,Reinigung statisch aufladbarer Oberflächen mit antistatischen wäßrigen Reinigungsmitteln"
Die Reinigung statisch aufladbarer Oberflächen im industriellen Bereich wie beispielsweise die Reinigung von Lebensmittelsekundärverpackungen wie Joghurt-Trays, Getränkekästen oder Transportkisten für Brot, Fleisch usw., von lackierten Oberflächen wie z.B. Kraftfahrzeugen sowie generell von Kunststoff-Oberflächen wie Fensterrahmen, Auskleidungen von Lüftungsschächten oder Wandverkleidungen sowie Folien, Textilien usw. ist mit Schwierigkeiten verbunden, da die Oberflächen bereits kurz nach der Fertigung bzw. Reinigung den Schmutz durch statische Aufladung anziehen und schnell erneut verschmutzen. Insbesondere die anorganischen Bestandteile des Staubes (Ruß, Carbonate, Silikate), die über 60 Gew.-% des Staubgewichts ausmachen, haften stark an den Oberflächen und lassen sich mit herkömmlichen Reinigern auch bei intensiver Behandlung nicht mehr vollständig entfernen.
Bei Kunststoffgegenständen ist daher seit langem die Einarbeitung einer antistatisch wirkenden Verbindung schon bei der Herstellung der Kunststoffe gesicherter Stand des technischen Wissens. Diese „internen Antistatika" diffundieren langsam an die Oberfläche und verhindern dort eine Staub- und Schmutzanlagerung, die aus elektrostatischer Aufladung resultiert. Diese „inneren Antistatika" weisen eine Reihe von Nachteilen auf, von denen hier exemplarisch die höheren Kosten, die relativ großen erforderlichen Einsatzmengen, eine mangelnde Langzeitstabilität und geringe Wirksamkeit sowie Einflußnahme auf die Kunststoffqualität wie beispielsweise Stabilität, mechanische Eigenschaften, Chemikalienbeständigkeit und Lebensdauer genannt seien.
„Externe Antistatika" zur Oberflächenbehandlung statisch aufladbarer Gegenstände sind im Stand der Technik ebenfalls umfassend beschrieben und weisen eine Reihe von Vorteilen gegenüber „internen Antistatika" auf: Sie sind preiswert herzustellen, kommen in hochverdünnten Lösungen zum Einsatz, müssen aufgrund der periodisch wiederholten Anwendung keine überaus große Langzeitstabilität aufweisen und können darüber auf nahezu allen statisch aufladbaren Oberflächen eingesetzt werden.
„Externe Antistatika" vergrößern die Oberflächenleitfahigkeit und ermöglichen damit ein verbessertes Abfließen gebildeter Ladungen. Äußere Antistatika sind in der Regel Substanzen mit wenigstens einem hydrophilen Molekülliganden und geben auf den Oberflächen einen mehr oder minder hygroskopischen Film. Diese zumeist grenzflächenaktiven Antistatika lassen sich in stickstoffhaltige (Amine, Amide, quartäre Ammoniumverbindungen), phosphorhaltige (Phosphorsäureester) und schwefelhaltige (Alkylsulfonate, Al- kylsulfate) Antistatika unterteilen. Auch nicht grenzflächenaktive Verbindungen lassen sich als Antistatika einsetzen - am bekanntesten ist hier die Verwendung von Ruß, Silici- umdioxid, Aluminosilikaten und Metalloxiden sowohl als internes als auch als externes Antistatikum.
Externe Antistatika sind beispielsweise in den Patentanmeldungen FR 1,156,513, GB 873 214 und GB 839 407 beschrieben. Die hier offenbarten Lauryl- (bzw. Stearyl-) dimethyl- benzylammoniumchloride eignen sich als Antistatika für Textilien bzw. als Zusatz zu Waschmitteln, wobei zusätzlich ein Avivageeffekt („Weichspüler") erzielt wird. Weitere Antistatika (Hydrazinderivate) für photographische Filme und zur Textilnachbe- handlung sind in den Patentschriften US 3,096,305 und DT 1,019,991 beschrieben.
Zumeist werden externe Antistatika über Lösungen in Wasser, Alkoholen, Benzinen, Chlorkohlenwasserstoffen etc. durch Aufpinseln, Eintauchen oder Besprühen auf die zu behandelnden Oberflächen aufgebracht. Hierbei spielen ökonomische, ökologische, ar-
beitsmedizinische und Überlegungen der Arbeitssicherheit eine Rolle bei der Auswahl der Lösungsmittel und der Antistatika. Gängige äußere Antistatika, die zur Oberflächenbehandlung eingesetzt werden, haben oft den Nachteil, aufgrund ihres Gehaltes an kationischen Verbindungen mit anionischen Reiningungsmitteln Ausfällungen zu bilden, so daß sie in einem nachgeordneten Schritt angewendet werden müssen. Zur Anwendung in Spül- und Spritzmaschinen müssen diese Mittel schaumarm sein, die Oberflächen gut benetzen und schnell trocknen. Gängige externe Antistatika besitzen nur geringe Wirkungen bezüglich Polarisierbarkeit und elektrischer Leitfähigkeit der behandelten Oberflä- chenwirkung. Zudem sind die Langzeitwirkungen marktüblicher Antistatika meist schlecht. Zusätzliche Reinigungswirkung ist bei reinen Antistatika nicht oder nur sehr eingeschränkt vorhanden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues, umweltfreundliches, kostengünstiges und effektives Verfahren zur Reinigung statisch aufladbarer Oberflächen zu entwickeln, das frei von den genannten Nachteilen ist. Für dieses Reinigungsverfahren soll ein neues reinigungsaktives antistatisches Reinigungskonzentrat zur Verfügung gestellt werden, das bei Verdünnung mit Wasser eine Reinigungslösung liefert, die eine gründliche Reinigung von statisch aufladbaren Oberflächen mit einer antistatischen Wirkung verbindet.
Unter Reinigungsmittel oder Reinigungslösung wird hierbei die mit Wasser auf die Anwendungskonzentration verdünnte Lösung verstanden, während mit Reinigungsmittelkonzentrat die unverdünnte, flüssige Lösung der drei nachfolgend genannten Bestandteile a) bis c) und gegebenenfalls weiterer Zusatzstoffe gemeint ist. Der Begriff statisch aufladbare Oberfläche bezeichnet im Rahmen dieser Anmeldung horizontale und nichthorizontale Oberflächen, die aufgrund isolierender Materialeigenschaften zur Aufladung neigen. Insbesondere werden hierunter Kunststoffe, dabei insbesondere Thermoplaste und Duroplaste verstanden, bei denen diese Problematik besonders ausgeprägt ist.
Die Erfindung betrifft antistatische Reinigungsmittelkonzentrate, die bei Wasserzugabe eine antistatische Reinigungslösung liefern, dadurch gekennzeichnet, daß sie enthalten:
a) 1 bis 12 Gew.-% eines oder mehrerer alkoxylierter primärer oder sekundärer Amine,
b) 1 bis 10 Gew.-% eines Fettsäuresalzes,
c) 2 bis 12 Gew.-% eines oder mehrerer schwachschäumender nichtionischer Tenside
und als Rest Wasser oder eine wäßrige Lösung weiterer Hilfs- und Wirkstoffe.
In einer besonderen Ausführungsform enthalten die Reinigungsmittelkonzentrate als Komponente a) 1 bis 12 Gew.-% eines oder mehrerer ethoxylierter sekundärer Amine.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Reinigung statisch aufladbarer Oberflächen, bei dem man ein antistatisches wäßriges Reinigungsmittel auf die zu reinigenden statisch aufladbaren Flächen aufbringt und anschließend ablaufen läßt. Das in diesem Verfahren zu verwendende antistatische wäßrige Reinigungsmittel wird dabei durch Verdünnung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittelkonzentrates mit Wasser erhalten.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen darin, daß die in dem Verfahren eingesetzten Mittel eine Reinigungs- und antistatische Wirkung miteinander verbinden. So werden einerseits gute Reinigungsleistungen und andererseits lang anhaltende Antistatikeffekte erzielt. Die Reinigungsmittel benetzen die Oberflächen sehr gut, sind schaumarm und somit spritzfähig und zeigen ein herausragendes Abtropfverhalten im Vergleich mit marktüblichen Reinigungs-/ Antistatikmitteln. Auf den behandelten Oberflächen wird ein lange haftender Schutzfilm erzeugt, der einen lang anhaltenden Antistati-
keffekt bewirkt sowie die Wiederanschmutzung verzögert und die nachfolgenden Reinigungen erleichtert. Die Mittel sind leicht dosierbar und laufen aufgrund ihres hervorragenden Abtropfverhaltens schnell von den behandelten Oberflächen ab. Auf diese Weise kommt es zu einer schnellen, gleichmäßigen Trocknung ohne die Bildung von sogenannten „Wasserflecken" durch Härtebildner.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Mittel besteht darin, daß sie in Anwendungslösungen mit alkalischen Reinigern kombinierbar sind und im Gemisch mit ihnen keine Ausfällungen zeigen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einem breiten Temperaturbereich sowohl im Reinigungsschritt als auch als Nachspülverfahren angewendet werden.
Zusätzlich sind die erfindungsgemäßen Reinigungsmittelkonzentrate neutral, müssen aber nicht mit Konservierungsmitteln vor Verkeimung geschützt werden. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen weisen gegenüber herkömmlichen Neutralprodukten keinerlei Tendenz zum Keimbefall auf.
Die Komponente a) wirkt als Antistatikum und wird ausgewählt aus der Gruppe der al- koxylierten primären oder sekundären Amine. Diese zeichnen sich durch ihre Verwendbarkeit sowohl als interne Antistatika als auch als externe Antistatika in Reinigungsmitteln der vorliegenden Erfindung aus und werden erfϊndungsgemäß in Mengen zwischen 1 und 12 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Reinigungsmittelkonzentrats einge- setzt.Vorzugsweise werden alkoxylierte sekundäre Amine verwendet, wobei als Alkoxy- lierungsmittel besonders Ethylen- und Propylenoxid geeignet sind. Mit besonderem Vorzug werden in den erfindungsgemäßen Mitteln 1 bis 12 Gew.-% eines oder mehrerer ethoxylierter sekundärer Amine eingesetzt.
Die C-Kettenlänge der alkoxylierten Amine liegt im Bereich von 10 bis 18 C- Atomen, wobei Alkylketten mit 12 bis 16 C- Atomen bevorzugt sind. Bevorzugte Alkoxylierungs- grade, insbesondere Ethoxylierungsgrade liegen zwischen 1 und 10, bevorzugt zwischen 2 und 5.
Die Komponente b) wird als Entschäumer in Mengen von 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Reinigungsmittelkonzentrats eingesetzt. Während prinzipiell jedes Fettsäuresalz einsetzbar ist, kann es auch von Vorteil sein, das entsprechende Salz erst bei der Herstellung der Reinigungsmittelkonzentrate durch Neutralisation einer Fettsäure mit einer alkalischen Verbindung zu synthetisieren. Als alkalische Komponenten kommen alle Stoffe in Frage, die mit Fettsäuren wasserlösliche Salze bilden, wobei aus technischen Gesichtspunkten die Verwendung von Stoffen aus der Gruppe der der Alkalihydroxide und Alkanolamine bevorzugt ist. Hierbei ist die Verwendung von Alkanolaminen, inbesondere von Triethanolamin, bevorzugt.
Als Fettsäuren, die bei oder vor der Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel neutralisiert werden, kommen sämtliche in nativen Fetten vorkommenden Fettsäuren bzw. deren Gemische in Betracht. Aus dem natürlich vorkommenden Kettenlängenschnitt von 6 bis 20 C-Atomen in der Alkylkette sind Fettsäuren mit Cg.12-Alkylresten im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt einsetzbar.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Reinigungsmittelkonzentrate ein Triethanolaminsalz einer C8.10-Fettsäure in Mengen zwischen 1 und 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Reinigungsmittelkonzentrats.
Um bei der Reinigung im Spritz- oder Tauchverfahren arbeiten zu können, dürfen die tensidischen Komponenten c) nicht zu stark schäumen. Geeignete Tenside sind nichtionische Tenside, die durch die Ethoxylierung der aus pflanzlichen oder tierischen Ölen gewonnenen Derivate synthetisiert werden. Hierbei sind insbesondere solche nichtionischen Tenside wegen ihres Schaumverhaltens bevorzugt, bei denen der Ethoxylierungsgrad geringer ist als die Hälfte der Zahl der Kohlenstoffatome in der Alkylkette. Um das Schaumverhalten der erfindungsgemäßen Reinigungsmittelkonzentrate weiter zu beeinflussen, können Mischungen unterschiedlicher nichtionischer Tenside eingesetzt werden. So können auch nichtionische Tenside, die stärker schäumen eingesetzt werden, wenn
gleichzeitig nichtionische Tenside zugegeben werden, die das Schaumverhalten im Sinne der Erfindung positiv beeinflussen. Unter diesen auch als Entschäumern wirkenden nichtionischen Tensiden sind insbesondere die sogenannten „Guerbet-Tenside" bevorzugt, die durch Ethoxylierung von Alkoholen gewonnen werden, welche ihrerseits durch Guerbet- Reaktion (Selbstkondensation von Alkoholen unter dem Einfluß von Natrium oder Kupfer bei 200°C und erhöhtem Druck) gewonnen werden.
Durch die Entschäumerwirkung der „Guerbet-Tenside" ist es auch möglich, stärker schäumende Tenside in die erfindungsgemäßen Reinigungsmittelkonzentrate einzuarbeiten. Unter den nichtionischen Tensiden, die auf diese Weise vorteilhaft in die erfindungsgemäßen Reinigungsmittelkonzentrate eingebracht werden können, nehmen die Alkylpo- lyglycoside eine herausragende Stellung ein. Die Alkyl- oder Alkenylglykoside (APG) besitzen die allgemeine Formel R-O-(G)x, in der R einen primären, geradkettigen oder in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C- Atomen bedeutet, G ein Symbol ist, das für eine Glucose-Einheit mit 5 oder 6 C-Atomen steht, und der Oligomerisierungsgrad x zwischen 1 und 10, vorzugsweise zwischen 1 und 2 liegt und insbesondere deutlich kleiner als 1 ,4 ist.
Die Komponente c) wird in Mengen zwischen 2 und 12 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Reinigungsmittelkonzentrats, eingesetzt.
Je nach beabsichtigtem Anwendungszweck kann das erfindungsgemäße Reinigungsmittel weitere Komponenten enthalten, beispielswiese zusätzliche Alkalien, Chelatkomplexbild- ner, Buildersubstanzen, zusätzliche anionische und/oder nichtionische Tenside, Lösevermittler, Enzyme, Konservierungsmittel, Farbstoffe und/oder Parfüme.
Als zusätzliche Alkalien kommen beispielsweise Natrium- oder Kaliumcarbonat sowie Natrium- oder Kaliumsilikate in Betracht. Geeignete Chelatkomplexbildner sind bei-
spielsweise die Alkalisalze der Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) oder der Nitrilotrie- ssigsäure (NTA) sowie Alkalimetallsalze von anionischen Polyelektrolyten wie Po- lyacrylate, Polymaleate und Polysulfonate. Weiterhin sind niedermolekulare Hydroxycar- bonsäuren wie Citronensäure, Weinsäure, Äpfelsäure oder Gluconsäure geeignet. Geeignete Komplexbildner können weiterhin ausgewählt sein aus Organophosphonaten wie beispielsweise l-Hydroxyethan-l,l-diphosphonsäure (HEDP), Ami- notri(methylenphosphonsäure), Diethylentriaminpenta(methylenphosphonsäure) sowie 2- Phosphonobutan- 1 ,2,4-tricarbonsäure (PBS-AM).
Die vorstehend genannten Komplexbildner, insbesondere die Polycarboxylate, können auch wegen ihrer Buildereigenschaften eingesetzt werden. Builder stellen neben den Tensiden wichtige Komponenten in Wasch- und Reinigungsmitteln dar, vergleiche beispielsweise Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Auflage, Band A8 (1987), Seiten 350 bis 357. Sie haben zumindest eine der Aufgaben: Alkalisierung des Reinigungsmittels, Binden von Wasserhärte und Schmutzdispergierung. Bekannte und im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbare Builder sind monomere oder oligomere Phosphate wie beispielsweise Monophosphate, Pyrophosphate, Triphosphate und cy- clische oder polymere Metaphosphate. Weitere Gruppen anorganischer Buildersubstanzen umfassen Carbonate, Hydrogencarbonate, Borate und Silikate, vorzugsweise solche mit einem Molverhältnis SiO2 : M2O (M = Alkalimetall) im Bereich von 0,5 bis etwa 4, insbesondere von etwa 1,0 bis etwa 2,4. Organische Buildersubstanzen können vorzugsweise ausgewählt werden aus den Polymeren und Copolymeren von Acrylsäure, α-Hydroxyacrylsäure, Maleinsäure und Allylalkohol. Weiterhin sind Poly(teramethylen- 1 ,2-dicarboxylate) und Poly(4-methoxytetramethylen-l,2-dicarboxylate) einsetzbar. Die genannten anorganischen und organischen Builder werden in Form ihrer wasserlöslichen Salze, insbesondere ihrer Natrium- und/oder Kaliumsalze, eingesetzt.
Als weitere anionische oder nichtionische Tenside, die im Rahmen der erfindungsgemäßen Formulierung zusätzlich verwendet werden können, sind beispielsweise zu nennen: Alkylsulfate und -sulfonate sowie Alkylbenzolsulfonate fettchemischen oder petrochemi- schen Ursprungs sowie Alkoxylierungsprodukte von Fettalkoholen oder Fettaminen. Dabei können die Alkoxylate mit Alkylgruppen, beispielsweise mit Butylgruppen, endgrup- penverschlossen sein und als Fettalkohol- oder Fettaminpolyglykolether vorliegen. Hierdurch läßt sich das Schaumverhalten der erfindungsgemäßen Reiniger beeinflussen.
Als Lösungsvermittler, die in den erfindungsgemäßen Reinigungsmittelkonzentraten eingesetzt werden können, kommen allgemein ein- oder mehrwertige Alkohole, Alkanolami- ne oder Glycolether in Betracht, sofern sie im eingesetzten Konzentrationsbereich mit Wasser mischbar sind. Vorzugsweise werden der oder die Lösungsvermittler ausgewählt aus Ethanol, n- oder i-Propanol, Butanolen, Glykol, Propan- oder Butandiol, Glycerin, Diglykol, Propyl- oder Butyldiglykol, Ethylenglykolmethylether, Ethylenglykolethyle- ther, Ethylenglykolpropylether, Etheylenglykolmono-n-butylether, Diethylenglykol- methylether, Diethylenglykolethylether, Propylenglykolmethyl-, ethyl- oder -propyl-ether, Dipropylenglykolmethyl-, oder -ethylether, Methoxy-, Ethoxy- oder Butoxytriglykol, 1- Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylenglykol-t-butylether und Mono-, Di- und Triethanolamin sowie Mischungen dieser Lösungsmittel. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich hervorragend zum Reinigen von statisch aufladbaren harten Oberflächen, beispielsweise lackierten oder emaillierten Metallober- flächen, oder Oberflächen aus Kunststoffen oder Keramik wie beispielsweise Fliesen. Das Reinigungsverfahren ist insbesondere zur Reinigung von Kunststoffen geeignet, wobei die Reinigung thermoplastischer Kunststoffe ein bevorzugtes Anwendungsgebiet darstellt. Diese zu reinigenden thermoplastischen Kunststoffe werden industriell in einer Fülle von Anwendungen benutzt und verschmutzt, beispielsweise in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, in Großküchen, Lagerhallen, Schlachthöfen oder ähnlichen Einrichtun-
gen. Beispielsweise seien hier Getränkekästen, Joghurt-Trays, Brot- und Fleischbehälter sowie Fischtonnen genannt.
Aber auch andere Oberflächen wie lackierte Fahrzeuge oder Fahrzeugteile, Lüftungsschächte, Fensterrahmen aus Kunststoffen oder lackierten Metallen, Elektronikgeräte, Kunststoff- Wandverkleidungen und -Fußböden, Teppichböden sowie Plastikgeschirr lassen sich mit den erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln gründlich und problemlos reinigen und vor schneller Wiederanschmutzung bzw. Schmutzaufnahme schützen. Zur Anwendung wird das erfindungsgemäße Reinigungsmittelkonzentrat mit Wasser um einen Faktor zwischen etwa 1000 und etwa 50, vorzugsweise zwischen 200 und 100 verdünnt, das heißt das Mittel wird in einer Anwendungskonzentration im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 2 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 1 Gew.-%, eingesetzt. Bei dieser Verdünnung mit Wasser resultiert ein antistatisches Reinigungsmittel mit einem herausragenden Antistatikeffekt und hoher Reinigungs Wirkung.
Das Vermischen mit Wasser erfolgt vorzugsweise unter Verwendung einer Mischdüse, mit welcher das Reinigungsmittel dem Wasser im erwünschten Mengenverhältnis zugeführt wird. Das im Gerät mit Wasser vermischte Reinigungsmittel wird auf die zu reinigenden Flächen aufgesprüht oder als Reinigungsbad, in das die zu reinigenden Teile eingetaucht werden, bereitgestellt.
Alternativ kann das Vermischen des Konzentrats mit Wasser in einem Mischbehälter erfolgen, wonach die Lösung beispielsweise manuell auf die zu reinigenden Flächen aufgetragen werden kann, was beispielsweise mittels eines Schwammes, eines Tuchs, eines Pinsels, einer Sprühflasche oder einer Rolle erfolgen kann. Diese Auftragsweise eignet sich insbesondere für die kleinflächige Anwendung im Haushaltsbereich. Hier kann das mit Wasser vermischte Reinigungsmittel beispielsweise eingesetzt werden als Reiniger für elektronische Geräte, als Fußbodenreiniger, als Allzweckreiniger, als Badreiniger, als Backofenreiniger und für ähnliche Zwecke.
Die Reinigungslösung kann dabei sowohl bei Raumtemperatur als auch bei erhöhter Temperatur sowohl im Spritz- als auch im Tauchverfahren angewendet werden. Vorteilhafterweise setzt man die Reinigungslösung leicht erwärmt bis heiß, vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 40 und 80°C ein.
Die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen einerseits die Reinigungsleistung, andererseits die antistatische Wirkung sowie weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Reinigerkonzentrate.
Beispiele:
Es wurde ein erfindungsgemäßes Reinigerkonzentrat El folgender Zusammensetzung hergestellt:
sekundäres C13-C15-Amin mit 1-4 EO 6,2 Gew.-%
Triethanolamin 3 Gew.-%
C8.10 Fettsäure 4 Gew.-% ethoxylierte Guerbetalkohol-Butylether 1 Gew.-%
Ethylhexylglucosid 8 Gew.-%
Nitrilotriessigsäure 5,5 Gew.-%
Ethanol, 96% 6 Gew.-%
Wasser 66,3 Gew.-%
Dieses Konzentrat wurde als 1 Gew.-%-ige Lösung in Wasser (16° dH) für die folgenden Testverfahren eingesetzt.
1.) Reinigungsleistung:
Es wurden PVC-Testplatten mit drei Testverschmutzungen (Rindertalg, Butter, Cola) angeschmutzt und 15 Minuten bei unterschiedlichen Temperaturen in 1 Gew.-%-igen Reinigungslösungen in Stadtwasser (16° dH) gereinigt. Das erfindungsgemäße Mittel El wurde dabei allein und in Kombination mit einem alkalischen Reiniger (A) gegen Wasser (V3), einen alkalischen tensidfreien Reiniger (V4), einen alkalischen tensidhaltigen Reiniger (V5) und einen sauren Reiniger (V6) getestet.
Die Reinigungsleistung in % (ohne Wassernachspülung) ist der folgenden Tabelle zu entnehmen.
V3 V4 N5 V6 El El + A
Rindertalg, 50°C 49 49 83 53 79 89
Butter, 36°C 67 63 83 85 96 93
Cola, 20°C 93,5 94 94 87,5 91 97
2.) Trocknungsverhalten
1 Gew.-%-ige Lösungen der getesteten Reinigungsmittel in Wasser von 16° dH wurden auf 50°C temperiert. In diese Anwendungslösungen wurden Kunststoff-Bierkisten und Polypropylen-Brotkisten vollständig eingetaucht. Nach einer Abtropfzeit von 2 Minuten erfolgte die Ermittlung der Flüssigkeit auf der Oberfläche eines Kastens durch Differen- zwägung. Getestet wurden das erfindungsgemäße Mittel El, Wasser (V3), ein alkalischer tensidfreier Reiniger (V4), ein alkalischer tetnsidhaltiger Reiniger (V5), ein saurer Reiniger (V6) sowie ein Neutralreiniger (V7) und ein Klarspüler (V8).
Die Ergebnisse in g sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
V3 V4 V5 V6 V7 V8 El
Bierkisten 13,5 7,6 4,6
Brotkisten 25,5 24,4 9,0 6,8 6,0
3.) Antistatikwirkung:
Mit dem erfindungsgemäßen Mittel El und einem handelsüblichen Antistatikreiniger VI sowie einem aniontensidbasierten Antistatikum V2 gereinigte Kunststoffplatten (PVC,
10x10 cm, Dicke 2 mm) wurden mit einem Lappen gerieben und in einem Abstand von 2 cm über staubfeine Aktivkohle gehalten. Bei erfolgter Aufladung wird die Aktivkohle durch statische Aufladung angezogen. Die Beurteilung erfolgte visuell. Je nach Menge der auf der Oberfläche haftenden Aktivkohle wurden von 10 Testpersonen die Werte 0 („keine Aufladung": die Oberflächen sind optisch nicht verschmutzt) bis 10 („kein antistatischer Effekt": hohe Verschmutzung) vergeben. Die folgende Tabelle zeigt die gemit- telten Benotungen:
Mittel I Tag 4 Tage 7 Tage 14 Tage 28 Tage 90 Tage
El 0 0 0 0 0 0
VI 0 0 6 10 10 10
N2 5 10 10 10 10 10
Zusätzlich wurden in einem vom Verband der TÜV akkreditierten Prüflaboratorium nach der DIΝ 53 482 die elektrostatische Aufladung, die Halbwertszeit und der Oberflächenwiderstand von Hart-PVC-Platten gemessen, die mit Wasser (V3), einem alkalischen, aniontensidhaltigen Antistaikum (V2), einem niotensidbasierten Antistatikum (V9) sowie dem erfindungsgemäßen Mittel El behandelt wurden (< 5 s Eintauchen in l%ige Prüflösung, gemessen nach 7 Tagen Lagerung unter Νormalklimabedingungen).
Die Ergebnisse zeigt folgende Tabelle:
El V2 N3 V9 elektrostatische Aufladung [kV] < 1 55 55 15 Halbwertszeit [min] «1 3 >30 <1 Oberflächenwiderstand [1010 Ω] 0,5 30 20000 15