DE967148C

DE967148C - Verfahren zum Vulkanisieren von Kabelmaenteln aus natuerlichem oder kuenstlichem, halbleitend gemachtem Gummi unter Verwendung von elektrischer Energie

Info

Publication number: DE967148C
Application number: DES9273D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Hermann Lintzel; Herbert Menke; Hans Wassmansdorff
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1940-12-11
Filing date: 1940-12-11
Publication date: 1957-10-10

Description

Verfahren zum Vulkanisieren von Kabelmänteln aus natürlichem oder künstlichem, halbleitend gemachtem Gummi unter Verwendung von elektrischer Energie Aus natürlichem oder künstlichem Gummi bestehende Mäntel elektrischer Kabel werden bisher vorzugsweise so vulkanisiert, daß das Kabel in einem geeigneten Gefäß unter Überdruck heißem Wasserdampf ausgesetzt wird. Dabei ist es jedoch erforderlich, um mit Sicherheit eine vollkommene Durchvulkanisation zu erzielen, die zugeführte Wärmemenge höher zu halten, als eigentlich zur Vulkanisation erforderlich wäre. Dies ist insbesondere für Kabel mit einer Isolierung aus wärmeempfindlichen Stoffen, wie z. B. Polystyrol, nachteilig, da die überflüssige Wärmemenge an die Kabelseele abgegeben wird und zur Beschädigung der Isolation führen kann.
Gemäß der Erfindung wird daher die zur Vulkanisierung erforderliche Wärme in dem halbleitend gemachten Mantel selbst mittels Gleich-oder niederfrequenten Wechselstroms erzeugt. Auf diese Weise kann die Wärmemenge und auch die Zeit ihrer Einwirkung genau auf die erforderlichen Werte abgestimmt werden, so daß eine Beschädigung der Isolation vermieden wird. Dabei kann durch an sich bekannte Verwendung von Vulkanisationsbeschleunigern die Vulkanisationszeit weitgehend herabgesetzt werden, wozu noch kommt, daß die Vulkanisation vollkommen gleichmäßig erfolgt, da die Wärme über den ganzen Querschnitt vollkommen gleichmäßig erzeugt wird.
Bei künstlichen Gummimischungen, die an sich bereits halbleitend sind, ist das Beimengen leitender Füllstoffe zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung sogar an sich entbehrlich; es kann jedoch je nach den vorliegenden Verhältnissen zur Abstimmung der Stromstärke und damit der Erwärmung vorteilhaft sein.
Der Stromdurchfluß durch den Mantel kann dabei in radialer oder axialer Richtung erfolgen.
Ersteres kommt dann in Frage, wenn unter dem zu vulkanisierenden Mantel eine leitende Schicht, z. B. in Form des Leiters selbst oder eines metallischen Schirmes, vorhanden ist. In diesem Falle wird ein Pol der Stromquelle an diesen metallischen Leiter bzw. Schirm angeschlossen, während der andere Pol beispielsweise an einem über den zu vulkanisierenden Mantel aufgebrachten und nach erfolgter Vulkanisierung wieder abzustreifenden metallischen, insbesondere Bleimantel angelegt werden kann. Ein Stromdurchfluß in axialer Richtung ist beispielsweise dann möglich, wenn sich zwischen dem Leiter und dem Gummimantel eine elektrisch gut isolierende Zwischenschicht, z. B. eine Lackschicht, befindet. Das Aufbringen eines Metallmantels erübrigt sich, wenn das Kabel durch eine Ringelektrode hindurchgezogen wird, an die der andere Pol der Stromquelle angeschlossen ist.
Man kann aber auch das Kabel durch zwei in geeignetem gegenseitigem Abstand angeordnete ringförmige Elektroden, die mit den beiden Polen der Stromquelle verbunden sind, hindurchziehen.
Es ist bekannt, Kabelmäntel aus Gummi in der Weise zu vulkanisieren, daß die Gummimasse der Einwirkung eines elektrischen Hochfrequenzfeldes ausgesetzt wird. Gegenüber diesem bekannten Verfahren unterscheidet sich das Verfahren nach der Erfindung durch seine wesentlich größere Einfachheit. Zu seiner Durchführung kann ein beliebiger Netzanschluß mit Gleich- oder Wechselstrom verwendet werden, während bei dem bekannten Verfahren eigens ein Hochfrequenzgenerator sowie Schutzeinrichtungen gegen Berührung erforderlich sind. Die Überhitzung des Gutes und elektrische Durchschläge, die bei Hochfrequenzerwärmung nachteilige Nebenerscheinungen bilden, kommen beim Verfahren nach der Erfindung kaum vor und können zudem mit einfachen Mitteln verhindert werden.

Claims

PATENTANsPRÜcHE: I. Verfahren zum Vulkanisieren von Kabelmänteln aus natürlichem oder künstlichem, halbleitend gemachtem Gummi unter Verwendung elektrischer Energie, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Mantel ein Gleichstrom oder niederfrequenter Wechselstrom geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch I bei Kabeln mit einer unter dem Mantel angeordneten metallischen Abschirmhülle, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführung über die Abschirmhülle und einen über dem Mantel angeordneten, nach der Vulkanisierung wieder abzustreifenden Metall-, insbesondere Bleimantel erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch I bei Kabeln mit einer metallischen Abschirmhülle, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführung über die Abschirmhülle und eine ringförmige Elektrode, durch die das Kabel hindurchgezogen wird, erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführung durch zwei in geeignetem gegenseitigem Abstand angeordnete ringförmige Elektroden erfolgt, durch die das Kabel hindurchgezogen wird.

In Betracht gezogene Druckschriften.

Deutsche Patentschrift Nr. 699 372.