-
Lasermarkierbare
flammgeschützte
Formmassen und daraus erhältliche
lasermarkierbare und lasermarkierte Produkte Sowie Verfahren zur
Lasermarkierung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Formmassen basierend auf technischen
Thermoplasten, die sowohl halogenfrei flammgeschützt als auch lasermarkierbar
sind. Weiterhin betrifft die Erfindung Formteile, die aus solchen
Formmassen hergestellt werdenSowie Verfahren zur Lasermarkierung
von thermiplastischen Formteilen.
-
Thermoplaste
werden seit langem als Werkstoffe eingesetzt. Neben ihren mechanischen,
thermischen, elektrischen und chemischen Eigenschaften gewinnen
zunehmend Funktionalitäten
wie die Markierbarkeit mit Laserlicht an Bedeutung. Beispielhaft
sollen Anwendungen im Haushaltswarenbereich, bei Tastaturen und
im Elektronikbereich genannt werden. Hier ist für die Anwendung ein hoher Kontrast
zwischen der laserbeschriebenen Markierung und der Polymermatrix
als Hintergrund gefordert.
-
Weiterhin
besteht ein zunehmendes Marktinteresse für halogenfrei flammgeschützte Thermoplaste. Hier
sind wesentliche Anforderungen an das Flammschutzmittel eine möglichst
geringe Eigenfarbe, ausreichende Temperaturstabilität für die Einarbeitung
in das Polymer, sowie dessen flammhemmende Wirksamkeit in verstärktem und
unverstärktem
Polymer im Brandtest gemäß UL-94.
-
Herkömmlich halogenhaltig
flammgeschützte
Polymere enthalten in der Regel als Synergisten Antimon-haltige
Verbindungen, meist Antimontrioxid. Bei solchen Formmassen ist intrinsisch
eine hinreichende Laserbeschriftbarkeit gegeben.
-
Halogenfrei
flammgeschützte
Thermoplaste weisen in der Regel antimonfreie Formulierungen auf.
Lasermarkierbare, Antimontrioxid-haltige Polymerzusammensetzungen,
die halogenfreie Flammschutzmittel enthalten können, sind jedoch aus der EP-
1 196 488 B1 bekannt.
-
Halogenfrei
flammgeschützte
Polyester-Zusammensetzungen, die organische Kupfersalze als lasermarkierbare
Agenzien enthalten, beschreibt die US 2002/0016394 A1.
-
Die
US 2002/0052438 A1 offenbart halogenfrei flammgeschützte Polymer-Zusammensetzungen,
die Eisenoxid und reduziertes Titandioxid als lasermarkierbare Agenzien
enthalten.
-
Halogenfrei
flammgeschützte
Polymerformulierungen mit Borphosphat, Zinkoxid, Zinkstannat, Zinkhydroxystannat,
Zinn-(II)-oxalat oder deren Mischungen als lasermarkierbare Agenzien
sind aus der WO 99/55773 A1 bekannt.
-
Die
DE 41 36 994 A1 offenbart
thermoplastische Formmassen mit Kupfer(II)hydroxidphosphat als lasermarkierbarer
Komponente. Die Formmassen können
auch halogenfreie Flammschutzmittel enthalten.
-
Die
Formmassen des Standes der Technik konnten bislang jedoch nicht
mit hinreichendem Kontrast laserbeschriftet werden.
-
Ausgehend
von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
daher die Aufgabe zugrunde, halogenfrei flammgeschützte Formmassen
basierend auf technischen Thermoplasten bereitzustellen, die mittels üblicher
Laser mit hinreichendem Kontrast laserbeschriftet werden können.
-
Überraschend
wurden geeignete Formmassen gefunden, die halogenfreie Flammschutzmittel
und gewisse Metallsalze enthalten und bei denen die Metallsalze
bei lokaler Bestrahlung mit Laserlicht durch die eingebrachte Energie
ihre Farbe ändern
oder bei denen die eingebrachte Energie zu einer Farbänderung
in der Formmasse führt.
-
Ebenfalls
wurden geeignete Formmassen gefunden, indem halogenfreie Flammschutzmittel
mit geringen Mengen an Antimontrioxid kombiniert werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft daher lasermarkierbare halogenfrei
flammgeschützte
Formmassen enthaltend
- A) mindestens einen Thermoplasten
und
- B1) mindestens eine partikuläre
lichtsensitive anorganische salzartige Verbindung, die unter dem
Einfluß von
Laserlicht ihre Farbe ändert
oder zu einer Farbänderung
der Polymermatrix führt,
und die mindestens zwei Kationen enthält, von denen mindestens eines
ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus Ti, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn,
Y, Zr, Nb, Mo, Ag, Sn, Sb, La, Pr, Ta, W und Ce und deren Anionen
die allgemeine Formel AaOo(OH)y Z- aufweisen, worin
A
= drei- oder fünfwertiger
Phosphor, vierwertiges Molybdän
oder sechswertiges Wolfram bedeuten,
a, o und z unabhängig voneinander
ganze Zahlen mit Werten von 1-20 bedeuten, und
y eine ganze
Zahl mit Werten zwischen 0 und 10 ist oder deren Anionen Kohlensäure-Anionen
sind, und
- C) mindestens eine halogenfreie Verbindung, die das Entflamm-
und Brandverhalten der Formmasse positiv beeinflusst, und
- D) gegebenenfalls weitere übliche
Additive.
-
Erfindungsgemäß enthält die Formmasse
als Polymerkomponente (A) einen oder mehrere Thermoplaste. Bevorzugt
ist mindestens eine der Polymerkomponenten ein teilkristalliner
oder flüssigkristalliner
Thermoplast.
-
Erfindungsgemäß werden
als laserbeschriftbarmachende Komponente B1) lichtsensitive anorganische
salzartige Verbindungen oder deren Mischungen eingesetzt, die beim
Einmischen in die Komponente (A) ohne Bestrahlung die Farbe der
Formmasse nicht, kaum oder in einer gewünschten Weise ändern, bzw.
bei Bestrahlung der Formmasse an den bestrahlten Stellen deren Helligkeit
und ggf. auch deren Farbe ändern.
-
Erfindungsgemäß werden
als flammhemmende Komponente (C) phosphorhaltige Verbindungen (C1), stickstoffhaltige
Verbindungen (C2), hydroxylgruppenhaltige Verbindungen (C3) sowie
anorganische synthetische Verbindungen oder mineralische Produkte
(C4) oder geeignete Mischungen hieraus eingesetzt, die das Brandverhalten
positiv beeinflussen.
-
Laserbeschriftbare
flammgehemmte Formmassen im Sinne dieser Anmeldung zeichnen sich
dadurch aus, daß bei
Einstrahlung von intensivem Licht, bevorzugt aus einer üblichen
Laserlichtquelle an der belichteten Stelle eine Farbänderung
im Vergleich zur nicht belichteten Matrix auftritt. Dieser Farbunterschied
kann als lokal unterschiedliche Leuchtdichte, als lokal unterschiedliche
Farbwerte z.B. im CIELab-System
oder als lokal unterschiedliche Farbwerte im RGB System erfaßt werden.
Diese Effekte können
bei unterschiedlichen Lichtquellen auftreten.
-
Laserbeschriftbare
flammgehemmte Formmassen im Sinne dieser Anmeldung zeichnen sich
dadurch aus, dass sie im vertikalen Brandtest gemäß UL94 die
Klasse V-2, V-1 oder V-0 erreichen.
-
Typischerweise
enthält
die erfindungsgemäße Formmasse
20 bis 99,95 Gew.-% an thermoplastischer Polymerkomponente (A).
-
Nicht
nur Polymere mit linearen Kettenmolekülen, auch verzweigte oder leicht
vernetzte Polymere können
in der Matrix eingesetzt werden. Die Polymerisationsgrade der erfindungsgemäß einsetzbaren
Thermoplasten sind nicht besonders eingeschränkt und liegen in der gleichen
Größenordnung
wie die vergleichbarer nicht-lichtbeschriftbarer Formmassen.
-
Beispiele
für bevorzugt
einsetzbare Thermoplaste in (A) sind Polyacetale (A1), Polyester
inklusive Polycarbonate (A2), Polyamide (A3), Polyarylenether und
Polyarylensulfide (A4), Polyethersulfone und Polysulfone (A5), Polyaryletherketone
(A6), Polyolefine (A7), flüssig-kristalline
Polymere (A8) sowie gegebenenfalls weitere thermoplastische Polymere
als Blendpartner (AX).
-
Polyacetale
(A1) im Sinne dieser Beschreibung sind Polymere, die als Hauptwiederholheit
Oxymethylen-Gruppen (CH2O-) aufweisen. Sie
umfassen hierbei Polyoxymethylen-Homopolymere, -Copolymere, -Terpolymere
und -Blockcopolymere.
-
Polyester
(A2) im Sinne dieser Beschreibung sind thermoplastische Polymere
mit sich wiederholenden Estergruppen in der Hauptkette. Beispiele
sind Polykondensationsprodukte der Naphthalindicarbonsäuren, Terephthalsäure, Isophthalsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Dodecandisäure, Cyclohexandicarbonsäuren, Mischungen
dieser Carbonsäuren
und esterbildenden Derivate mit zweiwertigen Alkoholen wie Ethylenglykol,
1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol,
1,4-Butendiol und 1,6-Hexandiol, 1,4-Hexandiol, 1,4-Cyclohexandiol,
1,4-Di-(hydroxymethyl)cyclohexan,
Bisphenol A, Neopentylglykol, Oligo- oder Polyethylenglykolen, Oligo-
oder Polypropylenglykolen, Oligo- oder Poly(tetramethylen)glykolen,
Mischungen dieser Diole sowie esterbildenden Derivate derselben
sowie mit weiteren möglichen
AA-, BB- und AB-Comonomeren. Unter Polyestern im Sinne dieser Erfindung
sollen auch Polycarbonate verstanden werden, die durch Polymerisation
von aromatischen Dihydroxyverbindungen, insbesondere Bis-(4-hydroxyphenyl)2,2-propan
(Bisphenol A) oder dessen Derivaten, z. B. mit Phosgen erhältlich sind.
Entsprechende Produkte sind an sich bekannt und in der Literatur
beschrieben sowie größtenteils
auch im Handel erhältlich.
-
Besonders
bevorzugte Matrixkomponenten (A) sind Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, und
Polyether-esterblockcopolymere.
-
Polyamide
(A3) im Sinne dieser Beschreibung sind thermoplastische Polymere
mit sich wiederholenden Säureamidgruppen
in der Hauptkette. Sie umfassen sowohl Homopolymere des Amincarbonsäuretyps
als auch des Diamin-Dicarbonsäuretyps
als auch Copolymere mit weiteren möglichen AA-, BB- und AB-Comonomeren.
Die verwendbaren Polyamide sind bekannt und zum Beispiel in der
Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, Vol. 11, S. 315
bis 489, John Wiley & Sons,
Inc. 1988 beschrieben.
-
Beispiele
für Polyamide
(A3) sind Polyhexamethylenadipinsäureamid, Polyhexamethylenazelainsäureamid,
Polyhexamethylensebacinsäureamid,
Polyhexamethylendodekandisäureamid,
Poly-11-aminoundekansäureamid
und Bis(p-amino-cyclohexyl)-methandodekansäurediamid oder die durch Ringöffnung von
Lactamen, z.B. Polycaprolactam oder Polylaurinlactam erhaltenen
Produkte. Auch Polyamide auf der Basis von Terephthal- oder Isophthalsäure als
Säurekomponente
und/oder Trimethylhexamethylendiamin oder Bis-(p-aminocyclohexyl)-propan
als Diaminkomponente sowie Polyamidgrundharze, die durch Copolymerisation
zweier oder mehrerer der vorgenannten Polymeren oder deren Komponenten
hergestellt worden sind, sind geeignet. Als Beispiel hierfür sei ein
Copolykondensat aus Terephthalsäure,
Isophthalsäure,
Hexamethylendiamin und Caprolactam genannt.
-
Polyarylensulfide
(A4) im Sinne dieser Beschreibung sind thermoplastische Polymere
mit sich wiederholenden Schwefelgruppen in der weitgehend aromatischen
Hauptkette. Sie umfassen sowohl Homopolymere als auch Copolymere.
-
Flüssig-kristalline
Polymere (A8) im Sinne dieser Beschreibung sind insbesondere auf
p-Hydroxybenzoesäure
und/oder 6-Hydroxy-2-naphthoesäure
basierende flüssigkristalline
Copolyester und Copolyesteramide. Ganz besonders vorteilhaft als
flüssigkristalline
Kunststoffe einzusetzen sind im allgemeinen vollaromatische Polyester,
die anisotrope Schmelzen bilden und mittlere Molekulargewichte (Mw=Gewichtsmittel)
von 2.000 bis 200.000, bevorzugt von 3.500 bis 50.000 und insbesondere
von 4.000 bis 30.000 g/mol aufweisen. Besonders geeignete flüssigkristalline
Polymere sind zum Beispiel in Saechtling, Kunststoff-Taschenbuch, Hanser-Verlag,
27. Ausgabe, auf den Seiten 517 bis 521 beschrieben.
-
Thermoplastische
Polymere als Blendpartner (AX) im Sinne dieser Beschreibung können beliebige weitere
teilkristalline, flüssigkristalline
und amorphe Polymere sein.
-
Lichtsensitive
anorganische salzartige Verbindungen B1) im Sinne dieser Beschreibung
sind Verbindungen, die unter dem Einfluß einer Laserlichtquelle an
der belichteten Stelle ihre Farbe ändern bzw. zu einer Farbänderung
im Kunststoff führen
und die mindestens zwei Kationen enthalten, von denen mindestens
eines ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus Ti, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn,
Y, Zr, Nb, Mo, Ag, Sn, Sb, La, Pr, Ta, W, Ce.
-
Die
Verbindungen (B1) können
klassische Salze mit definierter Stöchiometrie sein, es kann sich
aber auch um nicht stöchiometrisch
zusammengesetzte Verbindungen handeln.
-
Bei
einem gegebenem System von Anionen ist das Auftreten einer Ionenaustauscherfunktionalität ein möglicher
Nachweis, daß sich
solch komplexe Strukturen unter Einbindung mehrerer unterschiedlicher
Kationen ausbilden.
-
In
einer möglichen
Ausführungsform
der Erfindung wird ein Mischsalz mit mindestens zwei verschiedenen
Kationen eingesetzt. Elemente, deren Kationen die oben genannten
ergänzen
können,
sind solche der 3.-6. Periode der II. und III. Hauptgruppe, 5.-6.
Periode der IV. Hauptgruppe sowie der 4.-5. Periode der III.-VIII. Nebengruppe
des Periodensystems und der Lanthaniden, sowie Kationen von Elementen
aus der 2.-5. Periode der I. Hauptgruppe des Periodensystems.
-
In
einer weiteren möglichen
Ausführungsform
der Erfindung wird ein Gemisch an Salzen eingesetzt, das beim Erwärmen zu
wenigstens einer Verbindung mit zwei Kationen umsetzbar ist.
-
Die
Anionen der Komponente B1) der erfindungsgemäßen Zusammensetzung weisen
die allgemeine Formel AaOo(OH)y Z- auf, worin
A
= drei- oder fünfwertiger
Phosphor, vierwertiges Molybdän
oder sechswertiges Wolfram bedeuten,
a, o und z unabhängig voneinander
ganze Zahlen mit Werten von 1-20 bedeuten,
und
y eine
ganze Zahl mit Werten zwischen 0 und 10 ist, oder die Formel für Anionen
der Kohlensäure
steht.
-
Bevorzugte
Komponenten B1) weisen als Anionen phosphorhaltige Oxoanionen (A
= drei- oder fünfwertiger
Phosphor) auf.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
weist die Komponente B1) Anionen der Phosphor(V)- und/oder Phosphor(III)-säure und/oder
deren Kondensationsprodukte auf und enthält als Kationen Mischungen
der Kationen Cu, Sn, Fe, oder Sb. Weiterhin können gegebenenfalls Hydroxidionen
und Wasser enthalten sein.
-
Bevorzugt
sind solche Kombinationen, bei denen die unbelichtete Verbindung
B1) im Bereich der verwendeten Lichtwellenlänge absorbiert.
-
Bevorzugt
sind weiterhin solche Kombinationen, bei denen durch Variation der
Teilchengröße und Zusammensetzung über das
unterschiedliche Streu- und Absorptionsverhalten die Eigenfarbe
der unbelichteten Verbindung B1) eingestellt werden kann.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
auch lichtsensitive Oxide B2a) und/oder lichtsensibilisierende Oxide
(B2b) enthalten. Lichtsensitive Oxide im Sinne dieser Anmeldung
sind anorganische partikuläre
Oxide, die unter dem Einfluß der
Lichtstrahlung ihre Farbe ändern.
Lichtsensibilisierende Oxide im Sinne dieser Anmeldung sind anorganische,
partikuläre
Oxide, die unter dem Einfluß der
Lichtstrahlung die Bildung farbgebender Verbindungen in der umgebenden
Polymermatrix fördern.
Die Farbänderung
in Rezepturen mit Oxiden B2) kann sowohl eine Änderung der Eigenfarbe dieser
Oxide sein oder aber ein katalytischer Beitrag, daß entsprechend
absorbierende Verbindungen in ihrer räumlichen Nachbarschaft gebildet
werden.
-
Unter
dem Begriff Oxide sind im Rahmen dieser Anmeldung auch Verbindungen
zu verstehen, bei denen ein Teil der Sauerstoffatome in der Form
von Hydroxylgruppen vorliegt. Auch in diesem Falle kann es sich um
stöchiometrisch
und um nichtstöchiometrisch
zusammengesetzte Verbindungen handeln.
-
Geeignete
anorganische Oxide der Komponente B2) können auf Elementen der 3.-6.
Periode der III. und IV. Hauptgruppe, der 5.-6. Periode der V. Hauptgruppe
sowie der 4.-5. Periode der III.-VIII. Nebengruppe des Periodensystems
und der Lanthaniden basieren.
-
Beispiele
solcher Oxide B2) sind Al2O3,
SiO2, silikatische sowie alumosilikatische
Mineralien, silikatische Gläser,
TiO2, ZnO, ZrO2,
SnO2, Sb2O3, Sb2O5,
Bi2O3 sowie ggf.
Mischoxide mit weiteren dotierenden Elementen. Besonders bevorzugt
ist Sb2O3 und TiO2 in Anatas- und Rutilform.
-
Neben
der chemischen Zusammensetzung haben auch physikalische Parameter
wie die Teilchengröße der Komponenten
B1) und B2) einen maßgeblichen
Einfluß auf
die Güte
der Laserbeschriftbarkeit. Wirkt das Additiv durch sein Streuverhalten
als Weisspigment werden die Helligkeitswerte erhöht. Weiterhin ist die mittlere
Teilchengröße ein Maß für die maximale
Teilchen-Matrix-Grenzfläche,
die bei guter Dispergierung zu erzielen ist und beeinflußt hierdurch
auch die Lichtempfindlichkeit der Formmasse.
-
Als
geeignet erweisen sich Komponenten B1) und B2) mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von weniger als 10 μm. Bevorzugt weisen Komponenten
B1) und B2) einen mittleren Teilchendurchmesser unter 5 μm auf.
-
Quantitative
Angaben zur Teilchengröße beziehen
sich in dieser Anmeldung durchgehend auf die mittlere Teilchengröße (d50) und auf die Teilchengröße der Primärteilchen.
Der Teilchendurchmesser wird für
die Zwecke dieser Erfindung bestimmt durch übliche Methoden wie Lichtstreuung
(ggf. mit polarisiertem Licht), Mikroskopie bzw. Elektronenmikroskopie,
zählende
Flussmessungen an dünnen
Spalten, Sedimentationsverfahren oder weiteren kommerziell erhältlichen
Verfahren.
-
In
einer Ausprägung
der Erfindung weist die unbelichtete Komponente B1) eine beliebige
Eigenfarbe und die belichtete Komponente B1) einen möglichst
deutlichen farblichen Unterschied dazu auf. Wenn hier von einem
farblichen Unterschied die Rede ist, kann dies ein Umschlagen von
einem Farbton in einen anderen, wie beispielsweise von Gelb nach
Rot, bedeuten. Im Sinne der Erfindung soll unter diesem Begriff
aber auch eine Helligkeitsänderung,
beispielsweise von weiss nach grau, von grau nach schwarz oder von
hellbraun nach dunkelbraun, verstanden werden. Auch eine Änderung
der Opazität,
beispielsweise von transparent nach weiss oder schwarz oder braun,
soll als farblicher Unterschied verstanden werden.
-
Der
farbliche Unterschied kann vom menschlichen Auge wahrgenommen werden.
Ebenfalls erfindungsgemäß sollen
farbliche Unterschiede sein, so sie von optischen Messgeräten erfasst
werden oder bei einer Wellenlänge
außerhalb
des Empfindlichkeitsbereiches des menschlichen Auges mittels eines
Detektors wahrgenommen werden. Als Beispiel hierzu sei die Verwendung
von Lesegeräten
genannt, die Dioden-Laser im NIR-Bereich verwenden.
-
Für den Bereich
des sichtbaren Lichtes bietet sich zur Beschreibung des farblichen
Unterschiedes das CIELab-System an. Hier bedeutet ein hoher Farbkontrast
das Auftreten eines hohen Wertes für dE*, wobei
bedeutet; dabei steht Index
1 für die
unbelichtete, Index 2 für
die belichtete Formmasse.
-
Bei
dem CIELab-System handelt es sich um ein von der Internationalen
Beleuchtungskommission (Commission Internationale d'Eclairage) 1976 festgelegten
Farbraum, wobei L* = Helligkeit, a* = Rot-Grün-Farbinformation, und b* =
Gelb-Blau-Information bedeuten.
-
In
einer bevorzugten Ausprägung
der Erfindung weist die unbelichtete Komponente B1) eine möglichst hohe
Helligkeit (also einen möglichst
hohen Helligkeitswert L* im CIELab-Farbraum) und eine möglichst
geringe Eigenfarbe (also eine möglichst
geringe Abweichung von der schwarz-weiss-Achse: betragsmäßig möglichst
geringes a*, betragsmäßig möglichst
geringes b*) auf. In diesem Fall soll die belichtete Komponente
B1) eine möglichst
geringe Helligkeit (möglichst
niedriger Helligkeitswert L*) und dennoch eine möglichst geringe Eigenfarbe
(betragsmäßig möglichst
geringes a*, betragsmäßig möglichst
geringes b*) aufweisen.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausprägung
der Erfindung weist die unbelichtete Komponente B1) eine möglichst
hohe Helligkeit (möglichst
hoher Helligkeitswert L* im CIELab-Farbraum) und eine möglichst
geringe Eigenfarbe (möglichst
geringe Abweichung von der schwarz-weiss-Achse: betragsmäßig möglichst
geringes a*, betragsmäßig möglichst
geringes b*) auf. In diesem Fall soll die belichtete Komponente
B1) eine möglichst deutliche
Eigenfarbe (betragsmäßig möglichst
hohes a* und/oder b*) aufweisen.
-
Die
Wellenlängenbereiche
des eingesetzten Laserlichtes sind grundsätzlich keinen Beschränkungen unterworfen.
Geeignete Laser haben im Allgemeinen eine Wellenlänge im Bereich
von 157 nm bis 10,6 μm, vorzugsweise
im Bereich von 532 nm bis 10,6 μm.
-
Beispielsweise
seien hier CO2-Laser (10,6 μm) und Nd:YAG-Laser
(1064 nm) oder gepulste UV-Laser erwähnt.
-
Typische
Excimerlaser weisen folgende Wellenlängen auf: F2-Excimerlaser
(157 nm), ArF-Excimerlaser(193 nm), KrCl-Excimerlaser (222 nm),
KrF-Excimerlaser (248 nm), XeCl-Excimer-laser (308 nm), XeF-Excimerlaser
(351 nm), frequenzvervielfachte Nd:YAG-Laser mit Wellenlängen von
532 nm (frequenzverdoppelt) von 355 nm (frequenzverdreifacht) oder
265 nm (frequenzvervierfacht).
-
Besonders
bevorzugt werden Nd:YAG-Laser (1064 bzw. 532 nm) und CO2-Laser
eingesetzt.
-
Die
Energiedichten der erfindungsgemäß eingesetzten
Laser liegen im allgemeinen im Bereich von 0,3 mJ/cm2 bis
50 J/cm2, vorzugsweise 0,3 mJ/cm2 bis 10 J/cm2. Bei
der Verwendung von gepulsten Lasern liegt die Pulsfrequenz im allgemeinen
im Bereich von 1 bis 30 kHz.
-
Typischerweise
enthält
die erfindungsgemäße Formmasse
0,1 bis 10 Gew.-% an Komponente B1), bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.%. Bei niedrigeren Gehalten bleibt
der Beschriftungskontrast ungenügend;
höhere
Gehalte sind unwirtschaftlich und können die Farbe der Matrix beeinträchtigen.
-
Der
Gehalt an Oxid B2) beträgt
typischerweise 0,1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0,8 bis 4 Gew.-%. Bei niedrigeren Gehalten bleibt der
Beschriftungskontrast ungenügend; bei
höheren
Gehalten sind die erwünschten
mechanischen Eigenschaften der Formmasse schwer zu realisieren.
-
Phosphorhaltige
Verbindungen (C1) im Sinne dieser Anmeldung sind organische und
anorganische Phosphor enthaltende Verbindungen, in denen der Phosphor
die Wertigkeit -3 bis +5 hat. Beispiele sind aromatische Phosphine,
aromatische Diphosphine, substituierte Phosphinoxide, elementarer
Phosphor in seinen Modifikationen, salzartige Hypophosphite oder
organische Ester der hypophosphorigen Säure, salzartige Phosphite oder
organische Ester der phosphorigen Säure, salzartige Phosphite oder
organische Ester der phosphorigen Säure, Hypodiphosphate, salzartige
Phosphate oder organische Ester der Phosphorsäure.
EP 0932643 nennt weitere, nicht einschränkende,
Beispiele für
geeignete Phosphorverbindungen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden als phosphorhaltige Verbindung C1 Salze der
Phosphinsäure
gemäß Formel(I)
oder Salze der dimerisierten oder polymerisierten Phosphinsäure gemäß Formel
(II) oder Mischungen derselben eingesetzt.
EP 00892829 nennt hierzu Beispiele.
-
Als
Salze der Phosphinsäure
werden bevorzugt Verbindungen mit dem Strukturelement der Formel
I eingesetzt
worin R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Aralkyl bedeuten,
M ein m-wertiges Metallion ist, vorzugsweise ein Alkalimetall- oder
Erdalkalimetallion oder ein Ion eines Metalls der 3. Hauptgruppe
des Periodensystems ist, und m eine ganze Zahl von 1 bis 6 bedeutet,
vorzugsweise 1 bis 3 und insbesondere 2 oder 3 ist.
-
Als
Salze der Diphosphinsäure
werden vorzugsweise Verbindungen mit dem Strukturelement der Formel
II eingesetzt
worin
R
1 und R
2 unabhängig voneinander
Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Aralkyl bedeuten, und
R
3 Alkylen, Cycloalkylen, Arylen oder Aralkylen
ist, M ein mwertiges Metallion ist, vorzugsweise ein Alkalimetall- oder
Erdalkalimetallion oder ein Ion eines Metalls der 3. Hauptgruppe
des Periodensystems ist, n eine ganze Zahl von 1 bis 6 bedeutet,
vorzugsweise 1 bis 3 und insbesondere 2 oder 3 ist und x 1 oder
2 ist.
-
Bedeuten
R1 und/oder R2 Alkyl,
so handelt es sich dabei in der Regel um gesättigte einwertige Alkylreste
mit ein bis zwanzig Kohlenstoffatomen. Die Alkylreste können geradkettig
oder verzweigt sein. Bevorzugt werden geradkettige Alkylreste mit
ein bis sechs Kohlenstoffatomen. Besonders bevorzugt werden Methyl und/oder
Ethyl.
-
Bedeuten
R1 und/oder R2 Cycloalkyl,
so handelt es sich dabei in der Regel um gesättigte einwertige Cycloalkylreste
mit fünf
bis acht, vorzugsweise fünf
oder sechs Ringkohlenstoffatomen. Bevorzugt werden Cyclopentyl oder
Cyclohexyl.
-
Bedeuten
R1 und/oder R2 Aryl,
so handelt es sich dabei in der Regel um einwertige aromatische
Kohlenwasserstoffreste mit ein oder zwei aromatischen Kernen. Bevorzugt
wird Phenyl.
-
Bedeuten
R1 und/oder R2 Aralkyl,
so handelt es sich dabei in der Regel um einwertige aromatische Kohlenwasserstoffreste
mit ein oder zwei aromatischen Kernen, die des weiteren eine Alkylenkette
aufweisen. Bevorzugt wird Benzyl.
-
R3 kann ein Alkylenrest sein. Dabei handelt
es sich üblicherweise
um eine Gruppe der Formel -CnH2n-, worin
n eine ganze Zahl von eins bis zehn, vorzugsweise von zwei bis sechs
ist. Dabei kann es sich um geradkettige oder um verzweigte gesättigte zweiwertige
Kohlenwasserstoffreste handeln. Beispiele dafür sind Ethylen, Propylen, Butylen
und Hexylen. Diese Reste können
auch durch Heteroatome, wie Stickstoff-, Schwefel- oder Sauerstoffatome
unterbrochen sein. Beispiele dafür
sind zweiwertige Reste des Di-, Tri- oder Tetraethylenglykols nach
dem Entfernen der endständigen
Hydroxylgruppen.
-
Bedeutet
R3 Cycloalkylen, so handelt es sich dabei
in der Regel um einen gesättigten
zweiwertigen Cycloalkylrest mit fünf bis acht, vorzugsweise fünf oder
sechs Ringkohlenstoffatomen. Bevorzugt werden Cyclopentylen oder
Cyclohexylen.
-
Bedeutet
R3 Aryl, so handelt es sich dabei in der
Regel um einen zweiwertigen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit
ein oder zwei aromatischen Kernen. Bevorzugt wird Phenylen.
-
Bedeutet
R3 Aralkylen, so handelt es sich dabei in
der Regel um einen zweiwertigen aromatischen Kohlenwasserstoffrest
mit ein oder zwei aromatischen Kernen, der des weiteren eine Alkylenkette
aufweist. Bevorzugt wird Benzylen.
-
Die
genannten Reste R1 bis R3 können darüber hinaus
noch inerte Substituenten tragen, beispielsweise Alkyl- oder Alkoxyreste
mit vorzugsweise ein bis sechs Kohlenstoffatomen, oder Halogenatome,
wie Chlor.
-
M
ist ein Kation eines Metalls, vorzugsweise eines Metalls der 1.,
2. oder 3. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente.
-
Bevorzugte
Beispiele für
M sind Kationen des Lithiums, Natriums, Kaliums, Magnesiums, Calciums, Strontiums,
Bariums und Aluminiums. Besonders bevorzugt sind Calcium und/oder
Aluminium.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden als phosphorhaltige Verbindung (C1) organische
Phosphorverbindungen, wie Resorcintetraphenyldiphosphat, eingesetzt.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden als phosphorhaltige Verbindungen (C1) Mischungen
enthaltend Phosphinsäuresalze
und organische Phosphorverbindungen, wie Resorcin-tetraphenyldiphosphat,
eingesetzt.
-
Typischerweise
enthält
die erfindungsgemäße Formmasse
0 bis 40 Gew.-% an phosphorhaltiger Komponente (C1), bevorzugt 5,0
bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 25 Gew.-%.
-
Stickstoffhaltige
Verbindungen (C2) im Sinne dieser Anmeldung sind organische und
anorganische Stickstoff enthaltende Verbindungen. Als flammhemmende
Zusätze
eignen sich meist heterocyclische Verbindungen mit mindestens einem
Stickstoffatom als Heteroatom, welches entweder mit einem aminosubstituierten
Kohlenstoffatom oder einer Carbonylgruppe benachbart ist. Beispiele
dafür sind
Pyridazin, Pyrimidin, Pyrazin, Pyrrolidon, Aminopyridin und davon
abgeleitete Verbindungen.
-
Vorteilhafte
Verbindungen (C2) sind Aminopyridine oder Aminotriazine und davon
abgeleitete Verbindungen, wie zum Beispiel Melamin, 2,6-Diaminopyridin,
substituierte und dimere Aminopyridine und aus diesen Verbindungen
hergestellte Mischungen.
-
Vorteilhafte
Verbindungen (C2) sind weiter Polyamide und Dicyandiamid, Harnstoff
und seine Derivate sowie Pyrrolidon und davon abgeleitete Verbindungen.
Beispiele für
geeignete Pyrrolidone sind Imidazolidinon und davon abgeleitete
Verbindungen, wie zum Beispiel Hydantoin, Allantoin und ihre Derivate.
-
Besonders
vorteilhafte Verbindungen (C2) sind weiter Triamino-1,3,5-triazin
(Melamin) und seine Derivate, wie zum Beispiel Melamin-Formaldehydkondensate
und Methylolmelamin.
-
Besonders
bevorzugt wird als Komponente (C2) Melamincyanurat eingesetzt. Dabei
handelt es sich um ein Reaktionsprodukt aus vorzugsweise äquimolaren
Mengen von Melamin und Cyanursäure
bzw. Isocyanursäure.
Man erhält
es z. B. durch Umsetzung von wässrigen
Lösungen
der Ausgangsverbindungen bei 90 bis 100 °C. Das im Handel erhältliche
Produkt ist ein weißes
Pulver mit einer mittleren Korngröße d50 von
1,5 – 7 μm.
-
Weitere
geeignete Melaminderivate (oft auch als Salze oder Addukte bezeichnet)
sind Melamin, die Kondensationsprodukte des Melamins Melem (Dimer),
Melam (Trimer) oder höhere
Oligomere, Melaminborat, -oxalat, primäres oder sekundäres Melaminphosphat
und sekundäres
Melaminpyrophosphat, Neopentylglycolborsäuremelamin sowie polymeres
Melaminphosphat (CAS-Nr 56386-64-2).
-
Weitere
geeignete stickstoffhaltige Verbindungen (C2) sind Guanidinderivate
wie beispielsweise Cyanguanidin, Guanidincarbonat, Guanidincyanurat,
primäres
und sekundäres
Guanidinphosphat, primäres
und sekundäres
Guanidinsulfat, Pentaerythritborsäureguanidin, Neopentylglycolborsäureguanidin,
sowie Harnstoffphosphat, Harnstoffcyanurat, Ammelin und Ammelid.
-
Weitere
geeignete stickstoffhaltige Verbindungen (C2) sind sowohl Benzoguanamin
selbst und dessen Addukte bzw. Salze als auch die am Stickstoff
substituierten Derivate und dessen Addukte bzw. Salze.
-
Weiterhin
geeignet sind Benzoguanamin-Verbindungen, Allantoin-Verbindungen
oder Gykolurile, insbesondere deren Addukte mit Phosphorsäure, Borsäure und/oder
Pyrophosphorsäure.
-
Besonders
bevorzugte stickstoffhaltige Verbindungen (C2) sind Melamincyanurat,
Melaminphosphat und Melaminpolyphosphat.
-
Typischerweise
enthält
die erfindungsgemäße Formmasse
0 bis 30 Gew.-% an stickstoffhaltiger Komponente (C2), bevorzugt
2,0 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 10 Gew.-%.
-
Hydroxylgruppenhaltige
Verbindungen (C3) im Sinne dieser Anmeldung sind Alkohole und Polyolverbindungen,
die als flammhemmende Additive oder Synergisten eingesetzt werden
können.
Beispiele sind aliphatische zwei-bis sechswertige Alkohole, wie
Alkylenglykole, z.B. Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Propylenglykol oder Butylenglykol, Polyalkylenglykole, wie Polyethylen-,
-propylen oder -butylenglykole, Glycerin, Trimethylolpropan, Erythritol,
Neopentylglykol, Pentaerythritol, Pentite, wie Xylit, Hexite, wie
Sorbitol und Ducitol. Daneben können
auch zyklische Polyhydroxyverbindungen eingesetzt werden, wie z.B.
Monosaccharide und/oder Disaccharide und/oder deren Derivate, wie
Saccharose-hexaisobutyrat. Desweiteren können auch teilveresterte oder
ethoxylierte Derivate von Polyhydroxyverbindungen eingesetzt werden.
Beispiele dafür
sind Glycerin- oder Sorbitol-monostearat, ethoxyliertes Dimethylolpropan,
ethoxyliertes Pentaerythritol, Dipentaerythrit oder Di-trimethylolpropan
sowie Lauryl-, Hexadecyl- oder Stearylester mit Kohlehydraten, wie
Sorbitan. Weitere Beispiele sind hydroxylgruppenenthaltende organische
Polymere, wie z.B. Polyvinylalkohol, einschließlich der Copolymeren mit anderen
damit copolymerisierbaren Monomeren, wie alpha-Olefinen, z.B. Ethylen,
Poly(2-hydroxyethyl-methylmethacarylat), Poly(hydroxystryrol), Poly-(hydroxyalkyl-acrylate)
und Poly(hydroxyalkylmethacrylate) einschließlich der Comonomeren mit anderen
damit copolymerisierbaren Monomeren, wie anderen (Meth)acrylsäureestern
oder Phenolformaldehydharze, z.B. Novolake, oder hydroxylgruppenhaltige
Epoxidharze, Polysaccharide, wie Cellulose oder Stärke, und
Hydroxylgruppen enthaltende Copolymere, wie Poly(ethylen-co-vinylalkohol).
-
Bevorzugte
Komponenten (C3) sind Polyvinylalkohol, Sorbitol-monostearat und
Poly(ethylen-co-vinylalkohol).
-
Typischerweise
enthält
die erfindungsgemäße Formmasse
0 bis 20 Gew.-% an hydroxylgruppenhaltiger Komponente (C3), bevorzugt
0 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 10 Gew.-%.
-
Anorganische
synthetische Verbindungen oder mineralische Produkte (C4) im Sinne
dieser Anmeldung umfassen Sauerstoffverbindungen des Siliciums,
Oxide oder Salze von Magnesium, Calcium, Aluminium, Zink, sowie
Stannate und Borate.
-
Sauerstoffverbindungen
des Siliciums sind zum Beispiel Salze und Ester der Orthokieselsäure und
deren Kondensationsprodukte (Silikate). Eine Übersicht über geeignete Silikate wird
beispielsweise in Riedel, Anorganische Chemie, 2.Aufl., S. 490 – 497, Walter
de Gruyter, Berlin-New York 1990 gegeben. Von besonderem Interesse
sind dabei Phyllosilikate (Blatt-Silikate, Schichtsilikate) wie
etwa Talk, Kaolinit und Glimmer und die Gruppe der Bentonite und
Montmorinollite, sowie Tektosilikate (Gerüstsilikate) wie z.B. die Gruppe
der Zeolithe. Daneben kann auch Siliciumdioxid in Form von hochdisperser
Kieselsäure
eingesetzt werden.
-
Die
Kieselsäure
kann dabei nach einem pyrogenen oder nach einem nasschemischen Verfahren
hergestellt sein. Die genannten Silikate bzw. Kieselsäuren können zur
Erzielung bestimmter Oberflächeneigenschaften
gegebenenfalls mit organischen Modifizierungsmitteln ausgerüstet sein.
-
Ebenfalls
Beispiele für
Sauerstoffverbindungen des Siliciums sind Glas-, Glas-Keramik- und Keramik-Pulver
unterschiedlicher Zusammensetzung, wie sie z. B. in "Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry",
5th Edition, Vol. A 12 (1989), S. 372-387 (Glas) bzw. S. 443-448
(Glas-Keramik) beschrieben sind. Entsprechende Keramische Materialien
sind in Vol. 6 (1986) auf S. 12-18 (Commercial Ceramic Clays) beschrieben.
Es können
sowohl Gläser
und/oder Keramiken mit definiertem Schmelzpunkt verwendet werden,
als auch Mischungen von Produkten mit einem breiten Schmelzbereich,
etwa Keramik-Fritten, wie sie zur Herstellung von Glasuren eingesetzt
werden. Solche Fritten oder Mischungen mehrerer Fritten können auch
zusätzlich Glas-,
Basalt- oder keramische Fasern enthalten. Mischungen dieser Art
sind z. B. in der
EP
0 287 293 B1 beschrieben.
-
Beispiele
von geeigneten Anorganika (C4) sind Magnesiumverbindungen, wie Magnesiumhydroxid sowie
Hydrotalcite der allgemeinen Formel Mg(1-a)Ala Ana/2 ·pH2O, wobei An für die Anionen SO4 2- oder CO3 2- steht, a grösser 0 und kleiner/gleich 0,5
ist und p die Anzahl der Wassermoleküle des Hydrotalcits bedeuten und
einen Wert zwischen 0 und 1 darstellt.
-
Hydrotalcite,
bei denen An das Anion CO3 2- repräsentiert,
und 0,2 ≤ a ≤ 0,4 gilt,
sind bevorzugt. Die Hydrotalcite können sowohl natürliche Hydrotalcite,
die gegebenfalls durch entsprechende chemische Behandlung modifiziert
sein können,
als auch synthetisch hergestellte Produkte sein.
-
Beispiele
von geeigneten Anorganika (C4) sind weiterhin Metallcarbonate von
Metallen der zweiten Hauptgruppe des Periodensystems und deren Mischungen.
Geeignet sind Magnesium-Calcium-Carbonate der allgemeinen Formel
MgbCac(CO3)b+c ·q
H2O, wobei b und c Zahlen von 1 bis 5 bedeuten
und b/c ≥ 1
gilt und q ≥ 0
ist, sowie basische Magnesium-Carbonate der allgemeinen Formel Mgd(CO3)e(OH)2d-2e ·r H2O,
wobei d eine Zahl von 1 bis 6, e eine Zahl größer als 0 und kleiner als 6
bedeutet und d/e >1
gilt und r ≥ 0
ist. Ebenfalls geeignet sind Mischungen der Carbonate. Die Magnesium-Calcium-Carbonate
und basischen Magnesium-Carbonate können sowohl in wasserhaltiger
als auch wasserfreier Form und mit oder ohne Oberflächenbehandlung
eingesetzt werden. Zu diesen Verbindungstypen gehören die
natürlich
vorkommenden Mineralien wie Huntit und Hydromagnesit und deren Mischungen.
-
Beispiele
von geeigneten Anorganika (C4) sind weiterhin Zinkverbindungen wie
Zinkoxid, -stannat, -hydroxystannat, -phosphate und -sulfide sowie
Zinkborate der allgemeinen Formel f ZnO·g
B2O3 ·h
H2O, wobei f, g und h Werte zwischen 0 und
14 bedeuten.
-
Beispiele
von geeigneten Anorganika (C4) sind weiterhin Metallborate von Metallen
der ersten, zweiten und dritten Hauptgruppe sowie der zweiten Nebengruppe
des Periodensystems und deren Mischungen. Besonders geeignet sind
Magnesium-, Calcium-, Aluminium- und Zink-Borate der allgemeinen
Formel i MgO k CaO I Al2O3 m
ZnO·n
B2O3·o H2O, wobei i, k, l, m, n und o Zahlen von
1 bis 14 bedeuten. Die Borate können sowohl
in wasserhaltiger als auch wasserfreier Form eingesetzt werden.
Zu diesen Verbindungstypen gehören auch
natürlich
vorkommenden Mineralien wie Colemanit und deren Mischungen. Ebenfalls
geeignet sind Mischungen der synthetischen Borate oder mineralische
Verbindungen, die ihnen weitgehend entsprechen.
-
Typischerweise
enthält
die erfindungsgemäße Formmasse
0 bis 30 Gew.-% an Anorganika (C4), bevorzugt 0 bis 20 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0 bis 10 Gew.%.
-
Die
erfindungsgemäße Formmasse
enthält
1 – 50
Gew.-%, bevorzugt 5 – 30
Gew.%, mindestens einer der flammhemmenden Komponenten C1) bis C4).
Niedrigere Gehalte ergeben in der Regel nicht den gewünschten
flammhemmenden Effekt. Höhere
Gehalte erzielen in der Regel nicht die gewünschten mechanischen Eigenschaften
der Formmasse.
-
Ein
optionaler Bestandteil der erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen
sind weitere übliche
Additive D).
-
Dazu
zählen
beispielsweise Stabilisatoren zur Verbesserung der Beständigkeit
gegen Lichteinwirkung, UV-Strahlung und Bewitterung D1), Stabilisatoren
zur Verbesserung der thermischen und thermooxidativen Beständigkeit
D2), Stabilisatoren zur Verbesserung der hydrolytischen Beständigkeit
D3), Stabilisatoren zur Verbesserung der acidolytischen Beständigkeit
D4), Gleitmittel D5), Entformungshilfen D6), farbgebende Additive
D7), kristallisationsregulierende Substanzen und Nukleierungsmittel
D8), Schlagzähmodifier
D9), Füllstoffe
D10), Weichmacher D11) und weitere übliche Additive D12).
-
Als
Stabilisatoren bei Bewitterung und Licht und UV-Strahlung D1) kann
die erfindungsgemäße Formmasse
eine oder mehrere Substanzen aus der Gruppe von D1A) Benzotriazol-Derivaten,
D1B) Benzophenon-Derivaten, D1C) Oxanilid-Derivaten, D1D) aromatischen Benzoaten,
wie Salicylaten, D1E) Cyanacrylaten, D1F) Resorcin-Derivaten und
D1G) sterisch gehinderten Aminen enthalten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die erfindungsgemäße Formmasse
sowohl mindestens eines der Stabilisatoren der Gruppe D1A) bis D1F)
als auch sterisch gehinderte Amine der Gruppe D1G).
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält
die erfindungsgemäße Formmasse
ein Benzotriazol-Derivat D1A) zusammen mit einem gehinderten Amin
D1G).
-
Beispiele
für D1A)
Benzotriazol-Derivate sind 2-[2'-Hydroxy-3',5'-bis(1,1-dimethylbenzyl)phenyl]-benzotriazol,
2-[2'-Hydroxy-3'-tert.-butyl-5'-methylphenyl)-5-chlorobenzotriazol,
2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenzyl)-benzotriazol.
-
Beispiele
für Benzophenonderivate
D1B) sind 2-Hydroxy-4-n-octoxybenzophenon und 2-Hydroxy-4-n-dodecyloxybenzophenon.
-
Beispiele
für sterisch
gehinderte Amine D1G) sind 2,2,6,6-Tetramethyl-4-piperidyl-Verbindungen, wie zum
Beispiel Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-sebazat oder das
Polymer aus Bernsteinsäuredimethylester und
1-(2-Hydroxyethyl)-4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidin.
-
Die
genannten Bewitterungsstabilisatoren D1) werden vorteilhaft in Anteilen
von 0,01 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formmasse,
eingesetzt. Besonders bevorzugt sind Gehalte von 0,02 bis 1,0 Gew.-%
mindestens eines der Stabilisatoren D1A) bis D1G).
-
Als
Stabilisatoren zur Verbesserung der thermischen und thermooxidativen
Beständigkeit
D2) kann die erfindungsgemäße Formmasse
Antioxidantien D2), wie zum Beispiel eine oder mehrere Substanzen
aus der Gruppe von D2A) sterisch gehinderten Phenolen, D2B) Phenolethern,
D2C) Phenolestern organischen oder phosphorhaltigen Säuren enthalten,
wie zum Beispiel Pentaerithrityl-tetrakis-[3-(3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)-proprionat],
Triethylenglykol-bis-[3-[3-tert.butyl-4- hydroxy-5-methylphenyl)-proprionat], 3,3'-bis[3-(3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)propionohydrazid),
Hexamethylen-glykol-bis-[3-(3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)propionat],
3,5-di-tert-butyl-4-hydroxytoluol, (D2D) Hydrochinone und (D2E)
aromatische sekundäre
Amine.
-
Bevorzugt
sind Pentaerithrityl-tetrakis-[3-(3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)proprionat],
Hydrochinone D2D) und aromatische sekundäre Amine D2E).
-
In
einer besonders bevorzugten Ausprägung wird ein sterisch gehindertes
Phenol D2B) zusammen mit einer Phosphorverbindung eingesetzt. Die
genannten Antioxidantien D2) können
in Anteilen von 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Formmasse, eingesetzt werden. Bevorzugt sind Gehalte bis 2 Gew.-%.
-
Besonders
bevorzugt ist die Kombination Ciba Irganox® 1010
mit Irgafos® 126.
-
Als
Stabilisatoren zur Verbesserung der hydrolytischen Beständigkeit
kann die erfindungsgemäße Formmasse
Hydrolysestabilisatoren D3), also eine oder mehrere anhydridische
Substanzen wie D3A) Glycidylether oder D3B) Carbodiimide enthalten.
Beispiele sind Mono-, Di- oder gegebenenfalls Mehrfachglycidylether
von Ethylenglykol, Propoandiol, 1,4-Butandiol, 1,3-Butandiol, Glycerin
und Trimethylolpropantrisglycidylether. Die genannten Stabilisatoren
D3) können
in Anteilen von 0 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Formmasse, eingesetzt werden. Bevorzugt sind Gehalte bis 1,0 Gew.-%.
Besonders bevorzugt sind polymere oder monomere Carbodiimide.
-
Als
Stabilisatoren zur Verbesserung der acidolytischen Beständigkeit
D4) kann die erfindungsgemäße Formmasse
säureabstrahierende
Substanzen, also eine oder mehrere Substanzen aus der Gruppe der
stickstoffhaltigen Verbindungen D4A), der Erdalkali-Verbindungen
D4B) oder der Basen D4C) enthalten.
-
Enthält die Matrix
Polyacetale oder ähnlich
säurelabile
Polymere werden in einer bevorzugten Ausführungsform sowohl stickstoffhaltige
Verbindungen D4A) als auch Erdalkaliverbindungen D4B) eingesetzt.
-
Beispiele
für stickstoffhaltige
Verbindungen D4A) sind Melamin, Melaminformaldehyd-Addukte und Methylolmelamin.
-
Beispiele
für Erdalkali-Verbindungen
D4B) sind Calciumpropionat, Tricalciumcitrat und Magnesiumstearat.
-
Beispiele
für Basen
D4C) sind Na2CO3,
CaCO3 und NaHCO3.
-
Die
genannten Säurefänger D4)
werden bevorzugt in Anteilen von 0,001 bis 1,0 Gew.-% eingesetzt. Säurefänger können auch
als Mischungen eingesetzt werden.
-
Als
Gleitmittel D5) oder Entformungshilfen D6) kann die erfindungsgemäße Formmasse
Wachse, wie zum Beispiel Polyethylenwachse und/oder oxidierte Polyethylenwachse
deren Ester und Amide sowie Fettsäureester bzw. Fettsäureamide
enthalten.
-
Bevorzugt
sind gemischte Ethylen-bis-fettsäureamide
und Montanwachs-glyceride.
-
Gleitmittel
D5) und Entformungshilfen D6) werden bevorzugt in Anteilen von 0,01
bis 10 Gew.-% , bezogen auf das Gesamtgewicht der Formmasse, eingesetzt.
Besonders bevorzugt sind Gehalte von 0,05 bis 3 Gew.-%. Gleitmittel
können
in der Regel auch als Entformungshilfen wirken und umgekehrt.
-
Als
farbgebende Additive D7) kann die erfindungsgemäße Formmasse farbgebende Substanzen,
sogenannte Farbmittel, enthalten. Diese können sowohl organische als
auch anorganische Pigmente als auch Farbstoffe sein.
-
Die
Pigmente und Farbstoffe sind nicht besonders limitiert. Allerdings
sollten Pigmente eingesetzt werden, die sich gleichmäßig in der
Formmasse verteilen und sich nicht an Grenzflächen oder einzelnen Domänen anreichern,
so daß eine
ausgezeichnete Farbgleichmäßigkeit,
Farbkonstanz und mechanische Eigenschaften gewährleistet werden können.
-
Beispielhaft
seien genannt Anthrachinon-Farbstoffe und verschiedene Pigmente
wie Ruß,
Azo-Pigmente, Phthalocyanin-Pigmente, Perylen-Pigmente, Chinacridon-Pigmente, Anthrachinon-Pigmente,
Indolin-Pigmente, Titandioxid-Pigmente, Eisenoxid-Pigmente und Kobalt-Pigmente.
Auch beliebige geeignete Kombinationen von farbgebenden Substanzen
können
innerhalb der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Beim Einsatz
von Kohlenstoff-Rußen
wird neben der farbgebenden Wirkung oft auch ein Beitrag zur Witterungsstabilisierung
beobachtet.
-
Der
Gehalt an farbgebenden Substanzen liegt bevorzugt bei 0,05 bis 10
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formmasse, besonders bevorzugt
bis 5 Gew.%. Bei zu geringen Gehalten wird die gewünschte Farbtiefe
oft nicht erreicht; höhere
Gehalte sind meist nicht notwendig, ökonomisch nicht attraktiv und
verschlechtern ggf. andere Eigenschaften wie die Mechanik der Formmasse.
-
Als
kristallisationsregulierende Substanzen D8) kann die erfindungsgemäße Formmasse
homogen oder heterogen wirkende Nukleierungsmittel, also eine oder
mehrere Substanzen aus der Gruppe von festen Anorganika und vernetzten
Polymeren enthalten. Beispiele für
D8) Nukleierungsmittel sind pyrogenes Siliziumdioxid mit und ohne
Oberflächenmodifikation,
Calciumfluorid, Natriumphenylphosphinat, Aluminiumoxid, feinteiliges
Polytetrafluorethylen, Valentinit, Pyrophyllit, Dolomit, Melamincyanurat,
Borverbindungen, wie Bornitrid, Kieselsäure, Montmorillonit sowie organische
modifizierter Montmorillonit, organische sowie anorganische Pigmente,
Melamin-Formaldehydkondensate und Schichtsilikate.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die erfindungsgemäße Formmasse
Talkum oder verzweigte oder teilvernetzte Polymere als Nukleierungsmittel.
-
Nukleierungsmittel
werden bevorzugt in Anteilen von 0,0001 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Formmasse, eingesetzt. Bevorzugt sind Gehalte
von 0,001 bis 2,0 Gew.-%.
-
Weiterhin
kann die erfindungsgemäße Formmasse
Additive D9) enthalten, die als Schlagzähmodifizierer mechanische Eigenschaften
günstig
beeinflussen.
-
Bevorzugt
sind Gehalte von 0 bis 20 Gew.-% , bezogen auf das Gesamtgewicht
der Formmasse,.
-
Beispiele
hierfür
sind partikuläre
Polymere, die oft kautschukelastisch sind bzw. kautschukelastische Komponenten
enthalten.
-
Bevorzugte
Arten von solchen Elastomeren sind die sog. Ethylen-Propylen (EPM)
bzw. Ethylen-Propylen-Dien-(EPDM)-Kautschuke. EPM-Kautschuke haben
im Allgemeinen praktisch keine Doppelbindungen mehr, während EPDM-Kautschuke
1 bis 20 Doppelbindungen/100 C-Atome aufweisen können.
-
Als
Dien-Monomere für
EPDM-Kautschuke seien beispielsweise konjugierte Diene wie Isopren
und Butadien, nicht-konjugierte Diene mit 5 bis 25 C-Atomen wie
Penta-1,4-dien,
Hexa-1,4-dien, Hexa-1,5-dien, 2,5-Dimethylhexa-1,5-dien und Octa-1,4-dien, cyclische Diene
wie Cyclopentadien, Cyclohexadiene, Cyclooctadiene und Dicyclopentadien
sowie Alkenylnorbornene wie 5-Ethyliden-2-norbornen, 5-Butyliden-2-norbornen,
2-Methallyl-5-norbornen, 2-Isopropenyl-5-norbornen und Tricyclodiene
wie 3-Methyl-tricyclo(5.2.1.0.2.6)-3,8-decadien oder deren Mischungen
genannt.
-
Bevorzugt
werden Hexa-1,5-dien-5-Ethyliden-norbornen und Dicyclopentadien.
-
Der
Diengehalt der EPDM-Kautschuke beträgt vorzugsweise 0,5 bis 50,
insbesondere 1 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kautschuks.
-
EPM-
bzw. EPDM-Kautschuke können
vorzugsweise auch mit reaktiven Carbonsäuren oder deren Derivaten gepfropft
sein. Hier seien z.B. Acrylsäure,
Methacrylsäure
und deren Derivate, z.B. Glycidyl(meth)acrylat, sowie Maleinsäureanhydrid
genannt.
-
Eine
weitere Gruppe bevorzugter Kautschuke sind Copolymere des Ethylens
mit Acrylsäure
und/oder Methacrylsäure
und/oder den Estern dieser Säuren.
Zusätzlich
können
die Kautschuke noch Dicarbonsäuren wie
Maleinsäure
und Fumarsäure
oder Derivate dieser Säuren,
z.B. Ester und Anhydride, und/oder Epoxy-Gruppen enthaltende Monomere
enthalten. Diese Dicarbonsäure-derivate
bzw. Epoxygruppen enthaltende Monomere werden vorzugsweise durch
Zugabe von Dicarbonsäurebzw.
Epoxygruppen enthaltenden Monomeren in den Kautschuk eingebaut.
-
Bevorzugte
Elastomere sind auch Emulsionspolymerisate, deren Herstellung z.B.
von Blackley in der Monographie "Emulsion
Polymerization" beschrieben
wird. Die verwendbaren Emulgatoren und Katalystoren sind an sich
bekannt. Grundsätzlich
können
homogen aufgebaute Elastomere oder aber solche mit einem Schalenaufbau
eingesetzt werden. Der schalenartige Aufbau wird durch die Zugabereihenfolge
der einzelnen Monomeren bestimmt; auch die Morphologie der Polymeren
wird von dieser Zugabereihenfolge beeinflusst. Nur stellvertretend
seien hier als Monomere für
die Herstellung des Kautschukteils der Elastomeren Acrylate wie
z.B. n-Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat, entsprechende Methacrylate,
Butadien und Isopren sowie deren Mischungen genannt. Diese Monomeren
können
mit weiteren Monomeren wie z.B. Styrol, Acrylnitril, Vinylethern
und weiteren Acrylaten oder Methacrylaten wie Methylmethacrylat,
Methylacrylat, Ethylacrylat und Propylacrylat copolymerisiert werden.
Die Weich- oder Kautschukphase (mit einer Glasübergangstemperatur von unter
0°C) der
Elastomeren kann den Kern, die äussere
Hülle oder
eine mittlere Schale (bei Elastomeren mit mehr als zweischaligem
Aufbau) darstellen; bei mehrschaligen Elastomeren können auch
mehrere Schalen aus einer Kautschukphase bestehen. Sind neben der
Kautschukphase noch eine oder mehrere Hartkomponenten (mit Glasübergangstemperaturen
von mehr als 20°C)
am Aufbau des Elastomeren beteiligt, so werden diese im allgemeinen
durch Polymerisation von Styrol, Acrylnitril, Methacrylnitril, alpha
-Methylstyrol, p-Methylstyrol, Acrylsäureestern und Methacrylsäureestern
wie Methylacrylat, Ethylacrylat und Methylmethacrylat als Hauptmonomeren
hergestellt. Daneben können
auch hier geringere Anteile an weiteren Comonomeren eingesetzt werden.
-
Weiterhin
können
die Teilchen der Kautschukphase auch vernetzt sein. Als Vernetzerwirkende
Monomere sind beispielsweise Buta-1,3-dien, Divinylbenzol, Diallylphthalat
und Dihydrodicyclopentadienylacrylat sowie die in der EP-A 50 265
beschriebenen Verbindungen.
-
Ferner
können
auch sogenannte pfropfvernetzende Monomere (graft-linking monomers)
verwendet werden, d.h. Monomere mit zwei oder mehr polymerisierbaren
Doppelbindungen, die bei der Polymerisation mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten reagieren. Vorzugsweise werden solche Verbindungen
verwendet, in denen mindestens eine reaktive Gruppe mit etwa gleicher
Geschwindigkeit wie die übrigen
Monomeren polymerisiert, während
die andere reaktive Gruppe (oder reaktive Gruppen) z.B. deutlich
langsamer polymerisiert (polymerisieren). Die unterschiedlichen
Polymerisationsgeschwindigkeiten bringen einen bestimmten Anteil
an ungesättigten
Doppelbindungen im Kautschuk mit sich. Wird anschließend auf
einen solchen Kautschuk eine weitere Phase aufgepfropft, so reagieren
die im Kautschuk vorhandenen Doppelbindungen zumindest teilweise
mit den Pfropfmonomeren unter Ausbildung von chemischen Bindungen,
d.h. die aufgepfropfte Phase ist zumindest teilweise über chemische
Bindungen mit der Pfropfgrundlage verknüpft.
-
Beispiele
für solche
pfropfvernetzende Monomere sind Allylgruppen enthaltende Monomere,
insbesondere Allylester von ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren wie Allylacrylat,
Allylmethacrylat, Diallylmaleat, Diallylfumarat, Diallylitaconat
oder die entsprechenden Monoallylverbindungen dieser Dicarbonsäuren. Daneben
gibt es eine Vielzahl weiterer geeigneter pfropfvernetzender Monomere.
-
Anstelle
von Pfropfpolymerisaten mit einem mehrschaligen Aufbau können auch
homogene, d.h. einschalige Elastomere aus Buta-1,3-dien, Isopren
und n-Butylacrylat
oder deren Copolymeren eingesetzt werden. Auch diese Produkte können durch
Mitverwendung von vernetzenden Monomeren oder Monomeren mit reaktiven
Gruppen hergestellt werden.
-
Beispiele
für bevorzugte
Emulsionspolymerisate sind n-Butylacrylat/(Meth)acrylsäure-Copolymere, n-Butylacrylat/Glycidylacrylat-
oder n-Butylacrylat/-Glycidylmethacrylat-Copolymere,
Pfropfpolymerisate mit einem inneren Kern aus n-Butylacrylat oder auf Butadienbasis
und einer äußeren Hülle aus
den vorstehend genannten Copolymeren und Copolymere von Ethylen
mit Comonomeren, die reaktive Gruppen liefern.
-
Die
beschriebenen Elastomere können
auch nach anderen üblichen
Verfahren, z.B. durch Suspensionspolymerisation, hergestellt werden.
-
Weitere
bevorzugte Kautschuke sind Polyurethane, Polyetherester und Siliconkautschuke.
-
Selbstverständlich können auch
Mischungen der vorstehend aufgeführten
Kautschuktypen eingesetzt werden.
-
Als
Füll- und
Verstärkungsmittel
D10) können
die erfindungsgemäßen thermoplastischen
Formmassen faser-, plättchen-
oder teilchenförmige
Füllstoffe
und Verstärkungsmittel
enthalten.
-
Beispiele
sind Kohlenstofffasern, Aramidfasern, Glasfasern, Glaskugeln, amorphe
Kieselsäure,
Asbest, Calciumsilicat (Wollastonit), Aluminiumsilicat, Magnesiumcarbonat,
Kaolin, Kreide, Kalk, Marmor, gepulverter Quarz, Glimmer, Schwerspat,
Feldspat, Schicht- und Alumosilikate, Bentonit, Montmorillonit und
Talk.
-
Die
Füllstoffe
können
durch organische Komponenten oder Silanisierung modifiziert sein.
Der Anteil derartiger Füllstoffe
beträgt
im Allgemeinen bis zu 50 Gew.-%, bevorzugt bis zu 35 Gew.-%.
-
Weiterhin
kann die erfindungsgemäße Formmasse
Additive D11) enthalten, welche die Mobilität der Kette in den amorphen
Phasen beeinflussen oder die Glastemperatur senken oder anderweitig
als Weichmacher wirken.
-
Beispiele
sind Phthalsäuredioctylester,
Phthalsäuredibenzylester,
Phthalsäurebutylbenzylester,
Kohlenwasserstofföle,
N-(n-Butyl)benzol-sulfonamid und o- und p-Tolylethylsulfonamid.
-
Als
weitere Additive D12) kann die erfindungsgemäße Formmasse Additive enthalten,
die nach dem jeweiligen Stand der Technik funktionelle Eigenschaften
der Formmasse (z.B. elektrische Leitfähigkeit und/oder Antistatikvermögen) gewährleisten
oder verbessern.
-
Eine
Herstellungsweise der erfindungsgemäßen Formmasse oder eines geeigneten
Zwischenproduktes ist zum Beispiel das Mischen aller Bestandteile
bei erhöhter
Temperatur, d.h. oberhalb des Schmelz- oder Erweichungspunktes des,
einiger oder aller Matrixpolymere (A) in gut mischenden Aggregaten
wie z.B. Brabendern, Extrudern, vorzugsweise Zweischneckenextrudern,
oder auf Mischwalzen.
-
Eine
weitere Herstellungsweise ist das Mischen von Komponenten bei Raumtemperatur
und das anschließende
Aufschmelzen der Matrixpolymere in einem Extruder, vorzugsweise
Zweischneckenextruder.
-
Eine
weitere Herstellungsweise ist dann möglich, wenn die Matrix A ein
Polymer enthält,
das über
eine Polykondensationsreaktion aufgebaut wird: In diesem Fall können Additive
zur besseren Dispergierung bereits während des Molekulargewichtsaufbaus
zugegeben werden. Vor allem für
nano-skalige Additive bietet diese Variante Vorteile. Enthält die Matrix
einen Polyester, so können
solche und andere Komponenten am Ende der Umesterung bzw. am Beginn
der Polykondensation zugegeben werden.
-
Ebenfalls
können
die Komponenten einzeln oder in Kombination zunächst zu höher konzentrierten Masterbatchen
verarbeitet werden und diese anschließend mit weiteren Komponenten
zu der erfindungsgemäßen Mischung
weiterverarbeitet werden.
-
Die
im Rahmen dieser Beschreibung erwähnten Additive können in
beliebigen geeigneten Schritten hinzugegeben werden. Die Endrezeptur
der Formmasse kann auch so erzeugt werden, daß einzelne oder mehrere Additive
erst kurz vor der Erzeugung des Formkörpers zugegeben werden. Auch
die Mischung von Granulat mit einer Additivpaste oder die Mischung
von zwei oder mehreren Sorten an Granulat, wobei mindestens eines
der erfindungsgemäßen Formmasse
entspricht oder sie letztendlich zusammen die erfindungsgemäße Zusammensetzung
ergeben, sind geeignet.
-
Die
erfindungsgemäße Formmasse
ist thermoplastisch und damit den üblichen Verarbeitungsweisen zugänglich.
-
Die
Verarbeitung erfolgt üblicherweise
durch Einsatz eines Granulats, das in bekannter Weise, z.B. durch
Extrusion, Spritzguss, Vakuumformen, Blasformen oder Schäumen zu
Formkörpern
weiterverarbeitet wird.
-
Die
erfindungsgemäße Formmasse
eignet sich als Werkstoff zur Herstellung von Halbzeug und Fertigteilen.
Auch Formteile in bestrahlter und unbestrahlter Form, die aus der
erfindungsgemäßen Formmasse mittels üblicher
Verarbeitungstechniken, insbesondere durch Spritzguß, hergestellt
werden, sind Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
-
Die
erfindungsgemäßen Formteile
können
in der Computer-, Elektro-, Elektronik-, Haushaltswaren- und Kraftfahrzeugindustrie
Anwendung finden.
-
Die
Kennzeichnung und Beschriftung von erfindungsgemäßen Formteilen z.B. Tastaturen,
Kabeln, Leitungen, Zierleisten bzw. Funktionsteilen im Heizungs-,
Lüftungs-
und Kühlbereich
oder Schalter, Stecker, Hebel und Griffe, die erfindungsgemäße Formmasse
enthalten, kann mit Hilfe von Laserlicht erzielt werden.
-
Weiterhin
können
die erfindungsgemäßen Formteile
als Verpackungen eingesetzt werden.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Lasermarkierung
von thermoplastischen Formteilen umfassend die Schritte:
- i) Herstellen eines Formteils aus einer Formmasse
enthaltend einen Thermoplasten A), Komponenten B1) und C) sowie
gegebenenfalls D) und/oder B2 wie oben definiert, und
- ii) Bestrahlen vorbestimmter Teile mindestens einer Oberfläche des
Formteils mit Laserlicht, um an den bestrahlten Stellen eine Änderung
des optischen Erscheinungsbildes zu bewirken.
-
Die
damit erhaltenen Markierungen zeichnen sich dadurch aus, daß sie wisch-
und kratzfest, stabil bei nachträglichen
Sterilisationsprozessen und hygienisch rein beim Markierungsprozeß aufbringbar
sind.
-
Die
Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele erläutert. Eine
Begrenzung ist dadurch nicht beabsichtigt.
-
Beispiele
-
Es
wurden Proben hergestellt und untersucht, die als Thermoplasten
Polybutylenterephthalat (PBT) enthielten. Als Matrix (A) wurde Celanex® 2002
(Ticona GmbH) ad 100% verwendet.
-
Enthielt
das Vergleichsbeispiel als Komponente B1) den Eintrag Cu, so wurde
als lichtsensitive Verbindung 0,2% Kupferhydroxidphosphat bezogen
von Fa. Aldrich eingesetzt. Enthielt das Beispiel als Komponente
B1) den Eintrag Sn/Cu, so wurde als lichtsensitive Verbindung ein
Additivpulver eingesetzt, das sowohl Sn(II) als auch Cu(II) als
Kationen enthält
und von Fa. Chemische Fabrik Budenheim KG bezogen wurde Das Additiv
wurde als unumgesetzte Mischung der Einzelsalze (ca. 80% Zinn(II)phosphat
mit ca. 20% Kupfer(II)hydroxidphosphat) zur Herstellung der Formmassen
eingesetzt.
-
Enthielt
das Beispiel als Komponente B2) den Eintrag Ti, so wurde als lichtsensibilisierendes
Oxid 1,0% Titandioxid als 0,3 μm
Rutil, wie die Typen 2078, 2900 oder 2220 der Fa. Kronos, eingesetzt.
Enthielt das Beispiel als Komponente B2) den Eintrag Sb, so wurde
als lichtsensitives Oxid 1,0% Antimontrioxid von Fa. Riedel-de-Haën oder Campine
verwendet.
-
Enthielt
das Beispiel als Komponente C1 den Eintrag DEPAL, so wurde als phosphorhaltiges
flammhemmendes Additiv 13,3% Aluminiumdiethylphosphinat (Exolit
OP 1230) der Fa. Clariant eingesetzt. Enthielt das Beispiel als
Komponente C1 den Eintrag RDP, so wurde als phosphorhaltiges flammhemmendes
Additiv 5% Resorcin-tetraphenyldiphosphat eingesetzt.
-
Enthielt
das Beispiel als Komponente C2 den Eintrag MC, so wurde als stickstoffhaltiges
flammhemmendes Additiv 6,7% Melamincyanurat eingesetzt. Enthielt
das Beispiel als Komponente C2 den Eintrag MPP, so wurde als stickstoff- und phosphorhaltiges
flammhemmendes Additiv 5% Melaminpolyphosphat eingesetzt.
-
Als übliche Additive
D wurden als Antioxidans Irganox® 1010
und Irgafos® 126
(jeweils Ciba), als Nukleierungsmittel Talkum, als Fließhilfsmittel
und Entformhilfe Licolub® FA1 (Clariant GmbH) oder
Bis-stearoylethylendiamid und als Feuchtigkeitsabstraktoren Stabaxol® (Rheinchemie
Rheinau GmbH) eingesetzt.
-
Die
Formmassen wurden in einem Doppelschneckenextruder mit zwei Knetzonen
Werner & Pfleiderer ZSK25
compoundiert.
-
Die
Formmassen wurden in dem Zweischneckenextruder bei 250 bis 280°C abgemischt
und in ein Wasserbad extrudiert. Nach Granulierung und Trocknung
wurden auf einer Spritzgussmaschine nach ISO 7792-2 Prüfkörper und
1 mm Platten gespritzt.
-
Der
Brandtest erfolgte nach UL 94 (Underwriter Laboratories) an 1/32-Zoll-Prüfkörpern. Nach
UL 94 ergeben sich die folgenden Brandklassen:
V-0: kein Nachbrennen
länger
als 10 Sekunden, Summe der Nachbrennzeiten bei 10 Beflammungen nicht
größer als
50 Sekunden, kein brennendes Abtropfen, kein vollständiges Abbrennen
der Probe, kein Nachglühen der
Proben länger
als 30 Sekunden nach Beflammungsende
V-1: kein Nachbrennen
länger
als 30 Sekunden nach Beflammungsende, Summe der Nachbrennzeiten
bei 10 Beflammungen nicht größer als
250 Sekunden, kein Nachglühen
der Proben länger
als 60 Sekunden nach Beflammungsende, übrige Kriterien wie bei V-0
V-2:
Zündung
der Watte durch brennendes Abtropfen; übrige Kriterien wie bei V-1. >V-2: erfüllt nicht
die Brandklasse V-2
-
Wurde
das Beispiel in der Spalte Brandklasse mit „gut" (+) bewertet, so erzielten die Proben
im vertikalen Brandtest gemäß UL94 die
Klasse V-2, V-1 oder V-0.
-
Wurde
das Beispiel in der Spalte Brandklasse mit „ungenügend" (-) bewertet, so erzielten die Proben im
vertikalen Brandtest gemäß UL94 die
Klasse >V-2.
-
Wurde
das Beispiel in der Spalte Lichtempfindlichkeit bewertet, so wurden
in Markierungsfeldern mit Pumpintensitäten kleiner gleich 50% und
Pulsfrequenzen größer als
4 kHz keine ausreichenden Kontraste mit Intensitätsverhältnissen < 2 erzielt.
-
Wurde
das Beispiel in der Spalte Lichtempfindlichkeit mit „mittelmäßig" (0) bewertet, so
lagen die Ergebnisse dazwischen.
-
Zur
Laserbeschriftung der Platten wurde ein DPL Magic Marker der Fa.
ACl Laser GmbH (Sömmerda, Thüringen)
eingesetzt und die Beschriftungsparameter wie folgt variiert: Es
wurden Pumpintensitäten
von 40 bis 90%, Pulsfrequenzen von 1 bis 6 kHz variiert und hierbei
horizontale Vorschubgeschwindigkeit und vertikaler Zeilenversatz
so gewählt,
dass kubische Muster von 40, 50 und 75 μm realisiert wurden.
-
Zur
Bestimmung der optischen Eigenschaften der Matrix und Markierungen
wurde eine auf einem Mikroskop BX51 der Fa. Olympus montierte Digitalkamera
Colorview II nebst Bildauswertungssoftware analySIS Pro der Fa.
Soft Imaging Systems verwendet.
-
Zur
Bestimmung der Helligkeits- und Dunkelheitswerte (entlang der weiss-schwarz-L*-Achse) wurde unter
maximalem Auflicht ein Mikroskopbild aufgenommen, dieses in ein
Grauwertbild überführt und über den aufgenommenen
Bereich gemittelt. Mit diesem Verfahren wurden digitale quantitative
Daten von 0 für „schwarz" bis 255 für „weiss" erhalten. Die Aufnahmen
wurden für
alle Proben unter identischen Beleuchtungsbedingungen durchgeführt. Die
Matrix und die Lasermarkierungen wurden jeweils separat aufgenommen
und ausgewertet.
-
Zur
Bestimmung der Farbwerte wurde unter maximalem Auflicht ein Mikroskopbild
aufgenommen, dieses über
den aufgenommenen Bereich gemittelt und die Rot-, Grün-, und
Blau-Anteile ausgelesen. Mit diesem Verfahren wurden digitale quantitative
Daten von 0 bis 255 für
die Anteile der drei Grundfarben erhalten. Die Aufnahmen wurden
für alle
Proben unter identischen Beleuchtungsbedingungen durchgeführt. Die
Matrix und die Lasermarkierungen wurden jeweils separat aufgenommen
und ausgewertet.
-
Die
Ergebnisse liegen der Zusammenstellung der Tabelle zugrunde.
-
Wurde
das Beispiel in der Spalte Lichtempfindlichkeit mit „gut" (+) bewertet, so
wurden bereits in Markierungsfeldern mit Pumpintensitäten kleiner
gleich 50% und Pulsfrequenzen größer als
4 kHz ausreichende Kontraste mit Intensitätsverhältnissen > 2,5 erzielt.
-
Wurde
das Beispiel in der Spalte Lichtempfindlichkeit mit „ungenügend" (-) bewertet, so
wurden in Markierungsfeldern mit Pumpintensitäten kleiner gleich 50% und Pulsfrequenzen
größer als
4 kHz keine ausreichenden Kontraste mit Intensitätsverhältnissen < 2,5 erzielt.
-
Wurde
das Beispiel in der Spalte Lichtempfindlichkeit mit „mittelmäßig" (0) bewertet, so
lagen die Ergebnisse dazwischen.
-
Vergleichsbeispiele
sind mit vorangestelltem „V" gekennzeichnet.