Pigmentmischung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Pigmentmischung bestehend aus mindestens zwei Komponenten, wobei Komponente A un beschichtete oder ein- oder mehrfach beschichtete Glasplättchen und Komponente B beschichtete oder un beschichtete BiOCI-Pigmente oder Perlglanzpigmente auf Basis von Schichtsilikaten, Siθ2-, oder Fβ2θ3- oder A^Os-Plättchen sind, sowie deren Verwendung, u.a. in Lacken, Farben, Druckfarben, Kunststoffen, Pulverlacken, keramischen Glasuren, Kunststofffolien und kosmetischen Formulierungen.
Perlglanzpigmente sind dünne Plättchen eines farblosen oder gefärbten transparenten oder semitransparenten Materials. Seit mehr als 30 Jahren sind Perlglanzpigmente auf Basis von Glimmerplättchen bekannt.
Perlglanzpigmente auf Basis von Glasplättchen weisen gegenüber den Perlglanzpigmenten auf Glimmerbasis einen weit höheren Glanz und eine deutliche höhere Brillanz auf. Ursache hierfür ist, dass die Glasplättchen eine für die Reflexion benötigte bessere planparallele Oberfläche aufweisen.
Diesem Vorteil des deutlich höheren Glanzes und Glitzereffekts stehen häufig Nachteile bei der Verarbeitbarkeit gegenüber. So lassen sich Glasplättchen nicht so einfach verdrucken wie Perlglanzpigmente auf Glimmerbasis. Die Verwendung von Effektpigmenten auf Glimmerbasis im Druck wird beispielsweise beschrieben in "Effektpigmente für die Druckindustrie - Vom Design zum Druck - " der Fa. Merck KGaA, publiziert 09/2003. In Autolacken enthaltend Glasplättchen werden die anwendungstechnischen Eigenschaften verschlechtert, wie z.B. DOI ( = Depth of Image) oder Stippentest. Bei der Einarbeitung von Glasplättchen in Kunststoffe fallen neben den Fließlinien auch die abrasiven Eigenschaften auf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Verarbeitbarkeit von Glasplättchen, insbesondere bei technischen Anwendungen, zu erhöhen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass man die vorteilhaften anwendungstechnischen Eigenschaften von kommerziellen Perlglanz¬ pigmenten auf Glimmer-, SiO2- oder AI2O3-Basis mit den guten Glanz- und Glitzereigenschaften von Perlglanzpigmenten auf Basis von Glasplättchen kombinieren kann, wenn man beschichtete oder un beschichtete
Glasplättchen den herkömmlichen Perlglanzpigmenten zumischt.
Durch das Mischen von Perlglanzpigmenten auf Basis von verschiedenen Basissubstraten entsteht ein unerwarteter Synergie-Effekt, der den Anwendungssystemen hohen Glanz verleiht und gleichzeitig die
Verarbeitbarkeit der Glasplättchen deutlich erhöht. Die erfindungsgemäße Pigmentmischung zeichnet sich durch ein sehr starkes Glitzern und eine starke Brillanz aus, lässt sich sehr gut in die verschiedenen Anwendungsmedien einarbeiten und erzielt ein ausgezeichnetes Deckvermögen.
Das Mischungsverhältnis von Komponente A und Komponente B beträgt vorzugsweise 10 : 90 bis 50 : 50. Bevorzugte Mischungen enthalten Komponente A und B im Verhältnis 10 : 90, 20 : 80, 25 : 75, 30 : 70, 40 : 60 und 50 : 50. Komponente A ist in der erfindungsgemäßen Pigment¬ mischung zu maximal 50 Gew.% enthalten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit eine Pigmentmischung bestehend aus mindestens zwei Komponenten, wobei Komponente A unbeschichtete oder ein- oder mehrfach beschichtete Glasplättchen und Komponente B beschichtete oder unbeschichtete BiOCI-Pigmente und/oder Perlglanzpigmente auf Basis von Schichtsilikaten, SiO2-, Fe2O3- oder AI2O3-Plättchen sind.
Gegenstand der Erfindung sind ebenfalls die Formulierungen, die die erfindungsgemäße Pigmentmischung enthalten.
Als wesentlichen Bestandteil enthält die erfindungsgemäße Pigment¬ mischung Glasplättchen. Vorzugsweise sind die Glasplättchen mit ein oder mehreren Schichten aus Metalloxiden, Metallsulfiden, Metalloxynitriden,
Metallsuboxiden, Metallen und deren Gemischen vollständig oder teilweise umhüllt.
Geeignete Perlglanzpigmente auf Basis beschichteter Glassplättchen sind beispielsweise bekannt aus WO 97/46624, WO 02/090448 A2 und
WO 03/006558 A2.
Die Dicke der Glaspiättchen beträgt vorzugsweise < 1 μm, insbesondere <_0,9 μm, und ganz besonders bevorzugt < 0,8 μm. Die Glaspiättchen können mit ein oder mehreren Schichten belegt sein. Vorzugsweise sind die Glaspiättchen mit farbigen oder farblosen Metalloxiden, Metall¬ hydroxiden, Metallsuboxiden oder -Oxidnitriden belegt. Geeignete Metalloxide sind insbesondere TiO2, Fe2O3, Fe3O4, FeO(OH), SnO2, Cr2O3, ZrO2, ZnO, CuO, NiO, Vanadium- und Manganoxide und andere Metalloxide allein oder in Mischung in einer einheitlichen Schicht oder in aufeinanderfolgenden Schichten. Weiterhin geeignet sind für die Belegung Titansuboxide und Titannitride.
Bevorzugte beschichtete Glasplättchenpigmente besitzen folgenden Aufbau:
Glaspiättchen + Fe2O3-Schicht
Glaspiättchen + SiO2-Schicht + TiO2-Schicht
Glaspiättchen + TiO2-Schicht Glaspiättchen + TiO2-Schicht + SiO2-Schicht + TiO2/Fe2O3-Schicht
Glaspiättchen + TiO2/Fe2O3-Schicht + SiO2-Schicht + TiO2/Fe2O3-Schicht
Glaspiättchen + TiO2-Schicht + SiO2-Schicht + Cr2O3-Schicht
Glaspiättchen + SiO2-Schicht + Fe2O3-Schicht
Glaspiättchen + Cr2O3-Schicht Glaspiättchen + Ag
Glaspiättchen + Au
Glaspiättchen + Fe2O3-Schicht + SiO2-Schicht + TiO2/Fe2O3-Schicht
Glaspiättchen + SiO2-Schicht + TiO2-Schicht + SiO2-Schicht + TiO2-Schicht
Glaspiättchen + SiO2-Schicht + TiO2/Fe2O3-Schicht + SiO2-Schicht + TiO2/Fe2O3-Schicht
Glasplättchen + SiO2-Schicht + Fe2O3-Schicht + SiO2-Schicht + TiO2/Fe2O3-Schicht
Anstelle der äußeren Metalloxidschicht kann auch eine semitransparente Schicht eines Metalls verwendet werden. Geeignete Metalle dafür sind beispielsweise Cr, Ti, Mo, W, AI, Cu, Ag, Au oder Ni.
Zur Erzielung spezieller Farbeffekte können in Schichten zusätzlich noch feinteilige Partikel im Nanometergrößenbereich eingebracht werden. Als geeignet dafür erweisen sich beispielsweise feinteiliges TiO2 bzw. ZnO oder feinteiliger Kohlenstoff (Ruß) mit Teilchengrößen im Bereich von 10- 250 nm. Durch die lichtstreuenden Eigenschaften derartiger Partikel kann weiterhin noch gezielter auf Glanz und Deckvermögen Einfluss genommen werden.
Besonders bevorzugte Glasplättchen sind mit TiO2 und/oder Fe2O3 beschichtete Plättchen oder Glasplättchen, die zunächst eine SiO2-Schicht aufweisen und anschließend mit TiO2 und/oder Fe2O3 beschichtet sind. Geeignete Glasplättchen können hergestellt werden, wie beispielsweise in der Patentliteratur EP 0 289 240 B1 , WO 97/46624, WO 02/090448 A2, WO 03/006558 A2 und WO 2004/055119 A1 beschrieben.
Die beschichteten oder unbeschichteten Glasplättchen werden Komponente B vorzugsweise in Mengen von 1-50 Gew.%, insbesondere 3-25 Gew.% und ganz besonders bevorzugt 5-15 Gew.%, zugemischt. Die jeweilige Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Pigmentmischung ist allerdings abhängig von dem zu pigmentierenden Anwendungsmedium und vom gewünschten Effekt.
Bei Komponente B handelt es sich um Perlglanzpigmente auf der Basis plättchenförmiger, transparenter oder semitransparenter Substrate aus Schichtsilikaten, wie natürlicher und synthetischer Glimmer, Talkum, Sericit, Kaolin, oder anderen silikatischen Materialien, sowie auf der Basis von SiO2-, Fe2O3- und Al2O3-Plättchen, die mit farbigen oder farblosen Metalloxiden, -nitriden oder -suboxiden, wie z.B. TiO2, Titansuboxide, Titanoxinitride, Fe2O3, Fe3O4, FeO(OH), SnO2, Cr2O3, ZnO, ZrO2, CuO,
Pseudobrookit, NiO, Mangan- und Wolframoxide und anderen Metalloxiden allein oder in Mischung in einer einheitlichen Schicht oder in aufeinanderfolgenden Schichten beschichtet sind. Derartige Perlglanzpigmente sind z.B. aus den deutschen Patenten und Patentanmeldungen 14 67 468, 19 59 998, 20 09 566, 22 14 454, 22 15
191 , 22 44 298, 23 13 331 , 25 22 572, 31 37 808, 31 37 809, 31 51 343, 31 51 354, 31 51 355, 32 11 602, 32 35 017, und P 38 42 330 bekannt und im Handel erhältlich, z.B. unter der Marke Iriodin® der Firma Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland. Besonders bevorzugte Pigmentpräparationen enthalten als Komponente B TiO2/Glimmer-, Fe2θ3/Glimmer und/oder TiO2/Fe2θ3-Glimmerpigmente.
Weiterhin bevorzugt sind mit TiO2 und/oder Fe2O3 beschichtete SiO2- oder Al2θ3-Plättchen. Die Beschichtung der SiO2-Plättchen mit ein oder mehreren Metalloxiden kann z.B. erfolgen wie in der WO 93/08237
(nasschemische Beschichtung) oder DE-OS 196 14 637 (CVD-Verfahren) beschrieben. Bevorzugte SiO2-Plättchen sind farblos, d.h. sie enthalten keine Farbmittel.
Komponente B kann als Perlglanzpigment ebenfalls Mehrschichtpigmente enthalten. Derartige Mehrschichtpigmente, insbesondere auf Basis von Glimmer und TiO2 sind beispielsweise bekannt aus den deutschen Offenlegungsschriften DE 196 18 563, DE 196 18 566, DE 196 18 569, DE 197 07 805, DE 197 07 806, DE 197 46 067, und weisen in der Regel alternierend hoch- und niedrigbrechende Schichten, vorzugsweise aus Metalloxiden, auf. Bevorzugte Mehrschichtpigmente enthalten bis zu 7 Schichten, vorzugsweise 3, 5 oder 7 Schichten.
Komponente B kann auch aus einem Gemisch verschiedener Perlglanz- pigmente bestehen. Es können sowohl Mehrschichtpigmente mit einfach beschichteten Perlglanzpigmenten gemischt werden als auch Perlglanz¬ pigmente, die auf unterschiedlichen Substraten basieren. Vorzugsweise besteht Komponente B aber nur aus einem Perlglanzpigment, insbe¬ sondere aus einem einfach beschichteten Glimmerplättchen.
Die Perlglanzpigmente der Komponente B basieren vorzugsweise auf Glimmer-, AI2O3-, Fβ2θ3- und SiO2-Plättchen, die in der Regel eine Dicke zwischen 0,3 und 5 μm, insbesondere zwischen 0,4 und 2,0 μm, besitzen. Die Ausdehnung in den beiden anderen Dimensionen beträgt üblicher- weise zwischen 1 und 250 μm, vorzugsweise zwischen 2 und 100 μm, und insbesondere zwischen 5 und 60 μm.
Bei Komponente B kann es sich auch um beschichtete oder u n beschichtete BiOCI-Pigmente handeln. Derartige Pigmente, die insbesondere für den Offsetdruck geeignet sind, sind kommerziell erhältlich, z.B. von der Fa. Engelhard unter dem Namen Mearlite® Ultra Fine OFS sowie von der Fa. Merck KGaA unter dem Namen Biflair®. Die im Handel erhältlichen BiOCI-Pigmente besitzen Teilchengrößen von 1-50 μm. Für die erfindungsgemäße Pigmentmischung sind insbesondere BiOCI-Pigmente mit Teilchengrößen von 5-20 μm, vorzugsweise von < 15 μm, geeignet.
Vorzugsweise weisen Komponente A und Komponente B jeweils Partikelgrößen im Bereich von 5-200 μm auf.
Zur Erhöhung der Licht-, Wasser- und Wetterstabilität empfiehlt es sich häufig, in Abhängigkeit vom Einsatzgebiet, die Pigmente der Komponente A und/oder B einer Nachbeschichtung oder Nachbehandlung zu unter¬ ziehen. Als Nachbeschichtungen bzw. Nachbehandlungen kommen beispielsweise die in den DE-PS 22 15 191 , DE-OS 31 51 354, DE-OS 32 35 017 oder DE-OS 33 34 598 beschriebenen Verfahren in Frage. Durch diese Nachbeschichtung wird die chemische Stabilität weiter erhöht oder die Handhabung des Pigments, insbesondere die Einarbeitung in unter¬ schiedliche Medien, erleichtert. Zur Verbesserung der Benetzbarkeit, Dispergierbarkeit und/oder Verträglichkeit mit den Anwendungsmedien können funktionelle Beschichtungen aus AI2O3 oder ZrO2 oder deren Ge¬ mische bzw. Mischphasen auf die Pigmentoberfläche aufgebracht werden. Weiterhin sind organische, bzw. organisch/anorganisch kombinierte Nach¬ beschichtungen möglich, z.B. mit Silanen, wie beispielsweise beschrieben in der EP 0090259, EP 0 634 459, WO 99/57204, WO 96/32446, WO 99/57204, U.S. 5,759,255, U.S. 5,571 ,851 , WO 01/92425 oder in JJ.
Ponjee, Philips Technical Review, Vol. 44, No. 3, 81 ff. und P.H. Harding J. C. Berg, J. Adhesion Sei. Technol. Vol. 11 No. 4, S. 471-493.
Die zusätzlich aufgebrachten Stoffe machen nur etwa 0,1 bis 5 Gew.%, vorzugsweise 0,5 bis 3,0 Gew.%, der Pigmente der Komponente A und/oder B aus.
Die erfindungsgemäße Pigmentmischung ist relativ einfach und leicht zu handhaben. Die gewünschte Menge an beschichteten oder unbeschichteten Glasplättchen wird der Komponente B zugegeben. Die Vermischung erfolgt durch konventionelle Mischaggregate, wie z.B. Rhönradmischer, Schaufelmischer, Taumelmischer, Lädigemischer. Die fertige Pigmentmischung kann dann durch einfaches Einrühren in das Anwendungssystem eingearbeitet werden. Ein aufwendiges Mahlen und Dispergieren der Pigmente ist nicht erforderlich.
Die erfindungsgemäße Pigmentmischung kann beispielsweise zur Pigmentierung von Lacken, Pulverlacken, Industrielacken, Automobil¬ lacken, Farben, Druckfarben, Kunststoffen, Kunststofffolien, Agrarfolien, Saatgutbeschichtung, Knopfpasten, zur Veredelung von Lebensmitteln, Arzneimittelüberzügen, Dragees und Tabletten verwendet werden. Die Konzentration der Pigmentmischung im zu pigmentierenden Anwendungssystem liegt in der Regel zwischen 0,1 und 70 Gew.%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 50 Gew.% und insbesondere zwischen 1 ,0 und 10 Gew.%, bezogen auf den Gesamtfestkörpergehalt des Systems. Sie ist in der Regel abhängig vom konkreten Anwendungsfall.
Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Pigmentmischung aufgrund ihrer Deckkraft und des sehr starken Glitzereffekts für Druckfarben geeignet, insbesondere für den Siebdruck, Tiefdruck, Flexodruck, Offsetdruck,
Überdrucklackierung, Tampondruck, Rasterdruck, zur Papierbeschichtung, zum Rakeln und Luftrakeln.
Die Abstimmung der Eigenschaften von Bedruckstoff, Druckfarbe und der erfindungsgemäßen Pigmentmischung sind dabei abhängig vom jeweiligen Druckverfahren.
Die Pigmentmischung wird in der Regel in die Druckfarbe in Mengen von 2-35 Gew.%, vorzugsweise 5-25 Gew.%, und insbesondere 8-20 Gew.% eingearbeitet. Offsetdruckfarben können die Pigmentmischung bis zu 40 Gew.% und mehr enthalten.
Die Druckfarben enthaltend die erfindungsgemäße Pigmentmischung zeigen reinere Farbtöne, einen intensiveren Glanz und sind aufgrund der guten Werte für die Viskosität besser verdruckbar.
In Offset-Druckfarben werden vorzugsweise sehr feinteilige Pigmente eingesetzt, insbesondere Pigmente mit Teilchengrößen < 15 μm. Insbe¬ sondere bevorzugt sind Offset-Druckfarben enthaltend 1-30 Gew.% an Komponente B und 1-15 Gew.% an Komponente A. Das Mischungs¬ verhältnis von Komponente A und B liegt im Bereich 10 : 90 und 50 : 50. Die erfindungsgemäße Pigmentmischung ist vorzugsweise zu maximal 30 Gew.% in der Offset-Druckfarbe enthalten. Geeignete Bindemittel sind z.B. Glanz-Überdrucklack oder Bronzefirnis unangefärbt, z.B. von der Fa. Geb. Schmidt, K + E oder Jänecke und Schneemann.
Druckfarben für den Siebdruck enthalten vorzugsweise 1-15 Gew.% an Komponente B, vorzugsweise Perlganzpigmente, und 1-7,5 % an Komponente A. Das Mischungsverhältnis von Komponente A und B liegt im Bereich 10 : 90 und 50 : 50. Das Gemisch aus Komponente A und B ist vorzugsweise zu maximal 15 Gew.% in der Siebdruckfarbe enthalten. Geeignete Bindemittel sind z.B. Helizarin MT der Fa. BASF AG.
Druckfarben für den Rotationssiebdruck enthalten vorzugsweise 1-13 Gew.% an Komponente B, vorzugsweise Perlganzpigmente, und 1-6,5 % an Komponente A. Das Mischungsverhältnis von Komponente A und B liegt im Bereich 10 : 90 und 50 : 50. Das Gemisch aus Komponente A und B ist vorzugsweise zu maximal 15 Gew.% in der Rotationsdruckfarbe ent¬ halten. Geeignete Bindemittel sind z.B. Tubiscreen MET-H der Fa. CHT.
Die erfindungsgemäße Pigmentmischung ist ebenfalls sehr gut geeignet für die Papierbeschichtung. Die Beschichtung enthält vorzugsweise 1-7 Gew.% an Komponente B, vorzugsweise Perlganzpigmente, und 1-3,5 %
an Komponente A. Das Mischungsverhältnis von Komponente A und B liegt im Bereich 10 : 90 und 50 : 50. Das Gemisch aus Komponente A und B ist vorzugsweise zu maximal 7 Gew.% in der BeSchichtung enthalten. Geeignete Bindemittel sind z.B. Pröll Aqua Jet der Fa. Pröll.
Bei der Herstellung einer Tiefdruckfarbe werden zwischen 1-30 Gew.% an Komponente B, vorzugsweise Perlglanzpigmente, und zwischen 1-15 Gew.% an Komponente A in die fertige Druckfarbe eingerührt. Das Mischungsverhältnis von Komponente A und B liegt im Bereich 10 : 90 und 50 : 50. Das Gemisch aus den Komponenten A und B ist vorzugsweise zu maximal 30 % in der Tiefdruckfarbe enthalten.
Druckfarben für den Flexodruck enthalten vorzugsweise 1-30 Gew.% an Komponente B, insbesondere Perlganzpigmente, und 1-15 Gew.% an Komponente A. Das Mischungsverhältnis von Komponente A und B liegt im Bereich 10 : 90 und 50 : 50. Das Gemisch aus Komponente A und B ist vorzugsweise zu maximal 30 Gew.% in der Flexodruckfarbe enthalten. Geeignete Bindemittel sind z.B. Flexodruckbinder Weilburger Senolith Trägerlack der Fa. Weilburger Graphics GmbH.
Mit der erfindungsgemäßen Pigmentmischung lassen sich alle dem Fachmann bekannten Bedruckstoffe, insbesondere Textilien, Papier und Folien, sehr gut bedrucken.
Kunststoffe enthaltend die erfindungsgemäße Pigmentmischung in Mengen von 0,01 bis 50 Gew.%, insbesondere 0,1 bis 7,0 Gew.%, zeichnen sich häufig durch einen besonderen Farbeffekt, aber auch durch einen Sparkle-Effekt aus.
Im Lackbereich, insbesondere im Automobillack, wird das Pigment¬ gemisch, auch für 3-Schichtaufbauten in Mengen von 0,1-10 Gew.%, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.%, eingesetzt. Im Lack hat die erfindungs¬ gemäße Pigmentmischung den Vorteil, dass der angestrebte Effekt durch eine einschichtige Lackierung (Einschichtsystem bzw. Base coat im 2- Schichtaufbau) erzielt wird. Im Vergleich mit Lackierungen, die nur
Komponente B enthalten statt der erfindungsgemäßen Pigmentmischung,
zeigen Lackierungen mit der erfindungsgemäßen Pigmentmischung eine deutlichere Tiefenwirkung und einen Glitzereffekt.
Bei der Pigmentierung von Bindemittelsystemen z.B. für Farben und Druckfarben für den Tiefdruck, Offsetdruck oder Siebdruck,
Rotationssiebdruck oder als Vorprodukt für Druckfarben, z.B. in Form von hochpigmentierten Pasten, Granulaten, Pellets, etc., haben sich insbesondere Pigmentmischungen mit sphärischen Teilchen, z.B. Glasvoll¬ oder -hohlkugeln, Polymerkugeln, SiO2-Kugeln, und/oder mit sphärischen Farbmitteln, wie z.B. TiO2, Ruß, Chromoxid, Eisenoxid sowie organische Farbpigmente als besonders geeignet erwiesen.
Vorprodukte für Druckfarben, z.B. in Granulatform, als Pellets, Briketts, etc., enthalten neben dem Bindemittel und Additiven bis zu 98 Gew.% der erfindungsgemäßen Pigmentmischung.
Weiterhin geeignet ist die erfindungsgemäße Pigmentmischung für Pigmentanteigungen und zur Herstellung von Pasten und Trockenpräparaten, wie z.B. Granulate, Pellets, Briketts, Würstchen, Kugeln, etc.
Gegenstand der Erfindung sind somit auch Formulierungen enthaltend die erfindungsgemäße Pigmentmischung.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie jedoch zu begrenzen.
Beispiele
I. Herstellung der Pigmentmischunq
Die gewünschte Menge an Ronastar® Noble Sparks (Perlglanz-pigment auf Basis von Glasplättchen der Teilchengröße 20-200 μm beschichtet mit SiO2 und TiO2, der Fa. Merck KGaA) wird zu Iriodin® 103 (Perlglanzpigment auf Basis von Glimmer der Teilchengröße 10-60 μm
beschichtet mit TiO2 der Fa. Merck KGaA) gegeben und mit einem Röhnrad-Mischer vermischt.
Beispiel 1
Es werden folgende Pigmentmischungen hergestellt:
Beispiel 1a: Ronastar® Noble Sparks / Iriodin® 103 im Verhältnis 50 : 50.
Beispiel 1 b:
Ronastar® Noble Sparks / Iriodin® 103 im Verhältnis 25 : 75.
Beispiel 1 c:
Ronastar® Noble Sparks / Iriodin® 103 im Verhältnis 10 : 90.
Beispiel 1d:
Mit Fe2O3 beschichtete Glasplättchen + Iriodin® 103 im Verhältnis 50 : 50.
Beispiel 1e:
Mit TiO2/SiO2/TiO2 beschichtete Glasplättchen + Iriodin® 103 im Verhältnis
25 : 75.
Beispiel 1f:
MJt TiO2 beschichtete Glasplättchen + Iriodin® 103 im Verhältnis 10 : 90.
Beispiel 1q:
Mit Fe2O3 und SiO2 beschichtete Glasplättchen + Iriodin® 103 im Verhältnis 50 : 50.
Beispiel 1 h:
Mit SiO2/TiO2/SiO2/TiO2 beschichtete Mehrschichtpigmente auf Basis von Glasplättchen + Iriodin® 103 im Verhältnis 10:90.
II. Glaπzmessungen
Eine Pigmentmischung bestehend aus Perlglanzpigmenten auf Basis von Glimmerplättchen und beschichteten Glasplättchen zeigt wesentlich höhere Glanzwerte (gemessen nach Gardner, DIN 67530, ISO 2813, ASTM D 523) als das beschichtete Glasplättchen allein:
Die Zugabe von Ronastar® Noble Sparks verstärkt die Glanzwirkung von Iriodin® 103 weit über den zu erwartenden Effekt hinaus (Glanz-booster- Effekt").
I. Anwendunqsbeispiele
Beispiel A1 : - Siebdruck
Zur Herstellung von 1 kg Druckfarbe werden 850 g Binder (Helizarin MT der Fa. BASF AG) und 150 g Pigmentmischung bestehend aus 120 g Iriodin® 123 (Tiθ2/Glimmerpigment der Teilchengröße 5-20 μm der Fa. Merck KGaA) und 30 g Ronastar® Noble Sparks mit einem Propellerrührwerk bei ca. 800-1200 U/min eingerührt und dann verdruckt.
Auf Papier und Textil zeigt das Druckerzeugnis einen sehr stark ausgeprägten Glitzereffekt und durch die Zugabe von Ronastar® Noble Sparks wird die Brillanz und der Glanz im Vergleich zu reinem Iriodin® 123 um das Doppelte gesteigert.
Beispiel A2: - Rotatioπssiebdruck
Zur Herstellung von 1 kg Druckfarbe werden 880 g Binder (Tubiscreen MET-H der Fa. CHT) und 120 g Pigmentmischung bestehend aus 100 g Iriodin® 225 (TiO2/Glimmerpigment der Teilchengröße 10-60 μm der Fa.
Merck KGaA) und 20 g Ronastar® Noble Sparks mit einem Propellerrührwerk bei ca. 800-1200 U/min eingerührt und dann verdruckt.
Auf Textilien zeigt der Druck einen sehr starken Glanz mit einem sehr stark ausgeprägtem Glitzereffekt.
Beispiel A3: - Papierbeschichtung
Zur Herstellung von 1 kg Druckfarbe werden 920 g Pröll Aqua Jet der Fa. Pröll und 80 g Pigmentmischung bestehend aus 70 g Iriodin® 100 (TiO2/Glimmerpigment der Teilchengröße 10-60 μm der Fa. Merck KGaA) und 10 g Ronastar® Noble Sparks mit einem Propellerrührwerk bei ca. 800-1200 U/min eingerührt und dann verdruckt.
Das beschichtete Papier zeigt einen sehr brillanten und ausgeprägten Glitzereffekt.
Beispiel A4: - Tiefdruck
Zur Herstellung von 1 kg Druckfarbe werden 750 g Rotations¬ tiefdruckbinder Sicpa 50.36 der Fa. Sicpa und 250 g Pigmentmischung bestehend aus 200 g Iriodin® 305 Solar Gold (Mehrschichtpigment auf Glimmerbasis beschichtet mit Pseudobrookit der Teilchengröße 10-60 μm der Fa. Merck KGaA) und 50 g Ronastar® Noble Sparks mit einem Propellerrührwerk bei ca. 800-1200 U/min eingerührt und dann verdruckt.
Auf Papier und Textil zeigt das Druckerzeugnis einen sehr stark ausgeprägten Glitzereffekt und durch die Zugabe von Ronastar® Noble
Sparks wird die Brillanz und der Glanz im Vergleich zu reinem Iriodin® 305 um das Doppelte gesteigert.
Beispiel A5: - Flexodruck
Zur Herstellung von 1 kg Druckfarbe werden 700 g Flexodruckbinder Weilburger Senolith® Trägerlack der Fa. Weilburger Graphics GmbH und 300 g Pigmentmischung bestehend aus 200 g Iriodin® 225 und 100 g Ronastar® Noble Sparks mit einem Propellerrührwerk bei ca. 800-1200 U/min eingerührt und dann verdruckt.
Auf Papier und Textil zeigt das Druckerzeugnis einen sehr stark ausgeprägten Glitzereffekt und durch die Zugabe von Ronastar® Noble Sparks wird die Brillanz und der Glanz im Vergleich zu reinem Iriodin® 225 um das Doppelte gesteigert.
Beispiel A6: - Offsetdruck
Zur Herstellung von 1 kg Druckfarbe (700 g Binder Glanz-Überdrucklack der Fa. Gebr. Schmidt) werden 150 g Pigmentmischung bestehend aus 150 g Iriodin® 100 (TiO2/Glimmerpigment der Teilchengröße 10-60 μm der Fa. Merck KGaA) und 150 g Ronastar® Noble Sparks mit einem Propellerrührwerk bei ca. 800-1200 U/min eingerührt und dann verdruckt.
Das bedruckte Papier zeigt einen hohen Glanz und einen sehr feinen und intensiven Sparkle-Effekt.
Beispiel A7: - Offsetdruck
Zur Herstellung von 1 kg Druckfarbe (700 g Binder Glanz-Überdrucklack der Fa. Gebr. Schmidt) werden 150 g Pigmentmischung bestehend aus 150 g Biflair® (BiOCI-Pigment mit einer Teilchengröße von 7-15 μm der Fa.
Merck KGaA) und 150 g Ronastar® Noble Sparks mit einem Propellerrührwerk bei ca. 800-1200 U/min eingerührt und dann verdruckt.
Das bedruckte Papier zeigt einen extrem hohen seidigen Glanz und einen sehr feinen und intensiven Sparkle-Effekt.
Beispiel 3: - Kunststoff
Zu Kunststoffgranulaten aus Polypropylen PP Stamylan PPH 10 (Fa. DSM) bzw. Polystyrol 143 E (Fa. BASF) wird ein 1 :1-Gemisch aus jeweils
a) 1 % SiO2-Plättchen der Teilchengröße 5-40 μm, beschichtet mit TiO2,
b) 1 % Iriodin® 103
c) 1 :1 -Gemisch aus Ronastar® Noble Sparks / Iriodin® 103
untergerührt. Das pigmentierte Granulat wird anschließend auf einer Spritzmaschine zu Plättchen (Größe 9 X 6 cm) verarbeitet.
Bei Verwendung der Pigmente unter a) und b) werden Kunststoff plättchen mit hohem Glanz erhalten. Die Kunststoffplättchen aus Beispiel c) zeigen einen höheren Glanz und zusätzlich einen sehr hohen Glitzereffekt.