DE10052214A1 - Verfahren und System zur Durchführung von Ausschreibungen - Google Patents
Verfahren und System zur Durchführung von AusschreibungenInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Durchführung einer Ausschreibung wenigstens einer von einem Anbieter gegen Entgelt zu erbringenden Leistung vorgeschlagen, umfassend die Schritte: DOLLAR A - Bereitstellen einer Datenbank, welche für eine Mehrzahl von vorbestimmten Leistungen einer jeden Leistung zugeordnet wenigstens eine Leistungsbeschreibung und eine Preisbeschreibung für die Erbringung der Leistung umfasst, DOLLAR A - Erstellen eines die von einem Ausschreibenden gewünschte zu erbringende Leistung angebenden Leistungsverzeichnisses durch Auswahl von wenigstens einer der vorbestimmten Leistungen aus der Datenbank und Übernahme der entsprechenden Leistungsbeschreibung in das Leistungsverzeichnis, DOLLAR A - Übersenden eines Inhalts des Leistungsverzeichnisses an eine Mehrzahl von Anbietern, DOLLAR A - Empfangen jeweils eines Angebots von mehreren Anbietern, wobei ein jedes Angebot wenigstens einer Leistungsbeschreibung des Leistungsverzeichnisses zugeordnet einen von dem Anbieter bestimmten Angebotspreis umfasst, der das an den Anbieter zu entrichtende Entgelt für die Erbringung der entsprechenden Leistung durch den Anbieter angibt, DOLLAR A - Auswerten der empfangenen Angebote und Auswählen eines Angebots aus der Menge der empfangenen Angebote und DOLLAR A - Aktualisieren der Datenbank, indem für die wenigstens eine Leistung, deren Leistungsbeschreibung und Angebotspreis in dem ausgewählten Angebot enthalten sind, die zugeordnete Preisbeschreibung in der Datenbank in Abhängigkeit von dem Angebotspreis abgeändert wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur
Durchführung von Ausschreibungen, wobei das System
insbesondere ein Computersystem, wie etwa ein Server-
Computersystem und ein mit diesem über einen
Kommunikationsdienst gekoppeltes Client-Computersystem, oder
ein Web-Server-System umfasst.
Ferner betrifft die Erfindung ein Server-System zur
Durchführung von Ausschreibungen und ein Verfahren für dessen
Betrieb sowie ein Client-System zur Durchführung von
Ausschreibungen und ein Verfahren für dessen Betrieb.
Als Ausschreibungen im Sinne dieser Anmeldung kommen
Ausschreibungen jeglicher Art in Betracht, bei denen von
einer ausschreibenden Partei Leistungen festgelegt werden und
anbietende Parteien Preise angeben, die sie als Entgelt für
die Erbringung der Leistungen akzeptieren. Die ausschreibende
Partei wird dann unter anderem auf Grundlage der mitgeteilten
Preise einen der Anbieter zur Erbringung der Leistung
auswählen. Unter dem Begriff Leistungen wird hierbei alles
verstanden, was im Rahmen einer Auftragsvergabe erhältlich
ist, wie beispielsweise Dienstleistungen oder Sachleistungen
und deren Lieferung jeglicher Art.
Ein herkömmliches Ausschreibungsverfahren beinhaltet
beispielsweise folgende Maßnahme: ein Ausschreibender bzw.
Auftraggeber formuliert ein Leistungsverzeichnis, d. h. eine
Auflistung der Leistungen, deren Erbringung gegen Entgelt er
von einem Auftragnehmer wünscht.
Schon die Zusammenstellung des Leistungsverzeichnisses ist
für den Auftraggeber oft sehr aufwendig. Er muss nämlich
hierbei die gewünschten Leistungen so präzise formulieren,
dass Missverständnisse mit dem Auftragnehmer ausgeschlossen
sind, da sonst zum einen die wirklich gewünschte Leistung
möglicherweise nicht erbracht wird und zum anderen auch ein
Folgeschaden entstehen kann, beispielsweise wenn
Einzelleistungen zusammen ein fertiges Ganzes ergeben und
eine der Einzelleistungen auf Grund einer unpräzisen
Formulierung bei der Vergabe des Auftrags nicht im
erwünschten Rahmen erbracht wurde und darunter die Qualität
nicht nur der Einzelleistung sondern auch des Ganzen leidet.
Der Auftraggeber ist ferner im Allgemeinen an einen
Kostenrahmen gebunden, so dass er die Einzelleistungen derart
aufeinander abstimmen muss, dass die für diese in der Summe
zu erbringenden Entgelte den Kostenrahmen nicht
überschreiten. Da Einzelleistungen in qualitativ
unterschiedlichen Ausführungen zu ebenfalls unterschiedlichen
Preisen erhältlich sind, ist bei der Auswahl einer
spezifischen Leistung aus preislich unterschiedlichen
ähnlichen Leistungen eine genaue Kenntnis der bei einem
aktuell formulierten Leistungsverzeichnis zu erwartenden
Gesamtkosten notwendig. Hierbei ist der Ausschreibende jedoch
im Allgemeinen auf seine gefühlsmäßige Schätzung angewiesen,
wobei ihm in manchen Fällen auch Preislisten oder andere
Informationen einzelner Anbieter zur Verfügung stehen.
Allerdings ist es mit vergleichsweise großer Mühe verbunden,
aus einem herkömmlich formulierten Leistungsverzeichnis eine
Abschätzung über die zu erwartenden Kosten abzugeben.
Das formulierte Leistungsverzeichnis wird herkömmlicherweise
zu Papier gebracht und an eine Mehrzahl von Anbietern
verschickt, welche für den Auftraggeber zur Erbringung der in
dem Leistungsverzeichnis aufgeführten Leistungen in Betracht
kommen. Der Anbieter wiederum wertet das ihm zugesandte
Leistungsverzeichnis aus und überlegt sich, für welchen Preis
er eine jede in dem Leistungsverzeichnis aufgeführte Leistung
erbringen kann. Sodann bringt er dies meist tabellarisch
wiederum zu Papier, indem er neben einer jeden Leistung, die
er erbringen möchte, den hierfür veranschlagten Preis
schreibt und gegebenenfalls eine Summe aus den Preisen der
einzelnen Position errechnet. Dieses Angebot übersendet der
Anbieter an den Ausschreibenden, der von einer Mehrzahl
Anbieter entsprechende weitere Angebote erhält, die er
auswerten muss. Hierbei vergleicht er sinnvollerweise nicht
nur die Gesamtsumme der von den einzelnen Anbietern für die
Erbringung der Leistungen zugesagten Einzelleistungen,
sondern er untersucht vorteilhafterweise im Detail, in
welchen Bereichen des Leistungsverzeichnisses die einzelnen
Anbieter kostenmäßig voneinander abweichen. Es kann sich dann
nämlich herausstellen, dass ein Angebot, welches hinsichtlich
der Gesamtsumme nicht das günstigste Angebot ist, sich für
den Ausschreibenden als das Angebot erweist, von welchem er
im Sinne eines Preis-Leistungs-Verhältnisses das beste
Ergebnis erwarten kann. Ein solcher Vergleich ist allerdings
schwierig und nur unter vergleichsweise großem Aufwand
durchführbar.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Durchführung einer Ausschreibung anzugeben, nach dem
Ausschreibungen einfacher durchführbar sind.
Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Ausschreibungsverfahren anzugeben, welches neuere technische
Entwicklungen, wie beispielsweise Kommunikationsmedien und
Computer, einsetzt.
Eine weitere Aufgabe ist es hierbei, ein solches technisches
Ausschreibungsverfahren derart weiterzubilden, dass bereits
vor der Abgabe der Angebote einigermaßen verlässliche
Abschätzungen der zu erwartenden Gesamtkosten möglich sind.
Eine weitere Aufgabe ist es, ein solches technisches
Verfahren anzugeben, bei dem vorliegende Angebote einfacher
miteinander vergleichbar sind.
Ferner ist es eine Aufgabe, ein Gesamtsystem vorzuschlagen,
mit dem derartige technische Verfahren zur Durchführung einer
Ausschreibung ausgeführt werden können, und des Weiteren ist
es eine Aufgabe, ein Computersystem anzugeben, welches im
Zusammenhang mit einem Ausschreibungsverfahren einsetzbar
ist.
Unter einem Aspekt setzt die Erfindung bei dem Problem der
Errechnung eines Schätzpreises für ein bestimmtes
Leistungsverzeichnis an. Hierbei haben die Erfinder erkannt,
dass der Ausschreibende bei der Preisabschätzung
herkömmlicherweise auf sein Gefühl angewiesen ist, welches
auf seinen bei zeitlich zurückliegenden
Ausschreibungsverfahren gewonnenen Erfahrungen beruht.
Derartige Erfahrungen finden jedoch normalerweise nicht immer
eine vollständige objektive Würdigung in einem konkreten
Fall. Ferner führt der Einsatz von Preisinformationen der
Anbieter oft nicht zum korrekten Ergebnis, da in diesen
Nachlässe, wie Rabatte und Skonto etc. nicht enthalten sind.
Ferner erinnert sich der Ausschreibende eventuell an eine
vorangegangene Auftragsvergabe zurück, bei der seiner
Erinnerung nach eine ähnliche Leistung ausgeschrieben war. Er
ist sich dabei jedoch nicht sicher, ob die momentan
auszuschreibende Leistung und die zurückliegend
ausgeschriebene Leistung so weit übereinstimmen, dass sie
hinsichtlich der zu erwartenden Preise vergleichbar sind.
Demgemäß sieht die Erfindung vor, zunächst eine Datenbasis
mit standardisierten Beschreibungen für zu erbringende
Leistungen aufzubauen. Bei einem konkret zu formulierenden
Leistungsverzeichnis werden dann dessen Einzelpositionen bzw.
Einzelleistungen nicht neu formuliert, es werden vielmehr aus
der Datenbasis Standardbeschreibungen für diese Leistungen
entnommen. Damit liegt dann eine zahlenmäßig begrenzte,
wenngleich auch große Menge an Leistungsbeschreibungen vor,
aus der für die meisten zu erwartenden Anwendungsfälle auch
präzise genug formulierte und den Wünschen entsprechende
Leistungsverzeichnisse aufgebaut werden können. Andererseits
ist durch die Verwendung von lediglich standardisierten
Leistungsbeschreibungen gewährleistet, dass dann, wenn für
eine bestimmte Leistungsbeschreibung schon eine Erfahrung
hinsichtlich der für deren Erbringung zu erwartenden Kosten
vorliegt, diese Erfahrung auch auf ein aktuell zu
erstellendes Leistungsverzeichnis übertragen werden kann, da
ja die jeweiligen Leistungsbeschreibungen übereinstimmen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist es, zusammen mit den
standardisierten Leistungsbeschreibungen auch einer jeden
einzelnen Leistungsbeschreibung dieser zugeordnet eine
Preisbeschreibung abzuspeichern, aus welcher eine Abschätzung
für die Kosten berechnet werden kann, die für die Erbringung
der einzelnen durch die Leistungsbeschreibung beschriebenen
Leistungen zu erwarten sind. Hierdurch ist es besonders
einfach möglich, für ein konkretes, aus Standard-
Leistungsbeschreibungen zusammengesetztes Leistungsver
zeichnis eine Abschätzung sowohl der Kosten für
Einzelleistungen des Leistungsverzeichnisses als auch der
Gesamtkosten anzugeben.
Ein weiterer Aspekt bei der Erfindung ist dabei ferner die
Erkenntnis, dass eine entsprechende Pflege der einzelnen
Leistungsbeschreibungen notwendig ist, um aus diesen
verlässliche Kostenabschätzungen abgeben zu können. Die
Erfindung verfolgt dabei den Ansatz, Erfahrungen aus
vergangenen Ausschreibungen in den Preisbeschreibungen in
geeigneter Weise zu berücksichtigen, so dass eine jede
Preisbeschreibung in dem Sinne aktuell ist, dass in ihr
wesentliche Erfahrungen aus vergangenen Ausschreibungen
enthalten sind. Insbesondere ist dabei vorgesehen, nicht
sämtliche Angebotspreise aus zurückliegenden Angeboten in die
Preisbeschreibung einer einzelnen Leistung zu übernehmen,
sondern lediglich die Preise des Angebots, welches in einer
zurückliegenden Ausschreibung schließlich als das für den
Ausschreibenden attraktivste Angebot ausgewählt wurde, d. h.
das Angebot desjenigen Anbieters, der schließlich den
Zuschlag für den Auftrag erhalten hat. Diese Vorgehensweise
gründet auf der Überlegung, dass ein zurückliegendes Angebot,
welches einen Zuschlag erhalten hat und sich somit in der
Praxis bewährt hat, gut dafür geeignet ist, als Grundlage für
zukünftige Preisabschätzungen zu dienen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist es ferner, ein
Ausschreibungsverfahren als Dienstleistung derart zur
Verfügung zu stellen, dass Ausschreibende, also etwa Personen
oder Firmen, welche eine Ausschreibung durchführen möchten,
Kunden des Anbieters des Ausschreibungsverfahrens sind. Der
Anbieter stellt dem Kunden die standardisierten
Leistungsbeschreibungen zur Verfügung, und der Kunde wählt
aus diesen ihm zur Verfügung gestellten
Leistungsbeschreibungen diejenigen aus, die er in einem
konkret zu formulierenden Leistungsverzeichnis aufgenommen
haben möchte. Bei einem in dem Ausschreibungsverfahren
zustande kommenden Vertragsabschluss erhält der Anbieter des
Ausschreibungsverfahrens dann Kenntnis über die Preise der
Einzelleistungen des Vertrags-Leistungsverzeichnisses und
gewinnt dadurch Erfahrung im Hinblick auf realistische und in
der Praxis bewährte Preise, die den einzelnen
standardisierten Leistungen zuordenbar sind. Da der Anbieter
des Ausschreibungsverfahrens in der Regel eine Mehrzahl von
Kunden, also Auftraggeber bzw. Ausschreibende hat, die das
Ausschreibungsverfahren nutzen, erhält er einen größeren
Erfahrungsschatz im Hinblick auf Leistungspreise, als dies
ein einzelner Auftraggeber jemals erzielen kann. Diese
Erfahrung gibt der Anbieter des Ausschreibungsverfahrens an
jeden Kunden weiter, indem er diesem zu dessen für eine
konkrete Ausschreibung formuliertes Leistungsverzeichnis eine
Preisschätzung zur Verfügung stellt. Hierdurch erhält der
Kunde den Vorteil, mit einer besonders präzisen
Preisschätzung arbeiten zu können, um damit beispielsweise
einen vorgegebenen Kostenrahmen vergleichsweise präzise und
unter Erzielung höchster Qualität einhalten zu können.
Ferner ist der Ausschreibende dann relativ gut über in der
Praxis erzielbare Preise informiert, so dass er seine
Anbieter dann mit einiger Aussicht auf Erfolg auf die Abgabe
möglichst niedriger Angebote drängen kann.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist dabei auch, dass der
Anbieter des Ausschreibungsverfahrens neben dem
Ausschreibenden und den Anbietern eine unabhängige Instanz in
dem Ausschreiberverfahren ist, die auch, bei geeigneter
Gestaltung des Verfahrens, Unregelmäßigkeiten, wie sie bei
herkömmlichen Ausschreibungen auftreten können, unterdrückt.
Es kann durch den Anbieter des Ausschreiberverfahrens
beispielsweise ausgeschlossen werden, dass Angebote von
gewissen Anbietern vor einem Submissionszeitpunkt der
Ausschreibung anderen Anbietern zur Kenntnis gelangen, so
dass diese ihr Angebot im Hinblick auf einen Zuschlag
abwandeln können. Deshalb kann eine über den Anbieter des
Ausschreibungsverfahrens abgewickelte Ausschreibung zum
Vorteil sämtlicher beteiligter Parteien ein besonderes
Vertrauen genießen.
Die vorangehend genannten Merkmale der vorliegenden Erfindung
sind aus der nachfolgenden Beschreibung von erläuternden
Ausführungsformen besser verständlich, welche auf die
beiliegenden erläuternden Zeichnungen Bezug nimmt. Hierbei
zeigt
Fig. 1 einen schematischen Ablauf einer
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Ausschreiberverfahrens,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines
Systems zur Ausführung des Verfahrens
gemäß Fig. 1,
Fig. 3a bis 3c eine Gliederung eines Archivs zur
Ausführung des Verfahrens gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Gliederung eines Leistungsverzeich
nisses zum Einsatz bei dem Verfahren gemäß
Fig. 1,
Fig. 5 eine Darstellung zur Erläuterung eines
Vergleichs verschiedener Angebote in dem
Verfahren gemäß Fig. 1,
Fig. 6 eine Darstellung zur Erläuterung eines
Vergleichs verschiedener Angebote in dem
Verfahren gemäß Fig. 1, und
Fig. 7 ein Objektmodell einer Implementierung des
erfindungsgemäßen Ausschreibungsverfah
rens.
Die Grundlage für das erfindungsgemäße Ausschreibungs
verfahren bildet eine Datenbank bzw. ein Archiv, in dem zu
einzelnen Leistungen zugehörige Informationen gespeichert
sind. Ein Beispiel für eine solche hierarchische Ordnung ist
in Fig. 3 angegeben.
Die einzelnen Leistungen sind dort als sogenannte
"Positionen" bezeichnet, wobei eine Mehrzahl von Positionen
jeweils einem Untertitel untergeordnet ist, eine Mehrzahl von
Untertiteln jeweils einem Titel zugeordnet ist, und eine
Mehrzahl von Titeln wiederum einem Gewerk untergeordnet ist.
Diese hierarchische Ordnung mit den Gliederungsebenen
"Gewerk", "Titel", "Untertitel" und "Position" wird
eingehalten, soweit dies für die einzuordnenden Leistungen
sinnvoll erscheint. Es können auch einzelne Gliederungsebenen
weggelassen werden, so dass beispielsweise mehrere Positionen
direkt einem Titel untergeordnet sind oder mehrere Positionen
auch direkt einem Gewerk untergeordnet sind.
Das Archiv enthält eine Mehrzahl von Gewerken. Ein Beispiel
für ein Gewerk ist beispielsweise der Oberbegriff
"Reinigung", welchem mehrere Titel mit beispielsweise den
Bezeichnungen "Fassadenreinigung", "Außenanlagen",
"Unterhaltsreinigung" usw. untergeordnet sind. Unter dem
Titel "Unterhaltsreinigung" sind beispielsweise Untertitel
wie "Sanitärräume", "Verkehrsflächen", "Büroräume" usw.
angeordnet. Unter dem Untertitel "Büroräume" sind dann
beispielsweise einzelne Leistungen beschreibende Positionen,
wie "Reinigung von Boden", "Papierkörbe ausleeren" usw.
angeordnet. Einem jeden Gewerk können ergänzende
Informationen zugeordnet sein, wie beispielsweise allgemeine
Bemerkungen, allgemeine Vertragsbedingungen,
Handlungsanweisungen für Auftragnehmer, Musterverträge usw.
zugänglich sein (siehe Fig. 3a bis 3c).
Zur einfacheren Identifizierung der einzelnen
standardisierten Leistungsbeschreibungen ist eine jede
Position mit einer eindeutigen Nummer gekennzeichnet.
Der Inhalt einer jeden Position umfasst vorzugsweise
wenigstens eine Leistungsbeschreibung und eine
Preisbeschreibung. Die Leistungsbeschreibung ist
beispielsweise ein einer zu erbringenden Leistung
zugeordneter standardisierter Text, der diese Leistung
möglichst präzise beschreibt, und die Preisbeschreibung
beinhaltet Daten, aus denen ein Schätzwert für das für die
Erbrindung der Leistung zu erwartende Entgelt berechnet
werden kann. Diese Daten werden aus den Ergebnissen
zurückliegender Ausschreibungen gewonnen, wobei hierzu die
Angebotspreise derjenigen Angebote verwendet werden, welche
bei der zurückliegenden Ausschreibung einen Zuschlag erhalten
hatten. Somit kann die Preisbeschreibung beispielsweise eine
historische Übersicht der zurückliegend entstandenen Preise
zusammen mit dem Datum, an dem der Vertrag zustande kam,
gespeichert werden. Die Preisbeschreibung kann ferner einen
Minimalpreis, einen Maximalpreis und einen Mittelwert an
Preisen umfassen, die zurückliegend erzielt wurden.
Für eine Preisbeschreibung wie "Reinigung von 1 qm
Teppichboden" kann die Historie damit folgende Daten
enthalten: DM 5,10 pro qm am 25.07.1998, DM 7,80 am
05.09.1998 und DM 4,30 am 01.03.1999.
Es können Minimal-, Maximal- und Mittelwerte aus dem in der
Historie gespeicherten Preisen beispielsweise anläßlich einer
Änderung der Historie ermittelt und im Hinblick auf einen
schnellen Zugriff in dem Archiv gespeichert werden. Es ist
allerdings auch möglich Minimal-, Maximal- und Mittelwerte
erst bei Bedarf aus der Historie zu berechnen. Andererseits
ist es ebenfalls möglich, nicht detailliert eine Historie in
dem Archiv zu speichern sondern lediglich Minimal-, Maximal-
oder Mittelwerte, welche bei jeder Änderung der
Preisbeschreibung dann entsprechend zu aktualisieren sind.
Die Preise sind im vorangegangenen Beispiel auf den
Quadratmeter zu reinigender Fläche bezogene Beträge. Eine
wesentlich differenziertere und für den Ausschreibenden
transparentere Darstellung der Preise ergibt sich allerdings,
wenn nicht der Preis pro Quadratmeter erfasst wird, sondern
wenn zwei preisbildende Komponenten erfasst werden, aus denen
sich der Quadratmeterpreis sinnvoll errechnen lässt. In
allgemeinerer Form wird dann ein Einheitspreis, wie
beispielsweise 6 DM/qm, errechnet aus dem Produkt aus einer
Richtleistung, beispielweise 5 qm/h, multipliziert mit einem
Stundenverrechnungssatz des Anbieters, wie beispielsweise
DM 30, -- pro Stunde. Es wird dann nämlich transparent,
welchen Stundenverrechnungssatz ein Anbieter ansetzt und in
welcher Qualität die Arbeit auszuführen ist. Im Fall einer
Teppichreinigung würde eine Richtleitung von 5 qm/h eine
intensive und tiefgehende Reinigung beinhalten, die
beispielsweise einmal jährlich auszuführen ist, während eine
Richtleistung von 60 qm/h eine täglich auszuführende
Standardreinigung beschreibt.
Der Stunden-Verrechnungssatz kann weiter aufgeschlüsselt sein
in ein Produkt aus einem Tariflohn und einem
Unternehmerzuschlag, wobei ein Tariflohn beispielsweise in
einem Gebiet bzw. einer Region zwischen Arbeitgeberverbänden
und Arbeitnehmerverbänden vereinbart sein kann und sich der
Unternehmerzuschlag aus einer Weiterverrechnung von
Lohnnebenkosten, Maschinen- und Gerätekosten, Verwaltungs-
und Vorarbeiterkosten und Gewinnspanne des Unternehmens
zusammensetzen kann.
Ferner enthält das Archiv gebietsabhängige Parameter und
Faktoren, in welche regional abhängige Kosten, wie
Tariflöhne, Lebenshaltungskosten, Baukostenindex usw.
eingehen. Derartige Parameter und Faktoren können entweder
von dem Anbieter des Ausschreibungsverfahrens selbst
ermittelt oder von auf statistische Erfassungen
spezialisierten Organisationen, wie beispielsweise einem
statistischen Bundesamt, bezogen werden. Dadurch ist es
möglich, in dem Archiv den einzelnen Leistungsbeschreibungen
zugeordnet gebietsunabhängige Preise zu speichern und bei
einer konkreten Ausschreibung auf an einem bestimmten Ort zu
erbringende Leistungen einen realistischen Schätzpreis zu
errechnen, indem der gebietsunabhängige gespeicherte Preis
mit einem Gebietsfaktor multipliziert wird, welcher
derartigen Gebietsunterschieden Rechnung trägt.
Es ist nicht notwendig, dass den gebietsabhängigen Preisen
durch Multiplikation mit einem Faktor Rechnung getragen wird.
Es ist auch möglich, andere Rechenformen zu verwenden, indem
eine oder mehrere gebietsabhängige Preiskorrekturterme
eingehen.
Ein ähnliches Vorgehen wird zur Erfassung einer jährlichen
Teuerungsrate eingesetzt, indem die gespeicherten Preise auf
einen Stichtag, beispielsweise 1. Januar 1990, bezogen sind
und jährlichen Teuerungen durch Multiplikation mit einem
statistisch ermittelten Teuerungsfaktor Rechnung getragen
wird.
Kommt es bei einer Ausschreibung zu einem Vertragsabschluss,
werden die Preise, die in dem für den Vertrag ausgewählten
Angebot aufgeführt sind, dazu verwendet, die Historie einer
jeden Leistungsbeschreibung zu aktualisieren, wobei hierzu
gebietsabhängige Faktoren wie auch Preissteigerungsfaktoren
aus dem Preis herausgerechnet werden, so dass einer jeden
Leistungsbeschreibung zugeordnet wieder gebiets- und
teuerungsbereinigte Preise in das Archiv eingetragen werden.
In Fig. 2 ist ein System zur Durchführung des
Ausschreibungsverfahrens erläutert.
Das Ausschreibungsverfahren wird über eine Internet-Plattform
21 bereitgestellt, welche auf dem vorangehend beschriebenen
Archiv aufbaut. Sowohl Ausschreibende 23 als auch Anbieter 25
haben Zugriff auf die Internet-Plattform 21, welche die
notwendigen Interaktionen zwischen Ausschreibendem und
Anbieter vermittelt. Eine direkte Kommunikation zwischen
Ausschreibendem und Anbieter ist im Rahmen des hier
beschriebenen Verfahrens nicht möglich, um Unregelmäßigkeiten
bei der Ausschreibung zu vermeiden. In Fig. 2 ist das Archiv
mit dem Bezugszeichen 27 versehen, und in dem Archiv ist eine
Vielzahl von Positionen 29 gespeichert.
Möchte ein Ausschreibender und potenzieller Auftraggeber
beispielsweise ein Gebäude renovieren und hierzu eine
Ausschreibung durchführen, so erhält er unter Vermittlung des
Internets als Kommunikationsmedium Zugriff auf die Internet-
Plattform, wobei dieser Zugriff durch einen Benutzernamen und
ein entsprechendes Kennwort nach Vereinbarung mit dem
Betreiber der Plattform gewährt wird. In einem solchen Fall
ist es nicht nötig, dass der Auftraggeber bzw. Ausschreibende
Zugriff auf das gesamte Archiv hat. Dieser Zugriff kann
vielmehr eingeschränkt werden auf die für die geplante
Ausschreibung relevanten Gewerke, beim Beispiel der
Gebäuderenovierung die Gewerke des Baubereichs.
Der Ausschreibende sieht an dem Bildschirm seines Computers,
welcher eine geschützte Internet-Datenverbindung mit der
Plattform aufgebaut hat, eine grafische Darstellung des
Archivinhalts, beispielsweise in der in den Fig. 3a bis 3c
dargestellten Weise. Der Ausschreibende kann beispielsweise
durch Mausklick einzelne Gewerke, Titel, Untertitel und
Positionen auswählen und zu einem Leistungsverzeichnis
zusammenstellen. Hierbei wird die bekannte "Drag and Drop"-
Technik eingesetzt. Der Ausschreibende kann mit dieser Drag
and Drop-Technik auch ganze Gewerke oder Titel auf einmal in
sein Leistungsverzeichnis übernehmen und nachfolgend nicht
benötigte Positionen oder Untertitel hieraus wieder
entfernen.
Ein vom Ausschreibenden fertiggestelltes Leistungsverzeichnis
ist in Fig. 2 mit dem Bezugszeichen 31 versehen und umfasst
eine Mehrzahl von Positionen 33. Die Fertigstellung des
Leistungsverzeichnisses durch den Ausschreibenden wird der
Plattform mitgeteilt, woraufhin das Leistungsverzeichnis
gegenüber weiteren Änderungen gesperrt und dessen Inhalt an
die Plattform übermittelt wird (Pfeil 35 in Fig. 2).
Die Plattform informiert sodann eine Mehrzahl Anbieter per
e-Mail über das Vorliegen einer neuen Ausschreibung, wobei
einem jeden Anbieter eine Zugriffsberechtigung auf die
Plattform eingeräumt wird, indem ihm mit derselben e-Mail ein
entsprechendes Benutzerkennzeichen übermittelt wird. Die
Anbieter wurden dabei vorab entweder von dem Ausschreibenden
selbst festgelegt und der Plattform übermittelt, oder die
Plattform selbst hat Kenntnis über in Frage kommende Anbieter
und benachrichtigt diese automatisch.
Die Anbieter, die Interesse an einem weiteren Auftrag haben,
verwenden das ihnen mitgeteilte Benutzerkennzeichen, um
Zugriff auf die Plattform und das ausgeschriebene
Leistungsverzeichnis 31 zu erlangen, indem sie sich den
Inhalt des Leistungsverzeichnisses über eine gesicherte
Datenverbindung auf ihren eigenen Computer herunterladen
(Pfeile 37 in Fig. 2).
Jeder Anbieter erhält an seinem Bildschirm eine Darstellung
einer Maske 39, in der tabellarisch die einzelnen Leistungen
des Leistungsverzeichnisses 31 aufgeführt sind, wobei rechts
neben einer jeden Leistungsbeschreibung in der
Bildschirmmaske 39 ein Eingabeplatz 41 für seinen
Angebotspreis vorgesehen ist. Diese Plätze kann der Anbieter
mit den Angebotspreisen ausfüllen. Hierbei werden ständig
Summenpreise auf den Ebenen Untertitel, Titel und Gewerk
errechnet und, soweit in der aktuellen Maskendarstellung
möglich, auch am Bildschirm angezeigt.
Nach Komplettieren der Eingaben in die Maske, d. h. dann, wenn
der Anbieter meint, das Angebot vervollständigt zu haben,
überprüft das System das Angebot auf Vollständigkeit, d. h. ob
zu jeder Leistungsbeschreibung auch ein Angebotspreis durch
den Anbieter eingetragen wurde. Fehlen zu bestimmten
Leistungsbeschreibungen Einträge, so macht das System den
Anbieter darauf aufmerksam, beispielsweise indem die
entsprechenden Positionen in der Maske farblich
gekennzeichnet werden oder ein "Pop-up"-Fenster einen
entsprechenden Hinweis einblendet. Der Anbieter kann dann das
Angebot nochmals überprüfen und es vervollständigen, sofern
er die entsprechende Angabe versehentlich unterlassen hatte,
oder er kann die entsprechende Angabe auch bewusst vermeiden,
beispielsweise wenn er die zugehörige Leistung nicht
erbringen möchte. Nach nochmaliger Bestätigung der
Vollständigkeit des Angebots durch den Anbieter wird der
Inhalt des Angebots an die Plattform übergeben (Pfeile 43 in
Fig. 2). Dies kann dadurch erfolgen, dass der Inhalt des
gesamten Angebots, also sowohl die Leistungsbeschreibungen
als auch die Preiseinträge, an die Plattform übermittelt
werden, oder dass lediglich die Preiseinträge in einer
solchen Reihenfolge übertragen werden, dass das Angebot auf
Seiten der Plattform rekonstruiert werden kann, oder es ist
auch möglich, dass auf dem Bildschirm des Anbieters eine
Maske dargestellt wird, welche direkt von der Plattform aus
durch entsprechende Steuersequenzen verwaltet wird, so dass
Einträge oder Änderungen durch den Anbieter unmittelbar an
die Plattform übertragen werden, so dass mit der Bestätigung
der Vollständigkeit der Eingabe durch der Anbieter lediglich
von Seiten der Plattform her Änderungsmöglichkeiten an dem
Angebot nicht mehr gegeben sind und diese somit "eingefroren"
ist.
Die Plattform nimmt Angebote von den Anbietern 25 bis zu
einem vorab festgelegten Submissionszeitpunkt entgegen, wobei
ein Anbieter lediglich einmal ein Angebot abgeben kann.
Alternativ hierzu ist es auch möglich, dass ein Anbieter bis
zum Submissionszeitpunkt nach einem bereits abgegebenen
Angebot noch weitere Angebote abgeben kann, wobei jeweils das
zuletzt abgegebene Angebot als gültiges Angebot betrachtet
wird.
Nach dem Submissionszeitpunkt werden die in den bei der
Plattform 21 eingegangenen Angeboten enthaltenen
Informationen geordnet und dem Ausschreiber 23 zur Verfügung
gestellt, wovon per e-Mail unterrichtet werden kann. Zur
Vorabinformation des Ausschreibers vor dem
Submissionszeitpunkt hat dieser keinen Zugriff auf die
Inhalte der bereits bei der Plattform eingegangenen Angebote,
um Preisabsprachen und Unregelmäßigkeiten bei der
Ausschreibung zu vermeiden. Allerdings kann dem Ausschreiber
Information vorab zur Verfügung gestellt werden, teilweise
beispielsweise indem dieser Kenntnis darüber hat, welcher
Anbieter sein Angebot wann abgegeben hat. Allerdings soll der
Ausschreibende keine Einsicht in die Angebotspreise der
bereits abgegebenen Angebote erhalten, um Unregelmäßigkeiten
weitgehend auszuschließen.
Die Vermittlung der gesammelten Angebote an den
Ausschreibenden (Pfeil 45 in Fig. 2) erfolgt dabei in einer
solchen Form, dass der Ausschreibende die einzelnen Angebote
in übersichtlicher Weise dargestellt bekommt, so dass er die
Angebote einfach miteinander vergleichen kann. Eine solche
tabellarische Darstellung in einer Bildschirmmaske 47 ist in
Fig. 5 erläutert. Die linke Spalte der Tabelle enthält
hierbei eine Identifizierung der einzelnen Positionen bzw.
Leistungsbeschreibungen, die in der hierarchischen Struktur
des Archivs unter dem Untertitel, Titel bzw. Gewerk
angeordnet sind. Die Kennzeichnung der Positionen erfolgt
dabei zum einen durch die eindeutige Nummer der
entsprechenden Leistung in dem Archiv sowie einen Kurztext,
der eine Kurzfassung der selbst umfangreicheren
Leistungsbeschreibung darstellt. In den Spalten 4, 5, 6 und 7
sind dann die Angebotspreise der einzelnen Anbieter
dargestellt. Hierbei sind die Angebotspreise den Positionen
zeilenweise zugeordnet. In Zeilen, in denen ein Untertitel
angegeben ist, ist der sich ergebende Summenpreis aus den
einzelnen Positionen des Untertitels angegeben, in Zeilen, in
denen ein Titel angegeben ist, ist der Summenpreis aus den
einzelnen Untertiteln des Titels angegeben, und in Zeilen, in
denen ein Gewerk angegeben ist, ist ein Summenpreis aus den
einzelnen Titeln des Gewerks angegeben.
Einträge, die billigste oder teuerste Angebotspreise
wiedergeben, sind farblich gekennzeichnet, beispielsweise
grün für einen billigsten Angebotspreis und rot für einen
teuersten Angebotspreis.
In der linken Spalte ist in jeder Zeile ein mittlerer Preis
angegeben, der sich aus den Mittelwerten der Preise der
einzelnen Anbieter in den entsprechenden Zeilen ergibt. In
der dritten Spalte ist ein sogenannter "Idealpreis"
angegeben, der sich aus dem Minimum der Preise der Anbieter
in derselben Zeile ergibt. Um ein jedes Angebot auf einfache
Weise mit dem Mittelwert und dem Idealpreis vergleichen zu
können, kann die Reihenfolge der zweiten, dritten und
weiteren Spalten in der Darstellung von dem Ausschreibenden
frei gewählt werden. So kann ein jedes Angebot neben dem
Idealpreis oder dem mittleren Preis positioniert und
unmittelbar mit diesem oder einem anderen Angebot verglichen
werden. Diese freie Gestaltung der Reihenfolge der Spalten
ermöglicht eine besonders einfache Analyse der Angebote.
Nach der Analyse der Angebote bestimmt der Ausschreibende das
für ihn günstigste Angebot. Diese Entscheidung übermittelt
der Ausschreibende an die Plattform (Pfeil 49 in Fig. 2),
worauf die Plattform den ausgewählten Anbieter darüber
informiert, dass er den Zuschlag für die Ausschreibung
erhalten hat. Diese Information erfolgt automatisch,
beispielsweise per e-Mail. Ferner erstellt die Plattform aus
dem der Ausschreibung zugrunde liegenden Leistungsverzeichnis
und den von dem ausgewählten Anbieter in seinem Angebot
mitgeteilten Preisen ein Vertragsleistungsverzeichnis 51,
welches dem Anbieter als Vertrag ebenfalls übermittelt wird
(Pfeil 53 in Fig. 2). Dies kann ebenfalls per e-Mail
erfolgen oder, wenn eine handschriftliche Signatur des
Vertrags gewünscht wird, per ausgedrucktem Brief auf Papier.
Sobald feststeht, welcher Anbieter für den Ausschreibenden
der günstigste Anbieter ist und den Zuschlag erhalten hat,
wird auf Seiten der Plattform eine für deren erfolgreichen
Betrieb wichtige Maßnahme durchgeführt: Es wird nämlich davon
ausgegangen, dass die Angebotspreise, die schließlich unter
vielen Anbietern im Hinblick auf den Vertragsabschluss
erfolgreich waren, auch als Information wertvoll sind, um für
zukünftige Ausschreibungen eine möglichst realistische
Preisabschätzung durchführen zu können. Es werden also die
Preise des Angebots, das den Zuschlag erhalten hat, dazu
verwendet, um die entsprechenden Preisbeschreibungen im
Archiv zu aktualisieren (Pfeil 55 in Fig. 2). Hierzu werden
die einzelnen Preise zunächst durch den Gebietsfaktor
dividiert, um den in dem Archiv gespeicherten Preis
gebietsunabhängig zu machen. Sodann wird der Preis noch durch
einen Teuerungsfaktor dividiert, der den Preis in Bezug auf
ein Bezugsdatum normiert. Sodann wird dieser Preis in die
Preisbeschreibung der zugehörigen Leistung zusammen mit dem
Datum des Vertragsabschlusses aufgenommen, um die Historie
der Preisbeschreibung zu aktualisieren. Es werden dann ferner
der Mittelwert, der Maximalwert und der Minimalwert in der
Preisbeschreibung neu berechnet.
Die Preisbeschreibungen nutzt der Ausschreibende bei der
Erstellung des Leistungsverzeichnisses, da von der Plattform
zu den von den Ausschreibenden ausgewählten
Leistungsbeschreibungen ein entsprechender Schätzpreis aus
den Preisbeschreibungen ausgerechnet wird und dem Anbietenden
übermittelt wird (Pfeil 57 in Fig. 2). Die Information
erhält der Ausschreibende in einer Bildschirmmaske 59, die
ähnlich aufgebaut ist, wie die Maske, in der die Anbieter
seine Angebotspreise eingibt. Allerdings füllt hier beim
Ausschreibenden die Plattform 21 in die Preisfelder die
entsprechenden Schätzpreise ein, so dass der Ausschreibende
einer jeden Leistung zugeordnet den errechneten Schätzpreis
ablesen kann. Es werden ferner auch die entsprechenden Summen
auf Untertitelebene, Titelebene und Gewerkebene angezeigt.
In Ergänzung zu dem oben beschriebenen Verfahren kann die
Plattform 21 die eingegangenen Angebote nach ihrer
Aufbereitung nicht nur lediglich an den Ausschreibenden 23
weiterleiten (Pfeil 45 in Fig. 2) sondern auch einen
Vorschlag zur Auswahl des Anbieters unterbreiten. Hierzu
bestimmt die Plattform den Anbieter, der im Hinblick auf die
Gesamtkosten des Leistungsverzeichnisses den günstigsten
Preis bietet. Der Ausschreibende kann diesen Vorschlag
beispielsweise durch einfaches Quittieren akzeptieren,
woraufhin die Plattform dann die weiteren Maßnahmen
automatisch einleitet. Der Ausschreibende kann aber auch
seine eigene Wahl treffen, wie dies vorangehend bereits
erläutert wurde.
In Ergänzung hierzu ist das System allerdings auch dazu
ausgelegt, Nachverhandlungen durchzuführen. Hierzu wählt der
Ausschreibende entweder sämtliche Angebote oder eine
Untermenge derselben im Hinblick auf Anbieter aus, welche ihm
für Nachverhandlungen geeignet erscheinen. Die Plattform
versendet an diese ausgewählten Anbieter jeweils eine E-Mail
mit der Aufforderung zur Überarbeitung des jeweiligen
Angebots. Für diese Überarbeitung wird wiederum ein neuer
Submissionszeitpunkt festgelegt, an dessen Ende die Plattform
die eingegangenen Angebote zusammenfasst und wieder dem
Ausschreibenden übermittelt, wie dies vorangehend bereits
erläutert wurde (Pfeil 45 in Fig. 2).
Alternativ oder ergänzend hierzu kann das System auch zu
einer Durchführung einer Auktion ausgelegt sein. Nach Erhalt
der Angebote (Pfeil 45 in Fig. 2) wählt der Ausschreibende
eine Menge von Anbietern aus, welche ihm für die Durchführung
der Auktion als geeignet erscheinen. Die Plattform informiert
diese Anbieter und fordert sie auf, an der Auktion
teilzunehmen, was durch e-Mail erfolgen kann. Im Rahmen der
Auktion erhält jeder teilnehmende Anbieter Zugriff auf eine
durch die Plattform bereitgestellte Maske, die ähnlich
aufgebaut ist, wie die in Fig. 5 dargestellte Maske.
Allerdings ist diese Maske so weit anonymisiert, dass die
Anbieter nicht die Namen der anderen Anbieter erfahren.
Sodann kann ein jeder Anbieter in der ihm zugeordneten Spalte
Änderungen an den Preisen, meist Preissenkungen, vornehmen.
Diese Änderungen werden unmittelbar an die Plattform
übertragen, welche die bereitgestellte Maske aktualisiert, so
dass auch für die anderen Anbieter diese Änderungen sichtbar
werden. Die anderen Anbieter haben somit die Möglichkeit, auf
diese Änderung zu reagieren und ebenfalls ihr Angebot zu
senken. Vorab wurde durch die Plattform ein Auktionsende
festgelegt, bis zu welchem ein jeder Anbieter Änderungen an
seinem Angebot durchführen kann.
In der für die Auktion bereitgestellten Maske kann auch eine
Spalte mit synthetischen Preisen enthalten sein, wobei die
synthetischen Preise dazu dienen, die ausgewählten Anbieter
zur Abgabe noch niedrigerer Angebote zu animieren. Die
synthetischen Preise werden von der Plattform beispielsweise
durch Berechnung bestimmt, wobei die synthetischen Preise
auch die vorangehend beschriebenen Schätzpreise oder
Idealpreise umfassen können.
Das soweit beschriebene Ausschreibungsverfahren hat in der
Darstellung der Fig. 1 die Positionen 1 bis 9 durchlaufen:
Ausgehend von dem Archiv mit den Standardtexten (1) erstellt
der Ausschreibende das Leistungsverzeichnis (Schritt 2) und
wählt die in Frage kommenden Anbieter aus (Schritt 3). Sodann
geben die Anbieter ihre Angebote ab (Schritt 4), welche von
dem Ausschreibenden ausgewertet werden (Schritt 5). Der
Ausschreibende kann entweder unmittelbar einen Anbieter als
Vertragspartner auswählen und somit unmittelbar zum
Vertragsabschluss übergehen (Schritt 8). Er kann allerdings
auch Vertragsverhandlungen beispielsweise durch die oben
genannte Auktion durchführen, zu deren Vorbereitung er die
hierfür in Frauge kommenden Anbieter auswählt (Schritt 6).
Sodann wird die Vertragsverhandlung durchgeführt (Schritt 7),
an deren Ende ein Anbieter als Vertragspartner feststeht,
woraufhin der Vertragsabschluss stattfindet (Schritt 8). Nach
dem Vertragsabschluss wird der für den Betrieb der Plattform
wichtige Schritt "benchmarking" (Schritt 9) durchgeführt, bei
welchem die in der Ausschreibung erzielten Preise zur
Aktualisierung des Archivs verwendet werden.
Das Ausschreibungsverfahren kann ergänzt werden durch ein
Bewertungsverfahren, in dem die Qualität der von dem
ausgewählten Anbieter und Vertragspartner erbrachte Leistung
überwacht wird (Schritt 10), um eine Bewertung des Anbieters
zu erhalten (Schritt 11). Diese Bewertung geht in einen
Anbieterkatalog ein (Grundlage für Schritt 3), so dass bei
zukünftigen Ausschreibungen und Auswertungen von Angeboten
die Informationen, die in dem Anbieterkatalog enthalten sind,
bei der Bewertung von Angeboten berücksichtigt werden können.
Ferner werden in dem Archiv auch die Leistungsverzeichnisse
früherer Ausschreibungen abgespeichert, so dass ein
Ausschreibender auf diese zurückgreifen und sich die Mühe
einer erneuten Erstellung des Leistungsverzeichnisses
ersparen kann (Schritt 13).
Soweit vorangehend beschrieben, enthält das von dem
Ausschreibenden erstellte Leistungsverzeichnis lediglich
Leistungen, welche durch in dem Archiv bereits gespeicherte
Standard-Leistungsbeschreibungen ausreichend beschrieben
werden können. Es kommt in der Praxis jedoch vor, dass keine
in dem Archiv enthaltene Leistung mit ihrer
Leistungsbeschreibung die Leistung bezeichnet, deren
Erbringung der Ausschreibende wünscht. Deshalb ist die
Möglichkeit vorgesehen, dass der Ausschreibende eine neue
Definition einer Leistung mit zugehöriger neuer
Leistungsbeschreibung veranlasst, wobei er hierzu eine völlig
neue Leistungsbeschreibung erstellen kann oder eine bereits
vorhandene Leistungsbeschreibung auf geeignete Weise abändern
kann. Diese neue Leistungsbeschreibung wird dann Teil des
Leistungsverzeichnisses 31 des Ausschreibenden 23 und wird in
der gesamten nachfolgenden Ausschreibung behandelt wie jede
andere Leistungsbeschreibung des Leistungsverzeichnisses 31
auch. Eine Ausnahme bildet hierbei allerdings der Schritt des
Benchmarking (Schritt 9 in Fig. 1), welcher in Fig. 2 auch
durch den Pfeil 55 gekennzeichnet ist, da ja diese
Leistungsbeschreibung bzw. die zugehörige Leistung in dem
Archiv 27 bisher nicht erfasst ist. Für eine solche neue
Leistung wird in dem Archiv auch eine neue
Leistungsbeschreibung in geeigneter Weise festgelegt, und der
für den Abschluss des Vertrags erzielte Preis wird in der
Preisbeschreibung unter Herausrechnen des gebietsabhängigen
Faktors und des Preissteigerungsfaktors abgelegt. Diese
Maßnahme kann zwar automatisch erfolgen, es empfiehlt sich
allerdings, dass sie von dem Betreiber der Plattform
wenigstens mittels einer kompetenten Person überprüft wird,
da ja die neue Leistung immerhin an einer geeigneten Stelle
in der hierarchischen Struktur aus Gewerk, Titel und
Untertitel als Position eingefügt werden muss.
Das vorangehend beschriebene Ausschreibungsverfahren wird
unter Zuhilfenahme eines Systems ausgeführt, dessen zentraler
Bestandteil die Internet-Plattform ist, welche durch einen
geeigneten Web-Server bereitgestellt ist. Auf diesen Web-
Server haben einerseits Ausschreibende Zugriff, welche hierzu
einen Web-Client betreiben, der mit einer geeigneten Software
versehen ist, die entweder einmalig von dem Web-Server
heruntergeladen wird oder in einen üblichen Web-Browser als
Anwendung integriert ist oder bei jedem Zugriff online als
Anwendung, zum Beispiel als Java-Script, in den Web-Browser
geladen wird. Ähnlich haben die Anbieter mit ihren Web-
Klienten Zugriff auf den Server, wobei auch diese entweder
permanent oder online heruntergeladene Applikationen
betreiben.
Hierbei ist hervorzuheben, dass das beschriebene
Ausschreibungsverfahren das Internet als Telekommunikations
medium nutzt, wobei allerdings auch andere Telekommunika
tionsmedien im Schutz des Patents inbegriffen sein sollen.
Das gesamte System läuft computergestützt ab und die Fig. 7
gibt einen Überblick über ein Objektmodell einer
Implementierung des erfindungsgemäßen Verfahrens in ein
System, mit dem der Plattform-Server und die zugehörigen
Clienten betreibbar sind. Eine Umsetzung des hierdurch
spezifizierten Systems in die Praxis ist durch einen in der
Programmierung von Datenbank- und Internet-Anwendungen
geübten Fachmann möglich.
Claims (47)
1. Verfahren zur Durchführung einer Ausschreibung wenigstens
einer von einem Anbieter gegen Entgelt zu erbringenden
Leistung, umfassend die Schritte:
- - Bereitstellen einer Datenbank, welche für eine Mehrzahl von vorbestimmten Leistungen einer jeden Leistung zugeordnet wenigstens eine Leistungs beschreibung und eine Preisbeschreibung für die Erbringung der Leistung umfasst,
- - Erstellen eines die von einem Ausschreibenden gewünschte zu erbringende Leistung angebenden Leistungsverzeichnisses durch Auswahl von wenigstens einer der vorbestimmten Leistungen aus der Datenbank und Übernahme der entsprechenden Leistungs beschreibung in das Leistungsverzeichnis,
- - Übersenden eines Inhalts des Leistungsverzeichnisses an eine Mehrzahl von Anbietern,
- - Empfangen jeweils eines Angebots von mehreren Anbietern, wobei ein jedes Angebot wenigstens einer Leistungsbeschreibung des Leistungsverzeichnisses zugeordnet einen von dem Anbieter bestimmten Angebotspreis umfasst, der das an den Anbieter zu entrichtende Entgelt für die Erbringung der entsprechenden Leistung durch den Anbieter angibt,
- - Auswerten der empfangenen Angebote und Auswählen eines Angebots aus der Menge der empfangenen Angebote, und
- - Aktualisieren der Datenbank, indem für die wenigstens eine Leistung, deren Leistungsbeschreibung und Angebotspreis in dem ausgewählten Angebot enthalten sind, die zugeordnete Preisbeschreibung in der Datenbank in Abhängigkeit von dem Angebotspreis abgeändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt des
Aktualisierens der Datenbank für wenigstens eine Leistung
des Leistungsverzeichnisses automatisch erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei bei der
Erstellung des Leistungsverzeichnisses wenigstens eine
der vorbestimmten Leistung zugeordnete
Leistungsbeschreibung in dem Leistungsverzeichnis
abgeändert wird und wobei der Schritt des Aktualisierens
der Datenbank lediglich für die nicht abgeänderte
Leistungsbeschreibung automatisch erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei aus der abgeänderten
Leistungsbeschreibung eine neue Leistungsbeschreibung
bestimmt wird die als weitere vorbestimmte Leistung in
der Datenbank gespeichert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei bei der
Erstellung des Leistungsverzeichnisses wenigstens eine
Leistungsbeschreibung für eine in der Datenbank nicht
enthaltene Leistung hinzugefügt wird und wobei der
Schritt des Aktualisierens der Datenbank lediglich für
die nicht hinzugefügten Leistungsbeschreibungen
automatisch erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei aus der hinzugefügten
Leistungsbeschreibung eine neue Leistungsbeschreibung
bestimmt wird die als weitere vorbestimmte Leistung in
der Datenbank gespeichert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der
Schritt der Erstellung des Leistungsverzeichnisses auch
die Bereitstellung eines Schätz-Angebots umfasst, welches
wenigstens einer Leistungsbeschreibung des erstellten
Leistungsverzeichnisses zugeordnet einen Schätzpreis
umfasst.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Schätz-Angebot
automatisch erstellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, wobei der Schätzpreis aus der
Preisbeschreibung der der Leistungsbseschreibung
zugeordneten Leistung bestimmt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Preisbeschreibung
der vorbestimmten Leistung in der Datenbank
gebietsunabhängige Preise umfasst, und wobei die
Datenbank ferner für eine Mehrzahl Gebiete, in denen die
vorbestimmte Leistung zu erbringen ist, jeweils
wenigstens einen gebietsabhängigen Preiskorrekturterm
umfasst.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das erstellte
Leistungsverzeichnis eine Beschreibung für wenigstens
einen Ort umfasst, an dem die durch die
Leistungsbeschreibungen des Leistungsverzeichnisses
beschriebenen Leistungen zu erbringen sind und wobei der
Schätzpreis aus den gebietsunabhängigen Preisen und dem
wenigstens einen gebietsabhängigen Preiskorrekturterm
bestimmt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Aktualisierung der
Preisbeschreibung in Abhängigkeit von dem wenigstens
einen gebietsabhängigen Preiskorrekturterm erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das
Versenden des Leistungsverzeichnisses an die Anbieter
nach einer Fertigstellung des Leistungsverzeichnisses und
nach einer Festlegung der Mehrzahl von Anbietern
automatisch erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei nach
einer Fertigstellung des Leistungsverzeichnisses das
Leistungsverzeichnis gegenüber Änderungen daran gesperrt
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei
zeitlich nacheinander mehrere Angebote des Anbieters
empfangen werden und das jeweils zuletzt empfangene
Angebot für die weiteren Schritte verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei ein
Submissionszeitpunkt festgelegt wird und nach dem
Submissionszeitpunkt ein Angebot des Anbieters nicht mehr
empfangen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei vor dem
Submissionszeitpunkt auf eine entsprechende Anfrage eines
Ausschreibenden hin diesem ein bereits empfangenes
Angebot mitgeteilt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, wobei das mitgeteilte Angebot
Angebotspreise nicht umfasst.
19. Verfahren nach Anspruch 17, wobei das mitgeteilte Angebot
einen Zeitpunkt des Empfangs des zugehörigen empfangenen
Angebots umfasst.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, wobei das
Auswerten der Angebote die Erstellung eines Idealangebots
umfasst, welches das Leistungsverzeichnis und einer jeden
Leistungsbeschreibung des Leistungsverzeichnisses
zugeordnet einen Idealpreis umfasst, der aus dem
Minimalwert der Angebotspreise bestimmt ist, die der
jeweiligen Leistungsbeschreibung in den Angeboten
zugeordnet sind.
21. Verfahren nach Anspruch 20, wobei für den Angebotspreis
einer jeden Leistungsbeschreibung des Angebots eine
Abweichung von dem Idealpreis automatisch bestimmt wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, wobei das
Auswerten der Angebote eine automatische Ermittlung eines
günstigsten Angebots umfasst, bei dem eine Summe aus
Angebotspreisen im Vergleich zu den übrigen Angeboten
einen niedrigsten Wert aufweist.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, wobei ein
synthetisches Angebot aus dem Leistungsverzeichnis und
synthetischen Preisen erzeugt wird und das synthetische
Angebot für eine Mehrzahl ausgewählter Anbieter zur
Einsicht bereitgestellt wird und wobei von jedem der
ausgewählten Anbieter Änderungen an den Angebotspreisen
von dessen eigenem Angebot empfangen werden.
24. Verfahren nach Anspruch 23, wobei die synthetischen
Preise wenigstens einen Schätz-Preis umfassen, der aus
der der entsprechenden Leistungsbeschreibung zugeordneten
Preisbeschreibungen errechnet wird.
25. Verfahren nach Anspruch 23, wobei die synthetischen
Preise wenigstens einen Ideal-Preis umfassen, der aus den
der entsprechenden Leistungsbeschreibung zugeordneten
Angebotspreisen als deren Minimalwert errechnet wird.
26. Verfahren nach Anspruch 23, wobei das synthetische
Angebot wiederkehrend in Abhängigkeit der Änderungen
automatisch neu errechnet und den ausgewählten Anbietern
zur Einsicht bereitgestellt wird.
27. Verfahren nach Anspruch 23, wobei ein
Auktionsendezeitpunkt festgelegt wird, nach welchem die
Änderungen nicht mehr empfangen werden.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 27, wobei nach
dem Empfangen der Angebote diese für ausgewählte Anbieter
derart bereitgestellt werden, dass für einen jeden der
ausgewählten Anbieter auch die Angebote der übrigen
ausgewählten Anbieter einsehbar sind, und wobei von jedem
der ausgewählten Anbieter Änderungen an den
Angebotspreisen von dessen eigenem Angebot empfangen
werden.
29. Verfahren nach Anspruch 28, wobei ein
Auktionsendezeitpunkt festgelegt wird, nach welchem die
Änderungen nicht mehr empfangen werden.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 29, wobei nach
dem Auswählen des Angebots der Anbieter, dessen Angebot
ausgewählt wurde, automatisch über die Auswahl informiert
wird.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 30, wobei nach
dem Auswählen des Angebots die Anbieter, deren Angebot
nicht ausgewählt wurde, automatisch über deren Nicht-
Auswahl informiert werden.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 31, wobei nach
dem Auswählen des Angebots aus dem Leistungsverzeichnis
ein Vetragsleistungsverzeichnis automatisch erstellt
wird.
33. Verfahren nach Anspruch 32, wobei das Vetragsleistungs
verzeichnis automatisch an den Anbieter, dessen Angebot
ausgewählt wurde, übermittelt wird.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 33, wobei einem
Ausschreibenden Zugriff auf wenigstens einen Teil der
Datenbank gewährt wird und der Ausschreibende das
Leistungsverzeichnis erstellt.
35. Verfahren nach Anspruch 34, wobei die Angebote empfangen
und gespeichert werden und nach einem Submissions
zeitpunkt automatisch an den Ausschreibenden übermittelt
werden.
36. Verfahren nach Anspruch 34, wobei von dem Ausschreibenden
eine Angabe darüber, welches Angebot von diesem
ausgewählt wurde, empfangen wird.
37. Verfahren nach Anspruch 34, wobei für eine Mehrzahl von
Ausschreibenden einem jeden Auschreibenden zugeordnet
eine separate Datenbank bereitgehalten wird.
38. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 37, wobei die
Preisbeschreibung eine Richtleistungsbeschreibung und
eine Stundenverrechnungssatzbeschreibung umfasst, wobei
die Richtleistungsbeschreibung angibt, welche Menge an
Leistung pro Zeiteinheit zu erbringen ist, und wobei der
Stundensatz angibt, welcher Betrag pro Stunde bei der
durch die Richtleistungsbeschreibung angegebenen Menge an
Leistung pro Zeiteinheit an den Anbieter zu entrichten
ist.
39. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 38, wobei die
Preisbeschreibung eine Mehrzahl von Angebotspreisen aus
zeitlich zurückliegenden angenommenen Angeboten umfasst.
40. System zur Durchführung von Ausschreibungen für
wenigstens einen Ausschreibungsauftraggeber, insbesondere
nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 39,
wobei die Ausschreibung für wenigstens eine von einem
Anbieter gegen Entgelt zu erbringende Leistung erfolgt,
umfassend:
eine Datenspeichereinrichtung zum Speichern von wenigstens Leistungsbeschreibungen und Preisbeschreibungen, wobei einer Mehrzahl von vorbestimmten Leistungen zugeordnet wenigstens eine Leistungsbeschreibung und eine Preisbeschreibung für die Erbringung der Leistung gespeichert ist,
eine Einrichtung zum Versenden ausgewählter Leistungsbeschreibungen aus wenigstens einem Teil der gespeicherten Leistungsbeschreibungen an den Ausschreibungsauftraggeber,
eine Einrichtung zum Empfang eines Leistungsverzeich nisses von dem Ausschreibungsauftraggeber, wobei das Leistungsverzeichniss die versendeten Leistungs beschreibungen umfasst,
eine Einrichtung zum Versenden eines Inhalts des Leistungsverzeichnisses an eine Mehrzahl von Anbietern,
eine Einrichtung zum Empfang von Angeboten von mehreren Anbietern, wobei ein jedes Angebot wenigstens einer Leistungsbeschreibung des Leistungsverzeichnisses zugeordnet einen von dem jeweiligen Anbieter bestimmten Angebotspreis umfasst, der das an den Anbieter zu entrichtende Entgelt für die Erbringung der entsprechenden Leistung durch den Anbieter angibt,
eine Einrichtung zum Versenden der empfangenen Angebote an den Ausschreibungsauftraggeber,
eine Einrichtung zum Empfang von einer ein von dem Ausschreibungsauftraggeber ausgewähltes Angebot angebenden Information und
eine Einrichtung zum Aktualisieren der gespeicherten Preisbeschreibungen in Abhängigkeit von wenigstens einem Angebotspreis des von dem Ausschreibungs auftraggeber ausgewählten Angebots.
eine Datenspeichereinrichtung zum Speichern von wenigstens Leistungsbeschreibungen und Preisbeschreibungen, wobei einer Mehrzahl von vorbestimmten Leistungen zugeordnet wenigstens eine Leistungsbeschreibung und eine Preisbeschreibung für die Erbringung der Leistung gespeichert ist,
eine Einrichtung zum Versenden ausgewählter Leistungsbeschreibungen aus wenigstens einem Teil der gespeicherten Leistungsbeschreibungen an den Ausschreibungsauftraggeber,
eine Einrichtung zum Empfang eines Leistungsverzeich nisses von dem Ausschreibungsauftraggeber, wobei das Leistungsverzeichniss die versendeten Leistungs beschreibungen umfasst,
eine Einrichtung zum Versenden eines Inhalts des Leistungsverzeichnisses an eine Mehrzahl von Anbietern,
eine Einrichtung zum Empfang von Angeboten von mehreren Anbietern, wobei ein jedes Angebot wenigstens einer Leistungsbeschreibung des Leistungsverzeichnisses zugeordnet einen von dem jeweiligen Anbieter bestimmten Angebotspreis umfasst, der das an den Anbieter zu entrichtende Entgelt für die Erbringung der entsprechenden Leistung durch den Anbieter angibt,
eine Einrichtung zum Versenden der empfangenen Angebote an den Ausschreibungsauftraggeber,
eine Einrichtung zum Empfang von einer ein von dem Ausschreibungsauftraggeber ausgewähltes Angebot angebenden Information und
eine Einrichtung zum Aktualisieren der gespeicherten Preisbeschreibungen in Abhängigkeit von wenigstens einem Angebotspreis des von dem Ausschreibungs auftraggeber ausgewählten Angebots.
41. Verfahren zum Betrieb einer Serverplattform zur
Durchführung von Ausschreibungen für wenigstens einen
Ausschreibungsauftraggeber, insbesondere nach dem
Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 39, wobei die
Ausschreibung für wenigstens eine von einem Anbieter
gegen Entgelt zu erbringende Leistung erfolgt, umfassend
die Schritte:
- - Bereitstellen einer Datenspeichereinrichtung zum Speichern von wenigstens Leistungsbeschreibungen und Preisbeschreibungen, wobei einer Mehrzahl von vorbestimmten Leistungen zugeordnet wenigstens eine Leistungsbeschreibung und eine Preisbeschreibung für die Erbringung der Leistung gespeichert ist,
- - Versenden ausgewählter Leistungsbeschreibungen aus wenigstens einem Teil der gespeicherten Leistungsbeschreibungen an den Ausschreibungsauftraggeber,
- - Empfangen eines Leistungsverzeichnisses von dem Ausschreibungsauftraggeber, wobei das Leistungsverzeichniss die versendeten Leistungs beschreibungen umfasst,
- - Versenden eines Inhalts des Leistungsverzeichnisses an eine Mehrzahl von Anbietern,
- - Empfangen von Angeboten von mehreren Anbietern, wobei ein jedes Angebot wenigstens einer Leistungsbeschreibung des Leistungsverzeichnisses zugeordnet einen von dem jeweiligen Anbieter bestimmten Angebotspreis umfasst, der das an den Anbieter zu entrichtende Entgelt für die Erbringung der entsprechenden Leistung durch den Anbieter angibt,
- - Versenden der empfangenen Angebote an den Ausschreibungsauftraggeber,
- - Empfangen von einer ein von dem Ausschreibungsauftraggeber ausgewähltes Angebot angebenden Information und
- - Aktualisieren der gespeicherten Preisbeschreibungen in Abhängigkeit von wenigstens einem Angebotspreis des von dem Ausschreibungsauftraggeber ausgewählten Angebots.
42. Computersystem zur Durchführung einer Ausschreibung für
wenigstens eine von einem Anbieter gegen Entgelt zu
erbringende Leistung, insbesondere nach dem Verfahren
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 39, umfassend:
eine Einrichtung zum Übersenden einer Anforderung an einen entfernten Server zur Übermittlung von einer Mehrzahl von vorbestimmten Leistungen zugeordneten Leistungsbeschreibungen,
eine Einrichtung zum Empfang der angeforderten und von dem entfernten Server übermittelten Leistungsbeschreibungen,
eine Einrichtung zur Auswahl wenigstens einer Leistungsbeschreibung aus der Mehrzahl der empfangenen Leistungsbeschreibungen,
eine Einrichtung zum Übersenden einer die ausgewählten Leistungsbeschreibungen angebenden Information an den entfernten Server,
eine Einrichtung zum Empfang von den ausgewählten Leistungsbeschreibungen zugeordneten Preisbeschrei bungen von einer Mehrzahl von Anbietern,
eine Einrichtung zum festlegen eines der Anbieter als ausgewählten Anbieter, und
eine Einrichtung zum Übersenden von den ausgewählten Anbieter bezeichnenden Daten an den entfernten Server.
eine Einrichtung zum Übersenden einer Anforderung an einen entfernten Server zur Übermittlung von einer Mehrzahl von vorbestimmten Leistungen zugeordneten Leistungsbeschreibungen,
eine Einrichtung zum Empfang der angeforderten und von dem entfernten Server übermittelten Leistungsbeschreibungen,
eine Einrichtung zur Auswahl wenigstens einer Leistungsbeschreibung aus der Mehrzahl der empfangenen Leistungsbeschreibungen,
eine Einrichtung zum Übersenden einer die ausgewählten Leistungsbeschreibungen angebenden Information an den entfernten Server,
eine Einrichtung zum Empfang von den ausgewählten Leistungsbeschreibungen zugeordneten Preisbeschrei bungen von einer Mehrzahl von Anbietern,
eine Einrichtung zum festlegen eines der Anbieter als ausgewählten Anbieter, und
eine Einrichtung zum Übersenden von den ausgewählten Anbieter bezeichnenden Daten an den entfernten Server.
43. Computersystem nach Anspruch 42, ferner umfassend eine
Anzeigeeinrichtung, wobei die Anzeigeinrichtung eine
Maske darstellt, welche in einer ersten Spalte
zeilenweise untereinander die ausgewählten
Leistungsbeschreibungen kennzeichnende Daten darstellt
und welche in einer Reihe weiterer Spalten die
Preisbeschreibungen der Anbieter derart darstellt, dass
einem jeden Anbieter eine separate Spalte zugeordnet ist
und die einer gleichen Leistungsbeschreibungen
zugeordneten Preisbeschreibungen in einer gleichen Zeile
angeordnet sind.
44. Computersystem nach Anspruch 43, ferner umfassend eine
Eingabeeinrichtung zur Eingabe einer Aufforderung zur
Änderung der Zuordnung der Anbieter zu der Reihe weiterer
Spalten.
45. Verfahren zum Betrieb einer Client zur Durchführung einer
Ausschreibung für wenigstens eine von einem Anbieter
gegen Entgelt zu erbringende Leistung, insbesondere nach
dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 39,
umfassend:
Übersenden einer Anforderung an einen entfernten Server zur Übermittlung von einer Mehrzahl von vorbestimmten Leistungen zugeordneten Leistungsbeschreibungen,
Empfangen der angeforderten und von dem entfernten Server übermittelten Leistungsbeschreibungen,
Auswählen wenigstens einer Leistungsbeschreibung aus der Mehrzahl der empfangenen Leistungsbeschreibungen,
Übersenden einer die ausgewählten Leistungsbeschreibungen angebenden Information an den entfernten Server,
Empfangen von den ausgewählten Leistungsbeschreibungen zugeordneten Preisbeschrei bungen von einer Mehrzahl von Anbietern,
Festlegen eines der Anbieter als ausgewählten Anbieter, und
Übersenden von den ausgewählten Anbieter bezeichnenden Daten an den entfernten Server.
Übersenden einer Anforderung an einen entfernten Server zur Übermittlung von einer Mehrzahl von vorbestimmten Leistungen zugeordneten Leistungsbeschreibungen,
Empfangen der angeforderten und von dem entfernten Server übermittelten Leistungsbeschreibungen,
Auswählen wenigstens einer Leistungsbeschreibung aus der Mehrzahl der empfangenen Leistungsbeschreibungen,
Übersenden einer die ausgewählten Leistungsbeschreibungen angebenden Information an den entfernten Server,
Empfangen von den ausgewählten Leistungsbeschreibungen zugeordneten Preisbeschrei bungen von einer Mehrzahl von Anbietern,
Festlegen eines der Anbieter als ausgewählten Anbieter, und
Übersenden von den ausgewählten Anbieter bezeichnenden Daten an den entfernten Server.
46. Verfahren zum Betrieb eines Client zur Durchführung einer
Ausschreibung für wenigstens eine von einem Anbieter
gegen Entgelt zu erbringende Leistung, insbesondere nach
dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 39,
umfassend:
Empfangen eines Leistungsverzeichnisses von einem entfernten Server,
Darstellung des Leistungsverzeichnisses an einem Bildschirm,
Empfang von Benutzereingaben, die Leistungen des Leistungsverzeichnisses zugeordnete Angebotspreise angeben,
übermitteln der Benutzereingaben an den entfernten Server.
Empfangen eines Leistungsverzeichnisses von einem entfernten Server,
Darstellung des Leistungsverzeichnisses an einem Bildschirm,
Empfang von Benutzereingaben, die Leistungen des Leistungsverzeichnisses zugeordnete Angebotspreise angeben,
übermitteln der Benutzereingaben an den entfernten Server.
47. Verfahren zur Durchführung einer Ausschreibung wenigstens
einer von einem Anbieter gegen Entgelt zu erbringenden
Leistung, wobei der Anbieter ein Angebot für die
Erbringung der Leistung erstellt und ein für die
Erbringung der Leistung zu entrichtendes Entgeld aus
einer Richtleistungsbeschreibung und einer
Stundenverrechnungssatzbeschreibung errechnet wird, wobei
die Richtleistungsbeschreibung angibt, welche Menge an
Leistung pro Zeiteinheit zu erbringen ist, und wobei der
Stundensatz angibt, welcher Betrag pro Stunde bei der
durch die Richtleistungsbeschreibung angegebenen Menge an
Leistung pro Zeiteinheit an den Anbieter zu entrichten
ist.
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