-
Verfahren zur Herstellung von Bisbiguaniden
In der britischen Patentschrift
710 105 sind neue fungizide und bakterizide Mittel sowie Reinigungsmittel beschrieben,
welche aus einem oder mehreren Bis-biguaniden der Formel
bestehen, in der A und B aromatische Kerne bezeichnen, die gleich oder verschieden
und gewünschtenfalls durch eines oder mehrere Halogen-, Nitro-, Alkyl-oder Alkoxyradikale
substituiert sein können und X ein Kohlenwasserstoff- oder Dialkoxybenzolradikal
mit nicht mehr als I5 Kohlenstoffatomen bezeichnet.
-
Diese Stoffe liegen vorzugsweise in Form ihrer Salze vor. Sie werden
zusammen mit einem oder mehreren Stoffen von bekanntenNetz-undbzw. oder Reinigungseigenschaften
verwendet, wobei auf je 100 Gewichtsteile der Bis-biguanide zwischen 50 und 20000
Gewichtsteile der Netz- bzw. Reinigungsmittel kommen.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Ver fahren zur Herstellung
von Bis-biguaniden und ist dadurch gekennzeichnet, daß man a) ein als Salz vorliegendes
Diamin der Formel
worin X einen Kohlenwasserstoff-, 4, 4>-Diphenylmethylen- oder
einen p-Dialkoxybenzolrest mit nicht mehr als Ig Kohlenstoffatomen bezeichnet, mit
einem Dicyandiamid der Formel A-NH-C(: NH)-NH-CN worin A einen aromatischen Kern
bezeichnet, der gegebenenfalls einen oder mehrere Halogen-, Nitro-, Alkyl- oder
Alkoxysubstituenten aufweisen kann, oder b) ein Dicyandiamid der Formel
worin X die oben angegebene Bedeutung hat, mit einem als Salz vorliegenden Amin
der Formel ANH2 worin A die oben angegebene Bedeutung hat, umsetzt, wobei in beiden
Fällen die Reaktion durch längeres Erhitzen und in Gegenwart eines nicht ionogenen
Stoffes als Lösungsmittel durchgeführt wird, der.
-
Netz- und bzw. oder Reinigungseigenschaften besitzt.
-
So kann beispielsweise salzsaures Hexamethylendiamin mit p-Chlorphenyldicyandiamid
in Gegenwart eines Kondensationsproduktes von Äthylenoxyd und Octylkresol als Reaktionslösungsmittel
umgesetzt werden. Dieses Reaktionsprodukt besitzt keimtötende Eigenschaften; es
enthält I, 6-Di-(Nl, Nl'-p-chlorphenyldiguanid-Nó, Q') -hexandihydrochlorid.
-
Als Diamin der Formel NH2XNH2 können neben Hexamethylendiamin beispielsweise
folgende Stoffe verwendet werden: Trimethylendiamin, Tetramethylendiamin, Pentamethylendiamin,
Heptan methylendiamin, Decamethylendiamin, I, 4-Bisaminopropyloxybenzol, 4, 4'-Diaminodiphenylmethan
und p-Phenylendiamin.
-
Als Dicyandiamide der Formel A-NH-C (=NH)-NH-CN können neben p-Chlorphenyldicyandiamid
auch folgende Stoffe verwendet werden: Phenyldicyandiamid, p-Tolyldicyandiamid,
2, 4-Dimethylphenyldicyandiamid, p-Anisyldicyandiamid, o-Chlorphenyldicyan diamid,
m-Chlorphenyldicyandiamid, 2, 5-Dichlorphenyldicyandiamid, 3, 4-Dichlorphenyldicyan.diamidr
m-Nitrophenyldicyandiamid, a-Naphthyldicyandiamid und fl-Naphthyldicyandiamid.
-
Entsprechend kann in den Bisdicyandiamiden der Formel
X die Gruppen -[CH3-, -[CH4-, -[CH2]5-, -[CH2]6-, -[CH-, H,-, - [CHaO C6H40 [CH3-,
- C6H4- CH2- C6H4-und - C5H4- bedeuten.
-
Die Amine der Formel ANH2 können beispielsweise sein Anilin, p-Toluidin,
2, 4-Dimethylaliilin, p-Anisidin, o-Chloranilin, m-Chloralilin, p-Chloranilin, 2,
5-Dichloranilin, 3, 4-Dichloranilin, m-Nitroanilin, a-Naphthylamin und ß-Naphthylamin.
-
Wie erwähnt, wird bei der genannten Reaktion das Amin in Form eines
Salzes- verwendet. Geeignete Salze sind beispielsweise das Hydrochlorid, das Hydrobromid
und das Sulfat.
-
Als nicht ionogene Stoffe, welche Netz- und bzw. oder Reinigungseigenschaften
besitzen, können beispielsweise Kondensationsprodukte von Äthylenoxyd mit Alkylphenolen,
langkettigen Fettalkoholen und langkettigen Fettsäuren oder deren Amiden genannt
werden.
-
Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Produkte
besitzen keimtötende Eigenschaften und sind insbesondere in der Landwirtschaft,
hauptsächlich in der Milchwirtschaft, verwendbar.
-
Die Erfindung ist in den folgenden Beispielen erläutert, ohne jedoch
darauf beschränkt zu sein; die Teile sind Gewichtsteile.
-
Beispiel I 77,8 Teile p-Chlorphenyldicyandiamid, 37,8 Teile Hexamethylendiamindihydrochlorid
und 300 Teile des Kondensationsproduktes von Octylkresol mit 9,5 Molteilen Äthylenoxyd
werden gemischt, und die Mischung wird I8 Stunden lang bei I40 bis I50° gerührt.
Das Reaktionsprodukt wird dann mit 860 Teilen Wasser gekocht; auf diese Weise wird
eine homogene Flüssigkeit erhalten, welche wertvolle keimtötende Eigenschaften besitzt.
-
Beispiel 2 In ähnlicher Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, werden
2,59 Teile p-Chlorphenyldicyandiamid mit I,26 Teilen Hexamethylendiamindihydrochlorid
in 10 Teilen eines Kondensationsproduktes von Cetylalkohol mit I7 Molteilen Äthylenoxyd
umgesetzt. Die Reaktionsmischung wird dann in 28,4 Teilen Wasser von 80° aufgelöst;
es wird eine für Reinigungszwecke geeignete Lösung erhalten, welche ausgezeichnete
keimtötende Eigenschaften besitzt.
-
Beispiel 3 2,59 Teile p-Chlorphenyldicyandiamid, 1,26 Teile Hexamethylendiafnindihydrochlorid
und 10 Teile des Kondensationsproduktes von Stearinsäure mit I6,3 Mol Äthylenoxyd
werden zusammen unter Umrühren 18 Stunden lang auf I40 bis I50° erwärmt. Das Reaktionsprodukt
wird mit 67 Teilen Wasser von 80° behandelt, und die Mischung wird gekühlt und filtriert.
-
Das Filtrat ist eine klare Flüssigkeit, welche ausgezeichnete keimtötende
Eigenschaften besitzt.
-
Beispiel 4 Wenn in einer ähnlichen wie im Beispiel 3 beschriebenen
Weise 2,71 Teile 4, 4'-Diaminodiphenylmethandihydrochlorid, 3,2Teile Phenyldicyandiamid,
15 ,3Teile des Kondensationsproduktes von Octylkresol mit
9,5 Mol
Äthylenoxyd und 43,5 Teile Wasser umgesetzt werden, entsteht ein Reaktionsgemisch,
welches brauchbare keimtötende Eigenschaften besitzt.
-
Beispiel 5 Wenn in ähnlicher Weise, wie im Beispiel 3 beschrieben,
6,4 Teile Phenyldicyandiamid, 3,78 Teile Hexamethylendiamindihydrochlorid und 21,2
Teile eines Kondensationsproduktes von Octylkresol mit 9,5 Mol Äthylenoxyd zusammen
auf I40 bis I50° erwärmt werden, so entsteht ein Reaktionsgemisch, welches brauchbare
keimtötende Eigenschaften besitzt.
-
Beispiel 6 3,3 Teile p-Chloranilinhydrochlorid, 3,5 Teile Hexamethylen-bis-dicyandiamid
und I7,5 Teile des Kondensationsproduktes von Octylkresol mit 9,5 Mol Äthylenoxyd
werden zusammen I8 Stunden lang bei I40 bis I50° gerührt. Die Mischung wird dann
auf 80" abgekühlt, und 50 Teile Wasser werden zugesetzt.
-
Sie wird dann filtriert; das Filtrat ist eine homogene Flüssigkeit,
welche wertvolle keimtötende Eigenschaften- besitzt.