Zylinderrollenlager sowie Verfahren zum Fertigen eines Zylinderrollenlaqers
Die Erfindung betrifft ein Zylinderrollenlager mit einem Innenring, mit einem Außenring und mit einer Mehrzahl von Zylinderrollen, wobei die Zylinderrollen zwischen dem Innenring und dem Außenring angeordnet sind. Der Außenring weist eine Innenlaufbahn für die Zylinderrollen, einen Festbordabschnitt und einen Bördelbordabschnitt auf, der Innenring weist eine Außenlaufbahn für die Zylinderrollen auf. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Fertigung des Zylinderrollenlagers.
Zylinderrollenlager weisen als Wälzkörper Zylinderrollen auf. Die Zylinderrollenlager können als Radialwälzlager ausgebildet sein und übertragen in dieser Bauform radiale Belastungen. Die Laufbahnen der Zylinderrollenlager sind als Zylindermantelflächen koaxial und konzentrisch zu der jeweiligen Drehachse des Zylinderrollenlagers ausgebildet. Üblicherweise werden Lagerringe für Zylinderrollenlager als Massivringe gefertigt, das heißt ausgehend von einem massiven Halbzeug mittels trennender, abtragender und insbesondere spanender Bearbeitung herausgearbeitet. Derartige Zylinderrollenlager bilden den nächstkommenden Stand der Technik.
Neben den Massivringen ist bereits eine umformtechnische Herstellung von Ringen für Lager bekannt geworden. So offenbart die Druckschrift US 2,267,229 die Fertigung von Ringen mittels eines Umformschritts ausgehend von einer Kreisringscheibe.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Zylinderrollenlager sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung vorzuschlagen, sodass das Zylinderrollenlager kostengünstig und mit ausreichend hoher Qualität gefertigt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch das Zylinderrollenlager mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Zylinderrollenlager, welches insbesondere als ein Radialwälzlager, im Speziellen mit einem Druckwinkel von 0 Grad, ausgebildet ist. Das Zylinderrollenlager weist einen Innenring und einen Außenring auf, wobei der Innenring und der Außenring koaxial und/oder konzentrisch zueinander und zu einer Hauptdrehachse des Zylinderrollenlagers angeordnet sind. Ferner umfasst das Zylinderrollenlager eine Mehrzahl von Zylinderrollen, wobei die Zylinderrollen zwischen dem Innenring und dem Außenring abwälzend angeordnet sind.
Der Innenring und der Außenring weisen jeweils einen Laufbahnabschnitt auf, wobei der Laufbahnabschnitt eine Materialstärke von vorzugsweise mehr als zwei Millimetern und insbesondere von mehr als drei Millimetern aufweist. Besonders bevorzugt sind Innenring und/oder Außenring dickwandig ausgebildet. Die Zylinderrollen sind vorzugsweise mit einem Durchmesser/Längenverhältnis von größer als 1 :10, vorzugsweise größer als 1 :5 ausgebildet. Die Zylinderrollen weisen eine die eigene Drehachse umlaufende Zylindermantelfläche sowie zwei die Zylinderrolle abschließende Stirnseiten auf.
Der Außenring weist, insbesondere im Bereich des Laufbahnabschnitts, eine Innenlaufbahn, der Innenring weist, insbesondere im Bereich des Laufbahnabschnitts, eine Außenlaufbahn jeweils für die Zylinderrollen auf. Im Betrieb des Zylinderrollenlagers rollen oder wälzen die Zylinderrollen über die Innenlaufbahn beziehungsweise Außenlaufbahn ab.
Ferner weist der Außenring einen Festbordabschnitt und einen Bördelbordabschnitt auf, wobei die beiden Abschnitte die Zylinderrollen oder einen optionalen Käfig der Zylinderrollen in axialer Richtung zu der Hauptdrehachse führen. Hierfür weist der Festbordabschnitt eine kreisringförmige Festbordanlauffläche und der Bördelbordabschnitt einen Bördelbordanlaufbereich auf. Der Innenring sowie der Außenring sind aus Metall, im Speziellen aus Stahl, gefertigt.
Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Außenlaufbahn und/oder die Innenlaufbahn durch Fließpressen in Endkontur geformt ist bzw. sind. Beim Fließpressen ist die Temperatur in dem Werkstück, in diesem Fall in dem Innenring
bzw. in dem Außenring, niedriger als die Rekristallisationstemperatur des Grundmaterials des Werkstücks. Insbesondere wird beim Fließpressen ein Innenringrohling beziehungsweise ein Außenringrohling bei Umgebungs- oder Raumtemperatur, vorzugsweise bei einer Temperatur von < 50 Grad, umgeformt. Während des Umformens ist es jedoch möglich, dass höhere Temperaturen aufgrund der Umformarbeit in Werkstück auftreten, wobei jedoch auch die höheren Temperaturen unter der Rekristallisationstemperatur des Grundmaterials liegen. Es ist von Vorteil, dass durch das Fließpressen Oberflächenspannungen in dem Innenring beziehungsweise in dem Außenring im Bereich der jeweiligen Laufbahn erzeugt werden, die zu einer Leistungssteigerung führen. Zudem ist es von Vorteil, dass das Fertigungsverfahren des Fließpressens gerade bei hohen Stückzahlen sehr kostengünstig durchgeführt werden kann. Insgesamt sind der Innenring bzw. der Außenring und damit das Zylinderrollenlager kostengünstig herstellbar und weisen gute Funktionseigenschaften auf. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird über das Fließpressen die Innenlaufbahn beziehungsweise die Außenlaufbahn geformt und dadurch eine Endkontur- oder Endformfertigung (net-shape-manufacturing), im Speziellen von der Innenlaufbahn beziehungsweise von der Außenlaufbahn, ermöglicht. Ferner entfallen ergänzende Arbeitsschritte, wie zum Beispiel das Reinigen von Verzunderungen, welche bei einer Warmumformung auftreten können.
Es ist besonders bevorzugt, dass die Außenlaufbahn und/oder die Innenlaufbahn in einem Längsschnitt entlang einer Hauptdrehachse des Zylinderrollenlagers eine konvexe Krümmung, insbesondere Erhöhung, aufweist. Insbesondere ist die konvexe Krümmung spiegelsymmetrisch zu einer Radialebene in der axialen Mitte der jeweiligen Laufbahn. Alternativ oder ergänzend kann die konvexe Krümmung in dem Längsschnitt als ein Kreissegment beschrieben werden, wobei der Mittelpunkt des Kreissegments in der Mittelebene liegt. Insbesondere liegt ein Laufbahnmaximum für die Innenlaufbahn mittig und/oder ein Laufbahnminimum (bezogen auf den radialen Abstand zu der Hauptdrehachse) mittig zu der Außenlaufbahn. Alternativ oder ergänzend ist die Außenlaufbahn und/oder die Innenlaufbahn ballig ausgebildet.
Eine derartige konvexe Krümmung führt dazu, dass beim unbelasteten Zylinderrollenlager die Zylinderrollen nur einen geringen Kontaktbereich mit der
Außenlaufbahn beziehungsweise Innenlaufbahn haben. Durch die geringe Kontaktfläche wird die Reibung reduziert, sodass das Zylinderrollenlager reibungsarm laufen kann. Wälzen dagegen die Zylinderrollen auf der Außenlaufbahn beziehungsweise der Innenlaufbahn ab, so wird aufgrund der Hertzschen Pressung die Außenlaufbahn beziehungsweise Innenlaufbahn verformt, sodass die Zylinderrollen einen linienförmigen oder oval-linienförmigen Kontaktbereich mit der jeweiligen Laufbahn haben. In diesem Zustand kann eine Belastung über eine große Kontaktfläche abgeleitet werden.
Vergleicht man die konvexe Krümmung der Außenlaufbahn und/oder der Innenlaufbahn mit einer geraden Zylindermantelfläche, wobei die Zylindermantelfläche an den randseitigen, insbesondere lokalen Extrema der Außenlaufbahn beziehungsweise Innenlaufbahn angelegt wird, so beträgt die Maximalabweichung mindestens zwei Mikrometer, vorzugsweise mindestens fünf Mikrometer. Diese geringe Abweichung ist ausreichend, um die Reibung zu verringern. Dagegen ist es bevorzugt, dass die Maximalabweichung kleiner als zwanzig Mikrometer, vorzugsweise kleiner als zehn Mikrometer, ist. Die Begrenzung der Abweichung führt dazu, dass bei der bestimmungsgemäßen Belastung des Zylinderrollenlagers die Außenlaufbahn beziehungsweise Innenlaufbahn derart deformiert werden kann, sodass die Zylinderrollen linienförmig an den Laufbahnen anliegen.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weisen die Zylinderrollen in einem Längsschnitt entlang einer eigenen Drehachse ebenfalls eine konvexe Krümmung auf der Zylinderrollenlaufbahn auf. Somit rollt eine konvexe Krümmung der Zylinderrollen auf einer konvexen Krümmung der Laufbahnen des Zylinderrollenlagers ab.
Eine weitere, mögliche Maßnahme zur Verringerung der Reibung in dem Zylinderrollenlager ist es, dass der Festbordabschnitt eine torusballige Festbordanlauffläche für die Zylinderrollen ausbildet. Die torusballige Festbordanlauffläche ist dadurch gekennzeichnet, dass diese kreisringförmig ausgebildet ist, jedoch wie ein Donut oder Toms konvex gekrümmt realisiert ist. Die Form kann auch als Rettungsring, Reifen oder wulstartig geformte Fläche mit einem Loch bezeichnet werden. Betrachtet man einen Längsschnitt durch den Außenring, so
erstreckt sich die Anlauffläche gleichgerichtet zu einer Radialebene, welche senkrecht zu der Hauptdrehachse des Außenrings ausgerichtet ist, über einen Kreisringbereich. Innerhalb dieses Kreisringbereichs weist die torusballige Festbordanlauffläche eine konvexe Krümmung, insbesondere Erhöhung auf.
Es ist bevorzugt, dass die torusballige Festbordanlauffläche mittels Fließpressens gefertigt ist. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Zylinderrollen ebenfalls eine torusballige Anlagefläche oder Stirnseite zur Anlage an die torusballige Festbordanlauffläche des Festbordabschnitts aufweisen. Durch diese Weiterbildung ist die Kontaktfläche zwischen Zylinderrolle und Festbordabschnitt besonders gering, sodass die Reibung in dem Zylinderrollenlager weiter minimiert wird.
Durch die torusballige Festbordanlauffläche, gegebenenfalls weiterhin durch die torusballige Ausgestaltung der Stirnseiten der Zylinderrollen, wird erreicht, dass die Kontaktfläche zwischen der Stirnseite der Zylinderrollen und dem Festbordabschnitt verringert ist.
Es ist zudem bevorzugt, dass der Bördelbordabschnitt eine umlaufende Kontaktlinie als Bördelbordanlaufbereich ausbildet. Hierzu ist vorgesehen, dass der Bördelbordabschnitt - ebenfalls betrachtet in dem Längsschnitt - einen freien Endabschnitt oder Kragen aufweist, welcher gegenüber einer Radialebene senkrecht zu der Hauptdrehachse gewinkelt ausgerichtet ist, sodass der Bördelbordanlaufbereich durch einen freien Endbereich, insbesondere Eckbereich des freien Schenkels gebildet ist.
Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung weist der Festbordabschnitt an einer axialen Außenseite eine Sicherungskontur in Form einer Sicherungskehle auf, welche umlaufend zu der Hauptdrehachse ausgebildet ist. Die Sicherungskontur ist mittels Fließpressen in den Festbordabschnitt eingebracht. Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung weist der Festbordabschnitt eine umlaufende Trennkante auf, die eine Durchgangsöffnung des Außenrings bildet.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fertigen eines erfindungsgemäßen Zylinderrollenlagers. Im Rahmen des Verfahrens wird die Außenlaufbahn des Innenrings aus einem Innenrohling und/oder die Innenlaufbahn des Außenrings aus einem Außenringrohling durch Fließpressen in Endkontur in einem Hauptumformschritt gefertigt. Insbesondere wird in dem Hauptumformschritt die Formgebung für die Innenlaufbahn und/oder für die Außenlaufbahn durch das Fließpressen in Endkontur umgesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann optional durch einen, einige oder alle der nachfolgenden Schritte ergänzt werden:
In einem ersten möglichen Schritt wird der Außenringrohling aus einer Metallronde fließgepresst. Insbesondere wird der Außenringrohling dabei als ein Napf mit umlaufender Wand und einem Boden ausgebildet.
In dem nachfolgenden Hauptumformschritt erfolgt das Fließpressen des Außenringrohlings in ein Außenringzwischenprodukt, wobei in dem Hauptumformschritt die Innenlaufbahn geformt wird. Es ist vorgesehen, dass bei dem Hauptumformschritt der Boden oder zumindest ein Bodenrandbereich des Außenringrohlings erhalten bleibt.
In einem nachfolgenden optionalen Schritt erfolgt ein Austrennen, insbesondere ein Ausstanzen, des Bodens aus dem Außenringzwischenprodukt, um den Innenring zu bilden.
Optional kann vorgesehen sein, dass der ausgetrennte Boden ein Vorprodukt für den Innenring bildet. Der Innenring wird mittels eines Hauptumformschrittes ausgehend von einer Kreisringscheibe gefertigt. Die Kreisringscheibe kann durch den Boden ausgebildet werden oder aus einem anderen Halbzeug gefertigt werden.
Sowohl beim Fließpressen des Außenrings als auch des Innenrings werden Laufbahnen gefertigt, welche als Zylindermantelflächen koaxial und/oder konzentrisch zu der Hauptdrehachse des Zylinderrollenlagers ausgerichtet sind. Dabei hat sich
herausgestellt, dass die Laufbahnen durch die Fertigung selbsttätig die zuvor beschriebene konvexe Krümmung einnehmen. Somit können die Wirkflächen eines Werkzeugs zur Formung der Laufbahnen als gerade Zylindermantelflächen ausgebildet sein und trotzdem Laufbahnen erzeugen, welche eine konvexe Krümmung in der beschriebenen Weise aufweist. Insbesondere werden auf diese Weise Laufbahnen geschaffen, die prinzipiell als Hinterschnittkonturen in Bezug auf eine axiale Entformungsrichtung ausgebildet sind.
Die torusballige Festbordanlauffläche wird dagegen umformtechnisch mittels eines Werkzeugs, welches eine Negativkontur der torusballigen Festbordanlauffläche trägt, in den Außenring eingebracht. Die Sicherungskehle kann bei der umformtechnischen Herstellung des Außenringrohlings bereits mit eingebracht werden, alternativ hierzu wird die Sicherungskehle bei dem Hauptumformschritt eingebracht.
Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie den beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
Figuren 1 a, 1 b, 1 c einen Außenring, einen Innenring sowie einen Wälzkörper eines Zylinderrollenlagers als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 2 eine Illustration des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Fertigung des Zylinderrollenlagers mit den Bauteilen gemäß den Figuren 1 a, 1 b, 1 c.
Figur 1 a zeigt in einem schematischen Längsschnitt eine erste Komponente eines Zylinderrollenlagers 1 (siehe Figur 2) in Form eines Außenrings 2. In der Figur 1 b ist als weitere Komponente des Zylinderrollenlagers 1 ein Innenring 3 im schematischen Längsschnitt gezeigt. In der Figur 1 c ist stark schematisiert als weitere Komponente des Zylinderrollenlagers 1 ein Wälzkörper in Form einer Zylinderrolle 4 dargestellt. Die drei Komponenten sind jeweils in einem schematischen Längsschnitt entlang einer Hauptdrehachse H des Zylinderrollenlagers 1 gezeigt.
Der Außenring 2 gemäß Figur 1 a weist einen Innenlaufbahnabschnitt 5 auf, welcher an der radial inneren Fläche eine Innenlaufbahn 6 trägt. Die Innenlaufbahn 6 ist koaxial und/oder konzentrisch zu der Hauptdrehachse H ausgerichtet und ist in der Grobform als eine Zylindermantelfläche realisiert.
An einem axialen Ende ist an dem Innenlaufbahnabschnitt 5 ein Festbordabschnitt 7 einstückig angeformt, welcher in dem gezeigten Längsschnitt rechtwinklig von dem Innenlaufbahnabschnitt 5 absteht. Der Festbordabschnitt 7 stellt eine Festbordanlauffläche 8 für die Zylinderrollen 4 zur Verfügung.
Auf der gegenüberliegenden axialen Seite weist der Außenring 2 einen Bördelbordabschnitt 9 auf, welcher ebenfalls in etwa rechtwinklig von dem Innenlaufbahnabschnitt 5 abgewinkelt ist. Der Bördelbordabschnitt 9 trägt einen Bördelbordanlaufbereich 12. Der Außenring 2 weist zur Montage eine umlaufende, äußere zylindermantelförmige Anlagefläche auf.
Der Innenring 3 ist als ein gerader Hohlzylinder ausgebildet, welcher koaxial und/oder konzentrisch zu der Hauptdrehachse H ausgerichtet ist. An seiner radialen Außenseite trägt der Innenring 3 eine Außenlaufbahn 10. Die Außenlaufbahn 10 ist in etwa zylindermantelförmig ausgebildet. Ferner weist der Innenring 3 eine Durchgangsöffnung 1 1 zur Aufnahme einer Tragstruktur, wie zum Beispiel einer Achse oder einer Welle auf.
Die Zylinderrollen 4 werden zwischen die Außenlaufbahn 10 und die Innenlaufbahn 6 angeordnet und laufen beziehungsweise wälzen auf diesen ab. In axialer Richtung werden die Zylinderrollen 4 durch den Festbordabschnitt 7 und den Bördelbordabschnitt 9 beziehungsweise die entsprechenden Festbordanlauffläche 8 und den Bördelbordanlaufbereich 12 geführt.
Bei einer genaueren Betrachtung der Komponenten sind folgende Details hinsichtlich der Form zu erkennen:
Die in der Grundform zylindermantelförmige Innenlaufbahn 6 gemäß Figur 1 a ist in dem gezeigten Längsschnitt konvex nach innen gekrümmt. In der Figur 1 a ist die konvexe Krümmung 13 der Innenlaufbahn 6 überzeichnet mit gestrichelter Linie dargestellt. Im Vergleich zu einer ungekrümmten Innenlaufbahn weist die konvexe Krümmung 13 der Innenlaufbahn 6 eine Höhe h von ca. zehn Mikrometern auf. Die konvexe Krümmung 13 der Innenlaufbahn 6 ist mittig zu der Innenlaufbahn 6 angeordnet, sodass sich das Extremum der konvexen Krümmung 13 der Innenlaufbahn 6 in der Mitte der Innenlaufbahn 6 befindet. Die konvexe Krümmung 13 kann auch als teil kreisförmige Krümmung bezeichnet werden.
An dem Festbordabschnitt 7 weist die Festbordanlauffläche 8 eine konvexe Krümmung 14 der Festbordanlauffläche 8 auf, welche in dem gezeigten Längsschnitt torusballig ausgebildet ist.
Der Bördelbordabschnitt 9 weist in dem gezeigten Längsschnitt einen freien Endschenkel 15 auf, welcher in etwa senkrecht zu dem Innenlaufbahnabschnitt 5 ausgerichtet ist. Im Vergleich zu einer Radialebene R senkrecht zur Hauptdrehachse H ist der Endschenkel 15 nach innen zu dem Innenlaufbahnabschnitt 5 geneigt. Auf diese Weise ergibt sich als Anlauffläche für die Zylinderrollen 4 in dem Längsschnitt nur ein punktförmiger Bereich beziehungsweise auf die Gesamtheit betrachtet ein umlaufend linienförmiger Bereich als Bördelbordanlaufbereich 12.
Die Außenlaufbahn 10 des Innenrings 3 gemäß Figur 1 b weist ebenfalls eine konvexe Krümmung 17 auf (überzeichnet mit gestrichelter Linie dargestellt), welche gegenüber einer geraden Laufbahn eine Höhe h von ca. zehn Mikrometern einnimmt.
Wie in der Figur 1 c überdeutlich mit gestrichelter Linie dargestellt, weist auch die Laufbahnfläche der Zylinderrolle 4 eine konvexe Krümmung 18 der Laufbahnfläche auf. Optional ergänzend kann die Zylinderrolle 4 an den Stirnseiten 19 jeweils torusballige, umlaufende Strukturen 16 (überzeichnet mit gestrichelter Linie dargestellt) aufweisen.
Es ist zu unterstreichen, dass die konvexen Krümmungen 13,14,18 und/oder die torusballige Struktur 16 in den Figuren stark übertrieben dargestellt sind und in der Höhe h kleiner als 20 Mikrometer sind.
Durch die beschriebenen Details kann die Reibung in dem aus dem Außenring 2, dem Innenring 3 und einer Mehrzahl von Zylinderrollen 4 gebildeten Zylinderrollenlager 1 (vergleiche Figur 2) deutlich reduziert werden. Im Einzelnen ergeben sich die folgenden Verbesserungen: Durch das Zusammenwirken zwischen der Innenlaufbahn 6 mit der konvexen Krümmung 13 und der Laufbahnfläche der Zylinderrolle 4, optional mit der konvexen Krümmung 18, wird die Reibung in dem Zylinderrollenlager 1 reduziert. Durch das Zusammenwirken zwischen der Außenlaufbahn 10 mit der konvexen Krümmung 17 und der Laufbahnfläche der Zylinderrolle 4, optional mit der konvexen Krümmung 18, wird die Reibung in dem Zylinderrollenlager 1 weiter reduziert. Durch das Zusammenwirken zwischen der konvexen Krümmung 14 der Festbordanlauffläche 8 und der torusballigen Struktur 16 an den Stirnseiten 19 der Zylinderrollen 4 wird die Reibung in dem Zylinderrollenlager 1 weiter reduziert. Durch das Zusammenwirken zwischen dem Bördelbordanlaufbereich 12 und der torusballigen Struktur 16 an den Stirnseiten 19 der Zylinderrollen 4 wird die Reibung in dem Zylinderrollenlager 1 weiter reduziert.
In der Figur 2 ist schematisch ein Verfahren zur Fertigung des Zylinderrollenlagers 1 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt:
Ausgehend von einer Metallronde 20 wird in einer Vorformphase gemäß Schritt I ein Außenringrohling 21 hergestellt. Der Außenringrohling 21 weist einen Boden 22 sowie eine umlaufende Wand 23 auf und ist im Teilschnitt dargestellt. Das Umformen kann beispielsweise als ein Tiefziehen ausgebildet sein. Es ist zu erkennen, dass in dem Vorfornnschritt bereits eine umlaufende Sicherungskontur 24 im Bereich des Bodens 22 eingebracht wird.
In einem nachfolgenden Schritt II wird der Außenringrohling 21 in ein Außenringzwischenprodukt 25 überführt, das im Längsschnitt dargestellt ist. Der
Schritt II wird auch als Hauptumformschritt bezeichnet. Der Boden 22 wird entlang einer Trennkante 27 ausgetrennt, insbesondere ausgestanzt.
Der gemäß Schritt II ausgestanzte Boden 22 oder eine andere Kreisringscheibe 26, hier im Schnitt dargestellt, bildet ein Vorprodukt für den Innenring 3. Dieser wird gemäß einem Schritt III aus dem ausgestanzten Boden 22 oder der Kreisringscheibe 26 mittels Umklappen und Aufweiten gebildet, wie dies in der unteren Zeile der Figur 2 dargestellt ist. Unter Schritt III wird in der oberen Zeile bereits ein Längsschnitt durch den Außenring 2 nach Bildung des Bördelbordabschnitt 9 gemäß Schritt IV gezeigt, wie dieser aber erst im fertig montierten Zylinderrollenlager 1 vorliegt.
In einem letzten Schritt IV werden der Außenring 2 (wie in Schritt II dargestellt) und der Innenring 3 (wie in Schritt III dargestellt) zusammen mit den Zylinderrollen 4 montiert und der Bördelbordabschnitt 9 am Außenring 2 gebogen. Dadurch wird eine Anordnung der Zylinderrollen 4 im Außenring 2 fixiert. Das fertige Zylinderrollenlager 1 ist im Schnittbild dargestellt.
Die konvexe Krümmung 13 der Innenlaufbahn 6 sowie die konvexe Krümmung 17 der Außenlaufbahn 10 ergeben sich durch ein Fließpressen in dem erfindungsgemäßen Verfahren. Insbesondere sind die Wirkflächen des Werkzeugs zum Formen der Innenlaufbahn 6 und der Außenlaufbahn 10 als gerade Zylindermantelflächen ausgebildet. Die konvexe Krümmung 14 der Festbordanlauffläche 8 wird dagegen durch ein Werkzeug mit einer dazu komplementären Wirkfläche eingeprägt (vergleiche Figur 1 a).
Bezugszeichenliste
1 Zylinderrollenlager
2 Außenring
3 Innenring
4 Zylinderrolle
5 Innenlaufbahnabschnitt
6 Innenlaufbahn
7 Festbordabschnitt
8 Festbordanlauffläche
9 Bördelbordabschnitt
10 Außenlaufbahn
1 1 Durchgangsöffnung
12 Bördelbordanlaufbereich
13 konvexe Krümmung der Innenlaufbahn
14 konvexe Krümmung der Festbordanlauffläche
15 Endschenkel
16 torusballige Struktur
17 konvexe Krümmung der Außenlaufbahn
18 konvexe Krümmung der Laufbahnfläche der Zylinderrolle
19 Stirnseite
20 Metallronde
21 Außenringrohling
22 Boden
23 umlaufende Wand
24 Sicherungskontur
25 Außenringzwischenprodukt
26 Kreisringscheibe
27 Trennkante
H Hauptdrehachse
R Radialebene
h Höhe (Maximalabweichung)