FERNSTEUERUNGSEINRICHTUNG UND SCHNITTSTELLEN-MODUL ZUR STEUERUNG EINER VORRICHTUNG ANHAND EINES BEWEGLICHEN OBJEKTES
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Die Erfindung betrifft eine Fernsteuerungseinrichtung zur Steuerung einer zu steuernden Vorrichtung anhand eines Bewegungsmusters und/oder eines Entfernungsmusters mindestens einen bewegten Objektes. Ferner betrifft die Erfindung ein Schnittstellen-Modul zur Kommunikation zwischen den 10 Modulen einer derartigen Femsteuerangseinrichtung oder zwischen zumindest einem der Module der Fernsteuerungseimichtung und einer externen Vorrichtung.
Fernsteuerungseimichtungen sind bekannt aus der US 2010/0199228 AI 15 und der WO 2008/058 783 AI. Eine Fernsteuerungseimichtung zur Steuerung einer zu steuernden externen Vorrichtung, zum Beispiel einer Klimaanlage oder eines Fernsehers anhand von Armzeige-Gesten einer Person ist bekannt aus der US 2006/0168523 AI. Die EP 1 637 985 A2 beschreibt eine Geräte-Eingabesteuerung.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fernsteuerungseinrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass eine Steuerung der Vorrichtung anhand des bewegten Objektes besonders auch bei ungünstigen Umgebungsbedingungen ermöglicht ist.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Fernsteuerungseinrichtung mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Das Kamera-Modul kann mindestens zwei Kameras zum Empfang des Stereobildes aufweisen. Die Kameras des Kamera-Moduls können als Webcams gestaltet sein. Die Kameras des Kamera-Moduls können Farben erfassen. Die Kameras des Kamera-Moduls können asynchron arbeiten. Eine räumliche Zuordnung der Kameras zueinander ist nicht kritisch. Auch eine einzige Kamera-Einheit, die zwei oder mehr Bilder generiert, ist möglich, beispielsweise ein Sensor mit einer Aufspalt-Optik. Eine derartige Kamera- Einheit kann zur Vermessung einer räumlichen Bilddimension mehrere Optiken oder auch eine Spiegeloptik aufweisen. Bei dem bewegten Objekt kann es sich um ein Körperteil eines Benutzers handeln. Die Fernsteue- rangseinrichtung kann dann zu einer Gestiksteuerung herangezogen werden, bei der das Bildauswertemodul aus den erfassten Bewegungs- und Entfernung s werten Bewegungsmuster und/oder Entfernungsmuster ableitet, die einer Steuergestik zugeordnet werden, der wiederum ein Vorrich- tungs-Steuersignal zugeordnet ist. Im Rahmen der Gestiksteuerung kann die Femsteuerangseinrichtung Bewegungen der Finger, der Faust, der Gliedmaßen, des Kopfes, der Mimik, des Rumpfes und allgemein von Körperteilen des Benutzers erfassen. Erfasst werden können insbesondere ein Deuten oder ein Kreisen von Körperteilen, geradlinige Bewegungen in den verschiedenen Raumrichtungen, eine Kombination dieser Bewegungen, die auch von mehreren Körperteilen simultan durchgeführt werden können. Bei den Bewegungswerten kann es sich um die Geschwindigkeit und die Beschleunigung sowie um höhere Ableitungen einer gemessenen Ortsänderung des bewegten Objektes handeln. Die Bildauswertung durch die erfin- dungsgemäße Fernsteuerungseimichtung setzt keine Bewegungs-Modelle, Entfernungs-Modelle oder Gestalt-Modelle voraus. Die Bildauswertung kann ausschließlich anhand der Bewegung, also des Flusses, und der Entfernung des bewegten Objektes geschehen. Sich aus den Bewegungs werten bzw. Entfernung s werten ergebende Bewegungs- bzw. Entfernungsmuster
werden im Bildauswertemodul anhand einer statistischen Bewegungsstrategie charakterisiert. Dabei kann zusätzlich ein Kaiman-Filter zum Einsatz kommen. Diese Charakterisierung kann im Bildauswertemodul erfolgen. Hierüber können beispielsweise physiologisch„unmögliche" Gesten aus- geschlossen werden. Die Charakterisierung der Bewegungs- bzw. Entfernungsmuster kann über die zeitliche Häufung bestimmter Bewegungs-, Geschwindigkeits- oder Entfernungswerte von über das Kamera-Modul erfassten Punktewolken oder von identifizierten Stützstellen geschehen. Ein Bewegungsmuster kann durch die zeitliche Verfolgung des Objektes gewonnen werden, z.B. durch Bestimmung einer Bewegungsrichtung, eines Richtungswechsels, eines Verharrens in der Bewegung, also z.B. einer Pause in der Gestik, einer Bewegungsabfolge, einer Bewegungsgeschwindigkeit oder einer Kombination dieser Bewegungs werte. Entsprechend kann ein Entfernungsmuster gewonnen werden. Die Bildauswertung kann einen Teach in-Prozess beinhalten, d.h. eine Stabilisierung einer Zuordnung erfasster Bewegungswerte und/oder Entfernungswerte durch ein während der Erfassung im Laufe der Zeit adaptiertes räumliches und/oder zeitliches Bewegungsmodell. Ein derartiger Teach in-Prozess ist jedoch keine Voraussetzung für die Funktion der Fernsteuerungseinrichtung, sondern stellt eine Möglichkeit einer Funktions Stabilisierung dar. Ein erfasstes Objekt kann durch ein hinreichendes Maß an Übereinstimmung von Bewegungsparametern bzw. Entfernungsparametern identifiziert werden, die aus der Auswertung der Bewegungs- bzw. Entfernungsmuster gewonnen werden und auch als Signaturen bezeichnet werden. Diese Bewegungs- bzw. Entfernungsparameter werden im Bildauswertemodul durch Bewertung der vom Kamera-Modul erfassten Einzelbilder generiert. Eine Entfernungs- Auswertung, also eine Bestimmung von Entfernung s werten aus den Kamera-Signaldaten, kann durch Triangulation erfolgen. Die Auswertung der Bewegung und der Entfernung des Objektes mit dem Bildauswertemodul
muss nicht zwingend in Echtzeit erfolgen. Es ist ausreichend, wenn diese Auswertung zeitnah geschieht. Eine Zeitverzögerung zwischen einer Erfassung einer Objektbewegung und der Auswertung kann bis zu 200 ms betragen.
Die Femsteuerangseinrichtung kann als Eingabegerät zur Steuerung eines Computers ausgebildet sein. Über die Femsteuerangseinrichtung kann z.B. eine Navigation im Internet erfolgen oder es können Browserspiele gespielt werden. Die Fernsteuerangseimichtung kann im Haushalt gebräuchliche Fernsteuerungen, beispielsweise für Fernseher, Videogeräte oder DVD- Player, Stereoanlagen oder Haus Steuerungen, z.B. zur Steuerung einer Verdunklung, einer Beleuchtung oder einer Heizung oder von Computern, ersetzen. Die Femsteuerangseinrichtung oder Komponenten bzw. Module der Femsteuerangseinrichtung können in die steuernde Vorrichtung integ- riert sein. Bei der zu steuernden Vorrichtung kann es sich insbesondere um ein Fernsehgerät mit Computer-Zusatzfunktion, insbesondere um ein internetfähiges Fernsehgerät handeln, das beispielsweise Zusatzschnittstellen wie USB und WLAN aufweist und über zusätzliche Speicherkarten sowie eine Netzwerkfunktionalität verfügen kann. Bei dem Fernsehgerät kann es sich insbesondere um ein Hybrid Broadcast Broadband TV (hybrides Fernsehgerät mit Breitband- Ausstrahlung) handeln. Ein solches Fernsehgerät, bei dem die Femsteuerangseirmchtung zur Steuerung des Fernsehgerätes insgesamt oder Komponenten- bzw. Modulweise integriert ist, stellt einen eigenständigen Aspekt der Erfindung dar. Die Femsteuerangseinrichtung kann Bestandteil einer Systemumgebung zur Nutzung erweiterter Realität (augmented reality) sein. Hierbei kann die Femsteuerangseinrichtung an eine Systemsteuerangsumgebung über eine entsprechende Schnittstelle angebunden sein. Da die Femsteuerangseirmchtung unabhängig von Modellen, also unabhängig von vorverarbeiteten Kamera- Signaldaten, arbeiten
kann, spielt es beispielsweise keine Rolle, wenn das bewegte Objekt im Erfassungsbereich des Kamera-Moduls durch statische Gegenstände, beispielsweise durch einen Blumenstrauß, zwischen den Kameras des Kamera-Moduls und dem Benutzer teilverdeckt wird.
Mindestens drei Kameras nach Anspruch 2 ermöglichen eine erhöhte Entfernungsauflösung in einem erweiterten Entfernungsbereich. Zudem können mindestens drei Kameras eine Auswertung von Objektbereichen ermöglichen, die bei Verwendung eines Kamera-Moduls mit geringerer An- zahl von Kameras beispielsweise durch stationäre Drittobjekte verdeckt werden. Die Kameras können in einer Reihe nebeneinander im Kamera- Modul angeordnet sein.
Ein Bildauswertemodul nach Anspruch 3 kann so ausgebildet sein, dass eine Änderung von Kontrastwerten bzw. eine Änderung von Farbwerten erfasst werden kann. Eine Erfassung räumlicher oder zeitlicher Änderungen dieser Kontrast- bzw. Farbwerte ist möglich. Die erfassten Kontrastbzw. Farbwerte können auch zur Ermittlung von Bewegungs- oder Entfernungswerten herangezogen werden.
Ein Ausschnittsvorgabe-Untermodul nach Anspruch 4 erhöht die Genauigkeit bei der Bilderfassung. In dem ausgewählten Bildausschnitt kann eine intensivere Berechnung der Signaldaten erfolgen. Mehrere zu steuernde Vorrichtungen können gleichzeitig bedient werden. Auch mehrere Bildaus- schnitte können für mehrere Bediener zur Bedienung ein und derselben zu steuernden Vorrichtung vorgegeben werden. In diesem Fall beinhaltet die Femsteuerangseinrichtung eine zusätzliche Prioritätssteuerung, über die vorgegeben werden kann, welcher der Bediener bzw. Benutzer Vorrang gegenüber dem oder den anderen Bedienern bzw. Benutzern hat oder ob
einer der Bediener den oder die anderen Bediener ersetzen kann. Eine dynamische Anpassung des vorgegebenen Bildausschnitts ist möglich. Die Bildausschnittsdaten, also eine Höhe und/oder eine Breite und/oder eine Tiefe des Bildausschnitts, bei dem es sich um ein Flächen- oder um ein Volumenelement handeln kann, können in einem Datenspeicher des Bildauswertemoduls abgelegt sein. Eine horizontale Richtung, die der Breite des Bildausschnitts zugeordnet wird, kann über eine Lage der zu steuernden Vorrichtung oder über eine Lage des Kamera-Moduls, insbesondere über eine Lage der mindestens zwei Kameras zueinander, vorgegeben wer- den. Mit dem Ausschnittsvorgabe-Untermodul kann ein Time-out-
Untermodul zusammenarbeiten, über welches ein vorgegebener Bildausschnitt nach einer vorgegebenen Untätigkeits-Zeitspanne, z.B. nach Ablauf einiger Sekunden, wieder gelöscht wird, sodass im Anschluss wieder eine Erfassung über das gesamte erfassbare Bild erfolgt oder ein neuer Bildaus- schnitt vorgegeben werden kann. Das Ausschnittsvorgabe-Untermodul kann mit einem Deaktivierungs-Untermodul zusammenarbeiten, über welches ein vorgegebener Bildausschnitt nach Erkennen einer Deaktivierungs- Signatur wieder gelöscht wird. Ein durch das Kamera-Modul erfassbares Volumen im Objektraum kann in verschiedene Zonen unterteilt werden, in denen Objektbewegungen vom Bildauswertemodul unterschiedlich ausgewertet werden.
Ein Bildfehler-Auswerte-Untermodul nach Anspruch 5 kann intrinsische Bildfehler des Kamera-Moduls oder kann während des Betriebs der Fern- steuerangseinrichtung entstandene oder entstehende extrinsische Fehler erfassen. Dies kann zur Korrektur der Bildauswertung im Bildauswertemodul genutzt werden.
Ein Textur- Auswerte-Untermodul nach Anspruch 6 erweitert die Möglichkeiten der Fernsteuerungseinrichtung. Texturen sind weitere, detailliertere Objektdaten, die über eine abstrakte Objektcharakterisierung anhand der Bewegung und der Entfernung beispielsweise weniger Objekt- Stützstellen hinausgeht. Die Stützstellen-Charakterisierung kann über Polygone erfolgen. Sowohl die Stützstellen-Daten als auch die Texturdaten, also alle Signaldaten, die vom Bildauswertemodul ausgewertet werden, können von ein und demselben Kamera-Modul und insbesondere von ein und derselben Kamera generiert werden.
Ein Aktivierungs-Auswerte-Untermodul nach Anspruch 7 kann eine Aktivierungs-Signatur auswerten, beispielsweise eine Zeigegeste des Benutzers auf die zu steuernde Vorrichtung oder auf das Kamera-Modul. Alternativ kann eine Aktivierung der zu steuernden Vorrichtung auch über einen Be- wegungssensor, beispielsweise über einen Infrarot-Bewegungssensor, gestartet werden, der dann ebenfalls Bestandteil der Femsteuerangseinrich- tung ist. Die Erfassung und Auswertung einer Bestätigungs-Signatur des bewegten Objektes kann zur Vorraussetzung einer Aktivierung der zu steuernden Vorrichtung gemacht werden. Das Aktivierungs-Auswerte- Untermodul kann so gestaltet sein, dass ein Aktivierungssignal an die zu steuernde Vorrichtung erst nach einer Auswertung und Validierung der Bestätigungs-Signatur durch das Bildauswertemodul gesendet wird.
Ein Rückmelde-Modul nach Anspruch 8 kann als Display, als eine oder mehrere Lichtquellen, z.B. eine oder mehrere LEDs, als Audiorückmeldung, als Mauszeiger oder auch als sonstige Markierung auf einem Bildschirm, z.B. als eine Hervorhebung eines Bildschirmausschnitts durch eine Lupenfunktion oder eine virtuelle Wölbung gestaltet sein. Ein Rückmeldesignal der zu steuernden Vorrichtung zeigt dem Benutzer, inwieweit die
Vorrichtung wie gewünscht arbeitet, bzw. ob ein vorhergehendes Steuersignal korrekt interpretiert wurde. Eine Anzeige eines Rückmeldesignals des bewegten Objektes zeigt dem Benutzer, inwieweit seine Gestik in gewünschter Weise von der Fernsteuerungseimichtung erfasst wird.
Ein Kamera- Ansteuermodul nach Anspruch 9 kann zusätzlich mit dem Bildauswertemodul in Signal Verbindung stehen. Das Kamera- Ansteuermodul kann eine Empfindlichkeits Steuerung und eine Fokussteuerung des Kamera-Moduls herbeiführen, sodass beispielsweise auch ein be- wegtes Objektes scharf gestellt und dieses mit angepasster Empfindlichkeit erfasst wird.
Ein Eingabe-Modul nach Anspruch 10 kann als Maus auf einem Display, kann als räumlicher Zeiger oder kann als Tastatur auf einem Display ges- taltet sein. Eine Eingabe auf dem Eingabe-Modul kann insbesondere durch eine Fingergestik erfolgen. Hierdurch kann ein Gamecontroller auf einem Display realisiert werden. Das Eingabe-Modul kann als„virtuelles" eingespiegeltes Modul gestaltet sein. Ein Gerät zur Realisierung eines derartigen Moduls ist unter dem Handelsnamen„Airscouter™"bekannt. In einem be- nutzerseitigen Bauteil, das ein solches Eingabe-Modul aufweist, kann auch das Kamera-Modul integriert sein. Das Eingabe-Modul kann auch in eine Brille des Benutzers eingespiegelt werden, wie dies bei Kraftfahrzeugen in eine Windschutzscheibe bekannt ist. Das Eingabe-Modul kann auf einer virtuellen Ebene dargestellt sein. Dem Benutzer kann hierbei der Eindruck vermittelt werden, als würde die Eingabeebene vor ihm im Raum schweben. Es können als Eingabe-Modul auch verschiedene derartiger Eingabeebenen bereitgestellt und nach Wahl aktiviert werden, die z.B. als nach Art von Orgelmanualen gestaffelte Tastaturen ausgebildet sind.
Ein Beleuchtungsmodul nach Anspruch 11 kann eine Lichtquelle in Form z.B. einer LED aufweisen. Eine Helligkeitsregelung kann durch eine sensorgesteuerte Rückkopplung erfolgen. Das Beleuchtungs-Modul kann einen Helligkeitssensor aufweisen. Der Helligkeitssensor kann als Fotodiode gestaltet sein. Über eine Beleuchtung des Beleuchtungs-Moduls kann eine Kontrastvariation und/oder eine Kontrastverschiebung herbeigeführt werden.
Eine Mehrfarben-Lichtquelle nach Anspruch 12 kann als RGB-Lichtquelle oder als VIS/NIR/MIR-Lichtquelle mit zwei, drei, vier oder mehr Farben ausgestaltet sein. Die Lichtquelle des Beleuchtungs-Moduls kann als Tageslichtquelle gestaltet sein.
Rohsignaturen, die in einer Fernsteuerungseimichtung nach Anspruch 13 im Rohsignatur- Speicher-Modul abgelegt sind, können einzelnen vorgegebenen Bedienergesten entsprechen. Die Rohsignaturen können im Rohsignatur-Speicher-Modul mit allen Freiheitsgraden der Rotation und Translation sowie in verschiedener Skalierung abgelegt sein. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schnittstellen-Modul der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass hierüber Objektbewegungen sicher in Steuersignale umgewandelt werden können.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Schnittstellen-Modul mit den im Anspruch 14 angegebenen Merkmalen.
Ein derartiges Schnittstellen-Modul kann universell Objektbewegungen in Steuersignale umwandeln. Das Schnittstellen-Modul kann Teil einer Computerimplementierung eines Browsers sein. Das Komparator-Untermodul
des Schnittstellen-Moduls kann eine statistische Auswertung betreiben analog zu dem, was vorstehend zum Bildauswertemodul der Fernsteuerungseinrichtung ausgeführt wurde. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 in einer schematischen Blockdarstellung eine Fernsteue- rangseinrichtung zur Steuerung einer zu steuernden Vorrich- tung anhand eines Bewegungsmusters und/oder eines Entfernungsmusters mindestes eines bewegten Objektes; und
Fig. 2 ein Schnittstellen-Modul zur Kommunikation zwischen Modulen einer Fernsteuerungseimichtung nach Fig. 1 oder zwi- sehen zumindest einem der Module der Fernsteuerungseinrichtung nach Fig. 1 und einer externen Vorrichtung.
Eine Femsteuerangseinrichtung 1 dient zur Steuerung einer zu steuernden Vorrichtung 2 anhand eines Bewegungsmusters und/oder eines Entfer- nungsmusters mindestens eines bewegten Objektes 3. Bei der zu steuernden Vorrichtung kann es sich um eine Vorrichtung der Unterhaltung selekt- ronik, z. B. um einen Fernseher oder um eine Stereoanlage handeln. Bei der zu steuernden Vorrichtung 2 kann es sich um einen Computer oder um eine sonstige Datenverarbeitungsvorrichtung handeln. Die Fernsteuerungs- einrichtung 1 kann in die zu steuernde Vorrichtung 2 integriert sein.
Bei dem bewegten Objekt 3 handelt es sich um den Benutzer der Fernsteu- erangseinrichtung 1. Bei den bewegten Objekten handelt es sich dann um den oder die Finger, die Hand, die Faust, um einen oder beide Arme, um
den Kopf, um den Rumpf oder um sonstige Gliedmaßen des Benutzers. Bei dem bewegten Objekt 3 kann es sich auch um ein vom Benutzer geführtes Objekt, beispielsweise um eine Zeigeeinrichtung in Form eines Zeigestocks oder eines sonstigen Zeigegeräts handeln.
Die Fernsteuerungseinrichtung 1 hat ein Kamera-Modul 4 mit zwei Kameras 5, 6 zum Empfang eines Stereobildes und zur Erfassung des bewegten Objekts 3. Diese Signalerfassung ist in der Fig. 1 durch einen Signalweg SW dargestellt. Bei einer alternativen Ausführung kann das Kamera-Modul 4 auch drei Kameras aufweisen. Eine dritte Kamera 7 des Kamera-Moduls 4 ist in der Figur 1 gestrichelt dargestellt. Die Kameras 5 bis 7 können als Webcams ausgestaltet sein. Die Kameras 5, 6 bzw. 5 bis 7 des Kamera- Moduls 4 können verschiedene Farben erfassen und unterscheiden. Bei einer weiteren Variante kann das Kamera-Modul 4 eine einzige Kamera- Einheit aufweisen, die zwei oder mehr Bilder generiert. Eine solche Kamera-Einheit kann zur Vermessung einer räumlichen Bilddimension, also zur Erfassung einer Raumtiefe, mehrere Optiken oder auch eine Spiegeloptik aufweisen. Ein Beispiel für eine solche Kamera-Einheit ist das Produkt Loreo™ 3D Lens in a Cap™, welches beschrieben ist auf der Internetseite www.loreo.com. Das Kamera-Modul kann statisch in einem Raum angeordnet sein, in dem der Benutzer sich aufhält, kann alternativ aber auch vom Benutzer selbst mitgeführt werden.
Die Fernsteuerungseimichtung 1 hat weiterhin ein Bildauswertemodul 8, das über eine Signal Verbindung 9 mit einem Kamera- Ansteuermodul 10 und über eine weitere Signalverbindung mit Signalleitungen 11, 12 mit den Kameras 5, 6 des Kamera-Moduls 4 in Signalverbindung steht. Eine entsprechende Signalleitung 13 verbindet die optionale dritte Kamera 7 mit dem Kamera- Ansteuermodul 10, sodass auch eine Signal Verbindung zwi-
schen dem Bildauswertemodul 8 und der optionalen dritten Kamera 7 gegeben ist.
Das Bildauswertemodul 8 hat ein Bewegungs-Auswerte-Untermodul 14, das aus erfassten Kamera- Signaldaten Bewegungs werte zum erfassten Objekt 3 ermittelt. Bei den Bewegungs werten handelt es sich um die Geschwindigkeit und die Beschleunigung des Objekts 3.
Das Bildauswertemodul 8 hat weiterhin ein Entfernungs-Auswerte- Untermodul 15, welches aus den erfassten Kamera- Signaldaten Entfernungswerte zum erfassten Objekt 3 ermittelt. Die Entfernung s werte werden beispielsweise durch Vergleich der Ausdehnung erfasster Objektstrukturen mit der Ausdehnung statischer Objekte mit bekannter Größe im erfassten Objektfeld oder durch vergleichende Auswertung mit den Kamera- Signaldaten der verschiedenen Kameras 5, 6 bzw. 5 bis 7 ermittelt. Soweit die drei Kameras 5 bis 7 zum Einsatz kommen, ist eine genauere Bestimmung der Position von Objektstrukturen aufgrund der zusätzlichen Kamerainformationen möglich. Es ist dann eine Vermessung von Objektstrukturen möglich, die beispielsweise mit der dritten Kamera 7 und einer der bei- den Kameras 5, 6, nicht aber mit der anderen Kamera 6, 5 sichtbar ist.
Die Bewegungs werte und die Entfernung s werte zum erfassten Objekt 3 werden durch Auswertung aufeinanderfolgender Bilder des Kamera- Moduls 4 durch Vergleich der Positionen von identifizierten Objektstruktu- ren ermittelt.
Das Bildauswertemodul 8 erzeugt aus den erfassten Bewegungs- und Entfernung s werten Bewegungs- und Entfernungsmuster, die anhand einer statistischen Bewertungsstrategie charakterisiert werden. Dies kann über die
zeitliche Häufung von Bewegungs werten von über das Kamera-Modul 4 erfassten Punktewolken geschehen. Das Bewegungsmuster kann aus den Bewegungswerten durch zeitliche Verfolgung des Objektes gewonnen werden. Entsprechendes gilt für das Entfernungsmuster. Das Objekt 3 bzw. relevante Teile hiervon, wird durch ein hinreichendes Maß an Übereinstimmung von Bewegungsparametern, sogenannten Signaturen, identifiziert, die durch Bewertung von über das Kamera-Modul erfassten Einzelbildern durch das Bildauswertemodul 8 generiert werden. Entfernung s werte können durch Triangulation ermittelt werden.
Bei der Auswertung der Kamera- Signaldaten kann ein digitales Filter, z. B. ein Kaiman-Filter, zum Einsatz kommen.
Das Bildauswertemodul 8 beinhaltet weiterhin ein Helligkeits-Auswerte- Untermodul 16. Dieses ermittelt aus den erfassten Kamera- Signaldaten Kontrastwerte und/oder Farbwerte zum erfassten, bewegten Objekt 3. Das Bildauswertemodul 8 ist so ausgebildet, dass eine Änderung der vom Hel- ligkeits-Auswerte-Untermodul 16 ermittelten Kontrast- bzw. Farbwerte berechnet werden kann. Über das Helligkeits-Auswerte-Untermodul 16 ist eine Erfassung räumlicher oder zeitlicher Änderungen der Kontrast- bzw. Farbwerte durch das Bildauswertemodul 8 möglich. Die ermittelten Kontrast- bzw. Farbwerte können auch zur Ermittlung der Bewegungs- und der Entfernung s werte herangezogen werden. Das Bilddauswertemodul 8 hat weiterhin ein Ausschnittsvorgabe- Untermodul 17. Dieses wählt aus erfassten Roh-Kamera- Signaldaten einen Ausschnitt des vom Kamera-Modul 4 insgesamt erfassbaren Bild- bzw. Erfassungsbereichs aus und gibt diesen ausgewählten Ausschnitt als Bildausschnitt vor, wobei die Kamera- Signaldaten aus diesem Bildausschnitt
dann einer weiteren Auswertung unterzogen werden. Über das Ausschnitts- Vorgabe-Untermodul 17 ist auch die Auswahl und Vorgabe mehrerer Bildausschnitte möglich, die voneinander getrennt im erfassbaren Gesamtausschnitt oder auch einander im erfassbaren Gesamtausschnitt des Kamera- Moduls 4 überlappend angeordnet sein können. Im Falle der Vorgabe mehrerer Bildausschnitte gibt das Bildauswertemodul 8 eine Prioritätszuordnung vor, stellt also sicher, dass einander widersprechende Objektbewegungen in den verschiedenen vorgegebenen Bildausschnitten nicht zu einer unerwünschten Funktion der zu steuernden Vorrichtung 2 führen. Über das Ausschnitts- Vorgabe-Untermodul 17 kann ein durch das Kamera-Modul 4 insgesamt erfassbares Volumen auch in verschiedene Volumenzonen unterteilt werden.
Das Bildauswertemodul 8 hat weiterhin einen Datenspeicher 18, in dem Bildausschnittsdaten, beispielsweise zur Höhe, zur Breite und zur Tiefe eines über das Ausschnitts- Vorgabe-Untermodul 17 ausgewählten flächen- haften oder volumenhaften Bildausschnitt abgelegt sind. Eine horizontale Richtung zur Definition der Höhe-, Breite- und Tiefedimension kann über eine Lage der zu steuernden Vorrichtung 2 oder über eine Lage der min- destens zwei Kameras 5, 6 bzw. 5 bis 7 des Kamera-Moduls 4 zueinander vorgegeben werden.
Das Bildausschnittemodul 8 hat ferner ein Deaktivierungs-Untermodul bzw. Time out-Untermodul 19. Letzteres beinhaltet einen Zähler oder eine Uhr, sodass ein über das Ausschnitts- Vorgabe-Untermodul 17 vorgegebener Bildausschnitt nach einer vorgegebenen Untätigkeits-Zeitspanne, in der keine Bewegung des Objekts 3 erfasst wird, wieder gelöscht wird.
Über das Deaktivierungs-Untermodul 19 kann ein vom Ausschnittsvorgabe-Untermodul 17 vorgegebener Bildausschnitt nach Erkennen einer Deak- tivierungs-Signatur, also einer entsprechenden Bewegungssequenz bzw. Gestik des Objekts 3 wieder gelöscht werden.
Das Bildauswertemodul 8 hat weiterhin ein Bildfehler-Auswerte- Untermodul 20. Dieses ermittelt aus den erfassten Kamera- Signaldaten Abbildungsfehler, z. B. intrinsische Abbildungsfehler oder solche Abbildungsfehler, die durch Verschiebung oder Verdrehung der Kameras zuein- ander während des Betriebs entstehen oder bereits vorher entstanden sind, also extrinsische Abbildungsfehler. Bei der Auswertung der Kamera- Signaldaten können die ermittelten Abbildungsfehler dann zur Datenkorrektur herangezogen werden. Das Bildauswertemodul 8 hat weiterhin ein Textur- Auswerte-Untermodul 21. Dieses ermittelt aus den erfassten Kamera- Signaldaten Texturen. Hierzu werden weitere Objektdaten, die Texturen, zu zunächst einem abstrakt über Bewegungswerte und Entfernungswerte beispielsweise weniger Stützstellen, beispielsweise über Polygone, charakterisierten Objekt zugeordnet. Alle Signaldaten, die vom Bildauswertemodul 8 ausgewertet werden, also sowohl die Stützstellen-Daten als auch die Textur-Daten, können von jeweils denselben Kameras 5, 6 bzw. 5 bis 7 des Kameramoduls 4 generiert werden. Das Bildauswertemodul 8 hat weiterhin ein Aktivierungs-Auswerte-
Untermodul 22 mit einem Datenspeicher 23. Das Aktivierungs-Auswerte- Untermodul 22 ermittelt aus den erfassten Kamera- Signaldaten, solange die zu steuernde Vorrichtung 2 noch in einem Stand by-Betrieb läuft, eine Objekt-Signatur und vergleicht diese mit einer im Datenspeicher 23 gespei-
- lö cherten Aktivierungs-Signatur. Bei hinreichender Übereinstimmung der ermittelten Objekt- Signatur mit der gespeicherten Aktivierungs-Signatur sendet das Aktivierungs-Auswerte-Untermodul 22 ein Aktivierung ssignal zur Aktivierung der zu steuernden Vorrichtung 2 aus. Bei der Aktivie- rungs-Signatur kann es sich um eine Zeigegeste auf die zu steuernde Vorrichtung 2 oder um eine Zeigegeste auf das Kamera-Modul 4 handeln. Alternativ kann eine Aktivierung der zu steuernden Vorrichtung 2 auch über einen Bewegungssensor gestartet werden, der als Infrarot- Bewegungssensor ausgebildet sein kann. Ein solcher Bewegungssensor ist bei dieser alternativen Ausführung ebenfalls Bestandteil der Fernsteue- rangseinrichtung 1. Im Datenspeicher 23 des Aktivierungs-Auswerte- Untermoduls kann auch eine Bestätigungs-Signatur abgelegt sein, die zur Bestätigung einer Aktivierungs-Signatur dienen kann. In diesem Fall wird ein Aktivierung ssignal vom Aktivierungs-Auswerte-Untermodul 22 erst dann ausgesandt, wenn der erkannten Aktivierungs-Signatur eine valide Bestätigungs-Signatur zugeordnet werden konnte, wenn der Benutzer also nach einer Aktivierungsgeste auch noch eine Bestätigungsgeste macht.
Die Femsteuerangseinrichtung 1 hat weiterhin ein Steuer- und Kommuni- kationsmodul 24. Dieses kommuniziert mit dem Bildauswertemodul 8 über eine Signalverbindung 25. Das Steuerungs- und Kommunikationsmodul 24 generiert abhängig von den ermittelten und ausgewerteten Bewegungswerten und/oder abhängig von den ermittelten und ausgewerteten Entfernungswerten mindestens ein Vorrichtungs-Steuersignal. Über eine Schnitt- stelle 26 steht das Steuerungs- und Kommunikationsmodul 24 mit der zu steuernden Vorrichtung 2 in Datenverbindung.
Die Fernsteuerungseimichtung 1 hat weiterhin ein Rückmelde-Modul 27. Dieses kommuniziert mit dem Steuerungs- und Kommunikationsmodul 24
über eine Signalverbindung 28. Das Rückmelde-Modul 27 dient zur Anzeige eines Rückmeldesignals der zu steuernden Vorrichtung 2 an die Femsteuerangseinrichtung 1. Das Rückmeldemodul 27 hat ein Rechner- Untermodul 29, welches aus den von der zu steuernden Vorrichtung 2 er- haltenen Antwortdaten eine Systemrückmeldung berechnet. Weiterhin hat das Rückmelde-Modul 27 eine Rückmeide einrichtung 30, bei der es sich um ein Display, um eine oder mehrere Lichtquellen, z. B. in Form einer LED, um eine Lautsprechereinrichtung zur Audiorückmeldung, handeln kann. Auf dem Display kann zusätzlich noch eine Markierung die Rück- meidung spezifizieren, die als Mauszeiger oder als sonstige Markierung, beispielsweise durch Hervorhebung eines Displayausschnitts durch eine Linsenfunktion oder durch eine virtuelle Wölbung ausgeführt sein kann.
Ein Signalaustausch zwischen dem Objekt 3 und dem Rückmelde-Modul 27 ist in der Fig. 1 durch einen weiteren Signalweg SW2 dargestellt.
Die Femsteuerangseinrichtung 1 hat weiterhin ein Eingabe-Modul 31. Dieses steht über das Rückmelde-Modul 27 mit dem Steuerangs- und Kommunikationsmodul 24 in Signalverbindung. Mit dem Rückmelde-Modul 27 bzw. der Rückmeldeeinrichtung 30 kommuniziert das Eingabe-Modul 31 über eine Signal Verbindung 32. Das Eingabe-Modul 31 dient zur Eingabe von Vorrichtungs-Steuersignalen durch den Benutzer. Bei dem Eingabe- Modul 31 kann es sich um ein interaktives Display mit einem räumlichen Zeiger, mit einer Maus oder mit einer Tastatur handeln. Das Eingabe- Modul 31 kann auch virtuell in ein Gesichtsfeld des Benutzers eingespiegelt sein. Ein entsprechendes Produkt des Unternehmens brother® ist unter der Bezeichnung„Airscouter™" bekannt. Ausführangsbeispiele, die sich für das Eingabe-Modul 31 eignen können, sind beschrieben in der US 2009/0002791 AI.
Das Eingabe-Modul 31 kann verschiedene Eingabeebenen zur Verfügung stellen, die vom Benutzer nach Wahl durch entsprechende Aktivierungs- Signaturen aktiviert werden können. Diese verschiedenen Eingabeebenen mit entsprechenden Eingabehilfen, beispielsweise in Form von Tastaturen, können nach Art von Orgelmanualen im Raum gestaffelt angeordnet sein.
Die Fernsteuerungseimichtung 1 hat weiterhin ein Beleuchtungs-Modul 33 zur Beleuchtung eines Erfassungsbereiches, in dem das Objekt 3 durch das Kamera-Modul 4 erfassbar ist. Das Beleuchtungs-Modul 33 kommuniziert mit dem Kamera- Ansteuermodul 10 über eine Signal Verbindung 33 a. Das Beleuchtungs-Modul 33 umfasst eine Lichtquelle 34 z. B. in Form einer LED. Das Beleuchtungs-Modul 33 umfasst weiterhin einen Helligkeitssensor 35. Das Beleuchtungs-Modul 33 bewirkt eine Regelung einer Helligkeit des erfassbaren Objektfeldes oder, soweit eine Kommunikation mit dem Ausschnittsvorgabe-Untermodul 17 erfolgt, des vorgegebenen Bildausschnitts. Die Helligkeitsregelung erfolgt durch eine über den Helligkeitssensor 35 gesteuerte rückgekoppelte Ansteuerung der Lichtquelle 34. Der Helligkeitssensor 35 kann als Fotodiode ausgeführt sein. Das Beleuch- tungs-Modul 33 kann durch entsprechende Kommunikation mit dem Bildauswertemodul 8 eine gewünschte Kontrastvariation oder auch Kontrastverschiebung durch entsprechende Ansteuerung der Lichtquelle 34 herbeiführen. Die Lichtquelle 34 kann eine Beleuchtung mit einer Mehrzahl von Farben herbeiführen. Als Farbe wird dabei ein Lichtanteil mit einem Wel- lenlängen- Schwerpunkt bezeichnet. Die Wellenlängen dieser Schwerpunkte sind bei verschiedenen Farben voneinander deutlich verschieden. Bei der Lichtquelle 34 kann es sich um eine RGB-Lichtquelle, aber auch um eine Lichtquelle handeln, die Farben aus dem optischen Spektralbereich (VIS) und/oder dem Nahinfrarot- Spektralbereich (NIR) und/oder dem mittleren
Infrarotbereich (MIR) emittiert. Die Lichtquelle 34 kann zwei, drei, vier oder noch mehr Farben emittieren. Bei der Lichtquelle 34 kann es sich um eine Tageslichtquelle handeln. Die Fernsteuerungseimichtung 1 hat weiterhin ein Rohsignatur- Speicher- Modul 36. In diesem sind Bewegungsparameter- Sets bzw. Signatur-Sets aus zugeordneten Bewegungs werten und/oder Entfernung s werten und diesen Sets zugeordnete Steuersignale in einer Tabelle abgelegt. Das Rohsignatur-Speicher-Modul 36 kommuniziert über eine Signalverbindung 37 mit dem Bildauswertemodul 8 und über eine Signalverbindung 38 mit dem Steuerungs- und Kommunikationsmodul 24.
Die Fernsteuerungseimichtung 1 hat weiterhin ein Komparator-Modul 39, das mit dem Rohsignatur- Speicher-Modul 36 über eine Signal Verbindung 40 kommuniziert. Im Komparator-Modul 39 werden Ist- Bewegungsparameter, die mit dem Kamera-Modul 4 erfasst und mit dem Bildauswertemodul 8 ausgewertet werden, mit Soll-Parametern aus dem Rohsignatur- Speicher-Modul 36 verglichen. Bei hinreichender Übereinstimmung zwischen den Ist-Bewegungsparametern bzw. den Ist- Signaturen und einem der Soll-Bewegungsparameter bzw. einer Soll-Signatur sendet das Steuerungs- und Kommunikationsmodul 24 ein zugeordnetes Steuersignal über die Schnittstelle 26 an die zu steuernde Vorrichtung 2. Die Rohsignaturen, also die Soll-Bewegungsparameter bzw. die Soll- Signaturen, können einzelnen Bedienergesten entsprechen. Im Rohsigna- tur-Speicher-Modul 36 sind diese Rohsignaturen abgelegt mit allen Freiheitsgraden der Rotation und Translation sowie in verschiedener Größenskalierung.
Eine Gestiksteuerung mit der Femsteuerangseinrichtung 1 geschieht folgendermaßen: Der Benutzer, also das bewegte Objekt 3, stellt sich in den Erfassungsbereich des Kamera-Moduls 4 und aktiviert zunächst die zu steuernde Vorrichtung 2 über eine Bewegung bzw. über eine Aktivierungs- geste, was über das Aktivierungs-Untermodul 22 erkannt wird. Anschließend setzt der Benutzer vorher trainierte oder intuitive Gesten ein, um die Vorrichtung 2 zu steuern. Die Bewegungs werte und die Entfernung s werte dieser Gesten werden vom Kamera-Modul 4 erfasst und vom Bildauswertemodul 8 ausgewertet, wie vorstehend bereits erläutert. Das Kamera- Ansteuermodul 10 sorgt neben einer Steuerung der einzelnen Kameras 5, 6 bzw. 5 bis 7 noch für einen Helligkeitsabgleich und kann durch Kommunikation mit dem Ausschnittsvorgabe-Untermodul 17 die Kameras 5, 6 bzw. 5 bis 7 auf mindestens einen vorgegebenen Bildausschnitt scharfstellen oder dessen Beleuchtung optimieren.
Neben einer direkten Gestiksteuerung, beispielsweise einem Programmumschalten bei einem Fernseher oder einem Regeln der Lautstärke oder der Bildhelligkeit ist auch eine interaktive Steuerung über das Rückmelde- Modul 27 möglich. Hierzu kann der Benutzer durch seine Gestik eine Ein- gabehilfe, die vom Rückmelde-Modul 27 oder vom Eingabe-Modul 31 bereitgestellt wird, mit seiner Gestik steuern, beispielsweise durch entsprechende Fingerzeige Buchstaben anwählen, die auf einer vor ihm in den Raum eingespiegelten Tastatur oder auf einem Bildschirm an der Fernsteu- erangseinrichtung 1 oder an der Vorrichtung 2 angegeben sind.
Die Femsteuerangseinrichtung 1 kann zur Steuerung eines Computers, z. B. zur Internetnavigation oder zur Durchführung von Browserspielen genutzt werden. Die Femsteuerangseinrichtung 1 kann Bestandteil einer Systemumgebung zur Nutzung erweiterter Realität (augmented reality) sein.
Hierzu wird die Fernsteuerungseinrichtung 1 an eine Systemsteuerungsumgebung über eine entsprechende Schnittstelle angebunden. Eine Internetseite kann per HTML/Javascript oder Browser-Plugins, z.B. Java, auf SD- Steuereingaben, wie Position, Mittelgeschwindigkeit bzw. Drehrate und Beschleunigung, sowie auf fest definierte Gestiken reagieren. Hierzu werden HTML, Javascript oder die Browser-Plugins um Gestikelemente neben den bereits vorhandenen Sprachelementen zur Eingabe durch Maus und Tastatur erweitert. Ein vom Kamera-Modul 4 erfassbares Bildvolumen kann vom Rückmelde- Modul 27 und/oder vom Eingabe-Modul 31 in verschiedene Volumenzonen unterteilt werden, z. B, in eine Off-Zone, in eine Pre-Zone, in eine Move-Zone, in eine Klick-Zone oder in eine Post-Zone. Die Off-Zone beschreibt einen Bereich beispielsweise vor einer Eingabeebene einer vom Eingabe-Modul 31 eingespiegelten Eingabehilfe in Form einer Tastatur. Alle erfassten Bewegungs werte oder Entfernung s werte in der Off-Zone werden von der Femsteuereinrichtung 1 automatisch ignoriert. Die Off-Zone kann der Bereich sein, der am weitesten von der Einga- beebene entfernt ist, die vom Eingabe-Modul 31 definiert sein kann.
An die Off-Zone grenzt die Pre-Zone. Hier können erfasste Bewegungswerte und/oder Entfernung s werte in Volumenabschnitten gesammelt werden, die nach Art eines tiefengestaffelten Schachbrettes als Würfel anei- nandergrenzen. Aus der Verteilung einer Häufung von Bewegungs werten bzw. Entfernungswerten können Muster mit dem Bildauswertemodul 8 berechnet werden, die zur Orientierung der Position von Teilen des Objekts 3, also beispielsweise von Körperteilen, als dunkler werdende„Schatten" über das eingespiegelte Monitorbild überlagert werden.
An die Pre-Zone grenzt die Move-Zone. Die der Eingabeebene lokal am nächsten kommenden sich bewegenden Objekte, beispielsweise der ausgestreckte Finger des Benutzers, werden als in seiner Ausprägung variieren- der Zeiger in der Eingabeebene gekennzeichnet, z. B. als ein mit abnehmendem Abstand zur Eingabeebene kleiner werdender Kreis mit einem im Mittelpunkt befindlichen Pfeil. In dieser Zone wird der Zeiger bewegt, ohne eine Funktion auszulösen. Die Größe des Kreises dient zur Rückkopplung und damit zur Kontrolle der die Gestiken ausführenden Körperteile durch den Benutzer.
An die Move-Zone grenzt die Klick-Zone. Sie liegt im Bereich der virtuellen Eingabeebene. Aus dem kleiner gewordenen Kreis kann beim Eintreten in die Klick-Zone z. B. ein Stern mit begleitetem Klick-Geräusch werden, um das Auslösen eines Steuerbefehls anzuzeigen.
Durch Variation von Bewegungsparametern können unterschiedliche Steuerbefehle ausgelöst werden, die beispielsweise mit den verschiedenen Menübefehlen eines Programmmenüs vergleichbar sind. Wird die Klick-Zone erreicht und nach einer vorgegeben kurzen Zeitspanne wieder verlassen, wobei zudem nur ein vorgegebener kurzer Weg in der Eingabeebene vom bewegten Teil des Objekts 3 zurückgelegt wird, wird ein entsprechender Steuerbefehl ausgelöst und mit einem Klick-Geräusch bestätigt. Bei längerem Verharren in der Eingabeebene kann ein anderer Steuerbefehl ausge- löst werden, was auch mit einer Überwachung der Move-Zone kombiniert werden kann.
Werden mehrere, die Gestik ausführende Körperteile in der Eingabeebene erfasst, können die erfassten Kombinationen der Bewegungen dieser Kör-
perteile weitere Steuerbefehle auslösen, beispielsweise ein Zoomen, ein Drehen eines dargestellten Objekts oder ein vertikales oder horizontales Scrollen. Hinter der Klick-Zone, also von der Move-Zone abgewandt, befindet sich die Post-Zone. Diese kann erfasst werden, um weitere Steuerbefehle durch die entsprechende Auswertung durch das Bildauswertemodul 8 auszulösen. Es kann beispielsweise zwischen horizontalem und vertikalem Scrollen unterschieden werden.
Die vorstehend erläuterte Zonenstaffelung definiert sich ausgehend vom Kamera-Modul 4. Wenn das Kamera-Modul 4 nicht dem Benutzer gegenüberliegend angeordnet, sondern benutzerseitig angeordnet ist und von diesem mitgeführt wird, ergibt sich eine entsprechende Zonenstaffelung.
Fig. 2 zeigt ein Schnittstellen-Modul 41 zur Kommunikation zwischen den verschiedenen Modulen der Fernsteuerungseimichtung 1, beispielsweise zur Kommunikation zwischen dem Bildauswertemodul 8 und dem Steuerungs- und Kommunikationsmodul 24 oder zwischen dem Steuerungs- und Kommunikationsmodul 24 und dem Rückmelde-Modul 27, oder zumindest zwischen einem der Module der Fernsteuerung seinrichtung 1 und einer externen Vorrichtung, beispielsweise der Vorrichtung 2. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert. Dargestellt ist in der Fig. 2 das Schnittstellen-Modul zur Kommunikation zwischen dem Bildauswerte- Modul 8 und dem Steuerungs- und Kommunikationsmodul 24. Anstelle des Bildauswerte-Moduls 8 kann auch die zu steuernde Vorrichtung 2 tre-
ten. Das Schnittstellen-Modul 41 kann beispielsweise anstelle der Schnittstelle 26 der Fernsteuerungseinrichtung 1 zum Einsatz kommen.
Das Schnittstellen-Modul 41 kommuniziert über eine Signalverbindung 42 mit dem Bildauswertemodul 8 und über eine Signalverbindung 43 mit dem Steuerungs- und Kommunikationsmodul 24.
Das Schnittstellen-Modul 41 hat einen Datenspeicher 44. In diesem sind Bewegungsparameter-Sets aus zugeordneten Bewegungs werten und/oder Entfernung s werten abgelegt. Weiterhin sind im Datenspeicher 44 diesen Sets zugeordnete Steuersignale abgelegt. Die Zuordnung der Sets und der Steuerungssignale erfolgt durch Ablage in einer Tabelle.
Das Schnittstellen-Modul 41 hat weiterhin ein Komparator-Untermodul 45. Letzteres kommuniziert mit dem Datenspeicher 44 über eine Signalverbindung 46. Im Komparator-Untermodul 45 werden Ist-Bewegungsparameter, die dem Schnittstellen-Modul 41 über die Signal Verbindung 42 zugeleitet werden, mit Soll-Bewegungsparametern aus dem Datenspeicher 44 verglichen.
Das Schnittstellen-Modul 41 hat weiterhin ein Kommunikations- Untermodul 47. Dieses kommuniziert mit dem Komparator-Untermodul 45 über eine Signalverbindung 48. Das Kommunikations-Untermodul 47 sendet bei hinreichender Übereinstimmung zwischen dem Ist- Bewegungsparameter und einem der Soll-Bewegungsparameter das im Datenspeicher 44 zugeordnete Steuersignal über die Signal Verbindung 43 an das Steuerungs- und Kommunikationsmodul 24 der Femsteuerangseinrich- tung 1 oder an die zu steuernde Vorrichtung 2.
Das Schnittstellen-Modul 41 kann in die Softwareumgebung eines Browsers integriert sein. Das Komparator-Untermodul 45 kann eine statistische Auswertung betreiben, wie dies vorstehend im Zusammenhang mit der Fernsteuerung seinrichtung 1 nach Fig. 1 bereits erläutert wurde.
Das Schnittstellen-Modul 41 kann mit einem standardisierten Bewegungsparameter-Set universell eingesetzt werden und eine Gestik- Kommunikation mit verschiedenen Endgeräten ermöglichen.