DE960009C - Verfahren zur Herstellung von 17 ª‡-Oxy-20-ketopregnanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 17 ª‡-Oxy-20-ketopregnanenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 14. MÄRZ 1957
U 3373 IVb 112 ο
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von i7-Oxy-2O-ketopregnanen durch Oxydation
von in 17 (20)-Stellung ungesättigten Pregnanen mit Osmiumtetroxyd und einem organischen mehrwertigen
Jodoxyd. Bevorzugte Ausgangsstoffe des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Cortison, Hydrocortison,
ii-Epihydrocortison und 17-Oxy-ii-desoxycorticorsteron
sowie deren Ester. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren Verbindungen
werden mit einer verbesserten Endausbeute sowie einer verbesserten Ausbeute des entsprechenden 17-Oxy-20-ketopregnans
je Einheit der Reaktionszeit und je Einheit Osmiumtetroxyd erhalten.
Die Verwendung von Osmiumtetroxyd zur Umwandlung einer Verbindung mit Doppelbindung in ein
Glykol ist eine bekannte Reaktion. Bei dieser Reaktion lagert sich das Osmiumtetroxyd an die Doppelbindung
an und bildet einen cyclischen Osmiumsäureester, welcher bei Hydrolyse — gewöhnlich mit
wäßrigem Natriumsulfit ·— ein Glykol ergibt. Die Anwendung dieser Reaktion auf Steroide wurde bereits
in den USA.-Patentschriften 2 265 143, 2 275 790,
2 492 Ι0·4 un(i 2 493 780 beschrieben, nach denen man
Pregnane mit ungesättigter Seitenkette mit gewöhnlich einer äquimolaren Menge Osmiumtetroxyd oxydierte
und durch anschließende Hydrolyse mit wäßrigem Natriumsulfit ein Glykolsteroid herstellte. Aus der
Beschreibung der USA.-Patentschrift 2493780 geht
außerdem hervor, daß sich Wasserstoffperoxyd mit einer katalytischen Menge Osmiumtetroxyd verwenden
läßt. Ähnliche HydroxyHerungsreaktionenmit Wasserstoffperoxyd
und einer katalytischen Menge eines Metalloxyds an einer Verbindung mit Doppelbindung
sind in den USA.-Patentschriften 2 373 942, 2 402 566, 2 414 385 und 2 437 648 beschrieben worden.
Die Oxydation von ungesättigten Steroiden der Pregnanreihe mit Osmiumtetroxyd und bestimmten
Oxydationsmitteln ist ebenfalls bekannt. Prins und Reichstein berichten in HeIv. Chim. Acta, Bd. 25,
1942, S. 300, daß man bei der Oxydation des cyclischen Osmiumsäureesters eines Steroids mit ungesättigter
Seitenkette mit Chlorsäure ein Oxy-ketosteroid erhält und daß bei der Hydrolyse des Osmiumsäureesters mit
wäßrigem Natriumsulfit das Glykolsteroid entsteht. Miescher und Schmidlin, HeIv. Chim. Acta, Bd. 33,
1950, S. 1840, verwendeten an Stelle von Chlorsäure Wasserstoffperoxyd als Oxydationsmittel für den
Osmiumsäureester des verwendeten Steroids und führten in der USA.-Patentschrift 2 668 816 an, daß
sich auch Alkylperoxyde und Persäuren verwenden lassen. Bei dieser Reaktion erzielt man jedoch außerordentlich
geringe Ausbeuten je Zeiteinheit, und zur Erzielung einer maximalen Ausbeute von etwa 48%
werden etwa 48 bis 96 Stunden oder mehr benötigt. Miescher und Schmidlin führten in der USA.-Patentschrift
2 662 854 an, daß die Reaktion durch Licht katalysiert wird, aber auch dann steigt die Reaktionsgeschwindigkeit
nur wenig an. In ihren Beispielen sind z. B. Reaktionszeiten zwischen 20 und 48 Stunden oder
mehr angegeben.
TabeUe I
Oxydationsmittel | Mengen verhältnis des Steroids zu OSO4 |
Mengen verhältnis des Produkts zu Nebenprodukt |
Reaktionszeit Stunden |
Ausbeute an i7-Oxy-2o-keto- steroid % |
|
Prins und Reichstein |
Chlorsäure | I : I | o,45 : ι | 72 | weniger als 25 |
Miescher und Schmidlin |
14:1 | 1,8 :i | 20 bis 80 | 48 | |
Erfindungs- gemäßes Ver fahren |
H2O2, Alkylperoxyde, Persäuren |
1000: ι | 3,6 :i | ι bis 10 | mehr als 60 |
organisches mehr wertiges Jodoxyd .. |
Tabelle I zeigt die Unterschiede zwischen den bisher üblichen Oxydationsverfahren und der Oxydation
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Hierbei ist das Gewichtsverhältnis des Ausgangssteroids zu
Osmiumtetroxyd viel höher als bei den bisher üblichen Verfahren, das Mengenverhältnis von Hauptprodukt
zu Nebenprodukt ist höher und die Reaktionszeit kurzer. Außerdem erhöht sich die Ausbeute an Oxyketosteroid
um 40 °/o gegenüber der bei den bisherigen Verfahren erzielten besten Ausbeute. Während die Reaktion
eines in I7(2o)-Stellung ungesättigten Steroids mit Osmiumtetroxyd und Wasserstoffperoxyd eine
träge Reaktion ist, welche zur Vollendung mindestens 20 Stunden oder mehr benötigt, erfolgt die gleiche
Reaktion mit Osmiumtetroxyd und einem organischen mehrwertigen Jodoxyd normalerweise in weniger als
etwa 8 Stunden und manchmal in weniger als 2 Stunden. Obwohl mitunter eine längere Reaktionszeit als
2 Stunden erforderlich ist, übersteigt die Gesamtzeit selten 8 Stunden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Verwendung von Licht als Reaktionskatalysator nicht erforderlich, da die Reaktion mit gleicher Leichtigkeit auch in vollkommener Dunkelheit vor sich geht. Es wurde jedoch gefunden, daß der Zusatz von Pyridin oder einem ähnlichen aromatischen tertiären N-heterocyclischen Amin, wie Collidin,. Picolin oder Lutidin, zum Reaktionsgemisch die Reaktion manchmal katalysiert. Ein derartiger Zusatz scheint die Ausbeute des gewünschten Produktes zu verbessern, und die Reaktionsgeschwindigkeit kann in seiner Gegenwart zuweilen erhöht werden. Gewöhnlich reicht ein Zusatz von etwa 1 bis 10 Moläquivalenten Pyridin zur Erzielung einer katalytischen Wirkung.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Verwendung von Licht als Reaktionskatalysator nicht erforderlich, da die Reaktion mit gleicher Leichtigkeit auch in vollkommener Dunkelheit vor sich geht. Es wurde jedoch gefunden, daß der Zusatz von Pyridin oder einem ähnlichen aromatischen tertiären N-heterocyclischen Amin, wie Collidin,. Picolin oder Lutidin, zum Reaktionsgemisch die Reaktion manchmal katalysiert. Ein derartiger Zusatz scheint die Ausbeute des gewünschten Produktes zu verbessern, und die Reaktionsgeschwindigkeit kann in seiner Gegenwart zuweilen erhöht werden. Gewöhnlich reicht ein Zusatz von etwa 1 bis 10 Moläquivalenten Pyridin zur Erzielung einer katalytischen Wirkung.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten und in der vorliegenden Anmeldung als organische
mehrwertige Jodoxyde bezeichneten Oxydationsmittel sind organische Jodverbindungen mit mindestens
einem an das Jodatom gebundenen titrierbaren Sauerstoffatom. Die Anwesenheit eines titrierbaren Jodoxydsauerstoffatoms
läßt sich auf übliche Weise mit KI, Säure und Natriumthiosulfat bestimmen. Bekannte
Beispiele für diese Jodoxyde sind Jodoso-, Jodyl- und Jodoxyverbindungen sowie deren Salze.
Der in der vorliegenden Anmeldung gebrauchte Ausdruck »Jodoxyde« umschließt jedoch nicht die Jodoniumverbindungen,
da die Oxygruppe der Jodoniumverbindungen ionogenen Charakter besitzt und nicht direkt an das Jodatom gebunden ist. Bei den Jodosoverbindungen
ist an das Jodatom 1 Sauerstoffatom
gebunden; die Jodoxyverbindungen besitzen zwei gebundene Sauerstoffatome.
Ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk über diese Jodoxyde ist Willgerodts »Die organischen Verbindüngen
mit mehrwertigem Jod«, F. Enke, Stuttgart (1914). In dieser Schrift werden viele Jodoxyde beschrieben.
Weitere einschlägige Literatur umfaßt R. Sandins »Organische Verbindungen mit mehrwertigem
Jod«, Chem. Rev., Bd. 32, 1943, S. 249; Sidwicks »Chemische Elemente und ihre Verbindungen«,
Bd. II, S. 1243 bis 1260, Oxford Univ. Press (1950); Journ. Chem. Soc, Bd. 1935, S. 1669, von
Masson. In der letztgenannten Schrift werden die
Jodylverbindungen beschrieben.
Aus diesen Schriften geht hervor, daß sich Jodoxyde aus Aryljodverbindungen oder anderen Vinyljodiden
herstellen lassen, deren Doppelbindung ebenfalls in irgendeiner Weise, z. B. durch Halogenierung, abgewandelt
ist, wie bei a-Chlorjod-äthylen, Chlorjod-
ao fumarsäure oder a-Chlor-jod-acrylsäure.
Beispiele für bekannte Aryljodoxyde sind Jodosobenzol, Phenyl] odoacetat, Diphenyljodylhydroxyd und
Acetatphenyljodosopropionat, Jodoxybenzol, die ringalkylierten Jodoso- und Jodoxybenzole und die Oxyde
von Jodnaphthylen, Jodbenzochinon und Jodanthrochinon, Jodbenzoesäure oder Jodbenzolsulfonsäure,
Jodbenzaldehyd, Jodbenzophenon, Jodsalicylsäure. Die heterocyclischen Aryljodoxyde, z. B. die Pyridin-,
Thiophen- und Furanreihe, scheinen nicht bekannt zu sein, werden jedoch unter der Bezeichnung »Aryljodoxyd«
zusammengefaßt.
Die beim Verfahren der vorliegenden Erfindung bevorzugt verwendeten organischen mehrwertigen Jodoxyde
sind die carbocyclischen Aryljodoxyde. Von diesen bevorzugt man die Aryljodosoverbindungen,
z. B. Jodosobenzol und Phenyl]odosoacetat, mit denen sich besonders gute Ergebnisse erzielen lassen. Die Jodoxyverbindungen
sind größtenteils in organischen Lösungsmitteln sehr unlöslich und gewährleisten daher
gewöhnlich nicht so zufriedenstellende Ergebnisse hinsichtlich Reaktionsgeschwindigkeit und bzw. oder Ausbeute
an i7-Oxy-2O-ketoprodukten, wie die entsprechenden
Jodosoverbindungen.
Die bevorzugten Aryljodosoverbindungen lassen sich gewöhnlich durch Reaktion irgendeines Aryljoddichlorids
mit einer Base, wie Natriumhydroxyd, herstellen. Die Aryljodososäuresalze lassen sich durch
Umsetzung eines Aryljodids mit der ausgewählten organischen Persäure herstellen. Die Jodoxyverbindüngen
werden durch Sieden der entsprechenden Jodosoverbindungen in Wasser oder durch Oxydation
eines Aryljodids mit z. B. Caroscher Säure hergestellt. Die Jodylhydroxyde lassen sich durch i,5stündige
Reaktion einer Aryljodoxyverbindung mit 2 Moläquivalenten Natriumhydroxyd in einer einnormalen wäßrigen
Lösung von Natriumhydroxyd bei o° herstellen. S. Masson, Journ. Chem. Soc, Bd. 1935, S. 1669fr.
Die Salze der Aryljodyloxyverbindungen werden durch Ausfällen des Aryljodylhydroxyds als Carbonat und
Reaktion des Carbonats mit der ausgewählten Säure hergestellt.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Ausgangssteroid vorzugsweise in
einem inerten organischen Lösungsmittel, wie tertiärem Butylalkohol, Diäthyläther oder Tetrahydrofuran gelöst
und mit dem Osmiumtetroxyd und dem· organischen mehrwertigen Jodoxyd vermischt. Der Zusatz
von Osmiumtetroxyd kann vor oder nach der Zugabe des organischen mehrwertigen Jodoxyds erfolgen. Vorzugsweise
setzt man das Osmiumtetroxyd und das organische mehrwertige Jodoxyd in Lösungen mit dem
gleichen Lösungsmittel zu, welches als Mittel für die Umsetzung verwendet wird.
Die für die Umsetzung verwendete Menge Osmiumtetroxyd kann weitgehend schwanken, z. B. zwischen
0,2 Moläquivalenten und 0,001 Moläquivalenten. Vorzugsweise verwendet man jedoch nicht mehr als 0,05
Moläquivalente. Bei Verwendung von etwa 0,001 bis 0,05 Moläquivalenten Osmiumtetroxyd ist es möglich,
hohe Ausbeuten des gewünschten Produktes zu erzielen und das restliche Osmiumtetroxyd mit Leichtigkeit zu
entfernen; z. B. durch Behandlung des Reaktionsproduktes mit einem Fällmittel für Osmiumtetroxyd,
wie Natriumsulfit, ohne längeres Erhitzen oder Mischen. Auf diese Weise erzielt man ohne wesentliche Abspaltung
vorhandener Acyloxygruppen eine hohe Ausbeute des Produktes mit verbesserter Farbe und Zusammensetzung.
Die zur Herstellung eines i7-Oxy-2O-ketopregnans
theoretisch benötigte Menge des organischen mehrwertigen Jodoxyds beträgt je Mol des während der
Reaktion hergestellten Osmiumsäureesters 2 Oxydationsäquivalente. Es wurde jedoch gefunden, daß
beim· erfindungsgemäßen Verfahren zur Erzielung einer vollkommenen Umsetzung zuweilen etwas mehr als die
theoretische Menge des organischen mehrwertigen Jodoxyds erforderlich ist. Zur Erzielung bester Ergebnisse
beim erfindungsgemäßen Verfahren ist daher gewöhnlich die Verwendung eines Überschusses des organischen
mehrwertigen Jodoxyds über die theoretische iod Menge erforderlich. So erhält man z. B. beste Ergebnisse
gewöhnlich bei Verwendung von zwischen etwa 2,2 und etwa 2,75 Oxydationsäquivalenten des organischen
mehrwertigen Jodoxyds, bezogen auf das Ausgangssteroid. Bei Verwendung geringer Mengen Jodoxyd
wird die Ausbeute gewöhnlich durch unvollkommene Reaktion beeinträchtigt. Mengen von mehr
als etwa 2,75 Moläquivalenten lassen sich in vielen Fällen ohne Beeinträchtigung der Ausbeute verwenden;
gewöhnlich sind höhere Mengen jedoch unerwünscht, insbesondere bei der Oxydation eines in
4,17 (20)-Stellung ungesättigten 3-Keto-2i-acyloxypregnans
bei dem die in 4-Stellung ungesättigte 3-Ketogruppierung
unversehrt bleiben soll. Bei derartigen Steroiden wurde beobachtet, daß große Überschüsse
Jodoxyd manchmal dazu neigen, den Ring A zu zersetzen, wenn die überschüssige Menge nicht von ihrer
Umsetzung zerstört wird, so daß eine sekundäre Reaktion eintritt, welche die Gesamtausbeute des gewünschten
in 4-Stellung ungesättigten 3, 20-Diketo-I7a-oxy-2i-acyloxypregnans
beeinträchtigt.
Falls erwünscht, kann man das Jodoyxd dem Gemisch aus dem Steroid und dem Osmiumtetroxyd langsam
zusetzen, z. B. innerhalb einer Zeit von mehreren Minuten bis mehreren Stunden. In den meisten Fällen
jedoch läßt sich das Jodoxyd zu Beginn der Reaktion
ohne nachteilige Wirkung auf die Ausbeute des erwünschten Produktes auf einmal zusetzen. Der Verlauf
der Oxydationsreaktion läßt sich durch Titrieren aliquoter Proben hinsichtlich restlichem Jodoxyd
leicht bestimmen.
Die Reaktionstemperatur liegt gewöhnlich zwischen etwa 15 und etwa 30°, es lassen sich jedoch auch höhere
oder niedrigere Temperaturen verwenden, z.B. zwischen etwa —10 und etwa + 700; zweckmäßig arbeitet man
xo gewöhnlich bei Raumtemperatur. Optimale Ausbeuten
des gewünschten Produktes erhält man gewöhnlich auch bei Raumtemperatur. Wird jedoch bei der Reaktion
eine besonders kleine Menge Osmiumtetroxyd verwendet, z. B. unterhalb etwa 0,002 Moläquivalente,
bezogen auf das Ausgangssteroid, so kann eine Reaktionstemperatur von etwas über Raumtemperatur,
z. B. 45°, erwünscht sein.
An Stelle der vorstehend genannten Lösungsmittel läßt sich auch jedes andere inerte Lösungsmittel verwenden,
welches die Reaktionsteilnehmer löst. Geeignete Lösungsmittel sind z. B. Diäthyläther, Dioxan,
Tetrahydrofuran, tertiärer Butylalkohol, tertiärer Amylalkohol, Äthanol und Methanol. Vorzugsweise
soll das Lösungsmittel niedrig genug sieden, dass mit es sich durch Destillation unter herabgesetztem
Druck bei oder unterhalb Raumtemperatur entfernen läßt.
Der Zusatz von verhältnismäßig kleinen Mengen Wasser auf Volumenbasis zum Reaktionsgemisch setzt
die Ausbeute an i7<z-Oxy-2O-ketopregnan größtenteils
nicht wesentlich herab; theoretisch sollte jedoch die Erzeugung des 17-20-Glykol-Nebenproduktes im Reaktionsgemisch
in direktem Verhältnis zu dem anwesenden Wasser stehen. Die bei den meisten Reaktionen
vorhandene Feuchtigkeit — falls die Reaktion nicht . unter wasserfreien Bedingungen durchgeführt wird —
reicht aus, um bedeutende Mengen des stärker polaren Nebenproduktes zu erzeugen, d. h. etwa 15 bis 35 °/„.
Diese Ausbeute scheint jedoch durch den Zusatz von mehr Wasser zur Reaktion nicht wesentlich beeinflußt
zu werden.
Ein weiteres Nebenprodukt der ernndungsgemäßen Oxydationsreaktionen sind die 17-Ketosteroide. Diese
Steroide erweisen sich jedoch als das Umsetzungsprodukt des 17, 20-Glykolnebenproduktes mit dem als
Oxydationsmittel verwendeten Jodoxyd. Die Ausbeute an Nebenprodukt wird daher als Ausbeute an
»stärker polarem Produkt« bezeichnet und stellt die vereinigte Ausbeute an Glykol und 17-Ketosteroiden
dar, da die 17-Ketosteroide offensichtlich das Oxydationsprodukt eines Teils des während der Reaktion
erzeugten Glykols sind.
Bei Verwendung eines Aryljodosoacylats, zumindest eines Aryljodosoacetats, als Oxydationsmittel, scheint
Wasser jedoch zur Erzielung befriedigender Ergebnisse notwendig zu sein. Bei einer Reaktion, bei der kein
Wasser zugesetzt wurde, hatte sich die Reaktion innerhalb 48 Stunden noch nicht zur Hälfte vollzogen.
Es wurde gefunden, daß in diesem Fall der Zusatz von mindestens 1 Moläquivalent Wasser, bezogen auf
das Aryljodosoacylat, vorteilhaft war, da die Reaktion nach Zusatz von Wasser mit normaler Geschwindigkeit.
vor sich ging.
Die Ausgangssteroide für das erfindungsgemäße Verfahren sind in 17 (20)-Stellung ungesättigte Pregnane
mit einem 20-ständigen Wasserstoffatom und einem2i-ständigenKohlenstoffatom,wiei7-Äthyliden-,
Propyliden-, Alkyliden-, /J-Bromäthyliden-, ß-Alkoxyäthyliden-.z.B.^-Methoxyäthyliden-j/S-Oxyäthyliden-,
/S-Acyloxyäthylideii-, z. B. /S-Acetoxyäthyliden-,
/S-Chloräthyliden-, Carboalkoxymethyliden-, z. B. Carbomethoxymethylidenverbindungen
der Pregnanreihe. Vorzugsweise sind sowohl der Cyclopentanpolyhydrophenanthrenrest
als auch der Acylrest frei von Substituenten oder Gruppen, welche unter den Verfahrensbedingungen
von Osmiumtetroxyd angegriffen werden. Vorzugsweise sollte das Ausgangssteroid entweder gesättigt
sein oder nur eine an eine 3-ständige Ketogruppe gebundene ungesättigte Gruppe in 4 (5)-Stellung enthalten.
In ähnlicher Weise ist es von Vorteil, wenn die bevorzugten Ausgangssteroide nur gesättigte
Acylgruppen enthalten, denn Doppelbindungen im Kern oder im Acylrest werden zuweilen ebenfalls von
Osmiumtetroxyd und dem organischen mehrwertigen Jodoxyd angegriffen. Außerdem kann der Kern des
Ausgangssteroids vorzugsweise eine Oxy-, Keto-, Acyloxy-, Äther-, z. B. Methoxy-, oder Octyloxy-,
Benzoyloxy-, Halogen-oder Oxidogruppe oder-gruppen in z. B. 3-, 6-, 9-, 11- oder 12-SteÜung des Kerns aufweisen,
und von den an Kohlenstoffatomen 10 und 13 gebundenen Methylgruppen können eine oder auch
beide anwesend sein oder nicht.
Von den für das erfindungsgemäße Verfahren verwendbaren Ausgangssteroiden bevorzugt man die in
17 (20)-Stellung ungesättigten 21-Acyloxysteroide der
Pregnanreihe, die der folgenden allgemeinen Formel
St SCH ^CH2- 0 — Aq
(I)
entsprechen, in der Ac clen Acylrest einer organischen
Carbonsäure mit vorzugsweise 1 bis einschließlich 8 Kohlenstoffatomen, insbesondere den Acylrest einer
niedermolekularen aliphatischen Carbonsäure, insbesondere den der Essigsäure, und in der St einen Cyclopentanpolyhydrophenanthrenrest
bedeutet, welcher durch eine Doppelbindung am Kohlenstoffatom 17 an
die vorstehend genannte Seitenkette gebunden ist. Unter diesen Ausgangssteroiden der Pregnanreihe werden
,folgende ganz besonders bevorzugt: die in 3-Stellung
oxydierten in I7(2o)-Stellung ungesättigten 21-Acyloxysteroide der Pregnanreihe, wie i7(2o)-Pregnen-3a
oder 3/?-2i-diol-2i-acetat, i7(2o)-Pregnen-3a (oder ß)-2i-diol-3,
21-diacetat, i7(2o)-Pregnen-3a (oder ß),
ii/S, 2i-triol-2i-acetat, 17(20)-Pregnen^i-ol-s-on-21-acetat,
i7(2o)-Pregnen-2i-ol-3, ii-dion-21-acetat,
4,17 (20) - Pregnadien -ττβ,ζτ- diol - 3 - on - 21 - acetat,
4,17(20)-Pregnadien-11 α, 2i-diol-3-on-21 -acetat,
4, i7(2o)-Pregnadien-2i-ol-3, ii-dion-21-acetat, 4, 9
(11), i7(2o)-Pregnatrien-2i-ol-3-on-2i-acetat und andere
21-Acylate der vorstehend genannten Verbindungen, deren 21-ständige Acyloxygruppe z. B. eine
Formyloxy-, Acetoxy-, Propionyloxy-, Butyryloxy-, Dimethylacetoxy-, Trimethylacetoxy-, Valeryloxy-,
Hexanoyloxy-, Octanoyloxy-, /S-Cyclopentylpropionyloxy-,
Diäthylacetoxy-, Benzoxy-, Phenylacetoxy-, Phenylpropionyloxy-, Succinoyloxy- oder Phthaloxyloxygruppe
ist. Von besonderem Interesse sind die
Ausgangssteroide, die der folgenden Formel entsprechen:
CH2 — O — Ac
R—i
(Π)
in welcher Ac den Acylrest einer organischen Carbonsäure, vorzugsweise einer niedermolekularen aliphatischen
Säure, insbesondere Essigsäure, und R ein Wasserstoff atom, eine a- oder jS-ständige Hydroxylgruppe
oder Ketonsauerstoff (= O) bedeutet; denn
ao diese Steroide lassen sich nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren leicht in die physiologisch wirksamen Nebennierenrindenhormone Cortison (Kendalls Verbindung
E) und Hydrocortison (Kendalls Verbindung F) umwandeln. Ebenso bevorzugt man die in i-Stellung
ungesättigten Analoga der durch Formel (II) dargestellten Verbindungen, in welchen R eine /?-ständige
Oxygruppe oder eine Ketogruppe bedeutet. Diese Verbindungen lassen sich nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren in das in i-Stellung ungesättigte Hydrocortison bzw. das entsprechende Cortison umwandeln.
So erhält man z. B. durch Umsetzung von 4,17(20)-Pregnadien-2i-ol-3,
ii-dion-21-acetat mit Osmiumtetroxyd und einem organischen mehrwertigen Jodoxyd
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Cortisonacetat. Nach dem gleichen Verfahren läßt sich
4, i7(2o)-Pregnadien-ii/S, 2i-diol-3-on-2i-acetat in
4-Pregnen-u/?, 17a, 2i-triol-3, 2O-dion-2i-acetat (Hydrocortisonacetat)
umwandeln. 4,I7(2o)-Pregnadieniia,
2i-diol-3-on-2i-acetat läßt sich auf ähnliche Weise in 4-Pregnen-iia, 17a, 2i-triol-3, 20-dion-21-acetat
umwandeln, das sich mit Chromsäure leicht zu Cortisonacetat oxydieren läßt (vgl. USA.-Patentschrift
2 602 769), und 4, i7(2o)-Pregnadien-2i-ol-3-on-2i-acetat
läßt sich auf ähnliche Weise in das physiologisch wirksame 4-Pregnen-i7a, 2i-diol-3, 20-dion-21-acetat
umwandeln. Viele physiologisch wirksame Steroide tragen eine I7a-Oxy-2O-Ketogfuppierung;
das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht daher die Umwandlung von in I7(2o)-Stellung ungesättigten
Steroiden in Steroide, welche mindestens einen Teil der zur Erzeugung eines physiologisch
wirksamen Steroids erforderlichen Struktur besitzen. Da für die Einführung einer in 4-Stellung ungesättigten
3-Ketogruppierung und die Einführung eines ii-ständigen
Sauerstoffatoms in den Steroidkern und für die Entfernung inaktivierender Gruppen aus dem Kern
viele Syntheseverfahren bekannt sind, können auch andere Steroide als die durch Formel (II) dargestellten
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren leicht in physiologisch wirksame Steroide umgewandelt werden.
Die als Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße Verfahren verwendeten, in 17 (20)-Stellung
ungesättigten 21-Acyloxysteroide lassen sich auf verschiedene Art und Weise herstellen. So erhält man
z. B. durch Anwendung der Dimrothreaktion (Dimroth, Berichte der Dtsch. Chem. Ges., Bd. 71B, 1938,
S. 1334) auf i7/?-Oxy-2O-pregnene 21-Oxy-, 21-Acetoxy-
oder 2i-Brom-i7(2o)-pregnene, welche sich nach bekannten Verfahren in andere 21-Acyloxysteroide
umwandeln lassen (vgl. britische Patentschrift 213 630,
Berichte der Dtsch. Chem. Ges., Bd. 71B, 1938, S. 1313,
1362; USA.-Patentschriften 2267258; 2305727;
britische Patentschrift 467790; Miescher und Mitarbeiter,
HeIv. Chim. Acta, Bd. 22, 1939, S. 120, 894;
Ruzicka und Müller, daselbst, S. 416, 755).
Da es gewöhnlich vorteilhaft ist, das Osmium von dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
Reaktionsprodukt abzutrennen, behandelt man das Reaktionsgemisch gewöhnlich mit einem Mittel, wie
Natriumsulfit oder Schwefelwasserstoff, welches das Osmium als freies Osmium oder als ein unlösliches Salz
des zugesetzten Anions ausfällt. Hierzu war es bisher üblich, das Reaktionsgemisch mit wäßrigem Natriumsulfit
bei erhöhten Temperaturen, z. B. der Rückflußtemperatur des Gemisches, zu erhitzen. Unter diesen
Bedingungen wird eine Acetoxygruppe im Reaktionsprodukt mindestens teilweise hydrolysiert, und zur
Erzeugung eines vollkommen acetylierten Reaktionsproduktes wird eine erneute Acetylierung erforderlich.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird daher das Reaktionsprodukt vorzugsweise bei Raumtemperatur
oder niedriger Temperatur zur Entfernung des Osmiums aus dem Reaktionsgemisch mit wäßrigem
Natriumsulfit behandelt. Unter diesen Bedingungen bleiben eine Acetoxy- oder eine andere leicht hydrolysierbare
Estergruppe im Molekül unversehrt, und die bei Durchführung des bisher üblichen Verfahrens
erforderliche erneute Veresterungsstufe wird nicht benötigt. Dabei erzielt man eine erhöhte Ausbeute
des gewünschten Steroids. -
Verwendet man eine niedrige Osmiumtetroxydkonzentration im Reaktionsgemisch, z. B. weniger als
etwa 0,05 und zuweilen sogar nur 0,001 Moläquivalente, bezogen auf das Ausgangssteroid, so wird bei Beendigung
der Reaktion eine unbedeutende Menge des Reaktionsproduktes als Osmiumsäureester gebunden.
Ist also die Anwesenheit von Osmium im Reaktionsgemisch nicht unerwünscht, so kann bei Verwendung
der bevorzugten niedrigen Osmiumtetroxydkonzentrationen im Reaktionsgemisch die Hydrolysestufe
wegfallen, so daß die Reaktion weiter vereinfacht wird. Die bei der Durchführung der bisher üblichen
Verfahren erzielte außerordentlich langsame Reaktion gestattet nicht die Verwendung derartig niedriger
Konzentrationen von Osmiumtetroxyd. Da Osmiumtetroxyd uns beschränkt zugänglich und Osmium
außerdem giftig und gefährlich ist, erleichtert die Verwendung sehr niedriger Konzentrationen die
Durchführung des Verfahrens in großem Maßstab.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung.
Beispiel 1
Oxydation mit Phenyljodosoacetat
Oxydation mit Phenyljodosoacetat
Eine Lösung aus 1,116 g (3 Millimol) 4,i7(2o)-Pregnadien-ii/3,
2i-diol-3-on-2i-acetat in 60 ecm tertiärem
Butylalkohol und i,5 ecm Pyridin wurde bei 250 mit
5 ecm tertiärem Butylalkohol versetzt, welcher 11,1 ecm
(0,044 Millimol) Osmiumtetroxyd und 0,2 ecm (0,11
Millimol) Wasser enthielt. Danach setzte man der Lösung 2,4 g (7,5 Millimol) Phenyl]odosoacetat zu,
welches sich innerhalb 20 Minuten vollständig löste. Nach etwa 1,25 Stunden bei 25° war eine Hälfte des
Phenyljodosoacetats in der Reaktion verbraucht, wie sich durch Titrieren von aliquoten Proben von
je 5 ecm mit Natriumthiosulfat ermitteln läßt, so daß
man für die Erzielung einer im wesentlichen vollzogenen Reaktion mit einer Reaktionszeit von etwa
3 bis 4 Stunden rechnen mußte. Nach vollzogener Reaktion setzte man dem Reaktionsgemisch 20 ecm
Wasser zu und destillierte das Ganze bei vermindertem Druck auf ein Volumen von etwa 20 ecm. Dem Rückstand
wurden weitere 20 ecm Wasser zugesetzt; das Gemisch wurde mit Äthylenchlorid gründlich extrahiert.
Die Extrakte wurden getrocknet und über 80 g synthetischem Magnesiumsilikat (bekannt unter der
Handelsbezeichnung »FlorisüV) chromatographiert, welches man mit Äthylenchlorid entwickelte, das
ständig zunehmende Mengen Aceton enthielt. Die erhaltenen 2 Liter Äthylenchlorideluate, welche 3 bzw.
4% Aceton enthielten, hatten 82,7 mg (7,1%) des
Ausgangssteroids und 91mg (10%) ii/?-0xy-4-androsten-3,17-dion
ausgewaschen. 3 Liter (Äthylenchlorid-j-7
% Aceton) wuschen 822 mg (67,7%) + 4-Pregnen-ii/J, 17a, 2i-triol-3, 2o-dion-2i-acetat
aus. ι Liter (Äthylenchlorid + 20 % Aceton) wusch
171mg (14% als 4-Pregnen-n/?, 17a, 20, 21-tetrol-3-on-2i-acetat
berechnet) des stärker polaren Steroids aus.
Beispiele 2 bis 10 Oxydation mit Phenyljodosoacetat
Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren führte man neun Reaktionen mit Abweichungen in den
Reaktionsteilnehmern durch. In den Beispielen 2 bis 4 ermittelte man die Wirkung von Wasser; in den Beispielen
5 bis 8 die Wirkung von Pyridin und in den Beispielen 9 und 10 die Wirkung derÖsmiumkonzentrationen.
Im allgemeinen wurde die Ausbeute an Hydrocortisonacetat durch Verwendung verschiedener Mengen
dieser Reaktionsteilnehmer nicht wesentlich beeinflußt. Bei Verwendung großer Mengen Pyridin stieg die Ausbeute
an Hydrocortisonacetat etwas, während die Aus beute an Nebenprodukten leicht sank; bei Verwendung
niedriger Konzentrationen Osmiumtetroxyd dagegen oder in Abwesenheit von Wasser erhöhte sich die zur
Vollendung der Reaktion erforderliche Reaktionszeit beträchtlich. Die bei diesen Beispielen verwendeten
Mengen der Reaktionsteilnehmer und erzielten Ausbeuten an Reaktionsprodukten sind in der nachstehenden
Tabelle II aufgeführt.
Bei spiel |
Pyridin Volumprozent |
Wasser Volumprozent |
OsO4 in Gewichtsprozent (bezogen auf Steroid) |
Reaktions- Halbzeit Stunden |
Ausgangs- steroid |
Ausbeut 17-Keton |
e in % Hydro cortison acetat |
- | 11,8 15.5 16,5 |
10,1
20,0 10,0 |
67,7 55.0 59.0 |
63,0 60,0 58,3 |
Stärker polares Steroid |
2 | 2,2 | 1.5 | 1,0 | o,5 | 8,6 | 7.2 | 65,0 | Ausbeute nicht bestimmt | 12,5 | ||||
3 | 2,2 | o,75 | 1,0 | 1,0 | 54°/o Hydrocortisonacetat durch Kristallisation |
8,0 10,5 11,0 |
direkte | ||||||
4 5 6 |
2,2 keine 0,72 |
COOO OO
6" 0" 0 |
1,0
1,0 1,0 |
1,25 3,0 0,8 |
7.1 7,9 8,0 |
14,0 16,0 12,5 |
|||||||
7 | 2,2 | 0,75 | 1,0 | 1,0 | |||||||||
8 9 10* |
7,2 0,88 0,88 |
0,8' o,5 o,5 |
1,0
0,2 0,1 |
1,8 5,25 4,o |
9.5 9.1 9.7 |
*) Die Reaktionstemperatur in Beispiel 1 betrug 450
Beispiel 11 Oxydation mit Phenyljodosoacetat
Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurden 3 Millimol 4,I7(2o)-Pregnadien-Ii/?, 21-diol-3-on-2i-acetat
durch Umsetzung mit 0,054 Millimol Osmiumtetroxyd und 6 Millimol Phenyljodosoacetat
bei Raumtemperatur in 30 ecm Essigsäure oxydiert, welche 6 ecm Wasser enthielt. Die Ausbeute betrug
48% Hydrocortisonacetat sowie kleinere Mengen der im Beispiel 1 beschriebenen Nebenprodukte.
115 Beispiel 12
Oxydation mit Jodosobenzol
Einem Gemisch aus 1 g (2,66 Millimol) 4,17(20)-Pregnadien-ii/S,
2i-diol-3-on-2i-acetat und 1,5 ecm
Pyridin in 50 ecm tertiärem Butylalkohol wurde mit 50 mg (0,2 Millimol) Osmiumtetroxyd und anschließend
mit i,2 g (5,5 Millimol) Jodosobenzol versetzt. Das Jodosobenzol löste sich langsam. Die Mischung wurde
18 Stunden gerührt; danach setzte man 20 ecm einer o,5°/0igen wäßrigen Natriumsulfitlösung zu, engte das
Gemisch durch Destillation bei vermindertem Druck auf 25 ecm, setzte Wasser hinzu und destillierte das
Gemisch erneut bei vermindertem Druck bis auf ein Volumen von 25 ecm ein. Der Rückstand wurde
3 Stunden kühlgesteUt, filtriert und im Vakuum getrocknet. Man erhielt 895 mg eines Produktes,
welches zu 74% aus Hydrocortisonacetat bestand. Die Ausbeute an Hydrocortisonacetat, bezogen auf
das Ausgangssteroid, betrug 6i°/0 der theoretischen
Ausbeute. Die als Nebenprodukte gebildeten Steroide wurden auch in ldeineren Mengen hergestellt.
Bei Durchführung der Reaktion unter gleichen Bedingungen in Eisessig erhielt man eine 42°/oige
Ausbeute an Hydrocortisonacetat.
Oxydation mit Jodoxybenzol Eine Lösung aus 1 g (2,9 Millimol) 4,I7(2o)-Pregnadien-ii/?,
2i-diol-3-on-2i-acetat in 25 ecm Essigsäure,
welche 5 ecm Wasser enthielt, wurde mit 20 mg (0,08 Millimol) Osmiumtetroxyd und 730 mg (3,1 Millimol)
Jodoxybenzol bei Raumtemperatur über Nacht gerührt. Das anfangs unlösliche Jodoxybenzol löste
sich während dieser Zeit langsam auf. Das Gemisch wurde in wäßriges Natriumsulfat gegossen und das
erhaltene Gemisch gründlich mit Methylenchlorid extrahiert. Der Extrakt wurde mit kaltem Natriumbicarbonat
und Wasser gewaschen und anschließend getrocknet. Bei Verdampfung des trockenen Extraktes
blieb ein Rückstand zurück, welcher 50% des Ausgangsmaterials,
20% Hydrocortisonacetat und 25% 4-Pregnen-iijf?, 17a, 20, 2i-tetrol,-3-on-2i-aeetat enthielt.
Beispiel 14 Oxydation mit Jodosobenzol
Nach dem im Beispiel 12 beschriebenen Verfahren wird 4, i7(2o)-Pregnadien-2i-ol-3, iirdion-21-acetat
mit einer katalytischen Menge Osmiumtetroxyd in 4.0 Gegenwart von 2 Moläquivalenten Jodosobenzol, bezogen
auf das Ausgangssteroid, unter Bildung von 4-Pregnen-i7a, 2i-diol-3,11, 2o-trion-2i-acetat (Cor-.
tisonacetat) oxydiert.
Beispiel 15 Oxydation mit Phenyl] odosoacetat
Nach dem im Beispiel I beschriebenen Verfahren wird 4, i7(2o)-Pregnadien-2i-ol-3-on-2i-acetat mit
einer katalytischen Menge Osmiumtetroxyd in Gegenwart von 2 Moläquivalenten Phenyl] odosoacetat, bezogen
auf das Ausgangssteroid, unter Bildung von 4-Pregnen-i7<z, 2i-diol-3, 2O-dion-2i-acetat (Reichsteins
Verbindung S-acetat) oxydiert. 55
Oxydation mit Jodoxybenzol
Nach dem im Beispiel 13 beschriebenen Verfahren wird 4, i7(2o)-Pregnadien-iia, 2i-diol-3-on-2i-acetat
mit einer katalytischen Menge Osmiumtetroxyd in Gegenwart 1 Moläquivalents Jodobenzol, bezogen auf
das Ausgangssteroid, unter Bildung von 4-Pregnen-α, 17 α, 2i-diol-3, 2O-dion-2i-acetat (ii-Epihydrocortisonacetat)
oxydiert.
In ähnlicher Weise lassen sich 1,4,I7(2o)-Pregnatrien-ii/?,
2i-diol~3-on-2i-acetat und i; 4,17(20)-Pregnatrien-2i-ol-3,
ii-dion-21-acetat in 1,4-Pregnadien-ii/3,17a,
2i-triol-3, 20-dion-2i-acetat bzw. i, 4-Pregnadien-i7a, 2i-diol-3,11, 2o-triom-2i-acetat
umwandeln.
Nach dem im vorhergehenden Beispiel beschriebenen Verfahren kann man auf ähnliche Weise die 9-Fluor-
und 9-Chloranlage der vorstehend beschriebenen Ausgangsverbindungen in die entsprechenden 9-Chlor-
und 9-Fluor-i7a-Oxy-2o-keto-steroide umwandeln.
Ebenso lassen sich bei den in den vorangehenden Beispielen beschriebenen Oxydationen als Katalysator
zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit an Stelle von Pyridin Aminoxyde, d. h. Aminoxyde von So
N-heterocyclischen aromatischen Aminen, Alkyiaminen,
carbocyclischen aromatischen Alkylaminen und Äthanolaminen verwenden, wie Pyridinoxyd,
Picolinoxyd, Collidinoxyd, Trimethylaminoxyd, Triäthylaminoxyd, N-Methylmorpholinoxyd, Morpholinäthanoloxyd,
Triäthanolaminoxyd, Dimethylaminoäthanoloxyd und insbesondere N-Methylmorpholinoxyd.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von I7a-Oxy-20-ketopregnanen
durch Umsetzung eines in I7(2o)-Stellung ungesättigten Pregnans, das am 20-ständigen Kohlenstoffatom ein Wasserstoffatom
trägt und ein 21-ständiges Kohlenstoffatom enthält, mit Osmiumtetroxyd und einem zusätzlichen
Oxydationsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man ein organisches mehrwertiges Jodoxyd als
zusätzliches Oxydationsmittel verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein in I7(2o)-Stellung ungesättigtes Steroid der Pregnanreihe der folgenden
Strukturformel besitzt:
CH,
CH
0—Ac
O =
in welcher R Wasserstoff, eine α- oder /?-ständige
Hydroxyl- oder eine Ketogruppe und Ac den Rest einer organischen Carbonsäure bedeutet, als Ausgangsverbindung
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als organisches mehrwertiges Jodoxyd eine Aryljodosoverbindung, das Salz einer
Aryljodosoverbindung mit einer Säure oder eine Aryljodoxyverbindung verwendet.
© 609 620/487 9.56 (609 83S 3. 57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US960009XA | 1954-07-14 | 1954-07-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE960009C true DE960009C (de) | 1957-03-14 |
Family
ID=22254582
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU3373A Expired DE960009C (de) | 1954-07-14 | 1955-06-02 | Verfahren zur Herstellung von 17 ª‡-Oxy-20-ketopregnanen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE960009C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1101414B (de) * | 1956-11-28 | 1961-03-09 | Merck & Co Inc | Verfahren zur Herstellung von 16, 20-Diketo-17ª‡-oxysteroiden der Pregnanreihe |
-
1955
- 1955-06-02 DE DEU3373A patent/DE960009C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1101414B (de) * | 1956-11-28 | 1961-03-09 | Merck & Co Inc | Verfahren zur Herstellung von 16, 20-Diketo-17ª‡-oxysteroiden der Pregnanreihe |
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