Wie für die gewöhnliche Osteosynthese, so gibt es auch für die Kieferchirurgie Kompressionsplatten. Diese sind im Prinzip gleich ausgebildet wie die übrigen Kompressionsplatten, jedoch in ihren Abmessungen den Abmessungen des Kiefers angepasst. Unter diesen bekannten Kompressionsplatten befinden sich auch solche, die mindestens zwei zur Erzeugung eines in der Plattenlängsrichtung wirkenden Kompressionsdruckes dienende Spannlöcher aufweisen. Zwar lassen sich mit solchen Platten verschiedene Kieferfrakturen erfolgreich behandeln, aber bei anderen Frakturen und Kiefern ist der Nutzen solcher Platten ungenügend, da es nicht möglich ist, mit ihnen den Frakturspalt auf seiner ganzen Länge zu schliessen, weil die erzeugte Druckkraft im wesentlichen nur auf einen Spaltteil. meistens den unteren Drittel des Frakturspaltes, einwirken.
Zur Beseitigung dieses Nachteiles wurde nun die erfindungsgemässe Kompressionsplatte geschaffen, die ebenfalls mindestens zwei zur Erzeugung eines in der Plattenlängsrichtung wirkenden Kompressionsdruckes dienende Spannlöcher aufweist, jedoch durch mindestens ein weiteres Spannlochpaar gekennzeichnet ist, von welchen sich je ein Spannloch in jeder Plattenhälfte befindet und deren Spannrichtung zueinander parallel, aber senkrecht zur Plattenlängsrichtung verläuft. Zweckmässigerweise sind die Löcher dieses zusätzlichen Spannlochpaares ebenso wie die zur Erzeugung des in der Plattenlängsrichtung wirkenden Kompressionsdruckes dienenden Spannlöcher symmetrisch zur Plattenmitte angeordnet.
Nachfolgend werden anhand der Zeichnung drei Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt nach der Linie I-I der Fig. 2 durch eine erste erfindungsgemässe Kompressionsplatte,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in der Fig. 1 dargestellte Kompressionsplatte und
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine weitere erfindungsgemässe Kompressionsplatte.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte, als Ganzes mit 1 bezeichnete Kompressionsplatte weist zwei zur Erzeugung eines in der Plattenlängsrichtung wirkenden Kompressionsdruckes dienende Spannlöcher 2 und 3 auf. An sich kann die Ausgestaltung dieser Löcher beliebig sein. Besonders zweckmässig ist es jedoch, wenn sie so ausgebildet sind, wie das in der schweizerischen Patentschrift Nr. 462 375 beschrieben ist.
Zusätzlich zu diesen Spannlöchern weist die Platte nun noch ein weiteres Spannlochpaar auf, das aus den Löchern 4 und 5 gebildet wird, von denen sich eines in jeder Plattenhälfte. also in der in der Zeichnung rechten und linken Hälfte, befindet und deren Spannrichtung zueinander parallel aber senkrecht zur Plattenlängsrichtung verläuft. Wenn also beispielsweise die in der Fig. 1 mit A und B angedeuteten Kieferfragmente durch Anziehen von in die Spannlöcher 2 und 3 eingeschraubten Schrauben in der Plattenlängsrichtung zusammengedrückt werden, die Frakturstelle aber nach oben auseinanderklafft, so kann man durch in die Spannlöcher 4 und 5 eingeschraubte Schrauben auf die Kieferfragmente ein Drehmoment ausüben, wie das durch die Pfeile 6 und 7 dargestellt ist, und dadurch den Frakturspalt schliessen.
Während sich im vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel die zur Plattenlängsrichtung senkrecht verlaufenden Spannlöcher 4 und 5 ausserhalb der beiden anderen Spannlöchern 2 und 3 befinden, ist es auch möglich, die Anordnung anders zu treffen, also die beiden Spannlöcher, welche den in der Plattenlängsrichtung wirkenden Kompressionsdruck erzeugen, am Plattenende und die beiden anderen Löcher eher in der Plattenmitte anzuordnen.
Ein drittes Ausführungsbeispiel ist in der Fig. 3 dargestellt. Die hier als Ganzes mit 10 bezeichnete Platte weist, abgesehen von den zur Kompression in der Plattenlängsrichtung dienenden Spannlöchern 11 und 12 zwei Paare von zusätzlichen Spannlöchern auf, deren Spannrichtung zueinander parallel, aber senkrecht zur Plattenlängsachse verläuft. Es befinden sich dabei die Löcher 13 und 14 des ersten Paares an den Plattenenden, während die Löcher 15 und 16 des zweiten Paares in der Plattenmitte angeordnet sind. Wie man ohne weiteres ersehen kann, sind die Spannrichtungen der Löcher des einen Paares zueinander parallel, jedoch antiparallel zu den Löchern des anderen Paares. Dadurch lässt sich im wesentlichen eine doppelt so grosse Drehbewegung auf die Kieferfragmente ausüben wie mit der einfacheren Platte nach den Fig. 1 und 2.
Bei der Verwendung der Platte werden natürlich zuerst die Schrauben in die in der Plattenlängsrichtung wirkenden Spannlöcher eingeschraubt und dann, wenn dort eine hinreichende Kompression erreicht ist, die in Schrauben in den dazu senkrecht verlaufenden Löchern eingebracht und eingeschraubt. Etwas anders muss man nur dann vorgehen, wenn die Gefahr besteht, dass beim Anziehen der in den Längslöchern sitzenden Schrauben die Kieferbruchteile gegenein ander verschwenkt werden und dadurch ein Teil des Fraktur spaltes vergrössert wird. In diesem Fall sind vor dem Anziehen der die Längskompression bewirkenden Schrauben die Schrauben in ein weiteres Spannlochpaar einzusetzen und eventuell sogar anzuziehen.
Beim Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 wird man jedoch die Schrauben im zweiten der zur Plattenlängsrichtung senkrecht verlaufenden Spannlochpaar erst dann einsetzen, wenn die Schrauben im ersten zur Plattenlängsrichtung senk recht verlaufenden Spannlochpaar angezogen sind. Ob dabei das Lochpaar 13/14 oder das Lochpaar 15/16 als erstes be trachtet wird, hängt von der Beurteilung durch den Chirurgen ab.
As for normal osteosynthesis, compression plates are also available for oral surgery. In principle, these are designed in the same way as the other compression plates, but their dimensions are adapted to the dimensions of the jaw. These known compression plates also include those which have at least two clamping holes serving to generate a compression pressure acting in the longitudinal direction of the plate. Different jaw fractures can be successfully treated with such plates, but with other fractures and jaws the use of such plates is insufficient, since it is not possible to close the fracture gap over its entire length because the compressive force generated is essentially only applied to one Split part. mostly the lower third of the fracture gap.
To eliminate this disadvantage, the compression plate according to the invention has now been created, which also has at least two clamping holes serving to generate a compression pressure acting in the longitudinal direction of the plate, but is characterized by at least one further clamping hole pair, of which there is a clamping hole in each plate half and their clamping direction to each other runs parallel but perpendicular to the longitudinal direction of the plate. The holes of this additional pair of clamping holes, as well as the clamping holes serving to generate the compression pressure acting in the longitudinal direction of the plate, are expediently arranged symmetrically to the center of the plate.
Three exemplary embodiments of the invention are described below with reference to the drawing. In the drawing shows:
1 shows a section along the line I-I of FIG. 2 through a first compression plate according to the invention,
Fig. 2 is a plan view of the compression plate shown in Fig. 1 and
3 shows a plan view of a further compression plate according to the invention.
The compression plate shown in FIGS. 1 and 2, designated as a whole by 1, has two clamping holes 2 and 3 serving to generate a compression pressure acting in the longitudinal direction of the plate. As such, these holes can be designed as desired. However, it is particularly useful if they are designed as described in Swiss Patent No. 462,375.
In addition to these clamping holes, the plate now has a further pair of clamping holes, which are formed from holes 4 and 5, one of which is in each plate half. that is, in the right and left halves in the drawing, and their tensioning direction is parallel to one another but perpendicular to the longitudinal direction of the plate. If, for example, the jaw fragments indicated by A and B in Fig. 1 are compressed in the longitudinal direction of the plate by tightening screws screwed into the clamping holes 2 and 3, but the fracture point gapes upwards, you can go through the screws screwed into the clamping holes 4 and 5 Apply a torque to the screws on the jaw fragments, as shown by arrows 6 and 7, and thereby close the fracture gap.
While in the above-described embodiment the clamping holes 4 and 5 running perpendicular to the plate longitudinal direction are located outside the two other clamping holes 2 and 3, it is also possible to arrange the arrangement differently, i.e. the two clamping holes which generate the compression pressure acting in the longitudinal direction of the plate on the The end of the plate and the other two holes should be arranged in the middle of the plate.
A third embodiment is shown in FIG. The plate designated here as a whole by 10 has, apart from the clamping holes 11 and 12 serving for compression in the longitudinal direction of the plate, two pairs of additional clamping holes, the clamping direction of which is parallel to one another but perpendicular to the longitudinal axis of the plate. The holes 13 and 14 of the first pair are located at the ends of the plate, while the holes 15 and 16 of the second pair are arranged in the middle of the plate. As can be readily seen, the tensioning directions of the holes of one pair are parallel to one another, but antiparallel to the holes of the other pair. As a result, a rotational movement that is essentially twice as large can be exerted on the jaw fragments as with the simpler plate according to FIGS. 1 and 2.
When using the plate, of course, the screws are first screwed into the clamping holes acting in the longitudinal direction of the plate and then, when sufficient compression is achieved there, the screws are inserted and screwed into the holes perpendicular to them. You only have to proceed a little differently if there is a risk that, when the screws in the longitudinal holes are tightened, the broken jaws will be pivoted against each other and part of the fracture gap will be enlarged as a result. In this case, before tightening the screws causing the longitudinal compression, the screws must be inserted into another pair of clamping holes and possibly even tightened.
In the embodiment according to FIG. 3, however, the screws in the second of the pair of clamping holes running perpendicular to the plate longitudinal direction will only be used when the screws in the first clamping hole pair running perpendicular to the plate longitudinal direction are tightened. Whether the pair of holes 13/14 or the pair of holes 15/16 is considered first depends on the surgeon's assessment.