Verfahren und System zur Bandbreitendetektion
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Detektion der Bandbreite eines von einem Sender, insbesondere einem Mobilfunkgerät, abgestrahlten Signals, insbesondere für den LTE (Long Term Evolution) -Standard für die 4. Generation Mobiltelefone.
Herkömmlich wird mobilen Teilnehmern in Funkkommunikationssystemen von einer Basisstation ein Kanal bzw. eine Mehrzahl von Kanälen zugewiesen. Der mobile Teilnehmer darf lediglich diesen Kanal bzw. diese Kanäle nutzen. Verlässt der mobile Teilnehmer den ihm zugewiesenen bzw. die ihm zugewiesenen Kanäle, z.B. durch Senden mit einer größeren Bandbreite, werden im benachbarten Frequenzbereich angesiedelte Übertragungen gestört. Dies tritt auf, wenn der mobile Teilnehmer die Kanalzuweisung entweder inkorrekt empfangen hat, oder nicht korrekt auf die Kanalzuweisung reagiert. Üblicherweise werden solche Schwierigkeiten nicht eigens aufgelöst. So wird erst bei Feststellung von Übertragungsschwierigkeiten z.B. durch eine mangelnde Synchronisierung des mobilen Teilnehmers und der
Basisstation eine Überprüfung der Kanalzuweisung bzw. eine Neuzuweisung durchgeführt. Eine Ermittlung der tatsächlich von dem mobilen Teilnehmer gesendeten Bandbreite erfolgt hierbei nicht. Die Basisstation stellt somit erst nach Durchlaufen mehrerer erfolgloser Empfangsvorgänge fest, dass der mobile Teilnehmer mit einer inkorrekten Bandbreite sendet. Die Effizienz der Übertragung wird hierdurch verringert.
So zeigt die Patentanmeldung GB 2 434 279 A ein Verfahren zur Zuweisung von Ressourcen an einzelne Teilnehmer in einem Kommunikationssystem. Eine Überwachung der Einhaltung dieser zugewiesenen Ressourcen wird jedoch nicht gezeigt. Die deutsche Offenlegungsschrift DE 103 37 828 Al zeigt ein Verfahren zur Auswahl eines Übertragungskanals auf welchen ein mobiles Endgerät Nachrichten an eine Basisstation überträgt. Eine Überwachung der Einhaltung des ausgewählten Kanals findet auch hier nicht statt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und ein System zur Ermittlung der Bandbreite eines übertragenen Signals zu schaffen, welches lediglich geringen Aufwand erfordert.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß für das Verfahren durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 und für das System durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der hierauf rückbezogenen Unteransprüche.
Die Bandbreite, welche von einem Sender in einem Funkkommunikationssystem, welches auf Senderahmen basiert, übertragen wird, wird detektiert. Die Senderahmen verfügen über eine feste zeitliche Ausdehnung und eine variable spektrale Ausdehnung. Die Senderahmen bestehen aus einer Mehrzahl an Untereinheiten. Jede Untereinheit der Senderahmen enthält einen Kontrollkanal, welcher in zwei Teil-Kontrollkanäle aufgeteilt ist. Die beiden Teil- Kontrollkanäle sind an den spektralen Rändern der Untereinheiten der Senderahmen angeordnet. Die übertragene Bandbreite wird durch Bestimmung der spektralen Ausdehnung des Senderahmens ermittelt. Die spektrale Ausdehnung des
Senderahmens wird durch Bestimmung der spektralen Positionen der Teil-Kontrollkanäle in den Untereinheiten der Senderahmen bestimmt. So kann ohne zusätzliche Kommunikation die Bandbreite des übertragenen Signals bestimmt werden. So ist ein nur sehr geringer Aufwand der Bandbreitenermittlung notwendig. Weiterhin ist so eine eindeutige Zuordnung des gesendeten Signals zu einem bestimmten Sender möglich.
Zumindest in einer Untereinheit eines Senderahmens werden bevorzugt mittels des Kontrollkanals Informationen übertragen. Die Bestimmung der spektralen Ausdehnung des Senderahmens erfolgt bevorzugt während der Übertragung von Informationen mittels des Kontrollkanals.
Eine Untereinheit eines Senderahmens besteht bevorzugt aus zumindest zwei Slots. Ein Slot ist vorteilhafterweise ein zeitlicher Abschnitt einer Untereinheit eines Senderahmens. Während des ersten Slots der zumindest einen Untereinheit des Senderahmens, in welchem mittels des Kontrollkanals Informationen übertragen werden, werden diese bevorzugt mittels des ersten Teil-Kontrollkanals übertragen. Während des zweiten Slots der zumindest einen Untereinheit des Senderahmens, in welchem mittels des Kontrollkanals Informationen übertragen werden, werden diese bevorzugt mittels des zweiten Teil-Kontrollkanals übertragen .
Vorteilhafterweise verfügen die Teil-Kontrollkanäle über eine feste spektrale Ausdehnung. Eine sehr genaue
Ermittlung der Sendesignal-Bandbreite ist so möglich.
Vorteilhafterweise besteht ein Senderahmen aus 2 - 20, besonders vorteilhafterweise aus 10 Untereinheiten.
Vorteilhafterweise werden genau in einer Untereinheit in jedem Senderahmen Informationen auf dem Kontrollkanal übertragen. So wird nur ein geringer Teil der Gesamtbandbreite von dem Kontrollkanal eingenommen. Eine hohe Netto-Datenrate ist so möglich.
Bevorzugt enthalten sämtliche Untereinheiten der Senderahmen einen Datenkanal. In einer Untereinheit der Senderahmen werden bevorzugt entweder Informationen mittels des Kontrollkanals oder mittels des Datenkanals übertragen. So ist eine eindeutige Unterscheidung zwischen Nutzdaten und Kontrolldaten möglich. Die Sicherheit der Übertragung wird damit verbessert.
Bevorzugt wird die Bandbreite der Senderahmen von einem weiteren Sender in dem Funkkommunikationssystem vorgegeben. Die Abweichung der von dem Sender gesendeten Bandbreite von der von dem weiteren Sender vorgegebenen Bandbreite wird bevorzugt ermittelt. So ist ohne zusätzliche Kommunikation und einer damit verbundenen Reduktion der für Nutzdaten verfügbaren Bandbreite eine Überwachung der Einhaltung der vorgegebenen Bandbreite möglich.
Die spektrale Position der Teil-Kontrollkanäle wird bevorzugt mittels Korrelation bestimmt. So sind eine sichere Detektion der Teil-Kontrollkanäle und damit eine sichere Bestimmung der Bandbreite möglich.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist, beispielhaft beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen beispielhaften Senderahmen;
Fig. 2 eine erste beispielhafte Untereinheit eines
Senderahmens, und
Fig. 3 eine zweite beispielhafte Untereinheit eines
Senderahmens.
Zunächst wird anhand der Fig. 1 der Aufbau und die Funktionsweise eines beispielhaften Senderahmens erläutert. Anhand der Fig. 1 - 3 wird daraufhin die Funktion des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert. Identische Elemente wurden in ähnlichen Abbildungen zum Teil nicht wiederholt dargestellt und beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen beispielhaften Senderahmen 20. In einem Kommunikationssystem werden Nachrichten basierend auf Senderahmen 20 versandt. Ein Senderahmen 20 ist ein von der zeitlichen und spektralen Dimension aufgespannter Bereich, innerhalb welchem Nachrichten übertragen werden können. Ein Senderahmen 20 verfügt dabei über eine feste zeitliche Ausdehnung 34 und eine variable spektrale Ausdehnung 14. Die spektrale Ausdehnung 14 des Senderahmens 20 wird dabei von einem entfernten Teilnehmer an der Kommunikation, z.B. einer Basisstation in einem
Mobilfunksystem, festgelegt. Der diesseitige Teilnehmer an der Kommunikation, z.B. ein mobiles Funkgerät, sendet seine Nachrichten mit der festgelegten spektralen Ausdehnung 14.
Ein Senderahmen 20 besteht dabei aus einer Mehrzahl an Untereinheiten 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30. Jede Untereinheit 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30 verfügt dabei über eine feste zeitlich Ausdehnung und eine
variable spektrale Ausdehnung 14, welche der spektralen Ausdehnung 14 des Senderahmens 20 entspricht. Darüber hinaus weist jede Untereinheit 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30 dabei zumindest zwei Slots auf. Hierauf wird ausgehend von Fig. 2 und Fig. 3 näher eingegangen.
Jede Untereinheit 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30 verfügt weiterhin über einen Datenkanal 33 und einen Kontrollkanal 34. Der Datenkanal 33 ist dabei spektral zwischen zwei Teil-Kontrollkanälen 31, 32 angeordnet. Der Datenkanal 33 verfügt dabei über eine variable spektrale Ausdehnung 12. Die zwei Teil-Kontrollkanäle 31, 32 verfügen über eine feste spektrale Ausdehnung 11. Jede Variation der spektralen Ausdehnung 14 des Senderahmens 20 wird durch eine Variation der spektralen Ausdehnung 12 des Datenkanals 33 ausgelöst.
Die gesendete spektrale Ausdehnung 14 der Senderahmen 20 kann jedoch von der festgelegten spektralen Ausdehnung abweichen. Dies kann z.B. durch einen Übertragungsfehler der festgelegten spektralen Ausdehnung, oder eine mangelnde Standardkonformität eines Teilnehmergeräts vorkommen. Um die tatsächlich gesendete spektrale Ausdehnung 14 der Senderahmen 20 zu ermitteln wird das im Folgenden beschriebene Verfahren eingesetzt.
In Fig. 2 wird eine erste beispielhafte Untereinheit 23 eines Senderahmens 20 dargestellt. Die Untereinheit 23 besteht dabei aus zwei Slots 2, 3. Jeder Slot 2, 3 verfügt dabei über eine feste zeitliche Ausdehnung 13 und eine variable spektrale Ausdehnung 14. Jeder Slot 2, 3 verfügt dabei über einen Datenkanal 4, 5 und zwei Teil- Kontrollkanäle 7, 8, 9, 10. Die Teil-Kontrollkanäle 7, 8, 9, 10 sind dabei spektral oberhalb und unterhalb des
Datenkanals 4, 5 angeordnet. Die spektrale Ausdehnung 11 der beiden Teil-Kontrollkanäle 7, 8, 9, 10 ist dabei festgelegt. Die spektrale Ausdehnung 12 des Datenkanals 4, 5 ist variabel, und von der spektralen Ausdehnung 14 des Senderahmens 20 abhängig. In der hier gezeigten
Untereinheit 23 des Senderahmens 20 werden gegenwärtig lediglich mittels des Datenkanals 4, 5 Daten übertragen.
Die als Teil-Kontrollkanäle 7, 8, 9, 10 vorgesehenen spektralen Bereiche bleiben ungenutzt. Der überwiegende Anteil der Untereinheiten 21, 22, 23, 25, 26, 27, 28, 29, 30 des Senderahmens 20 verfügt über diese Aufteilung. So ist beispielsweise in 9 von 10 Untereinheiten 21, 22, 23,
25, 26, 27, 28, 29, 30 des Senderahmens 20 lediglich der Datenkanal 4, 5 belegt, während die Teil-Kontrollkanäle 7,
8, 9, 10 unbelegt sind. In lediglich einer Untereinheit 24 der Senderahmen 20 sind der Datenkanal 4, 5 unbelegt und gleichzeitig die Teil-Kontrollkanäle 7, 8, 9, 10 belegt. Eine gleichzeitige Belegung des Datenkanals 4, 5 und des Kontrollkanals in einer Untereinheit 21, 22, 23, 24, 25,
26, 27, 28, 29, 30 ist nicht möglich.
Fig. 3 zeigt eine zweite beispielhafte Untereinheit 24 des Senderahmens 20. In dieser Untereinheit 24 ist der geschilderte Fall der Belegung der Teil-Kontrollkanäle 42, 43, 44, 45 dargestellt. Derweil ist der Datenkanal 40, 41 unbelegt. An dieser Darstellung ist eine alternierende Belegung der beiden spektralen Teile 42, 43 und 44, 45 der Teil-Kontrollkanäle 42, 43, 44, 45 ersichtlich. So ist in einem ersten Slot 46 der Untereinheit 24 der spektral über dem Datenkanal 40 angeordnete Teil-Kontrollkanal 42 belegt. Der Datenkanal 40 und der spektral unterhalb des Datenkanals 40 angeordnete Teil-Kontrollkanal 44 sind nicht belegt. In einem zweiten Slot 47 ist der spektral
unterhalb des Datenkanals 41 angeordnete Teil- Kontrollkanal 45 belegt, während der spektral oberhalb des Datenkanals 41 gelegene Teil-Kontrollkanal 43 und der Datenkanal 41 nicht belegt sind.
Anhand dieser alternierenden Belegung der Teil- Kontrollkanäle 42, 43, 44, 45 wird nun die tatsächlich genutzte spektrale Ausdehnung 14 des Senderahmens 20 ermittelt. Während der erste Slot 46 einer Untereinheit 24 des Senderahmens 20 mit belegtem Kontrollkanal gesendet wird, wird die spektrale Position des belegten Teil- Kontrollkanals 42 ermittelt. Die spektrale Ausdehnung 11 des Teil-Kontrollkanals 42 ist bekannt. Während der zweite Slot 47 einer Untereinheit 24 des Senderahmens 20 mit belegtem Kontrollkanal gesendet wird, wird die spektrale Position des belegten Teil-Kontrollkanals 45 ermittelt. Auch die spektrale Ausdehnung 11 dieses Teil- Kontrollkanals 45 ist bekannt.
Da sich die spektrale Position und die spektrale
Ausdehnung 11 der Teil-Kontrollkanäle 42, 43, 44, 45 über den Verlauf eines Senderahmens 20 nicht ändern, kann aus diesen auf den gesamten Senderahmen 20 geschlossen werden. Aus der spektralen Position und der spektralen Ausdehnung 11 der Teil-Kontrollkanäle 42, 45 wird somit anschließend die gesamte spektrale Ausdehnung 14 des Senderahmens 20 ermittelt. So kann ermittelt werden, ob die tatsächliche gesendete spektrale Ausdehnung 14 des Senderahmens 20 mit der vorgesehenen spektralen Ausdehnung übereinstimmt. Die Länge einer FFT (Fast Fourier Transformation ) kann dadurch beschränkt werden.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Wie bereits erwähnt,
können z.B. unterschiedliche Funkkommunikationsstandards zum Einsatz kommen. Auch eine abweichende Aufteilung der Senderahmen in Untereinheiten und Slots bzw. in gänzlich unterschiedliche Abschnitte ist denkbar. Alle vorstehend beschriebenen Merkmale oder in den Figuren gezeigten
Merkmale sind im Rahmen der Erfindung beliebig miteinander kombinierbar .