Bidirektionaler, galvanisch getrennter Übertragungskanal
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung und ein Verfahren zur potentialgetrennten Übertragung von Gleich- und Wechselstromsignalen als Messsignale und als Meldesignale zwischen zwei Sende- und Empfangssystemen.
Hintergrund der Erfindung
Ein derartige Anordnung wird z.B. in DE 297 18 405 Ul, DE 298 16 659 Ul und EP 0 658 866 Bl beschrieben. In diesen Dokumenten werden Verfahren offenbart, bei denen in einem ersten Kanal das Messsignal und in einem zweiten Kanal das Meldesignal übertragen werden. Der erste Kanal umfasst eine Koppelstufe und der zweite Kanal einen Übertrager oder eine weitere Koppelstufe. Insgesamt werden also zwei galvanisch getrennte Kanäle benötigt. Die Verwendung von zwei galvanisch getrennten Kanälen ist aber kostenintensiv und erfordert einen hohen Platzbedarf.
Bei einem Signal-Speisetrenner für Messsignale
(DE 103 22 262 Al) wird zwar nur ein Zweileitungskanal für die Übertragung der Signale benötigt, bei denen ein Spannungswandler für die galvanische Trennung in der Übertragungstrecke benutzt wird, jedoch benötigt man eine Hilfsenergie-Einspeiseschaltung, um die empfangenen Spannungssignale je nach aktuellem Leistungsbedarf aufzubereiten. Bei dieser Schaltung können jedoch keine
Sende- und Empfangssysteme mit aktiven Stromausgängen angeschlossen werden, weil die Energie von der Einspeiseschaltung zur Verfügung gestellt wird und so zwei Spannungsquellen gegeneinander arbeiten würden.
Es ist auch eine Schaltungsanordnung zur potentialfreien Signalübertragung zwischen zwei elektronischen Einheiten mittels eines Transformators bekannt (DE 35 33 278 C2), bei der die Sekundärwicklung des Transformators beim Vorliegen eines Rückmeldesignals kurzgeschlossen wird. Ansteuersignal und Rückmeldesignal müssen jedoch nacheinander erfolgen, d.h. das gleichzeitige Übertragen eines Stromsignals von der einen Einheit und eines Spannungssignals von der anderen Einheit über einen einzigen Zweileitungskanal ist nicht möglich.
Allgemeine Beschreibung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen bidirektionalen, galvanisch getrennten Übertragungskanal zu schaffen, der die gleichzeitige Übertragung von Signalen ausgehend von beiden Sende- und Empfangsssystemen über Kanalabschnitte mit je zwei Leitungen ermöglicht.
Die Aufgabe wird mit einer Anordnung zur potentialgesteuerten Übertragung von Gleich- und Wechselstromsignalen zwischen einem ersten Sende- und Empfangssystem und einen zweiten Sende- und Empfangssystem gelöst, das folgende Merkmale aufweist: Abschnitte von Sende- und Empfangsleitungspaaren, welche die beiden Sende- und Empfangssysteme über einen einzigen Zweileitungskanal verbinden; ein Gleichstromübertrager unter Einschluss eines Trennwandlers mit einem Primärkreis und einem Sekundarkreis, der für die Signalübertragung mit
Gleichstromsignalen im Kurzschluss betrieben wird, wobei der Gleichstromübertrager Gleichstromsignale in Wechselstromsignale, und diese zurück in Gleichstromsignale bei galvanischer Trennung der Leitungsabschnitte wandelt; ein elektronischer I/I- oder I/U-Wandler, an dessen Eingangsseite die über den Kanal übertragenen Signale anliegen und an dessen Ausgangsseite Nutzsignale als Stromoder Spannungssignale an das zweite Sende- und Empfangssystem abgegeben werden; und ein Meldesignalgeber, der sekundärseitig an den
Gleichstromübertrager für die Übertragung des Meldesignals angeschlossen wird, so dass primärseitig eine Spannungsänderung feststellbar ist, die von dem ersten Sende- und Empfangssystem als übertragendes Meldesignal auswertbar ist.
Die Aufgabe wird auch mit einem Verfahren zur potentialgetrennten Übertragung von Gleich- und Wechselstromsignalen zwischen einem ersten Sende- und Empfangssystem und einem zweiten Sende- und Empfangssystem gelöst, das folgende Schritte umfasst: in dem ersten Sende- und Empfangssystem werden Messsignale gewonnen, die zur Übertragung über einen Zweileitungskanal, der galvanisch voneinander getrennte Abschnitte aufweist, als Gleich- und Wechselstromsignale aufbereitet werden; die Gleich- und Wechselstromsignale werden unter Benutzung eines Gleichstromübertragers mit Trennwandler über den Zweileitungskanal einem elektronischen I/I- oder I/U- Wandler zugeführt; der elektronische I/I- oder I/U-Wandler gewinnt aus den Gleich- und Wechselstromsignalen ein dem Messsignal korrespondierendes Strom- oder Spannungssignal zurück und stellt es dem zweiten Sende- und Empfangssystem zur Verfügung; im Falle der Übertragung eines Meldesignals an das erste
Sende- und Empfangssystem vom zweiten Sende- und Empfangssystem aus wird das Meldesignal dem Sekundärkreis des Gleichstromübertragers zugeführt und über den Primärkreis dem ersten Sende- und Empfangssystem zugeleitet.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung werden über den gleichen galvanisch getrennten Kanal ein vorzugsweise Gleichstromsignal als Messsignal und ein Gleich- /Wechselspannungsrücksignal als Meldesignal übertragen.
Hierzu befinden sich zwischen zwei elektronischen Geräten ein Gleichstromübertrager mit Trennwandler und ein elektronischer I/I-Wandler oder I/U-Wandler. Die beiden elektronischen Geräte, der Gleichstromübertrager und der I/I- oder I/U-Wandler sind hintereinander mittels Abschnitten von Zweidrahtleitungen verbunden. Der Trennwandler dient der galvanischen Trennung der Stromkreise der beiden Endgeräte. Der Gleichstromübertrager wird für die eine Signalrichtung im Kurzschluss betrieben, so dass im wesentlichen keine Leistung übertragen wird.
Auf der Primärseite des Gleichstromübertragers wird das vom ersten Endgerät ankommende, vorzugsweise Gleichstromsignal, in ein Wechselstromsignal umgewandelt. Auf der Sekundärseite wird aus dem dort eintreffenden
Wechselstromsignal wieder ein Gleichstromsignal gemacht.
Zur schaltungstechnischen Realisierung des Gleichstromübertragers bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Zum einen kann der Gleichstromübertrager als Halbbrückenstromwandler mit aktiven Schaltern (Transistoren, Analogschaltern, etc.) gebildet werden, die auf der Sekundärseite auch durch Dioden ersetzt werden können, zum anderen kann der Gleichstromübertrager als Vollbrückenstromwandler realisiert werden. Auch ist es
möglich, den Gleichstromwübertrager mit einem Trennwandler mit Mittelanzapfung zu konstruieren.
Um sicherzustellen, dass der Gleichstromübertrager im Kurzschluss betrieben wird, wird auf seiner Sekundärseite ein I/I-Wandler eingesetzt, der den Gleichstromübertrager vom zweiten Endgerät entkoppelt.
Soll dass zweite Endgerät ein Rücksignal an das erste Endgerät abgeben, so kann dieses als Impuls-, Gleich- oder Wechselspannungssignal an verschiedenen Stellen auf der Sekundärseite des Gleichstromübertragers eingespeist werden .
Ein erste Möglichkeit zur Einspeisung des Rücksignals besteht darin, ein mit der Sekundärseite des Gleichstromübertragers in Reihe geschaltete gesteuerte Spannungsquelle zu verwenden. Ferner kann das Rücksignal an einem Eingang des I/I-oder I/U-Wandlers angelegt werden.
Die Einspeisung dieses Impuls-, Gleich- oder Wechselspannungssignals führt zu einer Aufhebung des Kurzschlusses der Sekundärseite des Gleichstromübertragers, was dazu führt, dass das vom ersten elektronischen Gerät ausgesandte vorzugsweise Gleichstromsignal nur dann weiterhin getrieben werden kann, wenn primärseitig die Spannung um den Wert des sekundärseitig eingespeisten Impuls-, Gleich- oder Wechselspannungssignals erhöht wird. Auf diese Weise kann primärseitig das sekundärseitig eingespeiste Impuls-, Gleich- oder Wechselspannungssignal gemessen und als Rücksignal bewertet werden.
Im Ergebnis ist kein zweiter galvanisch getrennter Übertragungskanal notwendig, um entgegen der Richtung des
vorzugsweise Gleichstromsignals ein Rücksignal zu übertragen .
Haupteinsatzbereiche für eine derartige Anordnung sind Trennverstärker mit HART-Kommunikation im Ex- und Nicht-ExBereich. Bei dem im Ex-Bereich verwendeten elektronischen Gerät kann es sich beispielsweise um Vorrichtungen zur Messung von Druck- und/oder Temperaturwerten oder einem Aktor, z. B. einem Ventil, handeln. Bei dem im Nicht-Ex- Bereich eingesetzten elektronischen Gerät kann es sich beispielsweise um einen Leitstand zur Überwachung der „im Feld" gemessenen Werte handeln.
Weiterhin ist es denkbar, die erfindungsgemäße Anordnung zur Rückmeldung von Melde- und Statussignalen, z.B. „Drahtbruch", „Kurzschluss" etc., zu verwenden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung wird Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genommen.
Dabei zeigt:
Fig. 1 in einem Blockschaltbild eine schematische Darstellung des prinzipiellen Aufbaus der erfindungsgemäßen Anordnung, Fig. 2 in einem Prinzipschaltbild hinsichtlich der
Einkoppelung der Meldesignale den Aufbau eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Anordnung,
Fig. 3 in einem Prinzipschaltbild hinsichtlich der
Einkoppelung der Meldesignale den Aufbau eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Anordnung,
Fig. 4 den Schaltungsaufbau eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Anordnung nach Fig. 3, Fig. 5 den Schaltungsaufbau eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Anordnung nach Fig. 2, Fig. 6 in einem Schaltbild die erfindungsgemäße
Anordnung nach Fig. 2 mit einem beispielhaften
Halbbrückenstromwandler, Fig. 7 in einem Schaltbild die erfindungsgemäße
Anordnung nach Fig. 3 mit einem beispielhaften Halbbrückenstromwandler,
Fig. 8 in einem Schaltbild die erfindungsgemäße
Anordnung mit einem Vollbrückenstromwandler, Fig. 9 in einem Schaltbild die erfindungsgemäße
Anordnung mit einem Übertrager mit Mittelanzapfung als Stromwandler, und
Fig. 10 in einem Schaltbild die erfindungsgemäße
Anordnung nach Fig. 3 mit einem weiteren beispielhaften Halbbrückenstromwandler .
Detaillierte Beschreibung
Fig. 1 zeigt in einem Schaltbild den prinzipiellen Aufbau der erfindungsgemäßen Anordnung. Ein erstes Sende- und Empfangssystem 1 ist über einen einzigen Zweileitungskanal, der Leitungsabschnitte 6a, 6b bzw. 7a, 7b bzw. 8a, 8b umfasst, mit einem Trenntransformator oder Trennwandler 3 verbunden, der Teil eines Gleichstromübertragers 4 ist. Dieser ist wiederum über einen elektronischen I/I- oder I/U-Wandler 5 mit einem zweiten Sende- und Empfangssystem 2 verbunden. Der Trennwandler 3 weist eine primärseitige
Wicklung 31 und eine sekundärseitige Wicklung 32 auf. Diese primär- bzw. sekundärseitigen Wicklungen 31 und 32 definieren eine Primärseite 45 (= Primärkreis) und eine Sekundärseite 46 (= Sekundärkreis) des Gleichstromübertragers 4. In der Primärseite 45 des
Gleichstromübertragers 4 werden anliegende analoge Gleichstromsignale zerhackt, die zerhackten Signale mittels des Trennwandlers 3 auf die Sekundärseite 46 übertragen und von dieser wieder in analoge Gleichstromsignale umgewandelt. Nähere Einzelheiten hierzu werden anhand der Fig. 6 bis 10 erläutert.
Mit der Primärseite 45 und der Sekundärseite 46 können für die gesamte Anordnung zwischen erstem und zweitem Sende- und Empfangssystem zwei Bereiche A und B unterschieden werden, die beispielsweise für Ex- und Nicht-Ex-Bereich stehen. Da zwischen Primärseite 45 und Sekundärseite 46 keine leitende Verbindung besteht, sind die beiden Seiten galvanisch voneinander getrennt.
Die Sekundärseite 46 des Gleichstromübertragers 4 ist über den zweiten Abschnitt des Zweileitungskanals, d.h. über das Verbindungsleitungspaar 7a und 7b, mit der Eingangsseite des elektronischen I/I- oder I/U-Wandlers 5 verbunden. Die Ausgangsseite des elektronischen I/I- oder I/U-Wandlers 5 ist mittels des dritten Abschnitts des Zweileitungskanals, der ein Ausgangsleitungspaar 8a und 8b enthält, mit dem zweiten Sende- und Empfangssystem 2 verbunden. Ferner ist ein Meldesignalgeber 9 an dem elektronische I/I- oder I/U- Wandler 5 angeschlossen. Der Meldesignalgeber 9 kann sowohl Gleichspannungssignale als auch Wechselspannungssignale ausgeben. Um z.B. Schaltzustände eines Schalters zu melden, können Gleichspannungssignale unterschiedlichen Potentials (z.B. von 0 Volt und 0,5 Volt) generiert werden. Als Wechselspannungssignale können FSK-Signale (Frequency Shift Keying) benutzt werden, beispielsweise solche nach dem HART-Protokoll.
Das erste Sende- und Empfangssystem 1 führt dem Gleichstromübertrager 4 über das Eingangsleitungspaar 6a,
6b das analoge Primärstromsignal zu. Bei diesem Primärstromsignal kann es sich um ein Normstromsignal INi im Bereich von 0 bis 20 mA bzw. 4 bis 20 mA) handeln, wie es in der DIN IEC 60 381 Teil 1 definiert ist. Diese Normstromsignale können über große Entfernungen übertragen werden. Ein Messsignal hinsichtlich Temperatur kann z.B. für einen Temperaturbereich von 0 bis 1000C auf ein Normstromsignal von 0 bis 20 mA abgebildet werden. Ein Stromwert von 10 A entspricht dann einer Temperatur von 500C. Bei der Signalrichtung für Messsignale vom System 1 aus wird die Sekundärseite des Gleichstromübertragers 4 im Kurzschluss betrieben. Dies bedeutet, dass die Sekundärspannung gleich Null ist, so dass praktisch keine Leistung übertragen wird. Der sekundärseitig fließende Strom IN2 ist proportional zum Primärstrom INi und zum Übersetzungsverhältnis von Primärwicklung 31 zu Sekundärwicklung 32. Sind die Wicklungszahlen dieser Wicklungen 31, 32 gleich, so ist der Primärstrom INi gleich dem Sekundärstrom IN2, jedoch sind die Stromrichtungen entgegengesetzt. Signalrichtung und Stromrichtung stimmen somit nicht überein. Würde der Gleichstromübertrager 4 das zweite Sende- und Empfangssystem selbst treiben, würde er nicht mehr im Kurzschluss betrieben, was zur Folge hätte, dass bei zu großer Leistungsübertragung der lineare Stromübertragungsbereich verlassen würde.
Zur Entkopplung des Gleichstromübertragers 4 von dem zweiten Sende- und Empfangssystem 2 wird der elektronische I/I- oder I/U-Wandler 5 verwendet, der als Operationsverstärkeranordnung ausgebildet ist. Diese Operationsverstärkeranordnung 5 sorgt durch ihre Beschaltung als invertierender Verstärker dafür, dass der Anschluss mit der Rückführung durch den Regelvorgang auf virtuelle Masse gelangt, womit die beiden Eingänge P und N auf gleiches Potential kommen, so dass der sekundärseitige
Kurzschluss des Gleichstromwubersetzers 4 sichergestellt ist. Es handelt sich hierbei um einen sog. virtuellen Kurzschluss. Der Meldesignalgeber 9 ist dabei als kurzgeschlossen zu betrachten. Seine Spannung U2 ist gleich Null.
Dies wird in Fig. 2 verdeutlicht. Die Operationsverstarkeranordnung 5 umfasst einen Operationsverstärker 51 mit einem P-Eingang, einem N- Eingang und einem Ausgang. Der Operationsverstärker 51 ist an seinem P-Eingang mit Massepotential verbunden, sein N- Eingang ist an die Sekundarseite 46 des
Gleichstromubertragrs 4 angeschlossen. Der Ausgang ist über das zweite Sende- und Empfangssystem 2 auf den N-Eingang ruckgefuhrt. Der Operationsverstärker 51 der
Operationsverstarkeranordnung 5 wird mit der Spannung Uv versorgt. Sowohl der Fußpunkt des Gleichstromubertragers 4 als auch der P-Eingang des Operationsverstärkers 51 der Operationsverstarkeranordnung 5 liegen auf gleichem Potential, da sie beide mit Massepotential verbunden sind. Auch hier ist der Meldesignalgeber 9 als kurzgeschlossen zu betrachten. In Verbindung mit dem virtuellen Kurzschluss des Operationsverstärkers 51 wird der Gleichstromubetrager 4 im Kurzschluss betrieben. Durch die Hochohmigkeit der Operationsverstarkereingange ist gewahrleistet, dass der Strom durch das zweite Sende- und Empfangssystem 2 exakt gleich dem Sekundarstrom IN2 des Gleichstromubertragers 4 ist. Der durch das zweite Sende- und Empfangssystem 2 fließende Strom wird vom Operationsverstärker 51 geliefert. Die Energie hierfür erhalt der Operationsverstärker 51 von seiner Versorgungsspannung Uv.
Um die Übertragung eines Signals entgegen der Signalrichtung des Normstromsignals INi zu ermöglichen, wird der Meldesignalgeber 9, der eine gesteuerte
Spannungsquelle mit der Spannung U2 darstellt, im Sekundärkreis 46 des Gleichstromübertragers 4 in Reihe eingeschaltet. Der Meldesignalgeber 9 als Spannungsquelle hebt den Kurzschluss des Gleichstromübertragers 4 im Sekundärkreis 46 auf, nicht jedoch den virtuellen
Kurzschluss des Operationsverstärkers 51. Jedoch kann das Normstromsignal INi nicht mehr mit seinem ursprünglichen Wert weiter fließen. Soll dieses Signal trotz der sekundärseitig eingespeisten Spannung U2 weiterhin fließen, so muss primärseitig das als Eingangsstromquelle dienende erste Sende- und Empfangssystem 1 seine Spannung Ui um genau den Wert erhöhen, der dem Wert der sekundärseitig eingespeisten Spannung U2 entspricht. Indem diese Spannungserhöhung durchgeführt wird, wird im Ergebnis die sekundärseitig eingespeiste Spannung U2 auf der Primärseite 45 messbar. Die Signalübertragung des Meldesignals erfolgt somit mit der Messung der Spannungserhöhung auf der Primärseite .
Fig. 3 zeigt in einem zweiten Ausführungsbeispiel eine weitere Möglichkeit zur Übertragung der sekundärseitig eingespeisten Spannung U2 in den Primärkreis 45. Die als Meldesignalgeber 9 dienende gesteuerte Spannungsquelle wird in diesem Ausführungsbeispiel an den hochohmigen Eingang des Operationsverstärkers 51, der in Fig. 2 Masseanschluss war, angeschlossen. Durch dieses Einschalten wird der sekundärseitige Kurzschluss des Gleichstromübertragers 4 aufgehoben, da die Spannungsquelle 9 wirkungsmäßig in Reihe mit dem Ausgang des Gleichstromübertragers 46 liegt. Daher muss die Primärspannung Ui um den Wert der sekundärseitig eingespeisten Spannung U2 erhöht werden, damit das Normstromsignal INi weiterhin fließen kann. Das Meldesignal wird auf diese Weise auf der Primärseite messbar und in der beschriebenen Weise bestimmt.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung, bei der der P-Eingang des Operationsverstärkers 51 der Operationsverstärkeranordnung 5 über einen Widerstand R mit Massepotential verbunden ist. Der N- Eingang liegt an der Sekundärseiteseite 46 des Gleichstromübertragers 4. Im Ausgang des Operationsverstärkers 51 liegt ein Transistor T zur Verstärkung des Ausgangssignals des Operationsverstärkers 51 und zur Rückführung dieses Ausgangssignals auf den N- Eingang .
Besonders vorteilhaft ist diese Anordnung für die galvanisch getrennte Übertragung eines Wechselspannungssignals Uw eines
Wechselspannungssignalgebers 11 von dem zweiten Sende- und Empfangssystem 2 aus, das als Feldgerät mit einer Bürde 15 ausgestaltet sein kann. Dabei bildet das Ausgangsleitungspaar 8a, 8b den über das Feld laufenden Zweileitungskanal. Das Wechselspannungssignal Uw wird auf das Normstromsignal IN2 aufmoduliert, um Prozessdaten entgegengesetzt zur Signalrichtung des Normstromsignals INi zu übertragen. Das Wechselspannungssignal Uw wird aus der Ausgangsleitung 8a mittels eines Kondensator Cκ ausgekoppelt und liegt unter Berücksichtigung, dass die Betriebsspannung UB einer Betriebsspannungsquelle 10 für Wechselspannung als Kurzschluss zu betrachten ist, über den Widerstand R am hochohmigen Eingang des Operationsverstärkers 51 an, der mit Masse verbunden ist. Somit liegt das Wechselspannungssignal Uw über den virtuellen Kurzschluss des Operationsverstärkers 51 in Reihe mit dem Ausgang des Gleichstromübertragers 4 und wird auf die Primärseite 45 des Gleichstromübertragers 4 übertragen und dort messbar. Die Messung ist
gleichbedeutend mit der Signalbestimmung. Somit wird indirekt ein Signal vom System 2 auf System 1 übertragen.
Fig. 5 zeigt eine im Prinzip gleiche Anordnung wie Fig. 4, allerdings mit dem Unterschied, dass die Einspeisung des
Wechselspannungssignals Uw am Fusspunkt des Sekundärkreises 46 des Gleichstromübertragers 4 mittels eines Operationsverstärkers 52 erfolgt, der als niederohmige Spannungsquelle 92 betrieben wird.
Die Fig. 6 bis Fig. 10 zeigen verschiedene
Ausführungsformen des Gleichstromübertrageranordnung 4, wie sie in die Schaltungsanordnung der Erfindung eingefügt sind.
Fig. 6 zeigt den Gleichstromübertrager 4 als Halbbrückenstromwandler mit aktiven Schaltern 35, 36. Hierbei sorgen ein primärseitiger Taktgeber 43 und ein sekundärseitiger Taktgeber 44 dafür, dass der primärseitige Schalter 35 und der sekundärseitige Schalter 36 zwischen den Adern des Eingangsleitungspaars 6a, 6b bzw. des Verbindungsleitungspaars 7a, 7b synchron hin- und hergeschaltet werden. Die Frequenz der Umschaltung (etwa 100 - 200 kHz) ist an die Induktivität der Wicklungen 31, 32 und die Kapazität der Kondensatoren 33a, 33b, 34a, 34b angepasst. Auf der Primärseite 45 ändert das Normstromsignal INi, welches ein analoges Gleichstromsignal ist, abhängig von dem durch den primärseitigen Taktgeber 43 vorgegebenen Takt, die Stromrichtung. Zur Bildung eines geeigneten Wechselstromsignals, das über den
Trenntransformator oder Trennwandler 3 übertragen werden kann, sind auf der Primärseite 45 zwei Kondensatoren 33a und 33b vorgesehen, die abwechselnd beaufschlagt werden. Entsprechendes geschieht auf der Sekundärseite 46 mittels zweier Kondensatoren 34a und 34b und der synchronen
Umschaltung der Adern des Verbindungsleitungspaares 7a, 7b, zu den Zuleitungen 7al, 7bl der Wicklung 32. Somit wird, symmetrisch zu dem Normstromsignal INi, auf der Primärseite ein Normstromsignal IN2 auf der Sekundärseite erzeugt, deren Stromrichtungen umgekehrt sind.
Bei dieser Ausführungsform der Fig. 6 wird das Wechselspannungssignal Uw des Meldesignalgebers 9 am Fußpunkt der Sekundärseite 46 des Gleichstromübertragers 4 eingespeist.
Fig. 7 zeigt den Gleichstromübertrager 4 als Halbbrückenstromwandler mit aktiven Schaltern in der gleichen Ausführungsform wie in Fig. 6. Der Unterschied zwischen Fig. 7 und Fig. 6 besteht darin, dass in Fig. 7 die Einspeisung des Wechselspannungssignals üw des Meldesignalgebers 9 am P-Eingang des Operationsverstärkers 51 erfolgt, wie dies mit Fig. 3 beschrieben ist.
Fig. 8 zeigt den Gleichstromübertrager 4 als
Vollbrückenstromwandler mit aktiven Schaltern 37a, 37b, 38a, 38b. Hierbei schaltet ein primärseitiger Taktgeber 43 beiden primärseitigen Schalter 37a und 37b zwischen zwei Positionen zur Verbindung der Leitungsadern 6a, 6b mit wechselnden Anschlüssen der Wicklung 31 und der
Leitungsadern 7a, 7b mit wechselnden Anschlüssen der Wiclung 32. Der zyklische Positionswechsel der beiden primärseitigen Schalter 37a und 37b wandelt das eingehende Gleichstromsignal INi in ein Impulssignal oder Wechselstromsignal um. Synchron zum primärseitigen
Taktgeber 43 schaltet ein sekundärseitiger Taktgeber 44 die beiden sekundärseitigenSchalter 38a und 38b ebenfalls zwischen zwei Positionen. Der zyklische Positionswechsel der beiden sekundärseitigen Schalter 38a und 38b wandelt
das auf der Sekundärseite 46 eingehende Impulssignal oder Wechselstromsignal in ein Gleichstromsignal IN2 um.
Fig. 9 zeigt den Gleichstromübertrager 4 in der Bauform mit Mittelanzapfung. Hierbei schaltet ein primärseitiger Taktgeber 43 zwei primärseitige Schalter 43a und 43b abwechselnd an die Anschlussleitungen 6bi und 6b2 • Der zyklische Positionswechsel der beiden primärseitigen Schalter 43a und 43b wandelt das eingehende Gleichstromsignal INi in ein Impulssignal oder
Wechselstromsignal um. Synchron zum primärseitigen Taktgeber 43 schaltet ein sekundärseitiger Taktgeber 44 zwei sekundärseitige Schalter 44a und 44b abwechselnd an die Anschlussleitungen 7bi und 7b2. Der zyklische Positionswechsel der beiden sekundärseitigen Schalter 44a und 44b wandelt das auf der Sekundärseite 46 eingehende Impuls- oder Wechselstromsignal in ein Gleichstromsignal
Fig. 10 zeigt den Stromwandler 4 als
Halbbrückenstromwandler mit Dioden 47, 48. Primärseitig wird das Gleichstromsignal INi in der bereits in Fig. 6 und Fig. 7 dargestellten Weise in ein Impulssignal oder Wechselstromsignal umgewandelt. Sekundärseitig wird das eintreffende Impulssignal oder Wechselstromsignal mittels der Dioden 47 und 48 und zweier Kondensatoren 34a und 34b in ein Gleichstromsignal IN2 umgewandelt.
Ein möglicher Anwendungsfall für die vorstehend beschriebenen Anordnungen besteht darin, dass das erste Sende- und Empfangssystem 1 beispielsweise ein Speicherprogrammiertes System SPS ist, das das Normstromsignal INi erzeugt. Dieses Normstromsignal INi führt auf der Sekundärseite 46 dazu, dass ein Aktor (= Bürde 15 als Teil eines Feldgerätes) seinen Zustand ändert. Dieser Aktor kann
z.B. ein Ventil sein, das in Abhängigkeit von dem Normstromsignal INi seinen Zustand ändert. Über das Rücksignal kann das Ventil den Ist-Zustand der Ventilstellung auf die Primärseite 45 zurückmelden. Sekundärseitig könnte aber auch eine komplexe Elektronik wie beispielsweise ein Busteilnehmer das zweite Sende- und Empfangssystem 2 darstellen.
Ein weiterer möglicher Anwendungsfall für die erfindungsgemäße Anordnung besteht darin, dass auf der
Primärseite 45 das erste Sende- und Empfangssystem 1 einen Temperatursensor beinhaltet, der das Normstromsignal INi erzeugt. Das zweite Sende- und Empfangssystem 2 ist dann beispielsweise eine Auswerteschaltung. Auf diese Weise kann eine vom Sensor gemessene Temperatur angezeigt und/oder für Steueurungsaufgaben verwendet werden. Über das Rücksignal kann der Sensor parametriert werden.
Allgemein kann das erste Sende- und Empfangssystem 1 und/oder das zweite Sende- und Empfangssystem 2 als
Feldgerät ausgebildet sein, wonach der Leitungsabschnitt 6a, 6b und/oder 8a, 8b die über Feld laufende Übertragungsstrecke darstellt, die die Signale in beide Richtungen übermitteln kann. Der Gleichstromübertrager 4 und die Operationsverstärkeranordnung 5 können in diesem Zusammenhang als „Zentrale" betrachtet werden. Diese Zentrale weist nur wenig Baugruppen auf und kann auf kleinem Raum untergebracht werden, wie es erwünscht ist.