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Verfahren und Vorrichtung zum Zählen von Druckprodukten

Abstract

Zum Zählen von in einem Schuppenstrom geförderten Druckprodukten (D) wird ein Kontaktelement (K) mit einer höheren Geschwindigkeit (v₂) als die Fördergeschwindigkeit (v₁) in Förderrichtung der Druck­produkte bewegt. Dadurch wird das Kontaktelement (K) jeweils mit der Hinterkante (Fk) eines Druckproduktes (Dk) in Berührung ge­bracht, wobei bei jeder Berührung ein Zählimpuls ausgelöst und das Kontaktelement anschliessend wieder in seine Ausgangsposition zu­rückgeführt wird. Dieser Vorgang wird in Korrelation zum mittleren zeitlichen Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Druckproduck­ten (Dk, Dk+1) zyklisch wiederholt.

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G06M7/00 Counting of objects carried by a conveyor
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EP0408490A2

European Patent Office

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English
French
Inventor
Walter Reist
Current Assignee
Ferag AG

Worldwide applications
1990 US EP DE JP

Application EP90810433A events
1994-09-07
Application granted
Anticipated expiration
Expired - Lifetime

Description

  • [0001]
    Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen Patentan­sprüche.
  • [0002]
    In den Druckereibetrieben werden die von der Rotationsmaschine herkommenden Druckprodukte, insbesondere Zeitungen und Zeit­schriften, über geeignete Fördermittel den weiteren Verarbeitungs­stationen (z.B. Einsteckvorrichtungen von Vor- und Hauptprodukten, Adressier- und Verpackungsstationen, etc.) zugeführt. In den heuti­gen hochautomatisierten Druckereien, bei denen die meisten Vorrich­tungen und Abläufe zentral gesteuert werden, ist es von grosser Bedeutung, jederzeit und für eine Vielzahl von strategischen Stellen zu wissen, wieviele Produkte diese Stellen passiert bzw. nicht pas­siert haben (On-Line-Erfassung und Real-Time-Verarbeitung von Ausstoss bzw. Ausschuss). In Anbetracht der hohen Fördergeschwin­digkeit (z.B. 80'000 Produkte pro Stunde) ist es zudem äusserst wich­tig, über möglichst präzise Zahlen zu verfügen, denn bereits kleine relative Fehler führen in absoluten Zahlen zu erheblichen Abwei­chungen der Ist- von den Soll-Grössen und zu dementsprechend ins Gewicht fallenden oekonomischen Nachteilen (Materialverluste, über­ flüssige zeitliche Beanspruchung von Druckstrasse und Personal, etc.).
  • [0003]
    Selbstverständlich wurden diese Bedürfnisse schon früher erkannt und es existieren deshalb auch bereits verschiedene Verfahren bzw. Vorrichtungen, mittels welchen Druckprodukte, gezählt werden kön­nen. Eine Schwierigkeit, welche die Messgenauigkeit besonders zu beeinträchtigen geeignet ist, besteht darin, dass die Druckprodukte normalerweise in einem sog. Schuppenstrom, d.h. einander teilweise überlappend, gefördert werden, was die Erkennung, Unterscheidung und Erfassung der einzelnen Exemplare wesentlich erschwert.
  • [0004]
    Herkömmliche mechanische Zählvorrichtungen weisen in der Regel eine vorspringende Zunge auf, die jeweils durch die Oberkanten der vorbeigeförderten Druckprodukte eine gewisse Auslenkung erfährt und nach dem Passieren der Oberkante in die Ruheposition zurück­springt. Die Anzahl der Auslenkungsbewegungen dieser Zunge wird dabei durch einen Zähler erfasst. Die Fehlerquelle solcher Zählvor­richtungen besteht vor allem darin, dass bei Druckprodukten, welche, um ein genau definiertes Einlegen weiterer Druckprodukte zu ge­währleisten, mit einem Vorfalz versehen sind, oftmals einzelne Druckprodukte doppelt gezählt werden, da die Zunge sowohl durch den Haupt- als auch durch den Vorfalz ausgelenkt wird. Anderseits besteht die Gefahr, dass zwei oder mehrere Druckprodukte, welche aufgrund irgendeiner Unregelmässigkeit dichter aufeinander folgen als vorgesehen, von der Zählvorrichtung nicht unterschieden werden können, weil das vorspringende Teil zwischen den dicht aufeinander­folgenden Oberkanten die Ruheposition nicht erreicht. Dasselbe kann geschehen, wenn ein Druckprodukt aus irgendeinem Grund höher aus dem Schuppenstrom herausragt, wodurch das bewegliche Teil so weit ausgelenkt wird, dass es durch das nachfolgende Druckprodukt nicht mehr erfasst wird. Aufgrund des erforderlichen hohen Anpressdruckes zwischen dem beweglichen Teil und dem Produktestrom und der dar­aus resultierenden Reibung führen oft kleine Falten im Druckprodukt bereits zu einer fehlerhaften Auslenkung. Anderseits besteht bei sehr dünnen Produkten die Gefahr, dass die erwünschte Auslenkung ganz unterbleibt oder zumindest nicht ausreichend ist. Obwohl die Feh­lerquote oft nur im Promille-Bereich liegt, ist sie, wie bereits voran­gehend angetönt, bei Hochgeschwindigkeits-Prozessen jenseits der vertretbaren Toleranzgrenze.
  • [0005]
    Nebst solchen mechanischen Vorrichtungen sind auch opto-elektro­nische Zähler bekannt, welche beispielsweise mittels eines Laser­strahls den vorbeifliessenden Produktestrom abtasten und dabei auf­grund von Kontrastunterschieden die einzelnen Druckprodukte zu erkennen vermögen. Abgesehen davon, dass die Genauigkeit solcher Zähler durch starke Hell-Dunkel-Unterschiede auf den Druckproduk­ten (Photos, etc.) erheblich beeinträchtigt werden kann, fallen vor allem die hohen Kosten ins Gewicht, welche oft dazu führen, dass nicht an allen strategisch wünschbaren Stellen ein Zähler installiert werden kann.
  • [0006]
    Allen diesen bekannten Zählvorrichtungen ist gemeinsam, dass sie auf einem Verfahren basieren, bei dem die vorbeigeförderten Druckpro­dukte an einem bereits im voraus genau bestimmten und unveränder­lich festgelegten Punkt erfasst werden sollen. Diese statischen Zähl­verfahren werden jedoch den ständig wechselnden Gegebenheiten ei­nes dynamischen Prozesses nicht gerecht.
  • [0007]
    Hier will die Erfindung, wie sie in den kennzeichnenden Teilen der unabhängigen Ansprüche dargelegt ist, Abhilfe schaffen.
  • [0008]
    Die Vorteile der vorliegenden Erfindung sind im wesentlichen darin zu sehen, dass der Zähler nicht auf einem passiven bzw. statischen, sondern gewissermassen auf einem aktiven bzw. dynamischen Prinzip basiert. Das Konzept basiert auf der Idee, das zählende Element nicht wie herkömmlich bloss "reagieren", sondern "agieren" zu lassen, wodurch das Zählelement sich den variierenden Gegebenheiten des Produktestromes aus eigenem Antrieb anpasst und die Genauigkeit erheblich vergrössert wird. Dabei ermöglicht jedoch die Einfachheit des Systems gleichzeitig kostengünstige Ausführungen.
  • [0009]
    Im folgenden werden das der Erfindung zugrundeliegende Verfahren sowie eine Auswahl darauf basierender Ausführungsformen anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
    • Fig. 1A, 1B, 1C das Prinzip des erfindungsgemässen Zählverfahrens;
    • Fig. 2 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäs­sen Verfahrens;
    • Fig. 3A, 3B zwei Varianten des erfindungsgemässen Verfahrens;
    • Fig. 4 eine einfache Vorrichtung zum Antrieb der erfin­dungsgemässen Vorichtung;
    • Fig. 5A, 5B eine erste Vorrichtung zur Durchführung des Ver­fahrens;
    • Fig. 6A, 6B eine zweite Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens; und
    • Fig. 7A, 7B eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
  • [0010]
    Die Figuren 1A, 1B, 1C verdeutlichen die Grundidee des erfindungs­gemässen Verfahrens in schematischer Weise. Dabei werden die in Form eines Schuppenstromes einander teilweise überlappenden Druck­produkte D mit der Fördergeschwindigkeit v₁ in der angegebenen Förderrichtung transportiert, wobei der Übersichtlichkeit halber auf die Darstellung des Fördermittels verzichtet worden ist. Erfindungs­gemäss wird nun ein Kontaktelement K, welches in der Figur 1A in seiner Ausgangsposition gezeigt ist, mit einer Geschwindigkeit v₂, welche höher als die Fördergeschwindigkeit v₁ ist, vorzugsweise parallel zum Schuppenstrom bewegt und mit der Hinterkante (Hinter­falz) Fk des Druckproduktes Dk in Berührung gebracht. Diese Berüh­rung wird durch geeignete Mittel, auf welche im Zusammenhang mit den nachfolgenden Figuren näher eingegangen wird, als Zählimpuls interpretiert und mittels eines Zählers (nicht dargestellt) registriert (Figur 1B).
  • [0011]
    In der Figur 1C ist die Endposition des Kontaktelementes K darge­stellt, welche bezüglich der Ausgangsposition (Fig. 1A) um eine Di­stanz H (Hub des Kontaktelementes) in Förderrichtung versetzt ist. Anschliessend wird das Kontaktelement wieder in seine Ausgangsposi­tion zurückbewegt und der Zählvorgang beginnt von neuem.
  • [0012]
    Im Unterschied zu den eingangs erwähnten herkömmlichen mechani­schen Zählern, welche als passive Zähler bezeichnet werden können, ist das vorangehend beschriebene Verfahren ein aktives Zählverfah­ren, bei dem das Kontaktelement K nicht ortsfest ist und einfach durch die vorbeigeförderten Druckprodukte ausgelenkt wird, sondern vielmehr durch eine selbständige Bewegung mit den Druckprodukten in geeignete Berührung gebracht wird. Durch entsprechende Ausge­staltung des Kontaktelementes und den spezifischen Gegebenheiten des zu zählenden Produktestromes angepasste Steuerung desselben (Variation der Vor- und Rückwärtsgeschwindigkeit, allenfalls Varia­tion des Hubes) lassen sich verschiedene Fehlerquellen eliminieren und dadurch bedeutend bessere Messresultate erzielen.
  • [0013]
    Nachfolgend soll nun das beschriebene Verfahren in theoretischer Hinsicht anhand der Figur 2 näher untersucht werden. Obwohl das Verfahren nicht auf regelmässig ablaufende Prozesse beschränkt ist, wird in der Folge davon ausgegangen, dass - wie dies bei Hochlei­stungs-Fördersystemen üblich ist - sämtliche Handlungen in einem vorgegebenen zeitlichen Systemtakt T (bzw. einem dazu korrelierten Bruchteil oder Vielfachen dieses Taktes) erfolgen, wobei z.B. T = 1/(Anzahl Exemplare pro Sekunde) definiert ist. Für den örtlichen Abstand S zwischen zwei aufeinanderfolgenden und mit der Ge­schwindigkeit v₁ geförderten Druckprodukten Dk, Dk+1 gilt dann:
    S = v₁ · T      (1)
  • [0014]
    Zudem muss auch das Verhalten des Kontaktelementes K auf diesen Systemtakt abgestimmt sein. Im Laufe eines Arbeitszyklus legt das Kontaktelement den doppelten Hubweg H zurück. Geht man von der vereinfachenden Annahme aus, das Kontaktelement werde auf seinem Vor- und Rückweg verzögerungsfrei mit einer konstanten mittleren Geschwindigkeit v₂ bewegt, so gilt:
    2H = v₂ · T      (2)
  • [0015]
    Aus den voranstehenden Gleichungen (1) und (2) folgt:
    v₂ / 2H = v₁ / S      (3)
  • [0016]
    In einem realen System ist der Abstand S zwischen zwei aufeinan­derfolgenden Druckprodukten gewissen statistischen Schwankungen unterworfen, aus welchen auch eine wesentliche Fehlerquelle her­kömmlicher Zählverfahren resultiert. In der Figur 2 ist durch die gestrichelten Linien schematisch dargestellt, dass die Mehrzahl der Druckprodukte Dk, Dk+1 sich innerhalb einer Bandbreite von ± ΔS (ΔS kann z.B. die Standardabweichung bzw. mittlere quadratische Varianz sein) von der theoretischen Position befinden (die Relationen sind zufällig gewählt). Um sicherzustellen, dass das Kontaktelement K auch ein gegenüber der theoretischen Position um ΔS zurücklie­gendes Druckprodukt D′k+1 erfasst, muss das Kontaktelement K so gesteuert werden, dass seine Vorwärtsbewegung in bezug auf die Normalpostition des Druckproduktes entsprechend verzögert ausgelöst wird. Dies führt anderseits dazu, dass das Kontaktelement gegenüber einem der Normalposition um ΔS vorlaufenden Druckprodukt D˝k+1 einen "Rückstand" a aufweist, welcher zumindest 2ΔS beträgt, und welchen es auf seinem Vorwärtsweg einholen muss, um dieses Druck­produkt überhaupt erfassen zu können. Bezeichnet man mit b die Strecke, welche das Kontaktelement K auf seinem Vorwärtsweg zu­rücklegt, bis es das Druckprodukt berührt, so lässt sich formelmässig schreiben:
    b / v₂ = (b-a) / v₁      (4)
  • [0017]
    Aufgelöst nach dem Weg b folgt:
    b = a / (1 - v₁/v₂)      (5)
  • [0018]
    Damit ein gegebenes Druckprodukt vom Kontaktelement K eingeholt werden kann, muss die Strecke b kleiner sein als der Hub H:
    H ≧ a / (1 - v₁/v₂)      (6)
  • [0019]
    Da wie bereits erwähnt a ≧ 2ΔS ist, gilt auch:
    H ≧ 2ΔS / (1 - v₁/v₂)      (7)
  • [0020]
    Durch algebraische Umformung der (Un)-Gleichungen (3) und (7) erhält man für die beiden Systemvariablen H und v₂ des Kontaktele­mentes K folgende Bedingungen:
    H ≧ S/2 + 2ΔS      (8)
    v₂ ≧ (1 + (4ΔS)/S) · v₁      (9)
  • [0021]
    Zu betonen ist, dass es sich im Falle der obenstehenden Ungleichun­gen bei der Geschwindigkeit v₂ einzig um die Durchschnittsgeschwin­digkeit des Kontaktelementes K während seiner Vor- und Rückbewe­gung auf dem Hubweg H handelt. Selbstverständlich ist es durchaus möglich, das Kontaktelement nicht mit konstanter Geschwindigkeit zu bewegen. Das Kontaktelement kann beispielsweise mit einem Viel­fachen der Durchschnittsgeschwindigkeit vorwärts bewegt und an­schliessend langsamer zurückgeführt werden, wobei sowohl in der Ausgangsstellung als auch in der Endstellung des Kontaktelementes Ruhephasen vorgesehen sein können. Im praktischen Fall wird es sich bei der Bewegung des Kontaktelementes wohl eher um eine (allenfalls ungleichmässig) beschleunigte Bewegung handeln. Ebensogut kann in einer praktischen Ausführung vorgesehen werden, das Kontaktelement nach erfolgter Berührung mit dem Druckprodukt sofort wieder in seine Ausgangsposition zurückzuführen, ohne den gesamten Hubweg zu vollenden, so dass je nach Abweichung des Druckproduktes von der Normalposition eine unterschiedliche Bewegung des Kontaktele­mentes resultiert.
  • [0022]
    Da die Geschwindigkeit des Kontaktelementes aus technischen Grün­den nicht beliebig hoch gewählt werden kann, hat sich in der prak­ tischen Ausführung eine mittlere Geschwindigkeit v₂ des Kontaktele­mentes bewährt, welche im wesentlichen der doppelten Geschwindig­keit v₁ des Produktestromes entspricht. In diesem Fall entspricht der Hub H im wesentlichen dem mittleren Abstand S der Produkte im Schuppenstrom.
  • [0023]
    In den vorangehenden Ausführungen wurde von einer im wesentlichen linearen Vor- und Rückbewegung des Kontaktelementes ausgegangen. Dies entspricht zwar der in der vorrichtungsmässigen Ausführung bevorzugten Bewegung, jedoch ist das erfindungsgemässe Verfahren selbstverständlich nicht auf solche Bewegungsabläufe des Kontaktele­mentes limitiert. In Figur 3A ist in schematischer Weise eine weitere Variante dargestellt, wobei die Druckprodukte der Einfachheit halber bloss durch ihre Lineargeschwindigkeit v₁ angedeutet sind. Das Kon­taktelement K wird dabei auf einer nicht-linearen (z.B. kreisbogen­förmigen oder elliptischen) Bahn 51 mit der mittleren Geschwindig­keit v₂ bewegt. Diese Bahn kann offen oder auch geschlossen sein, so dass im zweiten Fall das Kontaktelement K nicht wieder auf demselben Weg zurückzubewegen ist, sondern immer gleichsinnig bewegt und über einen in der Figur nicht dargestellten Teil der Bahn 51 in seine Ausgangsposition überführt werden kann. Dadurch entfal­len grosse Beschleunigungsunterschiede, welche sich bei Hin- und Herbewegungen und hohen Fördergeschwindigkeiten negativ auf das Kontaktelement auswirken könnten. Auch in diesem Fall ist der zeitliche Zyklus der Bewegung des Kontaktelementes K mit dem übergeordneten Systemtakt T vorzugsweise so gekoppelt, dass das Kontaktelement K während einem solchen Systemtakt T eine ganze Umdrehung ausführt.
  • [0024]
    In Figur 3B werden mehrere identische Kontaktelemente, z.B. K₁ bis K₄, in regelmässigen Abständen auf einer z.B. kreisförmigen Bahn 61 bewegt. Sie werden dabei mit der Winkelgeschwindigkeit ω um eine ortsfeste, im wesentlichen quer zur Förderrichtung der Druckpro­dukte verlaufenden Drehachse 62 gedreht. Die Rotationsgeschwin­digkeit ω und der Radius R der Bahn 61 werden dabei so gewählt, dass die Tangentialgeschwindigkeit v₂ der Kontaktelemente K₁ bis K₄ wiederum höher als die Fördergeschwindigkeit v₁ zu liegen kommt und die einzelnen Kontaktelemente K₁ bis K₄ bezogen auf einen ortsfesten Betrachter wiederum im Systemtakt T aufeinanderfolgen.
  • [0025]
    In der Folge sollen nun einige bevorzugte Zählvorrichtungen, welche auf dem vorangehend beschriebenen Verfahren basieren, näher vorge­stellt werden. Die dargestellten Vorrichtungen beziehen sich dabei insbesondere auf linear bewegte Kontaktelemente, sind jedoch in analoger Weise auch für andere Bewegungsbahnen anwendbar.
  • [0026]
    Figur 4 zeigt zunächst eine einfache Anordnung zum linearen Antrieb des Kontaktelementes K. Dieses ist beispielsweise auf einem linear verschiebbar gelagerten Schlitten 1 montiert, welcher durch einen im Systemtakt arbeitenden Kurbelantrieb 2 vor- und zurückbewegt wird. Die beispielsweise auf einem umlaufenden Förderband 3 befindlichen Druckprodukte D werden vorzugsweise durch eine im Bereich des Kontaktelementes K angeordnete Andruckrolle 4 stabilisiert. Dabei hat sich in praktischen Versuchen erwiesen, dass die Zählgenauigkeit verbessert wird, wenn diese Andruckrolle 4 nicht direkt gegenüber dem Kontaktelement K, sondern leicht versetzt zu diesem positioniert wird. Selbstverständlich ist die in der Figur 4 nur schematisch ge­zeigte Antriebsvorrichtung lediglich als eine besonders einfache von vielen möglichen Lösungen aufzufassen. Insbesondere ist bei einer Bewegung des/der Kontaktmittel K auf einer z.B. kreisförmigen (of­fenen oder geschlossenen) Bahn (vgl. Figuren 3A und 3B) die Anord­nung der Kontaktmittel auf dem Umfang eines ortsfest rotierenden Rades denkbar, welches über einen mit der Achse des Rades gekopel­ten Antrieb bewegt wird. Gemeinsam muss selbstverständlich allen Antriebsvorrichtungen sein, dass sie einen Betrieb der Zählvorrich­tung in Übereinstimmung mit dem zugrundeliegenden Verfahren er­lauben.
  • [0027]
    Figur 5A zeigt eine erfindungsgemässe Zählvorrichtung in einem Schnitt längs zur Förderrichtung (durch einen Pfeil angedeutet), Figur 5B dieselbe Vorrichtung von hinten in einem Schnitt quer zur Förderrichtung. Das Kontaktelement ist als keilförmige Schale 10 ausgebildet und auf dem Schlitten 1 verschiebbar gelagert. Durch das Auflaufen des Kontaktelementes auf die Hinterkante eines Druck­produktes D wird ersteres gegen die Kraft einer Rückstellfeder 12 relativ zum Schlitten 1 in Gegenförderrichtung verschoben. Die Figur 5A zeigt gestrichelt die Normalposition des Kontaktlementes 10 und in ausgezogener Linie das auf dem Schlitten verschobene Kontaktele­ment. Durch die Verschiebung des Kontaktelementes wird ein Mikro­schalter 13 betätigt, dessen Signal über ein Kabel 14 auf einen (nicht dargestellten) Zähler geführt und dort registriert wird.
  • [0028]
    Aus Figur 5B ist ersichtlich, wie der Schlitten 1 auf unterhalb des Fördermittels angeordneten Schienen 11 gelagert ist, während der Keil 10 in die Ebene der Druckprodukte D ragt. Das Fördermittel für die Druckprodukte kann beispielsweise aus zwei parallel angeordneten Förderbändern (nicht dargestellt) bestehen, so dass die Zählvorrich­tung in deren Zwischenraum angeordnet werden kann.
  • [0029]
    In den Figuren 6A und 6B ist eine weitere Ausführung der erfin­dungsgemässen Vorrichtung dargestellt, in welcher das Kontaktele­ment als am Schlitten 1 um eine Achse 25 drehbar gelagerte Klinke 20 ausgebildet ist. Diese Ausführung weist insbesondere den Vorteil auf, dass keine Gefahr besteht, dass die Druckprodukte durch das Kontaktelement aus ihrer Position im Schuppenstrom verschoben werden. Die in der Figur 6A im Moment der ersten Berührung mit dem Druckprodukt D dargestellte Klinke 20 wird - bei weiterem Vorschub des Schlittens 1 relativ zum Druckprodukt - durch letzte­res soweit ausgelenkt, dass das Druckprodukt darüber hinwegzuglei­ten vermag, ohne verschoben zu werden (Figur 6B). Die ausgelenkte Klinke 20 wird durch eine Rückstellfeder 22 wieder in die Ruheposi­tion zurückgezogen.
  • [0030]
    Obwohl grundsätzlich auch eine Mikroschalteranordnung analog zu Figur 5 denkbar wäre, wird die Auslenkung der Klinke in dieser Ausführung durch eine Lichtschrankenanordnung registriert: Ein durch ein optisches Sender-Empfänger-Element 23 ausgesandter Lichtstrahl wird von der Klinke 20 zurückgeworfen, wenn sich diese in Ruheposition (Figur 6A) befindet, während bei Auslenkung der Klinke eine Reflexion des Lichtstrahles verhindert wird, das als Zählimpuls über ein Kabel 24 auf einen (nicht dargestellten) Zähler geführt wird. Selbstverständlich kann der Detektor 23 auch als pas­sives lichtempfindliches Element ausgebildet sein, welches auf das bei ausgelenkter Klinke einfallende Licht reagiert.
  • [0031]
    In einer weiteren Ausführung der erfindungsgemässen Vorrichtung wird das Kontaktelement als federnder Bügel 30 ausgestaltet. Auch diese Ausführung hat den Vorteil, dass der Bügel durch das zu erfas­sende Druckprdoukt D von seiner Ruheposition (Figur 7A) so weit ausgelenkt wird, dass eine Störung des Produktestromes ausgeschlos­sen ist (Figur 7B). Als weitere Variante wird hier der Kontakt zwi­schen Bügel 30 und Druckprodukt D dadurch registriert, dass ein zwischen Bügel 30 und Detektor 33 bestehender Magnetkreis durch die Auslenkung des Bügels vorübergehend unterbrochen wird, worauf ein entsprechender Zählimpuls über ein Kabel 34 an einen Zähler 35 weitergeleitet wird. Der Zähler 35 ist hier bloss schematisch ange­deutet und es kann sich dabei um einen lokalen, z.B. elektro-mecha­ nischen oder elektronischen Zähler, oder um einen zentralen Zähler, insbesondere eine Computersteuerung handeln.
  • [0032]
    Die vorangehend dargestellten Varianten der erfindungsgemässen Vorrichtung stellen lediglich bevorzugte Ausführungsformen dersel­ben dar und die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf diese limitiert. Insbesondere wurde in den voranstehenden Figuren die bevorzugte Ausführung mit einer unterhalb des Schuppenstromes befindlichen Zählvorrichtung dargestellt. Dies entspricht zwar der bevorzugten Anordnung, da dadurch die zu erfassenden Hinterkanten auf dem Fördermittel aufliegen und somit eine definierte Höhe auf­weisen. Es liegt jedoch durchaus im Bereiche der Erfindung, die Zählvorrichtung oberhalb des Schuppenstromes anzuordnen, beispiels­weise wenn in einem konkreten Fall der Schuppenstrom durch einan­der rückwärts überlappende Druckprodukte gebildet wird. Ebenso besteht die Möglichkeit, zur Erhöhung der Genauigkeit, jedes Druck­produkt doppelt zu erfassen, indem die Bewegung des Kontaktele­mentes mit entsprechend erhöhter Geschwindigkeit v₂ stattfindet. Es ist zudem offensichtlich, dass durch Mehrfachanordnung dieser Vor­richtungen an einem gegebenen Punkt des Produktionsprozesses und entsprechende Koppelung dieser Vorrichtungen mit einem gemeinsa­men Zähler entweder die Genauigkeit durch Redundanz erhöht oder die Arbeitsfrequenz der einzelnen Vorrichtungen reduziert werden kann.
  • [0033]
    Auch wenn in der Praxis die Druckprodukte meist in der Form eines Schuppenstromes gefördert werden, ist eine Anwendung des erfin­dungsgemässen Verfahren selbstverständlich auch in andern Fällen denkbar. Auch die Erfassung von in unregelmässigen zeitlichen Ab­ständen geförderten Druckprodukten kann mit dem erfindungsgemäs­sen Verfahren realisiert werden, indem beispielsweise ein weiteres Element (z.B. einfache Lichtschranke) eine Groberkennung der Druckprodukte vornimmt und dementsprechend das erfindungsgemässe Kontaktelement in unregelmässigen zeitlichen Abständen aktiviert.

Claims (21)
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1. Verfahren zum Erzeugen von Zählimpulsen durch in einem Schuppenstrom geförderte Druckprodukte, gekennzeichnet durch die zyklische Wiederholung der folgenden Verfah­rensschritte:
a) ein Kontaktelement (K) wird aus einer Ausgangsposi­tion im wesentlichen in Förderrichtung der Druckpro­dukte (D) mit einer Geschwindigkeit (v₂) bewegt, welche zumindest über einen Teilbereich der Bewe­gung höher als diejenige (v₁) der Druckprodukte (D) ist;
b) das Kontaktelement (K) wird mit der in Förderrich­tung zurückliegenden Hinterkante (F) der vorbeige­förderten Druckprodukte (D) in Berührung gebracht;
c) bei der Berührung zwischen Kontaktelement (K) und Hinterkante (F) eines Druckproduktes (D) wird ein Zählimpuls erzeugt; und
d) das Kontaktelement wird nach Erzeugung des Zählim­pulses wieder in seine Ausgangsposition zurückbe­wegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zyklische Wiederholung in Abhängigkeit des mittleren zeitlichen Abstandes (T) zwischen zwei aufeinanderfolgen­den Druckprodukten (Dk, Dk+1) erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement (K) jeweils während des mittleren zeitlichen Abstandes (T) zwischen zwei aufeinanderfolgenden Druckprodukten (Dk, Dk+1) um eine vorgegebene Strecke (H) im wesentlichen linear und parallel zur Förderrichtung aus seiner Ausgangsposition vorwärtsbewegt und nach der Berührung mit der Hinter­kante (Fk) eines Druckproduktes (Dk) wieder in die Aus­gangspostiton zurückbewegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Strecke (H) zumindest gleich der Summe der Hälfte des mittleren örtlichen Abstandes (S/2) zweier aufeinanderfolgender Druckprodukte (Dk, Dk+1) plus des Doppelten der statistischen Standardabweichung (2ΔS) der Druckprodukte von ihrer Mittelposition ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich­net, dass die mittlere Geschwindigkeit (v₂) des Kontak­telementes (K) bezogen auf die vorgegebene Strecke (H) seiner Vor- und Rückwärtsbewegung zumindest gleich dem Produkt aus der Fördergeschwindigkeit (v₁) der Druck­produkte (Dk) und dem Term (1 + 4ΔS/S) ist, wobei mit S der mittlere örtliche Abstand zwischen zwei aufeinander­folgenden Druckprodukten (Dk, Dk+1) und mit ΔS die statistische Standardabweichung der Druckprodukte (Dk) von ihrer Mittelposition bezeichnet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Strecke (H) im we­sentlichen dem mittleren örtlichen Abstand (S) zwischen zwei aufeinanderfolgenden Druckprodukten (Dk, Dk+1) und die mittlere Geschwindigkeit (v₂) des Kontaktelementes (K) im wesentlichen der doppelten Fördergeschwindigkeit (v₁) entspricht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement (K) während des mittleren zeitlichen Abstandes (T) zwischen zwei aufein­anderfolgenden Druckprodukten (Dk, Dk+1 aus seiner Ausgangsposition gleichsinning auf einer geschlossenen Bahn wieder in die Ausgangsposition überführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Kontaktelementen (K) derart auf einer geschlossenen Bahn bewegt werden, dass ihr zeitlicher Abstand bezogen auf einen festen Punkt dem mittleren zeitlichen Abstand zwischen zwei aufeinan­derfolgenden Druckprodukten (Dk, Dk+1) entspricht.
9. Vorrichtung zum Zählen von in einem Schuppenstrom ge­förderten Druckprodukten, gekennzeichnet durch ein im Bereich der Druckprodukte (D) angeordnetes und zumindest teilweise in Förderrichtung verlaufendes Führungsmittel (11; 51; 61), durch Antriebsmittel (2), mittels welchen das Kontaktelement (K) zumindest über einen Teilbereich des Führungsmittels (11; 51; 61) in Förderrichtung und schnel­ler als die Druckprodukte (D) bewegbar und mit der Hin­ terkante (Fk) eines Druckproduktes (Dk) in Berührung bringbar ist, durch Detektionsmittel (13; 23; 33) zur Ab­gabe eines Signals bei Berührung zwischen Kontaktelement (K) und Hinterkante (Fk) eines Druckproduktes (D), sowie durch Mittel (14; 24; 34) zur Übertragung des Signals auf eine Zähleinrichtung (35).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (11; 51; 61) unterhalb der geför­derten Druckprodukte (D) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn­zeichnet, dass das Führungsmittel als im wesentlichen gerade und parallel zur Förderrichtung der Druckprodukte (D) verlaufende Bahn ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn zwei zueinander parallel verlaufende Schie­nen (11) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf dem Führungsmittel (11) ver­schiebbar gelagertes Gleitelement (1) vorgesehen ist, auf welchem das Kontaktelement (K) gelagert ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kurbelantrieb (2) vorgesehen ist, mittels welchem das Gleitelement (1) auf der Bahn (11) aus einer Aus­ gangsposition um eine vorgegebene Strecke (H) in Förder­richtung vorwärts- und wieder in die Ausgangsposition zurückbewegbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 oder 14, da­durch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement (10) bei Berührung mit einem Druckprodukt (D) gegen die Kraft einer Rückstellfeder (12) auf dem Gleitelement (1) aus einer Ruheposition in Gegenförderrichtung in eine Arbeits- position verschiebbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 oder 14, da­durch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement als Klinke (20) ausgebildet ist, welche bei Berührung mit einem Druckprodukt (D) um eine im wesentlichen quer zum Schlitten (1) verlaufende Drehachse (25) aus einer Ruhepo­sition in eine Arbeitsposition verschwenkbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 oder 14, da­durch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement als Bügel (30) ausgebildet ist, welcher bei Berührung mit einem Druckprodukt (D) aus einer Ruheposition in eine Arbeits­position auslenkbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Detektionsmittel als Mikroschal­ter (13) ausgebildet ist, dessen Schaltzustand durch Über­führung des Kontaktmittels (10; 20; 30) von der Ruhe- in die Arbeitsposition beeinflussbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Detektionsmittel als Lichtschran­ke (23) ausgebildet ist, deren Schaltzustand durch Über­führung des Kontaktmittels (10; 20; 30) von der Ruhe- in die Arbeitsposition beeinflussbar ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadruch gekennzeichnet, dass das Detektionsmittel einen Magnet­kreis (33) aufweist, dessen Zustand durch Überführung des Kontaktmittels (10; 20; 30) von der Ruhe- in die Arbeits­position beeinflussbar ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Kontaktelement (K) gegenüberliegenden Seite des Schuppenstromes eine Stabi­lisiervorrichtung vorgesehen ist, mittels welcher die Druckprodukte (D) im Schuppenstrom während dem Zähl­vorgang fixierbar sind.