Brillenglas für eine auf den Kopf eines Benutzers aufsetzbare und ein Bild erzeugende
Anzeigevorrichtung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Brillenglas für eine auf dem Kopf eines Benutzers aufsetzbare und ein Bild erzeugende Anzeigevorrichtung, wobei das Brillenglas eine Vorderseite und eine Rückseite sowie einen Einkoppelabschnitt und einen Auskoppelabschnitt aufweist, wobei der Auskoppelabschnitt zumindest zwei nebeneinander angeordnete reflektive Umlenkflächen aufweist und das Brillenglas dazu geeignet ist, Lichtbündel von Pixeln des erzeugten Bildes, die über den Einkoppelabschnitt in das Brillenglas eingekoppelt sind, im Brillenglas bis zum Auskoppelabschnitt zu führen und nach Reflexion an den reflektiven Umlenkflächen durch die Rückseite aus dem Brillenglas auszukoppeln.
Bei solchen Brillengläsern ist es wünschenswert, wenn die reflektiven Umlenkflächen im Brillenglas angeordnet sind. Dies führt jedoch zu einer schwierigen und kostenintensiven Herstellung.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, ein Brillenglas der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass es kostengünstig und genau hergestellt werden kann.
Die Aufgabe wird bei einem Brillenglas der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die reflektiven Umlenkflächen an einer Flächenstruktur im Brillenglas ausgebildet sind und das Brillenglas ein Hauptteil mit der Vorder- und Rückseite aufweist, in dem eine sich von der Rückseite oder Vorderseite bis zur Flächenstruktur erstreckende Ausnehmung vorhanden ist, in die ein Einsatzelement eingesetzt ist, dessen der Flächenstruktur abgewandtes erstes Ende komplementär zur Flächenstruktur ausgebildet ist, wobei die reflektiven Umlenkflächen zwischen der Flächenstruktur des Hauptteils und dem ersten Ende des Einsatzelementes liegen.
Durch diese Ausbildung des Brillenglases können das Hauptteil und das Einsatzelement separat hergestellt werden. Dazu kann beispielsweise ein Spritzgußverfahren benutzt werden. Die reflektiven Umlenkflächen können dann an der Flächenstruktur des Hauptteils oder am ersten Ende des Einsatzelementes ausgebildet werden und danach kann das Einsatzelement in die Ausnehmung des Hauptteils eingesetzt werden, um das Brillenglas herzustellen.
Insbesondere kann sich die Ausnehmung von der Rückseite bis zur Flächenstruktur erstrecken.
Das Brillenglas kann einen Lichtführungskanal aufweisen, in dem die Lichtbündel vom Einkoppelabschnitt zum Auskoppelabschnitt geführt sind. Wenn die Ausnehmung sich von der Rückseite bis zur Flächenstruktur erstreckt, läuft der Lichtführungskanal durch eine Grenzfläche zwischen dem Hauptteil und dem Einsatzelement, so dass die Lichtbündel bei Führung vom Einkoppelabschnitt bis zum Auskoppelabschnitt durch die Grenzfläche laufen. Die Grenzfläche kann so positioniert sein, dass sie mit dem Hauptstrahl von zumindest einem der Lichtbündel einen Winkel einschließt, der im Bereich von 70° bis 1 10° liegt, bevorzugt in einem Bereich von 80 ° bis 100 ° und insbesondere in einem Bereich von 85 ° bis 95 °.
Damit wird der Vorteil erreicht, dass die Grenzfläche für die optische Abbildungsqualität nicht störend ist oder nur so geringe Aberrationen erzeugt, die akzeptabel sind.
Insbesondere kann das Einsatzelement komplementär zur Ausnehmung des Hauptteils ausgebildet sein. In diesem Fall kann zwischen dem Einsatzelement und dem Hauptteil keinerlei Luftspalt vorhanden sein. Insbesondere kann das Einsatzelement mit dem Hauptteil verklebt sein. Es können bevorzugt nur die Flächen verklebt sein, die bei der Abbildung des virtuellen Bildes nicht von dem Lichtbündel durchlaufen werden. Natürlich können alternativ auch die vom Lichtbündel durchlaufenen Grenzflächen verklebt werden.
Als Kleber wird bevorzugt ein Klebstoff eingesetzt, der eine an das Hauptteil und/oder das Einsatzelement angepaßte Brechzahl aufweist.
Das der Flächenstruktur abgewandte zweite Ende des Einsatzelementes kann bündig an den umgebenden Abschnitt der Rückseite oder Vorderseite anschließen. Damit wird für den Benutzer ein Brillenglas bereitgestellt, das eine glatte Rückseite oder Vorderseite aufweist. Die reflektiven Umlenkflächen sind bevorzugt so im Brillenglas angeordnet, dass sie im Brillenglas vergraben sind. Sie erstrecken sich somit bevorzugt nicht bis zur Vorderseite oder Rückseite.
Das Einsatzelement und das Hauptteil können aus dem gleichen Material gebildet sein. Dies ist besonders vorteilhaft, da dann thermisch bedingte Ausdehnungen gleich sind und optisch die gleiche Brechzahl vorliegt. Insbesondere können die reflektiven Umlenkflächen neben einer reinen Strahlumlenkung auch zusammen eine abbildende Eigenschaft aufweisen.
Die reflektiven Umlenkflächen sind insbesondere so ausgebildet, dass sie eine konstante Reflektivität über ihre Fläche aufweisen. Sie weisen in diesem Fall somit keine Abschnitte mit unterschiedlichen Reflektivitäten auf.
Das Hauptteil kann einstückig oder mehrteilig ausgebildet sein. Ebenfalls kann das Einsatzelement einstückig oder mehrteilig ausgebildet sein. Der Querschnitt des Einsatzelementes kann in einer Richtung von einem dem ersten Ende abgewandten Ende zum ersten Ende hin abnehmen. Das Einsatzelement verjüngt sich somit in dieser Richtung. Insbesondere kann das Einsatzelement im wesentlichen pyramidenstumpfförmig oder kegelstumpfförmig ausgebildet sein. Die reflektiven Umlenkflächen können teilreflektiv oder vollständig reflektiv (Spiegelflächen) sein.
Es wird ferner eine Anzeigevorrichtung mit einer auf dem Kopf eines Benutzers aufsetzbaren Haltevorrichtung, einem an der Haltevorrichtung befestigten Bilderzeugungsmodul, das ein Bild erzeugt, und einer an der Haltevorrichtung befestigten Abbildungsoptik, die ein erfindungsgemäßes Brillenglas aufweist und die das erzeugte Bild im auf dem Kopf aufgesetzten Zustand der Haltevorrichtung so abbildet, dass es der Benutzer als virtuelles Bild wahrnehmen kann, bereitgestellt. Das Brillenglas der Abbildungsoptik kann insbesondere die erfindungsgemäßen Weiterbildungen aufweisen.
Die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung kann weitere, dem Fachmann bekannte Elemente aufweisen, die zum Betrieb der Anzeigevorrichtung notwendig sind.
Es wird ferner ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Brillenglases bereitgestellt, bei dem das Hauptteil und das Einsatzelement hergestellt werden, auf der Flächenstruktur des Hauptteils und/oder dem ersten Ende des Einsatzelementes eine reflektive
Beschichtung zur Bildung der reflektiven Umlenkflächen erzeugt wird, und danach das Einsatzelement in die Ausnehmung des Hauptteils eingesetzt wird.
Insbesondere können das Hauptteil und das Einsatzelement separat hergestellt werden. Beispielsweise können sie durch ein Spritzgußverfahren hergestellt werden. Es ist natürlich möglich, eine Spritzgußform zu verwenden, mit der beide Teile separat aber gleichzeitig hergestellt werden.
Das Einsatzelement kann mit dem Hauptteil beim Einsetzen verklebt werden. Dazu können z.B. bekannte Optikkleber eingesetzt werden. Insbesondere können thermische oder durch UV- Strahlung härtbare Kleber verwendet werden.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielsweise anhand der beigefügten Zeichnungen, die auch erfindungswesentliche Merkmale offenbaren, noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung;
Fig. 2 eine vergrößerte Teilschnittansicht des ersten Brillenglases 3 einschließlich einer schematischen Darstellung des Bilderzeugungsmoduls;
Fig. 3 eine Ansicht der Vorderseite 1 1 des ersten Brillenglases 3;
Fig. 4 eine vergrößerte Teilschnittansicht in Explosionsdarstellung des ersten Brillenglases 3, und
Fig. 5 eine vergrößerte Teilschnittansicht des ersten Brillenglases 3.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform umfaßt die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung 1 eine auf den Kopf eines Benutzers aufsetzbare Haltevorrichtung 2, die z.B. in Art eines herkömmlichen Brillengestells ausgebildet sein kann, sowie ein erstes und ein zweites Brillenglas 3, 4, die an der Haltevorrichtung 2 befestigt sind. Die Haltevorrichtung 2 mit den Brillengläsern 3, 4 kann z.B. als Sportbrille, Sonnenbrille und/oder Brille zur Korrektur einer
Fehlsichtigkeit ausgebildet sein, wobei dem Benutzer über das erste Brillenglas 3 ein virtuelles Bild in sein Gesichtsfeld eingespiegelt werden kann, wie nachfolgend beschrieben wird.
Dazu umfaßt die Anzeigevorrichtung 1 ein Bilderzeugungsmodul 5, das im Bereich des rechten Brillenbügels der Haltevorrichtung 2 angeordnet sein kann, wie in Fig. 1 schematisch dargestellt ist. Das Bilderzeugungsmodul 5 kann ein flächiges Bilderzeugungselement 6, wie z.B. einen OLED-, CMOS- oder LCoS-Chip oder eine Kippspiegelmatrix, mit einer Vielzahl von z.B. in Spalten und Zeilen angeordneten Pixeln aufweisen. Die Brillengläser 3 und 4 und insbesondere das erste Brillenglas 3 sind nur beispielshalber zusammen mit der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung 1 beschrieben. Die Brillengläser 3, 4 bzw. zumindest das erste Brillenglas 3 sind jeweils für sich als erfindungsgemäßes Brillenglas 3, 4 oder als erfindungsgemäßes optisches Element ausgebildet. Das erfindungsgemäße optische Element kann auch in anderem Zusammenhang als mit der hier beschriebenen Anzeigevorrichtung 1 eingesetzt werden. Ferner kann das optische Element, wenn es als Brillenglas ausgebildet ist, natürlich auch als zweites Brillenglas 4 ausgebildet sein.
Wie am besten aus der vergrößerten Teilschnittansicht in Fig. 2 ersichtlich ist, weist die Anzeigevorrichtung 1 eine Abbildungsoptik 7 auf, die ein zwischen dem Bilderzeugungselement 6 bzw. dem Bildgeber 6 und dem ersten Brillenglas 3 angeordnetes Optikelement 8 enthält. Des weiteren dient das erste Brillenglas 3 selbst auch als Teil der Abbildungsoptik 7.
Von jedem Pixel des Bildgebers 6 kann ein Lichtbündel 9 ausgehen. Durch eine entsprechende Ansteuerung der Pixel des Bildgebers 6 mittels einer Steuereinheit 19, die Teil des Bilderzeugungsmoduls 5 sein kann, kann das gewünschte Bild erzeugt werden. In Fig. 2 ist stellvertretend für die Lichtbündel 9 der Strahlengang eines Lichtstrahls eingezeichnet, so dass nachfolgend auch von dem Lichtstrahl 9 die Rede ist.
Der vom Bildgeber 6 ausgehende Lichtstrahl 9 läuft durch das Optikelement 8 und tritt über eine Stirnseite 10 des ersten Brillenglases 3 in das erste Brillenglas ein. Der Lichtstrahl 9 trifft dann auf eine Vorderseite 1 1 des ersten Brillenglases 3, wobei der Auftreffwinkel so vorgegeben ist, dass eine interne Totalreflexion stattfindet. Nach einer erneuten inneren Totalreflexion an einer Rückseite 12 des ersten Brillenglases 3 trifft der Lichtstrahl 9 auf eine von mehreren reflektiven Umlenkflächen 13 eines Auskoppelabschnittes 14 des ersten Brillenglases 3 und wird von der reflektiven Umlenkfläche 13 so zur Rückseite 12 reflektiert, dass der Lichtstrahl über die Rückseite 12 aus dem ersten Brillenglas 3 austritt.
Somit kann ein Benutzer, wenn er die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung 1 bestimmungsgemäß auf dem Kopf trägt, das mittels des Bildgebers 6 erzeugte Bild als virtuelles Bild wahrnehmen, wenn er auf den Auskoppelabschnitt 14 blickt. Bei der hier beschriebenen Ausführungsform mu ß der Benutzer bezogen auf die Blickrichtung G eines Geradeausblicks etwas nach rechts schauen. In Fig. 2 ist zur Verdeutlichung der Drehpunkt 15 das Auge des Benutzers sowie die Eyebox 18 bzw. die Austrittspupille 18 der Abbildungsoptik 7 eingezeichnet. Die Eyebox 18 ist der Bereich, der durch die Anzeigevorrichtung 1 bereitgestellt wird und in dem sich das Auge des Benutzers bewegen kann und er stets noch das erzeugte Bild als virtuelles Bild sehen kann.
Der Abschnitt des ersten Brillenglases 3 über den der Lichtstrahl 9 in das Brillenglas 3 eingekoppelt wird, kann als Einkoppelabschnitt 16 bezeichnet werden. Obwohl bei der beschriebenen Ausführungsform eine Einkopplung über die Stirnseite 10 beschrieben ist, ist es auch möglich, eine Einkopplung über die Rückseite 12 des ersten Brillenglases 3 durchzuführen.
Die Bereiche der Vorder- und Rückseite 1 1 , 12 des ersten Brillenglases, in denen der Lichtstrahl 9 durch innere Totalreflexion von dem Einkoppelabschnitt 16 bis zu dem Auskoppelabschnitt 14 geführt werden, bilden einen Lichtführungskanal 17, in dem die Lichtbündel 9 vom Einkoppelabschnitt 16 bis zum Auskoppelabschnitt 14 geführt werden.
Bei der Darstellung in Fig. 2 ist lediglich nur eine innere Totalreflexion an der Vorderseite 1 1 sowie an der Rückseite 12 dargestellt. Dies ist jedoch als rein schematische Darstellung zu verstehen. Natürlich können mehrere innere Totalreflexionen stattfinden. Ferner ist es auch möglich, die Vorder- und/oder Rückseite im Bereich des Lichtführungskanals 17 mit einer reflektiven oder teilreflektiven Beschichtung zu versehen, so dass die Lichtführung im Lichtführungskanal 17 durch eine normale Reflexion an der entsprechenden Reflexionsfläche bewirkt wird. Es ist ferner möglich, im ersten Brillenglas 3 eine oder zwei reflektiven Schichten anzuordnen, die jeweils von Vorderseite 1 1 und Rückseite 12 beabstandet sind und zur Lichtführung dienen und somit den Lichtführungskanal 17 (zumindest teilweise) bilden.
In der in Fig. 3 gezeigten Ansicht der Vorderseite 1 1 sind schematisch der Einkoppelabschnitt 16, der Lichtführungskanal 17 sowie der Auskoppelabschnitt 14 mit den reflektiven Umlenkflächen 13 (bzw. reflektive Facetten 13) dargestellt.
Wie in Fig. 2 angedeutet ist, weist das erste Brillenglas 3 ein Hauptteil 20 mit einer Ausnehmung 21 auf, in der ein Einsatzelement 22 eingesetzt ist. Durch diese Art der
Ausbildung des ersten Brillenglases 3 kann dieses vereinfacht hergestellt werden, was in Verbindung mit Fig. 4 nachfolgend beschrieben wird.
In Fig. 4 sind in einer vergrößerten Teilschnittdarstellung das Hauptteil 20 und das Einsatzelement 22 gezeigt bevor das Einsatzelement 22 in die Ausnehmung 21 des Hauptteils 20 eingesetzt ist.
Wie sich dieser Darstellung entnehmen läßt, erstreckt sich die Ausnehmung 21 von der Rückseite 12 des ersten Brillenglases in Richtung zur Vorderseite 1 1 hin, wobei die Ausnehmung in einer Flächenstruktur 23 endet, die gekrümmt ausgebildete Hauptflanken 24 aufweist, die jeweils mit Nebenflanken 25 verbunden sind, so dass im wesentlichen eine Zick- Zack-Struktur in der in Fig. 4 gezeigten Schnittdarstellung vorliegt. Die Hauptflanken 24 sind hier gekrümmt dargestellt. Sie können jedoch auch plan ausgebildet sein. Die Ausnehmung 21 ist im wesentlichen pyramidenstumpfförmig ausgebildet und weist in der y- z-Ebene einen viereckigen Querschnitt auf. Natürlich kann sie auch jede andere Querschnittsform (z.B. Dreieck, Polygon mit mehr als vier Ecken, rund, oval, etc.) aufweisen. Somit ist die Ausnehmung 21 bei der hier beschriebenen Ausführungsform durch vier seitliche Grenzflächen im Hauptteil 20 begrenzt, die sich jeweils von der Flächenstruktur 23 bis zur Rückseite 12 erstrecken. Von diesen vier seitlichen Grenzflächen sind in der Schnittdarstellung von Fig. 4 eine erste seitliche Grenzfläche 26 sowie eine zweite seitliche Grenzfläche 27 sichtbar. Die seitlichen Grenzflächen sind so ausgebildet, dass sich die Ausnehmung 21 von der Rückseite 12 bis zur Flächenstruktur 23 verjüngt. Das Einsatzelement 22 weist eine zur Ausnehmung 21 (einschließlich der Flächenstruktur 23) komplementäre Form auf, wobei die zu den Hauptflanken 24 komplementären Flächenstücke 28 an dem der Flächenstruktur 23 zugewandten Ende 29 des Einsatzelementes 22 mit einer reflektiven Beschichtung 30 (gestrichelt dargestellt) versehen sind. Lediglich auf dem ganz rechts liegenden Flächenstück 28 ist keine reflektive Beschichtung 30 vorgesehen. Die Flächenstücke 28 sind mit Nebenflanken 33 verbunden, so dass das Ende 29 eine Zick-Zack- Struktur aufweist, die komplementär zur Flächenstruktur 23 ist.
Das Einsatzelement 22 ist im wesentlichen pyramidenstumpfförmig ausgebildet und weist in der y-z-Ebene einen viereckigen Querschnitt auf. Natürlich kann das Einsatzelement 22 auch die im Zusammenhang mit der Ausdehnung 21 beschriebenen Querschnittsformen aufweisen.
Das Hauptteil 20 und das Einsatzelement 22 können z.B. mittels eines Spritzgu ßverfahrens hergestellt werden.
Wenn das Einsatzelement 22 in die Ausnehmung 21 des Hauptteils 20 eingesetzt ist, wie in Fig. 5 dargestellt ist, liegt die reflektive Beschichtung 30 jedes Flächenstücks 28 somit zwischen dem Flächenstück 28 und der gegenüberliegenden Hauptflanke 24 des Hauptteils 20. Zur Vereinfachung der Darstellung ist in Fig. 5 nur die reflektive Beschichtung 30 oder das Flächenstück 28 dargestellt.
Nachdem das ganz rechts liegende Flächenstück 28 keine reflektive Beschichtung 30 aufweist, ist das Flächenstück 28 mit dem Bezugszeichen 28 versehen.
Das Einsatzelement 22 ist bei der hier beschriebenen Ausführungsform so ausgebildet, dass sein der Flächenstruktur 23 abgewandtes zweites Ende 31 den Krümmungsverlauf der Vorderseite 12 nahtlos fortsetzt, so dass insgesamt eine kontinuierliche Rückseite 12 vorliegt. Insbesondere kann die Rückseite 12 die vorbestimmte Krümmung aufweisen bzw. den vorbestimmten Krümmungsverlauf.
Wie in Fig. 4 ferner schematisch angedeutet ist, kann der Hauptteil 20 in einer Formschale 32 liegen, wenn das Einsatzelement 22 in die Ausnehmung 21 eingesetzt wird. Damit kann gewährleistet werden, dass die Vorderseite 1 1 ihren vorbestimmten Krümmungsverlauf beibehält. Das Vorsehen der Formschale 32 ist jedoch nur optional und kann auch weggelassen werden.
Insbesondere kann das Einsatzelement 22 mit dem Hauptteil 20 verklebt werden, so dass eine sichere und dauerhafte Verbindung vorliegt.
Wie in Fig. 5 dargestellt ist, ist die erste Grenzfläche 26 so relativ zu den im Lichtführungskanal 17 geführten Lichtbündeln 9 orientiert, dass die Lichtbündel 9 mit der Grenzfläche 26 einen Winkel α einschließen, der bevorzugt 90 ° beträgt. Insbesondere kann der Winkel α in einem Bereich von 70 ° bis 1 10° und besonders bevorzugt 80° bis 100 ° liegen. Bei dem eingezeichneten Lichtbündel 9 handelt es sich um den Hauptstrahl des von dem jeweiligen Pixel ausgehenden Lichtbündels 9.
Bei einem solchen Winkel α führt der Durchtritt der Lichtbündel 9 durch die Grenzfläche 26 in das Einsatzelement 22 zu keinen optischen Nachteilen. Insbesondere können die Materialien für Hauptteil 20 und Einsatzelement 22 unterschiedliche Brechzahlen aufweisen, was einen weiteren Freiheitsgrad bei der Optimierung der Abbildung für die Darstellung des virtuellen Bildes darstellt. Natürlich ist es auch möglich, dass die Brechzahlen der beiden Materialien für
Einsatzelement 22 und Hauptteil 20 gleich sind oder nahezu gleich sind. Insbesondere kann für das Hauptteil 20 und das Einsatzelement 22 das gleiche Material verwendet werden.
Bei der hier beschriebenen Ausführungsform ist somit das erste Brillenglas 3 zweiteilig ausgebildet und weist das Hauptteil 20 sowie das Einsatzelement 22 auf. Das Hauptteil 20 und das Einsatzelement 22 können jeweils einstückig sein. Es ist jedoch auch möglich, dass das Hauptteil 20 mehrstückig ausgebildet ist. Gleiches ist für das Einsatzelement 22 möglich. Auch dieses kann als mehrstückiges Einsatzelement 22 ausgebildet sein. Ferner kann die reflektive Beschichtung 30 statt auf den Flächenstücken 28 auf den Hauptflanken 24 des Hauptteils 20 ausgebildet sein . Jedoch ist es bevorzugt, dass die reflektive Beschichtung 30 auf den Flächenstücken 28 des Einsatzelementes 22 ausgebildet sind und dass dieses Einsatzelement (mit den darauf ausgebildeten reflektiven Beschichtungen 30) dann in das Hauptteil 20 eingesetzt wird.
Die reflektiven Beschichtungen 30 bilden somit reflektive Umlenkflächen 13, die zur Auskopplung der Lichtbündel 9 aus dem ersten Brillenglas 3 dienen. Die reflektiven Umlenkflächen 13 können eine reine Strahlumlenkung bewirken oder können zusätzlich auch eine abbildende Eigenschaft aufweisen . Insbesondere können sie die abbildende Eigenschaft einer gedachten gekrümmten optischen Umlenkfläche in einer fresnelartigen Art und Weise nachstellen.
Wie in der Darstellung von Fig. 5 angedeutet ist, kann das ganze rechts liegende Flächenstück 28 nicht als reflektive Umlenkfläche ausgebildet sein und somit nicht für die Abbildung benutzt werden. In diesem Fall kann z.B. die entsprechende reflektive Beschichtung 30 im Bereich dieser Hauptflanke 24 weggelassen werden. Natürlich ist es möglich, das ganz rechts liegende Flächenstück für die Abbildung zu nutzen. In diesem Fall wird auf ihm natürlich auch die reflektive Beschichtung 30 aufgebracht. Bei der beschriebenen erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung 1 erfolgt die Einspiegelung des virtuellen Bildes in das Gesichtsfeld des Benutzers über das erste Brillenglas 3. Natürlich ist auch eine Einspiegelung über das zweite Brillenglas 4 möglich. Des weiteren kann die Anzeigevorrichtung 1 so ausgebildet sein, dass Informationen bzw. virtuelle Bilder über beide Brillengläser 3, 4 eingespiegelt werden. Dabei kann die Einspiegelung so erfolgen, dass ein dreidimensionaler Bildeindruck entsteht. Dies ist jedoch nicht zwingend notwendig.
Die Brillengläser 3, 4 können eine Brechkraft von Null oder eine von Null verschiedene Brechkraft (insbesondere zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten) aufweisen. Wie in den Figuren
gezeigt ist, sind sowohl die Vorderseite 1 1 als auch die Rückseite 12 des Brillenglases 3 gekrümmt ausgebildet. Natürlich kann die Vorderseite 1 1 und/oder die Rückseite 12 auch plan sein. Die Vorderseite 1 1 kann insbesondere sphärisch gekrümmt sein. Wenn das Brillenglas eine von Null verschiedene Brechkraft aufweist, um eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren, ist in der Regel die Krümmung der Rückseite 12 entsprechend gewählt, um die entsprechende Korrektur zu erreichen. Die Rückseite 14 kann dann eine von der sphärischen Form abweichende Krümmung aufweisen.
Die Haltevorrichtung 2 muß nicht als brillenartige Haltevorrichtung ausgebildet sein. Es ist auch jede andere Art der Haltevorrichtung möglich, mit der ein Aufsetzen oder Tragen der Anzeigevorrichtung auf dem Kopf des Benutzers erfolgen kann.