DE10010863A1 - Einspritzdüse - Google Patents
EinspritzdüseInfo
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Abstract
Bei einer Kraftstoff-Einspritzdüse mit einem Düsenkörper (12), der eine erste und eine zweite Gruppe von Spritzlöchern (14, 16) aufweist, einer ersten und einer zweiten Düsennadel (18, 20) sowie einer separaten Druckkammer (24, 34) für jede Düsennadel, so daß diese unabhängig voneinander zwischen einer geschlossenen Stellung, in der die der entsprechenden Düsennadel zugeordneten Spritzlöcher geschlossen sind, und einer Einspritzstellung verstellbar sind, in der die entsprechenden Spritzlöcher geöffnet sind, soll bei einfachem Aufbau eine freie Wahl der Spritzquerschnitte möglich sein. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß die beiden Düsennadeln aneinander angrenzen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kraftstoff-Einspritzdüse mit einem Düsenkörper, der
eine erste und eine zweite Gruppe von Spritzlöchern aufweist, einer ersten und
einer zweiten Düsennadel sowie einer separaten Druckkammer für jede Düsen
nadel, so daß diese unabhängig voneinander zwischen einer geschlossen Stel
lung, in der die der entsprechenden Düsennadel zugeordneten Spritzlöcher ge
schlossen sind, und einer Einspritzstellung verstellbar sind, in der die entspre
chenden Spritzlöcher geöffnet sind. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum
Betreiben einer Kraftstoff-Einspritzdüse.
Aus der DE 40 23 223 A1 ist eine Kraftstoff-Einspritzdüse der eingangs genann
ten Art bekannt. Die Spritzlöcher einer Gruppe sind jeweils entlang einem Kreis
angeordnet, wobei ein innerer Kreis und ein zu diesem konzentrischer äußerer
Kreis gebildet sind. Die den äußeren Spritzlöchern zugeordnete Düsennadel ist
als Hohlzylinder ausgeführt, und die den inneren Spritzlöchern zugeordnete Dü
sennadel ist im Inneren der hohlen Düsennadel angeordnet. Zwischen der inne
ren Düsennadel und der äußeren Düsennadel ist eine Trennhülse angeordnet,
die von einer Druckfeder in Anlage an einen Dichtsitz im Düsenkörper beauf
schlagt wird, der zwischen den beiden Spritzlochkreisen ausgebildet ist. Die inne
ren Spritzlöcher dienen zur Voreinspritzung, während die äußeren Spritzlöcher
zur Haupteinspritzung vorgesehen sind. In jedem Fall gewährleistet die Trennhülse
während des Öffnens der Düsennadeln, daß die beiden Gruppen von Spritzlö
chern voneinander getrennt bleiben.
Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist der vergleichsweise hohe Bau
aufwand. Da die Spritzlöcher der beiden Gruppen sehr nahe beieinander liegen,
müssen auf sehr kleinem Bauraum sowohl die beiden Düsennadeln als auch die
Trennhülse untergebracht werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Einspritzdüse der eingangs ge
nannten Art dahingehend weiterzubilden, daß ein einfacherer Aufbau erzielt wird.
Weiterhin soll eine flexible Nutzung der beiden Gruppen von Spritzlöchern durch
eine geeignete Ansteuerung der beiden Düsennadeln ermöglicht werden. Die
Aufgabe der Erfindung besteht auch darin, ein Verfahren zum Betreiben einer
Einspritzdüse der eingangs genannten Art zu schaffen.
Die Kraftstoff-Einspritzdüse mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 hat den
Vorteil, daß auf die Trennhülse oder ein ähnliches Dichtelement zwischen den
beiden Düsennadeln verzichtet werden kann. Diesem Aufbau liegt die Erkenntnis
zugrunde, daß eine Abdichtung der entsprechenden Spritzlöcher der einen Grup
pe auch bei geöffneter Düsennadel für die Spritzlöcher der anderen Gruppe zu
verlässig erzielt werden kann, ohne daß eine separate Abdichtung erforderlich ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist für mindestens eine
der Düsennadeln eine Anschlagkammer vorgesehen, die mit einem Hydraulikan
schluß versehen ist. Auf diese Weise wird ein hydraulischer Hubanschlag für die
entsprechende Düsennadel geschaffen, der die Öffnungsbewegung der Düsen
nadel sanfter begrenzt als ein üblicher mechanischer Hubanschlag. Somit wird
eine höhere Lebensdauer der Düsennadel erzielt.
Das Verfahren gemäß Patentanspruch 8 bietet den Vorteil, daß beliebig die ver
schiedenen Spritzlöcher sowohl für die Vor- als auch die Haupteinspritzung ver
wendet werden können. Auf diese Weise kann ein Varioeffekt erzielt werden, da
durch die geeignete Ansteuerung einer der beiden Düsennadeln oder beider Dü
sennadeln die Gesamtquerschnittsfläche der Einspritzlöcher an die jeweilige Ein
spritzung angepaßt werden kann. Falls längere Zeit nur eine Lochreihe betätigt
wird, kann durch geeignetes, unter Umständen nur kurzzeitiges Umschalten auf
die andere Lochreihe verhindert werden, daß die andere Lochreihe verkokt. Das
Verfahren gemäß Patentanspruch 8 kann grundsätzlich auch bei einer Einspritz
düse verwendet werden, bei der zwischen den beiden Düsennadeln eine Trenn
hülse vorgesehen ist, welche die Abdichtung zwischen den verschiedenen Loch
reihen erleichtert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü
chen.
Die Erfindung wird nachfolgen unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausfüh
rungsform beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist. In
diesen zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Kraftstoff-Einspritzdüse im Querschnitt;
Fig. 2 schematisch ein Kraftstoff-Einspritzsystem, bei dem die Einspritzdüse von
Fig. 1 verwendet wird.
Die in Fig. 1 gezeigte Einspritzdüse 10 weist einen Düsenkörper 12 auf, der mit
zwei Gruppen von Spritzlöchern 14, 16 versehen ist. Die Spritzlöcher jeder Grup
pe sind entlang einem Kreis angeordnet, wobei die beiden gebildeten Kreise konzentrisch
sind und der Kreis der ersten Spritzlöcher 14 den von den zweiten
Spritzlöchern 16 gebildeten Kreis umgibt.
Im Inneren des Düsenkörpers sind eine erste Düsennadel 18 und eine zweite Dü
sennadel 20 angeordnet. Die erste Düsennadel 18 weist einen ringförmigen
Querschnitt auf, ist also hohl ausgebildet, und die zweite Düsennadel 20 ist im
Inneren der ersten Düsennadel 18 angeordnet. Die erste Düsennadel 18 wirkt mit
den Spritzlöchern 14 der ersten Gruppe zusammen, und die zweite Düsennadel
20 wirkt mit den Spritzlöchern 16 der zweiten Gruppe zusammen. Jede Düsenna
del liegt dabei so am Düsenkörper 12 an, daß in radialer Richtung betrachtet auf
der Innenseite und der Außenseite des entsprechenden Spritzlochkreises abge
dichtet wird.
Die erste Düsennadel 18 ist mit einem Bund 22 versehen, der an dem Düsenkör
per 12 anliegt, so daß eine Druckkammer 24 gebildet ist. Diese ist mit einem
Kraftstoffanschluß 26 versehen, so daß die Druckkammer 24 mit Druck beauf
schlagt werden kann.
Auf der von der Druckkammer 24 abgewandten Seite des Bundes 22 ist eine An
schlagkammer 27 gebildet, in welcher eine Druckfeder 28 angeordnet ist. Diese
stützt sich an dem Düsenkörper 12 ab und beaufschlagt die erste Düsennadel 18
gegen den Düsenkörper 12, so daß die Spritzlöcher 14 geschlossen sind. Die
Anschlagkammer 27 ist mit einem Hydraulikanschluß 30 versehen, mittels dem
der in der Anschlagkammer 27 herrschende Druck variiert werden kann.
In vergleichbarer Weise ist die zweite Düsennadel 20 mit einem Bund 32 verse
hen, so daß eine Druckkammer 34 gebildet ist, die mit einem Kraftstoffanschluß
36 versehen ist, sowie eine Anschlagkammer 37, in der eine Druckfeder 38 ange
ordnet ist und die mit einem Hydraulikanschluß 40 versehen ist.
Anhand von Fig. 2 wird nun die Funktionsweise der beschriebenen Einspritzdüse
erläutert. Die Einspritzdüse 10 ist an ein Kraftstoff-Einspritzsystem angeschlossen,
das einen Hochdruckspeicher 42 für den einzuspritzenden Kraftstoff auf
weist. Von diesem führen Versorgungsleitungen 44, 46 zu den Kraftstoffanschlüs
sen 26, 36, wobei schaltbare Ventile 48, 50 vorgesehen sind, mittels denen die
Verbindung von den Versorgungsleitungen zu den Kraftstoffanschlüssen geöffnet
und geschlossen werden kann. Es können entweder 3/2-Wege-Ventile oder je
weils zwei 2/2-Wege-Ventile verwendet werden.
Wenn der ersten Druckkammer 24 über den Kraftstoffanschluß 26 Kraftstoff zuge
führt wird, öffnet die erste Düsennadel 18, sobald die in der Druckkammer 24 er
zeugte Öffnungskraft größer ist als die von der Druckfeder 28 und gegebenenfalls
dem Druck in der Anschlagkammer 27 erzeugte Schließkraft. Es kann dann
Kraftstoff durch die Spritzlöcher 14 eingespritzt werden. Die hydraulische An
schlagkammer 27 ermöglicht dabei eine sanfte Begrenzung des Öffnungshubes
der ersten Düsennadel 18, wobei diese Begrenzung durch ein schaltbares Ventil,
das dem Hydraulikanschluß 30 zugeordnet ist, variabel gesteuert werden kann.
In vergleichbarer Weise kann durch Zufuhr von Kraftstoff über den Kraftstoffan
schluß 36 ein Öffnen der zweiten Düsennadel 20 herbeigeführt werden. Der in der
Druckkammer 34 vorliegenden Kraftstoff wird dann durch eine Bohrung 52 im In
neren der zweiten Düsennadel 20 zu deren vorderen Ende geführt, so daß der
Kraftstoff durch die Spritzlöcher 16 austreten kann. Alternativ könnte ein Ring
spalt zwischen der ersten Düsennadel 18 und der zweiten Düsennadel 20 ver
wendet werden, wobei dann noch eine Abdichtung gegenüber der Anschlagkam
mer 27 der ersten Düsennadel vorgesehen werden müßte. Auch der Öffnungshub
der zweiten Düsennadel kann durch die hydraulische Anschlagkammer 37 und
den Hydraulikanschluß 40 variabel gesteuert werden.
Mit der beschriebenen Einspritzdüse kann der Spritzquerschnitt frei gewählt wer
den. Es kann beliebig entweder die eine oder die andere Gruppe der Spritzlöcher
14, 16 verwendet werden oder sogar beide Spritzlochgruppen gleichzeitig. Bei
spielsweise kann sowohl die Vor- als auch die Haupteinspritzung bei geringer
Last durch Öffnen der Spritzlöcher einer Gruppe erfolgen, während für den
Vollastbetrieb beide Spritzlochgruppen gleichzeitig zur Einspritzung verwendet
werden. Auch kann während des Betriebes von der einen Spritzlochgruppe zur
anderen Spritzlochgruppe umgeschaltet werden, um ein Verkoken der Spritzlö
cher zu vermeiden, die gerade nicht benutzt werden. Im Gegensatz zu außenöff
nenden Einspritzdüsen, bei denen die Verwendung von unterschiedlichen Spritz
lochreihen dazu führt, daß die Düsennadel große Hübe zurücklegen muß, schafft
die vorliegenden Gestaltung eine innenöffnende Einspritzdüse, die bei geringem
Bauaufwand eine freie Wahl des Spritzquerschnittes bei kleinem Öffnungshub der
entsprechenden Düsennadel ermöglicht.
Gemäß einer abweichenden Ausführungsform der Erfindung können die An
schlagkammern auch ohne Hydraulikanschluß 40 ausgestaltet werden, so daß
sich eine weiter vereinfachte Gestaltung ergibt. Auch kann zwischen den beiden
Düsennadeln eine Trennhülse verwendet werden, die bei hohen Betriebdrücken
die zuverlässige Abdichtung zwischen den beiden Spritzlochgruppen gewährlei
stet.
10
Einspritzdüse
12
Düsenkörper
14
Spritzlöcher
16
Spritzlöcher
18
Düsennadel
20
Düsennadel
22
Bund
24
Druckkammer
26
Kraftstoffanschluß
27
Anschlagkammer
28
Druckfeder
30
Hydraulikanschluß
32
Bund
34
Druckkammer
36
Kraftstoffanschluß
37
Anschlagkammer
38
Druckfeder
40
Hydraulikanschluß
42
Kraftstoff-Hochdruckspeicher
44
Versorgungsleitung
46
Versorgungsleitung
48
Ventil
50
Ventil
52
Bohrung
Claims (8)
1. Kraftstoff-Einspritzdüse mit einem Düsenkörper (12), der eine erste und eine
zweite Gruppe von Spritzlöchern (14, 16) aufweist, einer ersten und einer zweiten
Düsennadel (18, 20) und einer separaten Druckkammer (24, 34) für jede Düsen
nadel, so daß diese unabhängig voneinander zwischen einer geschlossenen
Stellung, in der die der entsprechenden Düsennadel zugeordneten Spritzlöcher
geschlossen sind, und einer Einspritzstellung verstellbar sind, in der die entspre
chenden Spritzlöcher geöffnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Düsennadeln (18, 20) aneinander an
grenzen.
2. Einspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzlöcher
(14, 16) jeweils entlang einem Kreis angeordnet sind, daß die erste Düsennadel
(18) hohl ausgeführt ist und daß die zweite Düsennadel (20) sich durch die erste
hindurch erstreckt.
3. Einspritzdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftstoff für
die der zweiten Düsennadel (20) zugeordneten Spritzlöcher durch einen Freiraum
zwischen der ersten und der zweiten Düsennadel (18, 20) zugeführt wird.
4. Einspritzdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftstoff für
die der zweiten Düsennadel (20) zugeordneten Spritzlöcher duch eine Bohrung
im Inneren der zweiten Düsennadel (20) zugeführt wird.
5. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß für mindestens eine der Düsennadeln eine Anschlagkammer (27,
37) vorgesehen ist, die mit einem Hydraulikanschluß (30, 40) versehen ist.
6. Einspritzdüse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Anschlag
kammer eine Druckfeder (28, 38) angeordnet ist.
7. Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Hydraulikanschluß (30, 40) der Anschlagkammer (27, 37) ein Ventil zu
geordnet ist.
8. Verfahren zum Betreiben einer Kraftstoff-Einspritzdüse mit einem Düsenkörper
(12), der eine erste und eine zweite Gruppe von Spritzlöchern (14, 16) aufweist,
einer ersten und einer zweiten Düsennadel (18, 20) und einer separaten Druck
kammer (24, 34) für jede Düsennadel, so daß diese unabhängig voneinander zwi
schen einer geschlossenen Stellung, in der die der entsprechenden Düsennadel
zugeordneten Spritzlöcher geschlossen sind, und einer Einspritzstellung verstell
bar sind, in der die entsprechenden Spritzlöcher geöffnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Spritzlöcher der ersten Gruppe als auch
die Spritzlöcher der zweiten Gruppen für eine Voreinspritzung und eine Hauptein
spritzung verwendet werden.
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