-
Auf Zugspannung ansprechende Regelvorrichtung für Breitspanner u.
dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine auf Zugspannung ansprechende Regelvorrichtung
für Breitspanner u. dgl. und betrifft insbesondere eine Vorrichtung, die das Arbeiten
eines Breitspanners oder einer anderen Vorrichtung selbsttätig unterbricht, wenn
und sobald ein vorbestimmtes Nachlassen der Längsspannung eines Rand- oder Kantenabschnittes
einer laufenden biegsamen Bahn, auf die der Breitspanner oder eine andere Vorrichtung
einwirkt, eintritt.
-
Bei der Behandlung von laufenden biegsamen Materialbahnen ist es oft
notwendig oder erwünscht, die laufende Bahn an eine Vorrichtung anzulegen, die die
Längsspannungen der gegenüberliegenden Rand- oder Kantenabschnitte der Bahn ungleich
groß macht. In der Textilindustrie beispielsweise wird eine laufende Gewebebahn
der Wirkung einer Breitspannvorrichtung unterworfen, um die schiefe Lage der Schußeinschläge
der Bahn zu verbessern. Viele dieser bekannten Breitspanrivorrichtungen haben eine
schräg steilbare Walze oder schräg steilbare Walzen, deren Schrägstellung die Längsspannung
der einen Gewebekante wesentlich- erhöht und die Längsspannung der gegenüberliegenden
Gewebekante wesentlich verringert. Dieses Schrägstellen der Walze oder der Walzen
hat. jedoch oft in der einen Gewebekarste einen so großen Durchhang zur Folge, daß
diese Kante
nicht länger an der kippbaren Walze oder den kippbaren
Walzen sowie an anderen Führungswalzen für das Gewebe anliegt. Die durchhängenden
Abschnitte des Gewebes können längs der Walzen frei gleiten, wodurch sich oft Falten
oder Fältelungen im Gewebe bilden. Wird das Gewebe beispielsweise einer Schervorrichtung
zugeführt, dann können diese Falten oder Fältelungen im Gewebe an der durchhängenden
Kante eine Beschädigung des Gewebes beim Durchgang durch die Schervorrichtung zur
Folge haben.
-
Es ist auch bekannt, die Zugspannung einer Gewebebahn mittels einer
federbelasteten Führungswalze zu regeln, durch deren Hub eine elektrische Einrichtung
zur Regelung der Drehzahl eines Arbeitsmaschinenmotors betätigt wird. Ferner ist
vorgeschlagen worden, die Zugspannung der" Stoffbahn durch ein auf die Spannung
ansprechendes Strömungsdrucksystem zu regeln, das auf eine mechanische Bremse einer
der Führungswalzen einwirkt. Bekannt sind auch verschiedene Einrichtungen zum Geraderichten
der Gewebeschußfäden durch Stoffbahnbremsung oder durch verschwenkbare Führungswalzen
oder schräg stellbare Streckwalzen. Alle diese Einrichtungen sind für die Lösung
der der Erfindung zugrunde liegenden-Aufgabe nicht verwendbar.
-
Ziel der Erfindung ist demgegenüber eine Vorrichtung, die auf das
Nachlassen der Längsspannung des Kanten- oder Randteiles einer sich bewegenden biegsamen
Bahn selbsttätig anspricht und die das Arbeiten einer Breitspannvorrichtung oder
einer anderen Vorrichtung, deren weiter fortgesetztes Arbeiten einen schädlichen
Durchhang eines Rand- oder Kantenabschnittes der sich bewegenden Bahn, zur Folge
haben, würde, unterbricht.
-
Weiter schafft die Erfindung eine auf Zugspannung ansprechende Vorrichtung,
die einen zu einer Krafteinrichtung führenden elektrischen Stromkreis selbsttätig
öffnet, wenn und sobald die Längsspannung eines Rand- oder Kantenabschnittes der
sich bewegenden Bahn.unter einen vorbestimmten Zugspannungswert fällt, wodurch die
Krafteinrichtung, beispielsweise eine Antriebsvorrichtung, stillgesetzt wird, deren
Wirkung auf die Bahn ein Nachlassen der Zugspannung des einen Rand- oder Kantenabschnittes
der Bahn verursacht.
-
Weiter zielt die Erfindung auf eine auf Zugspannung ansprechende Vorrichtung,
die auf jedes wesentliche Nachlassen der Längsspannung eines Rand- oder Kantenabschnittes
der sich bewegenden biegsamen Bahn anspricht und deren Ansprechen dazu verwendet
werden kann, die Entstehung eines schädlichen Durchhanges des Rand- oder Kantenabschnittes
zu verhüten, wobei Einrichtungen vorhanden sind, die die Empfindlichkeit der Vorrichtung
einzustellen ermöglichen, so daß die Vorrichtung anspricht, wenn die Zugspannung
unter einen gewählten und vorbestimmten Zugspannungswert fällt.
-
Die erwähnten Ziele und Ergebnisse werden mittels einer Walze erreicht,
deren gegenüberliegende Enden beweglich gelagert sind und um die die sich bewegende
Bahn läuft. Die Zugspannung der Bahn hält für gewöhnlich beide Enden der Walze in
der einen Grenzstellung ihrer zulässigen Bewegungen, wobei eine verstellbare Verdrängungseinrichtung
jedes-Ende der Walze in die andere Grenzstellung der zulässigen Bewegung zu drängen
versucht. Solange die Spannung jedes Rand- oder Kantenabschnittes oberhalb eines
vorbestimmten Wertes liegt, überwindet die Zugspannung der Bahn den Zug der Verdrängungseinrichtung,
und beide Enden der Walze werden von der gespannten Bahn in der einen Grenzlage
ihrer zulässigen Bewegungen gehalten. Erfolgt jedoch ein wesentliches Nachlassen
der Spannung des einen Rand- oder Kantenabschnittes, dann überwindet die an dem
benachbarten Ende der Walze vorgesehene Verdrängungseinrichtung die Zugspannung
der Bahn und verschiebt dieses Walzenende in die andere Grenzstellung der zulässigen
Bewegung, wobei ein elektrischer Stromkreis zu -einer Krafteinrichtung geöffnet
wird, deren Arbeiten das Nachlassen der Gewebespannung an dem einenRand- oderKantenabschnitt
verursacht hat. Durch Einstellen der Spannung der Verdrängungseinrichtung kann die
Empfindlichkeit der auf Zugspannung ansprechenden Vorrichtung geändert werden.
-
Die Zeichnungen zeigen eine bevorzugte Ausführung der Erfindung. Es
ist Fig. r eine schematische Darstellung der Erfindung in Verbindung- mit einer
Breitspannvorrichtung aus mehreren gemeinsam schräg steilbaren Spannwalzen, Fig.
2 eine ähnliche Ansicht der Erfindung mit einer einzigen schräg steilbaren Spannwalze,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Ansicht des einen Endes einer Spannwalze, deren
anderes Ende ähnlich ausgebildet ist, Fig. 4 eine Ansicht von rechts der in Fig.
3 dargestellten Vorrichtung, Fig. 5 ein Querschnitt nach Linie 5-5 der Fig. 3 und
Fig. 6 eine vergrößerte Ansicht nach Linie 6-6 der Fig. r -oder 2 mit einem Schaltbild,
das die zu einem Elektromotor führenden elektrischen Verbindungen zeigt, wobei in
gestrichelten Linien die in einer schräg gestellten Stellung eingestellte Spannwalze
dargestellt ist.
-
Bei der in den Fig. z und 2 schematisch dargestellten Vorrichtung
bewegt sich die Bahn zo in der von den Pfeilen angegebenen Richtung um mehrere Walzen
mit ortsfesten Drehachsen sowie um eine schräg steilbare Walze oder um mehrere schräg
stellhare Walzen, deren Schrägstellung von einem umkehrbaren Motor od. dgl. erfolgt.
Dieser Motor arbeitet in einer seiner beiden Umlaufrichtungen, wenn eine Schräglage
der Schuß- oder Breitteile der Bahn zo festgestellt worden ist.
-
In Fig. r haben die vier Walzen r2, 14, 16 und 18 ortsfeste Drehachsen,
und die drei Walzen 20, 22, 24 können sieh gemeinsam um eine senkrechte Achse schräg
stellen, die sich zwischen den
Enden der kippbaren Walzen befindet.
Die Bahn io läuft um die Walze 12 mit ortsfester Achse; läuft dann zur schräg steilbaren
Walze 2o und um diese Walze herum, dann nacheinander zu den Walzen 14, 22, 16, 24
und 18 und um diese Walzen herum. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 26 (Fig. i) befindet
sich an der Walze 16, deren Achse, verglichen mit den Achsen der schräg steilbaren
Walzen, nur in einem kleineren Ausmaße versehwenkt werden kann.
-
Fig. 2 zeigt schematisch eine ähnliche Vorrichtung mit einer einzigen
schräg steilbaren Walze 22, die um eine zwischen ihren Enden vorgesehene waagerechte
Achse kippbar ist. Die Bahn io (Fig. 2) läuft um die Walze 12 mit ortsfeister Achse,
dann zur schräg steilbaren Walze 22 und um diese Walze 22, dann zur Walze 16 und
um die Walze 16, deren Achse im Vergleich zur Achse der kippbaren Walze 22 nur in
einem kleineren Ausmaße verschwenkt werden kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
26 (Fig. 2) befindet sich an der Walze 16. Fig.6 ist ein vergrößerter Schnitt nach
Linie6-6 der Fig. i oder 2, wobei Teile der Bahn io weggebrochen sind und die schräg
steilbare Walze 22 in Kippstellung um eine Achse 28 gestrichelt dargestellt ist.
Die Kippachse 28 der Walze 22 kann jedoch auch an jeder beliebigen anderen Stelle
zwischen den Enden der Walze liegen.
-
Die Walze 16 (Fig: 3,- 4 -und 5) ist -auf einer Tragachse od. dgl.
drehbar, deren gegenüberliegende Endansätze 30 ziemlich weit über die Stirnenden
der Walze vorstehen. Jeder Endansatz 3o durchsetzt eine unrunde Bohrung 32 eines
Lagerböckchens 34, das in beliebiger Weise an einer starren Scheibe 36 od. dgl.
befestigt ist. Ein Zapfen 38 od. dgl. durchsetzt einen Abschnitt des Lagerböckchens
34 und greift mit seinem Innenende gleitend in eine Bohrung 4o des Endansatzes 30,
um den Endansatz 30 gegen_ Drehung im Lagerböckchen 34 zu halten. Der Endansatz
30 kann sich jedoch innerhalb der unrunden Bohrung 32 zum Zapfen 38 hin und vom
Zapfen 38 weg bewegen. Auf der Scheibe36 ist ein für gewöhnlich geschlossener Schalter42
aufgesetzt, dessen Schaltknopf 44 in eine Bohrung 37 der Scheibe 36 ragt. Der Schaltknopf
44 wird ständig in die in den Fig. 3 und 5 dargestellte Stellung gedrängt, in der
die Schaltkontakte (nicht dargestellt) geschlossen sind. Eine nach innen erfolgende
Verschiebung des Schaltknopfes 44 öffnet die Schalterkontakte. Ein verhältnismäßig
langer Stift 46 gleitet in Längsrichtung innerhalb einer Bohrung 48 des Lagerböckchens
34. Dieser Stift 46 hat einen abgesetzten Endabschnitt 47, der in die Bohrung 37
der Scheibe 36 ragt und an dem Schaltknopf 44 anliegt. Das gegenüberliegende Ende
des Stiftes 46 liegt. an oder nahe an dem Endansatz 3o der Walzentragachse, so daß
jede Bewegung des Endansatzes 30 in der unrunden Bohrung 32 ein Schalten
des Schaltknopfes 44 zur Folge hat.
-
Jeder Endansatz 3o der Walzentragachse hat einen im Durchmesser kleineren.
Endzapfen 31' (Fig. 3) mit einer Ringnut 34 in die ein schleifenähnlicher
Lenker 5o eingreift, dessen eines Ende mit einer Schraubenfeder 52 verbunden ist.
Das gegenüberliegende Ende der Feder 52 ist in beliebiger Weise mit der Scheibe
36 verankert. Vorzugsweise ragt die Feder vom Lenker 5o in die Bohrung einer ausgebohrten
Schraube 54, die in die Scheibe 36 eingeschraubt ist, wobei sich Schraubenkopf 55
und Lenker 5o an gegenüberliegenden Seiten der Scheibe 36 befinden. Der Schraubenkopf
55 (Fig. 3) enthält ein Kugellager 56, das in L#ingsrichtung von einem Kopfstift
58 durchsetzt wird, der innerhalb der Bohrung der Schraube 54 mit dem benachbarten
Ende der Feder 52 verbunden ist.
-
Ist jede der gegenüberliegenden Randkanten der laufenden Bahn io in
Längsrichtung dieser Bahn gespannt, dann hält die Bahn io , jeden vorspringenden
Endansatz 3o der Walzentragachse gegen die Wirkung des Federzuges jeder Feder 52
an derjenigen Wand der umrunden Bohrung 32, die von dem Schalter 42 im Abstand steht
oder weggerichtet ist. Die Federn 52 versuchen dauernd, die Endansätze 3o der Walzentragachse
zur Scheibe 36 zu ziehen. Bei einem wesentlichen Nachlassen der Längsspannung einer
der Randkanten der Bahn io zieht die diesem Rand- oder Kantenteil nächstliegende
Feder 52 den zugehörigen Endansatz 30 zur Scheibe 36, so daß der Schaltknopf
44 von dem Stift 46. betätigt wird. Wird angenommen,- daß. jeder Schalter 42,. wie
in Fig. 6 dargestellt, einen Umkehrmotor 6o unabhängig steuert, und wird weiter
angenommen, daß der Motor 6o beim Arbeiten eine schräg steilbare Walze oder mehrere
schräg steilbare Walzen, beispielsweise die Walze 22 in Fig. 2 oder die Walzen 2o,
22 und a4 in Fig. i, schräg stellt, dann öffnet jede von einer Feder 52 hervorgerufene
Verschiebung eines Endansatzes 30 zur Scheibe 36 die Schaltkontakte des zugehörenden
Schalters 42.
-
Die Spannung der Federn 52 läßt sich leicht einstellen, indem die
Schrauben 54 so lange gedreht werden, bis jede Feder auf den Endansatz 3o der Walzentragachse
einen zweckdienlichen Zug entgegengesetzt der Längsspannung des benachbarten Rand-
oder Kantenabschnittes der Bahn 1o ausübt.
-
Bei einer mit Kippwalzen ausgerüsteten Breitspannvorrichtung arbeitet
der Motor 6o in der einen Richtung, um die Walze oder die Walzen in der einen Richtung
zu kippen, und arbeitet in der entgegengesetzten Richtung, um die Walze oder die
Walzen in der anderen Richtung zu kippen. Der Motor kann auf das Schließen eines
der beiden Relais 62, 64 (Fig. 6) ansprechen, das von Hand geschlossen wird, sobald
die Bedienungsperson eine schiefe Lage in der Bahn feststellt, oder eines der beiden
Relais 62, 64 wird von einer Überwachungsvorrichtung selbsttätig geschlossen,- deren
zweckdienlich verstärkte Zeichen auf das Relais 62 oder das Relais 64 übertragen
werden, und zwar je nach, derRichtung der festgestellten, schiefenLage.
-
Die Federn 52 können so gewählt werden, daß sie für alle besonderen
Betriebsverhältnisse geeignet
sind, und können ferner in der Scheibe
36 schnell so eingestellt werden, daß der Motor 6o bei jedem vorbestimmten Nachlassen
der Längsspannung des Rand- oder Kantenteiles der Bahn io stillgesetzt wird. Ist
die Zugspannung wieder so groß, daß der Zug der den Stillstand des Motors 6o veranlaßten
Feder überwunden wird, dann wird der verschobene Endansatz 30 wieder in seine
Normalstellung nach Fig. 3 und 5 zurückgeführt. Der geöffnete Schalter 42 schließt
sich wieder, wodurch der Motorstromkreis bei dem später erfolgenden Schließen eines
der beiden Relais 62 oder 64 dem Motor wieder Strom zur Einleitung von Walzenkippvorgängen
zuführt.