Ultraschallwandler zur Erzeugung asymmetrischer
Schallfelder
Technisches Anwendungsgebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ultraschallwandler zur Erzeugung asymmetrischer Schallfelder, insbesondere für Anwendungen in gasförmigen Medien, der ein Gehäuse mit einer länglich ausgebildeten Membran und einem plattenförmigen Wandlerelement aus einem elektrostriktiven Material aufweist, durch das die Membran zu Schwingungen im Ultraschallbereich anregbar ist.
Ultraschallwandler, die asymmetrische Schallfelder erzeugen, sind unter anderem im Bereich der räumlichen Überwachung im Einsatz, bspw. als Parksensoren bei Kraftfahrzeugen .
Stand der Technik Ultraschallwandler für den Einsatz in gasförmigen Medien, insbesondere in Luft, erzeugen in der Regel Schall im Bereich zwischen 20 und 400 kHz. Herkömmliche Ultraschallwandler weisen hierzu eine kreisrunde Membran auf, die durch ein daran angebrachtes Wandler- element aus einem elektrostriktiven Material zu
Schwingungen im Ultraschallbereich angeregt werden kann. In gleicher Weise können auf die Membran auftreffende Ultraschallwellen, die die Membran in Schwingungen versetzen, durch das Wandlerelement in elektrische Signale gewandelt werden.
Ultraschallwandler mit kreisförmiger Membran bzw. Apertur erzeugen in der Regel symmetrische Schallfelder. Für viele Anwendungen, insbesondere bei einer Anordnung der Ultraschallwandler nahe einer Decke, eines Bodens oder einer Wand, sind jedoch asymmetrische Schallfelder erwünscht, die in der Ebene senkrecht zur Hauptausbreitungsrichtung entlang einer Achse eine größere Ausdehnung als entlang der dazu senkrechten Achse aufweisen. Dies betrifft bspw. Ultraschallwandler, die in Parkhilfesystemen von Kraftfahrzeugen eingesetzt werden und eine breitere Schallabstrahlung in der Horizontalen gegenüber der Vertikalen aufweisen sollen.
Eine asymmetrische Schallabstrahlung lässt sich durch eine entsprechend asymmetrische Ausgestaltung der Membran des Ultraschallwandlers erzielen. Unter der Membran ist hierbei der abgedünnte Bereich des Wandlers zu verstehen, der durch das Wandlerelement zu Ultraschallschwingungen angeregt wird. Die Form der Membran entspricht damit auch der Form der Apertur des Ultraschallwandlers. Eine Membran kann ein gesondertes Bauteil darstellen, das in einem Gehäuse gehalten wird oder auch durch einen dünnen Bereich eines ansonsten massiveren Bauteils gebildet sein.
So ist bspw. aus der DE 10 2006 050 037 Al ein Ultraschallwandler zur Erzeugung eines asymmetrischen Schallfeldes bekannt, der ein Gehäuse mit einer länglich ausgebildeten Membran und einem auf einer Seite einer Hauptfläche der Membran angeordneten plattenförmigen Wandlerelement aus einem elektro-
striktiven Material aufweist, durch das die Membran zu Schwingungen im Ultraschallbereich anregbar ist. Die integral mit dem Gehäuse gebildete Membran weist hierbei eine längliche Form auf, die durch entsprechende Ausfräsungen oder Bohrungen in dem das Gehäuse bildenden Materialblock erhalten wird. Das plattenförmige Wandlerelement ist zentral auf die innere Fläche der Membran aufgeklebt. Mit einem derartigen Ultraschallwandler lassen sich jedoch bisher nur asymmetrische Schallfelder erzeugen, bei denen das Verhältnis der Öffnungswinkel der Schallabstrahlung in zwei senkrecht aufeinander stehenden Ebenen maximal ca. 1:2 beträgt.
Die DE 19512417 C2 beschreibt einen piezoelektrischen Ultraschallwandler für Laufzeitmessungen, der auch zur Raumüberwachung eingesetzt werden kann. Der Ultraschallwandler weist mehrere, voneinander gleich beabstandete, piezoelektrische Lamellen auf , die an ihren jeweiligen Schmalseiten mit einer durchgängigen einstückigen Deckplatte verbunden ist. Durch die länglich ausgebildete Deckplatte wird eine entsprechend asymmetrische Schallabstrahlung erreicht. Die Konstruktion dieses Wandlers ist jedoch -aufwändig.
Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen einfach aufgebauten Ultraschallwandler zur Erzeugung asymmetrischer Schallfelder anzugeben, der sich in gasförmigen Medien einsetzen lässt und ein großes Verhältnis der Öffnungswinkel der Schallabstrahlung ermöglicht.
Darstellung der Erfindung
Die Aufgabe wird mit dem Ultraschallwandler gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Ultraschallwandlers sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche oder lassen sich der nachfolgenden Beschreibung sowie dem Ausführungsbeispiel entnehmen.
Der vorgeschlagene Ultraschallwandler weist in bekannter Weise ein Gehäuse mit einer länglich ausgebildeten Membran und einem auf einer Seite einer Hauptfläche der Membran angeordneten plattenförmigen Wandlerelement aus einem elektrostriktiven Material auf, durch das die Membran zu Schwingungen im
Ultraschallbereich anregbar ist. An dem Wandlerelement sind hierzu in bekannter Weise Elektroden angebracht, über die das Wandlerelement zu Schwingungen anregbar ist oder über die elektrische Spannungsänderungen am Wandlerelement, die durch den Empfang von Ultraschallwellen verursacht werden, detektiert werden können. Das Wandlerelement besteht hierbei vorzugsweise aus einem piezoelektrischen Material, bspw. einer piezoelektrischen Keramik.
Der vorgeschlagene Ultraschallwandler zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen der Membran und dem Wandlerelement ein Spalt ausgebildet und die Membran nur über ihren Rand mechanisch mit dem Wandlerelement gekoppelt ist. Die mechanische Kopplung kann hierbei über ein auch abgestuftes Zwischenelement zwischen dem Wandlerelement und der Membran realisiert sein.
Der vorgeschlagenen Ultraschallwandler weist nur auf einer Seite des Wandlerelementes eine Membran auf, um die gewünschte Schallabstrahlung zu erreichen. Durch die längliche Form der Membran bildet diese eine längliche Apertur für die Schallabstrahlung des
Ultraschallwandlers, so dass der Ultraschallwandler ein entsprechend asymmetrisches Schallfeld erzeugt. Die Membran wird durch das plattenförmige Wandlerelement angetrieben, das die Schwingung nur am Rand überträgt und nicht vollflächig mit der Membran verbunden ist, wie dies bei dem bisherigen Stand der Technik auf diesem Gebiet der Fall ist. Durch diese Ausgestaltung wird auch eine Hebelwirkung erzielt, die die Auslenkung der Membran verstärkt und somit erhöhte Schwingungs- amplituden und eine erhöhte Reichweite der Ultraschallabstrahlung ermöglicht. Durch die Kopplung der Membran nur über ihren Rand mit dem Wandlerelement lassen sich bei entsprechender Asymmetrie der Membran, d.h. einem entsprechend ungleichen Verhältnis von Länge zur Breite der Membran, ohne Weiteres Schwingungsmoden erzeugen, die ein Verhältnis der Öffnungswinkel der Schallabstrahlung von 1:3 oder darüber ermöglichen.
Besonders vorteilhaft weist die Membran eine rechteckige Grundform auf. Die Ecken dieser rechteckigen Grundform können dabei selbstverständlich auch herstellungsbedingt abgerundet sein. Ein derartiger Ultraschallwandler lässt sich kostengünstig herstellen und ermöglicht ein größeres Verhältnis der Öffnungs- winkel der Schallabstrahlung in zwei zueinander senkrechten Ebenen als dies mit den bisher bekannten Ultraschallwandlern für die vorliegenden Anwendungen möglich ist.
Vorzugsweise wird dabei das Wandlerelement nicht in der Dickenmode betrieben, sondern in einer lateralen Schwingungsmode, bspw. der 3-1 Mode. Wesentlich für die Ausgestaltung der Membran ist lediglich, dass eine geometrische Achse wesentlich länger als die andere Achse ist, wodurch die längliche Form und damit die asymmetrische Schallabstrahlung erreicht wird.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Membran über einen Bereich des Gehäuses mechanisch mit dem Wandlerelement gekoppelt. Das Wandlerelement ist hierzu vorzugsweise in eine umlaufende Ausnehmung in einem Wandbereich des Gehäuses eingesetzt. Die Ausnehmung ist so angeordnet, bspw. an der der Membran gegenüber liegenden Rückseite des Gehäuses, dass ein Spalt zwischen der Membran und dem Wandlerelement vorhanden ist. Die Membran kann hierbei in bekannter Weise einstückig mit dem Gehäuse gebildet sein. Durch die mechanische Kopplung über einen Teil des Gehäuses mit dem Rand der Membran wird auch eine Hebelwirkung erzielt, durch die die Auslenkung der Membran gegenüber der Schwingung des Wandlerelementes verstärkt wird.
Mit einem derartigen Ultraschallwandler lässt sich ein dreidimensionaler Raum mit Ultraschall ausleuchten, um Hindernisse oder Objekte zu erkennen. Der Ultraschallwandler ermöglicht eine Reichweite von mehreren Metern und lässt sich insbesondere aufgrund des asymmetrischen Schallfeldes auch in der Nähe von reflektierenden Flächen, wie Wänden, Boden oder Decke, einsetzen. Der Ultraschallwandler besteht aus nur wenigen Bauteilen und lässt sich kostengünstig
herstellen. Ein derartiger Ultraschallwandler lässt sich bspw. für die Abstandserkennung, die Zugangskontrolle oder die Navigationsunterstützung, bspw. in Verbindung mit einem Parkassistenzsystem, einsetzen, wobei dies selbstverständlich keine abschließende Aufzählung ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen Der vorgeschlagene Ultraschallwandler wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen nochmals kurz erläutert, Hierbei zeigen:
Fig. 1 ein Beispiel für den Aufbau des
Ultraschallwandlers im Schnitt in schematischer Darstellung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der
Schwingungsübertragung zwischen Membran und Wandlerelement bei dem Ultraschallwandler der Fig. 1; und
Fig. 3 eine Draufsicht auf den vorgeschlagenen Ultraschallwandler gemäß einem Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Der in Figur 1 schematisch in Schnitt dargestellte Ultraschallwandler weist ein Gehäuse 1 auf, in dem durch entsprechende Ausformung eine Membran 2 ausgebildet ist. Das Gehäuse 1 weist weiterhin eine
Aufnehmung zur Aufnahme einer piezokeramischen Platte als plattenförmiges Wandlerelement 3 auf. Das Wandlerelement 3 kann hierbei in diese in der Figur dargestellte Ausnehmung eingeklebt sein. Gehäuse und Membran sind einstückig aus dem gleichen Material gebildet, im vorliegenden Beispiel aus Aluminium. Das plattenförmige Wandlerelement 3 kann bspw. aus PZT 5H, einer Piezokeramik, gebildet sein. Die beidseitig des plattenförmigen Wandlerelements 3 angebrachten Elektroden sind in den Figuren nicht dargestellt. Dem Fachmann ist die Anordnung derartiger Elektroden an piezoelektrischen Wandlerelementen geläufig.
Für den Einsatz zur Raumüberwachung, bspw. als Parksensor an Kraftfahrzeugen, kann der in der Figur 1 dargestellte Ultraschallwandler bspw. eine auch abgestufte Gesamtdicke von ca. 2mm, eine in der Figur zu erkennende Breite von ca. 10mm sowie eine Länge von ca. 35mm aufweisen. Der durch diese Konstruktion des Ultraschallwandlers zwischen dem plattenförmigen
Wandlerelement 3 und der Membran 2 gebildete Luftspalt beträgt ca. 1,5mm. Die Breite der Membran beträgt ca. 8mm.
Wie aus der Figur 1 deutlich zu erkennen ist, ist das plattenförmige Wandlerelement 3 nicht direkt mit der Membran 2 verbunden. Vielmehr erfolgt die mechanische Kopplung dieses Wandlerelementes 3 mit der Membran 2 lediglich über das Gehäuse 1 mit dem Rand der Membran 2. Diese Konstruktion ermöglicht andere
Schwingungsmoden als bei vollflächiger Verklebung des Wandlerelementes mit der Membran, so dass durch geeignete längliche Geometrie der Membran mit einfachem
Aufwand deutlich asymmetrischere Schallfelder (d. h. mit größerem Verhältnis der Öffnungswinkel) erzeugt werden können, als mit der Konstruktion gemäß dem eingangs beschriebenen Stand der Technik.
Figur 2 zeigt schematisch die Schwingungsübertragung zwischen dem Wandlerelement 3 und der Membran 2. Wie aus den beiden Teilabbildungen dieser Figur ersichtlich ist, wird durch die Kopplung über das Gehäuse 1 und den Rand der Membran 2 eine Hebelwirkung erreicht, die vorteilhaft zu einer Schwingungsverstärkung führt. Die Membran 2 führt dabei größere Schwingungsamplituden aus als das anregende Wandlerelement 3.
Figur 3 zeigt schließlich eine Draufsicht auf einen derartigen Ultraschallwandler in schematischer Darstellung. In dieser Draufsicht sind die nahezu rechteckige Form der Membran 2 sowie das darunter liegende Wandlerelement 3 durch gestrichelte Linien angedeutet. Die Länge der Membran 2 lässt sich dabei nahezu beliebig skalieren, um entsprechend unterschiedliche Asymmetrien der Schallfelder zu erzeugen.
Bezugs zeichenliste
Gehäuse Membran Wandlerelement