Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Natursteinpflaster-Fertigsegmenten.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein nach diesem Verfahren hergestelltes
Natursteinpflaster-Fertigsegment sowie ein Anwendungsverfahren für ein
Natursteinpflaster-Fertigsegment.
Pflaster-Fertigsegmente sind aus einer unterschiedlichen Anzahl einzelner Pflastersteinen
bestehende vorgefertigte Pflasterplatten oder Pflastermatten. Insbesondere
sind diese Fertigsegmente für Do-it-yourself-Handwerker hilfreich, damit diese
problemlos und schnell große Flächen und auch Ornamente, wie beispielsweise
Kreise, pflastern können.
Aus der DE 694 30 467 T2 ist beispielsweise ein Verfahren zur Herstellung von
Pflaster-Fertigsegmenten aus Betonpflastersteinen bekannt. Bei diesem bekannten
Verfahren wird bei der Herstellung der Betonpflastersteine ein Drahtgeflecht in die
Betonpflastersteine so eingearbeitet, dass mehrere Pflastersteine zu einer Pflastermatte
verbunden sind. Diese vorgefertigten Pflastermatten lassen sich dann
schnell und einfach verlegen. Da das die einzelnen Pflastersteine zusammenhaltende
Drahtgeflecht bei der Herstellung der Betonpflastersteine in die Betonpflastersteine
eingearbeitet wird, ist dieses bekannte Verfahren jedoch nicht für Natursteinpflasterungen
geeignet.
Zur Herstellung von Natursteinpflaster-Fertigsegmente ist aus der Praxis ein verfahren
bekannt, bei dem ein eisenarmiertes Tragbett verwendet wird, auf dem die
Natursteinpflastersteine in dem jeweiligen Pflasterverbund angeordnet sind. Diese
bekannten Natursteinpflaster-Fertigsegmente weisen jedoch den Nachteil auf,
dass diese aufgrund der Eisenarmierung zu starr sind, um Belastungen, wie beispielsweise
durch Autoverkehr, standzuhalten. Darüber hinaus verstößt die Verwendung
einer Eisenarmierung bei der Pflasterverlegung gegen die Handwerksregeln
bei der Verlegung von Natursteinpflaster.
Weiterhin ist aus der DE 198 25 128 A1 bekannt, eine Beton-Großformatplatte zur
Ausbildung einer sogenannten Sandwichplatte mit Natur- oder Kunststein zu besetzen.
Durch die Verwendung der massiven Beton-Grundplatte sind diese Sandwichplatten
in sich völlig unflexibel, so dass es unter Belastung zu einem Höhenversatz
zwischen aneinander angrenzenden Platten kommen kann. Auch besteht
die Gefahr, dass sich die aufgesetzten Natur- oder Kunststein aufgrund des unflexiblen
Unterbaus unter Belastung von der Betonplatte lösen.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von Natursteinpflaster-Fertigsegmenten zu schaffen, das eine einfache
und schnelle die Herstellung beliebig geformter und belastbarer Fertigsegmente
ermöglicht.
Die verfahrensmäßige
Lösung dieser Aufgabenstellung ist erfindungsgemäß
gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:
a) Ausbilden eines Beton-Tragbetts in einem Formrahmen (4), das hinsichtlich
der Dicke und/oder Betonzusammensetzung so ausgebildet ist, dass es
einstückig transportierbar ist, jedoch bei der bestimmungsgemäßen Weiterverarbeitung
zumindest teilweise aufbrechbar ist und b) Versetzen einzelner Pflastersteine in das noch nicht ausgehärtete Beton-Tragbettbett.
Mit der Erfindung ist es möglich, Natursteinpflaster-Fertigsegmente beliebiger Form
schnell und einfach herzustellen. Das Beton-Tragbett ist dabei so ausgestaltet,
dass es zum Transport der fertigen Pflastersegmente hin zum Verlegeort dient,
aber bei der späteren Verarbeitung, wie beispielsweise beim Einrütteln, zumindest
teilweise wieder aufbricht und so eine flexible Pflasterung erstellt, wie diese bei der
herkömmlichen Stein-für-Stein Verlegung erzielt wird.
Gemäß einer praktischen Ausführungsform des Verfahrens wird vorgeschlagen,
dass das Beton-Tragbett eine Stärke von 4 bis 5 cm aufweist, wobei als Beton vorzugsweise
ein wasserdurchlässiger Beton verwendet wird.
Der Zusammenhalt der Pflastersegmente kann zusätzlich dadurch verstärkt werden,
dass im Verfahrensschritt a) ein Gewebegitter aus einem Nichteisenwerkstoff,
insbesondere einem Kunststoffgewebe, in das Beton-Tragbett eingelegt wird. Diese
Gewebegitter behindern jedoch nicht das nachträgliche Aufbrechen des Beton-Tragbetts.
Das Entnehmen des ausgehärteten Fertigsegments aus dem Formrahmen in einem
nachfolgenden Verfahrensschritt erfolgt dabei beispielsweise mittels einer an
sich bekannten Versetzzange, wobei die Greifbacken der Versetzzange gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung an die jeweilige Form des zu
entnehmenden Pflastersegments angepasst werden.
Alternativ wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass das fertige Pflastersegment
in einem nachfolgenden Verfahrensschritt mittels einer Vakuumhebevorrichtung
aus dem Formbereich entnommen wird.
Weiterhin wird ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Natursteinpflaster-Fertigsegment
mit einem Beton-Tragbett und in dem Beton-Tragbett
angeordneten Pflastersteinen vorgeschlagen, dessen Beton-Tragbett hinsichtlich
der Dicke und/oder Betonzusammensetzung so ausgebildet ist, dass das ausgehärtete
Pflastersegment einstückig transportierbar ist, jedoch das Beton-Tragbett
bei der bestimmungsgemäßen Weiterverarbeitung zumindest teilweise wieder aufbrechbar
ist.
Die Verwendung eines solchen Natursteinpflaster-Fertigsegments zur Ausbildung
einer aus mindestens einem Pflastersegment bestehenden Pflasterfläche zeichnet
sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass beim Einrütteln der Pflastersegmente am
Verlegeort das Beton-Tragbett zumindest teilweise wieder aufbricht. Durch dieses
Aufbrechen des Beton-Tragbetts beim bestimmungsgemäßen Verlegen der Pflastersegmente
wird eine in sich flexible Pflasterung erzielt, wie diese der Stein-für-Stein
Pflasterung entspricht.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der zugehörigen
Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung zur Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Natursteinpflaster-Fertigsegmenten
nur beispielhaft dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zur
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von
Natursteinpflaster-Fertigsegmenten im leeren Zustand;
- Fig. 2
- eine Ansicht gemäß Fig. 1, jedoch mit einem fertigen Natursteinpflaster-Fertigsegment
und
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zur
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von
Natursteinpflaster-Fertigsegmenten im leeren Zustand.
Die in den Abbildungen Fig. 1 und 2 dargestellte erste Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Herstellung von Natursteinpflaster-Fertigsegmenten besteht im wesentlichen
aus einer Bodenplatte 1 und einem durch Seitenwände 2 gebildeten
Formrahmen 3, der einen Formbereich 4 umgrenzt.
Bei der dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung besteht der Formrahmen 3
aus vier Seitenwänden 2, die zwei Halbbogen bildend den Formbereich 4 allseitig
umschließen. Der durch den Formrahmen 3 gebildete Formbereich 4 kann jedoch
in jeder beliebigen Form und Größe ausgebildet werden, beispielsweise als Kreisform
mit nur einer umlaufenden Seitenwand 2.
Um dem Formrahmen 3 eine ausreichende Steifigkeit zu verleihen, sind auf der
dem Formbereich 4 abgewandten Rückseite der langen Seitenwände 2 Versteifungsstege
5 angeordnet, über die sich die Seitenwände 2 direkt oder indirekt über
einen den Formrahmen 3 zumindest teilweise umgebenden Stützrahmen 6 an der
Bodenplatte 1 abstützen.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, dient der durch den Formrahmen 3 umschlossene
Formbereich 4 zur Ausbildung von aus einzelnen Pflastersteinen 7 bestehenden
Pflastersegmenten 8. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Pflastersegment
8 aus vier Pflastersteinreihen, die jeweils versetzt zueinander gesetzt
angeordnet sind. Es sind aber auch Pflastersegmente mit jedem anderen Pflasterverbund
sowie mit weniger oder mehr Pflastersteinreihen mit derartigen Vorrichtungen
herstellbar.
Um ein fertiges Pflastersegment 8 aus dem Formbereich 4 entnehmen zu können,
beispielsweise mit einer nicht dargestellten Versetzzange oder einem Vakuumhebegerät,
lässt sich der Formrahmen 3 über mindestens eine Seitenwand 2 bzw.
einen Teilbereich einer Seitenwand 2 öffnen.
Das Öffnen und Verschließen des Formrahmens 3 erfolgt bei der in den Abbildungen
Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform dadurch, dass mindestens eine
Seitenwand 2 bzw. ein Teilbereich einer Seitenwand 2 gegenüber den anderen
Seitenwänden 2 bzw. dem Rest der Seitenwand 2 verschiebbar auf der Bodenplatte
1 gelagert ist. Damit die verschiebbare Seitenwand 2 einfach und verkantungsfrei
zwischen der geschlossenen (durchgezogene Linie) und der geöffneten (gestrichelte
Linie) Stellung verlagerbar ist, weist die Bodenplatte 1 mindestens ein
Führungselement 9, beispielsweise in der Form einer Führungsschiene, auf.
Alternativ zu der dargestellten Ausführungsform ist es auch möglich, dass der öffnenbare
und wieder verschließbare Teilbereich der mindestens einen Seitenwand
2 bzw. die öffnenbare und wieder verschließbare Seitenwand 2 über mindestens
ein Scharnier am Rest des Formrahmens 3 gelagert ist.
Die in Fig. 3 dargestellte zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zur Herstellung
von Natursteinpflaster-Fertigsegmenten unterscheidet sich von der zuvor anhand
der Abbildungen Fig. 1 und 2 beschriebenen Vorrichtung im wesentlichen dadurch,
dass diese Vorrichtung keine Bodenplatte aufweist. Ansonsten entspricht der Aufbau
der Vorrichtung im wesentlichen der zuvor beschriebenen Vorrichtung.
Da bei dieser Ausgestaltungsform auf die Bodenplatte verzichtet wurde, wird der
Formrahmen 3 zur Herstellung der Pflasterstein-Fertigsegmente vorteilhafterweise
auf einen ebenen und wenig saugfähigen Untergrund, wie beispielsweise eine
Holz- oder Metallplatte oder einen Steinboden, aufgesetzt, wodurch die nachfolgenden
Arbeitsschritte einfacher, schneller und sauberer ausführbar sind.
Das Öffnen und Verschließen des Formrahmens 3 erfolgt bei der in Abbildung Fig.
3 dargestellten Ausführungsform dadurch, dass mindestens eine Seitenwand 2
bzw. ein Teilbereich einer Seitenwand 2 gegenüber den anderen Seitenwänden 2
bzw. dem Rest der Seitenwand 2 verschiebbar am Formrahmen 3 gelagert ist vorteilhaft
bei dieser verschiebbaren Ausgestaltung ist, dass sich auf diese Weise einfach
die Größe des Formbereichs 4 verändern lässt.
Zum Abheben des Formrahmens 3 von dem fertigen Pflastersegment 8 ist der
Formrahmen zusätzlich mit Haltegriffen 9 versehen, die vorzugsweise am starren
Teil des Formrahmens 3 angeordnet sind.
Das Herstellen eines Pflastersegments 8 mit einer Vorrichtung gemäß den Abbildungen
Fig. 1 und 2 geschieht wie folgt:
Zunächst wird der Formrahmen 3 durch Schließen der Seitenwände 2 in die geschlossene
Grundstellung überführt, wie diese mit durchgezogenen Linien in den
Abbildungen Fig. 1 und 2 dargestellt ist. Um ein Verschieben der verstellbaren Seitenwand
2 während des Auspflasterns zu verhindern, können Fixierelemente vorgesehen
sein, über die die verschiebbare Seitenwand 2 an der Bodenplatte 1
und/oder dem Rest des Formrahmens 3 festlegbar ist.
Anschließend wird zum Herstellen eines Pflastersegments 8 in den von den Seitenwänden
2 umrahmten Formbereich 4 ein Beton-Tragbett aus einem vorzugsweise
wasserdurchlässigen Beton eingefüllt, wobei das Beton-Tragbett durch ein
eingelegtes Gewebegitter aus einem Nichteisenwerkstoff, insbesondere einem
Kunststoffgewebe, zusätzlich verstärkt werden kann.
Das Beton-Tragbett wird hinsichtlich der Dicke und/oder der Betonzusammensetzung
so ausgebildet ist, dass es einstückig transportierbar ist, jedoch bei der bestimmungsgemäßen
Weiterverarbeitung zumindest teilweise aufbrechbar ist. Bei
der Dicke des Beton-Tragbetts wird vorzugsweise eine Stärke von 4 bis 5 cm verwendet.
Die Zusammensetzung des verwendeten Betons lässt sich am besten über
die Körnung des verwendeten Splits und/ oder die zugegebene Sandmenge
einstellen.
In das Beton-Tragbett werden nachfolgend vor dem Aushärten des Betons die einzelnen
Pflastersteine 7 in dem gewünschten Pflasterverbund gesetzt, bis der umrahmte
Formbereich 4, wie aus Fig. 2 ersichtlich, ausgepflastert ist.
Nach dem Aushärten des Beton-Tragbetts wird der Formrahmen 4 über die verschiebbare
Seitenwand 2 geöffnet und das Pflastersegment 8 aus dem Formrahmen
3 entnommen.
Das Entnehmen eines fertigen Pflastersegments 8 aus dem Formrahmen 3
und/oder das Versetzen des fertigen Pflastersegments 8 erfolgt beispielsweise mittels
einer an sich bekannten Versetzzange. Das dünne Beton-Tragbett, in das die
Pflastersteine 7 zur Ausbildung der Natursteinpflaster-Fertigsegmente eingebettet
sind, ermöglicht nach dem Aushärten den einfachen und einstückigen Transport
der kompletten Pflastersegmente 8 hin zum Verlegeort.
Beim nachfolgenden verlegen der Pflastersegmente 8 in das Sand- oder Mörtelbett
des Verlegeortes wird das Beton-Tragbett beim Einrütteln der Pflastersegmente 8
zumindest teilweise wieder aufgebrochen, so dass sich eine flexible Pflasterung
ergibt, die der der üblichen Stein-für-Stein Pflasterung entspricht. Aufgrund des
Aufbrechens des Beton-Tragbetts bei der bestimmungsgemäßen Weiterverarbeitung
der Pflastersegmente 8 sind diese auch für hoch belastete Bereiche, wie beispielsweise
im Bereich von Einfahrten, ohne die Gefahr von Setzrissen einsetzbar.
Mit dem voranstehend beschriebenen Verfahren sowie der zugehörigen Vorrichtungen
ist es möglich, vielseitig einsetzbare Natursteinpflaster-Fertigsegmente beliebiger
Form einfach und schnell herzustellen.
Bezugszeichenliste
- 1
- Bodenplatte
- 2
- Seitenwand
- 3
- Formrahmen
- 4
- Formbereich
- 5
- Versteifungssteg
- 6
- Stützrahmen
- 7
- Pflasterstein
- 8
- Pflastersegment
- 9
- Führungselement
- 10
- Haltegriff