen
kann, die die geringsten Interferenzen aufweist. Ein derartiges
Verfahren ist beispielsweise als frequenzabhängiges Scheduling bekannt.
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Häufig gilt
jedoch nicht die Annahme einer konstanten Verkehrslast. Die tatsächliche
Verkehrslast in einem Funkkommunikationssystem ist beispielsweise
im Fall paketorientierter Übertragungsmethoden
kaum vorhersagbar. Es wurden Verfahren zur Beschränkung des
Handlungsspielraumes eines Schedulers für derartige Systeme vorgeschlagen,
die jedoch große
Nachteile wie einen hohen Verlust an Flexibilität und einen hohen Verwaltungsaufwand
mit sich bringen.
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Ein
weiteres Problem besteht darin, dass eine Ressourcenzuweisung auf
Basis zurückliegender Übertragungen
nicht berücksichtigen
kann, dass sich die Verkehrslast für den Zeitraum der als nächstes anstehenden Übertragung
vollständig
geändert haben
kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und Vorrichtungen
dahingehend auszugestalten, dass eine effiziente Ressourcenzuweisung
in einem Funkkommunikationssystem unter weitgehender Vermeidung
von Interzell-Interferenzen ermöglicht
wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche 1, 4,
5, 6 und 8 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur Übertragung von Daten zwischen
Basisstationen und Endgeräten
in einem Funkkommunikationssystem. Das Verfahren verwendet mindestens
ein erstes Zeit-Frequenz-Spektrum, wobei das mindestens eine Zeit-Frequenz-Spektrum
eine Mehrzahl von Übertragungsressourcen
beinhaltet. Eine Übertragungsressource
ist durch einen Ausschnitt des Zeit-Frequenz-Spektrums, gebildet
durch mindestens einen in Zeitschlitze unterteilten Subträger und
mindestens einen Zeitschlitz definiert. Im Rahmen des Verfahrens
werden zwischen einer Basisstation und einem Endgerät Daten
in einem Rahmen auf einer Übertragungsressource übertragen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Basisstation die Daten derart überträgt, dass
eine Kombination von für die Übertragung
des Rahmens verwendeten Subträgern
und/oder verwendeten Zeitschlitzen der Übertragungsressource ein die
Art der Daten charakterisierendes Übertragsmuster bildet. Die
Basisstation wählt
dabei das Übertragungsmuster
in Abhängigkeit von
der Art der zu übertragenden
Daten aus einer Menge von zuvor definierten Übertragungsmustern aus.
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Eine
weitere Ausprägung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass für eine Zuteilung einer Übertragungsressource
für eine Übertragung
von Daten zwischen einer ersten Basisstation und einem Endgerät das Endgerät für jede dem
Endgerät
zugängliche Übertragungsressource
einen die Kanalqualität
der jeweiligen Übertragungsressource
kennzeichnenden Messwert ermittelt und an die erste Basisstation übermittelt.
Weiterhin ermittelt das Endgerät
für jede
dem Endgerät zugängliche Übertragungsressource
ein von einer die jeweilige Übertragungsressource
verwendenden benachbarten Basisstation verwendetes Übertragungsmuster.
Das Übertragungsmuster
wird durch eine Kombination von für die Übertragung der benachbarten
Basisstation verwendeten Subträgern und/oder
verwendeten Zeitschlitzen der Übertragungsressource
gebildet, wobei das Übertragungsmuster
die Art der Daten charakterisiert, und wobei die benachbarte Basisstation
das Übertragungsmuster
in Abhängigkeit
von der Art der zu übertragenden Daten
aus einer Menge von zuvor definierten Übertragungsmustern auswählt. Das
Endgerät übermittelt für jede dem
Endgerät
zugängliche Übertragungsressource
zusätzlich
zu dem ermittelten, die Kanalqualität der jeweiligen Übertragungsressource
kennzeichnenden Messwert das ermittelte Übertragungsmuster an die erste
Basisstation. Die erste Basisstation weist dem Endgerät basierend
auf den übermittelten Messwerten
und Übertragungsmustern
bezüglich
der dem Endgerät
zugänglichen Übertragungsressourcen
eine geeignete Übertragungsressource
zu.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Basisstation und ein Endgerät zur Ausführung des
Verfahrens, ein Übertragungsmuster
sowie ein entsprechendes Funkkommunikationssystem.
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Die
Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass Interzell-Interferenzen vermieden
werden, ohne dass eine gesonderte Synchronisierung oder Signalisierung
zwischen Basisstationen notwendig ist. Die Interferenz-Vermeidung
erfolgt vielmehr dezentral auf Basis von durch Endgeräte vorgenommenen Messungen
von Übertragungsmustern.
Die Wahrscheinlichkeit Interzell-Interferenzen wird somit erheblich
reduziert.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren
werden keine zusätzlichen
Ressourcen außer
denen zur Übertragung
der Nutzdaten benötigt,
da keine direkte Signalisierung erfolgt. Stattdessen wird indirekt über die
zeitliche und frequenzseitige Belegung einer Übertragungsressource signalisiert,
mit welcher Wahrscheinlichkeit die betreffende Übertragungsressource in Zukunft
belegt sein wird.
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Die
aufgrund der Wahl eines Übertragungsmusters
für die Übertragung
von Daten zwischen einer ersten Basisstation und einem ersten Endgerät nicht
verwendeten Anteile der betreffenden Übertragungsressource können von
anderen Endgeräten genutzt
werden. Dies ist insbesondere der Fall, da die anderen Endgeräte sich
in der Regel sich an anderer Stelle befinden als das erste Endgerät und somit
eine andere Dämpfung
aufweisen. Ein weiteres Endgerät
in einer Nachbarzelle kann somit trotz Nutzung der von der ersten
Basisstation nicht genutzten Anteile der Übertragungsressource durch
andere Endgeräte
das von der ersten Basisstation verwendete Übertragungsmuster erkennen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1:
Beispiel-Szenario mit zwei Basisstationen und zwei Endgeräten
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2: Übertragungsressourcen
und Übertragungsmuster
im Beispiel-Szenario
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3:
Zuweisung der Übertragungsressourcen
im Beispiel-Szenario
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4:
Beispiel-Szenario für
Nutzung ungenutzter Ressourcen in Übertragungsmustern
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Erfindungsgemäß werden
Verkehrsklassen definiert, wobei eine Verkehrsklasse eine bestimmte Art
von zu übertragenden
Daten repräsentiert.
Diese Verkehrsklassen werden beispielsweise auf Basis der Länge von
zu einer Übertragung
gehörenden
Datenpaketen sowie einer Wahrscheinlichkeit für eine über mehrere Rahmen anhaltende Übertragung
bei gleich bleibender Datenmenge pro Datenpaket definiert. Die Verkehrsklassen
können
dabei sowohl von der tatsächlich
zu übertragenden
Datenmenge pro Paket als auch vom Typ einer Anwendung abgeleitet werden.
Beispiele für
unterschiedliche Anwendungen sind Gesprächsverbindung (konstanter Verkehr,
kleine Datenmengen) oder Video-Streaming
(konstanter Verkehr, hohe Datenmengen). Jede Verkehrsklasse wird
durch ein die Art der zu übertragenden
Daten charakterisierendes Übertragsmuster
repräsentiert. Das Übertragungsmuster
entsteht dabei dadurch, dass für
eine Übertragung
von Daten auf einer Übertragungsressource
zwischen einer Basisstation und einem Endgerät die Basisstation die Daten
derart überträgt, dass
eine Kombination von für
die Übertragung
des Rahmens verwendeten Subträgern und/oder
verwendeten Zeitschlitzen der Übertragungsressource
ein die Art der Daten charakterisierendes Übertragsmuster bildet. Die
Basisstation wählt
dabei das Übertragungsmuster
in Abhängigkeit von
der Art der zu übertragenden
Daten aus einer Menge von zuvor definierten Übertragungsmustern aus. Für eine Gesprächsverbindung
wählt die
Basisstation somit ein anderes Übertragungsmuster
als für eine
Video-Streaming-Verbindung.
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Für den Fall,
dass ein Endgerät
einen Kanal benötigt,
verfährt
das Endgerät
wie folgt: Für
eine Zuteilung einer Übertragungsressource
für eine Übertragung
von Daten zwischen einer ersten Basisstation und einem Endgerät übermittelt
das Endgerät
für jede
dem Endgerät
zugängliche Übertragungsressource
(res1, res2) einen die Kanalqualität der jeweiligen Übertragungsressource
(res1, res2) kennzeichnenden Messwert an die erste Basisstation,
beispielsweise einen Channel Quality Indicator, der das Signal-zu-Rausch-plus-Interferenz-Verhältnis repräsentiert.
Weiterhin ermittelt das Endgerät
für jede dem
Endgerät
zugängliche Übertragungsressource (res1,
res2) ein von einer benachbarten, die jeweilige Über tragungsressource (res1,
res2) verwendenden Basisstation verwendetes Übertragungsmuster (p1, p2).
Im Anschluss sendet das Endgerät
für jede
ihm zugängliche Übertragungsressource
den ermittelten Channel Quality Indicator sowie und das jeweils
ermittelte Übertragungsmuster
(p1, p2) an die erste Basisstation. Basierend auf den übermittelten
Messwerten und Übertragungsmustern
(p1, p2) bezüglich
der dem Endgerät
zugänglichen Übertragungsressourcen
(res1, res2) weist die erste Basisstation dem Endgerät eine geeignete Übertragungsressource (res1,
res2) zu.
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Das
Verfahren ermöglicht
somit für
den Fall einer oder mehrerer stark störender benachbarter Basisstationen
eine Vorhersage über
die Art der für den
jeweils nächsten
Rahmen anstehenden Übertragung
der benachbarten Basisstationen auf den für das Endgerät zugänglichen Übertragungsressourcen.
Es ist dabei unerheblich, welche benachbarte Basisstation mit einer
bestimmten, sich aus dem jeweiligen Übertragungsmuster ergebenden
Wahrscheinlichkeit auf welcher Übertragungsressource senden
wird. Zusammen mit der Messung aktueller Interferenzen, beispielsweise
im Zuge der Ermittlung des Signal-zu-Rausch-plus-Interferenz-Verhältnisses,
kann die eigene Basisstation dem Endgerät auf Basis der von dem Endgerät übermittelten
Liste möglicher Übertragungsressourcen
sowie der von den benachbarten Basisstationen verwendeten Übertragungsmuster
eine geeignete Übertragungsressource für das Endgerät auswählen und
zuweisen.
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1 zeigt
ein Beispiel-Szenario mit zwei benachbarten Basisstationen BS1,
BS2 und zwei Endgeräten
UE1, UE2. Eine erste Basisstation BS1 definiert eine erste Funkzelle
c1, eine zweite Basisstation B2 definiert eine zu der ersten Funkzelle
c1 benachbarte zweite Funkzelle c2. Die erste Basisstation BS1 überträgt Daten
auf einer ersten Übertragungsressource
res1 an ein erstes Endgerät
UE1, die zweite Basisstation BS2 überträgt Daten auf einer zweiten Übertragungsressource
res2 an ein zweites Endgerät
UE2. Die Endgeräte
UE1, UE2 befinden sich jeweils an den Zellgrenzen der Funkzellen
c1, c2. Durch die räumliche
Nähe der
Endgeräte
UE1, UE2 und die an sie gerichteten Übertragungen auf den Übertragungsressourcen
res1, res2 kommt es an den Zellgrenzen zu Interzell-Interferenzen if.
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2 zeigt
ein Beispiel für Übertragungsressourcen
res1, res2 und Übertragungsmuster
p1, p2 für
das in 1 dargestellte Beispiel-Szenario. Auf der x-Achse
ist die Zeit t aufgetragen, auf der y-Achse die Frequenz f. Die
Unterteilung des dargestellten Koordinatensystems entspricht einer
Einteilung in Zeitschlitze (x-Achse) und Subträger (y-Achse). Das dargestellte
Szenario stellt einen Zeitabschnitt mit zwei Rahmen fr1, fr2 dar,
innerhalb derer Daten von einer ersten Basisstation auf einer ersten Übertragungsressource
res1 an ein erstes Endgerät übertragen
werden. Eine zweite Basisstation überträgt parallel Daten auf einer
zweiten Übertragungsressource res2
an ein zweites Endgerät.
Die erste Übertragungsressource
res1 wird durch einen ersten und einen zweiten Subträger sf1,
sf2 sowie durch eine erste Gruppe von Zeitschlitzen ts_res1 gebildet.
Die zweite Übertragungsressource
res2 wird durch einen dritten und einen vierten Subträger sf3,
sf4 sowie durch eine zweite Gruppe von Zeitschlitzen ts_res2 gebildet.
Die Zeitschlitze der ersten Gruppe von Zeitschlitzen ts_res1 sowie
die Zeitschlitze der zweiten Gruppe von Zeitschlitzen ts_res2 überlappen
sich dabei zum großen
Teil. Der erste und der zweite Subträger sf1, sf2 sind benachbart
im Frequenzband f angeordnet, der dritte und der vierte Subträger sf3,
sf4 sind ebenfalls benachbart. Die erste Basisstation überträgt eine
große
Datenmenge an das erste Endgerät,
während
die zweite Basisstation eine geringe Datenmenge an das zweite Endgerät überträgt. Die
erste Basisstation überträgt die Daten
in einem ersten Rahmen fr1 auf der ersten Übertragungsressource res1 derart,
dass ein erstes Übertragungsmuster
p1 gebildet wird. Das erste Übertragungsmuster
p1 entsteht dadurch, dass die erste Basisstation zur Übertragung der
Daten in einem ersten Zeitschlitz ts1 den ersten Subträger sf1
und in einem zweiten Zeitschlitz ts2 den zweiten Subträger sf2
nutzt. Für
einen dritten und einen vierten Zeitschlitz ts3, ts4 wiederholt
die erste Basisstation diese Art der Übertragung, so dass sich das
erste Übertragungsmuster
p1 wie in 2 dargestellt ergibt. Die erste
Basisstation hat das erste Übertragungsmuster
p1 vor Beginn der Übertragung der
Daten aufgrund der Art der zu übertragenden
Daten aus einer Menge von Übertragungsmustern
ausgewählt.
Das erste Übertragungsmuster
p1 entspricht in dem dargestellten Beispiel einer hohen zu übertragenden
Datenmenge, deren Übertragung
mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in einem zweiten Rahmen fr2, der
auf den ersten Rahmen fr1 folgt, fortgesetzt wird.
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Für die zweite
Basisstation gilt entsprechendes: Die zweite Basisstation überträgt Daten
in dem ersten Rahmen fr1 auf der zweiten Übertragungsressource res1,
die sich über
die zweite Gruppe von Zeitschlitzen ts_res2 und den dritten und
vierten Subträger
sf3, sf4 erstreckt. Im Gegensatz zu den von der ersten Basisstation übertragenen
Daten ist die von der zweiten Basisstation übertragene Datenmenge geringer.
Die zweite Basisstation wählt
daher vor der Übertragung
der Daten ein zweites Übertragungsmuster
p2, das sich von dem ersten Übertragungsmuster
p1 unterscheidet. Das zweite Übertragungsmuster
p2 entsteht dadurch, dass die zweite Basisstation während eines
fünften
und sechsten Zeitschlitzes ts5, ts6 Daten auf dem dritten Subträger sf3 überträgt, um im
Anschluss während
eines siebten und achten Zeitschlitzes ts7, ts8 Daten auf dem vierten
Subträger
sf4 zu übertragen.
Das derart gebildete zweite Übertragungsmuster
p2 charakterisiert im dargestellten Beispiel eine geringe Datenmenge, deren Übertragung
mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in dem zweiten Rahmen fr2, der
auf den ersten Rahmen fr1 folgt, fortgesetzt wird.
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In
dem zweiten Rahmen fr2 überträgt die erste
Basisstation wiederum unter Verwendung des ersten Übertragungsmusters
p1, die zweite Basisstation überträgt wiederum
unter Verwendung des zweiten Übertragungsmusters
p2.
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3 zeigt
die Zuweisung der Übertragungsressourcen
im Beispiel-Szenario aus 1. Es gilt die Annahme, dass
die erste Basisstation dem ersten Endgerät die erste Übertragungsressource res1
zuweist. Da eine hohe Datenmenge sowohl im ersten Rahmen fr1 als
auch im darauf folgenden zweiten Rahmen fr2 übertragen wird, wählt die
erste Basisstation das erste Übertragungsmuster
p1 für
die Übertragung
auf der ersten Übertragungsressource res1
im ersten und zweiten Rahmen fr1, fr2.
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Weiterhin
gilt die Annahme, dass dem zweiten Endgerät durch die zweite Basisstation
für den zweiten
Rahmen fr2 eine geeignete Übertragungsressource
zugewiesen werden soll. Zu diesem Zweck misst das zweite Endgerät zunächst für jede dem
zweiten Endgerät
zugängliche Übertragungsressource
einen die Kanalqualität
der jeweiligen Übertragungsressource
kennzeichnenden Messwert, beispielsweise einen Channel Quality Indicator, der
das Signal-zu-Rausch-plus-Interferenz-Verhältnis repräsentiert. Weiterhin ermittelt
das zweite Endgerät
für jede
dem zweiten Endgerät
zugängliche Übertragungsressource
ein von einer benachbarten, die jeweilige Übertragungsressource verwendenden Basisstation
verwendetes Übertragungsmuster.
Im in den Figuren dargestellten Beispiel ermittelt das zweite Endgerät beispielsweise
für die
erste Übertragungsressource
res1 das erste Übertragungsmuster p1.
Dieses erste Übertragungsmuster
p1, das von der ersten Basisstation verwendet wird, kennzeichnet
die Übertragung
einer hohen Datenmenge für den
aktuellen ersten Rahmen fr1. Weiterhin lässt das erste Übertragungsmuster
p1 darauf schließen,
dass auch in dem folgenden zweiten Rahmen fr2 mit hoher Wahrscheinlichkeit
viele Daten auf der ersten Übertragungsressource
res1 übertragen
werden, beispielsweise weil die Übertragung
der ersten Basisstation eine Videostreaming-Anwendung darstellt.
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Im
Anschluss sendet das zweite Endgerät für jede ihm zugängliche Übertragungsressource
den ermittelten Channel Quality Indicator sowie und das jeweils
ermittelte Übertragungsmuster,
insbesondere das Übertragungsmuster
p1 für
die erste Übertragungsressource
p1, an die zweite Basisstation. Basierend auf den übermittelten
Messwerten und Übertragungsmustern
bezüglich
der dem zweiten Endgerät
zugänglichen Übertragungsressourcen
weist die zweite Basisstation dem zweiten Endgerät eine geeignete Übertragungsressource
zu, im dargestellten Beispiel die zweite Übertragungsressource res2 für den zweiten
Rahmen fr2.
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Auf
diese Weise werden störende
Interzell-Interferenzen im Zellgrenzbereich vermieden. Ohne die
Berücksichtigung
des ersten Übertragungsmusters
p1 wäre
es der zweiten Basisstation nicht möglich, eine Aussage über eine
wahrscheinliche zukünftige
Ressourcenbelegung der ersten Übertragungsressource
res1 zu treffen. Im ungünstigen
Fall würde
die zweite Basisstation dann dem zweiten Endgerät die erste Übertragungsressource
res1 zuweisen, obwohl schon die erste Basisstation der benachbarten
Funkzelle hohe Datenmengen auf dieser ersten Übertragungsressource res1 überträgt. Es käme unvermeidlich
zu stark störenden
Interzell-Interferenzen. Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet dies
wirksam, ohne dass eine direkte Signalisierung oder eine sonstige
aufwändige
Synchronisierung zwischen der ersten und der zweiten Basisstation
notwendig ist.
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Alternativ
sendet das zweite Endgerät
den ermittelten Channel Quality Indicator sowie und das jeweils
ermittelte Übertragungsmuster
nur für
eine Auswahl von dem zweiten Endgerät zugänglichen Übertragungsressourcen an die
zweite Basisstation. Dies können
beispielsweise die Übertragungsressourcen
sein, die von dem zweiten Endgerät
als beste Übertragungsressourcen
ermittelt werden.
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4 zeigt
für das
Beispiel-Szenario, wie aufgrund der Verwendung von Übertragungsmustern p1,
p2 nicht verwendete Anteile der betreffenden Übertragungsressourcen res1,
res2 von anderen Endgeräten
genutzt werden können.
Es gilt dabei die Annahme, dass ein beispielsweise drittes Endgerät sich zwar
in einer der beiden durch die erste und die zweite Basisstation
definierten Funkzellen aufhält und
somit Anteile der Übertragungsressourcen
der ersten oder der zweiten Basisstation belegt, dass sich das dritte
Endgerät
aber in der Regel an anderer Stelle befindet als das erste und zweite
Endgerät
und somit eine andere Dämpfung
aufweist als das erste und das zweite Endgerät. Übertragungen zwischen der ersten
oder der zweiten Basisstation und dem dritten Endgerät beeinflussen
somit die Wahrnehmung des von der ersten oder zweiten Basisstation verwendeten Übertragungsmusters
res1, res2 durch ein viertes, sich in einer benachbarten Funkzelle
befindendes Endgerät
nicht.
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In
dem in 4 dargestellten Beispiel werden dem dritten Endgerät, das sich
beispielsweise in der ersten Funkzelle der ersten Basisstation aufhält, der
zweite Zeitschlitz ts2 im ersten Subträger sf1 sowie der dritte Zeitschlitz
ts3 im zweiten Subträger
sf2 der ersten Übertragungsressource
res1 zugewiesen, wobei diese Anteile der ersten Übertragungsressource res1 die
aufgrund des ersten Übertragungsmusters
p1 ungenutzten Anteile der ersten Übertragungsressource res1 darstellen.
Die auf diesen Anteilen der ersten Übertragungsressource res1 zu übertragenden
ersten kurzen Daten sd1 stellen dabei nur eine geringe Datenmenge
dar, beispielsweise kurze Nachrichten, die sich in einem oder zwei
Zeitschlitzen übertragen
lassen.
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Für die in 4 ebenfalls
dargestellten zweiten kurzen Daten sd2 gilt entsprechendes. Sie
werden im dargestellten Beispiel in einem neunten Zeitschlitz ts9
auf dem vierten Subträger
sf4 und in einem zehnten Zeitschlitz ts10 auf dem dritten Subträger sf3 übertragen.
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Die
in den Figuren dargestellten Übertragungsmuster
p1, p2 stellen lediglich zwei mögliche Varianten
dar. Andere Kombinationen, beispielsweise bezogen auf lediglich
einen Subträger
bei mehreren aufeinander folgenden Zeitschlitzen oder auch auf eine
größere Anzahl
von Subträgern
als im dargestellten Beispiel, sind denkbar.