Kinderwagengestell und Kinderwagen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein motorisiertes Kinderwagengestell sowie einen
entsprechenden Kinderwagen.
Motorisierte Kinderwagen sind grundsätzlich bekannt. Diese können so
konfiguriert sein, dass sie ausschließlich durch Motorkraft bewegen werden können . Weiterhin ist es grundsätzlich bekannt, Kinderwägen mit
Motorunterstützung auszustatten, die die Antriebskraft einer den Kinderwagen bedienenden Person unterstützt, jedoch keine Unterstützung leistet, wenn durch den Bedienenden keine Kraft ausgeübt wird.
Die bekannten Konzepte liefern bereits eine brauchbare Unterstützung für die den Kinderwagen bedienende Person. Diese Konzepte werden aber noch als vergleichsweise wenig benutzerfreundlich und insbesondere in
sicherheitstechnischer Sicht als verbesserungswürdig angesehen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein möglichst einfaches, wenig aufwändiges und robustes, motorisiertes Kinderwagengestell sowie einen entsprechenden Kinderwagen vorzuschlagen, der es der den Kinderwagen bedienenden Person insbesondere erlaubt, den Kinderwagen auf einfache, komfortable und sichere Art und Weise zu bedienen.
Diese Aufgabe wird insbesondere durch ein Kinderwagengestell nach Anspruch 1 gelöst.
Insbesondere wird die Aufgabe gelöst durch ein Kinderwagengestell, umfassend mindestens einen Motor (insbesondere Elektromotor) zum (vorzugsweise
unterstützenden) Antreiben des Kinderwagengestells, mindestens eine
Verstelleinrichtung zum Verstellen (insbesondere Verschieben und/oder
Verschwenken) mindestens einer verstellbaren Komponente des
Kinderwagengestells (z. B. mindestens eines Rahmenteils, insbesondere Schiebers oder Schieberabschnittes) aus einer ersten Stellung in eine zweite Stellung, und mindestens eine Kopplungseinrichtung (vorzugsweise umfassend oder bildend eine, insbesondere elektrische oder elektronische, Schalteinrichtung) derart, dass ein Verstellen durch die Verstelleinrichtung eine Änderung, insbesondere
Reduktion, einer (potentiellen bzw. maximal möglichen) Antriebsleistung des mindestens einen Motors bewirkt.
Ein Kerngedanke der Erfindung liegt darin, eine ohnehin zum Verstellen einer verstellbaren Komponente des Kinderwagengestells vorgesehene
Verstelleinrichtung (wie beispielsweise eine Einrichtung zum Verstellen einer Schieberstellung, z. B. einer Schieberlänge und/oder eines Winkels zwischen einzelnen Schieberkomponenten) zu nutzen um damit die potentielle (bzw.
maximal mögliche) Antriebsleistung des mindestens einen Motors zu beeinflussen (zu steuern).
Alternativ oder zusätzlich wird die obige Aufgabe gelöst durch ein
Kinderwagengestell, insbesondere wie oben und/oder nachfolgend weiter beschrieben, umfassend mindestens einen Motor, insbesondere Elektromotor, zum vorzugsweise unterstützenden Antreiben des Kinderwagengestells, mindestens eine Verstelleinrichtung zum Verstellen, insbesondere Verschieben und/oder Verschwenken, mindestens einer verstellbaren Komponente des
Kinderwagengestells zwischen mindestens zwei verschiedenen Stellungen, und mindestens einen Schleifkontakt zwischen der verstellbaren Komponente des Kinderwagengestells und einer anderen Komponente des Kinderwagengestells, wobei durch den Schleifkontakt vorzugsweise mindestens in einer ersten und/oder einer dritten Stellung der verstellbaren Komponente eine elektrische Kontaktierung realisiert ist und ggf. in mindestens einer zweiten Stellung eine
Kontaktierung nicht realisiert ist. Eine dritte Stellung muss nicht bedeuten, dass auch eine zweite Stellung eingenommen werden kann, sondern dient zunächst nur der begrifflichen Abgrenzung der verschiedenen Stellungen.
Mit einer derartigen Schleif-Kontaktierung kann auf einfache Art und Weise die Bedienung des Kinderwagengestells erleichtert werden.
Die Schleif-Kontaktierung kann so ausgebildet sein, dass eine elektrische
Kontaktierung über einen Verschiebeweg von mindestens 2 cm, vorzugsweise mindestens 5 cm, noch weiter vorzugsweise mindestens 7 cm und/oder über einen Drehwinkel von mindestens 10°, vorzugsweise mindestens 30°, noch weiter vorzugsweise mindestens 60° der jeweiligen verstellbaren Komponenten relativ zueinander ermöglicht ist.
Die Schleifkontaktierung kann so ausgebildet sein, dass in sämtlichen (möglichen) Stellungen eine elektrische Kontaktierung bereitgestellt ist oder so, dass in mindestens einer Stellung keine elektrische Kontaktierung ausgebildet ist
(entsprechend der Stromkreis also unterbrochen ist). Beispielsweise kann eine elektrische Kontaktierung für mindestens zwei oder mindestens vier oder ein Kontinuum verschiedener relativer Stellungen bzw. Orientierungen ermöglicht sein und/oder eine Unterbrechung der Kontaktierung für mindestens zwei oder mindestens vier oder ein Kontinuum von verschiedenen Stellungen bzw.
Orientierungen ermöglicht sein.
Vorzugsweise umfasst das Kinderwagengestell bzw. der Kinderwagen mindestens eine (erste) Steuerungseinrichtung, zum Steuern, insbesondere Regeln, einer Leistung des mindestens einen Motors und/oder einer Geschwindigkeit des Kinderwagens bzw. Kinderwagengestells.
In diesem Zusammenhang kann ein Steuern einer Leistung bzw. der Änderung einer Antriebsleistung auch eine Reduktion auf null bedeuten, d.h. dass ggf.
überhaupt keine (Antriebs-)Leistung mehr zur Verfügung steht. Insbesondere kann unter Steuern, insbesondere Regeln, verstanden werden, dass mindestens zwei, vorzugswiese mindestens drei, ggf. mindestens fünf verschiedene Werte
des jeweiligen Parameters (z.B. Leistungswerte) einstellbar sind bzw. eingestellt werden können.
Die Erfindung wird weiterhin gelöst durch einen Kinderwagen, beispielsweise Kindersportwagen, Buggy oder dergleichen Fahrzeug für Kinder, aufweisend ein Kinderwagengestell der obigen Art. Das Kinderwagengestell kann separat bzw. separierbar von einer Aufnahmeeinheit für das Kind ausgebildet sein. Alternativ kann in Form des Kinderwagens eine bauliche (ggf. untrennbare) Einheit zwischen Kinderwagengestell und Aufnahmeeinheit vorliegen.
Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin gelöst durch eine Verwendung einer Verstelleinrichtung zum Verstellen, insbesondere Verschieben und/oder
Verschwenken von mindestens einer verstellbaren Komponente eines
Kinderwagengestells, insbesondere der obigen bzw. nachfolgend beschriebenen Art oder eines Kinderwagens, insbesondere der obigen bzw. nachfolgend beschriebenen Art, aus einer ersten Stellung in eine zweiten Stellung, für die Steuerung einer (potentiellen bzw. maximal möglichen) Antriebsleistung mindestens eines Motors.
Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zur
Steuerung einer potentiellen Antriebsleistung mindestens eines Motors eines Kinderwagengestells, insbesondere der obigen bzw. nachfolgend beschriebenen Art oder eines Kinderwagens, insbesondere der obigen bzw. nachfolgend beschriebenen Art, wobei die Antriebsleistung über mindestens eine
Verstelleinrichtung zum Verstellen, insbesondere Verschieben und/oder
Verschwenken, mindestens einer verstellbaren Komponente des
Kinderwagengestells oder Kinderwagens aus einer ersten Stellung in eine zweite Stellung, geändert, insbesondere reduziert wird. Insoweit weiter oben und nachfolgend funktionale Merkmale des Kinderwagengestells bzw. Kinderwagens beschrieben werden, sollen diese so verstanden werden, dass ein entsprechender Verfahrensschritt durchgeführt werden kann. Insofern sind verfahrensmäßig die entsprechenden Vorrichtungsmerkmale (wie beispielsweise Verstelleinrichtung) nicht unbedingt entscheidend, sondern die Verfahrensschritte als solche (also beispielsweise das Verstellen bzw. der Verstellvorgang). Selbstverständlich können auch innerhalb des Verfahrens entsprechende Vorrichtungsmerkmale (wie
beispielsweise ein Schleifkontakt), wie weiter oben und nachfolgend beschrieben, vorliegen.
Das Kinderwagengestell bzw. der Kinderwagen kann mindestens eine Batterie, insbesondere einen Akkumulator, umfassen. Optional kann eine Einrichtung vorgesehen sein, um den Akkumulator bei einem Bremsvorgang aufzuladen.
Insbesondere kann erfindungsgemäß ein Stromkreislauf, der eine Antriebseinheit (Motor) und eine Batterie (Akkumulator) umfasst, durch eine (vorzugsweise eine einzige, insbesondere manuelle) Betätigung des Kinderwagennutzers offen- bzw. schließbar sein. Eine derartige (manuelle) Betätigung kann beispielsweise ein Einschieben eines oberen Schieberabschnitt in einen unteren Schieberabschnitt sein. Mit einer derartigen Betätigung ist in der Regel die Absicht verknüpft, den Kinderwagen (bzw. das Kinderwagengestell) in eine Ruhe- bzw. Zwischenposition zu bringen. Das bedeutet, dass dann mit vergleichsweise geringem Aufwand ein Ausschalten bzw. Abschalten (bzw. Überführen in den Leerlauf) der
Antriebseinheit (des Motors) und/oder eine Unterbrechung zur Batterie (dem Akkumulator) erfolgen kann. Auf analoge Art und Weise kann bei einem
Wiederaufbau (bzw. einem Überführen in die Funktionssteilung) eine Aktivierung bzw. Kontaktierung der Antriebseinheit (des Motors) erfolgen (und zwar ggf. ohne weitere Betätigungsschritte).
Unter einer potentiellen Antriebsleistung des mindestens einen Motors ist insbesondere diejenige Leistung zu verstehen, die der Motor (maximal) liefern kann, wenn die erste Stellung bzw. die zweite Stellung vorliegt. Die tatsächliche Antriebsleistung kann ggf. sowohl in der ersten Stellung als auch in der zweiten Stellung während der Benutzung des Kindersitzes gleich groß sein oder auch null sein (beispielsweise wenn aufgrund einer anderen beeinflussenden Größe wie beispielsweise einer entsprechenden, ggf. zweiten, Steuereinrichtung die Leistung gesteuert, insbesondere geregelt, wird). Es kann aber auch so sein, dass die Antriebsleistung des mindestens einen Motors in der ersten Stellung immer unterschiedlich von der zweiten Stellung ist, also die erste bzw. zweite Stellung unmittelbar die Antriebsleistung des mindestens einen Motors beeinflusst
(einstellt). Bevorzugt ist jedoch, dass hier noch weitere Einstellmöglichkeiten existieren, so dass es erfindungsgemäß zumindest im Wesentlichen auf die (potentielle) Maximal-Antriebsleistung ankommt.
Die Verstelleinrichtung sowie die Kopplungseinrichtung können durch separate Teile (Baugruppen) gebildet werden oder (zumindest teilweise) durch ein gemeinsames Teil/Element bzw. gemeinsame Teile/Elemente (dieselbe
Baugruppe). Insofern kann es sich auch um eine integrierte Verstell- und
Kopplungseinrichtung handeln.
Unter einer Verstelleinrichtung ist insbesondere eine Einrichtung zu verstehen, die es ermöglicht, zwei Komponenten des Kinderwagengestells (beispielsweise zwei Rahmenteile, oder eine Bremseinrichtung und eine weitere Komponente, insbesondere ein Rad) hinsichtlich ihrer Relativposition und/oder relativen Orientierung zu verändern. Ein Verstellen kann insbesondere ein Verschieben (vorzugsweise Zusammenschieben), ggf. teleskopartig, umfassen und/oder ein Verschwenken, insbesondere Zusammenklappen. Bei der jeweiligen (ersten bzw. zweiten) Stellung handelt es sich vorzugsweise um verschiedene Konfigurationen der verstellbaren Komponente, bei der diese zumindest im Wesentlichen räumlich-geometrisch gleich bleibt bzw. ihre Struktur nicht verändert. Es kann jedoch auch eine Strukturänderung der verstellbaren Komponente in sich
(beispielsweise eine Vergrößerung der verstellbaren Komponente oder eine Verkleinerung der verstellbaren Komponente und/oder eine Verformung der verstellbaren Komponente) vorliegen. Die Verstellung hat vorzugsweise für sich alleine bereits eine Funktion (insbesondere eine Änderung einer relativen Stellen zweier Komponenten des Kindersitzes zueinander) und wird für die Änderung der Antriebsleistung (nur) mitgenutzt. Unter der Verstellung ist insbesondere eine Verstellung zu verstehen, bei der mindestens ein Punkt der verstellbaren
Komponente gegenüber mindestens einem Punkt des Kinderwagengestells bzw. Kinderwagens außerhalb der verstellbaren Komponente um mindestens 2 cm, vorzugsweise mindestens 5 cm, weiter vorzugsweis mindestens 8 cm von seinem Ausgangsort entfernt wird.
Unter einer Kopplungseinrichtung ist eine Einrichtung zu verstehen, die den Verstellvorgang bzw. die Verstelleinrichtung in Wirkverbindung mit dem Motor (mittelbar oder unmittelbar) bringen kann. Die Kopplungseinrichtung kann mechanisch und/oder elektrisch und/oder elektronisch (beispielsweise) ausgebildet sein. Besonders bevorzugt umfasst die Kopplungseinrichtung eine Schalteinrichtung, insbesondere eine Komponente zum (selektiven) Unterbrechen eines den mindestens einen Motor mit elektrischer Energie versorgenden
Stromkreises. Insgesamt wird auf einfache Art und Weise eine Einstellung einer (maximalen) Antriebsleistung des mindestens einen Motors ermöglicht.
Unter einer verstellbaren Komponente des Kinderwagengestells ist insbesondere eine Funktionskomponente zu verstehen, die eine vorbestimmte Funktion erfüllt, wie insbesondere eine stützende Funktion oder eine bremsende Funktion. Die verstellbare Komponente ist insbesondere kein (reiner) Betätigungsschalter (z. B. kein reiner Ein-/Ausschalter).
Beispielsweise kann eine Überführung des Kinderwagengestells von einer
Funktionsstellung (in der das Kinderwagengestell bedient werden kann) in eine Ruhe- oder Transportstellung (in der das Kinderwagengestell zusammengeklappt ist) dazu genutzt werden, den Motor auszuschalten (oder zumindest eine maximal-möglichen Leistung zu reduzieren, insbesondere den Motor in den Leerlauf zu überführen).
Bei der Verstelleinrichtung handelt es sich insbesondere um eine Einrichtung, die mittelbar oder unmittelbar manuell bedient werden kann. Besonders bevorzugt reicht eine (einzige) manuelle Betätigung aus, um die Verstelleinrichtung zu betätigen.
Vorzugsweise ist die Kopplungseinrichtung derart konfiguriert, dass ein Verstellen durch die Verstelleinrichtung (insbesondere ein zumindest teilweises
Zusammenschieben oder Zusammenklappen von Komponenten des
Kinderwagengestells) ein Ausschalten des Motors oder eine Überführung des Motors in einen Leerlauf zur Folge hat. Dadurch kann auf einfache Art und Weise ein Antreiben/Unterstützen durch den Motor verhindert bzw. blockiert werden.
Die Kopplungseinrichtung ist ausführungsgemäß derart konfiguriert, dass eine Stromversorgung für den Motor durch ein Verstellen mittels der
Verstelleinrichtung unterbrechbar bzw. unterbrochen ist und/oder herstellbar bzw. hergestellt ist. Dazu kann beispielsweise mindestens ein Schleifkontakt
vorgesehen sein.
In konkreten Ausführungsformen kann die Verstelleinrichtung zum Verstellen, insbesondere Verkürzen und (teilweisen) Zusammenklappen eines Rahmens
und/oder eines Rahmenteils, insbesondere eines Schiebers und/oder einer Schieberkomponente ausgebildet sein. Unter einem (teilweisen)
Zusammenklappen ist eine Reduktion eines Winkels zwischen den jeweils betrachteten zwei Elementen vorzugsweise um mindestens 10°, weiter
vorzugsweise mindestens 30°, ggf. mindestens 60° oder mindestens 90 0 oder mindestens 135° oder (zumindest annähernd) 180°zu verstehen. Bei dem
Rahmenteil kann es sich beispielsweise um den Schieber bzw. einen
entsprechenden Schieberabschnitt handeln oder um eine Radstrebe (oder einen Abschnitt einer solchen), insbesondere Hinterradstrebe (oder ein Abschnitt einer solchen) oder Vorderradstrebe (oder Abschnitt einer solchen).
Die Verstelleinrichtung kann zum Verstellen einer Bremseinrichtung, insbesondere Feststellbremse, ausgebildet sein. Dadurch kann dann beispielsweise erreicht werden, dass das Betätigen einer Bremseinrichtung (Feststellbremse) zur Folge hat, dass die (potentielle) Leistung des Motors gedrosselt wird bzw. auf null gebracht wird oder der Motor (vollständig) ausgeschaltet wird.
Gegebenenfalls kann eine Sensoreinrichtung vorgesehen sein, die detektiert, ob die Bremseinrichtung (Feststellbremse) betätigt ist. Eine derartige
Sensoreinrichtung kann weiterhin (optional) für die Einstellung einer Wiege- Funktion genutzt werden. Beispielsweise kann eine Wiege-Funktion (nur dann) gestartet werden, wenn die Bremseinrichtung (Feststellbremse) betätigt ist. Auch wenn keine Wiege-Funktion vorgesehen ist (was optional der Fall sein kann), ist es vorteilhaft, wenn eine Leistung des Motors entsprechend reduziert wird (bzw. der Motor nur noch im Leerlauf läuft oder ausgeschaltet ist), insbesondere eine (physische) Trennung eines Stromkreises realisiert ist, wenn die Bremseinrichtung (Feststellbremse) aktiviert ist. Wenn eine Wiege-Funktion vorgesehen ist, kann eine (z. B. elektronische) Steuereinrichtung so konfiguriert sein, dass ein
Umschalten zwischen einem Betrieb mit möglichen (Unterstützungs-) Antrieb und ohne Wiege-Funktion (wobei die Feststellbremse nicht aktiviert ist), und einem Betrieb mit möglicher Wiege-Funktion aber ohne (Unterstützungs-) Antrieb, erfolgen kann.
Die Bremseinrichtung (Feststellbremse) ist vorzugsweise zumindest
abschnittsweise aus Metall und/oder Kunststoff gefertigt. Weiterhin kann die Bremseinrichtung (Feststellbremse) in (physischen) Kontakt mit mindestens einem
Rad und/oder mindestens einer Achse des Kinderwagengestells bzw.
Kinderwagens kommen . Konkret kann es sich bei der Bremseinrichtung um eine Verzögerungsbremse bzw. Reibungsbremse (z.B. Klotz-, Felgen-, Scheiben-, oder Trommelbremse) oder vorzugsweise um eine Feststellbremse (die die Position mindestens eines Rades gegenüber dem Gestell verriegelt bzw. die Rotation mindestens eines Rades gegenüber dem Gestell blockiert) handeln. Die
Bremseinrichtung kann an einer Oberfläche des jeweiligen Rades (z. B. an einer Felge) angreifen oder auf eine Nabe wirken.
Die Verstelleinrichtung zum Verstellen einer Bremseinrichtung, insbesondere Feststellbremse, kann ohne Kraft-Sensoreinrichtung ausgebildet sein.
Ggf. kann es sich bei der Verstelleinrichtung um eine (beliebige)
Verstelleinrichtung zum Verstellen der verstellbaren Komponenten des
Kinderwagengestells aus einer ersten Stellung in eine zweite Stellung, jedoch nicht um eine Verstelleinrichtung zum Verstellen einer Bremseinrichtung, handeln.
Das Verstellen umfasst vorzugsweise eine (oder besteht aus einer)
Relativbewegung der verstellbaren Komponente (gegenüber einer weiteren Komponente bzw. einem Hauptkörper des Kinderwagengestells gegenüber dem die verstellbare Komponente verstellt wird) von mindestens 3 cm, vorzugsweise mindestens 8 cm. Unter einer Relativbewegung ist eine Bewegung der
verstellbaren Komponente gegenüber der weiteren Komponente, insbesondere dem Hauptkörper, des Kinderwagengestells zu verstehen, also nicht (zwingend) eine Bewegung gegenüber einem raumfesten Bezugspunkt. Grundsätzlich kann es so sein, dass sich bei einer Verstellung der verstellbaren Komponente die verstellbare Komponente bewegt und noch eine weitere Komponente, gegenüber der die verstellbare Komponente verstellt wird. Die weitere Komponente kann jedoch auch bei der Verstellung der verstellbaren Komponente unbeweglich bleiben (gegenüber einem festen Bezugspunkt bzw. einem Hauptkörper des Kinderwagengestells).
Alternativ oder zusätzlich kann das Verstellen eine (Relativ-) Rotation der verstellbaren Komponente über einen Winkel von mindestens 20°, ggf.
mindestens 60°, umfassen (gegenüber einer weiteren Komponente bzw. einem Hauptkörper, gegenüber dem die verstellbare Komponente verstellt wird). Auch
hier handelt es sich vorzugsweise um eine Relativ-Rotation, die nicht zwingend mit einer Rotation übereinstimmen muss, die die verstellbare Komponente gegenüber einem festen Bezugspunkt im Raum durchführt. Die verstellbare Komponente, einerseits, und die weitere Komponente (gegenüber der die verstellbare Komponente verstellt wird), andererseits, können sich beide
(gegenüber einem festen Bezugspunkt im Raum) bewegen oder eben nur die verstellbare Komponente, so dass die weitere Komponente gegenüber dem festen Bezugspunkt sich nicht bewegt, oder umgekehrt.
In Ausführungsformen umfasst das Verstellen eine Verkürzung (bzw.
Verlängerung) und/oder eine Erniedrigung (bzw. Erhöhung) des gesamten Kinderwagengestells bzw. Kinderwagens. Beispielsweise kann der Kinderwagen dabei um mindestens 5 %, vorzugsweise mindestens 20 % verkürzt und/oder erniedrigt werden.
In Ausführungsformen oder auch als unabhängiger Erfindungsgedanke, wie oben und/oder nachfolgend beschrieben, umfasst das Kinderwagengestell bzw. der Kinderwagen, insbesondere die Kopplungseinrichtung, mindestens einen
Schleifkontakt. Ein erster Schleifkontakt kann sich beispielsweise in einem ersten Abschnitt, insbesondere oberen Schieberabschnitt, befinden (und/oder in einem Radstrebenabschnitt, z. B. Hinterradstrebenabschnitt und/oder
Vorderradstrebenabschnitt und/oder in einem Gelenk), ein zweiter Schleifkontakt in einem zweiten Abschnitt, insbesondere unteren Schieberabschnitt (und/oder in einem, ggf. weiteren, Radstrebenabschnitt, z. B. Hinterradstrebenabschnitt und/oder Vorderradstrebenabschnitt und/oder in einem/dem Gelenk). Wenn dann die jeweiligen bzw. beiden (Schieber-)Abschnitte gegeneinander bewegt werden, können die Schleifkontakte entweder einen Kontakt hersteilen (beispielsweise wenn der obere Schieberabschnitt weiter entfernt vom unteren Schieberabschnitt ist bzw. ausgezogen ist) oder einen Kontakt unterbrechen (beispielsweise wenn der erste Abschnitt, insbesondere obere Schieberabschnitt näher am zweiten Abschnitt, insbesondere unteren Schieberabschnitt bzw. in diesen zumindest teilweise eingeschoben ist). Zumindest ein Schleifkontakt (ggf. genau ein
Schleifkontakt eines Paars von korrespondierenden Schleifkontakten) kann beweglich und/oder federgelagert sein, beispielsweise in Form von einem oder mehreren Federkontaktstift/en. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest ein Schleifkontakt fest (unbeweglich) am entsprechenden Schieberabschnitt
angeordnet (verankert) sein. Ausführungsgemäß kann ein Schleifkontakt an dem zweiten Abschnitt, insbesondere unteren Schieberabschnitt, fest angeordnet
(verankert) sein und ein Schleifkontakt an dem ersten Abschnitt, insbesondere oberen Schieberabschnitt, beweglich und/oder federgelagert sein (oder umgekehrt). Bei einer beweglichen Anordnung steht vorzugsweise eine
entsprechende Bewegungsrichtung in einem Winkel von mindestens 30 °, vorzugsweise (zumindest annähernd) 90° gegenüber einer Axialrichtung (ggf. Bewegungsrichtung) des entsprechenden Abschnittes (z. B. Schieberabschnittes), an dem der Kontakt angeordnet ist.
Die Ausführungsformen mit Schleifkontakten zwischen zwei Abschnitten, insbesondere Rahmenteilen, erlauben bei geringem Bauraum eine einfache Realisierung eines Kontaktes zwischen zwei gegeneinander beweglichen Teilen, wobei die Fehler- und Störanfälligkeit vergleichsweise gering ist. Insbesondere sorgt der Schleifkontakt für eine Selbstreinigung der Kontaktoberflächen, so dass ein Ausfall der Funktionalität durch Verschmutzung zumindest weniger
wahrscheinlich ist. Insofern wird die mindestens einen Schleifkontakt umfassende Ausführung als unabhängiger Erfindungsgedanke beansprucht.
Alternativ oder zusätzlich kann die Kopplungseinrichtung mindestens einen Steckkontakt umfassen. Beispielsweise kann an einem von zwei
Schieberabschnitten eine Steckausnehmung und dem anderen Schieberabschnitt ein Steckvorsprung (z. B. Pin) angeordnet sein (bzw. zumindest mit dem entsprechenden Schieberabschnitt, ggf. unlösbar, verbunden sein, beispielsweise über ein Kabel und/oder eine Stange). Dadurch kann auf einfache Art und Weise ein Stromkreis unterbrochen bzw. geschlossen werden.
Konkret kann die Kopplungseinrichtung mindestens ein (Zug-) Kabel und/oder mindestens eine (Zug- und/oder Schub-) Stange umfassen. Dadurch kann auf einfache Art und Weise eine Kraftübertragung erfolgen, beispielsweise um einen Steckkontakt entweder herzustellen oder aufzulösen.
Konkret kann ein (flexibles) Kabel zum Einsatz kommen, um zwei gegeneinander verschwenkbare Komponenten (z. B. Rahmenteile, insbesondere
Schieberabschnitte und Radstrebe) zu nutzen, derart, dass eine Verschwenkung (z. B. zumindest teilweises Zusammenfalten) einen Kontakt löst (dadurch dass
beispielsweise ein Steckvorsprung aus einer Steckausnehmung herausgezogen wird).
Unter einem Kabel ist vorzugsweise ein Kabel zur Übertragung einer Kraft und/oder zur Übertragung eines elektrischen Stroms zu verstehen.
Die erste Stellung kann (bezogen auf die verstellbare Komponente) eine
Funktionsstellung sein. Bei der Funktionsstellung kann es sich insbesondere um eine Stellung handeln, bei der ein Kind im Kinderwagengestell bzw. Kinderwagen untergebracht werden kann (im Falle des Kinderwagengestells zumindest dann, wenn eine entsprechende Aufnahmeeinheit für das Kind integriert ist).
Wenn die Verstelleinrichtung zum Verstellen einer Bremseinrichtung ausgebildet ist, kann es sich bei der Funktionsstellung um eine Stellung handeln, bei der die Bremseinrichtung (Feststellbremse) gelöst ist, das Kinderwagengestell also in diesem Sinne fahrbereit ist. Bei der zweiten Stellung kann es sich um eine Ruhestellung, insbesondere Aufbewahrungs-, Park-, Blockade- und/oder
Zwischenstellung handeln.
Im Allgemeinen kann sich die zweite Stellung gegenüber der ersten Stellung dadurch auszeichnen, dass ein Winkel zwischen (den) gegeneinander
verstellbaren Komponenten in der zweiten Stellung kleiner ist und/oder die beiden verstellten Komponenten näher aneinander herangeführt sind und/oder (zumindest teilweise) ineinandergeschoben sind.
Unter einer Aufbewahrungsstellung ist insbesondere eine Stellung zu verstehen, bei der das Kinderwagengestell platzsparend verstaut werden kann, jedoch kein Kind (mehr) in dem Kinderwagengestell (auch wenn eine entsprechende
Aufnahmeeinheit für das Kind vorgesehen ist) untergebracht werden kann. In der Aufbewahrungsstellung kann das Kinderwagengestell ggf. nicht mehr (auf den Rädern) stabil stehen (sondern fällt um, wenn es nicht aktiv vom Benutzer gehalten wird).
Bei einer Parkstellung kann es sich um eine Stellung handeln, bei der das
Kinderwagengestell (oder Komponenten davon) zwar entsprechend
vergleichsweise kompakt konfiguriert ist, das Kinderwagengestell jedoch immer
noch (stabil; auf seinen Rädern) stehen kann (ohne von einem Benutzer aktiv gehalten zu werden). In der Parkposition ist jedoch vorzugsweise eine Aufnahme eines Kindes (auch bei Vorhandensein einer entsprechenden Aufnahmeeinheit) nicht mehr möglich. Bei einer Zwischenstellung kann es sich wiederum
vorzugsweise um eine Zwischenstellung (die ggf. arretiert bzw. arretierbar oder auch nicht arretiert bzw. arretierbar sein kann) zwischen der Funktionsstellung und der entsprechenden Ruhestellung (die dann auch als Endstellung bezeichnet werden kann) handeln.
Neben der ersten und zweiten Stellung können generell noch weitere
(beispielsweise mindestens eine dritte oder mindestens eine vierte Stellung) eingenommen werden. Erste und/oder zweite und/oder weitere Stellung(en) kann/können arretiert bzw. arretierbar ausgebildet sein.
Im Allgemeinen ist/sind erste und/oder zweite und/oder weitere Stellung(en) stabil einnehmbar (insbesondere arretierbar). Unter einem stabilen Einnehmen der jeweiligen Stellung ist insbesondere zu verstehen, dass die Stellung (auch wenn bzw. zumindest wenn keine äußere Krafteinwirkung abgesehen von der Gewichtskraft vorliegt) gehalten wird (also beispielsweise nicht zurückgetrieben wird). Eine Federeinrichtung kann demgegenüber beispielsweise verhindern, dass eine bestimmte Stellung stabil eingenommen werden kann (zumindest solange keine weiteren Einrichtungen, wie beispielsweise Arretiereinrichtungen
vorgesehen sind). Im Allgemeinen kann also die Kopplungs- und/oder
Verstelleinrichtung mindestens eine Federeinrichtung umfassen oder auch ohne Federeinrichtung ausgebildet sein.
In Ausführungsformen kann das Kinderwagengestell mindestens eine
Geschwindigkeits-Sensoreinrichtung und/oder Kurvenfahrt-Sensoreinrichtung und/oder mindestens eine Kraft-Sensoreinrichtung umfassen. Die Kraft- Sensoreinrichtung ist vorzugsweise zum Erfassen einer Richtung und/oder eines Betrages einer Kraft und/oder einer Kraftkomponente, die auf einen/den Schieber ein wirkt, und/oder zum Erfassen einer aus dieser Kraft bzw. Kraftkomponente abgeleiteten Größe (z.B. eines Drehmoments), insbesondere einer zeitlichen Änderung der Kraft bzw. Kraftkomponente bzw. aus der Kraft abgeleiteten Größe, ausgebildet.
Der Schieber ist vorzugsweise einstückig (ggf. mit gegeneinander bewegbaren Einzelteilen) ausgebildet. Der Schieber kann insbesondere einen horizontalen Handgriff aufweisen. Alternativ kann der Schieber auch mehrstückig (z.B.
zweistückig), beispielsweise mit mehreren voneinander getrennten Handgriffen ausgebildet sein. Optional kann eine Kraft-Sensoreinrichtung vorgesehen die entweder die Richtung oder den Betrag (oder beides) einer Kraft und/oder einer Kraftkomponente (oder einer aus dieser Kraft oder Kraftkomponente abgeleiteten Größe) erfasst. Dadurch wird es ermöglicht, dass eine entsprechende Steuerung basierend auf dem Output der Sensoreinrichtung erfolgen kann. Unter Output einer Sensoreinrichtung ist insbesondere die Ausgabe eines gemessenen Wertes und/oder die Ausgabe eines Mittelwertes aus mehreren gemessenen Werten zu verstehen.
Die Steuerung kann dann intern (durch eine an oder in dem Kinderwagengestell vorgesehene Steuereinrichtung) und/oder extern durch eine separate
Steuereinrichtung (wie beispielsweise ein mobiles Endgerät, insbesondere
Smartphone) erfolgen. Dabei ist es jedoch zunächst bedeutsam, dass überhaupt entsprechende Daten betreffend die Kraft bzw. von mit der Kraft
zusammenhängenden Größen generiert werden können. Insofern ist es
vorteilhaft, jedoch nicht unbedingt notwendig, dass das Kinderwagengestell (oder der entsprechende Kinderwagen) selbst eine Steuereinrichtung aufweist.
Insgesamt wird ein bedienerfreundliches und einfach herzustellendes
Kinderwagengestell mit Motorunterstützung vorgeschlagen.
Unter der Messung eines Betrages ist insbesondere die Messung zumindest eines konkreten Betrages (z. B. als konkreter Wert von xy Newton) zu verstehen oder zumindest die Messung, ob die Kraft/Kraftkomponente einen Betrag aufweist, der oberhalb (bzw. ggf. auf) oder unterhalb (bzw. ggf. auf) eines (einem)
Schwellenwert(es) liegt.
Mit der Kraft-Sensoreinrichtung sind insbesondere mindestens zwei verschiedene Kraft-Richtungen (beispielsweise vorwärts und rückwärts und/oder nach oben und nach unten) feststellbar und ggf. hinsichtlich Ihres Betrages bestimmbar oder mindestens vier Richtungen (beispielsweise vorwärts, rückwärts, nach oben und nach unten) feststellbar und ggf. hinsichtlich Ihres Betrages bestimmbar.
Gegebenenfalls können mit der Kraft-Sensoreinrichtung mindestens zwei
verschiedene Beträge (>0), vorzugsweise mindestens vier verschiedene Beträge, beispielsweise ein Kontinuum von Beträgen der Kraft (bzw. Kraftkomponente bzw. daraus abgeleiteten Größe) erfasst werden. In jedem Fall wird durch eine derartige Kraft-Sensoreinrichtung auf einfache Art und Weise Information bereitgestellt, die vorteilhaft genutzt werden kann, um den Motor zum Antreiben des Kinderwagens bzw. des Kinderwagengestells zu steuern.
Optional können mehrere Motoren, insbesondere Elektromotoren, zum Antreiben des Kinderwagengestells vorgesehen sein. Vorzugsweise ist mindestens zwei oder genau zwei Räder (beispielsweise einem linken und einem rechten Rad bzw.
einem ersten seitlichen Rad und einem zweiten seitlichen Rad) jeweils ein Motor zugeordnet. Vorzugsweise kann eine Steuereinrichtung zur individuellen
Ansteuerung der Motoren vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich kann eine Sensoreinrichtung zum Erfassen einer Schiebekraft und/oder Bewegung des Kinderwagengestells vorgesehen sein. Durch mehrere (insbesondere mindestens oder genau zwei) Motoren kann der Schiebekomfort insbesondere bei Kurvenfahrt verbessert werden, ohne dass dazu aufwändige Maßnahmen getroffen werden müssten (wie beispielsweise bei nur einem Motor mit einem Differentialgetriebe).
Soweit nicht anders angegeben sollen unter einem Schieben bzw. einer
Schiebekraft insbesondere Aktionen bzw. Kräfte verstanden werden, die sowohl vorwärts als auch rückwärts gerichtet sein können (auch wenn man bei letzterem auch von einem Ziehen bzw. einer Zugkraft sprechen kann).
Insoweit (zwei) Kräfte miteinander verglichen werden und ausgesagt wird, dass die (beiden) Kräfte gleich bzw. verschieden sind, soll dies im Allgemeinen als Abkürzung für„gleich bzw. verschieden im Hinblick auf Richtung und/oder Betrag der Kräfte" verstanden werden - es sei denn, es ergibt sich aus dem
Zusammenhang, dass die Richtung vorgegeben ist (wie z.B. bei einer
„rückwärtsgerichteten Kraft"); dann soll sich eine Angabe über gleiche bzw.
verschiedene Kräfte auf die Beträge der Kräfte beziehen.
Die mindestens eine (Kraft-) Sensoreinrichtung kann an und/oder in dem
Schieber, insbesondere einem Handgriff des Schiebers, angeordnet sein und/oder in und/oder nahe einem Schieberbefestigungsbereich angeordnet sein. Unter einem Schieberbefestigungsbereich ist insbesondere ein Bereich zu verstehen, an
dem der Schieber an einem Hauptkörper des KinderwagengesteSls angebracht ist.
Unter einer Anordnung nahe zu dem Schieberbefestigungsbereich ist
insbesondere eine Anordnung in einem Abstand von weniger als 10 cm, vorzugsweise weniger als 5 cm gegenüber dem Schieber zu verstehen (wobei bei einem sich relativ bewegenden Schieber hier insbesondere der Minimalabstand gemeint ist).
Ausführungsgemäß wird ein Verfahren zur Steuerung eines Kinderwagengestells, insbesondere der oben (und nachfolgend) beschriebenen Art oder eines
Kinderwagens der oben (und nachfolgend) beschriebenen Art vorgeschlagen, wobei eine Richtung und/oder ein Betrag einer Kraft und/oder einer
Kraftkomponente, die auf einen Schieber einwirkt, und/oder eine aus dieser Kraft bzw. Kraftkomponente abgeleitete Größe, insbesondere eine zeitliche Änderung der Kraft bzw. Kraftkomponente erfasst wird.
Vorzugsweise ist (die) mindestens eine Steuerungseinrichtung mit der mindestens einen (Kraft-) Sensoreinrichtung in Wirkverbindung, insbesondere derart, dass ein Output des mindestens einen Sensors zur Steuerung des mindestens einen Motors herangezogen wird. Dadurch kann eine einfache und zuverlässige Erfassung der Kraft (oder sonstigen Größe, wie beispielsweise der aktuellen Bewegung) erfolgen.
In einer Ausführungsform ist (die) mindestens eine Sensoreinrichtung
ausgebildet, auf den Schieber einwirkende Kräfte und/oder Kraftkomponenten und/oder daraus abgeleitete Größe an mindestens zwei verschiedenen Orten zu erfassen. Insbesondere kann diese Erfassung an einer ersten (z. B. linken) und einer zweiten (z. B. rechten) Seite des Schiebers erfolgen, insbesondere einer ersten (z. B. linken) und einer zweiten (z. B. rechten) Seite eines Handgriffs und/oder an zwei verschiedenen, insbesondere jeweils seitlich angeordneten, Handgriffen. Insoweit hier und im Folgenden von einer linken oder rechten Seite die Rede ist, ist damit insbesondere eine linke bzw. rechte Seite gemeint, die sich aus der Blickrichtung des das Kinderwagengestell bzw. den Kinderwagen bedienenden Person ergibt.
In einer konkreten Ausführungsform ist die Sensoreinrichtung ausgebildet, Kraftkomponenten in Bewegungsrichtung und/oder entgegen der
Bewegungsrichtung (jeweils horizontal) und/oder nach oben und/oder nach unten (jeweils vertikal) zu bestimmen. Alternativ oder zusätzlich können entsprechende Komponenten einer zeitlichen Ableitung (bzw. einer zeitlichen Änderung)
bestimmt werden.
Wenn wirkende Kräfte (und/oder Kraftkomponenten und/oder kraftableitende Größen) an mehreren verschiedenen Orten erfasst werden, kann die
Steuerungseinrichtung so ausgebildet sein, dass die entsprechenden
Antriebsräder (bzw. ggf. zugeordneten Motoren) angesteuert werden,
beispielsweise abhängig von Größe und Dauer der (insbesondere horizontalen) angreifenden Kräfte (und/oder ihrer zeitlichen Änderungen) und/oder abhängig davon, ob die (insbesondere horizontalen) Kräfte (und/oder ihre zeitlichen Änderungen) in dieselbe Richtung weisen. Ein Antriebsrad (oder entsprechend zugeordneter Motor) kann abhängig von der Kraft angesteuert werden, die an seiner Seite anliegt (und/oder der zeitlichen Änderung dieser Kraft) und/oder an der Kraft (und/oder ihre zeitliche Änderung), die an der anderen
(gegenüberliegenden) Seite anliegt.
Die/eine Steuerungseinrichtung ist vorzugsweise zur Steuerung und/oder
Regelung der Leistung des mindestens einen Motors ausgebildet, insbesondere auf Grundlage des Outputs der mindestens einen Sensoreinrichtung,
beispielsweise in diskreten Stufen und/oder kontinuierlich.
Weiterhin kann die/eine Steuerungseinrichtung derart ausgebildet sein, dass mindestens ein Motor bei Überschreiten einer ersten Schwelle der Kraft und/oder Kraftkomponente und/oder daraus abgeleiteten Größe, gestartet wird. Unter einem Starten des Motors ist insbesondere zu verstehen, dass der Motor Leistung zum Antreiben des Kinderwagengestells bereitstellt. In diesem Sinne ist ein Anschalten des Motors (der dann beispielsweise im Leerlauf läuft) noch kein Starten. Unter einem Starten kann jedoch ggf. auch ein erstmaliges Anschalten (Energieversorgung) des Motors gemeint sein.
Die Steuerungseinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass mindestens ein Motor bei Überschreiten einer zweiten Schwelle der Kraft und/oder
Kraftkomponente (beispielsweise einer Komponente nach oben oder unten) und/oder der daraus abgeleiteten Größe, gestoppt wird oder auf konstante
Leistung gehalten wird. Unter einem Stoppen des Motors ist insbesondere ein Versetzen des Motors in einen Zustand zu verstehen, in dem dieser den
Kinderwagen nicht mehr antreibt. Der Motor kann ggf. noch (beispielsweise im Leerlauf) weiterlaufen. Es kann jedoch auch ein endgültiges Ausschalten
(beispielsweise eine Energieunterbrechung zur Versorgung des Motors) verstanden werden. Die zweite Schwelle kann betragsmäßig größer sein als die erste Schwelle.
Unter einer zeitlichen Änderung kann grundsätzlich die zeitliche Ableitung der Kraft (bzw. Kraftkomponente) verstanden werden (im mathematischen Sinne). Eine zeitliche Änderung kann jedoch auch als DE/M verstanden werden (mit endlichen nicht-infinitesimalen At im Bereich von beispielsweise 100 Millisekunden bis 1 Sekunde).
Die jeweilige bzw. mindestens eine Steuereinrichtung ist vorzugsweise eine Regeleinrichtung, insbesondere eine Regeleinrichtung zur kontinuierlichen (ggf. linearen) Regelung der Leistung des mindestens einen Motors, vorzugsweise eine PID-Regeleinrichtung (wobei PID für proportional integral derivative steht).
Vorzugsweise ist mindestens eine Bremseinrichtung, insbesondere
Verzögerungsbremseinrichtung und/oder Feststellbremseinrichtung, vorgesehen. Die Verzögerungsbremseinrichtung ist vorzugsweise ausgebildet, kinetische Energie des Kinderwagengestells bzw. Kinderwagens (mit Kind) zum Abbremsen zu nutzen (und insbesondere in elektrische Energie umzuwandeln). Alternativ oder zusätzlich kann eine/die Steuereinrichtung vorgesehen und derart
ausgebildet sein, dass die Feststellbremseinrichtung automatisch nach einer vorbestimmten Zeit, vorzugsweise zwischen 3 Sekunden und 5 Minuten
(vorzugsweise zwischen 10 Sekunden und 30 Sekunden), nach einem
(vollständigen) Stillstand des Kinderwagengestells (nach vorheriger Bewegung), aktiviert wird. Alternativ oder zusätzlich kann eine/die Steuereinrichtung derart vorgesehen und ausgebildet sein, dass die Feststellbremseinrichtung automatisch nach Erreichen eines Stillstandes oder einer vergleichsweise geringen
Geschwindigkeit nach vorheriger Fahrt aktiviert wird.
Die Bremseinrichtung kann insbesondere zweistufig ausgebildet sein,
vorzugsweise derart, dass sowohl eine Verzögerungsbremse (Betriebsbremse) als
auch eine Feststellbremse zum Feststellen einer Parkposition (wenn der
Kinderwagen vollständig gestoppt ist) vorliegt. Die Verzögerungsbremse kann derart ausgebildet sein, dass der Kinderwagen durch Reibung (an einem oder mehreren Rädern) gebremst wird (wobei kinetische Energie in Wärme
umgewandelt wird). Bevorzugt kann jedoch zumindest ein Motor als Generator genutzt werden, um den Kinderwagen abzubremsen (wobei kinetische Energie in elektrische Energie umgewandelt wird, die wiederum zur Aufladung einer oder mehrerer Batterien genutzt werden kann). Für die Verzögerungsbremse kann eine beliebige Betätigungseinrichtung vorgesehen sein, beispielsweise ein hand- oder fingerbetätigbarer Hebel (am Schieber bzw. Handgriff) oder eine andere
Vorrichtung (beispielsweise ein Dreh-Griff oder ein Fuß-Pedal oder dergleichen). Es ist auch ggf. möglich, dass eine graphische Benutzeroberfläche (z. B. Display, insbesondere Touchscreen) mit dem Kinderwagen verbunden ist und/oder einen Empfänger aufweist, um mit einem externen Gerät (z. B. einem Smartphone mit einer entsprechenden App) verbindbar ist. Die Betätigungseinrichtung (oder der Empfänger) kann mit der Verzögerungsbremse (durch geeignete Mittel) verbunden sein, um die Verzögerungsbremse zu betätigen, d.h. die durch den Benutzer gewünschte Bremskraft aufzubringen (die null oder größer null sein kann, insbesondere mehr als 2 oder mehr als 5 verschiedene Werte größer null einnehmen kann). Die Verzögerungsbremse kann solange wirken, wie die
Betätigungseinrichtung betätigt wird, oder bis der Kinderwagen gänzlich gestoppt wird und dann ggf. die Feststellbremse wirkt.
Die Feststellbremse kann als eine Arretierung ausgebildet sein, die verhindert, dass eine oder mehrere Räder rotieren. Beispielsweise kann die Feststellbremse einen Pin umfassen, der mit Speichern oder Rasteinrichtungen (beispielsweise Nuten), die in einer Seitenfläche des Rades vorgesehen sind, zusammenwirkt.
Die Feststellbremse kann ggf. (automatisch) aktiviert werden unmittelbar nachdem oder eine vorbestimmte Zeit nachdem das Kinderwagengestell bzw. der Kinderwagen, insbesondere durch die Verzögerungsbremse, gestoppt wurde.
Vorzugsweise ist die mindestens eine Feststellbremseinrichtung (nur) elektrisch bzw. elektronisch aktivierbar und (nur) manuell lösbar.
Die Feststellbremseinrichtung kann in einem gelösten Zustand vorgespannt sein und in einem aktivierten Zustand nicht oder (nur) geringer vorgespannt sein. Durch diese Maßnahmen wird die Sicherheit bei der Bedienung verbessert.
Die Betätigung der Feststellbremse kann auf verschiedene Art und Weise durchgeführt werden, beispielsweise über einen Schalter, z. B. Schiebeschalter oder Druckschalter oder ein Fußpedal oder dergleichen.
Insbesondere wenn die Feststellbremse im aktivierten Zustand vorgespannt ist, ist ein Lösen der Feststellbremse (nur) manuell möglich, wohingegen ggf. eine Aktivierung der Bremse (nur) elektronisch bzw. elektrisch ermöglicht ist.
Eine/die Sensoreinrichtung, insbesondere die Kraft-Sensoreinrichtung kann vorgesehen sein und die/eine Steuereinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass mindestens eine Bremseinrichtung, insbesondere die
Verzögerungsbremseinrichtung und/oder die Feststellbremseinrichtung, aktiviert wird, wenn eine den Kinderwagen bedienende Person einen Kontakt, z. B. über die Hand und den Handgriff, löst. Vorzugsweise wird die Verzögerungsbremse mit erhöhter (maximaler) Kraft aktiviert und/oder die Feststellbremse aktiviert (Notbremsung), wenn festgestellt wird, dass die den Kinderwagen bedienende Person keinen Kontakt (mehr) mit dem Kinderwagen hat und der Kinderwagen sich dennoch bewegt.
In einer Ausführungsform ist die Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass die Bremseinrichtung aktiviert wird, wenn die Kraft-Sensoreinrichtung eine Kraft erfasst, die (zumindest partiell) entgegen der aktuellen Bewegungsrichtung des Kinderwagengestells gerichtet ist. Alternativ kann in einem solchen Fall eine Motorunterstützung, wie oben beschrieben, erfolgen. Vorzugsweise wird der Motor im Falle einer Abbremsung als Stromgenerator genutzt.
Mindestens eine Anzeige- bzw. Signaleinrichtung kann vorgesehen sein, die den Benutzer des Kinderwagengestells darauf hinweist, dass eine Motorunterstützung vorliegt bzw. vorliegen kann. Gegebenenfalls kann eine erste Anzeige- bzw.
Signaleinrichtung darauf hinweisen, dass aktuell eine Motorunterstützung vorliegt, und eine zweite Anzeige- bzw. Signaleinrichtung darauf hinweisen, dass eine Motorunterstützung vorliegen kann, in dem Sinne, dass abhängig von
weiteren Parametern (beispielsweise einer maximalen Geschwindigkeit oder dergleichen) entweder eine Motorunterstützung vorliegt oder (wenn die
Parameter entsprechend sind) nicht.
Vorzugsweise ist eine/die Steuereinrichtung des Kinderwagens bzw.
Kinderwagengestells derart konfiguriert, dass der Motor in Abhängigkeit einer Rotation mindestens eines Rades steuerbar, ggf. regelbar ist. Insbesondere kann eine Steuerung, insbesondere Regelung eines/des Motors
(Unterstützungsantriebes) des Kinderwagens bzw. Kinderwagengestells
(zusätzlich zur am Schieber anliegenden Kraft) davon abhängen, ob die Räder (bzw. mindestens ein Rad) rotieren (rotiert). Vorzugsweise soll auch bei anliegender Kraft (bzw. Überschreiten einer Kraftschwelle) keine Unterstützung erfolgen, wenn die Räder nicht rotieren.
Vorzugsweise ist eine A/D-Wandlereinrichtung vorgesehen ist, die konfiguriert ist, ein analoges durch die Sensoreinrichtung erfasstes Signal zu digitalisieren und die vorzugsweise der Sensoreinrichtung vorgeschaltet ist. Konkret kann die (im Schieber angeordnete) Sensoreinrichtung ein analoges Signal erfassen. Dies kann (ggf. direkt bzw. ohne eine zwischengestaltete Weiterverarbeitung) nach der Erfassung digitalisiert (A/D-Wandler) und vorzugsweise erst dann an den Motor bzw. eine Steuereinrichtung zum Steuern/Regeln des Motors weitergeleitet werden. Dabei kann vorteilhafterweise berücksichtigt werden, dass durch die Sensoreinrichtung ggf. nur vergleichsweise geringe Spannungsdifferenzen generiert werden und das digitale Signal weniger störanfällig für
Umgebungseinflüsse (z.B. Undefinierte Übergangswiderstände zwischen
Sensoreinrichtung und Motor) ist. Konkret kann im Schieber (insbesondere bei oder in räumlicher Nähe zu) den Sensoren ein Mikrocontroller platziert sein, der eine A/D-Wandlung vornimmt, von dem vorzugsweise das digitale Signal ggf. zusammen mit einer Identifizierungsinformation, insbesondere Prüfziffer (oder einem Prüfziffernblock), an den/die eigentlichen Controller
(Steuerungseinrichtung(en)) des Motors (ggf. mehrere Motoren) (z. B. auf der Achse) sendet. Dort kann eine Identifizierung erfolgen, insbesondere eine
Prüfsumme gebildet werden und das Signal weiterverarbeitet und zur
Ansteuerung der Motoren ausgewertet werden.
In Ausführungsformen kann eine/die Steuerungseinrichtung des Kinderwagens bzw. Kinderwagengestells so konfiguriert sein, dass am Kinderwagen eine
Wiegefunktion eingeschaltet wird, wenn keine Schiebekraft anliegt bzw. eine entsprechende Kraftschwelle unterschritten wird.
Insgesamt kann der Kinderwagen bzw. das Kinderwagengestell eine komfortable Unterstützung beim Schieben (bzw. Ziehen) des Kinderwagens ermöglichen.
Wenn man mit einem Kinderwagen startet, der stillsteht, wird der Benutzer anfangen zu schieben (oder zu ziehen). Daraufhin wird die horizontale
Komponente der Schiebekraft bzw. Zugkraft größer als null werden. Zu dem Zeitpunkt, an dem eine vordefinierte Kraft erreicht wird, kann der Motor beginnen, den Benutzer (mit minimaler Leistung) zu unterstützen. Wenn beispielsweise die horizontale Komponente der Schiebe- bzw. Zugkraft weiter ansteigt (d.h. AFinh/At>0) wird die Unterstützungskraft auch ansteigen (d.h.
AFs/At>0). Dadurch kann die horizontale Komponente der Kraft (im Wesentlichen) konstant bei der vordefinierten Kraft gehalten werden (zumindest wenn man ein Überschwingen nicht berücksichtigt). Selbstverständlich kann, wenn eine
Bedingung zum Stoppen der Motor-Unterstützung vorliegt, ggf. eine größere Kraft notwendig sein.
In einer konkreten Ausführung der Erfindung kann ein Kinderwagengestell mit einer Sensoreinrichtung am Schieber sowie einer Verstelleinrichtung für den Schieber vorgesehen sein, wobei das Kinderwagengestell weiter eine
Kopplungseinrichtung enthält. Die Kopplungseinrichtung kann so konfiguriert sein, dass die Sensoreinrichtung in einer Gebrauchsstellung des Schiebers in den Stromkreis zur Motorsteuerung eingebunden ist und in einer
Nichtgebrauchsstellung des Schiebers nicht in den Stromkreis zur Motorsteuerung eingebunden ist. Die Änderung (Reduzierung) der Antriebsleistung kann dann z. B. durch eine elektronische Schaltung erfolgen, die bei Anliegen eines Sensor- Output-Signals einen Unterstützungsantrieb erlaubt und beim Fehlen eines Sensor-Output-Signals einen Unterstützungsantrieb nicht erlaubt.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die anhand der Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen :
Fig, 1 eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kinderwagens in einer ersten Stellung;
Fig. 2 den Kinderwagen gemäß Fig. 1 in einer zweiten Stellung;
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kinderwagens in einer ersten Stellung;
Fig. 4 den Kinderwagen gemäß Fig. 3 in einer zweiten Stellung;
Fig. 5 einen Ausschnitt einer schematischen Seitenansicht einer weiteren
Ausführungsform des Kinderwagens in einer ersten Stellung;
Fig. 6 den Ausschnitt gemäß Fig. 5 in einer zweiten Stellung.
In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleichwirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
Fig. 1 zeigt schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Kinderwagens in einer ersten Stellung.
Das Kinderwagengestell weist mindestens eine Befestigungseinrichtungen 10 auf, um eine (nicht gezeigte) Aufnahmeeinheit zur Aufnahmeeinheit eines Kindes (beispielsweise Trageschale) aufzunehmen. Weiterhin umfasst das
Kinderwagengestell einen Rahmen 11, der wiederum mindestens einen oberen Schieberabschnitt 12 (vorzugsweise umfassend einen Schiebe-Handgriff), mindestens einen unteren Schieberabschnitt (Schieberschaft) 13, mindestens eine, vorzugsweise zwei, Vorderradstrebe(n) 14 und mindestens eine,
vorzugsweise zwei, Hinterradstrebe(n) 15 umfasst. An der jeweiligen
Vorderradstreben 14 ist ein Vorderrad 16 angeordnet, an der jeweiligen
Hinterradstrebe 15 ist ein Hinterrad 17 angeordnet. Mindestens ein Hinterrad 17 kann über eine Feststellbremse 18 blockiert werden. Weiterhin ist mindestens einem Hinterrad 17 (vorzugsweise beiden Hinterrädern 17 jeweils) ein Motor 19 zugeordnet, der das (entsprechende) Hinterrad antreiben kann. Zum
(grundsätzlichen) Anschalten des Motors 19 ist (optional) ein Betätigungsknopf vorgesehen. Zum Antreiben des Motors 19 kann ein Akkumulator (nicht im Detail gezeigt) vorgesehen sein.
Der obere Schieberabschnitt 12 ist gegenüber dem unteren Schieberabschnitt 13 mittels einer (hier teleskopischen) Verstelleinrichtung 20 verschiebbar. Je nach Verschiebung ist ein an dem oberen Schieberabschnitt angeordneter erster Kontakt 22 einer (hier elektrischen) Kopplungseinrichtung 21 entweder (wie in Fig. 1) in Kontakt mit einem an dem unteren Schieberabschnitt 13 angeordnetem zweiten Kontakt 23 oder nicht (wie in Fig. 2).
Konkret erkennt man, dass in der Stellung gemäß Fig. 1 ein elektrischer
Stromkreis geschlossen ist, so dass der Motor 19 über ein (gestrichelt
gezeichnetes) Verbindungskabel 24 mit elektrischem Strom versorgt werden kann. Weiterhin ist der (jeweilige) untere Schieberabschnitt 13 (optional) über ein drehbewegliches Gelenk 25 mit der jeweiligen Vorderradstrebe bzw.
Hinterradstrebe gelenkig verbunden.
Bei dem ersten Kontakt 22 kann es sich um einen beweglichen, ggf.
federbelasteten Kontakt handeln, bei dem Kontakt 23 um einen feststehenden Kontakt (oder umgekehrt). Der erste Kontakt 22 kann im Vergleich zum zweiten Kontakt 23 kürzer, gleichlang oder länger ausgebildet sein, beispielsweise weniger als 0,5-mal, vorzugsweise weniger als 0,2-mal oder mehr als 1,2-mal, vorzugsweise mehr als 1,8-mal so lang wie der zweite Kontakt.
Konkret können erster und zweiter Kontakt 22, 23 eine Schleifkontaktierung ausbilden, insbesondere über einen Verschiebeweg von mindestens 2 cm, vorzugsweise mindestens 5 cm einen elektrischen Kontakt hersteilen .
In der Darstellung in Fig. 1 handelt es sich vorzugsweise um eine Funktions- bzw. Gebrauchsstellung (Gebrauchsposition), bei der der Kinderwagen bzw. das
Kinderwagengestell (mit Kind) genutzt werden kann. Fig. 2 zeigt demgegenüber vorzugsweise eine Zwischen- oder Ruhestellung, bei der eine Energieversorgung des Motors vorzugsweise unterbrochen ist.
Insgesamt kann durch die Kontakte (ggf. Schleifkontakte) 22, 23 an mindestens einem unteren Schieberabschnitt (Schieberschaft) sowie am oberen
Schieberabschnitt durch Verschiebung des oberen Schieberabschnitts relativ zum entsprechenden unteren Schieberabschnitt ein Stromkreis unterbrochen bzw.
hergestellt werden. Dabei ist vorzugsweise der obere Schieberabschnitt so weit
eingeschoben (bzw. ausgezogen), bis die zwei Kontakte 22, 23 einander
kontaktierend (bzw. nicht kontaktierend) positioniert sind. Es ist auch denkbar, mehrere oder einen nahezu durchgehenden (Schleif-) Kontakt an einem (z. B. dem oberen) Schieberabschnitt anzuordnen. Dadurch kann eine Anpassung der Schieberhöhe auf einfache Art und Weise realisiert werden.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine alternative Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Kinderwagengestells bzw. Kinderwagens.
Hier ist der obere Schieberabschnitt 12 mit einem (gestrichelt gezeichneten; ggf. elektrisch leitenden) Kabel 26 verbunden. In der Stellung gemäß Fig. 3
(Gebrauchsstellung bzw. Funktionsstellung) ist dieses Kabel 26 wiederum mit einem (elektrisch leitenden) Kabel 27 verbunden und zwar über eine
Steckverbindung 28 einer Kopplungseinrichtung 21. Konkret kann dazu das Kabel 27 am dem Kabel 26 zugewandten Ende 26 mit einer Steckereinrichtung verbunden sein und das Kabel 26 entsprechend an seinem zugewandten Ende mit einer Steckaufnahme (und/oder umgekehrt). Fig. 4 zeigt dann den Kinderwagen bzw. das Kinderwagengestell in einer Zwischen- bzw. Aufbewahrungsposition mit entkoppelter Steckereinrichtung.
Durch ein Verschwenken (bei ggf. vorausgehenden und/oder gleichzeiteigen und/oder anschließendem Verschieben) des oberen Schieberabschnittes 12 gegenüber dem (jeweiligen) unteren Schieberabschnitt 13 mittels einer
Verstelleinrichtung 20 wird die in der Funktionsstellung (Gebrauchsposition) in Eingriff stehende Steckverbindung 28 entkoppelt, so dass der Stromkreis in der Zwischen- bzw. Aufbewahrungsposition unterbrochen ist. Durch Wiederauffalten schließt sich die Steckverbindung 28 erneut.
In der Ausführungsform gemäß den Fig. 3 und 4 kann das Kabel 26 zum
Ausgleichen einer Relativposition zwischen oberem und unterem
Schieberabschnitt, im Falle eines Verschiebens umgelenkt und/oder (teilweise) aufgewickelt bzw. aufwickelbare sein. Beispielsweise kann mindestens eine Umlenkrolle vorgesehen sein.
Fig. 5 und 6 zeigen einen Ausschnitt einer weiteren Ausführungsform. Bei dieser Ausführungsform umfasst die Kopplungseinheit 21 eine (vorzugsweise
federgelagerte) Schalteinheit 29 vorgesehen, die über einen (nicht elektrisch leitenden) Unterbrechungsvorsprung (Kontaktierungs-Pin) 30 unterbrochen werden kann. Wird der Unterbrechungsvorsprung 30 (wie in Fig. 6 erkennbar) in die bzw. in Richtung der Schalteinheit 29 verlagert (durch Verschieben des oberen Schieberabschnittes gegenüber dem unteren Schieberabschnitt mittels der Verstelleinrichtung 20), unterbricht er dort einen Schalter 31. Der Schalter 31 kann hier in Art einer Schwingtür ausgebildet sein und (in Fig. 6) durch den Unterbrechungsvorsprung 30 verdrängt werden, so dass ein Stromkreis
unterbrochen wird.
Figur 7 zeigt eine schematische Darstellung eines oberen Schieberabschnitts 12 sowie eines unteren Schieberabschnitts 13, denen entsprechende Kontakte, nämlich ein zweiter Kontakt 23 und ein erster Kontakt 22, zugeordnet sind. Über die Kontakte 22, 23 wird insgesamt eine Schleif-Kontaktierung realisiert. Der erste Kontakt 22 kann dabei über eine Feder vorgespannt sein, die (hier:
beispielhaft) an dem unteren Schieberabschnitt 13 abgestützt ist. Durch die vergleichsweise lange Erstreckung (bevorzugt mindestens 3 cm oder mindestens 8 cm) des zweiten Kontaktes 23 kann über einen vergleichsweise großen
Verschiebeweg eine (Schleif-) Kontaktierung hergestellt werden.
In Figur 7 ist eine Schleif-Kontaktierung beispielhaft für Kontakte 22, 23 an den Schieberabschnitten 12, 13 gezeigt. Eine entsprechende Schleif-Kontaktierung kann jedoch auch an beliebigen anderen (verstellbaren) Komponenten (wie beispielsweise einer Vorderradstrebe, einer Hinterradstrebe oder einem Gelenk oder an einer Bremseinrichtung) realisiert sein. Auch können in Figur 7 oberer Schiebeabschnitt und unterer Schiebeabschnitt gerade vertauscht sein (so dass beispielsweise der federbelastete Kontakt 22 am oberen Schieber 12 angeordnet ist).
Im Allgemeinen kann es sich also in Figur 7 bei den Strukturen, die durch die Bezugszeichen 12 und 13 gekennzeichnet sind, um (beliebige) verstellbare Komponenten handeln. Entweder die Komponente beim Bezugszeichen 12 oder die Komponente beim Bezugszeichen 13 oder beide sind (relativ zueinander) verstellbar.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den
Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
Bezuaszeichen
10 Befestigungseinrichtung
11 Rahmen
12 oberer Schieberabschnitt
13 unterer Schieberabschnitt (Schieberschaft)
14 Vorderradstrebe
15 Hinterradstrebe
16 Vorderrad
17 Hinterrad
18 Feststellbremse
19 Motor
20 Verstelleinrichtung
21 Kopplungseinrichtung
22 erster Kontakt
23 zweiter Kontakt
24 Kabel
25 (drehbewegliches) Gelenk
26 Kabel
27 Kabel
28 Steckverbindung
29 (federgelagerte) Schalteinheit
0 Unterbrechungsvorsprung (Kontaktierungs-Pin)
1 Schalter