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Einrichtung zur Fernmessung elektrischer Grössen.
Die fortschreitende Ausdehnung und Zusammenschaltung elektrischer Starkstromnetze schafft das Bedürfnis nach Einrichtungen, die es gestatten, an einem Orte Spannung, Strom, Leistung usw. verschiedener Stellen des Netzes zu überwachen. Hiebei ist es von Vorteil, für die Übertragung der zu überwachenden Messgrössen die Fernsprechleitungen zu benutzen, welche die einzelnen Werke verbinden.
Es ist wünschenswert, die Einrichtung so auszuführen, dass Sprechverkehr und Fernmessung sich nicht gegenseitig beeinflussen und daher gleichzeitig vor sich gehen können.
Diese Aufgabe kann dadurch gelöst werden, dass an der Messstelle ein Wechselstrom erzeugt wird, dessen Frequenz vom jeweiligen Werte der Messgrösse abhängig ist. Es ist nun erfindungsgemäss möglich, trotzdem die wechselseitige Beeinflussung von Gespräehsübertragung und Fernmessung dadurch zu vermeiden, dass man die Messspannung in dem gewählten Messfrequenzbereieh, welcher auch innerhalb der Hörbarkeitsgrenzen liegen kann, kleiner als die für den Telephonbetrieb in diesem Frequenzbereich erforderliche Schwellenspannung macht und die für den Frequenzmesser erforderliche Energie an der Empfangsstelle durch Einschalten eines Niederfrequenzverstärkers erzeugt.
Fig. 1 zeigt die grundsätzliche Anordnung. Zwei Fernsprechstationen F sind durch die Doppelleitung L verbunden. An der Messstelle liegt parallel zum Fernsprecher der Messapparat M, der die Messfrequenz erzeugt. An der Beobachtungsstelle ist dem Fernsprecher die Empfangseinrichtung parallel geschaltet. Sie besteht im wesentlichen aus dem Eingangstransformator Tri, dom Verstärkerrohr R und dem Ausgangstransformator Tu2, dite in bekannter Weise geschaltet sind und dem Frequenzmesser Fr. Die Drossel Drl vermindert die Ableitung der Spreehströme durch den Messapparat. Die Drossel Dr2 und der Kondensator C2 vermindern die Beeinflussung der Empfangseinrichtung durch die Sprechströme.
Würde durch eine grössere Anzahl parallelgeschalteter Fernsprecher die Ableitung der Messströme zu gross werden, kann dieselbe durch Zwischenschaltung von Kondensatoren Cl in den Sprechkreis vermindert werden.
Das vorbeschriebene Verfahren kann auch dann mit Vorteil verwendet werden, wenn die Mess- übertragung nicht über die Fernsprechleitungen selbst, sondern iiber Leitungen erfolgt, welche mit Fernsprechleitungen gemeinsam verlegt, insbesondere zu einem Kabel vereinigt sind, weil eine Abgleiehung zur Vermeidung des Uberhörens der Messfrequenzen dadurch nicht erforderlich ist.
Die Störung der Messübertragung durch die Rufströme der Fernspreeheinrielhtung kann durch Anrufen mit höherer Frequenz vermindert werden, vollständig vermeiden lässt sich dieselbe jedoch dadurch, dass erfindungsgemäss die Messfrequenz selbst zum Anruf verwendet wird. Dies ist dadurch möglich, dass zum Anrufen eine Spannungserhöhung des Messfrequenzstromes benutzt wird, welche in der angerufenen Station ein spannungsempfindliehes Relais betätigt, das einen lokalen Rufstromkreis schliesst.
An der Messstelle kann die Spannungserhöhung dadurch bewirkt werden, dass ein dem Messapparat vorgeschalteter Ohmscher oder induktiver Widerstand durch die Ruftaste, eventuell unter Vermittlung eines Zwischenrelais, kurzgeschlossen wird. Zum Anruf von der Beobachtungsstelle oder einer andern Stelle aus ist an derselben ein induktiver Widerstand zwischen den Sprechleitungen angeschlossen, welcher durch die Ruftaste abgeschaltet werden kann. Durch die Verminderung der Belastung des Messstromerzeugers ergibt sich beim Anrufen die erforderliche Spannungserhöhung.
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Zur Vergrösserung der Betriebssicherheit der Messübertragung können einzelne Teile der Enrichtung doppelt vorhanden sein, wobei jedoch eine Einheit zum Betrieb ausreichend ist. Die doppelt vorgesehenen Teile werden so geschaltet, dass bei Versagen des einen, der andere den Betrieb allein weiterführt oder infolge Umschaltung vermittels Relais denselben übernimmt und gleichzeitig eine Signalvorrichtung das Versagen eines Teiles anzeigt.
Fig. 2 stellt eine solche Schaltung für zwei Verstärker dar. Die Steuergitter der beiden Verstärker Vl und V, liegen unter Zwischenschaltung der Eingangstransformatoren T1i und Tr2 dauernd an der Fernleitung L. Die Anoden sind über die Ausgangstransformatoren Tra und T14 an dem positiven Pol der Anodenbatterie AB, die Heizfäden, sowohl an die Heizbatterie HB, als auch einpolig an die Eingangstransformatoren Trl und Tr2 angeschlossen. Die Zuleitungen zu den Heizfäden sind einpolig über die
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Relais wird durch die Spannungsspule Sp betätigt.
Wird das Relais von Hand aus angehoben und dadurch der Heizstromkreis des Verstärkers Vl geschlossen, so erhält die Spannungsspule Sp, vorausgesetzt, dass über die Leitung L Messfrequenz zugeführt wird, die vom Transformator Tria abgegebene Spannung und hält das Relais selbsttätig. Im Falle des Versagens des Verstärkers Vi wird die Spule Sp spannungslos, wodurch das Relais abfällt und hiebei sowohl den Verstärker V2 einschaltet als auch die Signalvorrichtung S betätigt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Fernmessung elektrischer Grössen mittels niederfrequenten Wechselstromes, dessen Frequenz von der Messgrösse abhängig ist und welcher über Leitungen, die entweder selbst dem Fernsprechverkehr dienen oder mit Fernsprechleitungen in einem Kabel vereinigt sind, übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Messspannung in dem gewählten Messfrequenzbereich, welcher auch innerhalb der Hörgrenzen liegen kann, unterhalb des Schwellenwertes gehalten wird, welcher für die Hörbarkeit im Telephonbetrieb erforderlich ist, und die zum Betrieb eines normalen Frequenzmessers (Fr) erforderliche Energie an der Empfangsstelle durch einen Niederfrequenzverstärker (R) erzeugt wird (Fig. 1).