System mit einem elektrischen Rasierapparat und einer Führungseinrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf ein System mit einem elektrischen Rasierapparat und einer Führungseinrichtung. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Führungseinrichtung für ein derartiges System.
Um mit einem elektrischen Rasierapparat ein gutes Rasurergebnis zu erzielen und dem Be¬ nutzer das Gefühl einer komfortablen Rasur zu vermitteln, ist es erforderlich, daß der Ra¬ sierapparat leichtgängig über die Haut geführt werden kann. Außerdem sollte der Winkel, den der Rasierapparat während des Rasiervorgangs mit der Hautoberfläche einschließt, innerhalb eines von der Geometrie des Rasierapparats abhängigen Bereichs liegen.
Aus der US 6,678,957 B2 ist ein elektrischer Rasierapparat bekannt, der ein Kurzhaar- Schersystem und zwei Langhaar-Schersysteme aufweist. Das Kurzhaar-Schersystem ist, bezogen auf die für den Rasiervorgang vorgesehene Bewegungsrichtung des Rasierappa¬ rats, zwischen den beiden Langhaar-Schersystemen angeordnet. Quer zur Bewegungsrich¬ tung ist beidseits der Schersysteme je eine Scheibe drehbar angeordnet. Die Scheiben sind dabei so orientiert, daß sie beim Rasiervorgang auf der Haut abrollen. Durch die Scheiben soll eine Reduzierung der Reibung beim Bewegen des Rasierapparats über die Haut erreicht werden, ohne daß der Rasierapparat im Bereich seines Rahmens, in dem die Schersysteme angeordnet sind, nennenswert vergrößert wird.
Durch die seitlich angebrachten Scheiben wird zwar eine gleichmäßige Bewegung des Ra¬ sierapparats über die Haut erleichtert. Es besteht allerdings die Gefahr, daß der Rasierappa¬ rat dabei unter einem ungünstigen Winkel zur Hautoberfläche geneigt wird und dadurch kei¬ ne optimalen Betriebsbedingungen für die Schersysteme des Rasierapparats vorliegen. Dies wirkt sich wiederum negativ auf das Rasurergebnis aus. Insbesondere bei einem gleichzeiti¬ gen Betrieb von hintereinander angeordneten Langhaar- und Kurzhaar-Schersystemen hat die Einhaltung eines optimalen Winkels zwischen dem Rasierapparat und der Hautoberflä¬ che erhebliche Auswirkungen auf das Rasurergebnis. Es sind zwar bereits Rasierapparate mit relativ großflächig ausgebildeten Scherköpfen bekannt, bei denen die Einhaltung eines optimalen Winkels zur Hautoberfläche keine allzu großen Schwierigkeiten bereitet. Aller¬ dings erschwert eine ausladende Bauform in schwer zugänglichen Hautregionen, beispiels¬ weise im Achselbereich, die Handhabung des Rasierapparats und führt zu einem nicht opti¬ malen Rasurergebnis. Außerdem wird ein präzises Trimmen mit Hilfe des Langhaar- Schersystems, beispielsweise im Bikinibereich, erschwert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem elektrischen Rasierapparat bei einer einfachen Handhabung ein möglichst optimales Rasurergebnis, insbesondere auch bei schwer zugänglichen Hautpartien, zu erzielen.
Diese Aufgabe wird durch ein System mit der Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße System weist einen elektrischen Rasierapparat auf, der über ein in der Hand haltbares Gehäuse und einen Scherkopf mit mehreren Schersystemen verfügt. Weiterhin weist das erfindungsgemäße System eine Führungseinrichtung mit einer Auflage¬ fläche zum Abstützen des Scherkopfes auf der Haut auf. Der Rasierapparat ist in einer ers¬ ten Betriebsart betreibbar, bei der sich der Scherkopf während des Rasiervorgangs mit der Auflagefläche der Führungseinrichtung auf der Haut abstützt. Die Besonderheit des erfin¬ dungsgemäßen Systems besteht darin, daß die Führungseinrichtung durch eine Bewegung relativ zu den Schersystemen deaktivierbar ist und der Rasierapparat dann in einer zweiten Betriebsart betreibbar ist, bei der sich der Scherkopf während des Rasiervorgangs nicht mit der Auflagefläche der Führungseinrichtung auf der Haut abstützt.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß der Rasierapparat sowohl bei einer großflächigen Rasur als auch bei einer Rasur von schwer zugänglichen Hautpartien komfortabel handhabbar ist und ein jeweils sehr gutes Ergebnis erzielbar ist. Dabei ist es weiterhin vorteilhaft, daß sich dies mit einem vergleichsweise geringen Aufwand und somit kostengünstig erreichen läßt.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems weist die Füh¬ rungseinrichtung einen hülsenförmigen Grundkörper auf. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Form des Grundkörpers der Führungseinrichtung der Form des Scherkopfes des Rasierap¬ parats nachempfunden ist. Dadurch läßt sich der für die Führungseinrichtung benötigte Bau¬ raum gering halten und eine zuverlässige Fixierung der Führungseinrichtung am Rasierap¬ parat erreichen. Insbesondere ist der Grundkörper der Führungseinrichtung wenigstens be¬ reichsweise in Umfangsrichtung geschlossen ausgebildet und damit relativ formstabil.
Die Auflagefläche der Führungseinrichtung kann auf einem Kragen ausgebildet sein, der sich wenigstens über einen Teilbereich des Umfangs des Grundkörpers erstreckt. Insbeson¬ dere kann die Auflagefläche der Führungseinrichtung eben ausgebildet sein, so daß der Rasierapparat zuverlässig auf der Haut abgestützt werden kann. Auch eine leicht konvexe oder konkave Ausgestaltung der Auflagefläche ist möglich. Außerdem kann die Auflage-
"fläche" auch in Form eines den Scherkopf ringförmig mit Abstand umgebenden Körpers - quasi in Form eines Drahtringes - ausgebildet sein. Bevorzugt ist die Auflagefläche der Füh¬ rungseinrichtung als eine Gleitfläche ausgebildet und kann eine strukturierte, vorzugsweise eine genoppte, Oberfläche aufweisen. Dadurch wird die Haut während der Rasierbewgung gespannt und eine gründliche Rasur erzielt.
Eine erhebliche Erleichterung der Handhabung kann bei der ersten Betriebsart dadurch er¬ reicht werden, daß die Winkelstellung des Rasierapparats relativ zur Hautoberfläche durch die Führungseinrichtung vorgegeben wird. Dabei ist es vorteilhaft, wenn bei der ersten Be¬ triebsart wenigstens ein Teilbereich der Auflagefläche der Führungseinrichtung bezüglich einer für den Rasiervorgang vorgesehenen Bewegungsrichtung des Rasierapparats vor den Schersystemen angeordnet ist. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn bei der ersten Betriebsart wenigstens ein Teilbereich der Auflagefläche der Führungseinrichtung hinter den Schersys¬ temen angeordnet ist. Dadurch wird die Einhaltung einer günstigen Positionierung der Schersysteme relativ zur Hautoberfläche erleichtert.
Das erfindungsgemäße System ist vorzugsweise so ausgebildet, daß bei der ersten Be¬ triebsart wenigstens eines der Schersysteme im unbelasteten und betriebsbereiten Zustand bis an einen Bereich, in dem die Auflagefläche der Führungseinrichtung angeordnet ist, her¬ anreicht oder über diesen hinausragt. Insbesondere ist bei der ersten Betriebsart eine Ebene oder Fläche, die durch die am weitesten über die Auflagefläche der Führungseinrichtung hinausragenden Abschnitte der Schersysteme aufgespannt wird, im wesentlichen parallel zur Auflagefläche orientiert. Weiterhin kann bei der ersten Betriebsart ein gleichzeitiger Hautkontakt mehrerer Schersysteme vorgesehen sein. Um eine möglichst geringe Flächen¬ pressung zu erzielen, wird bei der ersten Betriebsart vorzugsweise eine größere Kontaktflä¬ che zwischen dem Rasierapparat und der Haut ausgebildet als bei der zweiten Betriebsart.
Eine optimale Positionierung der Schersysteme während des Rasiervorgangs kann dadurch begünstigt werden, daß wenigstens eines der Schersysteme elastisch nachgebend im Scherkopf des Rasierapparats angeordnet ist. Beim erfindungsgemäßen System kann ins¬ besondere vorgesehen sein, daß wenigstens eines der Schersysteme als ein Langhaar- Schersystem und wenigstens eines der Schersysteme als ein Kurzhaar-Schersystem aus¬ gebildet ist. Die Führungseinrichtung ist bevorzugt aus einem Kunststoff, insbesondere aus einem transparenten Kunststoff, gefertigt.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Führungseinrichtung für das erfindungsgemä¬ ße System, die sich dadurch auszeichnet, daß sie als eine abnehmbare Aufsetzkappe aus¬ gebildet ist. Eine derart ausgebildete Führungseinrichtung hat den Vorteil, daß sie für die zweite Betriebsart vom Rasierapparat entfernt wird und somit den Rasiervorgang in keiner Form beeinträchtigt. Dadurch ist es möglich, die Führungseinrichtung ohne Rücksicht auf die zweite Betriebsart für die erste Betriebsart zu optimieren.
Um ein einfaches Aufsetzen auf den Rasierapparat zu ermöglichen, kann die Führungsein¬ richtung wenigstens einen Anschlag aufweisen, der eine Endposition beim Aufsetzen auf den Rasierapparat vorgibt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei¬ spiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel für einen elektrischen Rasierapparat als eine Kom¬ ponente des erfindungsgemäßen Systems in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel für eine Aufsetzkappe als eine weitere Komponente des erfindungsgemäßen Systems in perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße System bestehend aus dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel des Rasierapparats und dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Aufsetzkappe in perspektivi¬ scher Darstellung,
Fig. 4 das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Sys¬ tem in Seitenansicht und
Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße System, bei dem die Auf¬ setzkappe verschiebbar am Rasierapparat angeordnet ist, in Seitenansicht.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen elektrischen Rasierapparat 1 als eine Kompo¬ nente des erfindungsgemäßen Systems in perspektivischer Darstellung. Der Rasierapparat
1 ist insbesondere als ein Damenrasierer ausgebildet und weist ein Gehäuse 2, das so ge¬ formt ist, daß es zur Durchführung einer Rasur von einem Benutzer bequem in der Hand gehalten werden kann. Am Gehäuse 2 ist ein Schalter 3 zum Ein- und Ausschalten des Ra¬ sierapparats 1 angeordnet. Innerhalb des Gehäuses 2 ist ein Elektromotor angeordnet, der nicht figürlich dargestellt ist. Außerdem können im Gehäuse 2 elektronische Bauteile, Batte¬ rien usw. angeordnet sein. Der Rasierapparat 1 weist weiterhin einen Scherkopf 4 auf, in dem ein Langhaar-Schersystem 5 und ein Kurzhaar-Schersystem 6 angeordnet sind. Das Langhaar-Schersystem 5 und das Kurzhaar-Schersystem 6 sind bezüglich einer für den Ra¬ siervorgang vorgesehenen Bewegungsrichtung des Rasierapparats 1 hintereinander ange¬ ordnet. Das Langhaar-Schersystem 5 weist ein Kunststoffelement 7 auf, das beim Rasier¬ vorgang an der Haut des Benutzers zur Anlage kommen kann und über eine mit Vertiefun¬ gen versehene Oberfläche verfügt. Weiterhin verfügt das Langhaar-Schersystem 5 über zwei gegeneinander bewegliche Messer 8. Dar Kurzhaar-Schersystem 6 weist eine perforier¬ te Scherfolie 9 und einen von der Scherfolie 9 abgedeckten und deshalb nicht figürlich dar¬ gestellten Klingenbock auf.
Zwischen dem Langhaar-Schersystem 5 und dem Kurzhaar-Schersystem 6 ist ein Gleitele¬ ment 10 angeordnet, das eine genoppte Oberfläche aufweist. Sowohl das Langhaar- Schersystem 5 als auch das Kurzhaar-Schersystem 6 sind elastisch nachgebend im Scher¬ kopf 4 aufgehängt, so daß sie beim Anpressen an die Haut mit steigendem Anpreßdruck zunehmend in den Scherkopf 4 zurückweichen, bis das starr ausgebildete Gleitelement 10 an der Haut zur Anlage kommt. Dadurch kann in einem gewissen Winkelbereich um den für den Rasiervorgang optimalen Winkel zwischen dem Rasierapparat 1 und der Hautoberflä¬ che ein gleichzeitiger Hautkontakt des Langhaar-Schersystems 5 und des Kurzhaar- Schersystems 6 erreicht werden. Seitlich am Scherkopf 4 ist in der Nähe des Langhaar- Schersystems 5 ein Schieber 11 zum Verriegeln des Langhaar-Schersystems 5 angeordnet. Im verriegelten Zustand federt das Langhaar-Schersystem 5 beim Anpressen an die Haut nicht ein. Durch das Verriegeln des Langhaar-Schersystem 5 wird beispielsweise ein exak¬ tes Trimmen von Haaren mit Hilfe des Langhaar-Schersystems 5 erleichtert. In der Darstel¬ lung der Fig. 1 ist das Langhaar-Schersystem 5 nicht verriegelt. Der Scherkopf 4 weist auf seiner Außenseite weiterhin mehrere kleine Erhebungen 12 auf, die in der Darstellung der Fig. 1 nicht alle sichtbar sind und im folgenden noch erläutert werden.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Aufsetzkappe 13 als eine weitere Komponente des erfindungsgemäßen Systems in perspektivischer Darstellung. Die Aufsetzkappe 13 weist einen hülsenförmig ausgebildet Grundkörper 14 mit einem im wesentlichen ovalen
Querschnitt auf, welcher der Außenkontur des Scherkopfes 4 des Rasierapparats 1 nach¬ empfunden ist. Außer im Bereich einer Ausnehmung 15, die für den Schieber 11 des Ra¬ sierapparats 1 vorgesehen ist, ist der Grundkörper 14 in Umfangsrichtung geschlossen aus¬ gebildet und dadurch in seiner Form stabilisiert. Von einem ersten Ende 16 zu einem gege¬ nüberliegenden zweiten Ende 17 verjüngt sich der Grundkörper 14 geringfügig. Am zweiten Ende 17 des Grundkörpers 14 ist ein umlaufender Kragen 18 mit einer ebenen Auflageflä¬ che 19 ausgebildet. Die Auflagefläche 19 kann aus einem oder mehreren miteinander ver¬ bundenen oder getrennt voneinander angeordneten Bereichen bestehen. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Aufsetzkappe 13 ist die Auflagefläche 19 in einem ersten Bereich 20 und in einem zweiten Bereich 21 jeweils genoppt ausgebildet. Am Kragen 18 sind an zwei gegenüberliegenden Stellen nach innen ragende Vorsprünge 22 ausgebil¬ det. Auf der Innenseite des Grundkörpers 14 sind mehrere Vertiefungen 23 zur Aufnahme der Erhebungen 12 des Scherkopfes 4 ausgebildet. Die Aufsetzkappe 13 ist aus einem transparenten Kunststoff gefertigt und kann dabei über eine gewisse Elastizität verfügen.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße System bestehend aus dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel des Rasierapparats 1 und dem in Fig. 2 darge¬ stellten Ausführungsbeispiel der Aufsetzkappe 13 in perspektivischer Darstellung. Eine zu¬ gehörige Seitenansicht ist in Fig. 4 dargestellt. Die Aufsetzkappe 13 ist mit dem ersten Ende 16 des Grundkörpers 14 voran soweit über den Scherkopf 4 des Rasierapparats 1 gescho¬ ben, daß die Vorsprünge 22 am Scherkopf 4 anschlagen. Dabei umschließt die Aufsetzkap¬ pe 13 den Scherkopf 4 über seinen gesamten Umfang und die Erhebungen 12 des Scher¬ kopfes 4 rasten aufgrund der Elastizität der Aufsetzkappe 13 in die korrespondierenden Ver¬ tiefungen 23 der Aufsetzkappe 13 ein. Die Ausnehmung 15 im Grundkörper 14 der Aufsetz¬ kappe 13 kommt im Bereich des Schiebers 11 des Rasierapparats 1 zu liegen, so daß der Schieber 11 auch bei angebrachter Aufsetzkappe 13 bedient werden kann. Bezüglich der beim Rasiervorgang vorgesehenen Bewegungsrichtung des Rasierapparats 1 ist der erste genoppte Bereich 20 der Auflagefläche 19 dem Langhaar-Schersystem 5 vorgelagert. Der zweite genoppte Bereich 21 der Auflagefläche 19 ist dem Kurzhaar-Schersystem 6 nachge¬ lagert. Das Langhaar-Schersystem 5 und das Kurzhaar-Schersystem 6 ragen in dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten unbelasteten Zustand partiell über die Auflagefläche 19 der Auf¬ setzkappe 13 hinaus. Die am weitesten hinausragenden Abschnitte des Langhaar- Schersystems 5 und des Kurzhaar-Schersystems 6 spannen eine Ebene auf, die im wesent¬ lichen parallel zur Auflagefläche 19 orientiert ist.
Der Rasierapparat 1 ist mit der gemäß den Fig. 3 und 4 angebrachten Aufsetzkappe 13 be¬ triebsbereit. Der Betrieb mit der derart angebrachten Aufsetzkappe 13 wird im folgenden als erste Betriebsart bezeichnet. Die erste Betriebsart des Rasierapparats 1 wird insbesondere gewählt, um eine großflächige Rasur einer gut zugänglichen Hautpartie durchzuführen, bei¬ spielsweise zum Rasieren der Beine. Bei der ersten Betriebsart des Rasierapparats 1 befin¬ det sich der Schieber 11 in der Stellung, in der das Langhaar-Schersystem 5 nicht verriegelt ist und somit einfedern kann.
Der Rasierapparat 1 wird mit leichtem Druck so auf die Haut aufgesetzt, daß die Auflageflä¬ che 19 der Aufsetzkappe 13 möglichst vollständig an der Haut anliegt. Sowohl das Lang¬ haar-Schersystem 5 als auch das Kurzhaar-Schersystem 6 federn dabei etwas in den Scherkopf 4 ein, so daß der vom Benutzer ausgeübte Anpreßdruck von der starren Aufsetz¬ kappe 13 aufgenommen wird. Das Kunststoffelement 7 des Langhaar-Schersystems 5 und die Scherfolie 9 des Kurzhaar-Schersystems 6 liegen zwar ebenfalls an der Haut an, werden aber unabhängig vom Anpreßdruck, den der Benutzer ausübt, lediglich mit dem durch die Einfederung erzeugten Druck gegen die Haut gepreßt. Der Rasierapparat 1 wird in dieser Stellung mit dem Langhaar-Schersystem 5 voran über die Haut geführt, so daß die Auflage¬ fläche 19 über die Haut gleitet. Dabei bewirken die im Bereich der Auflagefläche 19 ausge¬ bildeten Noppen eine gewisse Straffung der Haut und unterstützen zudem die Gleitfähigkeit. Das Langhaar-Schersystem 5 erfaßt die Haare, die eine Mindestlänge über der Hautoberflä¬ che überschreiten und kürzt diese auf eine einheitliche Länge. Beim Weiterbewegen des Rasierapparats 1 erfaßt das Kurzhaar-Schersystem 6 die vorgekürzten Haare und auch Haare, die vom Langhaar-Schersystem 5 wegen ihrer geringen Länge nicht gekürzt wurden. Das Kurzhaar-Schersystem 6 durchtrennt die Haare sehr nahe an der Hautoberfläche.
Durch die sequentielle Anordnung des Langhaar-Schersystems 5 und des Kurzhaar- Schersystems 6 ist somit auch bei langen Haaren in einem Durchgang eine gründliche Ra¬ sur möglich. Ohne ein Vorkürzen der Haare durch das Langhaar-Schersystem 5 würde die Gefahr bestehen, daß die Haare vom Kurzhaar-Schersystem 6 nicht erfaßt werden. Um den kombinierten Schnitt des Langhaar-Schersystems 5 und des Kurzhaar-Schersystems 6 zu ermöglichen, ist es erforderlich, daß sowohl das Langhaar-Schersystem 5 als auch das Kurzhaar-Schersystem 6 möglichst permanent an der Haut anliegen. Dies bedeutet, daß der Rasierapparat 1 während des Rasiervorgangs möglichst genau in einem vorgegebenen Winkel zur Hautoberfläche orientiert sein muß. Die Einhaltung des Idealwinkels wird durch die Aufsetzkappe 13 erheblich erleichtert. Solange die Aufsetzkappe 13 mit ihrer gesamten Auflagefläche 19 an der Haut anliegt, wird der Idealwinkel eingehalten. Dabei verhindert der
vor dem Langhaar-Schersystem 5 angeordnete erste genoppte Bereich 20 der Auflagefläche 19, daß das Kurzhaar-Schersystem 6 von der Haut abhebt oder das Langhaar-Schersystem 5 in die Haut einhakt. Der hinter dem Kurzhaar-Schersystem 6 angeordnete zweite genoppte Bereich 21 der Auflagefläche 19 verhindert ein Abheben des Langhaar-Schersystems 5 von der Haut. Kleine Abweichungen vom Idealwinkel können durch ein Ein- und Ausfedern des Langhaar-Schersystems 5 bzw. des Kurzhaar-Schersystems 6 ausgeglichen werden. Durch die Verwendung der Aufsetzkappe 13 vergrößert sich außerdem die Kontaktfläche des Ra¬ sierapparats 1 mit der Haut. Dies führt zu einer Reduzierung der Flächenpressung und damit zu einer verbesserten Hautschonung.
Alternativ zur vorstehend beschriebenen ersten Betriebsart kann der Rasierapparat 1 auch in einer zweiten Betriebsart betrieben werden, bei der die Auflagefläche 19 der Aufsetzkappe 13 nicht an der Haut anliegt. Die zweite Betriebsart eignet sich insbesondere für Rasuren von schwer zugänglichen Hautpartien, z. B. den Achselbereich oder für die Durchführung einer Trimmung mit dem Langhaar-Schersystem 5. In derartigen Betriebssituationen würde sich die Aufsetzkappe störend auswirken und die Handhabung erschweren sowie das Ra¬ surergebnis verschlechtern. Um den Rasierapparat 1 in der zweiten Betriebsart zu betreiben, wird die Aufsetzkappe 13 je nach Ausbildung des erfindungsgemäßen Systems vollständig vom Scherkopf 4 abgenommen oder relativ zum Scherkopf 4 in Richtung Gehäuse 2 des Rasierapparats 1 verschoben. In beiden Fällen wird somit zur Deaktivierung der Aufsetzkap¬ pe 13 eine Bewegung der Aufsetzkappe 13 sowohl relativ zum Langhaar-Schersystem 5 als auch relativ zum Kurzhaar-Schersystem 6 durchgeführt. In den Fig. 2, 3 und 4 ist jeweils eine abnehmbare Aufsetzkappe 13 dargestellt. Ein Rasierapparat 1 mit einer verschiebbaren Aufsetzkappe 13 ist in Fig. 5 dargestellt.
Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße System, bei dem die Auf¬ setzkappe 13 verschiebbar am Rasierapparat 1 angeordnet ist, in Seitenansicht. Der Ra¬ sierapparat 1 ist entsprechend Fig. 1 ausgebildet, wobei allerdings der Schieber 11 entfällt, da er die Verschiebung der Aufsetzkappe 13 behindern würde. Die Verriegelungsfunktion des Schiebers 11 ist statt dessen in den Schalter 3 integriert. Alternativ dazu ist es auch möglich, den Schieber 11 in einer Position anzuordnen, in der er die Verschiebebewegung der Aufsetzkappe 13 nicht behindert oder die Aufsetzkappe 13 konstruktiv umzugestalten. Im dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht die Ausgestaltung der Aufsetzkappe 13 im wesentlichen der Fig. 2, wobei allerdings die Vorsprünge 22 nicht vorhanden sind, um die Verschiebbarkeit der Aufsetzkappe 13 gegenüber dem Scherkopf 4 des Rasierapparats 1 zu ermöglichen. Dabei ist die Aufsetzkappe 13 in Fig. 5 in einem deaktivierten Zustand darge-
stellt, bei dem sie im Vergleich zu Fig. 4 in Richtung des Gehäuses 2 des Rasierapparats 1 verschoben ist. In dieser Position ist der Kragen 18 der Aufsetzkappe 13 soweit von den Schersystemen 5 und 6 entfernt, daß der Rasiervorgang durch die Aufsetzkappe 13 nicht beeinflußt wird. Durch einen Doppelpfeil ist in Fig. 5 angedeutet, daß die Aufsetzkappe 13 durch Verschieben relativ zum Scherkopf 4 des Rasierapparats 1 in einen aktivierten Zu¬ stand überführt werden kann, in dem sie die in Fig. 4 dargestellte Position einnimmt.
Wie bereits erwähnt, ist der deaktivierte Zustand der Aufsetzkappe 13 für die zweite Be¬ triebsart des Rasierapparats 1 vorgesehen. Bei der zweiten Betriebsart kann die Einfede- rung des Langhaar-Schersystems 5 wahlweise zugelassen oder blockiert werden. Bei einer Rasur wird die Einfederung des Langhaar-Schersystems 5 vorzugsweise zugelassen, um eine möglichst optimale Anlage beider Schersysteme 5 und 6 an der Haut zu ermöglichen. Der Scherkopf 4 des Rasierapparats 1 wird dabei in ähnlicher Form wie bei der ersten Be¬ triebsart auf die Haut aufgesetzt und über die Haut bewegt. Soll dagegen eine exakte Trim¬ mung der Haare mittels des Langhaar-Schersystems 5 vorgenommen werden, so empfiehlt es sich, die Einfederung zu blockieren und dadurch eine definierte Schnittkante einzustellen. In diesem Fall wird das Langhaar-Schersystem 5 den zu trimmenden Haaren angenähert, wobei es in der Regel beim Kurzhaar-Schersystem 6 nicht zu einem Hautkontakt kommt.
Das erfindungsgemäße System kann auf vielfache Weise weitergebildet oder abgewandelt werden. Beispielsweise kann alternativ zur abnehmbaren oder verschiebbaren Aufsetzkappe 13 die Auflagefläche 19 auf andere Weise bereitgestellt und wieder entfernt werden. So be¬ steht die Möglichkeit, ein oder mehrere durch eine Verschwenkbewegung ausklappbare E- lemente am Scherkopf 4 vorzusehen, die dann in ausgeklapptem Zustand die Auflagefläche bilden. Ebenso kann ein über eine einfache Verschiebung der Aufsetzkappe 13 hinausge¬ hender Mechanismus vorgesehen sein.
In einer Weiterbildung weist der Rasierapparat 1 ein weiteres Langhaar-Schersystem 5 auf, das auf der dem vorhandenen Langhaar-Schersystem 5 gegenüberliegenden Seite des Kurzhaar-Schersystems 6 angeordnet ist. Dabei kann der Rasierapparat 1 auch so ausge¬ bildet sein, daß er lediglich zwei Langhaar-Schersysteme 5 und kein Kurzhaar-Schersystem 6 aufweist. Ebenso ist es auch möglich, mehrere Kurzhaar-Schersysteme 6 insbesondere in Kombination mit einem oder mehreren Langhaar-Schersystemen 5 vorzusehen.