-
Die Erfindung betrifft eine Farbkammer, umfassend zwei Rakelleisten, an denen jeweils ein Rakelblech angeordnet ist, wobei zwischen den Kanten der Rakelbleche eine Öffnung ausgebildet ist, durch die Farbe aus der Farbkammer auf eine Farbübertragungswalze übertragbar ist, wobei die Farbkammer weiterhin eine Mechanik aufweist zum Verschließen der Öffnung zwischen den Rakelblechen.
-
Farbkammern sind im Stand der Technik allgemein bekannt und werden eingesetzt, um Farbe aus dieser Farbkammer auf eine Farbübertragungswalze, z.B. eine Rasterwalze einer Druckmaschine aufzubringen.
-
Eine Farbkammer bildet üblicherweise eine Rahmenform mit zwei kurzen gegenüberliegenden Stirnseitenschilden und zwei langen gegenüberliegenden Seitenelementen, wobei an den Seitenelementen je eine Rakelleiste und jeweils an dieser ein Rakelblech angeordnet ist. Ggfs. kann ein Seitenelement unmittelbar eine Rakelleiste bilden. In jedem Fall wird dasjenige Element als Rakelleiste bezeichnet, an dem ein Rakelblech angeordnet bzw. befestigt ist.
-
Für den Farbauftrag liegt die Farbübertragungswalze an den beiden jeweiligen Kanten der beiden Rakelbleche unter einer Vorspannung an, wobei sich durch die Rotation der Farbübertragungswalze an dem das Arbeitsrakel bildenden Rakelblech eine rotierende Farbrolle ausbildet und von dieser Farbrolle die Farbe auf die Farbübertragungswalze übertragen wird. Das dem Arbeitsrakelblech gegenüberliegende (Schließ-)Rakelblech dient hierbei im Wesentlichen zur Abdichtung der Öffnung einer Farbkammer gegenüber der Farbübertragungswalze bei stillstehender Farbübertragungswalze, d.h. wenn sich die in der Farbkammer befindliche Farbe vollständig in der Farbkammer verteilt.
-
Oftmals ist es vorgesehen, dass bei einer Druckmaschine von einer Farbe auf eine andere Farbe gewechselt werden muss, was bedeutet, dass entweder die entsprechende Farbkammer vollständig geleert und gereinigt werden muss, was einen erheblichen arbeits- und zeitintensiven Aufwand an der Maschine bedeutet, oder aber eine Farbkammer inklusive der in der Farbkammer enthaltenen Farbe auszutauschen ist.
-
Der Austausch einer Farbkammer stellt sich als ein Problem dar, insbesondere wenn in der Farbkammer noch Druckfarbe vorhanden ist, da diese, wenn die Farbkammer von der Farbübertragungswalze abgehoben wird, durch die Öffnung der Farbkammer zwischen den beiden Kanten der Rakelbleche auf die Farbübertragungswalze herausläuft und auch eventuell auf weitere innere Elemente einer Druckmaschine und diese verschmutzt.
-
Um diese Probleme zu vermeiden, ist es im Stand der Technik bekannt, vor dem Austausch einer Farbkammer diese entweder vollständig leer laufen zu lassen oder durch eine Wartungsperson die in der Farbkammer verbliebene Farbe vor dem Wechsel der Farbkammer manuell oder durch eine gesteuerte Absaugeinrichtung zu entfernen. Dieser Vorgang ist jedoch arbeits- und zeitintensiv, insbesondere, wenn die Farbkammer noch nahezu vollständig gefüllt ist.
-
Es ist im Stand der Technik weiterhin bekannt, Farbkammern so auszuführen, dass die Öffnung zwischen den Rakelblechen zur Farbübertragungswalze hin verschlossen werden kann, indem es beispielsweise vorgesehen ist, die Farbe mit einem Farbeinschub, d.h. einem dem Innenraum der Farbkammer angepassten Behälter in die Farbkammer einzuführen, wobei der Behälter mittels eines zusätzlichen Verschlussblechs zunächst zur Farbübertragungswalze hin verschlossen ist.
-
Zum Betrieb wird dieses Blech entfernt und die Farbe kann an die Farbübertragungswalze gelangen. Soll die Farbe gewechselt werden, wird dieses Blech wieder eingeführt und verschließt die Öffnung zur Farbübertragungswalze wieder, so dass der Farbeinschub mit der darin befindlichen Farbe entnommen werden kann. Nachteilig an der beschriebenen Art ist, dass die Druckfarbe, welche während des normalen Betriebes an die Rakelbleche gelang,t bei einer Entnahme des Farbeischubs dort verbleibt und weiterhin auch Farbe zwischen Farbeinschub und Farbkammer gelangt, so dass sowohl der nach der Entnahme äußere Bereich des Farbeinschubs als auch der nun innen liegende Bereich der Farbkammer gereinigt werden muss.
-
Zudem verbleibt im Bereich der Öffnung der Farbkammer zur Farbübertragungswalze hin auf der Farbübertragungswalze eine erhöhte Farbmenge, da das zusätzliche Einschubblech in Führungsnuten in dem Farbeinschub verläuft und daher die Farbübertragungswalze nicht abrakeln kann. Hieraus ergibt sich in nachteiliger Weise ebenfalls ein erhöhter Reinigungsaufwand für die Farbübertragungswalze selbst und insbesondere bei einem häufigen Farbwechsel ein damit verbundener hoher Farbverbrauch.
-
Weiterhin ist es im Stand der Technik bekannt, die Farbkammer zur Farbübertragungswalze hin mittels eines Rakelblechs zu verschließen, welches an einem Rakelbalken befestigt und mit dem Rakelbalken beweglich ist, wobei der Rakelbalken mit dem daran befestigten Rakelblech auf das gegenüber liegende Rakelblech zubewegt wird. Eine solche Farbkammer ist z.B. aus der
DE 10349053 bekannt. Nachteilig an dieser Art des Verschlusses ist, dass vor der Entnahme einer solchen Farbkammer aus einer Halterung eines Druckwerkes durch das Servicepersonal sichergestellt sein muss, dass die Farbkammer dicht verschlossen ist. Ansonsten tritt der der Entfernung versehentlich Farbe aus der Farbkammer aus. Weiterhin ist es nachteilig, dass das Kammervolumen der Farbkammer durch die Verschiebung des Rakelbalkens zusammen mit dem Rakelblech erheblich verkleinert wird, so dass insbesondere bei einer vollständig oder nahezu vollständig gefüllten Farbkammer die Gefahr des Überlaufens besteht, wodurch unkontrolliert Druckfarbe in die Druckmaschine gelangt.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Farbkammer zu schaffen, welche die vorgenannten Nachteile vermeidet und bei der Entnahme aus dem Druckwerk selbstständig schließt und so eine Fehlbedienung weitgehend ausschließt. Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Farbkammer der gattungsgemäßen Art bereitzustellen, die es ermöglicht, einen Farbwechsel schnell und problemlos durchzuführen, ohne dass eventuelle in der Farbkammer verbleibende Farbmengen in die Druckmaschine abtropfen können und gleichzeitig der Reinigungsaufwand minimiert wird. Aufgabe der Erfindung ist es ebenfalls, eine Farbkammer zu schaffen, welche es ermöglicht einen Farbwechsel auch bei vollständig gefüllter Farbkammer durchzuführen. Aufgabe der Erfindung ist es weiterhin, eine Farbkammer zu schaffen, mit welcher es möglich ist, einen Farbwechsel bei minimalem Farbverlust durchzuführen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Mechanik ein Betätigungselement aufweist durch dessen Betätigung die Öffnung zwischen den Rakelblechen verschließbar ist und durch dessen Betätigung nach oder während des Schließvorganges die Färbkammer relativ zu einer ortsfesten Halterung in einem Druckwerk bewegbar, insbesondere durch die Bewegung entriegelbar und aus dieser Halterung entnehmbar ist. So wird die Farbkammer unmittelbar vor dem Abnehmen oder während des Abnehmens der Farbkammer von der Farbübertragungswalze vollständig und selbsttätig zur Farbübertragungswalze hin verschlossen, so dass keine Druckfarbe aus der Farbkammer zur Farbübertragungswalze hin austreten kann.
-
Da die Erfindung bevorzugt in Druckmaschinen eingesetzt werden kann, welche zur Farbübertragung Rasterwalzen verwenden, wird im Folgenden anstelle des Begriffs Farbübertragungswalze der Begriff Rasterwalze ohne Beschränkung der Allgemeinheit verwendet.
-
Hier kann es vorgesehen sein, dass das Betätigungselement manuell oder auch gesteuert durch eine andere Vorrichtung betätigbar ist. Z.B. kann das Betätigungselement als ein Hebel ausgebildet sein.
-
Gemäß der Erfindung ist es vorgesehen, dass in einer Ausführung die beiden Rakelbleche relativ zueinander bewegbar sind, wobei entweder beide Rakelbleche gleichzeitig bewegbar sein können oder aber auch ein Rakelblech feststeht und das andere Rakelblech relativ zu diesem bewegbar ist. Dementsprechend kann durch eine geeignete Auswahl der jeweiligen Bewegungen erreicht werden, dass die beiden Kanten der Rakelblech zum Einen aufeinander zubewegt werden, so dass sich bei der relativen Bewegung die Öffnung zwischen den Kanten der Rakelbleche verkleinert, bis dass diese Öffnung vollständig verschlossen wird, wenn sich die Rakelblech berühren.
-
Dabei kann es insbesondere vorgesehen sein, dass wenigstens eines der Rakelbleche mit der Vorderkante über die Oberfläche der Rasterwalze geführt wird und dadurch die Druckfarbe von der Oberfläche der Rasterwalze abrakelt und in die Farbkammer transportiert.
-
In einer bevorzugten Ausführung kann es vorgesehen sein, dass die Farbkammer ein bewegliches Rakelblech und ein feststehendes Rakelblech aufweist. Dabei kann insbesondere das bewegliche Rakelblech welches zum Verschließen der Öffnung vorgesehen ist, bzgl. der Rasterwalze das Schließrakel bilden, welches dem Arbeitsrakel gegenüberliegt. Somit weist bei dieser Ausführung eine Farbkammer zwei Rakelbleche auf, von denen eines beweglich ist.
-
In einer anderen Ausführung kann die Farbkammer ein feststehendes Arbeitsrakelblech und feststehendes Schließrakelblech aufweisen, sowie wenigstens ein separates Rakelblech zum Verschließen der Farbkammer. Ein solches Rakelblech kann als Verschlussrakelblech bezeichnet werden. Dieses kann - wenn nur eines vorgesehen ist - in einer bevorzugten Ausführung parallel zu einem dieser beiden feststehenden Rakelbleche, insbesondere bevorzugt parallel zu dem Schließrakelblech im Inneren der Farbkammer angeordnet sein.
-
Zum Betrieb der Farbkammer im Druckwerk ist es erforderlich, dass die Farbkammer in einer Halterung so fixiert ist, dass die durch die Rakelbleche gebildete Öffnung an der Rasterwalze dicht anliegt und die Druckfarbe aus der Farbkammer auf die Rasterwalze übertragen werden kann. Erfindungsgemäß ist es weiterhin daher vorgesehen, dass die genannten Bewegungen mittels einer an/in der Farbkammer befestigten Mechanik ausführbar sind, durch welche zum einen die Farbkammer in der genannten Weise zur Rasterwalze hin verschlossen wird und zum anderen gleichzeitig die Fixierung der Farbkammer gelöst wird und die Farbkammer aus der genannten Halterung und damit aus ihrer Arbeitsposition entnehmbar ist.
-
Dabei kann es in einer bevorzugten Ausführung vorgesehen sein, dass die Öffnung, die in der Farbkammer zwischen den Kanten der Rakelbleche ausgebildet ist, durch eine relative Bewegung wenigstens eines der Rakelbleche und/oder wenigstens eines zusätzlichen Verschlussrakelbleches zueinander so verschließbar ist, dass die im Inneren der Farbkammer an der Rasterwalze anliegende Druckfarbe von der Rasterwalze abgerakelt wird und die abgerakelte Druckfarbe in die Farbkammer transportiert wird und dass bevorzugt das innere Volumen der Farbkammer zumindest im Wesentlichen konstant bleibt. Dabei wird bevorzugt das Volumen als im Wesentlichen konstant betrachtet, wenn es sich bei Schließen der Farbkammer um weniger als 10% ändert.
-
Dass das Volumen zumindest im Wesentlichen konstant bleibt beim Verschießen durch Bewegung wenigstens eines Rakelbleches wird hier bevorzugt dadurch erreicht, dass bei der Betätigung des Mechanismus die in der Farbkammer vorgesehenen Rakelleisten ortsfest bleiben und lediglich wenigstens eines der Rakelbleche bewegt wird. Diese Rakelbleche sind üblicherweise dünn und flexibel und verdrängen somit nur wenig oder nur ein vernachlässigbares Volumen innerhalb der Farbkammer bei einer Bewegung gegenüber den im Stand der Technik bekannten Farbkammern, bei denen ein Rakelblech zusammen mit einer Rakelleiste bewegt wird.
-
Weiterhin kann die Volumenreduzierung dadurch gering gehalten werden, dass ein Rakelblech bei der Bewegung parallel zu seiner Arbeitsposition oder zumindest im wesentlichen parallel zu einem feststehenden Rakelblech verschoben wird, wodurch es bei der Bewegung mit einer Vorderkante auf die Mantelfläche der Rasterwalze aufgedrückt wird. Bei der weiteren Translation der Rakelblechkante verbiegt sich das Rakelblech aufgrund seiner Flexibilität und verläuft daher während seiner gesamten Bewegung nahe der Mantelfläche der Rasterwalze.
-
Wenn ein separates bewegliches Verschlussrakelblech vorgesehen ist, kann dieses mit seiner Vorderkante eine Bewegung zunächst entlang der Inneren Oberfläche des darunter angeordneten festen Rakelbleches, z.B. des Schließrakelbleches vollziehen und dann entlang der Mantelfläche der Rasterwalze zumindest bis zur Vorderkante des zweiten festen Rakelbleches, z.B. des Arbeitsrakelbleches, wodurch das Verschlussrakelblech zum einen die Oberfläche der Rasterwalze abrakelt und damit die darauf aufliegende Druckfarbe in das Innere der Farbkammer befördert und zum anderen die Farbkammer zur Rasterwalze hin verschlossen wird.
-
Bei allen Ausführungen kann es vorgesehen sein, dass die Vorderkante zumindest eines der Rakelbleche auf die Vorderkante des gegenüber liegenden Rakelblechs zubewegt wird und die Rakelblechkanten einander berühren oder überlappen, so dass die Farbkammer dadurch verschlossen wird.
-
Gemäß der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Farbkammer beim Wegnehmen von der Rasterwalze über eine Mechanik selbsttätig zur Rasterwalze hin verschließbar ist, indem die Rakelbleche und insbesondere die Kanten der Rakelbleche und/oder das oder die Verschlussrakelbleche mittels translatorischer und/oder rotatorischer Bewegungen aufeinander zu bewegt werden und damit die Farbkammer zur Rasterwalze hin verschließen.
-
Die Realisierung einer Mechanik, die dies bewirkt und für ein im Wesentlichen konstantes Volumen Sorge trägt kann z.B. dadurch erfolgen, dass ein bewegliches Rakelblech mit einer drehbar gelagerten Welle wirkverbunden ist, die parallel zur Rakelblechkante angeordnet ist, wobei mittels des Betätigungselements eine Drehbewegung der Welle um ihre Drehachse bewirkbar ist und durch die Drehbewegung die Vorderkante des beweglichen Rakelbleches auf die Vorderkante des gegenüber liegenden Rakelbleches zubewegbar ist und in seiner Endstellung so an/auf der Vorderkante des gegenüber liegenden Rakelbleches an-/aufliegt, dass die Öffnung zwischen den Rakelblechen verschlossen ist, insbesondere wobei die Vorderkante des beweglichen Rakelblechs beim Schließvorgang überschüssige Druckfarbe von der Oberfläche einer Rasterwalze eines Druckwerks abrakelt.
-
Da hier lediglich - wie zuvor erwähnt - das Rakelblech translatiert wird und die Mechanik zur Bewirkung dieser Translation auf einer Rotation beruht, bleibt diese Mechanik im Wesentlichen ortfest zur Farbkammer und bewirkt bei der Betätigung keine wesentliche Volumenänderung, da die rotierte Walze an Ort und Stelle verbleibt, ebenso wie die Rakelleisten.
-
Hierbei kann es in bevorzugten Ausführung vorgesehen sein, dass ein bewegliches Rakelblech an der Welle befestigt ist und in der offenen Stellung zumindest teilweise um die Welle herum aufgewickelt ist und bei der Drehbewegung der Welle von dieser abwickelbar ist, insbesondere wobei das Rakelblech bei der Schließbewegung innen an der Rakelleiste oder in der anderen Alternative an einem feststehenden Rakelblech vorbeibewegt wird. So schiebt sich bei Betätigung das bewegte Rakelblech wie bei einer Jalousie auf das gegenüberliegende Rakelblech zu. Demnach wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn ein bewegliches Rakelblech als ein Federstahlblech ausgebildet ist, da dieses die nötige Flexibilität aufweist, um wiederholbar auf der Welle der Mechanik auf- und abgewickelt zu werden.
-
Mit einer solchen Mechanik wird auch erreicht, dass mit einer Drehbewegung der Welle die Fixierung der Farbkammer in einer ortsfesten Halterung an einem Druckwerk lösbar und die Farbkammer aus der Halterung entnehmbar ist. Hierfür kann an der Welle wenigstens ein vorspringendes Verriegelungselement, insbesondere mit einem Kugelkopfende angeordnet sein, welches mit einer korrespondierenden Ausnehmung einer Halterung in Wirkverbindung bringbar ist.
-
Durch Rotation der Welle wird daher auch ein Verriegelungselement mit dessen Ende, z.B. einem Kugelkopfende, in einem radialen Abstand um die Welle herumrotiert. Da sich das Ende an der Halterung abstützt, wird so automatisch die Farbkammer aus der Halterung gelöst, insbesondere wobei diese um einen oder mehrere Haltepunkte auf der gegenüberliegenden Seite der Farbkammer gedreht wird. Hierfür kann die Farbkammer auf dieser der Mechanik gegenüberliegenden Seite ebenso jedoch feststehende Verriegelungselemente aufweisen, die mit korrespondierenden Elementen, z.B. mit Ausnehmungen an der Halterung in Eingriff bringbar sind. Dabei liegen bevorzugt alle feststehenden Verriegelungselemente und korrespondierende Elemente der Halterung auf einer Linie, um eine Drehachse zu definieren, um die herum das Heraushebeln der Farbkammer bei einer Betätigung der Mechanik bewirkt wird. Gleichzeitig wird mit Betätigung der Mechanik die Farbkammer geschlossen.
-
In einer bevorzugten Ausführung kann es vorgesehen sein, dass ein solches Verriegelungselement in der Welle in radialer Richtung verschieblich und radial nach außen, insbesondere durch eine Federbelastung, kraftbeaufschlagt ist. Hierdurch kann erreichet werden, dass durch die Federbelastung die Farbkammer in der Halterung arretiert und gegen einen Zylinder, z.B. eine Rasterwalze eines Druckwerks gedrückt wird und insbesondere auch, dass die Farbkammer bei Überschreiten des der Welle zugewandten Endes des Verriegelungselementes über eine gedachte Verbindungslinie zwischen gegenüberliegenden Haltepunkten der Farbkammer in der Halterung in der jeweiligen Bewegungsrichtung überschnappt.
-
So wird im Umkehrschluß durch das Einsetzen einer verschlossenen Farbkammer in eine Halterung eines Druckwerks das Verriegelungselement mit der Halterung in Eingriff geraten und bei der Einsetzbewegung die Welle durch das Verriegelungselement in Drehbewegung versetzt, wodurch die Farbkammer geöffnet und gleichzeitig in der Halterung arretiert wird.
-
Bei der beschriebenen Mechanik mit einer Welle ist es weiterhin bevorzugt vorgesehen diese Welle nahe einer der Rakelleisten anzuordnen, insbesondere oberhalb von dieser, so dass ein Rakelblech im Zwischenraum zwischen Welle und Rakelleiste auf- und abgewickelt wird bei einer Bewegung. Neben der Anordnung einer Welle zur Bewegung eines Rakelbleches kann es ebenso vorgesehen sein, zwei gegenüberliegende Wellen zu nutzen, zur Bewegung zweier Rakelbleche aufeinander zu, wobei wenigstens eine der Wellen auch die Arretierung und Lösung der Arretierung gegenüber der Halterung bewirkt.
-
Gemäß der Erfindung kann es weiterhin vorgesehen sein, die Rakelbleche zu den stirnseitig angeordnetenSeitenschilden der Farbkammer hin farbdicht abzudichten, sobald die Farbkammer auch zur Farbwalze hin verschlossen ist, um ein Austreten von Druckfarbe aus der Farbkammer zwischen Stirnseitenschild und Rakelblech zu verhindern.
-
Um bei der oben beschriebenen Konstruktion dies zu gewährleisten, kann es vorgesehen sein, dass an jedem Stirnseitenschild eine entsprechende Dichtungsvorrichtung angeordnet ist, z.B. in Form eines elastischen Abschlusselementes, welches die Farbkammer seitlich gegen austretende Farbe dichtet, wobei diese insbesondere unmittelbar vor und nach dem Herausnehmen der Farbkammer aus der Halterung eine abdichtende Wirkung aufweisen muss, beispielsweise dadurch, dass in die Stirnseitenschilde der Farbkammer im Bereich der stirnseitigen Kanten der Rakelblecheten jeweils ein flexibles Material als Abschlusselement eingebracht ist, welches beispielsweise mittels einer jeweiligen Vorrichtung unmittelbar vor dem Herausnehmen der Farbkammer aus der Halterung an die jeweiligen Kanten der Rakelbleche und/oder Rakelleisten gepresst wird, insbesondere durch Verformung und/oder Verlagerung des Materials.
-
Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass jeweils auf der der Farbkammer abgewandte Seite des flexiblen Materials, insbesondere somit innerhalb eines Stirnseitenschildes eine jeweilge Exzenterwalze angebracht ist, deren jeweilige Mantelfläche so auf das jeweilige flexible Material einwirkt, dass dieses bei einer bestimmten Stellung der jeweiligen Exzenterwalze auf die entsprechenden Kanten der Rakelbleche und/oder Rakelleisten gepresst wird.
-
Die Steuerung der Stellung der Exzenterwalzen kann dabei erfindungsgemäß ebenfalls über den Mechanismus zur Bewegung der Rakelbleche erfolgen, so dass bei einem Verschließen der Farbkammer zur Raterwalze hin auch die Stirnseitenschilde zu den stirnseitigen Kanten der Rakelbleche hin verschlossen werden und sich somit eine zum Druckwerk hin vollständig geschlossene Farbkammer ergibt.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den nachfolgenden Figuren dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer ersten erfindungsgemäßen Farbkammer;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer zweiten erfindungsgemäßen Farbkammer;
- Figuren 3
- verschiedene Zustände einer ersten erfindungsgemäßen Farbkammer;
- Figur 4
- eine schematische perspektivische Darstellung einer stirnseitigen Abdichtung,
- Figur 5
- eine schematische Schnittdarstellung der stirnseitigen Abdichtung in einem ersten Zustand
- Figur 6
- eine schematische Schnittdarstellung der stirnseitigen Abdichtung in einem zweiten Zustand, von der Rasterwalze abgehoben
-
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten erfindungsgemäßen Farbkammer. Die Farbkammer 3 besitzt dabei ein bestimmtes Innenvolumen 3a zur Aufnahme von Druckfarbe 200, welche über eine Öffnungsfläche 30 auf die mit Näpfchen versehene Oberfläche 1 a einer Rasterwalze 1 aufgetragen wird. Dabei werden die Näpfchen mit Druckfarbe befüllt und bei einer Drehung der Rasterwalze 1 in Richtung 100 wird überschüssige Druckfarbe mittels eines beispielsweise an einer Seitenwand 14 befestigten, fest stehenden Rakelblech 11 von der Oberfläche 1a der Rasterwalze 1 abgerakelt und in die Farbkammer 3 zurückbefördert. Die Farbkammer 3 selbst ist dabei beispielsweise in einer Halterung 2 so befestigt, dass sie aus dieser leicht entnommen werden kann, beispielsweise zu Reinigungszwecken oder bei einem Farbwechsel.
-
Hierzu weist die Halterung 2 beispielsweise Ausnehmungen 4a und 4b auf, in welche entsprechende an der Farbkammer 3 angebrachte Gegenstücke 5, 6 eingreifen und die Farbkammer in einer Arbeitsposition zum einen fixieren und zum anderen gegebenenfalls einen bestimmten zusätzlichen Anpressdruck der Rakelbleche 10, 11 auf die Oberfläche 1a der Rasterwalze 1 beispielsweise über entsprechende Druckfedern 7a ausüben.
-
Die Rakelbleche 10,11 selbst bestehen darüber hinaus aus einem flexiblen Material wie beispielsweise aus Edelstahlblech, so dass diese ebenfalls über ihre eigene Federwirkung einen bestimmten Anpressdruck auf die Oberfläche 1a der Rasterwalze 1 ausüben können.
-
Zum Entnehmen der Farbkammer 3 aus ihrer Arbeitsposition und damit auch aus dem Druckwerk bzw. der Halterung 2 ist es erfindungsgemäß vorgesehen das auf einem verschiebbaren Verriegelungselement 7 befestigte kugelkopfförmige Gegenstück 6 in einer drehbar gelagerten Welle 8 so zu lagern und mit einer beispielsweise über eine Druckfeder 7a so gegen die Ausnehmung 4b vorzuspannen, dass die Farbkammer zum einen in einer ersten Position, der Arbeitsposition, über die Kraftwirkung der Feder 7a gehalten wird und zum anderen bei einer Drehung der Welle 8 um ihre Drehachse die Farbkammer über das radial zur Welle verschiebbare Verriegelungselement 7 und das Gegenstück 6 aus der Arbeitsposition herausgehebelt werden kann.
-
Hierzu ist weiterhin an der Welle 8 ein entsprechender Hebel 9 angebracht, um so beispielsweise manuell oder über einen nicht dargestellten gesteuerten Antrieb die Farbkammer aus ihrer Arbeitsposition zu entnehmen. Zur Begrenzung der Drehbewegung der Welle 8 kann es zweckmäßig sein, entsprechende Drehbegrenzungen vorzusehen und damit entsprechende Endpositionen für die Drehbewegung zu definieren.
-
Es ist weiterhin erfindungsgemäß vorgesehen, an der drehbar gelagerten Welle 8 ein Verschlussrakelblech 10 direkt oder über eine nicht dargestellte Halterung so zu befestigen, dass mit einer Drehung der Welle 8 während der Entnahme der Farbkammer aus der Aufnahmevorrichtung 2 die Vorderkante des Rakelblechs 10 in Richtung der Vorderkante des gegenüber liegenden Rakelblechs 11 bewegt wird und zumindest am Ende der Drehbewegung die Vorderkanten der Rakelbleche 10, 11 so aneinander oder übereinander zu liegen kommen, dass die Öffnung 30 zur Rasterwalze 1 hin vollständig verschlossen ist und damit keine Druckfarbe aus der Farbkammer in Richtung der Rasterwalze austreten kann und die Farbkammer problemlos aus der Druckmaschine entnommen werden kann.
-
Erfindungsgemäß gleitet die Vorderkante des beweglichen Rakelblechs 10 während des Verschließvorganges dabei über die Oberfläche 1a der Rasterwalze 1 und rakelt diese dabei ab, so dass hierdurch die Druckfarbe in das Innere der Farbkammer transportiert wird.
-
Eine weitere erfindungsgemäße Ausführung einer Farbkammer zeigt Figur 2, welche die gleichen wesentlichen Merkmale der ersten erfindungsgemäßen Ausführung aufweist. Zusätzlich ist hier jedoch ein weiteres, an der Seitenwand 13 befestigtes und feststehendes Rakelblech 12 vorgesehen, so dass die Seitenwände 13, 14 mit den daran befestigten feststehenden Rakelblechen 11, 12 und den entsprechenden stirnseitigen Abdeckungen eine konventionelle Farbkammer bilden. Das zusätzliche Rakelblech 10 ist dabei wie in Figur 1 gezeigt an der drehbaren Welle 8 direkt oder über eine entsprechende Haltevorrichtung so befestigt, dass dessen Vorderkante in der Arbeitsposition der Farbkammer nicht auf der Oberfläche 1 a der Rasterwalze aufliegt und auf den Druckprozess keinen Einfluss hat.
-
Beim Herausnehmen der Farbkammer aus der Druckmaschine und damit bei einer Drehung der Welle 8 um ihre Drehachse wird das Rakelblech 10 mit seiner Vorderkante in Richtung der Vorderkante des Rakelblechs 11 so verschoben, dass es zum einen auf der dem Innern der Farbkammer zugewandten Seite des Rakelblechs 12 entlang gleitet und damit die dort anhaftende Druckfarbe abrakelt und weiterhin auf der Oberfläche 1 a der Rasterwalze 1 im Bereich der Öffnung 30 entlang gleitet und dadurch die Oberfläche 1a der Rasterwalze 1 abrakelt. In seiner Endstellung liegen ebenso wie bei Figur 1 beschrieben die einander zugewandten Kanten der Rakelblech 10, 11 so aneinander oder übereinander, dass die Öffnung 30 der Farbkammer 3 vollständig verschlossen ist.
-
Hierdurch ist gewährleistet, dass auch nach der Entnahme der Farbkammer 3 aus der Druckmaschine keine Druckfarbe unkontrolliert austreten kann, insbesondere auch keine Druckfarbe, welche sich in der Arbeitsposition zwischen den Rakelblechen 10 und 12 befindet.
-
Die Bewegungsabfolge bei einer Entnahme der Farbkammer 3 gemäß Figur 1 aus ihrer Aufnahmevorrichtung zeigen schematisch die Figuren 3a, 3b, 3c, 3d. Die Figur 3a zeigt dabei die Farbkammer 3 in ihrer normalen Arbeitsposition, bei welcher das Rakelblech 10 in einer ersten Position so an der Oberfläche 1 a der Rasterwalze 1 anliegt, dass eine Öffnung 30 zwischen der Farbkammer 3 und der Oberfläche 1a der Rasterwalze 1 ausgebildet ist, so dass die Näpfchen der Rasterwalze 1 mit der Druckfarbe 200 gefüllt werden können und ein normaler, problemloser Druckbetrieb erfolgen kann.
-
Den Beginn der Entnahme der Farbkammer 3 aus ihrer Halterung 2 zeigt Figur 3b. Durch eine beispielsweise über den Hebel 9 ausgeführte Drehung der Welle 8 wird einerseits die Farbkammer 3 aus der Aufnahmevorrichtung 2 gehebelt und gleichzeitig wird die Vorderkante des Rakelblechs 10 in Richtung der Rakelblechs 11 verschoben. Hierdurch verkleinert sich die Öffnung 30 und die in diesem Bereich auf der Oberfläche 1a der Rasterwalze 1 aufliegende Druckfarbe wird vollständig ins Innere der Farbkammer 3 transportiert, da die Vorderkante des Rakelblechs 10 über die Oberfläche 1 a der Rasterwalze 1 gleitet und diese dabei abrakelt.
-
Figur 3c zeigt hierzu die Situation unmittelbar vor einer Endstellung der Drehbewegung der Welle 8, bei welcher die Öffnung 30 bereits geschlossen ist und die Vorderkanten der Rakelblech 10, 11 in einer Kontaktlinie 15 beispielsweise übereinander liegen. Aufgrund der inneren Spannungen der flexiblen Rakelbleche und entsprechend gewähltere Anstellwinkel der Rakelbleche zueinander werden dabei die Vorderkanten der Rakelbleche 10,11 aufeinander gepresst, so dass hierdurch eine zusätzliche Abdichtung der Kontaktlinie 15 ergibt.
-
Figur 3d zeigt schließlich schematisch die entnommene Farbkammer 3, wobei die Welle 8 in ihrer Endstellung zu liegen kommt. Zur Sicherung gegen ein ungewolltes Öffnen der Farbkammer kann es dabei zweckmäßig sein, eine nicht dargestellte zusätzliche Verriegelungen der Welle 8 vorzusehen, welche erst beim Einsetzen der Farbkammer 3 in die Aufnahmevorrichtung 2 beispielsweise entsprechend der Figur 3d oder 3c betätigt wird und eine Drehung der Welle 8 um ihre Drehachse ermöglicht.
-
Zur Abdichtung der Seitenschilde der Farbkammer zu den stirnseitigen Kanten der Rakelbleche ist es weiterhin vorgesehen in die jeweiligen Stirnseitenschilde ein flexibles Material 33a, 33b zumindest im Bereich der abzudichtenden stirnseitigen Kanten 10a, 10b des beweglichen Rakelblechs 10 und / oder des feststehenden Rakelblechs 11 einzubringen, wie in Figur 4 schematisch dargestellt. Da es aufgrund von mechanischen Unwuchten der Rasterwalze, dem Abrieb der Rakelbleche und anderer äußerer Einflüsse und insbesondere bei einem beweglich gelagerten Rakelblech nicht möglich ist, die Rakelbleche fest mit den Stirnseitenschilden zu verbinden, ergibt sich stets zwischen Stirnseitenschild 2a und der stirnseitigen Kante 10a, 10b des Rakelblechs 10 ein jeweiliger Spalt 31 a, 31 b, über welchen Druckfarbe unkontrolliert austreten kann.
-
Wird die Farbkammer daher mittels eines beweglichen Rakelblechs 10 wie beschrieben verschlossen, so kann dennoch über die genannten Spalte 31 a, 31 b aus der Farbkammer im ausgebauten Zustand Druckfarbe unerwünscht austreten. Es ist daher erfindungsgemäß vorgesehen das in die Stirnseitenschilde 2a, 2b eingebrachte flexible Material 33a, 33b mittels einer jeweiligen Vorrichtung 20a, 20b zumindest bei einer verschlossenen Farbkammer 3 so zu verformen, dass die der Farbkammer zugewandten Seiten der flexiblen Materialen 33a, 33b auf die Kanten 10a, 10b der Rakelblech gepresst werden und hierdurch die Spalte 31a, 31 b verschlossen werden, wie in Figur 6 dargestellt.
-
Die jeweiligen Vorrichtungen 20a, 20b können dabei beispielsweise dadurch realisiert werden, dass in einer jeweiligen Ausnehmung 23a, 23b der Stirnseitenschilde 2a, 2b jeweils ein Zylinder 21 a, 21 b exzentrisch auf einer Achse 22a, 22b gelagert sind, deren jeweilige Mantelflächen auf die flexiblen Materialien 33a, 33b einwirken. In einer ersten Stellung der Zylinder 21 a, 21 b wie in Figur 5 gezeigt wird hierbei keine oder nur eine minimale Kraft auf die flexiblen Materialien 33a, 33b ausgeübt, so dass sich diese nicht oder nur unwesentlich verformen und sich entsprechend die Spalte 31 a, 31 b ausbilden. In einer zweiten Stellung der Zylinder 21a, 21 b wie in Figur 6 gezeigt wird hingegen eine Kraft auf die flexiblen Materialien 33a, 33b ausgeübt und diese soweit verformt, dass die flexiblen Materialien 33a, 33b an die Kanten 10a, 10b der Rakelblech 10 angepresst werden und die Spalte 31 a, 31 b verschwinden.
-
Es ist bei dieser Ausführung zweckmäßig die Vorrichtungen 20a, 20b zur Abdichtung mit der Mechanik zur Entnahme der Farbkammer zu koppeln, so dass die Farbkammer mit einer einzigen kombinierten Bewegung vollständig verschlossen wird.
-
Bezüglich sämtlicher Ausführungen ist festzustellen, dass die in Verbindung mit einer Ausführung genannten technischen Merkmale nicht nur bei der spezifischen Ausführung eingesetzt werden können, sondern auch bei den jeweils anderen Ausführungen. Sämtliche offenbarten technischen Merkmale dieser Erfindungsbeschreibung sind als erfindungswesentlich einzustufen und beliebig miteinander kombinierbar oder in Alleinstellung einsetzbar.