Vorrichtung und Verfahren zum Spinnen und Ablegen einer synthetischen Fadenschar zur Vlieserzeugung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spinnen und Ablegen einer synthetischen Fadenschar zur Vlieserzeugung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Spinnen und Ablegen einer synthetischen Fadenschar zur Vlieserzeugung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
Bei der Herstellung von einem Faservlies werden frisch gesponnene Endlosfäden wirr zu einem textilen Flächengebilde, dem sogenannten Vlies abgelegt. Die Ablage erfolgt auf einem Siebband oder einer Siebtrommel, die mit einer Absaugung zusammenwirkt, um einerseits eine gleichmäßige Fadenablage und somit eine gleichmäßige Vliesbildung zu erhalten und andererseits eine Kühlung der schmelzgesponnenen Faserstränge zu bewirken. Das durch die Fadenablage entstehende Vlies ist in der Regel flach ausgeführt und durch die einseitige Anlage an der Siebablage in der Oberflächenbeschaffenheit von Unter- und Oberseite unterschiedlich ausgeführt.
Um die Formgebung des Vlieses zu verbessern ist aus der DE 42 04 366 AI eine Vorrichtung und ein Verfahren bekannt, bei welchem die Fadenschar nach dem Spinnen und vor Ablage auf der Siebablage zunächst durch einen zwischen zwei Führungswalzen gebildeten Sammelspalt geführt werden. Hierbei werden die Führungswalzen im wesentlichen zum Aufspreizen der Fadenschar verwendet. Die Vliesbildung erfolgt auf der Siebablage. Hiermit läßt sich die Verteilung der einzelnen Faserstränge innerhalb des Vlieses beeinflussen. Die Formgebung des Vlieses ist jedoch nach wie vor durch die einseitige Anlage an der Siebablage bestimmt. So ist in der Regel eine Seite des Vlieses immer glatt und die gegenüberliegende Seite in einer mehr oder weniger strukturierten Wellenform ausgeführt.
Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welcher bzw. mit welchem ein homogenes, gleichmäßig geformtes Faservlies herstellbar ist.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren bereitzustellen, mit welcher bzw. mit welchem möglichst voluminöse Faser- vliese erzeugt werden können.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 15 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen abhängigen Ansprüche definiert.
Die Erfindung wendet sich von dem Prinzip ab, bei welchem die Erzeugung des Faservlies im wesentlichen durch das Ablegen auf die horizontal ausgerichtete Siebablage erfolgt. Die Erfindung nutzt bereits das Sammeln der Fadenschar nach dem Abziehen von einer Spinneinrichtung zu einer vliesorientierten Ablage. Die Fadenschar wird hierzu durch einen Sammelspalt geführt, der durch zwei sich gegenüberliegend angeordneten Führangsbändern gebildet ist. Die Führungsbänder werden in Fadenlauf angetrieben, wobei die Führungsgeschwindigkeit der Führungsbänder kleiner ist als die Abzugsgeschwindigkeit der Fadenschar. So läßt sich beispielsweise die Ablage der Fadenschar in dem Sammelspalt durch die Führungsgeschwindigkeit der Führungsbänder derart beeinflussen, daß beispielsweise höhere Ablagedichten erzeugt werden können. Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß das Faservlies von zwei Seiten formbar ist. Desweiteren besitzt die Erfindung den Vorteil, daß eine räumliche Ablagestruktur der Faserstränge in dem Faservlies erzeugt wird, die insbesondere zur Herstellung von voluminösen Faservliesen geeignet ist. Hierbei läßt sich die Dicke des Faservlieses auf einfache Art und Weise durch die Weite des Sammelspaltes bestimmen.
Um bereits beim Sammeln der Fadenschar eine orientierte Ablage zu erhalten, sind bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Führungswalzen mit einem gasdurchlässigen Führungsmantel und mit einer im Innern der Führungswalzen angeordneten Saugeinrichtung ausgeführt. Hierbei wird durch die Saugeinrichtung ein segmentaler Umfangsabschnitt des Führungsmantels im Bereich des Einlaufes zum Sammelspalt besaugt. Damit erfolgt eine gleichmäßige Verteilung der Faserstränge an die Anlageflächen der Fuhrungswalzen. Die Führungswalzen und die Führungsbänder werden hierbei vorzugsweise mit gleicher Führungsgeschwindigkeit angetrieben und bilden einen gemeinsamen Sammelspalt.
Durch die vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung, bei welcher die Saugeinrichtung in Umfangsrichtung der Führungswalzen verstellbar ausgebildet sind, läßt sich der Beginn der Formgebung des Faservlieses in einen gewünschten Bereich verstellen.
Dabei wird eine ausreichende und intensive Saugströmung dadurch erreicht, daß die Führungsmäntel der Führungswalzen eine offene Oberfläche von >75% vorzugsweise >90% aufweisen.
Die Orientierung der Fadenschar sowie die Formgebung des zu bildenden Faservlieses läßt sich auch vorteilhaft derart beeinflussen, daß die Besaugung der Anlageflächen am Einlauf des Sammelspaltes mit unterschiedlicher Intensität erfolgt. Hierzu sind die Saugeinrichtungen unabhängig voneinander steuerbar ausgebildet.
Eine weitere Möglichkeit, die Ablage der Fadenschar durch die Saugströmung zu beeinflussen, ist dadurch gegeben, daß der Führungsmantel unterhalb einer äußeren Anlagefläche im Innern radial ausgerichtete Stege aufweist, die den Strömungsverlauf der angesaugten Luftströmung und damit das Sammeln und Ablegen der Fadenschar beeinflußt.
Durch die Möglichkeit, beide Führungswalzen im horizontalen Abstand zueinander zu verändern, kann eine gewünschte Dicke bzw. ein gewünschtes Volumen des Faservlieses eingestellt werden.
Durch Verändern der Positionen der Führungswalzen in Fadenlaufrichtung läßt sich zudem die Spinnlänge auf ein gewünschtes Optimum einstellen.
Grundsätzlich können die Führungswalzen und die Führungsbänder durch separate Mittel gebildet und angetrieben werden. In Praxis hat sich jedoch eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung bewährt, bei welcher die Führungsbänder gasdurchlässig ausgebildet sind und als Endlosbänder jeweils eine der Führungswalzen und eine mit der betreffenden Führungswalze zusammenwirkende Umlenkrolle umschlingen. Damit ist ein kontinuierliches Sammeln, Ablegen und Transportieren des Faservlieses zu einer Siebablage gewährleistet. Insbesondere läßt sich eine gute und stabile Formgebung des Faservlieses von beiden Seiten bis zum Erreichen der Siebablage realisieren.
Die Formgebung kann auch vorteilhaft dadurch noch unterstützt werden, daß die Führungsbänder derart zueinander angeordnet sind, daß der Sammelspalt am Einlauf eine größere Weite aufweist, als am Auslauf. Somit ist die Dicke des Faservlieses durch die Weite des Sammelspaltes am Auslauf bestimmt.
Für eine sichere Übergäbe des Faservlieses von den Führungsbändern zu der Siebablage ist die Weiterbildung der Erfindung besonders bevorzugt, bei welcher die Siebablage im Bereich des Auslaufs der Führungsbänder eine Absaugeinrichtung aufweist, so daß eine Übergangszone der Siebablage besaugbar ist.
Die Siebablage ist vorzugsweise durch ein laufendes Sammelband gebildet, welches den Abtransport des Faservlieses zur Weiterbehandlung und Weiterbearbeitung führt.
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele unter Hinweis auf die beigefügten Figuren näher beschrieben.
Es stellen dar:
Fig. 1 schematisch eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Fig. 2 schematisch eine Querschnittsansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 ohne Spinneinrichtung und Abzugseinrichtung
Fig. 3 schematisch eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne Spinneinrichtung und Abzugseinrichtung
Fig. 4 schematische eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne Spinneinrichtung und Abzugseinrichtung
In Fig. 1 und Fig. 2 ist ein erstes Ausfuhrungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht der kompletten Vorrichtung. In Fig. 2 ist schematisch eine Querschnittsansicht gezeigt, wobei auf die Darstellung der Spinneinrichtung und der Abzugseinrichtung verzichtet wurde. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figur gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für beide Figuren.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Spinneinrichtung 1 auf, durch welche ein Fadenschar 3 bestehend aus einer Vielzahl von einzelnen
Fasersträngen schmelzgesponnen wird. Die Spinneinrichtung 1 kann hierbei sowohl Mittel zum Aufschmelzen eines Kunststoffgranulates, Mittel zum Führen
einer Polymerschmelze, Mittel zum Fördern einer Polymerschmelze, Mittel zum Extrudieren einer Polymerschmelze und Mittel zum Abkühlen der frisch extrudierten Faserstränge aufweisen. Derartige Spinneinrichtungen sind allgemein bekannt, so daß auf eine detaillierte Darstellung und Beschreibung verzichtet wird.
Unterhalb der Spinneinrichtung 1 ist eine Abzugseinrichtung 2 vorgesehen, durch welche die Fadenschar 3 von der Spinneinrichtung 1 abgezogen und beschleunigt wird. Als Abzugseinrichtungen 2 werden vorzugsweise druckluftbetriebene Saugdüsen oder Saugkanäle verwendet. Grundsätzlich lassen sich jedoch alle bekannten Abzugssysteme zum Abzienen und Beschleunigen einer Fadenschar verwenden.
Unterhalb der Abzugseinrichtung 2 sind zwei parallel nebeneinander angeordnete Führungswalzen 6.1 und 6.2 derart angeordnet, daß sich zwischen den Führungswalzen 6.1 und 6.2 ein Sammelspalt 7 bildet. Die Führungswalzen 6.1 und 6.2 stellen somit einen Einlauf 20 des Sammelspaltes 7 dar. Die Führungswalzen 6.1 und 6.2 sind jeweils von einem Führungsband 8.1 und 8.2 umschlungen. Die Führungsbänder 8.1 und 8.2 sind endlos ausgebildet und sind in Verlängerung des Sammelspaltes 7 bis zu jeweils einer Umlenkrolle 9.1 und 9.2 geführt. Als Endlosbänder wird somit das Führungsband 8.1 um die Führungswalze 6.1 und die Umlenkrolle 9.1 sowie das Führungsband 8.2 um die Führungswalze 6.2 und der Umlenkrolle 9.2 geführt. Die Führungsbänder 8.1 und 8.2 erstrecken sich dabei im wesentlichen über die gesamte Breite der Führungswalzen 6.1 und 6.2. Die Umlenkrollen 9.1 und 9.2 bilden hierbei einen Auslauf 21 des Sammelspaltes 7. Der Auslauf 21 des Sammelspaltes 7 ist im kurzen Abstand zu einer horizontal ausgerichteten Siebablage 4 angeordnet. Die Siebablage 4 ist als ein Sammelband 16 ausgeführt, welches über eine Bandrolle 17 geleitet bzw. angetrieben wird. Das Sammelband 16 weist eine Breite auf, die zumindest der Breite der Führungsbänder 8.1 und 8.2 entspricht. Im Bereich des Auslasses 21 ist dem Sammelband 16 eine Absaugeinrichtung 10 zugeordnet,
durch welches in einer Übergangszone zu Aufnahme eines Faservlieses eine Saugströmung, die das Sammelband 16 durchdringt, erzeugbar ist.
Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausfuhrungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird eine Fadenschar 3 mittels der Spirmeinrichtung 1 gesponnen. Die Fadenschar 3 wird durch die Abzugseinrichtung 2 abgezogen und beschleunigt zu den Führungswalzen 6.1 und 6.2 geführt.
Wie in Fig. 2 dargestellt ist, weisen die Führungswalzen 6.1 und 6.2 im Innern jeweils eine Saugeinrichtung 14.1 und 14.2 auf. Die Saugeinrichtungen 14.1 und 14.2 besitzen jeweils eine Saugöffnung 15, die dem Einlauf 20 des Sammelspaltes 7 zugewandt ist. Die Säugöffnung 15 der Saugeinrichtung 14.1 bzw. der Saugeinrichtung 14.2 ist derart ausgebildet, daß der Führungsmantel 11 der betreffenden Führungswalze 6.1 oder 6.2 in einem seg entförmig Umfangsabschnitt besaugt wird. Der segmentförmige Umfangsabschnitt ist im Bereich des Einlaufes 20 zum Sammelspalt 7 gehalten. Die Säugöffnungen 15 können dabei durch Verdrehung innerhalb der Führungswalzen 6.1 und 6.2 verstellt werden, um den zu besaugenden Umfangsabschnitt zu verändern. Jede der Führungswalzen 6.1 und 6.2 besitzt einen identischen Aufbau des Führungsmantels 11. Der Führungsmantel 11 besteht aus einer äußeren Anlagefläche 12, die durch das jeweilige Führungsband 8.1 oder 8.2 gebildet ist. Unterhalb der Anlagefläche 12 weist der Führungsmantel 11 im Innern mehrere in Abstand zueinander radial ausgerichtete Stege 13 auf. Die Stege 13 können gerade, gekrümmt oder geneigt ausgebildet sein, so daß durch Drehung des Führungsmantel 11 eine zusätzliche Beeinflussung der Saugströmung möglich ist. Die Führungsbänder 8.1 und 8.2 sind gasdurchlässig ausgebildet, wobei die offene Fläche der Führungsbänder 8.1 und 8.2 im Bereich von 75 % - 98 % liegt.
Die Führungswalzen 6.1 und 6.2 und die Umlenkrollen 9.1 und 9.2 sind in einem hier nicht näher dargestellten Gestell beweglich gehalten. Hierbei lassen sich sowohl die Führungswalzen 6.1 und 6.2 als auch die UmlenkroUen 9.1 und 9.2 zur
Einstellung einer Weite des Sammelspaltes 7 in horizontaler Richtung verstellen.
Ebenso ist eine vertikale Verstellung der Führungswalzen 6.1 und 6.2 sowie der Umlenkrollen 9.1 und 9.2 möglich, um insbesondere den Abstand zwischen der Abzugseinrichtung 2 und dem Sammelspalt 7 zu verändern. Hierbei kann vorteilhaft zwischen den Führungswalzen 6.1 und 6.2 und den jeweiligen UmlenkroUen 9.1 und 9.2 eine Bandspannvorrichtung wirken, durch welche eine gewünschte Spannung der Führungsbänder 8.1 und 8.2 gewährleistet bleibt.
Nachdem die Fadenschar 3 durch die Abzugseinrichtung 2 in Richtung des Sammelspaltes 7 beschleunigt geführt wird, werden die einzelnen Faserstränge der Fadenschar 3 durch die Saugströmung auf die Anlageflächen 12 der Führungswalzen 6.1 und 6.2 bzw. der Führungsbänder 8.1 und 8.2 abgelegt und in den Sammelspalt 7 geführt. Dabei bildet sich ein Faservlies 5 aus. Die Führungsbänder 8.1 und 8.2 werden über die Führungswalzen 6.1 und 6.2 in Fadenlaufrichtung mit einer vorbestimmten Führungsgeschwindigkeit angetrieben. Die Führungsgeschwindigkeit der Führungsbänder 8.1 und 8.2 ist vorzugsweise identisch ausgeführt und im wesentlichen kleiner als die durch die Abzugseinrichrung 2 erzeugte Abzugsgeschwindigkeil. Durch das Verhältnis zwischen der Abzugsgeschwindigkeit und der Führungsgeschwindigkeit läßt sich im wesentlichen die Dichte des Faservlieses 5 definieren. Je größer der Unterschied zwischen der Abzugsgeschwindigkeit und der Führungsgeschwindigkeit ist, um so höher ist die Dichte des Faservlieses 5 bei konstantem Sammelspalt 7. Die in dem Einlauf 20 in dem Sammelspalt 7 eingesammelten und abgelegten Faserstränge der Fadenschar 3 werden zu einem an zwei Seiten geformten Faservlies 5 geführt. Durch die beidseitige Besaugung der Anlageflächen 12 erfolgt eine räumliche Ablagestruktur der Fasern innerhalb des Faservlieses 5, so daß ein voluminöses Faservlies 5 erzeugt wird. Das Volumen des Faservlieses 5 läßt sich im wesentlichen durch die Weite des Sammelspaltes 7 einstellen. Das derart erzeugte Faservlies 5 wird über die Führungsbänder 8.1 und 8.2 zu dem Auslaß 21 geführt und auf das Sammelband 16 abgelegt. Durch die dem Sammelband 16 zugeordnete Absaugeinrichtung 10 erfolgt eine kontrollierte und gleichmäßige Ablage des Faservlieses 5 auf das Sammelband 16. Die Bandgeschwindigkeit des Sammelbandes 16 ist im
wesentlichen gleich zu der Führungsgeschwindigkeit der Führungsbänder 8.1 und 8.2, so daß keine weitere Komprimierung oder Auflockerung des Faservlieses entsteht. Es ist jedoch auch möglich, spezielle Effekte in dem Faservlies durch unterschiedliche Einstellungen der Bandgeschwindigkeit des Sammelbandes 16 im Verhältnis zu den Führungsgeschwindigkeiten der Führungsbänder 8.1 und 8.2 zu erzielen. Das Faservlies 5 wird durch das Sammelband 16 zur Weiterbearbeitung und Weiterbehandlung abtransportiert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren sind somit besonders geeignet, um gleichmäßig von zwei Seiten geformte voluminöse Faservliese zu erzeugen. Hierbei können alle üblichen Polymertypen wie beispielsweise Polyester, Polyamid, Polypropylen oder Abwandlungen und Mischungen derartiger Polymere verwendet werden. Hierbei läßt sich ein Faservlies mit vorbestimmter Dichte, gleichgeformten Oberflächen sowie dreidimensionaler Orientierung herstellen.
In Fig. 3 ist ein weiteres AusfÜhrungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch in einer Querschnittsansicht dargestellt. Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel wurde auf die Darstellung der Spinneinrichtung der Abzugseinrichtung verzichtet. Insoweit wird auf das vorhergehende Ausführungsbeispiel Bezug genommen. Ebenso ist die Ausbildung der Siebablage 4 identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel. Hierzu wird auf die Beschreibung des vorhergehenden Ausführungsbeispiels Bezug genommen.
Zum Sammeln und Ablegen der Fadenschar weist das Ausf hrungsbeispiel zwei Führungswalzen 6.1 und 6.2 auf, die den Einlauf 20 eines Sammelspaltes 7 büden. Den Führungswalzen 6.1 und 6.2 sind zwei Führungsbänder 8.1 und 8.2 nachgeordnet, die über jeweils eine Antriebsrolle 19.1 und 19.2 und eine Umlenkrolle 9.1 und 9.2 geführt werden. Zwischen den Fuhrungswalzen 6.1 und 6.2 sowie zwischen den Führungsbänder 8.1 und 8.2 ist der Sammelspalt 7 gebildet. Der Übergangsbereich des Sammelspaltes 7 zwischen den
Führungswalzen 6.1 und 6.2 und den Führungsbändern 8.1 und 8.2 wird durch zwei gegenüberliegend angeordnete Führungsbleche 18.1 und 18.2 begrenzt.
Die Führungswalzen 6.1 und 6.2 sind in ihrem Aufbau identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel ausgeführt, so daß an dieser Stelle ebenfalls zu der vorhergehenden Beschreibung Bezug genommen werden kann. Zum Sammeln der Fadenschar 3 sind auf der Seite des Einlaufes 20 den Führungswalzen 6.1 und 6.2 Leitbleche 22.1 und 22.2 zugeordnet, durch welche ein Ansaugen der Umgebungsluft vermieden wird. Derartige Leitbleche 22.1 und 22.2 lassen sich vorzugsweise derart ausbilden, daß ein unmittelbarer Übergang von der Abzugseinrichtung zu den Führungswalzen gegenüber der Umgebung abgeschirmt werden kann. Derartige Leitbleche können beispielsweise auch in dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 eingesetzt werden.
Das Sammeln und Ablegen der Fadenschar in de Sammelspalt 7 erfolgt in gleicher Art und Weise wie bereits zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel erläutert. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 besteht nun jedoch die Möglichkeit, daß die Führungsgeschwindigkeit der Führungswalzen 6.1 und 6.2 und die Führungsgeschwindigkeit der Führungsbänder 8.1 und 8.2 unterschiedlich eingestellt sein können. So läßt sich beispielsweise die Dichte des erzeugten Faservlieses durch eine geringere Führungsgeschwindigkeit der Führungsbänder 8.1 und 8.2 erhöhen. Es ist jedoch auch möglich, eine Auflockerung des Faservlieses dadurch zu erzielen, daß die Führungsgeschwindigkeit der Führungsbänder 8.1 und 8.2 höher eingestellt ist, als die Führungsgeschwindigkeit der Führungswalzen 6.1 und 6.2. Um bestimmte Effekte in dem Faservlies 5 zu erzeugen, lassen sich die Führungsgeschwindigkeit der Fuhrungswalzen 6.1 und 6.2 sowie die Führungsgeschwindigkeiten der Führungsbänder 8.1 und 8.2 auch mit einer bestimmten Geschwindigkeitsdifferenz betreiben. Hierzu ist jede Führungswalze 6.1 und 6.2 sowie jedes Führungsband 8.1 und 8.2 separat angetrieben.
In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch dargestellt, wobei wieder auf die Darstellung der Spinneinrichtung und der Abzugseinrichtung verzichtet wurde.
Die Spinneinrichtung, die Abzugseinrichtung sowie die dargestellte Siebablage 4 sind identisch zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen.
Zum Sammeln und Ablegen der Fadenschar 3 sind gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 zwei Führungswalzen 6.1 und 6.2 sowie zwei den Führungswalzen 6.1 und 6.2 nachgeordnete Führungsbänder 8.1 und 8.2 vorgesehen. Die Führungswalzen 6.1 und 6.2 sind in einem Abstand zueinander angeordnet, so daß sich ein Sammelspalt 7 bildet. Die Führungswalzen 6.1 und 6.2 besitzen keine Saugeinrichtung, so daß die Fadenschar 3 ohne Ablage an den Anlageflächen der Fuhrungswalzen 6.1 und 6.2 durch den Sammelspalt 7 führbar sind. Unterhalb der Führungswalzen 6.1 und 6.2 sind die Führungsbänder 8.1 und 8.2 jeweils zwischen den Antriebsrollen 19.1 und 19.2 und den UmlenkroUen 9.1 und 9.2 geführt. Die Führungsbänder 8.1 und 8.2 sind derart zueinander angeordnet, daß ein sich zwischen den Führungsbändern 8.1 und 8.2 gebildeter Sammelspalt 7 auf der Seite des Einlaufe 20 eine größere Weite aufweist als am Auslauf 21. Die Führungsbänder 8.1 und 8.2 sind auf der den Sammelspalt 7 gewandten Seite mit jeweils einer Saugeinrichtung 14.1 und 14.2 kombiniert. Die Führungsbänder 8.1 und 8.2 werden somit im wesentlichen über die gesamte Länge des Sammelspaltes 7 besaugt.
Das Sammeln und Ablegen der einzelnen Faserstränge der Fadenschar 3 erfolgt somit im wesentlichen durch die Führungsbänder 8.1 und 8.2. Hierbei können die Führungsgeschwindigkeiten der Führungswalzen 6.1 und 6.2 sowie der Führungsbänder 8.1 und 8.2 sehr unterschiedlich ausgeführt sein. Das Faservlies 5 wird im wesentlichen in dem durch die Führungsbänder 8.1 und 8.2 gebildeten Sammelspalt 7 erzeugt. Durch die langgestreckte Absaugung der Führungsbänder 8.1 und 8.2 sowie die V-förmige Anordnung der Führungsbänder 8.1 und 8.2 lassen sich vorzugsweise Faservliese mit hohen Dichten erzeugen.
Um das erfindungsgemäße Verfahren ausführen zu können, könnte bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel die Fadenschar unmittelbar durch die Abzugseinrichtung den Führungsbändern 8.1 und 8.2 zugeführt werden.
Desweiteren können die Führungswalzen horizontal bewegbar ausgebildet sein, um das Sammeln der Fadenschar überwiegend auf einer Trommel zu ermöglichen. Dadurch können auch Vliesablagen mit geringeren Flächenmassen erzeugt werden.
Bezugszeichenliste
1 Spinneinrichtung
2 Abzugseinrichtung
3 Fadenschar
4 Siebablage
5 Faservlies
6.1, 6.2 Führungswalzen
7 Sammelspalt
8.1, 8.2 Führungsbänder
9.1, 9.2 UmlenkroUen
10 Absaugeinrichtung
11 Führungsmantel
12 Anlagefϊäche
13 Stege
14.1 , 14.2 Saugeinrichtung
15 Säugöffnung
16 Sammelband
17 Bandrolle
18.1 , 18.2 Führungsblech
19.1 19.2 Antriebsrolle 0 Einlauf 1 Auslauf 2 Leitbleche