-
Die Erfindung betrifft ein Fluchttürsteuerungsgerät mit einem Gehäuse oder einer Abdeckung, mit einer Steuerungseinheit und mit einer mit der Steuerungseinheit verbundenen Sprach- und Alarmausgabeeinrichtung mit einem Lautsprecher. Die Erfindung betrifft ferner ein Türschließsystem mit einem Fluchttürsteuerungsgerät und ein Verfahren zum Bedienen eines solchen Fluchttürsteuerungsgeräts.
-
Fluchttürsteuerungsgeräte sind im Stand der Technik, z.B. aus der
DE 10 2005 001 327 A1 , bekannt. Sie haben die Aufgabe, Türen in Rettungswegen elektrisch zu verriegeln, die Türen hierbei vor unberechtigter Begehung abzusichern und gleichzeitig im Gefahrenfall den vorgeschriebenen Rettungsweg (durch beispielsweise Entriegelung der Tür) sicher zu stellen. Hierzu werden die Türen üblicherweise mit Ruhestromverriegelungen zugehalten, welche z.B. nach Betätigung eines Notschalters neben der Türe frei geschaltet werden. Hierbei wird in der Regel ein sowohl optischer als auch akustischer Alarm ausgelöst, der u.a. die Hemmschwelle gegen eine unberechtigte Begehung vor Ort aufbaut. Häufig wird der Zustand der Rettungswegtüre an eine zentrale Stelle (z.B. Pforte) gemeldet. Somit kann die Aufsichtsperson erkennen, welche Türe begangen wurde. Zur berechtigten Begehung der Tür kann ein Schlüsselschalter und/oder eine andere Zugangsberechtigung zur Entriegelung der Türe, wie beispielsweise ein Codekartenleser etc., vorhanden sein. Damit kann der Rettungsweg für eine Begehung entweder zeitbegrenzt oder permanent entriegelt werden.
-
Derartige Fluchttürsteuerungsgeräte sind üblicherweise in eine Gehäuse eingelassen oder verfügen zumindest, insbesondere als Unterputzvariante, über eine geeignete Abdeckung (zum Beispiel vergleichbar mit einer Lichtschalterabdeckung). Darüber hinaus weisen gattungsgemäße Fluchttürsteuerungsgeräte eine Steuereinheit auf, die wenigstens zur Steuerung der vorstehend dargelegten Vorgänge ausgebildet ist. Zur akustischen Alarmabgabe ist ferner eine mit der Steuerungseinheit verbundene Sprach- und Alarmausgabeeinrichtung vorhanden, die einen Lautsprecher umfasst.
-
Die aus dem Stand der Technik bekannten Fluchttürsteuerungsgeräte sind im Hinblick insbesondere auf die Benutzerfreundlichkeit jedoch gleich in mehrfacher Hinsicht verbesserungsbedürftig. Einerseits gestaltet sich häufig bereits die Installation eines derartigen Fluchttürsteuerungsgerätes verhältnismäßig schwierig bzw. umständlich, da zur Programmierung üblicherweise der Anschluss eines externen PCs oder die Betätigung von Steuerkontakten, beispielsweise mittels eines in einen Schlüsselschalter eingeführten Schlüssels, in einer bestimmten Reihenfolge etc. erforderlich ist. Dabei ist es für die installierende Bedienperson häufig nur sehr schwer nachvollziehbar, an welcher Stelle eines Installationsprogramms er sich gerade befindet und welche Alternativen ihm gerade zur Verfügung stehen. Alternativ können auch entsprechend geeignete Bedienungspanels eingesetzt werden, die häufig jedoch unter ästhetischen Gesichtspunkten oder aus Platz- und/oder Kostengründen als nachteilig empfunden werden. Darüber hinaus sind zwar Fluchttürsteuergeräte bekannt, die mit insbesondere optischen Signalen beispielsweise das Vorliegen einer Gefahrensituation und/oder bestimmter Programmierungsfunktionen signalisieren/bestätigen. Allerdings überlassen diese bisher bekannten Fluchttürsteuerungsgeräte beispielsweise die in Gefahr geratene bzw. die installierende Person der Gefahren-/Installationssituation ohne weiter unterstützend wirksam zu werden. So erhält die in Gefahr geratene Person lediglich die (Standard-)Information vom Fluchttürsteuerungsgerät, dass irgendwo im Gebäude ein Alarmzustand vorliegt, und/oder dass das Gebäude verlassen werden soll etc. Variable Reaktionsmöglichkeiten, die beispielsweise im Hinblick auf die an die konkrete Gefahrensituation angepasste Weitergabe von Informationen zugeschnitten sind, die zur Beruhigung in Panik geratender Personen eingesetzt werden können etc., bestehen mit bekannten Fluchttürsteuerungsgeräten jedoch nicht. Gleiches gilt im Übrigen für die ein Fluchttürsteuerungsgerät installierende Person, die ebenfalls keine eindeutig und zweifelsfrei nachvollziehbaren Rückmeldeinformationen im Rahmen einer Installätionsroutine vom Fluchttürsteuerungsgerät erhält.
-
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Fluchttürsteuerungsgerät mit den eingangs beschriebenen Merkmalen anzugeben, das sich insbesondere durch einen hohen Benutzungskomfort, sei es zu Installationszwecken und/oder im Alarmfall, auszeichnet.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass zusätzlich ein ebenfalls an die Steuerungseinheit angeschlossenes Mikrofon vorgesehen ist. Das Mikrofon ermöglicht die Umsetzung von Schallwellen in entsprechende elektrische Spannungsänderungen, die an die Steuerungseinheit weitergeleitet werden und von dieser verarbeitet werden. Das Mikrofon ist dabei konkret in der Weise am erfindungsgemäßen Fluchttürsteuerungsgerät angeordnet, dass es die von einer Bedienperson ausgehenden Schallwellen erfassen kann. Unter einer Bedienperson ist im Sinne der Erfindung eine Person zu verstehen, die für die Installation des Fluchttürsteuerungsgerätes zuständig ist und dazu das Fluchttürsteuerungsgerät beispielsweise zur Durchführung von Programmierungen etc. bedient. Eine Bedienperson kann jedoch im Sinne der Erfindung auch eine Person sein, die sich einer Gefahrensituation ausgesetzt sieht bzw. in einem Gefahrenfall das erfindungsgemäße Fluchttürsteuerungsgerät nutzt, sei es durch Wahrnehmung der Alarmmeldung oder insbesondere auch durch die Betätigung entsprechend alarmauslösender Mechanismen, beispielsweise durch Taster. Unter "Ausbildung zum Erfassen von von der Bedienperson ausgehenden Schallwellen" ist im Sinne der Erfindung somit eine Ausbildung des Mikrofons in der Weise zu verstehen, dass es einen Empfangsradius von zumindest wenigen Zentimetern (bis hin zu einigen Metern) aufweist.
-
Der wesentliche Grundgedanke der Erfindung liegt nun darin, dass das erfindungsgemäße Fluchttürsteuerungsgerät nicht nur akustische Signale, wie beispielsweise Bestätigungs- und/oder Betätigungstöne, Alarmtöne oder Fluchtanweisungen, aussendet, sondern zusätzlich zur Aufnahme bzw. zum Erfassen von Schallwellen, beispielsweise aufgrund akustischer Äußerungen oder Ähnlichem durch die Bedienperson, in der Lage ist. Das erfindungsgemäße Fluchttürsteuerungsgerät ist somit zumindest in gewissem Maße interaktiv ausgebildet und kann mit der Bedienperson, insbesondere zu Iristallations- und/oder Alarmzwecken, wechselseitig kommunizieren, wie es nachfolgend noch detaillierter beschrieben werden wird. Durch das an die Steuerungseinheit erfindungsgemäß angeschlossene Mikrofon ist diese in der Lage, akustische Signale erkennen und entsprechend verarbeiten und/oder weiterleiten zu können. Akustische Äußerungen (d.h. Schallwellen) der sich vor dem Fluchttürsteuerungsgerät bzw. in akustischer Empfangsreichweite des Mikrofons befindlichen Bedienperson werden vom Mikrofon somit erfasst und an die Steuerungseinheit (in der Regel in Form von Spannungssignalen) weitergeleitet, die die erhaltenen Signale vom Mikrofon entsprechend verarbeitet (zum Beispiel erkennt und/oder weiterleitet). Dieser dem erfindungsgemäßen Fluchttürsteuerungsgerät zugrundeliegende Interaktionsgedanke lässt äußerst facettenreiche Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Fluchttürsteuerungsgerätes zu, wie nachfolgend noch näher aufgezeigt werden wird.
-
Vorzugsweise ist die Steuerungseinheit derart eingerichtet, dass der Lautsprecher neben der akustischen Ausgabe wenigstens eines Alarmsignals, beispielsweise eines Sirenentons, zumindest ein weiteres - sich von diesem Alarmsignal unterscheidendes - akustisches Signal abgeben kann. Damit ist es zum Beispiel möglich, nach der Türentriegelung die in Gefahr befindliche Person über eine automatische Sprachausgabe zu informieren und insbesondere zu feiten. So kann die Sprachausgabe über das weitere Vorgehen informieren, wie z.B. "die Türe bleibt zehn Sekunden offen" oder "bitte die Türe schließen" oder "Das Gebäude wird evakuiert! Bitte verlassen Sie das Gebäude durch diese Fluchttüre und folgen Sie der Rettungswegbeschilderung". Weitere Hinweise können z.B. sein: "Achtung, diese Türe ist gegen unberechtigte Begehung gesichert! Ein unberechtigtes Öffnen hat für Sie Folgen!" oder "Achtung! Im angrenzenden Treppenhaus ist Rauch detektiert worden! Bitte verlassen Sie das Gebäude in entgegen gesetzter Richtung entlang der Rettungswegbeschilderung!" oder "Die Türe ist gegen unberechtigte Begehung gesichert! Im Gefahrenfall betätigen Sie bitte die Nottaste, danach können Sie die Tür öffnen".
-
Alternativ oder ergänzend ist die Steuerungseinheit ferner vorteilhafterweise zur Ausgabe von Informationen über den Programmierzustand der Steuerungseinheit und/oder Fehlerinformationen ausgebildet. Die Bedienperson (bzw. in diesem Fall insbesondere der Installateur) kann auf diese Weise Installationsoptionen, bestehende Fehler etc., erheblich schneller erfassen.
-
Bevorzugt sind beim erfindungsgemäßen Fluchttürsteuerungsgerät der Lautsprecher und das Mikrofon in der Art einer Gegensprechanlage ausgebildet. Bei dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Steuerungseinheit des Fluchttürsteuerungsgeräts somit in Wirkverbindung mit einer separaten Kommunikationsanlage. Auf diese Weise ist es möglich, dass die in Not geratene Person mit einer Aufsichtsperson, die beispielsweise in einer entsprechenden Zentrale sitzt, sprachlich Kontakt aufnimmt und so zum Beispiel über Verzögerungszeiten (zum Beispiel hinsichtlich einer Türöffnung) oder einer drohenden unberechtigten Begehung mit Alarmauslösung etc. informiert werden kann. Gleichermaßen ist es bei dieser Ausführungsform selbstverständlich auch möglich, dass die in Not geratene Person der Aufsichtsperson Informationen über den konkreten Gefahrenzustand liefert. Durch die Ausbildung in der Art einer Gegensprechanlage hat die Bedienperson somit (insbesondere im Gefahrenfall) die Möglichkeit, mit dem erfindungsgemäßen Fluchttürsteuerungsgerät zu interagieren und beispielsweise Kontakt mit einer Aufsichtsperson/einer Meldezentrale etc. aufzunehmen.
-
Die bidirektionale Kommunikationsverbindung der Gegensprechanlage ist dabei vorzugsweise nicht kontinuierlich aktiviert, sondern wird bevorzugt erst bei einem Öffnungsversuch, der Betätigung eines Ruftasters oder eines Notschalters/-tasters etc. zwischen der Person an der Tür und dem Aufsichtspersonal aufgebaut. Auf diese Weise ist einerseits nicht die dauerhafte Aufrechterhaltung der Kommunikationsverbindung erforderlich. Die Kommunikation kann vielmehr situationsbedingt erfolgen. Zur Koordination des Informationsaustausches über die Gegensprechanlage ist es ferner möglich, die Aktivierung der Übertragungseinrichtung an die Betätigung bestimmter Betätigungselemente, wie beispielsweise einen Notschalter/-taster, zu koppeln.
-
Es ist weiterhin bevorzugt, die Steuerungseinheit in der Weise auszubilden, dass sie zur Spracherkennung wenigstens eines Steuerbefehles ausgebildet ist. Diese Ausführungsform zeichnet sich somit dadurch aus, dass nicht nur allein eine Weiterletung der durch das Mikrofon empfangenen Schallwellen und der entsprechend umgewandelten Spannungssignale stattfindet. Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fluchttürsteuerungsgeräts ist die Steuerungseinheit vielmehr, bevorzugt ergänzend zur Ausbildung in der Art einer Gegensprechanlage, in der Lage, wenigstens einen von der Bedienperson gesprochenen Steuerbefehl zu erkennen und diesem akustischen Steuerbefehl eine bestimmte Funktion zuzuordnen. Ein derartiges Verfahren wird allgemein als Spracherkennung bezeichnet. Ein derartiger Steuerbefehl kann beispielsweise die Aktivierung bzw. der Aufruf eines Installationsprogramms, die Bestätigung von manuell eingegebenen und/oder akustisch geäußerten Steuerungsbefehlen, die Bestätigung von Sicherheitsrückfragen seitens des Fluchttürsteuerungsgerätes (beispielsweise "Möchten Sie die Tür wirklich öffnen und damit ein Alarm aus!ösen?" etc.) umfassen. Selbstverständlich ist es auch möglich und bevorzugt, dass die Steuerungseinheit des erfindungsgemäßen Fluchttürsteuerungsgerätes zur Spracherkennung mehrerer Steuerbefehle ausgebildet ist.
-
Bevorzugt ist die Spracherkennung zur sprecherunabhängigen Spracherkennung ausgebildet. Eine derartige Spracherkennung ist somit in der Lage, die von verschiedenen Bedienpersonen ausgesprochenen Steuerbefehle zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Diese Ausführungsform ist in sofern von Vorteil, als dass beispielsweise die durch eine Spracherkennung unterstützte Installation eines erfindungsgemäßen Fluchttürsteuerungsgerätes nicht auf einen bestimmten Personenkreis beschränkt ist. Weiterhin ist es möglich, dass das erfindungsgemäße Fluchttürsteuerungsgerät eine Zugangskontrolleinheit umfasst, bei der die Zugangskontrolle bevorzugt über eine Sprach- und besonders bevorzugt über eine Stimmerkennung erfolgt. Zu diesem Zweck kann die Steuerungseinheit derart eingerichtet sein, dass die vom Mikrofon erfassten Schallwellen in einen elektrischen Steuerungshefehl zum Öffnen der Fluchttür umwandelbar sind. Dies erlaubt z.B. eine berührungslose, sog. "Hands-Free" -Bedienung.
-
Um die Berechtigung der Person zur Begehung der Tür überprüfen zu können, kann, wie vorstehend bereits erwähnt, zusätzlich ein Zugangsberechtigungsgerät an die Steuerungseinheit angeschlossen bzw. sogar in ein erfindungsgemäßes Fluchttürsteuerungsgerät integriert sein, mittels dessen ein elektrischer Steuerungsbefehl zum Einleiten eines Türöffnungs-vorganges erzeugbar ist. Besonders bevorzugt ist dabei der Einsatz eines biometrischen Identifikationsverfahrens zur Stimmerkennung. Die Spracherkennung ist bei dieser Ausführungsform somit zur biometrischen Personenidentifikation mittels Stimmerkennung ausgebildet. Ferner ist es selbstverständlich auch möglich, dass alternativ oder ergänzend zur biometrischen Personenidentifikation mittels Stimmerkennung auch andere ldentifikationsmittel, wie beispielsweise Fingerabdruckscanner, Kartenleser, Codeeingabefelder etc. vorgesehen sein können. Denkbar ist in diesem Zusammenhang ferner eine Benutzerführung durch den Lautsprecher im Sinne einer Sprachmitteilung, wie z.B. "zur berechtigten Begehung halten Sie bitte Ihre Ausweiskarte vor den Leser".
-
Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, die Sprach- und Alarmausgabeseinrichtung in der Weise auszubilden, dass sie Installationsinformationen zur Führung der Bedienperson, beispielsweise durch ein Installationsmenü, akustisch ausgibt. Bei dieser Ausführungsform liegt ein Schwerpunkt der Interaktion zwischen Bedienperson und erfindungsgemäßem Fluchttürsteuerungsgerät darin, dass das Fluchttürsteuerungsgerät die Bedienperson bei der Installation unterstützt und leitet. So schlägt das erfindungsgemäße Fluchttürsteuerungsgerät der Bedienperson über den Lautsprecher akustisch beispielsweise durch die Bedienperson hörbare Installationsalternativen im Rahmen eines Installationsmenüs vor, die die Bedienperson durch Auswahl eines Buchstabens, einer Zahl etc., auswählen und gegenüber dem Fluchttürteuerungsgerät vorzugsweise akustisch bestätigen kann, ähnlich wie unter anderem bei Audiotex-Verfahren im Rahmen automatisierter Telefondienste. Diese akustische Bestätigung wird vom Mikrofon erfasst und besonders bevorzugt über eine entsprechende Spracherkennung einer bestimmen Auswahl/Bestätigung zugeordnet. Diese Ausführungsform zeichnet sich besonders durch einen hohen Bedienungskomfort aus, da der Bedienperson einerseits akustisch vermittelt wird, welche Installations- und/oder Bedienalternativen bestehen. Andererseits kann die Bedienperson die jeweilige Auswahl ebenfalls akustisch äußern, so dass die Betätigung geeigneter Betätigungselemente, wie beispielsweise Schlüsselschalter etc., das Vorhandensein entsprechender Bedienungspanele etc. nicht mehr erforderlich ist. Bevorzugt ist der Lautsprecher ferner nicht lediglich zur Abstrahlung tonaler Signale ausgebildet. Vielseitiger einsetzbar und damit vorteilhaft ist vielmehr insbesondere ein breitbandig abstrahlender Lautsprecher.
-
Auch die Aktivierung der Sprachausgabeeinrichtung kann äußerst mannigfaltig variiert wer den. Erfindungsgemäß bevorzugt ist dabei ein Fluchttürsteuerungsgerät, das zumindest ein mit einem Schalter versehenes Türbetätigungsmittel umfasst, mit welchem die Sprachausgabeeinrichtung aktiviert wird. Die Aktivierung der Sprachausgabeeinrichtung ist bei dieser Ausführungsform somit an die Aktivierung eines Türbetätigungsmittels, wie es beispielsweise zum Öffnen der über das Fluchttürsteuerungsgerät gesicherten Tür erforderlich ist, vorgesehen. Bevorzugte Türbetätigungsmittel können beispielsweise eine Türklinke, ein Panikriegel, ein Bewegungsmelder, ein Schloss, eine Personenidentifizierungsvorrichtung und/oder ein Kraftsensor am Türblatt/in einem Türöffner sein. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Sprachausgabeeinrichtung bei einem Öffnungsversuch der Tür aktiviert wird und die Bedienperson beispielsweise über die potenzielle Auslösung eines Alarms rechtzeitig informieren kann.
-
Insbesondere aus ästhetischen Gesichtspunkten ist es ferner bevorzugt, wenn der Lautsprecher und das Mikrofon von außen aus gesehen optisch verdeckt am Fluchttürsteuerungsgerät angeordnet sind.
-
Aufgrund des häufig nur begrenzt zur Installation eines Fluchttürsteuerungsgerätes zur Verfügung stehenden Bauraums ist es ferner vorteilhaft, Fluchttürsteuerungsgeräte vergleichsweise kompakt auszubilden. Gleichzeitig muss die Sprach- und Alarmausgabeeinrichtung jedoch leistungsstark genug sein, um die ausgesendeten Signale in einer von der Bedienperson hörbaren Lautstärke abstrahlen zu können. Entsprechend leistungsstarke Sprach- und Alarmausgabeeinrichtungen haben jedoch häufig einen vergleichsweise umfangreichen Platzbedarf. Der Ausweg aus diesen widersprüchlichen Anforderungen gelingt erfindungsgemäß mit einem Fluchttürsteuerungsgerät, dass eine Körpeiscfiallankopplung des Lautsprechers, insbesondere eines Gehäuses des Lautsprechers, an das Gehäuse oder die Abdeckung des Fluchttürsteuerungsgerätes oder an eine Bedieneinheit umfasst. Auf diese Weise gelingt eine besonders platzsparende Anordnung, die gleichzeitig eine effiziente Signalübertragung zur Abstrahlung von Schallwellen in ausreichender Lautstärke ermöglicht. Zusätzlich kann auf diese Weise auf das Erfordernis entsprechender Gehäuseöffnungen nach außen, damit die vom Lautsprecher ausgesendeten Schallwellen die Bedienperson erreichen können, zum Teil sogar vollständig verzichtet werden. Die damit möglichen gleichmäßigen Außenflächen eines erfindungsgemäßen Fluchttürsteuerungsgerätes sind ebenfalls aus ästhetischen Gründen häufig erwünscht. Die zur Körperschattankoppetung erforderlichen kleinen und vergleichsweise leistungsstarken Lautsprecher werden bei dieser Ausführungsform somit beispielsweise in einem Gehäuse gelagert und übertragen die von ihnen ausgesendeten Wellen zunächst im Gehäuseinneren auf wenigstens einen Teil der Bedieneinheit/der Abdeckung/des Gehäuses, welches die entsprechenden Schallwellen nach außen hin überträgt. Da die Fluchttürsteuerungsgerät im allgemeinen sehr kompakt ausgebildet sind, kann eine Körperschallankoppelung eines Lautsprechergehäuses insbesondere an die Bedieneinheit, die eine vergleichsweise große Abstrahlfläche aufweist, besonders gut vorgenommen werden. Grundsätzlich gilt, je leistungsstärker der Lautsprecher und/oder je größer die vorhandene Abstrahlfläche der Bedieneinheit/des Gehäuses/der Abdeckung ist, desto effizienter gelingt die erfindungsgemäße Körperschallankoppelung.
-
Es ist weiterhin von Vorteil, das erfindungsgemäße Fluchttürsteuerungsgerät in ein Nottasterterminal zu integrieren. Gattungsgemäße, aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannte Nottasterterminal sind häufig insbesondere neben beziehungsweise in der Nähe von Fluchttüren angeordnet und umfassen einen, meist mittels einer entsprechenden Abdeckhaube/-scheibe überspannten, Nottaster, bei dessen Betätigung ein Alarm und häufig weitere Maßnahmen, wie beispielsweise die Auslösung einer Notfallentriegelung etc., ausgelöst werden. Derartige Nottaster weisen zum Teil ferner Schlüsselschalter oder Ähnliches auf, über die die Aktivierung/ Deaktivierung der Verriegelung möglich ist. Durch die Einbindung eines erfindungsgemäßen Fluchttürsteuerungsgeräts in ein derartiges Nottasterterminal wird somit ein Nottasterterminal erhalten, das neben seinen Grundfunktionen zusätzlich zur Fluchttürsteuerung ausgebildet ist. Gleichzeitig ist der Einbauaufwand verringert, da Nottasterterminal und Fluchttürsteuerungsgerät nicht mehr einzeln und separat installiert werden müssen.
-
Es hat sich ferner als Vorteil herausgestellt, das erfindungsgemäße Fluchttürsteuerungsgerät in Kombination mit bzw. integriert in ein Personenüberwachungssystem, wie es beispielsweise in Demenzabteilungen von Altersheimen, in geschlossenen Bereichen von Psychiatrien oder in Neugeborenenabteilungen von Krankenhäusern häufig eingesetzt wird, vorzusehen. Eine Besonderheit in diesen Bereichen liegt darin, dass Fluchttüren auf Anforderung üblicherweise erst über eine entsprechend zwischengeschaltete Aufsichtsperson freigegeben werden und nicht unmittelbar von den Insassen selbst. Die erfindungsgemäße Erweiterung eines Fluchttürsteuerungsgerätes mit einem Mikrofon bzw. mit Interaktionsmöglichkeiten ermöglicht es nun, insbesondere in den vorstehend aufgezählten Spezialbereichen, zusätzlich auch akustische Anweisungen an die Personen weiterzuleiten (Lautsprecher) und/oder von diesen zu empfangen (Mikrofon), beziehungsweise mit diesen in Interaktion zu treten. Damit können insbesondere die Reaktionszeiten des Aufsichtspersonals bei einem Öffnungsversuch einer Fluchttür erheblich reduziert werden und für die Insassen besteht die Möglichkeit, sich mittels der Interaktionsmöglichkeit im Gefahrenfall umgehend an eine Ansprechperson wenden zu können.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Lautsprecher des Fluchttürsteuerungsgerätes in der Weise gebildet, dass er zumindest mittelbar von einer elektroakustischen Lautsprecheranlage (ELA) angesteuert wird. Derartige elektroakustischen Lautsprecheranlagen finden insbesondere in weiträumigen öffentlichen Bereichen, wie beispielsweise U-Bahnsystemen, Bahnhöfen, Flughäfen etc., Verwendung. Das erfindungsgemäße Fluchttürsteuerungsgerät erweitert nunmehr derartige Systeme auch mit einer Interaktionsmöglichkeit, was insbesondere in weitläufigen Gebäuden als großer Vorteil gesehen wird. Ferner kann die elektroakustische Lautsprecheranlage auch zur Ausstrahlung von allgemeinen Informationen und Unterhaltungsinhalten dienen, die unter anderem über ein oder mehrere erfindungsgemäße Fluchttürsteuerungsgeräte akustisch wahrnehmbar ausgesendet werden können.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Fluchttürsteuerungsgerät in ein Sprachalarmsystem (SAS) integriert. Derartige Sprachalarmsysteme zeichnen sich dadurch aus, dass sie Alarmmeldungen nicht allein in Form von Alarmtönen, sondern wenigstens teilweise kombiniert mit geeigneten gesprochenen Alarmmeldungen aussenden. Für die von der Gefahrensituation betroffenen Personen haben derartige Systeme den Vorteil, dass die Bedeutung eines Alarmtons nicht erst interpretiert werden muss, sondern im Rahmen der gesprochenen Botschaft eindeutig und unmissverständlich zum Ausdruck kommt.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung liegt ferner darin, das Fluchttürsteuerungsgerät ferner in der Weise auszubilden, dass es nach der Türfreischaltung ein akustisches Blinden-Leitsignal (vergleichbar mit dem Biindenteitsystem einer Fußgängerampel) aussendet, welches auch sehende Personen im Falle einer Verrauchung sicher zur Fluchttür leitet.
-
Die Steuerungseinheit bei einem erfindungsgemäßen Fluchttürsteuerungsgerät kann ferner derart eingerichtet sein, dass zwischen dem Eingang des Steuerungsbefehls zum Öffnen der Tür und dem Beginn des Türöffnungsvorganges eine Zeitspanne von mindestens einer, vorzugsweise mindestens fünf oder mindestens zehn Sekunden liegen. Ferner kann das erfindungsgemäße Fluchttürsteuerungsgerät eine Vorrichtung zur Abgabe optischer Signale, wie beispielsweise ein Blinklicht etc., umfassen bzw. eine derartige Vorrichtung steuern.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung liegt in der Integration eines erfindungsgemäßen Fluchttürsteuerungsgerätes in ein Fluchttürsystem mit einer über einen Fluchttüröffner gesicherten Tür. Dabei liegt beispielsweise ein wesentlicher Vorteil dieses erfindungsgemäßen Fluchttürsystems darin, dass die Bedienperson über das Mikrofon die Möglichkeit hat, in Interaktion mit dem Fluchttürsteuerungsgerät beziehungsweise mit dem Fluchttürsystem zu treten. So kann beispielsweise für den Fall, dass das Fluchttürsteuerungsgerät in der Art einer Gegensprechanlage ausgebildet ist, die Bedienperson vor der Öffnung der Tür (damit vor der Auslösung eines Alarms) mit einer Sicherheitszentrale oder Ähnlichem in Kontakt treten und auf diese Weise beispielsweise das Erfordernis der Alarmauslösung absichern bzw. davor gewarnt werden.
-
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Bedienen eines Fluchttürsteuerungsgerätes gemäß einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei die Steuerungseinheit derart eingerichtet ist, dass die Betätigung des Fluchttürsteuerungsgerätes zu Installationszwecken und/oder im Alarmfall interaktiv über das Mikrofon und den Lautsprecher erfolgt. Kernelement dieses erfindungsgemäßen Verfahrens ist somit das Aufnehmen und Umwandeln von von der Bedienperson ausgehenden Schallwellen durch das Mikrofon. Weiterführende Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sehen ferner insbesondere das Erkennen von Sprache und/oder Stimmen etc. gemäß den vorstehenden Ausführungen vor. Darüber hinaus ist selbstverständlich auch die Einbindung/Ansteuerung weiterer Elemente aus dem Bereich der Brandschutz- und oder Rettungswegtechnik, wie beispielsweise optische Rauchmelder, Haftmagente etc., mit einem erfindungsgemäßen Fluchttürsteuerungsgerät möglich.
-
Der wesentliche Grundgedanke der Erfindung liegt zusammenfassend somit in der Integration eines Mikrofons als akustische Schnittstelle in ein Fluchttürsteuerungsgerät. Bevorzugte Funktionen, die über das erfindungsgemäße Mikrofon und speziell die Kombination mit einem Lautsprecher wesentlich verbessert werden, sind somit insbesondere die Konfiguration/Installation (Gerätekonfiguration mit Unterstützung/in Kombination mit der Spracheingabe) und/oder die Benutzer/Bedienerführung (zum Beispiel im Hinblick auf Anweisungen, um einen Identifikationsnachwels zu erbringen) und/oder die Realisation eines Leitsystems im Evakuierungsfall und/oder die Kommunikation mit einer Leitstelle (Ausbildung in der Art einer Gegensprechanlage) und/oder die Information (zum Beispiel Anbindung an eine ELA), insbesondere in einem Gefahrenfall (zum Beispiel Gebäudeevakuierung, insbesondere bei einer Integration in ein SAS) und/oder die Sprachsteuerung einer Tür ("Hands-Free"-Bedienung) und/oder die Integration einer Sprachidentifikation zum biometrischen Berechtigungsnachweis und/oder präventive Warnmeldungen und/oder die Einbindung in ein Personenüberwachungssystem.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Die einzige Figur zeigt schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen Türsystems mit einer gegen unberechtigte Begehung geschützten Fluchttür und einem Fluchttürsteuerungsgerät.
-
Das in der Figur abgebildete Fluchttürsteuerungsgerät ist als Unterputzmodell (wobei auch der Einsatz als Aufputzmodell möglich ist) ausgebildet und weist eine Abdeckung 7, eine nicht näher dargestellte Steuerungseinheit sowie einen an die Steuerungseinheit angeschlossenen Lautsprecher 1 zur Alarmabstrahlung auf. Zusätzlich ist ein ebenfalls an die Steuerungseinheit angeschlossenes Mirkofon 2 zur Erfassung von Schallwellen vorgesehen. Zusätzlich ist an die Steuerungseinheit eine Vorrichtung 4 zur Abgabe optischer Signale und ein hier als Schlüsselschalter 6 ausgebildetes Zugangsberechtigungsgerät angeschlossen, mittels dessen ein elektrischer Steuerungsbefehl zum Einleiten eines Türöffnungsvorganges erzeugbar ist. Ferner ist ein an die Steuerungseinheit angeschlossener Nottaster 5 vorgesehen, über dessen manuelle Betätigung im Gefahrenfall auch ohne ausgewiesene Zugangsberechtigung ein Türfreigabevorgang einleitbar ist.
-
Die Steuerungseinheit steht in Wirkverbindung mit einer separaten Kommunikationsanlage (nicht dargestellt). Die Steuerungseinheit ist derart eingerichtet, dass die von der Bedienperson 8 ausgesandten Schallwellen 9 vom Mikrofon 2 erfasst und in einen elektrischen Steuerungsbefehl zum Öffnen der Fluchttür 3 umgewandelt werden. Gleichzeitig sendet der Lautsprecher 1 ein von der Steuereinheit koordiniertes (bzw. in Reaktion auf den Empfang und die Verarbeitung der Schallwellen 9) Hinweissignal 10 in von der Bedienperson 8 akustisch wahrnehmbarer Weise aus, dass im vorliegenden Fall die Dauer der Aufrechterhaltung des Öffnungszustandes betrifft.