Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Überwachen von Räumen.
Die Überwachung von Gebäudeeinheiten, wie Flughäfen, Bahnhöfen,
Laboratoriumskomplexen, und Produktionsanlagen, Büro-
und Appartementkomplexen sowie auch privaten Häusern
auf Brände wird immer dringender, da aufgrund brennender
Materialien sich Brände schnell ausbreiten können, in großen
Komplexen durch Brände Personen Fluchtwege abgeschnitten
werden können, und auch die Evakuierung von Personen
schwierig und zeitraubend ist. Auch ist eine Überwachung
der genannten Anlagen und Gebäude sowie auch Sportstadien
oder dergleichen zur Erkennung und Identifikation von chemischen
und biologischen Kampfstoffen, die von Terroristen
ausgebracht werden, wünschenswert.
Bisher werden Räume und Bereiche mittels mehrerer Sensoren
überwacht, die ausschließlich die Aufgabe haben, einmalig
Alarm auszulösen. Die Sensoren funktionieren in der Regel
sicher, reagieren aber unspezifisch auf Rauch, heiße Gase
und heiße Objekte. Es werden Rauchmelder eingesetzt, bei
denen Rauchpartikel Strahlung abschwächen oder streuen.
Hierzu wird beispielsweise radioaktive Strahlung von einem
Sender limitiert und von einem benachbarten Empfänger die
Strahlungsintensität registriert. Auch gibt es Sensoren mit
Lichtquellen und Fotoempfängern, wobei einerseits die Abschwächung
und andererseits Streulicht erfasst werden kann.
In anderen Fällen werden auch Lichterscheinungen oder Infrarotstrahlung
mit entsprechenden Detektoren registriert.
Mit den bekannten Detektoren können nur isolierte Ereignisse,
wie überkritische Erwärmung, Verdunklung durch Rauchpartikel,
die einen Brand anzeigen können, im Moment der
Erstehung erfasst werden; die bekannten Detektoren sind
nicht über eine längere Zeit einsatzfähig, da insbesondere
die elektrischen Verbindungsleitungen sehr schnell bei
einem Brand unterbrochen werden. Mit den bekannten Detektoren
kann ein Brand und dessen Ausbreitung nicht über längere
Zeit erfasst werden. Auch ist die Art der brennenden Materialien,
die die Bekämpfungsmaßnahmen und Löschmittel,
aber die Gefährdung eines Löschtrupps und der Umwelt bestimmt,
nicht erfassbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Detektion von Bränden zu
schaffen, mittels dessen die vorgenannten Nachteile vermieden
werden, insbesondere detailliertere Informationen über
einen Brand hinsichtlich Ort, brennende Materialen etc.,
aber auch über verwendete Stoffe vorzugsweise auch über eine
längere Zeitdauer erfasst werden können.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe mit einem Verfahren
gelöst, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass optisch
erfasste Informationen wellenlängenspezifisch aufge-'
löst werden. Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung
weiterhin eine Vorrichtung zum Überwachen von Räumen vor,
welche durch vom überwachten Raum zu mindestens einem
Spektrometer führende Glasfasern gekennzeichnet ist.
Durch die Erfindung können Räume nicht nur sicher auf Brände
hin überwacht werden, sondern auch auf andere Gefahrenquellen
mit charakteristischen Spektrogrammen, wie Giftstoffe,
Reizgase, biologisch wirksame Stoffe oder dgl.
Das oder die Spektrometer ist/sind weit von potentiellen
Brandherden oder sonstigen Gefahrenquellen entfernt angeordnet
und die Übertragung am Brandherd mittels Detektoren
erfasster optischer Informationen wird über Glasfasern den
Spektrometern zugeleitet. Entsprechend sind zwischen optischen
Detektoren und Spektrometer(n) Glasfasern angeordnet.
Diese weisen eine hohe Temperaturbeständigkeit auf, so dass
die sich beim Brand ergebenden Informationen hinsichtlich
Temperatur, Brandherd, Brandausbreitung, Art des Brandes
(offener Brand, Schwellbrand), brennender Materialen und
auch Wechselwirkung mit Löschmitteln über einen längeren
Zeitraum erfasst werden können und damit geeignete Löschmittel
eingesetzt werden können sowie Gefahren hinsichtlich
Löschtrupps und Umwelt erfasst werden können.
Durch die Erfindung können gleichzeitig Informationen zur
Temperatur, Typ des brennenden Materials bzw. sonstigen Gefahrstoffen,
Art eines Brandes und Brandfortschritt mittels
der Emission der Flammen oder der sich ergebenden heißen
Gase und Partikel erfasst werden, wie auch Absorption und
Streuung von Licht in einem weiten Spektralbereich.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Informationen mehrerer Erfassungsstellen zyklisch
abgefragt und nacheinander von einem Spektrometer wellenlängenspezifisch
aufgelöst wird. Hierdurch ist es möglich,
einen Spektrometer für mehrere Überwachungsstellen einzusetzen.
In Weiterbildung ist vorgesehen, dass bei Überschreiten
kritischer Werte in spezifischen Längenwellbereichen
und/oder Wellenlängenbereichkombinationen Aktuatoren
betätigt werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass bei Überschreiten kritischer Werte in spezifischen
Längenwellenbereichen und/oder Wellenlängenbereichkombinationen
Aktuatoren betätigt werden, wobei insbesondere
optische und/oder akustische Signalgeber betätigt werden
und/oder Aktuatoren für eine Sprinkleranlage in Betrieb gesetzt
werden. Vorrichtungsmäßig sind hierzu optische und/oder
akustische Signalgeber sowie Aktuatoren für Sprinkler
vorgesehen.
Eine andere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, dass eine räumliche Auswertung von durch mehrere Detektoren
erfasster Informationen erfolgt, wobei insbesondere
Sprinkler einer Sprinkleranlage aufgrund der erfassten
räumlichen Information lokalisiert aktiviert werden.
In Weiterbildung der Erfindung ist darüber hinaus vorgesehen,
dass relevante Informationen auf einem Bildschirm dargestellt
werden, wobei hierzu erfasste Spektren graphisch
dargestellt werden und/oder Informationen über Temperaturen,
Verbrennungsproduktverteilen, Brandart, Brandherd,
Brandausbreitung, Wechselwirkung mit Löschmitteln oder dgl.
optisch, als Text oder graphisch, wiedergegeben werden.
In bevorzugter Weise kann weiter vorgesehen sein, dass
neutralisierende und/oder antibakterielle Mittel ausgebracht
werden. Weiterhin kann durch Strahlungsquellen elektromagnetische
Strahlung, vorzugsweise im IR-Bereich und
vorzugsweise getaktet, wie in Takt einer Multiplexabfrage
der erfassten optischen Informationen ausgesendet werden.
Vorrichtungen sind hierzu gekennzeichnet durch Abgabeeinrichtungen
für neutralisierende und/oder antibakterielle
Mittel bzw. durch Strahlungsquellen zur Anwendung von elektromagnetischer
Strahlung, insbesondere im IR-Bereich,
vorzugsweise getaktet im Abfrage-Takt von Multiplexen zur
zyklischen Abfrage der Detektoren.
Bei den Lichtleitern zur Banddetektion ist zu erwarten,
dass sie noch während des Brandes, insbesondere wenn die
Brandbekämpfung einsetzt noch in Aktion sind. Damit kann
über die zentrale Auswertestation der Zustand des Brandherdes
überwacht und zu den Feuerwehren übermittelt werden.
Dies betrifft z.B. die Intensität des Feuers, die Bildung
und Ansammlung unverbrannter Gase, worüber bisher keine Information
zu erhalten ist. Damit kann der gefürchtete
"Flash-Back" - eine plötzliche massive Anfachung des Feuers
oder gar eine Explosion - bei Zutritt von Feuerwehrleuten
und damit Luftzufuhr vermieden oder rechtzeitig die Gefahr
dafür erkannt werden. Dieser Effekt tritt beim Öffnen von
Fenstern und Türen auf, wenn sich im geschlossenen Raum
brennbare Gase entwickelt oder sich teilverbrannte Gase angesammelt
haben.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnung im einzelnen erläutert ist. Dabei
zeigt bzw. zeigen:
- Fig. 1
- eine erste schematische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine andere schematische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 3
- einen Ablaufplan eines erfindungsgemäßen
Verfahrens;
- Fig. 4
- eine Prinzipdarstellung zur Signalverarbeitung
gemäß der Erfindung;
- Fig. 5
- den typischen Temperaturverlauf einer
n-Heptan-Flamme; und
- Fig. 6 bis 9
- Spektren verschiedener Abbrände bzw. Flammen.
Die Fig. 1 zeigt einen überwachten Raum 1, in dessen Deckenbereich
ein optischer Detektor 2.1 angeordnet ist. Von
diesem führt ein optischer Leiter vorzugsweise in Form von
einer Glasfaser 3.1 zu einem entfernt vom Raum 1 befindlichen
Multiplexer 4.1, zu dem ebenfalls weitere Signalleitungen
3.2 von anderen optischen Detektoren (Fig. 2), auch
aus anderen Räumen führen.
Der Multiplexer ist mit einem Spektrometer 4.2 und dieses
wieder mit einem Rechner 4.3 verbunden, der mit einem Bildschirm
4.4 und gegebenenfalls mit weiteren Peripherieeinheiten,
sowohl Eingabe- als auch Ausgabeeinheiten, wie in
letzterem Fall einem Drucker, verbunden sein kann.
Die Teile 4.1 bis 4.4 bilden zusammen eine zentrale Kontrolleinheit.
Von der Kontrolleinheit, genauer vom Rechner 4.3 führt eine
Steuerleitung 6 zu einem Aktuator 7, wie einem optischen
und/oder akustischen Warngeber. Ein Aktuator kann auch mit
einer Löscheinrichtung wie einer Sprinkleranlage oder dergleichen
verbunden sein und diese im Falle eines Brandes in
Betrieb setzen.
Die Fig. 2 zeigt ebenfalls einen ersten zu überwachenden
Raum 1, in dem vorzugsweise im Bereich der Decke, gegebenenfalls
aber auch in Wand- oder Fußbodenbereichen optische
Detektoren 2.1, 2.2, 2.3, 2.4, 2.5 angeordnet sind. Diese
sind über optische Leiter 3 auch hier mit einer zentralen
Kontrolleinheit 4 in einem Überwachungsraum 5 verbunden.
Die optischen Detektoren können im einfachen Fall durch die
Eintrittsstirnseiten der optischen Leiter gebildet sein,
die aber auch mit Abbildungsoptiken versehen sein können.
Zur zentralen Kontrolleinheit 4 können auch optische Leiter
3.2 von einem oder mehreren anderen zu überwachenden
Räumen führen, die hier der Einfachheit halber nicht dargestellt
sind. Weiterhin führen von der zentralen Kontrolleinheit
4 Steuerleitungen 6 zu geeigneten Aktuatoren 7, wie
optischen und akustischen Signalgebern, Aktuatoren für
Sprinkleranlagen in den Räumen oder dergleichen. Die zentrale
Kontrolleinheit 4 weist auch hier einen Multiplexer
4.1 auf, mit dem die einzelnen Leitungen 3, 3.1 zyklisch
abgefragt werden. Weiterhin ist ein Spektrometer 4.2
vorgesehen, mit dem die über die Detektoren 2.1-2.5 erfassten
optischen Informationen wellenlängenspezifisch erfasst
werden und ein optisches Spektrum erstellt wird. Dem
Spektrometer 4.2 zugeordnet ist ein Rechner 4.3, in dem
spezielle Auswerteprogramme laufen, mittels derer die
Spektren hinsichtlich Emissions- und Absorptionsbanden sowie
Intensitäten usw. ausgewertet werden. Sowohl die Spektren
als solche als auch die Auswerteergebnisse können auf
einem Bildschirm 4.4 der zentralen Kontrolleinheit dargestellt
werden. Darüber hinaus werden aufgrund der Auswertungen
Alarm- und Handlungsvorgänge über die Steuerleitungen
6 ausgelöst, wie beispielsweise optische und akustische
Alarme sowie der Einsatz von Sprinklern im Bereich eines
detektierten Brandherdes.
Aus der dargestellten Figur ist weiterhin ersichtlich, dass
durch eine geeignete räumliche Anordnung der Detektoren
2.1-2.5 der Ort eines Brandherdes gut erfasst werden kann.
So wird bei einem Entstehen eines Brandherdes 8 im Bereich
der Detektoren 2.3-2.5 dieses durch diese Detektoren angezeigt
und damit der Ort erkennbar, während die Detektoren
2.1 und 2.2 zunächst noch keinen Brand anzeigen. Hierdurch
können Sprinkler einer Sprinkleranlage gezielt eingesetzt
werden, so dass nur Sprinkler im Bereich des Brandherdes
8 in Betrieb gesetzt werden und damit die in einem
solchen Falle entstehenden Wasserschäden bereits zunächst
lokal begrenzt werden.
Die Detektoren können - wie schon gesagt - entweder durch
die offenen Stirnseiten der optischen Leiter 3.1, 3.2 gebildet
sein, über die die Umgebung optisch erfasst wird.
Ihnen können auch optische Systeme, wie insbesondere Linsensysteme
vorgeordnet sein, um so gegebenenfalls den Aufnahmewinkel
zu vergrößern.
Die Fig. 3 zeigt einen erfindungsgemäßen Verfahrensablauf.
Zu überwachende Räume oder Bereiche werden durch die Detektoren
2.1, 2.2, 2.3 permanent überwacht. Die aufgenommene
optische Information wird über die optischen Leiter
(Signalleitungen) 3.1, 3.2, 3.3 dem Multiplexer 4.1 übertragen,
der die einzelnen Leitungen zyklisch abfährt und
damit eine Signalbündelung vornimmt. Die aufgenommenen Signale
werden an das Spektrometer 4.2 übertragen, das eine
Signalauswertung vornimmt. Das ausgewertete Signal, also
ein optisches Spektrum, vorzugsweise im nahen Infrarotbereich,
wird in einem Rechner 4.3 verarbeitet, beispielsweise
mit entsprechenden Spektren in einer Datenbank verglichen.
Im Falle von Auffälligkeiten erfolgt über Steuerleitungen
6 die Aktivierung von Aktuatoren 7, wie Sprinkleranlagen,
Schleusen, Meldesysteme sowie Systeme zur Brandbekämpfung.
Die Signalverarbeitung beinhaltet zunächst die Erzeugung
eines Spektrums als Intensitätsverteilung der einzelnen
Wellenbereiche der aufgenommenen optischen Informationen
(Schritt a).
In einem weiteren Schritt b erfolgt ein Vergleich der gemessenen
Spektren, und zwar, wie schon gesagt, einmal mit
Referenzspektren c zur Gewinnung einer Information dahingehend,
welcher Art die Stoffe sind, die gegebenenfalls einen
Brand verursachen, nämlich Gase, Feststoffe oder Flüssigkeiten
(d). Zum anderen erfolgt eine Berechnung der Intensitätsverteilung
zur Bestimmung der Temperaturinformationen
des Brandes, woraus sich ebenfalls Informationen zur speziellen
Art der Verbrennungsprodukte, wie bei einem Feststoffbrand
Ruß, bei einem Gas H2O, CO, CO2 gewinnen lassen
(c', d'). Beide Informationen zusammen ergeben die Gesamtinformation
dahingehend, ob ein Brand gegeben ist oder
nicht und eine Klassifizierung desselben (Schritt e), so
dass demgemäß die erforderlichen Aktionen automatisch oder
teilautomatisch ausgeführt werden können (Schritt f).
Die aufgrund der Signalverarbeitung gewonnen Informationen
sind beispielhaft in den Fig. 5 bis 9 dargestellt.
Die Fig. 5 zeigt dabei den typischen Temperaturverlauf
einer n-Heptan-Flamme, während die Fig. 6 ein NIR-Spektrum
(infrarot) einer solchen n-Heptan-Flamme zeigt. Dieses
weist typische Intensitätspieks bei etwa 1340 sowie 1420 nm
auf, wobei hier die Intensität eine Information über die
Temperatur der Flamme beinhaltet. Im unteren NIR-Bereich
ist die Intensität reduziert, da hier der bei der Verbrennung
entstehende Ruß eine schwächende Einwirkung hat.
Die Fig. 7 zeigt NIR-Spektren eines Aluminiumabbrandes, das
keine ausgeprägten Spitzen, sondern im Rahmen einer Linie
- zu einem Zeitpunkt - einen Anstieg der Intensität über
die Wellenlänge hin zeigt. Demgegenüber zeigt die Fig. 8
das typische Spektrum einer Ethanol-Flamme mit einem steilen
Anstieg über 1300 nm zu einer ersten Spitze, einem
steilen Abfall etwas über 1350 nm sowie einem Doppelspitze,
dessen zweiter Einzelpiek höher ist ab 1400 nm.
Die Fig. 9 schließlich zeigt das Infrarotspektrum einer
Nitromethan-H2O2-Messung mit Spitzen der typischen Verbrennungsprodukte
H2O und CO2 im Bereich von 2500 bis 2800 nm
sowie dem hierfür typischen CO2-Spitze bei etwa 4500 nm und
schließlich ist noch das Verbrennungsprodukt NO oberhalb
von 5000 nm. erkennbar.