DE955678C - Verfahren und Vorrichtung fuer Bergbefestigung durch Bolzen und zum Befestigen von Bolzen in Bohrloechern, insbesondere im Grubenbetrieb - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung fuer Bergbefestigung durch Bolzen und zum Befestigen von Bolzen in Bohrloechern, insbesondere im GrubenbetriebInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 10. JANUAR 1957
F 12955 VIl5c
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und, eine
Vorrichtung· zur Bergbefestigung durch Bolzen und zum Befestigen von Bolzen in Bohrlöchern. In
Gruben und Schächten ist es oft erforderlich, Decken, hängende Wände usw. mittels Bolzen, die
in Bohrlöcher eingeführt sind, zu verstärken und zu befestigen!. Auch ist es. in vielen Fällen notwendig,
in Decken und Wänden im Grubenbetrieb Haken, ösen oder andere Vorrichtungen anzubringen, die
großen Belastungen ausgesetzt sind und daher fest verankert sein müssen.
Es sind zu diesem Zweck Vorrichtungen bekanntgeworden, bei denen derartige Bergbefestigungen
durch Bolzen durchgeführt werdeni. Man· kennt Bolzen vom Schlitz-Keil-Typ, die im Bohrloch
verankert werden, indem das innere, geschlitzte Ende des Bolzens über einen gegen den. Boden des
Loches stoßenden Keil getrieben· wird.
Man kennt auch Bolzen vom Kegeltyp, die im Berg verankert werden, indem eine am inneren
Ende des Bolzens vorgesehene Ausdehnungsanordnung über einen konischen Kern geschraubt
wird. Die Bolzen, deren Länge bis auf mehrere Meter gehen kann, sind am äußeren Ende des
Bolzens mit einem Gewinde versehe». Auf diesem äußeren. Ende befindet sich eine Scheibe oder
Platte. Eine auf das. Bolzenende aufgeschraubte ίο Mutter dient zum festen Anziehen gegen die gegen
den Berg anliegende Scheibe.
Diese Anordnungen arbeiten in der Weise, daß
das innere Ende des Bolzens, welches in festen Schichten befestigt sein soll, die ganze Schwere
der darunterliegenden, oft geschichteten und daher schwächeren Bergpartie trägt.
Da diese Bolzen nur auf einem kleinen, Teil ihrer Länge an dem inneren, Ende im Berg verankert
sind, beruht die Sicherheit in hohem Grade auf der Beschaffenheit des Berges an diesem eitir
zigen Verankerungspunkt. Da die Bolzen, auf dem größten Teil ihrer Länge einen gewissen Spielraum
im Bohrloch haben,, können sie sich bei wiederholten Seitenbelastungen lockern, Diese
Gefahr soll unter anderem durch die Erfindung ausgeschaltet werden.
Weiterhin sind bei den bekannten, Vorrichtungen
die innerhalb des Bohrloches befmdlicbien Bolzenteile
der Korrosion durch vorkommendes saures WaiSser ausgesetzt.
Man hat versucht, diese Nachteile durch Verwendung sogenannter injuzierter Bolzen auszuschalten.
Diese Verfahren bestehen, darin, daß Bolzen, vom Schlitz-Keil-Typ oder Kegeltyp in
gewöhnlicher Weise im Bohrloch verankert werden. Danini wird dünner Zementschlamm eventuell mit
verschiedenen Zusätzen durch Preßluft in den Zwischenraum zwischen Bolzen und Bohrloch eingebracht,
so daß der Bolzen nach Hartwerden des Zementschlammes in einen das Bohrloch ausfüllenden
Zementkörper eingegossen ist.
Bei derartigen Injizierungen muß man aber einen sehr wasserreichen Zementmörtel anwenden., der
langsam abbindet und keime besonders hohe Endfestigkeit
erreicht. Dieses Verfahren erfordert außerdem eine komplizierte Apparatur und kann
bei stark was serf ührendiem Berg schwer angewendet werden. Es besteht außerdem die Gefahr, daß der
Zementschlamm durch Sprünge in. der Bergmasse abweicht und nicht das Bohrloch um den Bolzen
ausfüllt. Durchgeführte Untersuchungen haben, ergeben, daß der Zementschlamm bei; langen
vertikalen. Bolzen, sehr selten, das Bohrloch bis zum
oberen Ende hinaus, ausfüllt und daß große Teile der Gußmasse nach dem Hartwerden eine sehr
schlechte Qualität aufweisen.
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren
und eine Vorrichtung1 zum Eingießen von Bolzen bei der Bergbefestigung.
Erfindungsgemäß wird in ein in die Bergmasse gebohrtes Loch von erforderlicher Länge ein perforierter,
hülsenförmiger Körper, welcher mit einem fließbaren und härtenden Bindemittel, vorzugsweise
Zementmörtel, gefüllt ist, eingeführt, in den man den zu befestigenden Bolzen nach Art
eines. Kolbens einführt, so daß er das Bindemittel durch die Perforierungen der Wand des hülsenförmigen
Körpers in den zwischen, der Bohrlochwandung
und dem hülsenförmigen Körper vorhandenen Hohlraum verdrängt. Damit wird durch das
Bindemittel nach dem Hartwerden ein harter, röhrenförmiger Körper gebildet, der den. Bolzen in
ganzer Länge fest mit dem Berg vereinigt.
Durch das neue Verfahren wird es möglich, als Bindemittel für das Eingießen des Bolzens einen
Zementmörtel mit hinsichtlich der Festigkeit günstigster Zusammensetzung zu verwenden, d. h. einen
Zementmörtel mit relativ niedrigem Wassergehalt, der zähfließend oder plastisch ist und der die Gewähr
dafür bietet, daß der Zwischenraum zwischen Bohrloch und Bolzen ganz ausgefüllt wird, damit
der Bolzen nach dem Hartwerden in. nahezu seiner ganzen Länge in einen das Bohrloch ausfüllenden
Betankörper von maximaler Festigkeit eingebettet ist.
Der Bolzen kann aus einer gewöhnlichen, glatten Stahlstange bestehen. Zweckmäßiger ist es, eine
mit Kämmen versehene Stakstange zu verwenden. Die das Bindemittel, beispielsweise Zementmörtel,
enthaltende perforierte Hülse kann aus Blech, ■ Kunstharz oder einem anderen Material von, genügender
Festigkeit hergestellt sein. Es ist zweckmäßig, diesen Körper aus zwei oder mehreren, in
der Längsrichtung zusammenlegbaren Teilen, auszuführen,
die nach dem Einführen des Zementmörtels mit Metalldraht oder auf andere Weise
verbunden, werden können.
Die Konsistenz des Zementmörtels und die Perforierungen
des hülsenförmigen Körpers sollten so aufeinander abgestimmt sein, daß der Mörtel nicht
von allein aus dem Rohr rinnen, jedoch ohne Schwierigkeit durch die Perforierungen gepreßt
werden, kann, wenn der Bolzen in, das Rohr hineingeschoben!
wird. Ist- das Bohrloch vertikal oder geneigt, dann besteht die Möglichkeit, daß das Bindemittel
aus dem hülsenförmigen Körper herausrinnt. In diesen Fällen ist es zweckmäßig, am äußeren
Ende der Hülse eine Verschluß scheibe anzubringen. Diese Scheibe ist vorzugsweise aus zerbrechlichem
Material, wie Zementguß, Glas od. dgl., hergestellt, damit sie beim Einschieben des Bolzens in die
Hülse zerschlagen werden kann. Nach Einführen des mit Zementmörtel gefüllten Hülsenkörpers in
das Bohrloch wird, zweckmäßigerweise in der Mündung des Bohrloches ein Metallring angebracht, der
beispielsweise durch Keile befestigt ist. Dieser Ring dient einerseits dazu, die Mündung des Bohrloches
teilweise zu verschließen, um das Herauspressen des perforierten Körpers zu verhindern.
Andererseits wird; der Bolzen, bei seiner Einführung iao
in das hülsenförmige Organ gesteuert und zentriert. Als Bindemittel kommt in, erster Linie Zementmörtel
in Frage. Derartiger Zementmörtel kann, falls der Bolzen schon kurz nach, dem Eingießen
belastet werden soll, mit einem das Härten beschleunigenden Mittel, wie Gips, Wasserglas usw.,
versetzt werden. Auch andere hartwerdlende Gußmassen können verwendet werden.
Die Vorrichtung nach der Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel därgestellt.
Es zeigt
Fig. ι einen Längsschnitt durch ein Bohrloch in
einer Decke eines Bergraumes, in das ein Gußmasse enthaltender perforierter hülseinförmiger Körper
durch den Bolzen, teilweise eingeschoben ist, ίο Fig. 2 undi 3 Querschnitte längs den Linien 2-2
und 3-3 in Fig. 1,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des hülsen^
förmigen Körpers.
ι ist das Bohrloch, in dlas der Bolzen2 eingeführt
werden soll. Für den Bolzen 2 ist an der Mündung des Bohrloches 1 ein Ring 3 vorgesehen, der den
Bolzen steuert und zentriert. Der Ring 3 kann beispielsweise mittels Holzkeilew 4 befestigt werden,
die um den Ring 3 an der Wand des Bohrloches 1 ao angeordnet sind1.
Mit 5 ist der in das Bohrloch, eingeführte hülsenförmige
Körper bezeichnet. Er ist durchbrochen oder perforiert, wie bei 6 gezeichniet ist. Die Hülse
ist nach oben offen und unten mit einer zerbrechliehen Scheibe 7 verschlossen. Die Hülse 5 ist mit
der Gußmasse 8 gefüllt. Nachdem die Hülse 5 in das Bohrloch 1 eingeschoben und der Dichtungsring
3 an der Mündung befestigt ist, wird: der Bolzen 2 aufwärts geschoben. Hat das hülsenförmige
Organ 5 den Boden des Bohrloches 1 erreicht, so stößt der Bolzen 2 durch die Scheibe 7
und wird nach Art eines Kolbens in den Körper 5 eingeführt. Dabei wird die Gußmasse 8 durch die
Perforierungen 6 gepreßt und füllt den Zwischenä5 raum zwischen Bolzen 2 und Bohrloch 1 ganz aus.
Gleichzeitig wird der Hauptteil der Luft und der Überschuß an Gußmasse 8 durch die Mündung des
Bohrloches 1 herausgepreßt.
Während der Erstarrungszeit wird, der Bolzen 2
in der gewünschten Lage festgehalten.. Dies geschieht z. B. mittels eines Eisendrahtes, der in
Löchern 9 in dem hervorstehenden Endet des Ringes
3 befestigt und um den Bolzen gezogen wird.
Fig. 4 zeigt die Hülse aus zwei zusammenlegbaren und miteinander zu, verbindenden Hälften
5', 5
zu erleichtern.
zu erleichtern.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung
weisen wesentliche Vorteile gegenüber bekannten Befestigungsarten auf. So erfordert das
Verfahren keine kompliziert© Apparatur. Die Bolzen;, die aus gewöhnlichen glatten oder mit Kämmen
versehenen Stahl stangen- bestehen können^ sind
gegenüber Bolzen vom Schlitz-Keil-Typ oder
Kegeltyp einfach und billig herstellbar. Der perforierte hülsenförmige Körper kann ebenfalls billig
hergestellt werden. Ferner ist die Arbeit beim Eingießen einfach und erfordlert keine besonderen
Fachkenntnisse.
Da dar Bolzen auf seiner1 ganzen Länge in Beton
von guter Qualität eingegossen ist, wird ein Schutz gegen Korrosion erreicht. Außerdem ist der Bolzen
ohne Spielraum im Berg befestigt. Die durch den
um die Einführung des Zementmörtels Bolzen erzielte Verstärkung des Berges kann daher
als dauernd angesehen werden und braucht nicht erneuert und unterhalten zu werden.
Da wasserarmer Mörtel mit Zusatz von Steinmaterial (Sand) verwendet werden kann, wird ein
schnelles Abbinden und eine gute Endfestiigkeit gegen Zug erreicht. Diese ist nach vorgenommenen
Proben bei der Verwendung von glatten Stahlbolzen der Streckgrenze des Stahles gleich und
übersteigt bei Verwendung von mit Kämmen versehenen Bolzen die Streckgrenze und nähert sich
der Bruchgrenze des Stahles.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden lose Blöcke oder Bergschichten auf der ganzen
Länge des Bolzens mit ihm und untereinander verbunden. Diese Möglichkeit ist bei den bisher bekannten
Verfahren' nicht gegeben.
Außerdem ist die Kontrolle sehr einfach und kann normalerweise auf die Kontrolle der Mörtelqualität
beschränkt werden.
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE:ι. Verfahren zur Bergbefestigung durch Bolzen und zur Befestigung von Bolzen in Bohrlöchern, insbesondere im Grubenbetrieb, da- go durch gekennzeichnet, daß in einen mit fließbarem und härtendem Bindemittel gefüllten hülsenförmigen Körper, der in ein in die Bergmasse gebohrtes Loch eingeführt ist, der Bolzen kolbenartig eingeführt wird, so' daß er diais Bindemittel durch die perforierte Wand der Hülse in den zwischen hülsenförmigem Körper und Bohrlochwandung befindlichen Raum verdrängt, wodurch nach dem Abbinden der Bolzen mit dem hülsenförmigen· Körper im Bohrloch fest verankert ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mündung des Bohrloches nach dem Einführen des mit Bindemitteln gefüllten hülsenförmigen Körpers ein Ring durch Keile od. dgl. befestigt wirdi, der die Lochmündung teilweise verschließt und das Herauspressen des perforierten- Körpers verhindert und zur Steuerung des Bolzens- dient
- 3. Vorrichtung zur Durchführung dies Ver- n0 fahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch einen für dauernd in dlas Bohrloch einzusetzenden perforierten hülsenförmigen Körper, welcher zur Aufnahme eines füeßbaren und verhärtenden Bindemittels, vorzugsweise Zementmörtel, dient, sowie einen in diesen hülsenförmigen. Körper nach Ausfüllen desselben mit Bindemittel und Einführen in das Bohrloch kölbenartig einschiebbaren Bolzen.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das äußere Ende des perforierten hülsenförmigen Körpers durch eine zerbrechliche Scheibe verschlossen ist, die beim Einführen des Bolzens in den hülsenförmigen Körper durchbrochen wird,
- 5. Vorrichtung nach Anspruch ·,, dadurch ge-kennzeichnet, daß der perforierte Körper in detr Längsrichtung, aus mindestens zwei zusammenr legbaren, Teilen besteht.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Mündung des Bohrloches zum Verschließen, desselben ein Ring vorgesehen ist, der das Herauspressen des perforierten hülsenförmigen Körpers verhindert und den Bolzen bei seiner Einführung steuert und zentriert.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der aus dem Bohrloch hervorstehende Teil des Ringes tnlitt Mitteln zum Festhalten dies Bolzens im Bohrloch in eingeschobener Lage bis zur Erstarrung des Bindemittels versehen ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609548/141 6.56 (609 742 1.57)
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