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Die
Erfindung betrifft eine Airbaganordnung, insbesondere für einen
Beifahrerairbag.
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Aus
dem Stand der Technik ist es bekannt, eine Airbagabdeckung mit einer
Soll-Bruchstelle an einem Innenverkleidungsteil, wie zum Beispiel
einer Instru mententafel, zu befestigen. Die Soll-Bruchstelle kann
zum Beispiel rillenförmig
ausgebildet sein. Nach Auslösung
des Airbags wird dieser aufgeblasen, so dass der sich entfaltende
Airbag auf die Rückseite
der Airbagabdeckung auftrifft. Durch die dabei wirkenden Kräfte wird
die Soll-Bruchstelle aufgetrennt, so dass sich die Airbagabdeckung
zur Freigabe einer Austrittsöffnung
für den
Airbag öffnen kann.
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In
DE 42 17 177 A1 wird
eine Airbaganordnung beschrieben, bei der die Deckelteile der Airbagabdeckung
mittels eines gesonderten Antriebs geöffnet werden. Dieser kann als
pneumatischer, hydraulischer oder elektrischer Antrieb ausgebildet
sein oder mittels Federkraft erfolgen.
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Die
Druckschrift
DE 297
21 643 U1 zeigt und beschreibt eine Airbaganordnung, bei
der erst Gas in den Airbag einströmen kann, wenn die Abdeckung vollständig geöffnet ist.
Dabei ist der Gasgenerator so ausgebildet, dass der Gasgenerator
bei Aktivierung selbst die Öffnung
der Abdeckung bewirkt, beispielsweise durch Verschiebung von Gehäuseteilen zueinander.
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Aus
DE 199 60 251 A1 sind
zahlreiche Beispiele für
Airbaganordnungen bekannt, bei denen durch Aufblasen des Luftsacks
eine Verschiebung der Airbagabdeckung erreicht wird. Diese Verschiebungsbewegung
weist eine radiale, senkrecht zum Entfaltungsweg des Airbags verlaufende
Komponente auf.
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In
der Druckschrift
US 5,135,253 werden
Airbaganordnungen beschrieben, deren Abdeckung aus einem oberen
und einem unteren Teil besteht. Die Teile werden bei Aktivierung
des Airbags so geöffnet,
dass das obere Teil nach oben und das untere Teil nach unten in
Richtung des Sitzes des Fahrers bewegt werden. Hierbei wird das
untere Teil der Abdeckung hinter den darunter liegen den Bereich
der Abdeckung bewegt, so dass der Fahrer nicht durch den unteren
Teil der Abdeckung berührt
wird.
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Der
Erfindung liegt dem gegenüber
die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Airbaganordnung und eine
verbesserte Steuerungsvorrichtung für eine Airbaganordnung zu schaffen.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den
Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche
gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Durch
die Erfindung wird eine Airbaganordnung geschaffen, die Mittel zum
Aufblasen eines Airbags, eine Airbagabdeckung, die einen Schusskanal abschließt und mit
einem Innenverkleidungsteil verbunden ist, Mittel zur Beaufschlagung
des Schusskanals mit einem Gasdruck und Steuerungsmittel aufweist.
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Die
Beaufschlagung des Schusskanals mit einem Gasdruck hat den Vorteil,
dass dadurch die Airbagabdeckung zumindest teilweise von dem Innenverkleidungsteil
abgetrennt werden kann, und zwar vorzugsweise bevor der sich entfaltende
Airbag auf die Airbagabdeckung auftrifft. Beispielsweise wird durch
die Beaufschlagung des Schusskanals mit dem Gasdruck die Soll-Bruchstelle
oder Soll-Bruchlinie, mit der die Airbagabdeckung mit dem Innenverkleidungsteil
verbunden ist, aufgebrochen. Alternativ oder zusätzlich kann die Airbaganordnung so
ausgebildet sein, dass durch den Gasdruck in dem Schusskanal die
Airbagabdeckung zumindest ein Stück
weit geöffnet
wird.
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Dies
hat den Vorteil, dass der Gasdruck in dem Airbag reduziert werden
kann, da der Airbag bei seiner Entfaltung auf die bereits von dem
Innenverkleidungsteil zumindest teilweise abgetrennte bzw. geöffnete Airbagabdeckung
trifft. Die Verringerung des Gasdrucks bei der Entfaltung des Airbags
hat für die
Sicherheit der Fahrzeuginsassen bei einem Aufprall Vorteile. Ein
weiterer Vorteil ist, dass das Risiko der Ablösung von Partikeln von der
Airbagabdeckung aufgrund des Auftreffens des sich entfaltenden Airbags
reduziert werden kann.
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Die
Steuerungsmittel sind zur Steuerung der Mittel zum Aufblasen und
der Mittel zur Beaufschlagung des Schusskanals mit einem Gasdruck
ausgebildet. Die Steuerungsmittel geben ein erstes Steuerungssignal
an die Mittel zur Beaufschlagung ab und nachfolgend ein zweites
Steuerungssignal an die Mittel zum Aufblasen, wobei die ersten und
zweiten Steuerungssignale zeitlich versetzt abgegeben werden. Dadurch
wird erreicht, dass bei der Auslösung des
Airbags zunächst
ein Gasdruck in dem Schusskanal aufgebaut wird, um die Airbagabdeckung
von dem Innenverkleidungsteil zumindest teilweise abzutrennen, bevor
der sich entfaltende Airbag auf die Airbagabdeckung auftrifft.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das Zeitintervall zwischen der Beaufschlagung des
Schusskanals mit einem Gasdruck zur zumindest teilweisen Abtrennung
der Airbagabdeckung von dem Innenverkleidungsteil und des Aufblasens des
Airbags höchstens
20 ms lang.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Mittel zum Aufblasen des Airbags und die Mittel
zur Beaufschlagung des Schusskanals mit einem Gasdruck durch einen
Gasgenerator realisiert, der sowohl mit dem Schusskanal als auch
mit dem Airbag verbunden ist. Vorzugsweise ist zwischen dem Gasgenerator
und dem Schusskanal bzw. dem Airbag eine Ventilvorrichtung angeordnet.
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Nach
Auslösung
des Gasgenerators wird in einer ersten Ventilstellung zunächst der
Schusskanal mit dem aus dem Gasgenerator ausströmenden Gas beaufschlagt; danach
wird das Ventil in eine zweite Ventilstellung gebracht, so dass
das Gas in den Airbag einströmt.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung hat die Airbagabdeckung eine Rasterstruktur oder eine
Segmentstruktur. Durch den in dem Schusskanal vor dem Auftreffen
des Airbags auf die Airbagabdeckung aufgebauten Gasdruck wird die
Airbagabdeckung ein Stück
weit unter die Instrumententafel gezogen. Der in den Schusskanal
ragende Teil der Abdeckung wird dann durch den auftreffenden Airbag entlang
einer Raster- oder Segmentlinie gefaltet, so dass die Austrittsöffnung freigegeben
wird.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der Schusskanal in einem Bereich geschwächt ausgebildet,
so dass sich der Schusskanal bei Beaufschlagung mit dem Gasdruck
in dem Bereich verformt, wobei der Bereich mit der Airbagabdeckung mechanisch
verbunden ist.
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Beispielsweise
besteht der Schusskanal aus einem Blech einer bestimmten Wandstärke. In
dem geschwächten
Bereich ist die Wandstärke
reduziert. Beispielsweise beträgt
die Wandstärke
des Blechs 1,5 mm; in dem geschwächten
Bereich beträgt
die Wandstärke
zum Beispiel nur 0,4 mm.
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Bei
Beaufschlagung des Schusskanals mit dem Gasdruck wird der geschwächte Bereich
verformt, da er dem Gasdruck nicht standhält. Aufgrund der mechanischen
Verbindung des Bereichs mit der Airbagabdeckung, wird die Airbagabdeckung
mit einer Kraft beaufschlagt, die zur zumindest teilweisen Abtrennung
der Airbagabdeckung von dem Innenverkleidungsteil und/oder zur zumindest
teilweisen Öffnung
der Airbagabdeckung führt.
Zur mechanischen Kopplung des geschwächten Bereichs und der Airbagabdeckung
dient beispielsweise ein Zugelement, insbesondere ein zwischen dem
geschwächten
Bereich und der Airbagabdeckung befestigtes Band.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der geschwächte
Bereich an einer der Windschutzscheibenwurzel zugewandten Seite
des Schusskanals angeordnet. Durch Verformung des geschwächten Bereichs
des Schusskanals in Richtung auf die Windschutzscheibenwurzel kann
die Airbagabdeckung zumindest ein Stück weit unter die Instrumententafel
gezogen werden. Das Hineinziehen der Airbagabdeckung nach innen,
das heißt
unter die Instrumententafel, führt
zu einer weiteren Reduktion des Verletzungsrisikos.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
ist an oder in dem Schusskanal ein Antriebselement angeordnet, welches
mit der Airbagabdeckung mechanisch verbunden ist. Das Antriebselement
hat einen temperaturinduzierbaren Formänderungseffekt.
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Das
von dem Gasgenerator gelieferte Gas hat eine Temperatur von zum
Beispiel ca. zwischen 1000 und 1800 Kelvin. Wenn bei der Beaufschlagung des
Schusskanals mit dem Gasdruck das heiße Gas von dem Gasgenerator
in den Schusskanal strömt, so
führt dies
zur Auslösung
des Formänderungseffekts,
so dass die Airbagklappe mit einer Antriebskraft beaufschlagt wird,
die zur zumindest teilweisen Abtrennung der Airbagklappe von dem
Innenverkleidungsteil bzw. zur zumindest teilweisen Öffnung der Airbagabdeckung
dient.
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Zur
Realisierung des temperaturinduzierbaren Formänderungseffekts des Antriebselements können verschiedene
geeignete Technologien zum Einsatz kommen. Beispielsweise kann ein
Antriebselement durch Übereinanderschichtung
von Materialien unterschiedlicher thermischer Ausdehnungskoeffizienten
realisiert werden; wenn unterschiedliche metallische Materialien
eingesetzt werden, bezeichnet man eine solche Anordnung als Bimetallstreifen.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung wird der temperaturinduzierbare Formänderungseffekt
durch Einsatz von Materialien mit Formgedächtniseffekt erreicht. Entsprechende
Legierungen werden auch als Shape-Memory-Allogs (SMA) bezeichnet.
Beispiele hierfür
sind die Legierungen NiTi und NiTiPb. Weitere Formgedächtnislegierungen
sind aus "Legierungen
mit Formgedächtnis", Dieter Stöckel, Erhard
Hornbogen, Expert-Verlag, 1988, ISBN 3-8169-0323-1 bekannt. Alternativ
oder zusätzlich können auch
leitfähige
Kunststoffe, wie sie aus dem Gebiet der Polyelectronics bekannt
sind, eingesetzt werden.
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Bei
dem Formgedächtniseffekt
handelt es sich um einen reversiblen Effekt, der als Einwege oder
Zweiwege Effekt ausgeprägt
sein kann. Dieser reversible Effekt beruht darauf, dass so genannte Memory-Legierungen
im martensitischen Zustand eine wesentlich geringere Festigkeit
aufweisen als in der Hochtemperatur-Phase. Durch Erwärmen wird also
die Formänderung
des Stellelements in die Hochtemperaturform bewirkt. Beim Zweiwege-Effekt "erinnert" sich das Material
sowohl an die Hochtemperatur- als auch an eine Niedrigtemperaturform.
Als Spezialfall des Zweiwege-Effekts können auch Materialien, die
einen All-Round-Effekt
aufweisen, eingesetzt werden.
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Es
ist ferner eine Steuerungsvorrichtung für eine Airbaganordnung vorgesehen.
Die Steuerungsvorrichtung empfängt
ein Sensorsignal von zum Beispiel einem Beschleunigungssensor. Die
Steuerungsvorrichtung überprüft das Sensorsignal
dahingehend, ob eine Auslösebedingung
zur Auslösung des
Airbags erfüllt
wird.
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Wenn
beispielsweise das Sensorsignal einen Wert angibt, der oberhalb
eines Schwellwerts liegt, so ist die Auslösebedingung erfüllt, und
die Steuerungsvorrichtung gibt ein Steuersignal zur Beaufschlagung
des Schusskanals mit einem Gasdruck und zum Aufblasen des Airbags
ab. Beispielsweise wird durch ein Steuersignal der Gasgenerator
ausgelöst.
Daraufhin strömt
das Gas von dem Gasgenerator in den Schusskanal, um in dem Schusskanal
einen Druck aufzubauen, der zur zumindest teilweisen Abtrennung
der Airbagabdeckung von dem Innenverkleidungsteil führt. Nach
einem kurzen Zeitintervall, welches zum Beispiel kürzer als
20 ms ist, gibt die Steuerung ein weiteres Steuerungssignal ab, um eine
Ventilstellung zu verändern,
so dass das Gas von den Gasgenerator nicht mehr in den Schusskanal,
sondern in den Airbag strömt.
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Im
weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Airbaganordnung,
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2 ein
Flussdiagramm einer Arbeitsweise der Steuerungsvorrichtung,
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3 eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
der Airbaganordnung,
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4 die
Airbaganordnung der 3 nach einem Austritt des sich
enffaltenden Airbags,
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5 eine
Draufsicht auf eine Airbagabdeckung mit einer Segment- oder Rasterstruktur,
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6 eine
Seitenansicht der Airbagabdeckung der 5.
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Die 1 zeigt
eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Airbaganordnung.
Die Airbaganordnung hat eine Airbagabdeckung 100, die mit
einem Innenverkleidungsteil 102 verbunden ist. Bei dem
Innenverkleidungsteil 102 handelt es sich beispielsweise
um eine Instrumententafel.
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Die
Airbagabdeckung 100 verschließt eine Austrittsöffnung aus
einem Schußkanal
für einen
Airbag 104 der Airbaganordnung. Die Airbaganordnung 100 ist
beispielsweise über
ein oder mehrere Soll-Bruchstellen 106 mit dem Innenverkleidungsteil 102 verbunden.
Die Soll-Bruchstellen 106 können beispielsweise als Soll-Bruchlinien
ausgebildet sein. Zur Realisierung der Soll-Bruchlinien wird beispielsweise
eine Rille entlang der Begrenzung der Airbagabdeckung 100 von
unten in das Trägermaterial
des Innenverkleidungsteils 102 und/oder der Airbagabdeckung 100 geschnitten.
Dies kann beispielsweise mechanisch, mit Hilfe eines Ultraschallmessers
oder durch einen Laserstrahl erfolgen.
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Die
Airbaganordnung hat ferner ein Airbagmodul 108 zur Ausbildung
des Schusskanals für
die Entfaltung und den Austritt des Airbags 104 aus der im
Normalbetrieb von der Airbagabdeckung 100 abgedeckten Austrittsöffnung.
Im Normalbetrieb befindet sich der Airbag 104 in dem Airbagmodul 108 in zusammengefaltetem
Zustand.
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An
dem Airbagmodul 108 ist ein Gasgenerator 110 angeordnet.
Der Gasgenerator 110 ist über eine Gasleitung 112 mit
dem Airbagmodul 108 verbunden, so dass das von dem Gasgenerator 110 erzeugte
Gas in den Schusskanal einströmen
kann. Ferner ist der Gasgenerator 110 über eine Gasleitung 114 mit
dem Airbag 104 verbunden, so dass der Gasgenerator 110 den
Airbag 104 aufblasen kann. Alternativ können auch zwei Gasgeneratoren
vorgesehen sein, wobei einer der Gasgeneratoren mit dem Schusskanal
und der andere Gasgenerator mit dem Airbag verbunden ist.
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Eine
Steuerung 116 der Airbaganordnung ist mit einem Sensor 118 verbunden.
Bei dem Sensor 118 handelt es sich beispielsweise um einen
Beschleunigungssensor. Der Sensor 118 liefert fortlaufend
ein Beschleunigungssignal an die Steuerung 116. Wenn das
Beschleunigungssignal einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet,
so gibt die Steuerung 116 einen Auslöseimpuls an den Gasgenerator 110 ab,
um den Airbag 104 auszulösen.
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Nach
Empfang des Auslösesignals
wird eine pyrotechnische Ladung des Gasgenerators 110 gezündet, so
dass das von dem Gasgenerator 110 erzeugte Gas über die
Gasleitung 112 in den Schusskanal und über die Gasleitung 114 in
den Airbag 104 einströmt.
Durch die Beaufschlagung des Schusskanals mit dem Gasdruck werden
zumindest einige der Soll-Bruchstellen 106 aufgetrennt
und/oder die Airbagabdeckung 100 zumindest ein Stück weit
geöffnet. Dies
hat den Vorteil, dass die Abtrennung der Airbagabdeckung 100 von
dem Innenverkleidungsteil 102 bzw. die Öffnung der Airbagabdeckung 100 nicht oder
nicht allein aufgrund des Aufpralls des sich entfaltenden Airbags 104 auf
die Airbagabdeckung 100 bewirkt wird.
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Dementsprechend
kann ein geringerer Gasdruck für
die Entfaltung des Airbags 104 gewählt werden. Dies reduziert
die Anforderungen an die mechanische Beschaffenheit des Airbagmoduls 108 und
der Airbagabdeckung 100, insbesondere was das Risiko der
Ablösung
von Partikeln bei dem Aufprall des sich entfaltenden Airbags 104 auf
die Rückseite
der Airbagabdeckung 100 betrifft. Darüber hinaus führt die Entfaltung
des Airbags 104 in den Fahrzeuginnenraum hinein mit einem
geringeren Druck auch zu einem geringeren Verletzungsrisiko für die Fahrzeuginsassen.
Schließlich
kann aufgrund des geringeren Gasdrucks, der in dem Airbag 104 für dessen
Entfaltung aufgebaut werden muss, auch ein kleinerer Gasgenerator 110 gewählt werden.
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Der
Gasgenerator 110 kann so ausgebildet sein, dass das von
ihm erzeugte Gas zumindest anfänglich
durch beide Gasleitungen 112 und 114 strömt. Ferner
kann eine Ventilvorrichtung (in der Figur nicht dargestellt) vorhanden
sein, die von der Steuerung 116 gesteuert werden kann.
Bei der Auslösung
des Gasgenerators 110 ist die Ventilvorrichtung so eingestellt,
dass das erzeugte Gas zunächst nur
durch die Gasleitung 112 in den Schusskanal einströmt, nicht
aber in den Airbag 104.
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Nach
einem kurzen Zeitintervall von zum Beispiel höchstens 20 ms, gibt die Steuerung 116 ein weiteres
Steuerungssignal an die Ventilvorrichtung ab, um diese so einzustellen,
dass das erzeugte Gas nicht mehr über die Gasleitung 112 in
den Schusskanal, sondern über
die Gasleitung 114 in den Airbag 104 einströmt. Dies
hat den Vorteil, dass zunächst kurzfristig
ein Gasdruck in dem Schusskanal aufgebaut wird, so dass die Airbagabdeckung 100 zumindest
teil weise von dem Innenverkleidungsteil 102 abgetrennt
wird. Erst nachdem der Schusskanal mit dem Gasdruck beaufschlagt
worden ist, bzw. nachdem die Airbagabdeckung 100 zumindest
teilweise von dem Innenverkleidungsteil 102 abgetrennt
ist bzw. zumindest teilweise geöffnet
ist, strömt
Gas aus dem Gasgenerator 110 über die Gasleitung 114 in den
Airbag 104, um diesen zu entfalten.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
ist in dem Schusskanal, das heißt
an oder in einer Wandung des Airbagmoduls 108, ein Antriebselement 120 angeordnet.
Bei dem Antriebselement 120 kann es sich zum Beispiel um
einen Bimetallstreifen oder um ein Formgedächtniselement handeln. Das
Antriebselement 120 ist mit der Airbagabdeckung 100 mechanisch
mit einem Band 122 verbunden.
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Nach
der Auslösung
des Gasgenerators 110 strömt heißes Gas über die Gasleitung 112 in
den Schusskanal ein. Das Gas hat typischerweise eine Temperatur
von ca. zwischen 1000 und 1800 Kelvin. Aufgrund der Erwärmung des
Antriebselements 120 durch das Gas wird dessen Formänderungseffekt ausgelöst, so dass
das Antriebselement 120 über das Band 122 eine
Zugkraft auf die Airbagabdeckung 100 ausübt, welche
zumindest einige der Soll-Bruchstellen 106 aufbricht und/oder
die Airbagabdeckung 100 zumindest ein Stück weit öffnet.
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Die 2 zeigt
ein entsprechendes Flussdiagramm. In dem Schritt 200 empfängt die
Steuerung der Airbaganordnung ein Sensorsignal, zum Beispiel von
einem Beschleunigungssensor, der die aktuellen Beschleunigungswerte
des Kraftfahrzeugs misst. In dem Schritt 202 überprüft die Steuerung,
ob eine Auslösebedingung
zur Auslösung
des Airbags von den aktuellen Fahrparametern des Kraftfahrzeugs
erfüllt
wird.
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Wenn
dies der Fall ist, so wird in dem Schritt 204 von der Steuerung
ein Steuersignal ausgegeben, um den Schusskanal mit einem Gasdruck
zu beaufschla gen, so dass die Airbagabdeckung zumindest teilweise
von dem Innenverkleidungsteil getrennt wird und/oder die Airbagabdeckung
zumindest teilweise geöffnet
wird. Ferner wird in dem Schritt 206 ein Steuersignal abgegeben,
um den Airbag aufzublasen. Die Schritte 204 und 206 können dabei
im wesentlichen gleichzeitig, zeitlich überlappend oder nacheinander
ausgeführt
werden.
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Die 3 zeigt
eine weitere Ausführungsform
der Airbaganordnung. Elemente der 3, die Elementen
der Ausführungsform
der 1 entsprechen, sind mit denselben Bezugszeichen
gekennzeichnet.
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Die
Airbagabdeckung 100 ist in einem Träger 124 des Innenverkleidungsteils
ausgebildet. Hierzu sind in die Träger 124 Schwächungsrillen 106 geschnitten.
Auf den Träger 124 ist
eine Dekorfolie 126 angeordnet.
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Das
Band 122 ist an seinem einen Ende als Gewebeeinleger der
Airbagabdeckung 100 ausgebildet. An seinem anderen Ende
ist das Band 122 mit einem geschwächten Bereich 128 des
Airbagmoduls 108 verbunden. Die Wandung des Airbagmoduls 108 besteht
beispielsweise aus einem gezogenen Blech einer Wandstärke von
beispielsweise ca. 1,5 mm. In dem geschwächten Bereich 128 ist
die Wandstärke reduziert.
Beispielsweise beträgt
die Wandstärke
in dem geschwächten
Bereich 128 ca. 0,4 mm.
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Vorzugsweise
ist der geschwächte
Bereich 128 an einer der Windschutzscheibenwurzel 130 einer
Windschutzscheibe 132 des Kraftfahrzeugs angeordneten Seite
des Airbagmoduls 108 angeordnet.
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Nach
Abgabe des Auslösesignals
von der Steuerung der Airbaganordnung wird zunächst ein Gasdruck in dem von
dem Airbagmodul 108 gebildeten Schusskanal aufgebaut, so
dass sich der geschwächte
Bereich 128 verformt. Durch die Verformung des geschwächten Bereichs 128 wird über das Band 122 eine
Kraft auf die Airbagabdeckung 100 ausgeübt, welche zum Aufreißen der
Schwächungsrillen 106 führt.
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Ferner
kann die Airbagabdeckung 100 aufgrund der Zugkraft zumindest
ein Stück
weit unter den Träger 124 gezogen
werden, so dass die Austrittsöffnung
zumindest teilweise bereits freigegeben ist, wenn sich der Airbag 104 entfaltet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist ein Fangband an der Unterseite der Instrumententafel an der
Airbagabdeckung befestigt. Das Fangband wird durch einen z.B. gefrästen Schlitz
in das Innere des Airbagmoduls geführt und mit dem Luftsack, nachdem
es über
eine Umlenkrolle geführt
wurde, vernäht.
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Bei
der Zündung
des Airbags wird durch den Impuls die Airbagabdeckung geöffnet. Die
Airbagabdeckung verschwindet jedoch angesteuert durch die Umlenkung
und durch den sich entfaltenden Luftsack in das innere der 1-Tafel,
je weiter der Luftsack aus der 1-Tafel austritt, desto mehr wird
die Airbagabdeckung über
die Umlenkung ins innere der 1-Tafel gezogen.
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Bei
dieser Ausführungsform
wird also die Airbagabdeckung durch den in dem Schusskanal aufgebauten
Gasdruck zumindest teilweise gelöst und/oder
auch teilweise geöffnet.
Die weitere Öffnung
der Airbagabdeckung erfolgt dann durch den sich entfaltenden Airbag,
indem das Fangband über die
Umlenkrolle die Airbagabdeckung unter die Instrumentafel zieht.
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Die 4 zeigt
die Airbaganordnung der 3 beim Austritt des sich entfaltenden
Airbags 104 aus der Austrittsöffnung.
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Wie
in der 4 dargestellt, hat sich der geschwächte Bereich 128 in
Richtung auf die Windschutzscheibenwurzel 130 verformt,
so dass die Schwächungsrillen 106 aufgerissen
sind, und die Airbagabdeckung 100 ein Stück unter
den Träger 124 gezogen
worden ist. Der sich entfaltende Airbag kann also mit relativ geringem
mechanischen Widerstand durch die Austrittsöffnung hindurchtreten, um sich
in den Fahrzeuginnenraum hinein zu entfalten.
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Beispielsweise
wird bei der weiteren Entfaltung des Airbags 104 derjenige
Teil der Airbagabdeckung 100, der nicht unter den Träger 124 gezogen worden
ist, von dem sich entfaltenden Airbag 104 in Richtung auf
die Windschutzscheibe 132 oder die Windschutzscheibenwurzel 130 verformt
oder gefaltet. Durch diese Verformung der Airbagabdeckung 100 wird
die Austrittsöffnung
für den
Airbag 104 vollständig
freigegeben.
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Die 5 zeigt
eine Draufsicht auf eine Ausführungsform
der Airbagabdeckung 100, die segmentförmig ausgebildet ist. In dem
hier betrachteten Ausführungsbeispiel
hat die Airbagabdeckung 100 Segmente 134, 136, 138, 140,
... Die einzelnen Segmente sind voneinander durch Vertiefungen in
der Airbagabdeckung getrennt, wie in der 6 dargestellt,
die einen Querschnitt durch die Airbagabdeckung 100 zeigt.
Bei Auslösung
des Airbags wird die Airbagabdeckung 100 von dem Band 122 ein
Stück weit
unter den Träger 124 gezogen,
wie in der 4 dargestellt.
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Beispielsweise
werden die Segmente 134 und 136 unter den Träger 124 gezogen,
während
die Segmente 138, 140, ... in die Austrittsöffnung des
Airbags hineinragen, wie in der 4 gezeigt.
Sobald der sich entfaltende Airbag 104 auf die in die Austrittsöffnung hineinragenden
Segmente 138 und 140 der Airbagabdeckung 100 trifft,
werden diese in Pfeilrichtung 142 in Richtung auf die Windschutzscheibe 132 geschwenkt,
so dass die Austrittsöffnung
vollständig freigegeben
wird.
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An
Stelle einer Segmentstruktur kann die Airbagabdeckung 100 auch
eine geeignete Rasterstruktur haben.
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Es
wird eine Steuerungsvorrichtung für eine Airbaganordnung angegeben
mit Mitteln zur Erkennung der Erfüllung einer Auslösebedingung,
Mitteln zur Ansteuerung von Gasgeneratormitteln 110 zur Beaufschlagung
eines Schusska nals mit einem Gasdruck und Mitteln zur Ansteuerung
der Gasgeneratormittel zum Aufblasen des Airbags 104. Hierbei
erfolgt die Abgabe eines ersten Steuerungssignals zur Beaufschlagung
des Schusskanals mit dem Gasdruck und die Abgabe eines zweiten Steuerungssignals
zum Aufblasen des Airbags zeitlich versetzt.
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- 100
- Airbagabdeckung
- 102
- Innenverkleidungsteil
- 104
- Airbag
- 106
- Soll-Bruchstelle,
Schwächungsrille
- 108
- Airbagmodul
- 110
- Gasgenerator
- 112
- Gasleitung
- 114
- Gasleitung
- 116
- Steuerung
- 118
- Sensor
- 120
- Antriebselement
- 122
- Band
- 124
- Träger
- 126
- Folie
- 128
- geschwächter Bereich
- 130
- Windschutzscheibenwurzel
- 132
- Windschutzscheibe
- 134
- Segment
- 136
- Segment
- 138
- Segment
- 140
- Segment
- 142
- Pfeilrichtung